Trends und Bedarfe in der Bildungs- und Berufsberatung. AK-Tagung Vortragende: Mag. a Karin Steiner
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- Käthe Pfaff
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1 Trends und Bedarfe in der Bildungs- und Berufsberatung AK-Tagung Vortragende: Mag. a Karin Steiner
2 Wandel der Arbeitswelt allgemeine strukturelle Trends Höhere Qualifikationsanforderungen Neue Kulturtechnik Tertiarisierung Wettbewerbsdruck: Innovationen, Produktivität, Qualität Alterung und Schrumpfung der inländischen Arbeitskräftepotenziale Mobilisierung von Arbeitskräften: Frauen, Ältere, Zuwanderung Gesundheit und Pflege Zukunft? (Pflegeroboter, Telepräsenzsysteme, ) Flexibilisierung (Arbeitszeiten, Erwerbsformen, Entlohnung) Ausbau der Kinderbetreuungsund Pflege-DL Pensionsrecht AM-Öffnung Die Arbeit wird nicht weniger oder schlechter, sondern verändert sich Unprognostizierbarkeit und Unsicherheit als Konstante!? Arbeitslose: Das neue Prekariat? Quelle: Eichhorst, W. & Buhlmann, F. (2015) 2
3 Berufe der Zukunft? Nano-Mediziner Body Part Maker Time Broker Personal Brander Wetterpolizei Raumfahrtpilot + Reiseleiter Avatarmanager/-designer Narrowcaster Waste Data Handler Datenarchäologe Gedächtnischirurg Gesundheitsnavigator Offline-Therapeut New Science -Ethiker Privatsphärenmanager Urbaner Bauer Social 'Networking' Worker Quellen: Talwar, R. & Hancock, T. (2010), Fast Future Research; Bliem, W. (2016) Siehe zb auch: Jobs mit Zukunft (Gewinn 6/2016): Die Meinungen von Unternehmern, Managern, Mitarbeitern aus diversen Branchen und Personalexperten: 3
4 Komplexität und Herausforderungen Qualifikation Aufgaben/ Tätigkeiten Soziale Dimension Arbeitsmittel /-verfahren Arbeitsanforderungen Arbeitsgegenstand Beruf Dimensionen Branche Arbeitsort/ -umgebung Individualisierung der Berufe (Unterschiede trotz Gemeinsamkeiten), Global- und Detailblick relevant Zunehmende Vielfalt von Ausbildungen und Berufen mit geringerer natürlicher Passung Individualisierung der Lebens-, Bildungs- und Berufswege Wissenslastigkeit (Tertiarisierung) 4
5 Qualifikationstrends allgemein, mittel- und langfristig Wandel der Berufe Nicht-Routinetätigkeiten, Komplexere Tätigkeiten, Individualisierung Fachkräfte/AkademikerInnen Innovationspotenzial für Unternehmen (auch KMU) Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf Gesundheits- und Sozialwesen Vielfältige Erwerbsformen (Zeit, Umfang, Ort, Lohn, ) Flachere Hierarchien Vielfalt an Bildungs- und Berufskarrieren MINT-Bereich: Mathematik, Informatik, Naturwissen-schaften und Technik IKT-Skills, Soziale Medien Soziale Intelligenz, Kommunikation, Kundenorientierung, Teamfähigkeit Motivation, Kreativität, Flexibilität (Selbst-)Organisation, Eigenständigkeit, Lernbereitschaft, Career-Management-Skills Anforderungen an Individuen und Politik, Unternehmen Quelle: Eichhorst, W. & Buhlmann, F. (2015) 5
6 Berufsentscheidungen und -beratung In einem unsicheren und instabilen Arbeitsmarkt verändern sich aber auch die Anforderungen an die Berufs- und Laufbahnberatung Paradigmenwechsel : Passungsansatz Befähigungsansatz Klassisches BBB-Modell Career Management Paradigma 1. Erforsche deine Interessen, Fähigkeiten, Werte etc. 2. Erforsche das Arbeitsleben und die beruflichen Möglichkeiten 3. Suche nach einer bestmöglichen Übereinstimmung 4. Entwickle einen Plan, wie du zu deinem gewählten Berufsziel kommst 5. Schließe deine Ausbildung ab, wähle eine sichere Anstellung, arbeite hart und mache Karriere 6. Gehe so früh als möglich (ohne Abzüge) in Pension 1. Weiß über dich selbst Bescheid, glaube an dich und folge deiner Intuition (inkl. Punkt 1-4 des kl. BBB-Modells). 2. Konzentriere dich auf den Weg und nicht das Ziel. Werde ein/e gute/r Reisende/r. 3. Du bist nicht allein. 4. Es gibt immer Änderungen, und diese schaffen neue Möglichkeiten. 5. Lernen ist lebensbegleitend. 6
7 Studie zu Trends und Bedarfen in der BBB 1) Qualitative Befragung von BeraterInnen im schulischen, universitären und arbeitsmarktpolitischen Umfeld [n=12] 2) Online-Befragung bei BeraterInnen, ManagerInnen, ForscherInnen [n=1.118] im Oktober
8 Aufgaben und Herausforderungen in der BBB bis 2020: Über 80% der Befragten geben an, dass die genannte Aufgabe der BBB sehr oder ziemlich wichtig sein wird Orientierung im Infodschungel geben Matching von Fähigkeiten, beruflichen Interessen und tatsächlicher Arbeitswelt Bei der Bevölkerung ein Bewusstsein über bestehenden Beratungsangebote schaffen Befragung AMS Österreich/abif, Oktober 2016, n=
9 Aufgaben und Herausforderungen in der BBB bis 2020 Beratung von MigrantInnen Kompetenzen Anerkennung Arbeitsmöglichkeiten Beratung von jungen Menschen (>25) Berufswahl, Lehrstellensuche Studien- und Ausbildungswahl Einstieg in den Beruf Beratung von am Arbeitsmarkt gefährdeten Zielgruppen Bildungsferne Ältere Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen Arbeitsuchende generell Befragung AMS Österreich/abif, Oktober 2016, n=
10 Künftiger Beratungsbedarf von Zielgruppen MigrantInnen im Prozess der Bildungs- und Berufswahl / Integration in das (Berufs-)Ausbildungssystem MigrantInnen im Prozess der Arbeitsuche / Arbeitsmarktintegration / Jobvermittlung Junge Erwachsene von 19 bis max. 30 mit verzögerter oder vom Scheitern bedrohter 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Ältere Arbeitsuchende (50+) Jugendliche mit sozialarbeiterischen / sozialpädagogischen Interventionsbedarfen in Lehrstellensuchende Jugendliche und/oder Lehrlinge als besonderer Schwerpunkt Erwachsene mit sozialarbeiterischen / sozialpädagogischen Interventionsbedarfen in Burschen / junge Männer (bis max. 19) im Prozess der Bildungs- und Berufswahl stark zunehmend zunehmend gleichbleibend abnehmend stark abnehmend nicht einschätzbar Befragung AMS Österreich/abif, Oktober 2016, n=
11 Künftiger Beratungsbedarf von Zielgruppen Arbeitsuchende / Arbeitslose Erwachsene mit arbeitsmarktbedingtem Nachqualifizierungsbedarf 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Arbeitslose / Arbeitsuchende generell Ältere Berufstätige (50+) Mädchen / junge Frauen (bis max. 19) im Prozess der Bildungs- und Berufswahl RehabilitandInnen (im Prozess der beruflichen REHA) Erwachsene Frauen in beruflichen Veränderungsprozessen und / oder Wiedereinsteigerinnen Erwachsene Männer in beruflichen Veränderungsprozessen und / oder Wiedereinsteiger Berufstätige Erwachsene mit arbeitsmarktbedingtem Nachqualifizierungsbedarf Befragung AMS Österreich/abif, Oktober 2016, n=
12 Künftiger Beratungsbedarf von Zielgruppen 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Eltern / Erziehungsberechtigte Bildungs- und BerufsberaterInnen (als Zielgruppe von Fort- und Weiterbildung / Train-the-Trainer) Jugendliche mit körperlichen und / oder geistigen Beeinträchtigungen Erwachsene mit körperlichen und / oder geistigen Beeinträchtigungen Schülerinnen der Sekundarstufe 1 als besonderer Schwerpunkt SchülerInnen der Sekundarstufe 2 als besonderer Schwerpunkt MaturantInnen als besonderer Schwerpunkt Erwachsene mit eigenbestimmten Weiterbildungswünschen / Studierende und/oder JungabsolventInnen des Hochschulsektors (UNI, FH, PH) Befragung AMS Österreich/abif, Oktober 2016, n=
13 Tätigkeitsgebiete der Befragten 21% 5% 38% Ausschließlich oder überwiegend: Management bzw. organisatorische Aufgaben, Forschung & Entwicklung, Unterricht Ausschließlich / überwiegend: (Beratungs-)Arbeit direkt mit KundInnen / KlientInnen 36% In beiden Tätigkeitsgebieten etwa gleichermaßen aktiv Keines der oben genannten Tätigkeitsgebiete Online-Befragung AMS Österreich/abif, Oktober 2016, n=
14 Beratungsformate 11% 9% 2% 2%1% 21% Einzelberatung nach Terminvereinbarung Kurse / Training in Gruppen / Gruppenberatung Mehrmalige Beratungsgespräche im Rahmen einer Einzelberatung Telefonische Beratung 10% 18% Beratung per 12% 14% Einzelberatung ohne Terminvereinbarung ausschließlich mit Management- /Organisationsaufgaben Beratung via Internet schriftlich andere Beratung via Skype Online-Befragung AMS Österreich/abif, Oktober 2016, n=
15 Organisationen, in denen Befragte tätig sind Beratungs-, Schulungs- und Bildungseinrichtungen andere 8% 5% 4% 24% AMS 9% Sozialpartner 9% 16% öffentliche Hand 13% 12% NGOs/Sozialbereich Hochschule Schule außeruniversitäre Forschung & Beratung Online-Befragung AMS Österreich/abif, Oktober 2016, n=
16 Bundesland, in dem die Befragten tätig sind 4% 4%2%2% Wien 5% Oberösterreich 8% 10% 42% Niederösterreich Steiermark Tirol Salzburg 11% Kärnten 12% in ganz Ö beruflöich aktiv Burgenland Vorarlberg Online-Befragung AMS Österreich/abif, Oktober 2016, n=
17 Quellen: AMS Österreich & Synthesis Forschung (Hrsg.) (2015): Ausblick auf Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in Österreich bis zum Jahr Mikrovorschau März Erstellt von W. Alteneder und G. Frick. Wien: AMS Österreich. Online verfügbar unter: AMprognose_Prognose pdf Eichhorst, W. & Buhlmann, F. (2015): Die Zukunft der Arbeit und der Wandel der Arbeitswelt. IZA Standpunkte Nr. 77. Bonn. Online verfügbar unter: Jánszky, S.G. & Abicht, L. (2013): 2025 So arbeiten wir in der Zukunft. Goldegg Verlag. Krötzl, G. (2014): "Lifelong Guidance" - Ein Paradigmenwechsel in der Bildungs- und Berufsberatung (Folienvortrag: Tagung des Bundesinstitutes für Erwachsenenbildung (bifeb) - "Zukunftsfeld Bildungs- und Berufsberatung - Wirkung - Nutzen - Sinn", 25. April 2014 in St. Wolfgang). Online verfügbar unter: Steiner, Karin / Kerler, Monira / Bohn, Dominik: Trends und Bedarfe in der Bildungs- und Berufsberatung. Erscheint 2017 (als Download auf verfügbar) 17
18 Ich freue mich auf Ihre Fragen und Diskussion! 18
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