Lösungsskizze zu Tutorium 4
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- Horst Jaeger
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1 Lösungsskizze zu Tutorium 4 Aufgabe 4.1: Gesamt- und Umsatzkostenverfahren auf Voll- und Teilkostenbasis zu a) Gesamtkostenverfahren (Vollkostenrechnung) Materialkosten Fertigungskosten Verw./Vertr.-GK der Bestandsminderung A ( ,70) Erlöse A Erlöse B der Bestandsmehrung B ( ,10) Verlust Gesamtkostenverfahren (Teilkostenrechnung) Variable Materialkosten Variable Fertigungskosten Variable Verw./Vertr.-GK Fixe Fixe Verw./Vertr.-GK Variable der Bestandsminderung A ( ,60) Erlöse A Erlöse B Variable der Bestandsmehrung B ( ,05) Verlust Für das Gesamtkostenverfahren werden die der hergestellten Produkte (Fertigungsmenge) benötigt, um eine Bewertung der Lagerbestandsveränderungen vorzunehmen. Je nachdem, ob das Verfahren zu Voll- oder Teilkosten angewendet werden soll, sind die vollen oder die variablen relevant. Die werden mittels einer Zuschlagskalkulation berechnet (die Berechnung der Selbstkosten ist hier nicht notwendig). Seite 1
2 Zuschlagskalkulation Vollkostenrechnung: A Pro Stück Gesamt Pro Stück Gesamt B Σ Fertigungsmaterial 2, ,- 1, ,- Material-GK * 0, ,- 0,10 600,- Σ Materialkosten 2, ,- 1, , ,- Fertigungslöhne 7, ,- 5, ,- Fertigungs-GK ** 12, ,- 8, ,- Σ Fertigungskosten 19, ,- 13, , ,- (Gesamt: Fertigungsmenge) 21, ,- 14, , , , , ,- Verw./Vertr.-GK *** 4, ,95 2, , ,- Selbstkosten 25, ,95 16, , ,- * Zuschlagssatz Materialgemeinkosten: Material GK Lagerkosten Fertigungsmaterial ** Zuschlagssatz Fertigungsgemeinkosten: % Fertigungs GK ,40 /Min. Gesamte Fertigungsdauer Min Achtung: Im vorliegenden Beispiel kommt man mit einem wertmäßigen Zuschlag der Fertigungsgemeinkosten auf Basis der Fertigungseinzelkosten zur gleichen Verteilung der Fertigungsgemeinkosten. Das ist Zufall! Normalerweise erhält man ein anderes Ergebnis! In der Aufgabenstellung ist explizit ein mengenmäßiger Zuschlag auf Basis der Fertigungszeit gefragt. *** Zuschlagssatz Verw./Vertr.gemeinkosten: Verw./Vertr. GK , % der abgesetzten Menge Seite 2
3 Zuschlagskalkulation Teilkostenrechnung: A Pro Stück Gesamt Pro Stück Gesamt B Σ Fertigungsmaterial 2, ,- 1, ,- Var. Material-GK 0, ,- 0,05 300,- Σ Var. Materialkosten 2, ,- 1, , ,- Fertigungslöhne 7, ,- 5, ,- Var. Fertigungs-GK 9, ,- 6, ,- Σ Var. Fertigungskosten 16, ,- 11, , ,- Var. (Gesamt: Fertigungsmenge) Var. 18, ,- 12, , , , , ,- Var. Verw./Vertr.-GK 1, ,- 1, , Var. Selbstkosten 20, ,- 13, , ,- Zuschlagssatz variable Materialgemeinkosten: variable Material GK Lagerkosten Fertigungsmaterial Zuschlagssatz variable Fertigungsgemeinkosten: % variable Fertigungs GK ,30 /Min. Gesamte Fertigungsdauer Min Zuschlagssatz variable Verw./Vertr.gemeinkosten: variable Verw./Vertr. GK % variable der abgesetzten Menge zu b) Die Bestandsänderungen werden in der Teilkostenrechnung nur zu variablen Kosten bewertet. Der Verlust ist bei der Teilkostenrechnung hier geringer, da die niedrigere Bewertung der Bestandsminderung bei Produkt A die niedrigere Bewertung der Bestandsmehrung bei Produkt B überwiegt. zu c) Hier reichen die Informationen aus dem Gesamtkostenverfahren nicht aus. Bei dieser kurzfristigen Entscheidung sollte der Deckungsbeitrag der Produkte herangezogen werden. Es müssen daher die variablen Selbstkosten der Produkte berechnet werden. Produkt B weist einen negativen Deckungsbeitrag (= Erlöse variable Selbstkosten) in Höhe von 13 13,255 = 0,255 auf. Somit ist es wirtschaftlich nur sinnvoll, Produkt A herzustellen und abzusetzen. Daher ist die Möglichkeit c3) zu wählen. Seite 3
4 zu d) Umsatzkostenverfahren (Vollkostenrechnung) Selbstkosten A (Absatzmenge) ,95 Selbstkosten B (Absatzmenge) ,05 Erlöse A ,00 Erlöse B ,00 Verlust , , ,00 Umsatzkostenverfahren (Teilkostenrechnung) Var. Selbstkosten A (Abs.menge) Var. Selbstkosten B (Abs.menge) Fixe Kosten der Periode Erlöse A Erlöse B Verlust Für das Umsatzkostenverfahren werden die Selbstkosten der abgesetzten Produkte benötigt. Dazu müssen die Verwaltungs- und Vertriebskosten noch hinzugerechnet werden. Im vorliegenden Beispiel sollen die als Bezugsgröße dienen, um die Verwaltungs- und Vertriebskosten zu verteilen. Hierbei ist zu beachten, dass Verwaltungs- und Vertriebskosten auf die abgesetzte Menge verteilt werden, nicht auf die hergestellte Menge. Das bedeutet im vorliegenden Beispiel, dass auch die der abgesetzten Menge als Bezugsgröße für die Verteilung der Verwaltungs- und Vertriebskosten dienen müssen. Daher ist eine Zwischenrechnung notwendig. Seite 4
5 zu e) Beide Verfahren führen zum gleichen Periodenerfolg, sowohl zu Vollkosten als auch zu Teilkosten 1. Lediglich Voll- und Teilkosten ergeben unterschiedliche Periodenerfolge, sofern die abgesetzte Menge nicht der hergestellten Menge entspricht. Das wird verdeutlicht an einem Beispiel zu Vollkosten mit einem Unternehmen, das bloß ein Produkt herstellt. Nehmen wir zuerst an, dass die Absatzmenge der Fertigungsmenge entspricht. Umsatz- und Gesamtkostenverfahren sehen dann wie folgt aus: UKV zu VK Selbstkosten (Absatzmenge) GKV zu VK der Periode (Fert.menge) Verw.-/Vertriebskosten der Periode In diesem Fall entsprechen die Selbstkosten der abgesetzten Menge (UKV) den gesamten Kosten der Periode, also und Verw.-/Vertriebskosten (GKV), da Absatz- und Fertigungsmenge übereinstimmen. Beide Verfahren führen daher zum gleichen Ergebnis. Erweitern wir das Beispiel: Das Unternehmen verkauft die gleiche Menge des Produkts, fertigt jedoch eine größere Stückzahl, als es in der Periode verkaufen kann. Es baut also das Fertigwarenlager auf. UKV zu VK Selbstkosten (Absatzmenge) GKV zu VK der Periode (Fert.menge) Verw.-/Vertriebskosten der Periode Aufbau Lagerbestand (= Differenz zwischen Fert.- und Absatzmenge zu bewertet) Das UKV ändert sich nicht. Erlöse wie Selbstkosten beziehen sich auf die Absatzmenge. Im GKV jedoch werden nicht nur die Kosten betrachtet, die für die Herstellung der abgesetzten Menge entstehen, sondern auch die für die zusätzlich gefertigten Stückzahlen 1 Dahinter steht die Annahme, dass Produkte, die dem Lager entnommen werden, ursprünglich zu gleichen bewertet wurden. Wenn das nicht der Fall ist, ist darauf zu achten, dass die dem Lager entnommenen Mengen zu genau den Kosten bewertet in die Periodenerfolgsrechnung einfließen, zu denen sie ursprünglich ins Lager eingestellt wurden. Seite 5
6 des Produkts. Es werden die der gesamten Periode betrachtet (unabhängig von den Absatzzahlen). Die Verwaltungs- und Vertriebskosten bleiben annahmegemäß (siehe Teil d)) gleich hoch. Im vorliegenden Beispiel sind die im GKV größer als die, die (als Teil der Selbstkosten) beim UKV berücksichtigt werden. Es kommen nämlich die der gefertigten, aber nicht abgesetzten Produktmengen hinzu. Genau diese Differenz wird aber wieder ausgeglichen, da je die der gefertigten, aber nicht abgesetzten Produktmengen als Bewertung des Lagerbestandsaufbaus zu den Erlösen wieder hinzugerechnet werden. Zusatzaufgabe f) Beim Umsatzkostenverfahren zu Teilkosten werden die Fixkosten komplett der betrachteten Periode zugeschrieben. Im Gegensatz dazu werden beim Umsatzkostenverfahren zu Vollkosten die fixen Kosten auf die Produkte geschlüsselt. Für Produkt B (Bestandsmehrung) bedeutet dies, dass ein Teil der Fixkosten nicht mehr der betrachteten Periode zugewiesen wird, nämlich genau die Fixkosten, die den nicht abgesetzten Produktmengen zugewiesen wurden: Die Fixkosten wurden auf Stück verteilt, nur Stück wurden aber abgesetzt und nur die Selbstkosten (inkl. Fixkosten) dieser Stück tauchen im UKV zu Vollkosten auf. Bei Produkt A ist es umgekehrt: Hier wurden die Fixkosten auf Stück verteilt. Dieser Betrag wurde dann auf die abgesetzte Menge von Stück hochgerechnet. Bei A werden daher mehr Fixkosten berücksichtigt, als eigentlich in der betrachteten Periode angefallen sind. Der Effekt bei A überwiegt im Beispiel den bei B, so dass der Verlust beim UKV zu Teilkosten geringer als zu Vollkosten ist (in der zone würde der zu Teilkosten entsprechend höher sein als der zu Vollkosten). Seite 6
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