Kaufkraft, Umsatz und Zentralität. Kennzahlen für den Einzelhandel 2016 in der Region Coburg
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1 Kaufkraft, Umsatz und Zentralität Kennzahlen für den Einzelhandel 2016 in der Region Coburg
2 INHALT Vorwort 1. Kaufkraft 1.1 Allgemeiner Trend 1.2 MBR-Kaufkraft in Deutschland Einzelhandelsrelevante Kaufkraft in Gemeinden 1.4 Sortimentskaufkraft Einzelhandelsumsatz 2.1 Allgemeiner Trend 2.2 Einzelhandelsumsätze nach Landkreisen und kreisfreien Städten 3. Einzelhandelszentralität 2
3 Kennzahlen im Einzelhandel 2016 I. Vorwort Die Handelsbranche spielt eine wichtige Rolle in der Wirtschaft. Dies gilt für Wertschöpfung und Beschäftigung. Unsere Städte und Gemeinden werden wesentlich vom Erscheinungsbild und der Angebotsattraktivität der Einzelhandelsbetriebe geprägt. Gerade auf Grund seiner mittelständischen Struktur sowie seiner starken lokalen Verankerung kommt dem Handelssektor für die Stabilität der regionalen Wirtschaft eine besondere Bedeutung zu. Umso mehr sind alle Akteure aufgefordert Rahmenbedingungen zu schaffen, die es dem regionalen Handel ermöglichen wirtschaftlich zu florieren, um auch weiterhin seinen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigungssicherung leisten zu können. Für das Jahr 2016 wird von der Michael Bauer Research GmbH Nürnberg eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft von 532 Mrd. Euro prognostiziert (Vorjahr: 524,6 Mrd. Euro). Der mögliche Umsatz im deutschen Einzelhandel wird mit 474,3 Mrd. Euro (468 Mrd. Euro) angegeben. Erstmals 2014 wurde von der IHK zu Coburg die aktuelle Entwicklung wichtiger Einzelhandelskennzahlen analysiert. Diese soll Investoren und Unternehmen eine Hilfestellung bei der Standortwahl sein und Verantwortliche in Kommunen und Landkreisen bei sachgerechten Entscheidungen unterstützen. So stellt die Industrie- und Handelskammer zu Coburg den Kommunen und Unternehmen aussagekräftige Zahlen zur weiteren Entscheidungsfindung, die z. B. bei der Anpassung an sich ändernde Kundenwünsche und Wettbewerbsbedingungen notwendig sind, zur Verfügung. 3
4 1. Kaufkraft 1.1. Allgemeiner Trend Das für Ausgaben der Bundesbürger verfügbare Einkommen belief sich nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2015 auf insgesamt 1,759 Bio. Euro. Damit ist es im Vergleich zum Vorjahr (1,710 Bio. Euro) leicht gestiegen. Somit stand im Jahr 2015 jedem Bundesbürger durchschnittlich ein Einkommen von Euro (2014: Euro) zur Verfügung. Die privaten Konsumausgaben der Bundesbürger sind ebenfalls leicht auf 1,633 Bio. Euro (2014: 1,592 Bio. Euro) gestiegen. Die Sparquote der Deutschen liegt nach wie vor zwischen neun und zehn Prozent. Die privaten Konsumausgaben haben in den vergangenen Jahren die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg gelegt. Angesichts der hohen Beschäftigungsquote und der zu erwartenden Einnahmeentwicklungen stehen die Vorzeichen gut, dass sich der Konsum auch 2016 als wichtiger konjunktureller Stabilitätsanker erweisen wird. Abbildung 1: Verfügbares Einkommen und private Konsumausgaben in Mrd. Euro Verfügbares Einkommen Private Konsumausgaben Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 4
5 1.2. MBR-Kaufkraft in Deutschland
6 1.3. Einzelhandelsrelevante Kaufkraft in Gemeinden Für das Jahr 2016 prognostiziert die MB Research GmbH dem IHK-Bezirk Coburg eine absolute Kaufkraft von über 2,9 Mrd. Euro. Davon zu unterscheiden ist die einzelhandelsrelevante Kaufkraft, welche die allein für den Einzelhandel zur Verfügung stehenden Mittel beschreibt. In diesem Bereich wird für 2016 ein einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial von über 800 Mio. Euro erwartet. Die Werte sind deutlich von lokalen Besonderheiten geprägt. Insbesondere Unterschiede der demographischen Situation und Sozialstruktur der Bevölkerung, aber auch Unterschiede bei der Erwerbsbeteiligung, dem Lohnniveau und der damit verbundenen Vermögensbeteiligung sowie unter anderem bei den Wohnungsmieten sind Einflussfaktoren. Die Gemeinde mit der höchsten absoluten einzelhandelsrelevanten Kaufkraft im IHK-Bezirk ist auch 2016 die Stadt Coburg. Gefolgt von Neustadt bei Coburg und Rödental. Die höchste einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Einwohner weist die Gemeinde Ahorn mit Euro pro Einwohner auf Euro höchste einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Einwohner in Ahorn Einzelhandelsrelevante Kaufkraft Die Einzelhandelsrelevante Kaufkraft bezeichnet das Volumen der Einzelhandelsausgaben der Bevölkerung einer Region gemessen am Wohnort: Allgemeine Kaufkraft abzüglich der Ausgaben für Mieten, Hypotheken, Versicherung, Kraftfahrzeuge, Reisen oder Dienstleistungen. Bei der Ermittlung der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft werden folgende Komponenten berücksichtigt: 1. Verbrauchsstichproben des Statistischen Bundesamtes 2. Statistiken einschlägiger Handelsverbände 3. Regionale Konsumstatistiken 4. Kleinräumige Einkommensstatistiken 5. Kleinräumige soziodemografische Daten 6
7 Abbildung 2: Absolute Einzelhandelskaufkraft 2016 in Gemeinden (in Mio. Euro) Weitramsdorf Weidhausen b.coburg Untersiemau Sonnefeld Seßlach Rödental Niederfüllbach Neustadt b.coburg Meeder Lautertal Itzgrund Grub a.forst Großheirath Ebersdorf b.coburg Dörfles-Esbach Coburg Bad Rodach Ahorn 31,72 19,95 27,21 31,24 25,37 10,44 24,03 28,26 14,29 18,43 16,45 39,09 23,39 40,53 34,78 82,61 93,74 280,71 Absolute Einzelhandelskaufkraft 2016 in Gemeinden (c) MB Research GmbH Abbildung 3: Einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Einwohner 2016 in Gemeinden Gebietsname Einwohnerzahl ( ) Einzelhandelsrelevante Kaufkraft 2016 Kaufkraft pro Einwohner EH-Kaufkraft Index Ahorn ,7 Bad Rodach ,1 Coburg ,8 Dörfles-Esbach ,8 Ebersdorf b. Coburg ,5 Großheirath ,3 Grub a. Forst ,5 Itzgrund ,9 Lautertal ,7 Meeder ,8 Neustadt b. Coburg ,6 Niederfüllbach ,1 Rödental ,6 Seßlach ,1 Sonnefeld ,0 Untersiemau ,9 Weidhausen b. Coburg ,4 Weitramsdorf ,3 (c) MB ResearchGmbH 2
8 1.4. Einzelhandelsrelevante Kaufkraft Sortimentskaufkraft Die MBR-Kaufkraft für Sortimente im Einzelhandel zeigt auf, wie viel die Verbraucher in den Regionen für die verschiedenen Sortimente im Food und Non- Food Bereich ausgeben können. Die Summe der MBR-Kaufkraft für Sortimente im Einzelhandel ergibt wiederum die MBR-Kaufkraft für den Einzelhandel. Grundlage der Daten sind kontinuierliche Erhebungen und Analysen des Einkaufsverhaltens. Die Ergebnisse werden auf alle administrativen und postalischen Einheiten aggregiert und mit den aktuellsten Zahlen der amtlichen Statistik abgeglichen. Abbildung 4: MBR-Sortimentskaufkraft 2015 Hauptsortimente (Obergruppen komplett) in Gemeinden Gebietsname Haushalte 2015 Kaufkraft für Nahrungsund Genussmittel Summe in Mio. EUR Kaufkraft für Bekleidung Summe in Mio. EUR Kaufkraft für Einrichtungsbedarf Summe in Mio. EUR Kaufkraft für Bücher, Schreibwaren Summe in Mio. EUR Ahorn ,7 3,8 3,9 1,1 Bad Rodach ,2 4,5 4,3 1,2 Coburg ,4 31,9 31,3 8,7 Dörfles-Esbach ,0 2,6 2,5 0,7 Ebersdorf b. Coburg ,9 4,3 4,1 1,2 Großheirath ,1 1,9 1,9 0,5 Grub a. Forst ,9 2,1 2,1 0,6 Itzgrund 957 5,4 1,7 1,6 0,4 Lautertal ,3 3,2 3,2 0,8 Meeder ,0 2,7 2,7 0,7 Neustadt b. Coburg ,5 10,4 10,0 2,8 Niederfüllbach 710 3,9 1,2 1,2 0,3 Rödental ,1 9,4 9,1 2,5 Seßlach ,6 2,9 2,9 0,8 Sonnefeld ,9 3,5 3,4 0,9 Untersiemau ,2 3,0 3,0 0,8 Weidhausen b. Coburg ,0 2,2 2,2 0,6 Weitramsdorf ,8 3,6 3,6 1,0 LK Coburg ,76 62,74 54,89 17,00 Deutschland MB Research GmbH 3
9 2. Einzelhandelsumsatz 2.1. Allgemeiner Trend Für Deutschland ergibt sich nach der Berechnungsmethode der MB Research GmbH für 2016 ein Gesamteinzelhandelsumsatz von 474 Mrd. Euro. Im Durchschnitt gibt jeder Bürger damit Euro im Einzelhandel aus, wobei im Ländervergleich die Umsätze zwischen Euro pro Person in Brandenburg und Euro pro Person im Stadtstaat Hamburg schwanken. Bayern liegt mit Euro pro Person im Vergleich der Bundesländer auf dem sechsten Rang. Für Coburg wird im Jahr 2016 ein Einzelhandelsumsatz am point of sale (POS) von 748 Mio. Euro erwartet Einzelhandelsumsatz nach Landkreisen und kreisfreien Städten Abbildung 5: Einzelhandelsumsatz 2016 pro Einwohner in Euro Deutschland Coburg, Landkreis Coburg, kreisfreie Stadt POS Umsatz pro Einwohner in EUR Abbildung 6: Einzelhandelsumsatz 2016, Index pro Einwohner Deutschland 100,0 Coburg, Landkreis 78,9 Coburg, kreisfreie Stadt 147, POS Umsatz, Index pro Einwohner 4
10 Abbildung 7: Einzelhandelsumsatz 2016, Index pro Einwohner Gebietsname Bevölkerung ( ) POS Umsatz, Index pro Einwohner Coburg ,5 LK Coburg ,9 (c) MB Research GmbH Einzelhandelsumsatz Einzelhandelsumsätze sind alle im örtlichen Einzelhandel getätigte Umsätze. Sie werden am Einkaufsort der Konsumenten erfasst. Die Ermittlung des Einzelhandelsumsatzes erfolgt auf Grundlage von: 1. Auswertungen der Einzelhandelsgutachten der BBE/CIMA-Gruppe 2. Branchendaten der BBE Handelsberatung GmbH 3. Amtliche Statistiken, Desk Research Recherchen und Handelsdatenbanken 5
11 3. Einzelhandelszentralität Eine wesentliche Kennzahl zur Untersuchung der Kaufkraftbindung einer Gemeinde ist die Zentralitätskennziffer, die das Verhältnis des am Ort getätigten Umsatzes zu der am Ort vorhandenen Nachfrage abbildet. Ist dieser Wert größer als 100 zeigt dies insgesamt Nachfragezuflüsse aus dem Umland an. Je größer der Einzelhandelszentralitätswert, desto stärker ist die Sogkraft, die von der Gemeinde ausgeht. Ein Wert unter 100 zeigt an, dass hier höhere Nachfrageabflüsse an das Umland bestehen. Unter anderem kann man also an der Zentralität die Einzelhandelsattraktivität eines Ortes im Vergleich zu anderen, konkurrierenden Kommunen ablesen. Auch in diesem Fall werden nur die Gemeinden ab Einwohnern analysiert. Abbildung 8: Einzelhandelszentralität 2016 in Gemeinden ab Einwohnern Deutschland 100,0 Bayern 100,8 Rödental 155,5 Neustadt b.coburg 87,9 Coburg, Landkreis 79,1 Coburg 140, Einzelhandelszentralität Index (Deutschland = 100) Die höchste Einzelhandelszentralität in der Region findet sich in Rödental (Index 155,5), gefolgt von der Stadt Coburg (Index 144,6) und dem Landkreis (Index 79,1). Der hohe Netto- Kaufkraftzufluss in diesen Gemeinden zeigt deutlich deren Versorgungsfunktion für das Umland. Der bayerische Durchschnitt liegt bei einem Index von 100,8 Punkten. Einzelhandelszentralität Die Zentralitätskennziffer gibt die Kaufkraftbindung einer Gemeinde wieder. Dargestellt wird der Netto-Kaufkraftzu bzw. - abfluss. Bei einer Kennziffer über 100 findet ein Kaufkraftzufluss statt, das heißt in der Region wird mehr Umsatz im Einzelhandel getätigt als die dort lebende Bevölkerung im Einzelhandel ausgibt. Bei einer Kennziffer kleiner als 100 findet ein Kaufkraftabfluss statt, das heißt in der Region wird weniger Umsatz im Einzelhandel getätigt als die dort lebende Bevölkerung im Einzelhandel ausgibt. 6
12 Ihre Ansprechpartner Susanne Stammberger Referentin Bereiche Existenzgründung und Unternehmensförderung, Einzelhandel Dienstleistungen Telefon: (09561) Telefax: (09561) Mail: Sandra Hanke Mitarbeiterin Bereich Innovation und Umwelt, Wirtschaftsstatistik, Strukturdaten Telefon: (09561) Telefax: (09561) Mail: Diese Broschüre wurde mit der gebotenen Sorgfalt erstellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann jedoch nicht übernommen werden. Bilderquelle: pixelio.de Stand: Januar 2017
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