Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

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1 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Staatsminister Helmut Brunner Preisverleihung Wettbewerb Bäuerin als Unternehmerin des Jahres Mai 2014, München Es gilt das gesprochene Wort! Referat Presse Telefon Ludwigstraße München Telefax

2 Anrede! Auf dem Kongress des Weltverbandes der Unternehmerinnen hat Angela Merkel festgestellt: Wenn es ums Verändern geht, sind wir stark, meine Damen. Ich freue mich, heute tatkräftige Frauen begrüßen zu können, die für Veränderung stehen, weil sie etwas unternehmen, Frauen, die sich auf den Weg gemacht haben, weil sie eine Idee hatten, die andere Menschen begeistert, und die diese Idee auch umgesetzt haben - mit Mut und Ausdauer, Engagement und Geschäftssinn. Herzlich willkommen, verehrte Frauen, liebe Gäste, zur Prämierung im Wettbewerb Bäuerin als Unternehmerin des Jahres Sie, liebe Preisträgerinnen, und viele der Anwesenden, sind beides: erfolgreiche Unternehmerin und Bäuerin! Sie haben Ihre betrieblichen, regionalen und persönlichen Stärken erkannt, Risikobereitschaft und Kreativität unter Beweis gestellt und erfolgreich attraktive Produkte und Dienstleistungen entwickelt. S e i t e 1

3 Damit repräsentieren Sie vorbildlich unseren eigenständigen Bayerischen Weg in der Agrarpolitik. Unser Credo lautet: Jeder bäuerliche Familienbetrieb soll unabhängig von seiner Größe, Ausrichtung und Bewirtschaftungsform Zukunftschancen haben. Entscheidend für den Erfolg sind eine gute Ausbildung, Kreativität und das unternehmerische Geschick der Betriebsleiterfamilie und nicht die Größe des Betriebs! Die Vereinten Nationen, die 2014 zum Internationalen Jahr der Bäuerlichen Familienbetriebe ausgerufen haben, bestätigen damit unseren Ansatz. Sie machen in diesem Zusammenhang auch darauf aufmerksam, dass Frauen weltweit zwar 80% der Fläche bearbeiten, aber kaum Kontrolle über Flächen und Erträge haben. Gelänge es die Rechte der Frauen zu stärken, könnte die Produktivität der Kleinbauern weltweit um bis zu 30% gesteigert und die Zahl der Hungernden um 12-17% gesenkt werden! S e i t e 2

4 I. Wettbewerb Bäuerin als Unternehmerin des Jahres 2014 Wir haben das Glück in einem Land zu leben, in dem jedem und jeder entsprechend seinen Fähigkeiten und seinem Engagement alle Wege offen stehen. Und Sie, liebe Bäuerinnen, nutzen dies zum Aufbau vielfältiger Unternehmen. Damit tragen Sie nachhaltig zur Existenzsicherung Ihrer Betriebe bei, generieren Wertschöpfung im ländlichen Raum und schaffen Arbeitsplätze für sich und für andere vor Ort. Dabei sind dem weiblichen Ideenreichtum keine Grenzen gesetzt, wie auch der aktuelle Wettbewerb zeigt. Einkommenskombinationen bzw. eigenständige Betriebszweige werden aufgebaut und ständig weiterentwickelt. Etablierte Beispiele sind Urlaub auf dem Bauernhof, Direktvermarktung und hauswirtschaftliche Dienstleistungen. Die Betriebe haben ihr Freizeit- und Gastronomieangebot ausgebaut sowie in Projekte der sozialen und solidarischen Landwirtschaft investiert. Und der Bauernhof bietet zunehmend authentische S e i t e 3

5 Lern- und Erlebniswelten. Bestes Beispiel ist der Kunstund Erlebnisbauernhof Ferlhof von Staatspreisträgerin Erika Demmelmair. Sie bietet neben Kindergeburtstagen und Erlebnistagen Schulklassen die Möglichkeit, in ihrem Schullandheim ein paar Tage Bauernhof pur zu erleben. Ihr Angebot, liebe Frau Demmelmair, zeigt, dass das unternehmerische Engagement der Bäuerin weit über den wirtschaftlichen Aspekt hinaus wirkt. Sie schaffen Verbindung zur modernen Landwirtschaft und fördern das Bewusstsein für die Produktion und den Wert von Lebensmitteln. Damit sind Sie ein wichtiges Bindeglied zwischen Gesellschaft und Landwirtschaft. Sie stehen im Dialog! Dass der ländliche Raum durch die bäuerlichen Angebote an Attraktivität gewinnt, das erleben Sie, werte Abgeordnete, Bürgermeister und Gemeinderäte, direkt vor Ort mit. Ich freue mich, dass Sie Ihre Wertschätzung für das Engagement der Preisträgerinnen durch Ihre Anwesenheit zum Ausdruck bringen. S e i t e 4

6 Es gibt also viele Gründe, die herausragenden unternehmerischen innovativen Leistungen der Bäuerinnen kräftig zu loben und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Das will auch dieser Wettbewerb, der bereits zum 6. Mal stattfindet. Und noch eines will ich damit erreichen: Die vorgestellten Beispiele sollen Frauen, die im ländlichen Raum unternehmerisch tätig werden wollen, inspirieren und ermutigen nach dem Motto: nicht Vorschriften, sondern Vorbilder sind gefragt! Ja, das Interesse an beispielhaften, innovativen und kreativen Geschäftsideen von Bäuerinnen ist groß. Und dabei beobachten wir: Die Frauen kooperieren miteinander, ergänzen ihre Angebote und arbeiten im Netzwerk. Aus diesem Grund konnten sich auch Kooperationen an diesem Wettbewerb beteiligen. II. Die Basis: die passende Aus- und Weiterbildung Die Zahl erfolgreicher bäuerlicher Unternehmerinnen steigt weiter. Das begrüße ich sehr. Neben einer äu- S e i t e 5

7 ßerst dynamischen Entwicklung stellen wir einen Trend zu noch mehr Professionalität und zu größeren Investitionen fest. Das heißt für mich: Die Frauen trauen sich mehr, auch weil sie besser ausgebildet sind. Mit einem hauswirtschaftlichen, pädagogischen oder kaufmännischen Beruf haben viele eine gute Basis für den Aufbau eines Unternehmens. Konkrete Hilfestellung erhalten sie durch unsere Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF). Unsere angebotenen Qualifizierungen befähigen sie, unternehmerstrategische Entscheidungen zu treffen und den Betrieb oder Betriebszweig fachkompetent zu führen. Zusätzlich initiieren und moderieren unsere Beratungskräfte Netzwerke der Unternehmerinnen untereinander oder mit anderen Wirtschafts- und Sozialpartnern im ländlichen Raum. Dieser Austausch trägt wesentlich dazu bei, dass die Unternehmen sich erfolgreich am Markt positionieren und wettbewerbsfähig bleiben. S e i t e 6

8 III. Dank und Schluss Auch wenn nicht jede Bewerbung zu einer Platzierung in der Spitzengruppe geführt hat, dürfen Sie, liebe Bäuerinnen, zu Recht stolz auf sich sein. Jede einzelne von Ihnen ist mit Visionen, Willens- und Tatkraft, Kompetenz, Kreativität und mit hohem persönlichem Einsatz erfolgreich ihren eigenen Weg gegangen. Ich spreche allen Bewerberinnen meine Hochachtung aus. Sie leisten hervorragende Arbeit für die zukunftsfähige Weiterentwicklung Ihres Hofes und zum Nutzen unseres Landes. Jede Teilnehmerin am Wettbewerb erhält deshalb eine Anerkennungsurkunde. Mein Dank gilt weiter allen, die durch ihre Arbeit und ihren Einsatz diesen Wettbewerb mitgetragen und ihm zum Erfolg verholfen haben. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die Mitglieder der Jury. Ich danke herzlich: Frau Dr. Andrea Fuß, Leiterin der Landfrauenabteilung des BBV S e i t e 7

9 Frau Christine Wutz, Vorsitzende des VlF (Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern) Frau Marianne Scharr vom Verband landwirtschaftlicher Meister und Ausbilder in Bayern e. V. der Redakteurin Anna Knon, beim Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatts zuständig für den Bereich Dorf und Familie Frau Barbara Stanglmair, Vorsitzende des Verbandes hauswirtschaftlicher Fachservices in Bayern Frau Ulrike Schillo, Produktmanagerin bei der Bayern Tourismus Marketing Gesellschaft der Tourismusexpertin Sybille Wiedenmann von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften München sowie Herrn Hartmut Drexel, Abteilungsleiter Betriebswirtschaftliche Förderungsmaßnahmen der Handwerkskammer für München und Oberbayern. Ich freue mich, jetzt die Preisträgerinnen auszeichnen zu dürfen und ihre Unternehmen sowie die siegreichen Kooperationsbeispiele vorzustellen. S e i t e 8