Bildungskongress Zusammen leben- zusammen lernen: Kinder mit Fluchthintergrund in Kita und Schule Josefa Maria Hybner-Kauß
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- Viktoria Fürst
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1 Bildungskongress Zusammen leben- zusammen lernen: Kinder mit Fluchthintergrund in Kita und Schule Josefa Maria Hybner-Kauß
2 Konstruktiver Umgang mit Heterogenität, der auf differenziertes und individuelles Eingehen auf die Kinder abzielt, bietet erhebliche Chancen. Hessischer Bildungs- und Erziehungsplan (BEP)
3 1. Einführung 2. Heterogenität als Problemfeld 3. Heterogenität mit ihren Reaktionsformen 4. Besonderheiten bei Kindern und Jugendlichen mit Fluchthintergrund 5. DaZ in der Schule 6. Gelingensfaktoren für guten Unterricht in heterogenen Lerngruppen 7. Fazit und Ausblick 8. Markt der Möglichkeiten
4 Heterogenität an unseren Schulen ist Normalität Es gibt keine Patentrezepte im Umgang mit Heterogenität im Unterricht Der Fokus liegt auf Handlungsmöglichkeiten und Unterrichtsmaterialien Best Practise- Beispiele
5 Schwierigkeit bei Klassenstärken von 25 oder 30 SuS in der Klasse auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen Frage: Wie gehe ich als Lehrerin/Lehrer mit den unterschiedlichen Lernbedürfnissen und -voraussetzungen der SuS um?
6 1. Ignorieren der Lern- und Leistungsunterschiede (passive Reaktionsform) 2. Anpassung der SuS an die Anforderungen des Unterrichts (substitutive Reaktionsform) 3. Anpassung des Unterrichts an die lernrelevanten Unterschiede zwischen den SuS (aktive Reaktionsform) 4. Gezielte Förderung einzelnen SuS (proaktive Reaktionsform) Quelle: Weinert 1997
7 Hilfreiche Leitfragen: Welche Heterogenitätsdimensionen habe ich selbst vorrangig im Blick? Welche davon nehme ich als Chance, welche als Bereicherung wahr? Welche Heterogenitätsmerkmale spielen bei meiner Unterrichtsgestaltung bislang eine besondere Rolle? Auf welche Dimensionen sollte und könnte ich zukünftig stärker als bislang achten? Quelle: Beate Wischer- Umgang mit Heterogenität im Unterricht
8 Weg vom Kopf des Mittelmaßes (Trapp 1800) hin zur Pädagogik der Vielfalt (Prengel 1993) Weg mit dem Traum von der homogenen Lerngruppe Hin mit der Forderung, dass Unterricht auf die Heterogenität der SuS eingehen muss Hin zu : Methodenvielfalt, Binnendifferenzierung, individualisiertem Lernen (Quelle: Klaus- Jürgen Tillmann, 2003)
9 Besonderheiten: Diversität der Erfahrungen der SuS Wahrscheinliche Gemeinsamkeiten: SuS sind traumatisiert SuS trauern SuS erleben einen Kulturschock SuS sind sprachlos SuS leben auch jetzt in Armut Das Familiensystem ist zusammengebrochen Quelle: Ministerium Baden-Württemberg, 2015
10 SuS mit Fluchterfahrung müssen, neben dem Unterricht und damit dieser fruchtbar wird, Kompetenzen für den Alltag und hinsichtlich der Resilienz erwerben. Unterstützungsmöglichkeiten im Bereich Alltagskompetenzen und Resilienz und Trauma sind eine unerlässliche Bedingung
11 Alltagskompetenzen: -Mir ist bewusst, dass unsere täglichen Aufgaben und Abläufe für ein solches Kind neu sein kann/neu ist. -Ich habe die Alltagskompetenzen im Blick und unterstütze die SuS individuell und feinfühlig. -Wenn nötig passe ich die alltäglichen Aufgaben an, dass die SuS Erfolgserlebnisse haben und sich mehr und mehr zutrauen. -Ich achte darauf, Kindern Aufgaben zu übertragen, die sie zwar herausfordern, aber nicht überfordern.
12 -Ich lasse den Kindern Zeit und Raum, um selbst auszuprobieren. -Ich erkenne an, dass die SuS aus ihrer Heimat evtl. andere Vorgehensweisen gelernt haben und anwenden. Ich zeige den Kindern Wertschätzung und Anerkennung für ihre Leistungen. Quelle: ifp, staatsinstitut für Frühpädagogik, München
13 Resilienz und Trauma (ebenfalls im Sinne des BEP) Ich greife Dinge aus dem Leben des Kindes auf, das es früher hatte und schlage eine Brücke zu seinem neuen Leben: was es gerne isst, womit es gerne spielt usw. Wir suchen nach Ritualen und/oder Gewohnheiten des Kindes, die wir in der Schule aufgreifen können. Ich erkenne an, dass ein SuS mit Fluchterfahrung große Leistungen vollbringt.
14 Wir bieten Rückzugsmöglichkeiten, die das Kind selbständig in Anspruch nehmen kann. Wir haben genau im Blick, welche Spiele, Schlüsselreize etc. das Kind an traumatische Erlebnisse erinnern können und begleiten das Kind dementsprechend Im Umgang mit traumatisierten SuS ziehe ich außerschulische Hilfen (z.b. Schulpsychologie) hinzu Quelle: ifp, München
15 Ziele: Ziel aller Sprachfördermaßnahmen ist es, die Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache so zu fördern, dass sie befähigt werden, die deutsche Sprache in Wort und Schrift zu beherrschen, entsprechend ihrer Eignung gleiche Bildungs- und Ausbildungschancen zu erhalten und zu den gleichen Abschlüssen geführt zu werden wie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler deutscher Sprache. Damit soll zugleich ein Beitrag zur gesellschaftlichen Integration dieser SuS geleistet werden. Verordnung , Amtsblatt 5/03, S. 238
16 Im Bildungs- und Erziehungsplan steht geschrieben: Zwei- und Mehrsprachigkeit sind wesentliche Kompetenzen. Es gilt, die spezifischen Entwicklungsprofile und Bedürfnisse von mehrsprachig aufwachsenden Kindern wahrzunehmen und zu nutzen.( ) Grundlage einer differenzierten Sprachförderung ist die ( ) systematische Beobachtung und Dokumentation der Sprachentwicklung. BEP, S.67
17 Fördermaßnahmen: Vorlaufkurs Intensivklassen Intensivkurse Alphabetisierungskurse Deutsch-Förderkurse Schulischer Sprachkurs und Besuch der Vorklasse
18 Die im DaZ- Unterricht häufig auftretenden großen Unterschiede hinsichtlich sozialer biografischer kultureller traumatischer sprachlicher Erfahrungen rücken die Individualität der SuS noch mehr in den Fokus. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, o.j., S.24
19 Unerlässlich ist eine Veränderung des Unterrichtsarrangements. Angebote und Methoden, die jedem SuS seiner Leistungsfähigkeit entsprechende Unterstützung bietet.
20 Hierzu zählen: Freiarbeit Teamteaching Kurse und Förderstunden Binnendifferenzierung Einbindung der Interkulturalität als relevanter Gelingensfaktor für das Lernen
21 Praxisbespiele zur Integration interkultureller Aspekte in den Unterricht: Sprachplakat Gestaltung des Schulgebäudes und des Klassenraumes Mehrsprachige Bilderbücher Reime, Abzählverse in anderen Sprachen Memory zweisprachig
22 Rollenspiel Stadt-Land-Fluss Telefonspiel Obstsalat international Elfchen Briefe schreiben Feste mit Eltern und Verwandten Tierisches Wörterbuch Ministerium für Kultus, Jugend, Sport, Baden-Württemberg, S.28
23 1. Einbeziehung der Schülerinteressen und ihrer Lebenswelt 2. Verschiedene Sozialformen mit gemeinsamen Phasen 3.Individualisierte Unterrichtsangebote 4.Methodenwechsel (Handlungsorientierung etc) 5.Feedbackkultur
24 6. Lehrer/innen und Kinder als Lernbegleiter sehen 7. Klare Struktur 8. Gutes Unterrichtsklima 9. Klar definierte Leistungserwartung mit entsprechenden Leistungskontrollen, Quelle: Lehrerfortbildungsinstitut Bremerhaven, 2010
25 Für ein gelungenes Unterrichten in heterogenen Lerngruppen gilt: Wertschätzung und Toleranz Verbindung von Sprach- und Lernsprachen Sprachsensibilisierung Interkulturelles Lernen Selbständiges Lernen Differenzierung Pädagogisch sinnvolle Rahmenbedingungen
26 Lehrerfortbildungsinstitut Bremerhaven, Kriterien für guten (individualisierenden) Unterricht in heterogenen Lerngruppen,2010 Ministerium Baden-Württemberg, Handreichung Flüchtlingskinder und Jugendliche, 2015 Institut für Frühpädagogik München, Die BEP- Lupe Klaus-Jürgen Tillmann, Kann man in heterogen Lerngruppen alle Schülerinnen und Schüler fördern?, 2003
27 Hessisches Kultusministerium, Bildungs- und Erziehungsplan, 2007 Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Baden-Württemberg, o.j. Beate Wischer, Umgang mit Heterogenität im Unterricht- Das Handlungsfeld und seine Herausforderungen
28 Danke! Herzliche Einladung zum Markt der Möglichkeiten
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