Menschen mit Demenz im Wandel der therapeutischen Möglichkeiten
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- Friederike Otto
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1 Menschen mit Demenz im Wandel der therapeutischen Möglichkeiten Alexander Kurz Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Klinikum rechts der Isar Technische Universität München
2 1 Was ist eine Demenz?
3 Eine bio-psycho-soziale Ereigniskette Pathologie Fehler im Eiweiss- Stoffwechsel von Nervenzellen International Classification of Functioning, Disability and Health Genf: Weltgesundheitsorganisation 2001
4 Eine bio-psycho-soziale Ereigniskette Funktionsstörung Merkfähigkeit Aufmerksamkeit Pathologie Fehler im Eiweiss- Stoffwechsel von Nervenzellen Orientierung Sprache Denkvermögen International Classification of Functioning, Disability and Health Genf: Weltgesundheitsorganisation 2001
5 Eine bio-psycho-soziale Ereigniskette Einschränkungen im Alltag Leistung im Beruf Aufmerksamkeit Hausarbeit, Hobbies Merkfähigkeit Funktionsstörung Pathologie Fehler im Eiweiss- Stoffwechsel von Nervenzellen Orientierung Sprache Essen Gehen Hygiene Wohnen Denkvermögen Soziale Beziehungen International Classification of Functioning, Disability and Health Genf: Weltgesundheitsorganisation 2001
6 Eine bio-psycho-soziale Ereigniskette Einschränkungen im Alltag
7 Eine bio-psycho-soziale Ereigniskette Einschränkungen im Alltag Bedürfnis-Pyramide Selbstverwirklichung Aktivität Teilhabe Soziale Bindung Geborgenheit Grundbedürfnisse
8 Die Demenz kommt nicht über Nacht Durchschnitt für Alter, Geschlecht und Ausbildung Kognitive Fähigkeiten Alltags fertigkeiten Verhalten Keine Symptome Leichte kognitive Beeinträchtigung Demenz Jahre ca. 5 Jahre ca.8 Jahre
9 2 Die beiden Bösewichter Pathologie Fehler im Eiweiss- Stoffwechsel von Nervenzellen
10 Die beiden Bösewichter Pathologie Fehler im Eiweiss- Stoffwechsel von Nervenzellen β-amyloid Tau
11 Wie die Bösewichter entstehen Verläufer- Molekül Erbliche Form Nicht-erbliche Form Überproduktion Abräumfehler Nervenzelle β-amyloid Fibrillen Blutgefäß Nach Selkoe & Hardy EMBO Mol Biol 8: , 2016
12 Wie die Bösewichter entstehen Verläufer- Molekül Erbliche Form Nicht-erbliche Form Überproduktion Abräumfehler Nervenzelle β-amyloid Fibrillen β-amyloid Ablagerung Blutgefäß Plaque Nach Selkoe & Hardy EMBO Mol Biol 8: , 2016
13 Wie die Bösewichter entstehen VerläuferMolekül Nicht-erbliche Form Erbliche Form Überproduktion Abräumfehler β-amyloid Fibrillen Blutgefäß Nervenzelle β-amyloid Ablagerung Plaque Dendriten Gestörte Signalübertragung Tau Paarige helikale Filamente Nach Selkoe & Hardy EMBO Mol Biol 8: , 2016
14 Wie die Bösewichter entstehen VerläuferMolekül Nicht-erbliche Form Erbliche Form Überproduktion Abräumfehler β-amyloid Fibrillen Blutgefäß Nervenzelle β-amyloid Ablagerung Plaque Dendriten Gestörte Signalübertragung Neurofibrillenveränderungen Tau Paarige helikale Filamente Nach Selkoe & Hardy EMBO Mol Biol 8: , 2016
15 Wie die Bösewichter entstehen VerläuferMolekül Nicht-erbliche Form Erbliche Form Überproduktion Abräumfehler β-amyloid Fibrillen Blutgefäß Nervenzelle β-amyloid Ablagerung Plaque Dendriten Gestörte Signalübertragung Neurofibrillenveränderungen Nervenzell-Fehlfunktion Nervenzell-Verlust Neurotransmitter Defizite Tau Demenz Paarige helikale Filamente Nach Selkoe & Hardy EMBO Mol Biol 8: , 2016
16 Druse (Plaque): Zeichnung von Alois Alzheimer
17 3 Wandel der Therapiemöglichkeiten
18 Ansatzpunkt der gegenwärtigen Medikamente VerläuferMolekül Nicht-erbliche Form Erbliche Form Überproduktion Abräumfehler β-amyloid Fibrillen Blutgefäß Nervenzelle β-amyloid Ablagerung Plaque Dendriten Gestörte Signalübertragung Neurofibrillenveränderungen Nervenzell-Fehlfunktion Nervenzell-Verlust Neurotransmitter Defizite Tau Demenz Paarige helikale Filamente Nach Selkoe & Hardy EMBO Mol Biol 8: , 2016
19 Gegenwärtige Medikamente: Cholinesterase-Hemmer Acetylcholin wird durch das Axon transportiert Präsynaptische Nervenzellendigung Acetylcholin- Esterase Acetylcholin Acetylcholin- Receptor Cholin- Esterase- Inhibitor Zellkern Acetylcholin produzierende Nervenzelle Elektrischer Impuls Postsynaptische Nervenzellendigung
20 Gegenwärtige Medikamente: NMDA-Modulator Schwaches aber schädliches Dauersignal Starkes aber kurzes normales Signal NMDA-Modulator blockiert den Rezeptor NMDA-Modulator öffnet den Rezeptor Glutamat- Rezeptor Elektrischer Impuls NMDA-Modulator
21 Wie wirken die gegenwärtigen Medikamente? Therapie-Beginn im Stadium der Demenz Durchschnitt für Alter, Geschlecht und Ausbildung Alltagsfertigkeiten Kognitive Fähigkeiten Verhalten Keine Symptome Leichte kognitive Beeinträchtigung Demenz
22 Ansatzpunkte der neuen Medikamente VerläuferMolekül Nicht-erbliche Form Erbliche Form Überproduktion Abräumfehler β-amyloid Fibrillen Blutgefäß Nervenzelle β-amyloid Ablagerung Plaque Dendriten Gestörte Signalübertragung Neurofibrillenveränderungen Nervenzell-Fehlfunktion Nervenzell-Verlust Neurotransmitter Defizite Tau Demenz Paarige helikale Filamente Nach Selkoe & Hardy EMBO Mol Biol 8: , 2016
23 Sekretase-Blocker
24 X X X Sekretase-Blocker Bisher keine klinische Wirksamkeit nachgewiesen
25 Amyloid-Antikörper Makrophage Makrophage frißt markiertes β- Amyloid Antikörper markiert β-amyloid Synthetischer Antikörper nach Wisniewski & Konietzko, Lancet Neurol 7: , 2008
26 Kognitive Fähigkeiten (ADAS-cog) Wirksamkeit: Solanezumab Verlangsamung um 11 % p = 0.09 Nebenwirkungen: Hautausschlag, kardiale Probleme CTAD, December 8-10, 2016; Siemers et al., Alzheimer s & Dementia 112: , 2016
27 Wirksamkeit: Aducanumab Vor Therapie Nach 1 Jahr Placebo 3 mg / kg 6 mg / kg 10 mg / kg Sevigny et al., Nature 537: 50-56, 2016
28 Veränderung des klinischen Schweregrades Wirksamkeit: Aducanumab (passiv) Sevigny et al., Nature 537: 50-56, 2016
29 Was hoffen wir? Wirkung der neuen Medikamente Therapie-Beginn im Frühstadium Verhalten Durchschnitt für Alter, Geschlecht und Ausbildung Alltagsfertigkeiten Kognitive Fähigkeiten Keine Symptome Leichte kognitive Beeinträchtigung Betroffene verbleiben länger im Stadium geringer Symptome; das Stadium der Demenz wird möglicherweise nicht erreicht
30 4 Bedeutung für Betroffene und Angehörige
31 Früheres Wissen, mehr Fähigkeiten, andere Bedürfnisse Selbstverwirklichung Verhalten Aktivität Teilhabe Soziale Bindung Alltagsfertigkeiten Kognitive Fähigkeiten Geborgenheit Grundbedürfnisse Leichte kognitive Beeinträchtigung Betroffene verbleiben länger im Stadium geringer Symptome; das Stadium der Demenz wird möglicherweise nicht erreicht
32 Früheres Wissen, mehr Fähigkeiten, andere Bedürfnisse Betroffene erfahren früher von ihrer Krankheit Mehr Bedarf an Beratung, Psychotherapie und Krisenmanagement Betroffene haben bessere Fähigkeiten zur Krankheitsbewältigung Mehr Bedarf an kognitiver Rehabilitation Mehr Einsatzmöglichkeiten für technischen Hilfen Höheres Bedürfnis-Niveau: Aktivität, Teilhabe, Bindung Entsprechende Service-Formen müssen entwickelt werden
33 Das wars! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kein Hinweis für eine andere Ursache der Demenz
die später nach ihm benannte Krankheit. Inzwischen weiß man, dass die Alzheimer-Krankheit eine sogenannte primär-neurodegenerative Hirnerkrankung ist. Das bedeutet, dass die Erkrankung direkt im Gehirn
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