Anhängekarten für Verletzte und Kranke René Pasternok Organisatorischer Leiter Rettungsdienst
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- Manuela Kneller
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1 Anhängekarten für Verletzte und Kranke 2016 René Pasternok Organisatorischer Leiter Rettungsdienst
2 Es ist ein typischer, ereignisloser Tag in Gotha. Man meint die Rathausuhr ticken zu hören. Plötzlich geht ein Krachen und quietschendes Geräusch durch die Luft. Menschen, die in der Nähe des Bahnhofs sind halten und schauen sich irritiert um. Sekunden später laufen bei der Rettungsleitstelle die Telefone heiß. Mehrere Anrufer melden gleichzeitig, dass in der Nähe des Bahnhofs die vollbesetzte Straßenbahn in einen Kleinbus gerast sei. Vermutlich sind mehrere Menschen verletzt einige davon schwer. Die Leitstelle alarmiert sofort mehrere Einsatzkräfte u.a. auch LNA/ OrgL. Auf einen Blick sieht der erste NFS/ RA mehrere Verletzte. WAS NUN???? Behandeln, oder doch erst Registrieren und Dokumentieren? René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 2
3 Registrierung: 1. Zweck einer Registrierung 2. Grundlagen und Regeln einer Registrierung 3. System der Registrierung 4. Dokumentensatz (Suchdienstkarte, VAK-Anhängekarte für Verletzte und Kranke) 5. Die psychologische Wirkung einer Registrierung René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 3
4 Dokumentation: 1. Grundlagen einer Dokumentation 2. Ziele einer Dokumentation 3. Umgang mit Kartensatz (VAK-Anhängekarte für Verletzte und Kranke) René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 4
5 Registrierung Zweck einer Registrierung ist die schriftliche Erfassung von persönlichen und personenbezogenen Daten von Verletzten und Kranken ermöglicht Familienzusammenführung ist Voraussetzung, um Auskunft über den Aufenthaltsort von Personen zu geben Registrierung erfolgt so früh wie möglich, d.h. ggf. schon im Schadensgebiet René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 5
6 Grundlagen der Registrierung DRK - Katastrophenschutzvorschrift AAB-Handbuch (Amtliches Auskunftsbüro): Grundlage ist Auftrag der Bundesregierung von 1966/ 2001 in Form der Suchdienstvereinbarung Länderrechtliche Regelungen Genfer Abkommen vom und den zwei Zusatzprotokollen von 1977 Verbindlichkeit für alle DRK-Gliederungen René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 6
7 Registrierung erfolgt i.d.r. im Zusammenhang mit der Hilfeleistung - sanitätsdienstliche Hilfe - betreuungsdienstliche Versorgung - Erfassung möglichst aller Personen! - Aufforderung an Betroffene, sich so schnell wie möglich bei ihren Angehörigen zu melden René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 7
8 Personenaufteilung in zwei Gruppen Verletzte/ Kranke Unverletzte - Sanitätsdienst - Betreuungsdienst - Erfassung so früh wie möglich (i.d.r. noch im Schadensgebiet) - Erfassung in den Notunterkünften - Weiterführung an jeder Stelle, die von der Person durchlaufen wird René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 8
9 Nehmen Sie die Suchdienstkarten genauer unter die Lupe René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 9
10 Formularsatz (Suchdienstkarte Verletzte/ Kranke) Mustermann Max GTH ein Original mit 2 Durchschlägen X - leserlich und in Blockschrift ausfüllen Gotha deutsch Mustermannstr. 1 Bahnhofstr./ Gotha :24 Heliosklinik Gotha - Pat.-Nr., Name, Vorname, Geburtsdatum und Geschlecht sind identisch mit der Verletztenanhängekarte - bei Kindern, Bewusstlosen und geistig Kranken ggf. Alter schätzen, Fundort/-umstände und besondere Merkmale notieren - Transportziel kann erst nach Festlegung Transportpriorität durch Sichtungsarzt eingetragen werden René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 10
11 Mustermann Max GTH X Formularsatz (Suchdienstkarte Verletzte/ Kranke) 1. Ausfertigung (bleibt am Behandlungsplatz) Gotha deutsch Mustermannstr. 1 - über Führungskraft an Suchdienst Bahnhofstr./ Gotha :24 Heliosklinik Gotha geplantes Transportziel René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 11
12 Mustermann Max X GTH 001 Formularsatz (Suchdienstkarte Verletzte/ Kranke) 2. Ausfertigung Gotha deutsch Mustermannstr. 1 - vor Transport in z.b. Klinik über den Abschnittsleiter des Behandlungsplatzes an den Suchdienst Bahnhofstr./ Gotha :24 Heliosklinik Gotha Klinikum Erfurt tatsächliches Ziel René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 12
13 Mustermann Max X GTH 001 Formularsatz (Suchdienstkarte Verletzte/ Kranke) 3. Ausfertigung Gotha deutsch Mustermannstr. 1 - bleibt in der VAK beim Patienten bis zur medizinischen Entlassung aus Betreuung/ Klinik Bahnhofstr./ Gotha :24 Heliosklinik Gotha Klinikum Erfurt René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 13
14 Psychologische Wirkung einer Registrierung Ich gehe nicht verloren! Ich finde meine Familie! Es wird alles gut! Es hat einen positiven Einfluss auf die Genesung! René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 14
15 Grundlagen und Ziele einer Dokumentation - schriftliche Erfassung des Sichtungsergebnis und med.- Daten werden auf der VAK festgehalten - Sichtung ist ein dynamischer Prozess - Sichtung wird abhängig von der Lage so oft wie nötig/ möglich wiederholt René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 15
16 Bei Großschadensereignissen, Konflikten und Katastrophen besteht i.d.r. ein Missverhältnis von: Therapie Notwendigkeiten und Therapie - Möglichkeiten Die ärztliche Sichtung bildet in solchen Fällen die Grundlage, um einer größtmöglichen Zahl von Verletzten/ Kranken das Überleben zu sichern bzw. weitere gesundheitliche Schäden zu verhindern René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 16
17 Nehmen Sie die Anhängekarte für Verletzte / Kranke genauer unter die Lupe René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 17
18 Suchdienstkarte mit Aufkleber Pat.-Nr. innenliegen Befestigungsband zwei Pappdeckel als Durchschreibschutz innenliegend Sichtungsergebnis zwingend die Farbkarte zum Sichtungsergebnis anpassen Ein wasserfester Stift gehört dazu!!! René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 18
19 GTH 001 Patientennummer wird/ sollte vom LNA oder OrgL vergeben, bzw. laut Aufkleber in der VAK zusätzliche Vorhaltung von min. 10 Aufkleber mit Pat.-Nr René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 19
20 persönlichen Daten gut leserlich eintragen (wasserfester Stift) René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 20
21 Sichtung wird lageabhängig wiederholt René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 21
22 Festlegung durch den ausleitenden Arzt René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 22
23 1. Ausfertigung bleibt am Behandlungsplatz/ Personenauskunft 2. Ausfertigung wird vom Rettungsmittel nach Klinikübergabe mitgenommen und zur Einsatzleitung gebracht René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 23
24 Kategorie I: Akute vitale Bedrohung Sofortbehandlung Kategorie II: Schwer verletzt/erkrankt Aufgeschobene Behandlungspriorität Ungesichtete Sichtungskategorien I bis IV und ihre Konsequenzen Kategorie IV: Ohne Überlebenschance Betreuende (abwartende) Behandlung Kategorie III: leicht verletzt/erkrankt Spätere (ambulante) Behandlung Tote René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 24
25 Farbcodierung I vitale Bedrohung = Sofortbehandlung II schwer Verletzte = aufgeschobene Behandlungspriorität III leicht Verletzte = spätere Behandlung (event. ambulant) IV ohne Überlebenschance = betreuende Behandlung III Todesfeststellung bei Sichtung III noch nicht gesichtet René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 25
26 mstart - Checkliste Patient gehfähig? SK III Tödliche Verletzungen? Offenhalten der Atemwege erforderlich? SK I Atemfrequenz > 30/min I < 10/min? (max. 10 sec.) SK I Unstillbare Blutung? SK I Kein Radialispuls tastbar? (max. 10 sec.) SK I Keine gezielte motorische Reaktion nach Aufforderung? (GCS Motorik < 6) SK I Inhalationstrauma mit Stridor Keiner der oben aufgeführten Punkte? SK II Überlebenschance? Nein! Betreuende Behandlung SK IV Checkliste ist beendet, sobald ein Punkt der SK zutrifft! René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 26
27 René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 27
28 Sanitätshelfer kann als Schriftführer beauftragt werden die meisten Daten können/ werden durch ankreuzen dokumentiert René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 28
29 René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 29
30 Goldene Tipps bei einen MANV Bewahren Sie Ruhe und verschaffen Sie sich zuerst einen Überblick! Gehen Sie klar und strukturiert vor. Vorrang haben die Sichtung der Pat. und die Erkundung der Einsatzstelle! Geben Sie eine qualifizierte Lagemeldung an die Leitstelle! Kümmern Sie sich darum, dass vorhandene Kräfte optimal eingesetzt werden. Übergeben Sie an den Leitenden Notarzt, sobald dieser eintrifft René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 30
31 Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit! René Pasternok - Organisatorischer Leiter Rettungsdienst 31
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