Pädagogische Psychologie. Prof. Dr. Annemarie Fritz-Stratmann
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- Bertold Müller
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1 Pädagogische Psychologie Prof. Dr. Annemarie Fritz-Stratmann
2 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Gliederung 1) Definition: Was ist Pädagogische Psychologie? 2) Lehr- und Forschungsambulanz FoBu 3) Forschungsschwerpunkt: Rechenschwäche 4) Offene Fragen
3 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Gliederung 1) Definition: Was ist Pädagogische Psychologie? 2) Lehr- und Forschungsambulanz FoBu 3) Forschungsschwerpunkt: Rechenschwäche 4) Offene Fragen
4 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie
5 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Gegenstand und Aufgabe der Pädagogischen Psychologie Erziehungs- und Lernprozesse Diese können unter zwei Perspektiven betrachtet werden: Lehren - Lernen Lehren: in welcher Form kann Wissen instruiert, vermittelt werden Lernen: Einflussgrößen, die Lernprozess bedingen Im Folgenden soll es um Lernprozesse gehen
6 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Welche Faktoren beeinflussen das Lernen? Familiäre Faktoren Klassengröße Vorwissen Intelligenz Lernstrategien Motivation Aufmerksamkeit Affekt Lehrerpersönlichkeit Sprachverständnis Kreativität Unterrichtsqualität Gedächtnis Konzentration
7 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Definition von Lernen Foppa (1975): Wenn jemand in einer bestimmten Situation wiederholt etwas tut bzw. unterläßt, was er bisher unter entsprechenden Umständen nicht getan oder unterlassen hatte, oder wenn seine Leistungen rascher und sicherer ausgeführt werden als früher, sprechen wir von einem Lernprozeß Domjan (1998): Learning is an enduring change in the mechanisms of behavior involving specific stimuli and/or responses that results from prior experience with similar stimuli and responses. Bredenkamp & Wippich (1977): Lernen als relativ überdauernde Veränderung der Verhaltensmöglichkeit aufgrund von Übung oder Beobachtung
8 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Definition von Lernen Prozess der zu relativ überdauernden Veränderungen im Verhalten oder im Verhaltenspotential führt und auf Erfahrung aufbaut nicht direkt zu beobachten und muss aus der Veränderung des beobachtbaren Verhaltens geschlossen werden nicht jede Verhaltensänderung ist lernbedingt
9 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Definition von Lernen Prozess der zu relativ überdauernden Veränderungen im Verhalten oder im Verhaltenspotential führt und auf Erfahrung aufbaut nicht direkt zu beobachten und muss aus der Veränderung des beobachtbaren Verhaltens geschlossen werden nicht jede Verhaltensänderung ist lernbedingt
10 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Wie kommt das Wissen in den Kopf?
11 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Wie kommt das Wissen in den Kopf? Lerntheorien erklären Lernprozesse. Allerdings hat die Psychologie mehr zu bieten als eine Lerntheorie! Drei große lerntheoretische Gebäude (drei altbewährte Hochhäuser), besser bezeichnet als Lernparadigmen (mit den kleineren Häusern und neuen Wolkenkratzern sind es mehr!): Behaviorismus Kognitivismus Konstruktivismus {Sozial-Konstruktivismus; (Neuro)Biologismus,etc.}
12 Pädagogische Psychologie: Lernstrategien und Metakognition Wie lernen wir am besten? Wissenserwerb erfolgt stets auf der Basis bereits vorhandenen Wissens (Vorwissen) 12
13 Pädagogische Psychologie: Langzeitgedächtnis Dekodieren und Aktivation 13
14 Pädagogische Psychologie: Langzeitgedächtnis Das hierarchische Netzwerkmodell 14
15 Pädagogische Psychologie: Langzeitgedächtnis Demonstration der Funktion eines kognitiven Schemas nach Brandsford und Johnson (1973) "Das Vorgehen ist eigentlich ganz einfach. Zuerst müssen Sie die Dinge in verschiedene Gruppen einteilen. Dabei ist es besser, lieber zu viele kleine Gruppen als zu wenige größere zu machen, weil es sonst Komplikationen geben kann. Ein Fehler kann einem dabei teuer zu stehen kommen. Dann muss man einen Haufen in das Gerät stecken und dieses anstellen. Ist der Vorgang abgeschlossen, muss der Inhalt wieder an seine angestammten Plätze gebracht werden. Irgendwann werden die Dinge wieder gebraucht, so dass der ganze Vorgang von vorne beginnt." 15
16 Pädagogische Psychologie: Lernstrategien und Metakognition Fazit Gut organisiertes und vernetztes Vorwissen in einem Bereich ermöglicht schnelle und effektive Problemlösung. Das Wissen ist leicht abrufbar und flexibel anwendbar. 16
17 Pädagogische Psychologie: Lernstrategien und Metakognition Fazit Ein gutes Vorwissen bedeutet nicht nur ein umfangreicheres Repertoire an Wissen und Problemlösestrategien, sondern zugleich ein tiefer erarbeitetes Wissen. 17
18 Pädagogische Psychologie: Lernstrategien und Metakognition Fazit Deklarativ gespeichertes Faktenwissen wird durch eine häufige Anwendung in unterschiedlichen Bedingungen zu prozeduralem Wissen. Dies bedeutet vor allem eine Entlastung des Arbeitsgedächtnisses. 18
19 Pädagogische Psychologie: Lernstrategien und Metakognition Fazit In vielen Bereichen baut curricular organisiertes, schulisches Wissen systematisch aufeinander auf. Schulischer Lernerfolg hängt stärker von der Organisation und Vernetzung dieses Wissens ab als von der Intelligenz. 19
20 Pädagogische Psychologie: Lernstrategien und Metakognition Sinnvolles Lernen heißt demnach von Anfang an, neue Informationen in eine bereits verfügbare Wissensbasis einzugliedern 20
21 Pädagogische Psychologie: Lernstrategien und Metakognition Problem Werden Wissensinhalte nicht verknüpft, entsteht träges Wissen! 21
22 Pädagogische Psychologie: Lernstrategien und Metakognition Wissensinhalte werden nicht verknüpft In vielen Bereichen baut curricular organisiertes, schulisches Wissen systematisch aufeinander auf. Schulischer Lernerfolg hängt stärker von der Organisation und Vernetzung dieses Wissens ab als von der Intelligenz. Sinnvolles Lernen heißt demnach von Anfang an, neue Informationen in eine bereits verfügbare Wissensbasis einzugliedern. Wenn nicht Lernschritte sukzessiv aufeinander aufbauen, sind nicht einmal minimale Bildungsstandards erreichbar. 22
23
24 Pädagogische Psychologie: Lernstrategien und Metakognition Wie lernen wir am besten? Erwerb neuer Inhalte nur dann möglich, wenn neue Information an alte Information verknüpft, d.h. ins semantische Netzwerk eingefügt werden können oder wenn sie durch schlussfolgerndes Denken neue mit alten Informationen verknüpfen Ø bei neuem Lernmaterial am besten den Bezug zu bisher Gelerntem herstellen! Ø Falls das nicht passiert, kann das neugelernte Wissen zum sogenannten trägen Wissen werden! 24
25 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Gliederung 1) Definition: Was ist Pädagogische Psychologie? 2) Forschungsschwerpunkt: Rechenschwäche 3)Lehr- und Forschungsambulanz FoBu 4) Offene Fragen
26 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Forschungsschwerpunkte des Lehrstuhls - Kinder und Jugendliche mit Schwierigkeiten beim Lernen - Entwicklung von Screenings & Testverfahren - Entwicklung von Trainingskonzepten für Kinder mit Schwierigkeiten beim Lernen und vieles mehr...
27 Learning difficulties as barriers in learning Mathema6cal knowledge Learning happens step by step! Expertise is acquired by tying new knowledge to existing knowledge. Knowledge that is not linked to pre-knowledge leads to misconceptions.
28 Learning difficulties as barriers in learning Mathema6cal knowledge Each learning step can be a barrier to the child! Learning barriers can occur within the child as well as within the schooling.
29 Learning barriers in the child Mathema6cal knowledge Learning difficulties occur due to barriers that hinder unimpaired learning. These barriers can lie within the learner (e.g. cognitive or motivational problems).
30 Learning barriers in teaching Mathema6cal knowledge? Learning barriers can occur outside the learner such as teaching that is not adapted to the previous knowledge. Therefore teaching has to be adaptive!
31 Two roots for learning barriers There are two roots for learning barriers. Therefor we have to assess the individual knowledge of the children!
32 Prerequisites for adaptive teaching Diagnosing a student s pre-knowledge Adaptive teaching There is no teaching without diagnosing!
33 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Gliederung 1) Definition: Was ist Pädagogische Psychologie? 2) Forschungsschwerpunkt: Rechenschwäche 3)Lehr- und Forschungsambulanz FoBu 4) Offene Fragen
34 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Lehr- und Forschungsambulanz Wir, die FoBu-Ambulanz zur Diagnostik und Intervention bei Lern- und Entwicklungsstörungen am Institut für Psychologie, möchten uns vorstellen! nn r. Fritz-Stratma D f. ro P : g Leitun lia Hartmann Mitarbeiter: Ju Lars Orbach Unser Angebot richtet sich an Kinder, Eltern, Erziehungsberechtigte, Studenten, Lehrkräfte und Schulen. Wir bieten Diagnostik, Förderung und Beratung für Kinder und deren Familien an. Studierende, Lehrkräfte und Schulen können von unserem Lehr- und Fortbildungsangebot profitieren.
35 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Lehr- und Forschungsambulanz 1.Durchführung flächendeckender Screenings in den Städten Essen und Mülheim zu umschriebenen Entwicklungsstörungen (Pilot ab diesem Jahr: Dyskalkulie, Marko-Screening) in der Schuleingangsphase à Identifikation von Risikokindern 2.niederschwellige Einzelfalldiagnostik, -förderung, -beratung zu umschriebenen Entwicklungsstörungen und sozial-emotionalen Verhaltensauffälligkeiten für Kinder und deren Familien
36 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Lehr- und Forschungsambulanz 1.Einzelfalldiagnostik, -förderung, -beratung für Kinder und deren Familien 2.Beratung und Fortbildungen von Lehrkräften und Schulen 3.Durchführung von Screeningverfahren an Schulen und Förderung an Kooperationsschulen ann Dr. Fritz-Stratm f. ro P : g n Leitu lia Hartmann Mitarbeiter: Ju Lars Orbach 4.Lehrveranstaltungen für Studierende an der UDE 5.Studierende können Abschlussarbeiten an der FoBu durchführen 6.Studierende können sich in der Diagnostik und Förderung von Entwicklungsstörungen an der FoBu erproben
37 Ringvorlesung: Pädagogische Psychologie Ihre Ansprechpartner Ambulanzadresse Lehr- und Forschungsambulanz FoBu Universität Duisburg-Essen Berliner Platz Essen Büroadresse Lehr- und Forschungsambulanz FoBu Universität Duisburg-Essen Universitätsstr Essen Weststadttürme Campus: Rotationsgebäude A-Turm, 12 Etage, Raum 5-6 Raum: S06 S03 B12 Telefon Sekretariat fobu@uni-due.de (0201) Julia Hartmann (0201) Lars Orbach (0201) Homepage:
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