Dokumentation. Sanierung St. Laurentius-Kapelle Böbikon

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Friedrich Stein
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1 Dokumentation Sanierung St. Laurentius-Kapelle Böbikon

2 Beschrieb der geplanten Restaurierungsarbeiten Innen: Entfernen des Wandverputzes (4-8 cm stark) bis auf das Mauerwerk. Der heutige Verputz ist hart und nicht diffusionsoffen, demzufolge für das Bruchsteinmauerwerk ungeeignet. Der Verputz ist in den unteren Partien versalzen. Beim Deckputz handelt es sich wohl um eine kunststoffvergütete, vorgefärbte Fertigware, die leicht versprödet ist. Die Verputzoberflache ist für den Innenraum der Kapelle unpassend. Auftragen von neuem Wandverputz mit rein mineralischem Sumpfkalk gebundenem Grundputz und Deckputz. Die Oberfläche wird geglättet und den Unebenheiten des Bruchsteinmauerwerks folgend appliziert. Anstrich mit Keim-Silikatfarbe. Die verschmutzte Dispersionsfarbe an der Gipsdecke wird abgelaugt. Der umlaufende Wulst mit einem wasserlöslichen Anstrich wird abgewaschen. Die Risse in der Decke werden geflickt. Decke und Wulst werden mit Keim-Silikatfarbe gestrichen. Der Bretterboden unter den Bänken wird zum Wiedergebrauch demontiert. Die verfaulten Lager und die Hochofenschlacke unter den Brettern wird entfernt. Der bestehende Stampfbeton wird mit Mörtel ausgeglichen und mit einer in Teer verlegten und verklebten Bitumenbahn gegen die Erdfeuchtigkeit abgesperrt. Auf die Feuchtigkeitsisolation wird eine Wärmeisolation verlegt, mit den neuen Bodenlagern für den unterlüfteten Bretterboden. Einzelne alte Bretter müssen ersetzt werden. Die Bänke werden demontiert, die Bankheizungen müssen von der Elektrozuleitung abgehängt und später wieder angeschlossen werden. Die Bankdocken werden gegen Wurmfrass behandelt. Die Bänke werden wo nötig geflickt und alle Flächen gereinigt und aufgefrischt. Die Schränke im Chorraum werden instand gestellt und frisch gestrichen. Die Blechrinnen an den Fenstern werden durch Putzrillen ersetzt. Der Leuchter wird vollständig in die Einzelteile zerlegt, gereinigt und neu verdrahtet. Ab der Elektroverteilung im Chor wird vorsorglich ein Leerrohr zur Türe und in den Estrich geführt. Altar, Tabernakel und Ewiglicht sowie Altarstufen und die Natursteinbodenbeläge werden während der Bauzeit geschützt. Das Oelbild "die vierzehn Nothelfer" wird von Staub gereinigt und während der Bauzeit ausgelagert. Die elektr. Chorfussbodenheizung wird ersetzt. Die Chordeckenbeleuchtung wird angepasst. Der Estrich wird gereinigt. Die Bodenbretter werden demontiert zur Wiederverlegung. Der Hohlraum zwischen den Deckenbalken wird mit Steinwolle ausisoliert, so werden sich die Gipserlättli an der Gipsdecke in der Kapelle nicht mehr abzeichnen.

3 Aussen: Der Fassadenverputz wird vollständig bis auf das Bruchsteinwerk entfernt. Der heutige Verputz besteht aus einem glatten, sehr harten Hydr. Kalk / Zementgrundputz. Der Strukturputz besteht aus einem schwach gebundenem Bewurf (vermutlich Kalkhydrat). Der Verputz ist auf der Nord- und Ostseite stark versalzen. Es ist für das Rauminnere sowie für das Mauerwerk von Vorteil, den Verputz durch einen weicheren und dampfoffenen Verputz zu ersetzen. Dadurch würde die Mauerfeuchtigkeit nach lnnen und Aussen gleichmassig diffundieren. Der neue Grund- und Deckputz wird als ein rein mineralischer mit Sumpfkalk gebundener Verputz ausgeführt. Die Oberfläche wird geglättet und den Unebenheiten der Bruchsteinmauer folgend aufgetragen. Der Anstrich erfolgt mit reiner Keim Purkristalat Silikatfarbe. Die Bleiverglasung wird gereinigt und schlagregendicht eingekittet. Die Metallteile werden entrostet und gestrichen. Das Holzwerk vom Vorzeichen und die Türe werden aufgefrischt. Die heute verzinkten Dachrinnen und Abfallrohre werden neu in Kupfer hergestellt. Um die Kapelle wird eine Sickerleitung mit Sickergeröll (Grabentiefe ca. 50 cm) erstellt, so dass auch das Oberflächenwasser vom Vorzeichen abgeführt wird. Durch das Sickergeröll wird auch das Schlagregenwasser rasch abgeführt und der Verputz und das Mauerwerk sind nicht mehr in Verbindung mit dem feuchten Erdreich. Die Leitungen werden nach Bauvollendung durchgespült. Einzelne Sparren sind in einem sehr schlechten Zustand und müssen ersetzt werden. Die Sparren müssen gegen Wurmfrass behandelt werden. Die heutigen Falzziegel werden entfernt und ein zur Kapelle besser passendes Biberschwanz Doppeldach wird erstellt. Der Dachreiter (Glockenturm) ist im Zwiebelbereich in einem schlechten Zustand. Bretter und Karnisgesims sowie Konstruktionsholz haben teilweise Braunfäule und sind verwurmt. Bei Wind dringt Wasser ins lnnere, die Überdeckung der Blechschindeln ist zu knapp bemessen. Im Schaftbereich sind teilweise Blechübergänge zum Ziegeldach undicht. Es ist vorgesehen, die Zink- und verzinkten Schindelbänder im Zwiebelbereich durch Cu-Ti-Zink Schindelbänder zu ersetzen. Die Schalung und defektes Konstruktionsholz werden an Ort geflickt und ausgewechselt. Ais Option wurde vorgesehen, die Zwiebel in der Werkstatt mit den noch verwendbaren Teilen neu zu konstruieren. Die Zinkschindeln im Schaftbereich werden belassen und an Ort entrostet, geschliffen und englischrot gestrichen. Die neuen Cu-Ti-Zink- Schindelbänder für die Zwiebel werden vor der Montage einseitig in der Werkstatt englischrot gespritzt. Die Schalläden werden geflickt und gestrichen. Die beiden Glocken mit den Jochen werden demontiert und in der Werkstatt restauriert. Die Glockenklöppel müssen ersetzt werden. Die Glocken sind ausgeschlagen und sollten gekehrt werden, dazu müssen die Joche und Jochbeschläge ergänzt und angepasst werden. Die Ausrüstungsteile sind stark abgenutzt und zum Teil defekt. Mit Ausnahme der Joche, welche ausgebessert werden können, müssen die Teile ausgewechselt werden.

4 Kostenzusammenstellung Gebäude Fr. 336' Umgebung, Platz, Stützmauer Fr. 8' Baunebenkosten Fr. 4' Unvorhergesehenes Fr. 10' Total Kosten Fr. 360'000.00

5 Detaillierte Kostenzusammenstellung Gebäude Baumeisterarbeiten Fr. 15' Fassadengerüste Fr. 6' Dachkonstruktion reparieren Fr. 5' Estrichboden isolieren Fr. 6' Dachreitersanierung Fr. 11' Dachreiter Neuherstellung Fr. 8' Holzschutzbearbeitung Fr. 2' Natursteinarbeiten Fr. 1' Bleiverglasung Fr. 6' Spenglerarbeiten Dach Fr. 4' Spenglerarbeiten Dachreiter Fr. 25' Blitzschutzanlage Fr. 2' Dachdeckerarbeiten Reparatur Fr. 2' Neue Biberschwanzziegel Fr. 12' Feuchtigkeitsabdichtung und Bodendämmung Fr. 4' Fassadenverputz Reparatur Fr. 11' Fassadenneuverputz Mehrkosten Fr. 41' Malerarbeiten Aussen Fr. 12' Malerarbeiten Dachreiter Fr. 9' Restaurierungsarbeiten Restaurator Fr. 2' Sanierung Glockenanlage Fr. 11' Elektr. Installationen Fr. 8' Leuchter Restauration Fr. 3' Verputzarbeiten Wände Innen Fr. 31' Stuckaturarbeiten Decke Fr. 2' Schreinerarbeiten Restaurierung Kirchenbänke Fr. 10' Holzboden mit Isolation Fr. 9' Innere Malerarbeiten Fr. 10' Baureinigung Fr. 1' Ausstattung, Beschriftung Fr. 3' Architektenhonorar Fr. 50' Spezialistenhonorar Fr. 4' Umgebung, Platz, Stützmauer Baumeisterarbeiten Friedhofmauer Fr. 6' Malerarbeiten Friedhoftor Fr. 1' Gärtnerarbeiten Fr. 1' Kanalisationsreinigung Fr Baunebenkosten Muster, Modelle, Kopien, Dokumentation Fr. 3' Bauherrenhaftpflichtversicherung Fr

6 Ansicht gegen den Chor Ansicht gegen den Eingang

7 Nordwand - versalzter Verputz Schlackenfüllung - verfaultes Randlager

8 Verrostete Chorbodenheizung Estrich mit notdürftig geflickten Sparren

9 Durch Holzbock zerstörter Sparren Nordfassade - stark versalzter Verputz

10 Dachreiteruntersuchung Karnisgesimse Flick- und Roststellen im Zwiebelhut

11 Verfaultes Karnisgesims Dachreiter, Konstruktionsholz über den Glocken - durchnässte Schalung

12 Ausgeschlagene Glocke Verrostete Jochbeschläge

13 Defekte Friedhofmauer Südfassade - Elektroanschluss Verrostete Dachrinne, Verputzschaden

14 Bauchronologie 1243 Erste Erwähnung einer Kapelle 1565 Neubau einer Kapelle 1596 Erstellung einer Kirchhofmauer, Reparatur derselben Neubau der heutigen Grösse der Kapelle 1811 Neue Glocke 1813 Sanierung der Kapelle inkl. Schindelschirm vom Dachreiter. Reparatur der Kirchhofmauer Innenerneuerung 1866 Renovation und neuer Altar 1874 Sepulcrum 1876 Ostgiebel-Erneuerung 1892 Renovation 1910 Abtretung der Kapelle vom Kanton an die Gemeinde 1918 Neue Glocke Jahr Jubiläum (Pfarreichronik Baldingen) 1958 Grundlegende Sanierung Innen und Aussen durch Arch. Hauser von Rheinfelden. Neue Fenster, Innenund Aussenverputz ersetzt Unterschutzstellung Kant. Denkmalpflege 1978 Altar Umgestaltung, Einbau neuer Tabernakel und Ewiglicht. Elektr. Bankheizung, Ankauf Ölgemälde "14 Nothelfer" aus der Ostschweiz unter Pfr. Richard Kern Turmkreuzrenovation durch Othmar Suter, Zunzgen

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