Gesundes Essen gesunde Gene

Transkript

1 klaus oberbeil Gesundes Essen gesunde Gene So stellen Sie mit dem richtigen Essen Ihre Gene auf Gesundheit Das Ernährungsprogramm für Körper und Psyche

2 2 Inhalt 4 Vorwort 6 Gene das Biowunder in dir 10 Von Tieren und Pflanzen lernen 12 Wissenswertes über unsere Gene 15 Wie wir unsere Gene schädigen 16 Wie Gene unseren Stoffwechsel beeinflussen 19 Wasser ist der wichtigste Nährstoff 23 Unsere Zellen: ein Nährstoffparadies 26 Idealfigur das Geheimnis der Schlankheitsgene 30 Abnehmen mit dem FTO-Gen 31 Unser faszinierendes Innenleben 34 Die Rolle von Insulin 36 Gene + Enzyme = Übergewicht 38 Schlank durch Stress 42 Was ist der BMI? 45 Genetisch schlank: das FTO-Programm 51 Sauerstoff und Sonne 52 Wieder jünger werden 56 Das Geheimnis der Nukleotide 62 Freie Radikale machen alt 63 Was Mutationen bewirken 65 Telomere stoppen das Älterwerden 68 Von Naturvölkern lernen 71 Jungkur für die Gene: das Programm 74 Fitness aus den Genen 76 Was wir über unseren Körper wissen sollten

3 Inhalt 3 86 Zellpower aus Mitochondrien 88 Sauerstoff der Fitnessspender 90 ATP: ein weiteres Wunder der Natur 94 Bewegung und Belastung 95 Was tun bei Schmerzen und Entzündungen? 97 Was sind eigentlich Prostaglandine? 98 Gene helfen gegen Entzündungen 100 Das Geheimnis unserer Psyche 102 Unser Gehirn 103 Unsere Nerven 105 Glückshormone: wie Lebensfreude entsteht 108 Tyrosin: das Psycho-Eiweiß 111 Die Rolle von Vitamin C 113 Süß macht nervös 115 Genpower für Konzentration 118 Schlafen wie im Traum 120 Wo bleibt das Sandmännchen? Regeln für einen gesunden Schlaf 124 Gene sind Wurzeln der Natur 126 Fit mit gesunden Genen das Ernährungsprogramm 128 Biostoffe bringen unsere Gene in Schwung 130 Das Frühstück 136 Snacks für zwischendurch 140 Das Mittagessen 150 Das Abendessen 158 Register

4 Idealfigur das Geheimnis der Schlankheitsgene Natürlich schlank und leistungsfähig sein eigentlich ist das ganz einfach: Denn lässt man den Stoffwechsel von den eigenen Genen lenken, steht diesem Ideal nichts entgegen. Dabei gilt es vor allem, die körpereigenen Stoffwechselmechanismen zu durchschauen und für sich zu nutzen. Dann fällt es umso leichter, abzunehmen und das Gewicht zu halten.

5 28 Idealfigur das Geheimnis der Schlankheitsgene Naturgemäß sind Menschen schlank und leistungsfähig geplant. Damit das funktioniert, ist genetisches Fatburning vorgesehen. Ich ernähre mich nur noch von Kaffee und Kaugummi und nehme trotzdem kein Gramm ab, klagen manche Zeitgenossen. Derlei und ähnliche Fälle gibt es häufig. Dabei ist im Prinzip nichts einfacher, als überflüssige Schwabbelpfunde an Bauch, Hüften, Po und Oberschenkeln loszuwerden. Die Natur wünscht sich ja unter allen Umständen, dass ihre Lebewesen schlank und leistungsfähig sind, sagen Stoffwechselexperten. Nur so kann kerngesundes Erbgut in nachfolgende Generationen weitergetragen werden Voraussetzung für die paradiesische Mannigfaltigkeit von Fauna und Flora auf der Erde. Deshalb hilft uns die Natur auch mit allen Kräften beim Fatburning. Bislang gab es stets nur immer wieder die altbekannte, aber kaum nachhaltigen Ratschläge: FDH (Friss die Hälfte) Mal einen Tag lang gar nichts essen Kohlenhydrate oder gesättigte Fettsäuren ganz weglassen Keine Süßigkeiten mehr, keine süßen Getränke 7 Tage lang nur von Obst leben Fisch statt Fleisch und Wurst Jeden Tag 20 Minuten joggen In den meisten Fällen rutscht die schwarze Nadel auf der Fußbodenwaage im Badezimmer zunächst mal gnädigerweise einen Strich nach links. Doch bald sitzt das verlorene Pfund oder Kilo wieder hartnäckig im Hüftspeck. Fettleibigkeit kostet die öffent lichen Krankenkassen viel Geld, vor allem wegen der Folgekrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Nieren- oder Augenschäden. Ein findiger Statistiker hat errechnet, dass die Behandlung eines Mannes mit 20 Kilo Übergewicht seinen schlanken Nachbarn im Nebenhaus pro Tag 24 Cent an Steuergeldern kostet Resultat einer volkswirtschaftlichen Hochrechnung, bezogen auf unsere Gesamtbevölkerung. Immerhin ist inzwischen jeder zweite Deutsche übergewichtig.

6 Idealfigur das Geheimnis der Schlankheitsgene 29 Jetzt endlich ist das Geheimnis des Dickwerdens und Schlankbleibens geknackt. Es steckt in den Genen. Das Geheimnis des Schlankbleibens steckt in unseren Genen.

7 30 Idealfigur das Geheimnis der Schlankheitsgene Abnehmen mit dem FTO-Gen Abnehmwillige erhalten durch das jetzt entdeckte Gen ganz neue Möglichkeiten schlank zu werden. Im Mai 2010 überraschten mehrere Wissenschaftler mit Einsichten in ein mysteriöses Gen, das im Zellkern sitzt und wie ein Kippschalter zwischen Lipogenese (Fetteinbau ins Gewebe) und Lipolyse (Fettfreisetzung) hin- und herschaltet. Es wurde als FTO- Gen bezeichnet, von englisch: Fat Mass Obesity Gene = Fett- und Fettleibigkeits-Gen. Gleichzeitig fand Professor J. R. Speakman vom Institut für Biologische Wissenschaften der Universität von Aberdeen in Schottland heraus, dass dieser geheimnisvolle Dick- oder Schlankmacher gar kein richtiges Gen ist, sondern lediglich ein sogenannter Nukleotid-Polymorphismus, eine Gen-ähnliche Struktur, die wie eine kleine Schaltstelle auf dem langen Fadenmolekül vor der FTO-Gen-Sequenz sitzt und diese beherrscht. Dieser kleine Schalter wird als rs bezeichnet, entsprechend der Position auf dem DNS-Fadenmolekül. Er ist Teil eines Introns, also einer Strecke zwischen zwei Genen, blieb deshalb Zellforschern lange verborgen, für die diese Introne bislang nur nutzloser Müll auf den Chromosomen waren. Das FTO-Gen wiederum ist Zentrum von insgesamt 127 Genen, die hauptsächlich für Übergewicht verantwortlich sind. Nun, wo dieses Gen entdeckt ist, eröffnen sich völlig neue Perspektiven für Betroffene, die bereits ganz verzweifelt Dutzende von Schlankheitskuren ohne Erfolg ausprobiert haben. Der FTO-Schalter lässt sich nämlich mit vergleichsweise einfachen Mitteln von dick auf schlank stellen. Dabei helfen sogar unsere Adipozyten mit, die Fettzellen, die selbst ihr genetisches Idealgewicht haben und recht unglücklich sind, wenn immer mehr hässlich-gelbe Triglyzeride in sie hineingestopft werden. Genau genommen kippt dieser Schalter im Laufe eines Tages ohnehin ständig hin und her, genauso wie bei allen Tieren in freier Natur. Nach einer Hauptmahlzeit sollen ja die Zellen mit

8 Unser faszinierendes Innenleben 31 Nährstoffen versorgt werden, deshalb öffnen sich Fettzellen unter dem Einfluss des Bauchspeicheldrüsenhormons Insulin, um Triglyzeride aufzunehmen. Dann ist die Lipogenese, die Fettaufnahme, in vollem Gange. Unter dem Alltagsstress setzen diese Fettzellen ihren Inhalt wieder frei, damit er zu frischer Körperenergie verbrannt wird. Im Laufe eines Tages nehmen wir also ständig zu oder ab, das ist ganz normal. Wir brauchen lediglich natürliche Schlankheitsprozesse zu stimulieren, um mehr Fett aus Schwabbelpolstern insbesondere im Muskelgewebe zu verheizen. Die moderne Zellforschung zeigt uns jetzt, wie wir das FTO-Gen mit einfachen Mitteln manipulieren können, um wieder schlank zu werden oder es zu bleiben. Um diese Mechanismen besser zu verstehen, sollten wir freilich vorher einen Blick in das aufregende Innenleben unserer Fettzellen werfen. Unser faszinierendes Innenleben Wenn wir morgens vor dem Badezimmerspiegel stehen, sehen wir immer nur unsere Haut, den Kopf, die Brust, die Arme oder Beine. Doch was sich in unserem Inneren so alles abspielt, bleibt uns verborgen. Etwa unser Fettstoffwechsel, bei dem Nervenreize, Gehirn, Neuropeptide, Hormone oder Gene aktiv mitwirken. Wenn wir eine leckere Schwarzwälder Sahnetorte nur sehen oder die Knoblauchsteaks beim Italiener riechen, vermitteln Sehreize und sogenannte olfaktorische, also über Geruchsrezeptoren vermittelte Signale den Genen in Fettzellen die Nachricht, dass bald wieder mit Nachschub an Triglyzeriden zu rechnen ist. Deshalb läuft uns beim Anblick einer köstlichen Speise oft schon das Wasser im Mund zusammen. Adipozyten bereiten sich immer schon frühzeitig auf den Fetteinbau vor. Allein der Anblick oder der Geruch von leckerem Essen genügt, um Stoffwechselvorgänge im Körper in Gang zu setzen.

9 158 Register Register Adenosintriphosphat (ATP) 88, 90ff. Adipozyten) 22, 30ff., 36ff. Body Mass Index (BMI) 42ff. Chromosomen 8, 12, 56, 65 Desoxyribonukleinsäure (DNS) 12, 14f., 30, 56, 60, 88 Eiweiß 9, 18f., 24, 40, 45f., 66, 76, 78ff., 105f., 108ff., 117, 122, 124, 128 Erbanlagen 8, 12, 24, 60 Evolution 10, 62 Fettsäuren 19, 24, 28, 36, 39f., 45f., 49, 66, 86, 98, 116f., 128 Fettzellen 20, 30ff., 39, 44f. Freie Radikale 15, 62ff. FTO-Gen 30ff., 36, 39ff., 51 Genotyp (Genom) 12, 14f. Insulin 31, 34ff., 93, 124 Kohlenhydrate 19, 28, 34, 40, 55, 92f., 128 Kollagen 18, 22, 80ff. Lipofuszine 66 Lipogenese 30f., 38 Lipolyse 30, 36, 38 Magnesium 24, 55f., 58f., 68ff. Melatonin 16, 106, 120, 122f. Mineralien 19, 68, 118 Mitochondrien 9, 36, 45, 79, 86ff. Mutagene 15, 60, 63 Nährstoffe 18ff., 23ff., 31, 36, 79f., 102, 124f. Neurotransmitter 20, 105ff., 111, 115, 122 Nukleotide 56ff., 90 Phänotyp 12, 60 Prostaglandine 97f. Purin-Basen 14, 16 Ribonukleinsäure (RNS) 16ff. Ribosomen 9, 16 Sauerstoff 10, 19, 45f., 51, 83, 88ff., 128 Schlaf 15f., 54, 56, 60, 63f., 118ff., 124 Spurenelemente 19, 48, 68, 76, 94, 123 Stresshormone 36, 38, 40, 118f. Stringent Factors 24 Tyrosin 108ff. Vitamin C 18, 22, 24, 40, 45f., 51, 66, 78, 82, 111ff. Vitamine 9, 18f., 48, 63, 68, 70, 94, 118, 128 Wasser 9, 19ff., 51, 68ff., 76, 80, 94, 121, 128 Zytoplasma 8f., 17f., 24