Kapitel 13. Projektorganisation und Kommunikation
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- Wilhelmine Winkler
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1 Vorlesung Softwaretechnologie Dr. Günter Kniesel Julia Kuck, Malte Appeltauer, Mark Schmatz Kapitel 13. Projektorganisation und Kommunikation Sommersemester 2007
2 Ein Beispiel für Kommunikation Zwei Raketenbauteile unterschiedlicher Zulieferer wurden mit einem Kabelpaar verbunden... Bauteil 1 Bauteil 2 Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
3 Ein Beispiel für Kommunikation (Fortsetzung) Dank eines besonders gründlichen Tests wurde vor dem Abflug festgestellt, dass die beiden Kabel vertauscht wurden. Bauteil 1 Bauteil 2 Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
4 Nach dem Crash... Die Analyse nach dem Flug ergab, dass die Zulieferer die Anordnung der vertauschten Kabel tatsächlich korrigiert hatten. Leider nahmen beide diese Korrektur vor. Bauteil 1 Bauteil 2 Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
5 Kommunikation ist wichtig In großen Projekten wird mehr Zeit mit Kommunikation als mit dem Schreiben von Code verbracht. Ein Softwareingenieur sollte über die sogenannten soft skills verfügen: Dokumentation lesen, technische Texte verfassen, Kommunikation, Zusammenarbeit, Management und Präsentationen. Lernziele Management Führen einer Teambesprechung. Präsentation Vorführung eines wesentlichen Aspekts des Projektes während seiner Entwickelung. Zusammenarbeit Aushandeln von Anforderungen mit dem Kunden und Mitgliedern Ihres und anderer Teams. Technisches Schreiben Schreiben eines Teils der Dokumentation zum Projekt Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
6 Klassifizierung von Kommunikation unterstützt durch * * Kommunikationsart Kommunikationsmechanismus Geplant Ungeplant Synchron Asynchron Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
7 Klassifizierung von Kommunikation Kommunikationsmodus ( Communication mode ) Defintion Art eines Informationsaustauschs mit klar definierten Zielen und Thema Kategorien Geplant: Veranstaltung mit festem Zeitplan (z.b. review, meeting) Ungeplant: Ereignisorientierte (event-driven) Kommunikation (z.b. Änderungswünsche, Klärung offener Fragen, Meldung eines Problems, bug-reports) Kommunikationsmechanismus ( Communication mechanism ) Definition Werkzeug oder Vorgehen das zum Austausch von Informationen verwendet werden kann. Arten Synchron: Sender und Empfänger sind gleichzeitig verfügbar. Asynchron: Sender und Empfänger kommunizieren nicht gleichzeitig. Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
8 Vorlesung Softwaretechnologie Dr. Günter Kniesel Julia Kuck, Malte Appeltauer, Mark Schmatz Kommunikationsarten Sommersemester 2007
9 Arten geplanter Kommunikation Problemdefinition Ziel: Ziele, Anforderungen und Randbedingungen vorstellen Beispiel: Kundenpräsentation Wird normalerweise zu Beginn des Projekts angesetzt Client Review: Konzentration auf die Anforderungen aus Kundensicht Ziel: Kunden über Analyse-Ergenbisse informieren, Absprache von Anforderungsänderungen Wird normalerweise nach Abschluss der Analysephase angesetzt Project Review: Konzentration auf das Systemmodel Ziel: Aktuellen Stand des Projekts abschätzen und erneute Überprüfung von Systemmodel, System Decomposition und Subsystemschnittstellen Beispiele: Analysis Review, System Design Review Wird in zeitlicher Nähe von Milestones oder dem Erreichen von (Teil-)Ergebnissen anberaumt Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
10 Arten geplanter Kommunikation (Fortsetzung) Walkthrough (Informell, peer-to-peer) Ziel: Verbesserung der Qualität eines Teilsystems Beispiel: Entwickler führt den Teamkollegen ein Teilsystem vor Wird von jedem Team selber angesetzt Inspection (Formal) Ziel: Erfüllung der Anforderungen Beispiel: Akzeptanztest durch den Kunden (Demonstration des endgültigen Systems) Wird von der Projektleitung bestimmt. Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
11 Arten geplanter Kommunikation (Fortsetzung) Status Review Ziel: Feststellung und Korrektur von Abweichungen vom Zeitplan, Identifikation neuer Probleme Beispiel: Statusbericht als fester Teil der regulären wöchentlichen Teambesprechung Brainstorming Ziel: Erzeugung und Bewertung einer großen Anzahl von Lösungsvorschlägen zu einem Problem Beispiel: Diskussionsteil in der regulären wöchentlichen Teambesprechung Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
12 Arten geplanter Kommunikation (Fortsetzung) Release Ziel: Konsolidierung der Ergebnisse einer Entwicklungsaktivität Produkte eines Release Software Project Management Plan (SPMP) Requirements Analysis Document (RAD) System Design Document (SDD) Object Design Document (ODD) Test Manual (TM) User Manual (UM) Code Wird üblicherweise nach Abschluss jeder Phase eingeplant. Postmortem Review Ziel: Beschreibung von aus dem Projekt Gelerntem (z.b. für zukünftige Projekte) Findet unmittelbar nach Abschluss des Projekts statt. Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
13 Ungeplante Communication Events Nachfrage (Request for clarification) Der Hauptteil der Kommunikation zwischen Entwicklern, Kunden und Anwendern Beispiel: Ein Entwickler bittet um die Erläuterung eines uneindeutigen Satzes in der Problembeschreibung Änderungsvorschlag (Request for change) Jemand weist auf ein Problem hin und schlägt eine Lösung vor Änderungsvorschläge werden in größeren Projekten oft formalisiert. Beispiel: Ein Teilnehmer weist auf ein Problem mit der Klimaanlage im Hörsaal hin und schlägt eine Änderung vor. Entscheidungsfindung (Issue resolution) Auswahl einer konkreten Lösung eines Problem, für das verschiedene Lösungen vorgeschlagen wurden. Oft unter Verwendung einer Sammlung ( Issue Base ) von Problemen und Lösungsvorschlägen, sowie der Gründe für eine bestimmte (vorangegangene) Entscheidung Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
14 Beispiel einer Issue Base Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
15 Vorlesung Softwaretechnologie Kapitel 13 Projekt-Organisation und -Kommunikation Kommunikationsmechanismen Sommersemester 2007
16 Synchrone Kommunikationsmechanismen Hallway conversation (face-to-face) Unterstützt: Ungeplante Konversation, Nachfragen, Änderungsvorschläge Vorteile: Billig und effektiv zur Lösung einfacher Probleme Nachteile: Wichtige Information kann verloren gehen, Missverständnisse können auftreten wenn die Inhalte weitergegeben werden. Meeting (face-to-face, telefonisch, Video Konferenz) Unterstützt: geplante Konversation, client review, project review, status review, brainstorming, issue resolution Vorteile: Effektiver Mechanismus zur Konsensfindung und Entscheidung strittiger Fragen Nachteile: Hohe Kosten (Menschen, Ressourcen); Schwer zu managen und nachhaltige Ergebnisse zu erreichen Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
17 Meeting Rollen Moderator (Primary facilitator) Verantwortlich für Organisation und Durchführung des Meetings Schreibt die Tagesordnung und beschreibt Ziel und Umfang des Meetings Verteilt die Tagesordnung an die Teilnehmer des Meetings Protokollant (Minute taker) Verantwortlich für die Aufzeichnung des Meetings Identifiziert action items and offene Fragen Stellt sie den Teilnehmern zur Verfügung Time keeper Behält die Uhr im Auge Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
18 Structure of a Meeting Agenda Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
19 Asynchrone Kommunikationsmechanismen Unterstützt: Release, Änderungsvorschläge, Brainstorming Vorteile: Ideal für geplante Communication Events und Ankündigungen. Nachteile: Aus dem Kontext gerissene s werden leicht missverstanden, werden an die falschen Personen verschickt, gehen verloren oder werden nicht gelesen. Newsgroups Unterstützt: Release, Änderungsvorschläge, Brainstorming Vorteile: Geeignet zur Benachrichtigung und Diskussion unter Menschen mit ähnlichen Interessen; billig (Shareware verfügbar) Nachteile: Primitive Zugriffskontrolle (Ja/Nein). World Wide Web Unterstützt: Release, Änderungsvorschläge, Inspections Vorteile: Bietet dem Benutzer eine Hypertext-Metapher: Dokumente enthalten Verknüpfungen mit anderen Dokumenten. Nachteile: Kann nicht gut mit sich schnell ändernden Inhalten umgehen. Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
20 Asynchrone Kommunikationsmechanismen Issue Tracking Systeme issues = Probleme die zu lösen sind Neue Funtionen, Funktionsanpassung, Fehlerbehebung, Portierung,... Tools für zentrale Verwaltung aller issues und ihrer Abhängigkeiten Jira, ClearQuest,... Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
21 Issue Tracking System Jira : Story Overview issues Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
22 Issue Tracking System Jira : Stories and Tasks Abhängigkeiten Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
23 Issue Tracking System Jira : Tasks Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
24 Asynchrone Kommunikationsmechanismen Workflow-Management-Systeme (z.b. Lotus Notes) Jeder Benutzer sieht den Informationsraum als Menge von Datenbanken, die aus einer Anzahl von Feldern zusammengesetzte Dokumente enthalten. Die Zusammenarbeit der Benutzer erfolgt durch das Erstellen, Austauschen und Ändern von Dokumenten Unterstützt: Release, Änderungsvorschläge, Brainstorming Pro: exzellente Mechanismen zur Zugriffskontrolle und Vervielfältigung von Datenbanken Contra: Proprietäres Format, teuer. Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
25 Zusammenfassung Kommunikationsmodi Geplant (vereinbart durch festen Zeitplan) Ungeplant (orientieren sich an unerwarteten Ereignissen) Kommunikationsmechanismen Asynchrone Kommunikationsmechanismen Synchrone Kommunikationsmechanismen Wichtige Modi und Mechanismen Wöchentliches Meeting Project Reviews Online Kommunikation (Diskussionsforen, , WWW, Issue Tracking, Workflow Management) Vorlesung Softwaretechnologie, Sommersemester
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