Risiken und Erfolgsfaktoren bei der Einführung eines unternehmensweiten Dokumenten-Management-Systems in Kernprozessen der pharmazeutischen Industrie
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- Ernst Beltz
- vor 8 Jahren
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1 Arzneimittewesen Gesundheitspoitik Industrie und Geseschaft fme AG, Hattersheim Der Markt für eektronische Dokumenten-Management-Systeme (DMS) ist insbesondere in der pharmazeutischen Industrie kräftig in Bewegung. Nach den großen Unternehmen panen jetzt auch viee mitteständische Unternehmen eine Einführung. In diesem Zusammenhang sind die Unternehmen mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Die Auswah einer maxima preisgünstigen Lösung mit mögichst bereits aus dem Standard heraus gegebener enger Passfähigkeit an die eigene Organisation hat oberste Priorität. Eine stringente Bewertung des Nutzens sowie auch der Risiken, die mit einer sochen Einführung verbunden sind, wird zu häufig nicht oder nicht gründich genug anaysiert. Der fogende Artike gibt einen Eindruck wieder, an wechen Steen eines Einführungsprozesses auf Risiken geachtet werden sote, weche Erfoge erwartet werden können und wo die Grenzen des Nutzens eines DMS zu sehen sind. Gaubt man einschägigen Studien und Umfragen, so haben mehr as 50 % der Unternehmen noch kein DMS eingeführt, knapp die Häfte aer befragten Unternehmen befinden sich jedoch bereits in einem Auswahprozess. Von den Unternehmen mit DMS-Erfahrungen sehen ein Tei die DMS-Funktionaitäten wie z. B. verbesserte Suchmögichkeiten, Lifecyce Management etc. as Nutzenfaktor und konnten höhere Informations- und Prozessquaität as Vorteie reaisieren. Bei einem anderen Tei dieser Unternehmen stete sich die Auswah des DMS as Fehentscheidung heraus, sodass die Firmen panen, ihre vor Jahren ECV Editio Cantor Verag, Auendorf (Germany) eingeführten Systeme wieder auszutauschen oder zu überarbeiten. Besonders die Viefat unterschiedichster DMS-Anbieter in Deutschand, probematische Empfehungen von pharmafremden Beratern und unsystematische interne Entscheidungsprozesse gehören zu den Ursachen. In der Foge werden viee DMS mit zu hohen Erwartungen beschafft, ihre Einführung ungünstig gepant und etztendich unangemessen vie Zeit und Ged bei geringem Nutzeneffekt investiert. Das Know-how für die Beurteiung einer sachgerechten Auswah und Einpassung eines DMS in die eigene Organisation sind in den Unter- nehmen sebst in der Rege nicht vorhanden. Auch der Markt an Beratern mit spezieer Expertise in diesem Segment ist ausgesprochen kein. Dies iegt einerseits darin begründet, dass der Käufermarkt vergeichsweise kein und darüber hinaus diversifiziert ist. Aein in Deutschand beispiesweise ist der Umsatz der drei größten Pharmaunternehmen in Summe nur etwa hab so groß wie der Umsatz des größten Automobihersteers. Das Nachfragepotenzia ist in Reation zu anderen Bereichen der IT gering und die Anforderungen können zwischen den einzenen Segmenten innerhab der Pharmaindustrie erhebich voneinander abweichen. Verständicherweise biden sich im Anbietermarkt für DMS in der Pharmaindustrie nur sehr bedingt Standards. Erstmaige Einführung eines DMS Grundsätzich ist ein DMS in der Lage, ein erhebiches Voumen an Dokumenten, deren Varianten und Versionen, Statusinformation sowie die Zusammenhänge zwischen Dokumenten z. B. aus der präkinischen und kinischen Phase, der Zuassung, der Produktion und des Marketings bis hin zur Quaitätssicherung zu managen. Ein soches 1 Peter Bunse Risiken und Erfogsfaktoren bei der Einführung eines unternehmensweiten Dokumenten-Management-Systems in Kernprozessen der pharmazeutischen Industrie
2 Arzneimittewesen Gesundheitspoitik Industrie und Geseschaft System entfatet genau dann besondere Stärken, wenn es geingt, die genannten Kernprozesse eines Pharmaunternehmens übergreifend miteinander zu verbinden. Anforderungen von Behörden, reguatorische und rechtiche Rahmenbedingungen und Standards können mithife eines DMS eichter eingehaten werden. Es hift, interne Abstimmprozesse zu verbessern und damit eine widerspruchsfreie Kommunikation gegenüber den Behörden zu erreichen. Kompexe Dossierstrukturen können auf wesentich höherem Quaitätsniveau sicherer gepfegt werden. In der Foge wird der Aufwand für die Dossierpfege gesenkt und Feher werden durch eine stringente computergestützte Änderungskontroe und Nachverfogung ausgeschossen. Unternehmen, die bisher noch keine DMS-Lösungen im Einsatz haben, stehen zunächst vor der Aufga- AU T O R Peter Bunse ist Business Unit Manager und Leiter der Geschäftsstee Frankfurt bei der fme AG. Neben der operativen Leitung des Beratungsbereichs Dokumentenmanagement in pharmazeutischen Industrieunternehmen in Deutschand ist er strategisch in diesem Segment für die Entwickung der Geschäftsaktivitäten wetweit verantwortich. Peter Bunse hat 1986 den Abschuss as Dipom-Ingenieur an der TH Darmstadt gemacht. Vor seinem Einstieg bei der fme im Jahr 2006 hat er angjährige Erfahrung as IT-Fachreferent und Führungskraft bei Hoechst gesammet. Seit 1996 ist er für verschiedene IT-Beratungsunternehmen mit dem Fokus Dokumenten-Management-Systeme in der Pharmaindustrie tätig. 2 be, die konkreten Ziee, Risiken und Erfogsfaktoren zu ermitten und zu bewerten: Weche Prozesse soen unterstützt werden, beispiesweise bei der Kontroe von Dokumenten im GMP-Umfed oder bei Änderungsprozessen im Bereich der Zuassungsdossiers? Weche Ergebnisse soen erreicht werden, etwa um Bearbeitungsaufwände bei kontroierten Dokumenten (SOPs) zu senken? Weche Nutzeneffekte assen sich insbesondere bei bereichsübergreifenden dokumentenorientierten Prozessen erzieen? Wie können hier divergierende Bereichsinteressen miteinander in Einkang gebracht werden? Wie erfogt die Integration in das IT-Portfoio? Weche Prozesse soen in wecher Reihenfoge in die DMSLösung eingebunden werden? Erfahrungsgemäß ist es besonders wichtig, die einzenen Fachbereiche frühzeitig anzusprechen. Sie bringen den Lösungsbedarf für ganz konkrete Probeme ein, wie die computerunterstützte Verwatung von GMP-reevanten Dokumenten, das Management von Fach- und Gebrauchsinformationen oder die Änderungsprozesse von Zuassungsdossiers mit mehreren tausend Dokumenten. An dieser Stee ist es die Aufgabe der IT, aus der Viefat der fachichen Anforderungen auf standardisierte, wiederverwendbare, zuverässige und eicht wartbare Anwendungen zu achten. Dazu gehört die Definition wiederverwendbarer Services (wie Versionierung und Revisionierung in kompexen Dossierstrukturen, Prüfund Freigabeprozesse gemäß 21 CFR Part 11 oder die Behandung von Aufbewahrungsnotwendigkeiten reguatorisch reevanter Dokumente). Mutipe verwendbare Services vereinfachen die IT-Landschaft und reduzieren die Bereitsteungs- und Betriebskosten. Erfogsfaktor : Vorstudie für die DMS-Strategie Zur systematischen Erarbeitung einer DMS-Strategie empfieht es sich, zunächst eine Vorstudie zu ersteen. In einer ersten Phase (Anayse) werden die IST-Situation und das Anforderungsspektrum beschrieben. Die zweite Phase (Empfehung) zeigt Lösungen auf, beinhatet eine Umsetzungspanung und macht Aussagen zur Wirtschaftichkeit. Eine beachtenswerte Anzah an Projekten scheitert aufgrund fascher Vorsteungen, wie ein DMS erfogreich in das Unternehmen integriert werden kann und mit wechen Kosten zu rechnen ist. Oftmas iegt das Hauptaugenmerk auf den Lizenzkosten, und die erfogsentscheidende Anpassung an die Unternehmensorganisation wird nur sehr nachrangig berücksichtigt. Die Erwartungen an die Anbieter socher Systeme korreieren erfahrungsgemäß wenig mit den tatsächichen Mögichkeiten einer verfügbaren Standardösung. Dies iegt nicht seten auch daran, dass durch die sehr vieschichtige Informationsfut aus dem Anbietermarkt nur ein vages und oft überzogen ideaisiertes Bid der Potenziae eines DMS bei den Entscheidungsträgern entstehen. Es herrscht z. B. nicht seten die Vorsteung, dass eine preisgünstige Impementierung durch weitreichende Übernahme von Standardabäufen aus den Fachprozessen des kaufmännischen Bereiches mögich sei. Aerdings ist die Verwatung von Personaakten oder Lieferantenrechnungen nicht vergeichbar mit dem Management z. B. kontroierter Dokumente aus der Hersteung oder kompexer Zuassungsdossiers. Im kaufmännischen Bereich werden typischerweise einfache Dokumente wie Eingangsrechnungen in einem standardisierten Routineprozess erstet und bearbeitet. Demgegenüber sind Dokumente aus dem Kernprozess eines Pharmaunternehmens deutich kompexer und das Ergebnis ECV Editio Cantor Verag, Auendorf (Germany)
3 Ein weiterer bedeutender Erfogsfaktor ist die eindeutige Definition unternehmensspezifischer Pro ECV Editio Cantor Verag, Auendorf (Germany) Risikofaktor : Mangender Nachweis der Wirtschaftichkeit Im Rahmen einer Umsetzungspanung werden neben der Projektskizze mit einer detaiierten Projektpanung die Kosten des Vorhabens (mit Investitionskosten, Projektkosten und aufenden Betriebskosten) ausgearbeitet. Eine fundierte Kakuation ist für die Sicherung des Vorhabens von herausragender Bedeutung. Projekte werden bei späteren Budgetrunden nicht seten stark reduziert oder sogar gestrichen, wei die Wirtschaftichkeit und der Nutzen im Vorfed nicht gewissenhaft nachgewiesen wurden. Dem Themengebiet DMS haften zwei wesentiche Eigenheiten an, die diese Probematik verstärken. Die Verbesserungen durch eektronisches Dokumentenmanagement gehen stark zu Gunsten der genereen Absicherung des Unternehmens (z. B. der Compiance) und der Fehervermeidung. Sobad die Entscheidung über eine Investition eine hohe Hierarchieebene erreicht, sind Entscheidungsträger eher risikobereit und setzen Prioritäten in Richtung Weiterentwickung des Geschäftes und weniger auf die Absicherung des Bestehenden. Im Gegensatz zu sehr fachspezifischen IT Toos wie z. B. CRM, LIMS etc. wird mit dem Begriff DMS nicht unmittebar ein ganz konkreter Fachprozess in Zusammenhang gebracht. Ein DMS füt dann vorwiegend die Lücken der einschägigen Standard-Fachanwendungen oder auch Prozessbrüche zwischen Abteiungen. Die Wirkung eines sochen Systems ässt sich demzufoge nicht in wenige Worte fassen was jedoch oft Grundvoraussetzung für den Überzeugungsprozess im oberen Management ist. In gewissem Rahmen können Einführungsbudgets mit dem Impementierungsumfang auch nach unten skaiert werden. Aerdings gibt es hierfür auch Grenzen, jen- 3 Bestandsaufnahme und Lösungsszenario jektziee. Mit aen potenzie Beteiigten sote geich zu Beginn ein einheitiches Projektverständnis abgestimmt werden. Dazu sind nachvoziehbare fachiche, organisatorische und technische Ziee zu definieren mit messbaren bzw. nachvoziehbaren Kriterien. Damit wird der Erfog des Vorhabens transparent, und man erhät einen Maßstab für evt. notwendige Entscheidungen bzw. Korrekturen im Projektverauf. Die Bestandsaufnahme beschreibt ae reevanten Aspekte der Ausgangssituation. Sie wird vom Berater mit Hife von Checkisten und Fragenkataogen vorbereitet und auf die konkrete Kundensituation zugeschnitten. Es sote dabei mögichst auf bereits vorhandene Erfahrungen aus Projekten anderer Pharmaunter nehmen zurückgegriffen werden ( Best Practices ), um Aufwand und Risiko gering zu haten. Die nächsten Schritte sind die Ersteung der einschägigen, für jede vaidierte Umgebung unverzichtbaren Dokumente beginnend mit dem Lastenheft (User Requirement Specification). Aus der Gesamtsumme aer Anforderungen sowoh an die Anwendung as auch an die Pattform assen sich die Auswahkriterien abeiten. Es geht hierbei nicht um einen mögichst umfangreichen Lastenkataog. Entscheidend ist die richtige Auswah der Punkte. Ein unerfahrenes Team im Anayseprozess tendiert dazu, sehr umfangreiche, mit Einzedetais beastete Anforderungskataoge aufzusteen. Entsprechend aufwändig und kompiziert wird der Kassifizierungsprozess bei Ausschreibungen. Die objektive Auswertung der Angebotseistung von Systemanbietern wird in sochen Fäen sehr schne zugunsten der vie einfacheren Gegenübersteung nicht weiter hinterfragter Preispositionen aufgegeben. von Tätigkeiten mit sehr speziaisierter Fachexpertise. Beispiesweise sind bei Stabiitätsberichten, anaytischen Prozeduren, Vaidierungsverfahren etc. genau definiert, wer das Dokument bearbeiten darf, weche Mindestquaifikationen dafür erforderich sind und wie die Korrektheit des Dokuments sichergestet wird. Der daraus resutierende Wert der einzenen Dokumente ist entsprechend hoch und damit die Notwendigkeit, diese quaifiziert abzuegen und bei Bedarf schne die korrekte Version im gewünschten Status zu finden. Wird die korrekte Version eines sochen Dokuments nicht ziesicher gefunden, führt die Kärung der Version respektive die aternative Beschaffung oder Wiederhersteung zu deutich höheren Kosten. Nicht eingerechnet sind hier Kosten, die unvorhergesehen und unter hohem Zeitdruck durch wiederhote aufwendige Dokumentenrecherchen im Rahmen von Inspektionen entstehen. Deshab hefen branchenunabhängige Lösungen, die vorwiegend in der Verwatung zum Einsatz kommen, hier nicht weiter. Festzuhaten ist, dass durch eine gewissenhafte Vorstudie die typischerweise sehr hohen Risiken von Feheinschätzungen vermieden werden können. Darüber hinaus können kare Vorsteungen vom Nutzenpotenzia entwicket werden. Die Wah eines Beraters, mit mehrfach nachweisbarer, praktischer Erfahrung mit der Einführung socher Systeme in der Branche ist oft erfogskritisch. Der Leistungsbeitrag quaifizierter Mitarbeiter und die stringente Kontroe des Prozesses aus dem eigenen Unternehmen heraus dürfen auf keinen Fa fehen.
4 Arzneimittewesen Gesundheitspoitik Industrie und Geseschaft seits derer ein Erfog unmögich ist. Wird durch Unterschreitung einer gewissen Budgetgrenze die Nutzensubstanz genommen, so würde die dann verbeibende Investitionssumme umsonst ausgegeben. Auch hier kommt die Bedeutung einer Wirtschaftichkeitsanayse zum Tragen. Die Anayse muss kar ausweisen, wo diese Untergrenze iegt. Risiko- und Erfogsfaktor : Abteiungsübergreifende DMS-Lösungen Im Rahmen der DMS-Strategieentwickung wird versucht, die gesamte Prozessandschaft des Unternehmens zu erfassen. Der Ansatz, mit der Ausarbeitung einer DMS-Strategie für das Unternehmen sich dem Thema zu nähern, bietet auch die Mögichkeit, Arbeitsprozesse zwischen den einzenen Abteiungen zu verbessern. Wie bereits erwähnt, ist es ratsam, eine Differenzierung zwischen Kernprozessen und un terstützenden Funktionen zu machen. DMS-Anforderungsbereiche aus den Kernprozessen sind beispiesweise Unterstützung der standortübergreifenden Teamarbeit und Dokumentation von Entwickungsaufträgen in der Arzneimitteoptimierung; Verwatung von Zuassungsdossiers und ae damit zusammenhängenden Unteragen, wie beispiesweise Dokumente zur Vorbereitung einer Einreichung, reguatorische Korrespondenz etc.; Kontroierte Verwatung und Bereitsteung von Produkt- und Fachinformationen sowie weitere Dokumente, die im Rahmen der Kommunikation an medizinische Fachkreise oder Patienten notwendig sind; Verwatung und Archivierung von Dokumenten in der Produktion, wie z. B. Herste- und Prüfvorschriften, anaytische Prozeduren, Hersteprotokoe etc.; 4 Kontroprozesse für Dokumente aus Marketing und Vertrieb zur Absicherung der Erfüung des Heimittewerbegesetzes. DMS-Anforderungen aus unterstützenden Prozessen (Unternehmensverwatung) sind beispiesweise Verwatung von Personaunteragen, Personaakten etc.; Erfassung, Prüfung und Archivierung von Lieferantenrechnungen, Lieferscheine etc.; Verwatung und Archivierung von Vertragsdokumenten, Angebote, Besteungen etc.; Korrespondenz mit Geschäftspartnern; Dokumentation der IT-Systeme, Organisationsdokumente, Abstimmungen und Berichte der Unternehmensführung. Abteiungsübergreifende DMS-Konzepte im Bereich der Unternehmensverwatung bieten tendenzie wenig Nutzenpotenzia. Arbeitsabäufe innerhab der einzenen Funktionen haben wenige Schnittsteen untereinander. Hingegen sind Interaktionen zwischen den Einzefunktionen in den Kernbereichen durchaus häufig zu finden, und eine Unterstützung durch ein eektronisches DMS bietet durchaus Verbesserungspotenzia in dieser Hinsicht. Beispiesweise ist die Kommunikation mit der Zuassungsabteiung grundsätzich mit der Übermittung und Abstimmung von Dokumenten (Einreichungsdokumente, Fragen von Behörden etc.) verbunden. Die Zusammenarbeit kann durch ein DMS effektiv unterstützt werden. Der Beauftragungs- und Abstimmprozess zwischen Unternehmensfunktionen kann beispiesweise mit Hife eektronischer Workfows sehr eicht abgewicket, nachverfogt und später auch sehr eicht nachgewiesen werden. Aerdings müssen die betroffenen Ab teiungen geichermaßen sorgfätig an der Definition dieser Prozesse mitarbeiten, um Unstimmigkeiten im Prozessabauf zu vermeiden. Das Risiko hier ist, dass eine unter schiediche Bereitschaft zur Mitarbeit der betroffenen Abteiungen beim Prozessdesign sowie Differenzen im Verständnis des Prozesses konzep tionee Feher verursachen können. Dies führt dann bei der Umsetzung zu unüberwindichen Schwierigkeiten im Prozessabauf, sodass hohe Wi derstände bei der Nutzung des Systems entstehen, weches dann entweder teuer nachgebessert oder in ungünstigen Fäen auch aufgegeben wird. Ein anderer Risikofaktor sind genere die Bedenken einzener Abteiungen, sich an funktionsüber greifenden Prozessoptimierungen zu beteiigen. Soche Projekte eröffnen typischerweise einen ungewoten Einbick in die Prozessandschaft einzener Hoheitsgebiete. Geiches git für den einzenen Mitarbeiter, der eine gewisse Bereitschaft aufbringen muss, durch diszipinierte Pfege am System eine Verbesserung und damit einen Mehrwert in der Nutzung des Dokumentenbestandes zu reaisieren. Unterstützt die Unternehmenskutur diese Herangehensweise nicht, scheitern Einführungsprojekte am Widerstand von Mitarbeitern und Managern. Beispie Nutzennachweis Bei mitteständischen Unternehmen mit etwa 200 Mitarbeitern beträgt der jährich geschaffene Wert zusätzicher Dokumente potenzie bis zu 10 Mio. Euro. Die Kosten-/Nutzenberechnung betrachtet zunächst die Kosten eines konventioneen (nicht eektronischen) DMS. Es wird berechnet, wecher Aufwand bei der Abage, bei der Pfege und Aktuaisierung der Ordnerstruktur sowie bei der Recherche innerhab dieser Abagestruktur entsteht. Bei einem Zeitaufwand von durchschnittich 5 Minuten für die Ordnerstruktur und Abage, 10 Recherchen je Mitarbeiter und Woche und 10 Minuten für jede Recherche ergeben sich bereits Recherchekosten von bis zu 2 Mio. Euro pro Jahr. ECV Editio Cantor Verag, Auendorf (Germany)
5 Amortisation eines DMS innerhab eines Jahres Zusammengenommen ergibt die Moderechnung für ein mitteständisches Unternehmen mit 200 Mitarbeitern bei der Verwendung eines eektronischen DMS Einsparungen von bis zu 2,3 Mio. Euro pro Jahr. Nach den Erfahrungen der fme AG iegt bei einem Pharmaunternehmen in dieser Größenordnung die Höhe der Investition für die Einführung eines eektronischen DMS typischerweise zwischen und Euro. Trotz aer Unwägbarkeiten bei einem sochen Projekt kann aso von einer Amortisation bereits innerhab eines Jahres ausgegangen werden. Voraussetzung ist aerdings eine bestimmte Größe des Unternehmens. Der Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße und Nutzen eines DMS ist nicht inear. Für Mitteständer mit einer Beegschaft von weniger as 50 Mitarbeitern ist das Nutzenpotenzia eines DMS grundsätzich infrage zu steen. Die Einführung eines DMS sote in diesen Fäen durch eine sehr gewissenhafte Nutzenanayse im Vorfed abgesichert werden. Die überraschende Tatsache aerdings ist, dass viee mitteständische Unternehmen eine soche Kosten-/ Nutzenbetrachtung nicht ansteen. Sie egen stattdessen wikürich Budgets für ihre Investition fest, die mit dem tatsächich entstehenden Nutzen kaum korreieren. As Foge scheitern viee DMS-Projekte oder führen zu schechten Resutaten. Korrespondenz: Peter Bunse, fme AG, Schustr. 43 a, Hattersheim (Germany), e-mai: Chefredaktion: Caudius Arndt. Sekretariat: Gudrun Geppert. Verag: ECV Editio Cantor Verag für Medizin und Naturwissenschaften GmbH, Baendestockweg 20, Auendorf (Gemany). Te.: +49 (0) , Fax: +49 (0) e-mai: Hersteung: stm media GmbH / druckhaus köthen GmbH, Köthen (Germany). Ae Rechte vorbehaten. Bezugsbedingungen: pharmind erscheint monatich und kann vom Verag oder durch eine Buchhandung bezogen werden. Preise für das Jahresabonnement as Print-Ausgabe einschießich Onine-Zugang (ink. MwSt., mindestens 12 Hefte): Inand: 248,00 pus 29,00 Versand. Ausand (Europa mit VAT ID Nr.): 222,43 pus 32,71 Versand (Luftpost: 102,80 ). Ausand (Europa ohne VAT ID Nr. und weiteres Ausand): 248,00 pus 35,00 Versand (Luftpost: 110,00 ). Preis für das Einzeheft: je 28,00 pus Versand. Netzwerk-Erweiterungsizenzen auf Anfrage. Das Abonnement ist weiter rechtsverbindich, wenn es nicht mindestens 3 Monate vor Ende des Berechnungszeitraums gekündigt wird. Kostenose Probehefte iefert der Verag auf Anforderung. ECV Editio Cantor Verag für Medizin und Naturwissenschaften GmbH, Auendorf (Germany). Printed in Germany ISSN X ECV Editio Cantor Verag, Auendorf (Germany) 5 Gesamtkosten für den untersuchten Bereich der Wiederverwendung von Dokumenten reduzieren sich fogich um bis zu 2 Mio. Euro bei der Verwendung eines eektronischen DMS. Werden zusätzich auch für das Lifecyce Management von Dokumenten konventionees und eektronisches DMS vergichen, ergeben sich weitere Euro an mögichen Einsparungen beim eektronischen System. Der entscheidende Aspekt bei der Kosten-/Nutzenberechnung ergibt sich im nächsten Schritt: Das gewünschte Dokument wird häufig nicht gefunden. In der Praxis kann in 2 bis 4 von 10 Fäen ein Dokument nicht in angemessener Zeit gefunden bzw. nicht eindeutig identifiziert werden. Bei dem mitteständischen Musterunternehmen sind das bis zu Dokumente pro Jahr. Da diese Dokumente gebraucht werden, ergeben sich mehrfache Rückfragen im Unternehmen bzw. die Notwendigkeit, die Dokumente aternativ zu beschaffen oder zu rekonstruieren. Dieser Aufwand wird zurückhatend mit bis zu einer Stunde angesetzt und entsprechend mit bis zu 3 Mio. Euro pro Jahr kakuiert. Für die Kosten-/Nutzenberechnung wird anschießend das benötigte Budget für ein eektronisches DMS gegenübergestet. So verursacht die Abage und Pfege einer einma festgeegten eektronischen Abagestruktur nur die Häfte der Zeit. Das eektronische System reduziert die Zeit für Recherchen um ein Dritte, und die Fehschäge bei der Suche sind nur hab so hoch. Die daraus resutierenden
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