Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
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1 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Staatsminister Helmut Brunner Hauptalmbegehung 31. Juli 2013, Grassau Es gilt das gesprochene Wort! Referat Presse Telefon Ludwigstraße München Telefax
2 Anrede! Bayern ist reich an Traditionen, wie die traditionelle Gemeinschaftswanderung der oberbayerischen Alm-Familie. Gelebte Traditionen sind Teil unserer Kultur und Identität. So machen wir heuer schon zum 66. Mal die Hauptalmbegehung, die nach 30 Jahren wieder Station in der Gemeinde Grassau macht. Die Hauptalmbegehung testet auch meine Kondition, vor allem aber ist sie eine gute Gelegenheit, die besondere Bedeutung der Almwirtschaft für das Gemeinwohl herauszustellen und zu erleben. Sie, liebe Bergbauern und Almleute, halten durch Ihre harte Arbeit und Ihre Liebe zu den Bergen diese großartige Kulturlandschaft offen und schaffen so die Grundlagen für den Tourismus. Sie produzieren hervorragende Lebensmittelspezialitäten und schaffen einmalige Lebensräume für eine Vielfalt von Tieren und Pflanzen! Die große Teilnehmerzahl werte ich als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für diese Leistung! Vergelt s Gott! S e i t e 1
3 Ich danke dem Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern (AVO) mit Ihnen, lieber Georg Mair, an der Spitze, für die Organisation dieser Hauptalmbegehung. Ich freue mich, dass uns unser Weg heute auch auf die Maureralm Ihres Vorgängers, des AVO-Ehrenvorsitzenden Franz Steindlmüller, führen wird. I. Leistungen Bayerns für die Berglandwirtschaft In den Bergen wohnt die Freiheit, in den Bergen ist es schön, heißt es im Jennerwein-Lied. Diese Schönheit wollen wir erhalten. Deshalb unterstützt die Bayerische Staatsregierung die Alm- und Berglandwirtschaft mit vielen Maßnahmen wie: der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete, Spezialmaßnahmen im Kulturlandschaftsprogramm (KULAP), dem Vertragsnaturschutzprogramm (VNP/EA), dem Bergbauernprogramm bzw. dem Einzelbetrieblichen Investitionsförderprogramm mit zielgerichteten Investitionsanreizen (z.b. Schwenden, Spezialmaschinen, S e i t e 2
4 Almgebäude, kleine Stallinvestitionen Kleine Milchviehställe ) sowie mit Beratungs- und Bildungsangeboten (Fachzentrum Almwirtschaft, 4 Akademien für Alm-/Alpwirtschaft). Die Almen, die wir heute besuchen, profitieren auch davon: So wurden hier (Weißenalm, Moieralm, Bauernschmiedalm, Rachlalm, Erlbergalm, Hefteralm, Herrenalm, Schmiedalm) in den letzten Jahren Gebäude saniert, Weideinrichtungen und Wasserversorgungen hergestellt sowie ein Stromaggregat angeschafft. Schwendmaßnahmen wurden ebenfalls gefördert (Maurer-, Lindl-, Bauernschmied-, Hefter- und Reifenbergalm). Die positive Resonanz auf unsere Fördermaßnahmen zeigt, dass unser Ansatz stimmt! Dies gilt auch für die aus meiner Sicht unverzichtbare Erschließung der Almen, die wir mit bis zu 70% fördern. So konnte 2011 die Pelzenalm in Zusammenarbeit mit dem Forstbetrieb Ruhpolding und dem Talbetrieb Josef Sichler (Hausname Großrachl ) mit einem guten Fahrweg erschlossen werden. Denn: ohne Wege, keine Pflege! Wege sind die Lebensadern der Berge! S e i t e 3
5 II. Zukünftige Agrarpolitik Damit die schwere Arbeit auf der Alm nicht noch schwerer wird, kämpfe ich für gute Rahmenbedingungen. Die aktuellen Entscheidungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) erfüllen weitgehend meine Erwartungen. Sie sichern auch künftig die Wettbewerbsfähigkeit bäuerlicher Familienbetriebe und der Berglandwirtschaft! Damit sind wichtige bayerische Forderungen berücksichtigt, wie die stärkere Förderung kleinerer Betriebe durch Zuschläge auf die ersten Hektare, die praxisgerechtere Ausgestaltung des Greening und die Junglandwirtförderung. Mit einer teilgekoppelten Raufutterfresserprämie können Grünlandstandorte ohne Nutzungsalternativen in umweltsensiblen Bereichen (v. a. Berggebiete) in Bewirtschaftung gehalten werden. Enttäuscht bin ich über die Beschlüsse zur Milch; hier konnte man sich nicht auf ein Sicherheitsnetz für die Zeit nach Auslaufen der Milchquote einigen. Da müssen S e i t e 4
6 wir auf den Milchgipfel im Herbst warten und weiternach gemeinsamen praktikablen Lösungen suchen. Bei den jetzt anstehenden Verhandlungen zur nationalen Umsetzung kämpfe ich für einen möglichst großen EU-Mittelrückfluss nach Bayern. Vom Bund erwarte ich, dass er von den eingesparten Geldern aus dem reduzierten Gesamthaushalt der EU die Mittel für die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur (GAK) aufstockt, um den Rückgang der EU-Mittel bei den Förderprogrammen für den ländlichen Raum und die Agrarumweltprogramme wenigstens teilweise auszugleichen. Bei der auch von Bayern geforderten Schutzmöglichkeit für Bergerzeugnisse stehen wir in Verhandlungen mit der EU-Kommission. Wir wollen praktikable Regelungen, von denen auch unsere Bergbauern profitieren! S e i t e 5
7 III. Schluss Mein Dank und meine Anerkennung für die gelungene Organisation der Hauptalmbegehung gilt insbesondere den Vertretern und Verantwortlichen des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern, den Gemeinden Grassau, Bernau und Aschau sowie den Almbauern und dem Almpersonal. Ihnen, liebe Almleute, wünsche ich alles Gute für den restlichen Almsommer und Ihnen, liebe Wanderer, weiterhin viel Freude an diesem schönen Tag auf den Almen in den Chiemgauer Bergen. S e i t e 6
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