Fakten, Analysen, Positionen 39 Sparkassen sind in der Finanzmarktkrise noch wichtiger geworden
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- Kajetan Kohl
- vor 8 Jahren
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1 S Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband Fakten, Analysen, Positionen 39 Sparkassen sind in der Finanzmarktkrise noch wichtiger geworden Die Stabilität der Sparkassen angesichts der Finanzmarktkrise überzeugt die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Dies ergab eine aktuelle Umfrage des renommierten Meinungsforschungsinstituts Forsa. Für neun von zehn Bürgern ist die Bedeutung der Sparkassen als öffentlich-rechtliche Kreditinstitute durch die Krise der Finanzmärkte noch größer geworden oder unverändert hoch geblieben. Zwei Drittel schätzen ihre Verlässlichkeit. Bestrebungen, privaten Investoren den Zugriff auf Sparkassen zu ermöglichen, erteilen mehr als acht von zehn Bürgern eine klare Absage.
2 Die Menschen in Deutschland würdigen das solide Geschäftsmodell der Sparkassen Die Sparkassen haben sich angesichts der Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten als ausgesprochen solide erwiesen. Damit sind sie auch ein wesentlicher Stabilitätsfaktor des gesamten Finanzsektors in Deutschland. Das dezentrale deutsche Bankwesen, das maßgeblich von den wirtschaftlich eigenständigen Sparkassen mit getragen wird, hält Bundespräsident Dr. Horst Köhler für eine strukturelle Stärke 1. Ihr Geschäftsmodell mit der Konzentration auf private Kunden und die mittelständische Wirtschaft, ihre öffentliche Rechtsform und ihre Bindung an die Kommunen haben sich bewährt. Auf dieser Grundlage erzielen sie stabile Eigenkapitalrenditen bei überschaubaren Risiken. Die Kreditwirtschaft wird von der Öffentlichkeit und den Medien sehr aufmerksam beobachtet. Hinsichtlich der Bedeutung der einzelnen Kreditinstitute und der kreditwirtschaftlichen Gruppen bilden sich die Menschen ihr eigenes Urteil. Die hier vorgestellte aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa 2 zeigt, dass die Menschen auch in der Finanzmarktkrise mit großer Mehrheit den Sparkassen und ihrem Geschäftsmodell vertrauen. Sparkassen erzielen stabile Eigenkapitalrenditen bei überschaubaren Risiken. 1 Quelle: Interview mit dem Spiegel, Die Bedeutung der Sparkassen in der Krise, Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, September
3 Öffentlich-rechtliche Stellung wird positiv beurteilt 91 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sind der Meinung, dass die Bedeutung der Sparkassen als öffentlich-rechtliche Kreditinstitute durch die Krise der Finanzmärkte noch größer (45 Prozent) geworden oder unverändert hoch (46 Prozent) geblieben ist. Nur drei Prozent der Befragten glauben, dass die Bedeutung der Sparkassen durch die Krise geringer geworden sei. Den Menschen ist bewusst, dass sie in den öffentlich-rechtlichen Sparkassen einen kreditwirtschaftlichen Partner haben, der eine nachhaltige, am Gemeinwohl ausgerichtete Geschäftspolitik verfolgt und für den nicht das Erreichen einer maximalen Rendite im Vordergrund steht. Tatsächlich müssen Kreditinstitute, die nach Höchstrenditen streben, hohe Risiken eingehen. Dies hat die Finanzmarktkrise erneut gezeigt. Die Bedeutung der öffentlich-rechtlichen Stellung der Sparkassen ist durch die Finanzmarktkrise wichtiger geworden 45 unverändert hoch geblieben 46 unwichtiger geworden 3% 0 20% 40% 60% 80% 100% Basis: Alle Befragten An 100 Prozent fehlenden Angaben = weiß nicht Quelle: Forsa 3
4 Verlässliche Geschäftspolitik für Bürger und Unternehmen Die Krise der internationalen Finanzmärkte beunruhigt die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Bei der Beurteilung der Kreditinstitute achten sie daher besonders auf Verlässlichkeit. 66 Prozent aller erwachsenen Deutschen geben an, dass ihnen die Verlässlichkeit einer öffentlich-rechtlichen Sparkasse sehr wichtig ist. Seit ihrer Gründung konzentrieren sich Sparkassen auf private Kunden sowie mittelständische Unternehmen in ihrem regionalen Geschäftsgebiet. Dies entspricht auch ihrem öffentlichen Auftrag: ein kreditwirtschaftliches Angebot für alle Gruppen der Bevölkerung und den Mittelstand in allen Regionen Deutschlands sicher zu stellen. Von den Bürgerinnen und Bürgern aus der Region nehmen die Sparkassen Kundeneinlagen entgegen. Dieses Kapital legen sie solide an, und zwar vorwiegend in Form von Krediten an Unternehmen und Selbständige sowie an Immobilienbesitzer vor Ort. Da die Sparkassen mit ihrem Geschäftsmodell in der realen Wirtschaft verwurzelt sind, sind sie von den Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten nur wenig betroffen. Für die Menschen in Deutschland ist Verlässlichkeit als zentraler Wert der Sparkassen sehr wichtig 66 0% 25% 50% 75% 100% Basis: Alle Befragten Quelle: Forsa 4
5 Bürger fühlen sich sicher bei den Sparkassen Sicherheit ist den Bürgern gerade in der Finanzmarktkrise ein großes Anliegen. 54 Prozent aller Menschen in Deutschland fühlen sich bei den Sparkassen sehr sicher. Damit liegen die Institute der Umfrage zufolge vor allen anderen kreditwirtschaftlichen Gruppen. Der Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe sichert den Bestand aller 438 Sparkassen und damit in vollem Umfang auch die Einlagen der Kunden. Dieser Schutz gilt für Einlagen privater und gewerblicher Anleger und ohne betragsmäßige Begrenzung. Dazu zählen sowohl Einlagen auf Girokonto, Tagesgeldkonto, Termingeldkonto oder Sparkonto als auch Sparkassenbriefe, Inhaberschuldverschreibungen und Genussscheine. Das Geschäftsmodell der Sparkassen ist in der realen Wirtschaft verankert. 5
6 Klare Mehrheit gegen Verkauf an private Investoren Die kommunale Bindung der öffentlich-rechtlichen Sparkassen sichert ihre wirtschaftliche Eigenständigkeit, die Konzentration auf ihr regionales Geschäftsgebiet und die Ausrichtung ihrer Geschäftspolitik am Gemeinwohl. Die Menschen in Deutschland erkennen die Bedeutung der kommunalen Bindung. Daher spricht sich eine klare Mehrheit von 83 Prozent dagegen aus, dass Sparkassen aus der Trägerschaft der Städte und Kreise herausgelöst und an private Investoren verkauft werden. 85 Prozent der Bürgerinnen und Bürger glauben nicht, dass eine Sparkasse noch gemeinwohlorientiert sein kann, wenn sie an einen privaten Investor verkauft würde. Lediglich eine Minderheit von 12 Prozent hätte dagegen keine Einwände. Über alle Parteien hinweg lehnen die Bürger eine Abschaffung der kommunalen Bindung und eine Veräußerung an private Investoren ab. Anhänger aller im Bundestag vertretenen Parteien sind mit mindestens einer Drei-Viertel- Mehrheit dagegen. Sollen Sparkassen aus der Trägerschaft der Städte und Kreise herausgelöst und an private Investoren verkauft werden? Gesamt Anhänger der: Union SPD FDP Grünen Partei Die Linke % 20% 40% 60% 80% 100% Nein Ja Basis: Alle Befragten An 100 Prozent fehlenden Angaben = weiß nicht Quelle: Forsa 6
7 Die Menschen wollen keine Übernahme von Sparkassen durch Landesbanken In der Diskussion um die Zukunft der Landesbanken werden Forderungen erhoben wie zum Beispiel erst kürzlich von der EU-Kommission, dass es Landesbanken künftig ermöglicht werden soll, Sparkassen zu übernehmen. Die Forsa-Umfrage macht deutlich: solche Forderungen werden von mehr als zwei Drittel der Deutschen eindeutig zurückgewiesen. Die bislang auf freiwilliger Grundlage erfolgende Zusammenarbeit der Sparkassen mit den Landesbanken im Verbund der Sparkassen-Finanzgruppe hat sich bewährt. Den Bürgerinnen und Bürgern ist offenbar bewusst, dass eine Übernahme von Sparkassen durch Landesbanken wahrscheinlich zur Folge hätte, dass es in vielen Regionen mittelfristig keine selbständigen lokal verankerten Kreditinstitute mehr gäbe, die eigenverantwortlich über ihre Geschäftspolitik vor Ort entscheiden. Sollen Landesbanken Sparkassen übernehmen können? nein 69 ja 16 0% 20% 40% 60% 80% 100% Basis: Alle Befragten An 100 Prozent fehlenden Angaben = weiß nicht Quelle: Forsa 7
8 Impressum Herausgeber Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV) Kommunikation und Medien Charlottenstraße Berlin Telefon Telefax
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