Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung. des Landes Nordrhein-Westfalen Die Ministerin
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- Sarah Kästner
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1 Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Die Ministerin Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldor! Düsseldorf, den.lp. Nov Landtag NRW An den Vorsitzenden des Ausschusses für Innovation, Wissenschaft und Forschung Herrn Arndt Klocke MdL Postfach Düsseldorf Aktenzeichen: 234 bei Antwort bitte angeben Svenja Schulze MdL Sehr geehrter Herr Vorsitzender, beigefügt übersende ich einen Bericht, mit dem ich den AIWF über die Maßnahmen in meinem Ressort zur Steigerung der Anzahl von Hochschulabsolventinnen im MINT-Bereich (MINT umfasst als Bezeichnung die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) informiere. Noch immer entscheiden sich zu wenige Frauen für eine Ausbildung, ein Studium bzw. ein Erwerbsleben im MINT-Bereich. Insbesondere in der Informatik, der Elektrotechnik und den Ingenieurwissenschaften besteht Nachholbedarf, um eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männer in diesen für die Zukunft der Gesellschaft so bedeutenden Bereichen zu verwirklichen. Neben der ökonomischen Vernunft, die eine Steigerung der weiblichen Fachkräfte im MINT-Bereich gebietet, ist es eine Frage der Fairness und der Chancengerechtigkeit, jungen Frauen den Weg in diese Berufsfelder stärker zu bereiten. Nordrhein-Westfalen braucht die Innovationskraft der Frauen. Ihre Ideen, Perspektiven, Fähigkeiten und Gestaltungspotentiale werden benötigt, um Technologie und Naturwissenschaft nachhaltig und volkswirtschaftlich erfolgreich fortzuentwickeln. LANDTAG NORD RHEIN-WESTFALEN 16. WAHLPERiODE VORLAGE 16/1378 A10 - Mit den unten beschriebenen Maßnahmen werden in meinem Ressort entscheidende Beiträge dazu geleistet, dass mehr Ingenieurinnen, Naturwissenschaftlerinnen, Techriikerinnen und Informatikerinnen unsere Zukunft mitgestalten können. Völklinger Straße Düsseldorf Telefon Telefax poststelle@miwf.nrw.de Öffentliche Verkehrsmittel: S-Bahnen S 8, S 11, S 28 (Völklinger Straße) Rheinbahn Linien 704, 709 (Georg-Schulhoff-Platz)
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3 Bericht der Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung für den Ausschuss für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landtages Nordrhein-Westfalen Maßnahmen zur Erhöhung der Anzahl der Hochschulabsolventinnen im MINT Bereich Die Zahlen der Studienanfängerinnen und Hochschulabsolventinnen im MINT-Bereich steigen. Aber immer noch entscheiden sich (viel) zu wenige Frauen für eine Ausbildung, ein Studium bzw. ein Erwerbsleben im Bereich der MINT-Fächer. Neben der ökonomischen Vernunft, die eine Steigerung der weiblichen Fachkräfte im MINT-Bereich (MINT umfasst als Bezeichnung die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) gebietet, ist es eine Frage der Fairness und der Chancengerechtigkeit, jungen Frauen den Weg in diese Berufsfelder stärker zu bereiten. Es bedarf weiterhin der Förderung der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen. Der Schwerpunkt des Mangels an weiblichen Fachkräften zeigt sich am deutlichsten im Bereich des Ingenieurwesens, der Informatik und der Elektrotechnik. Wir werden den Frauen und Mädchen mit unseren Maßnahmen auch deutlich machen, dass sie mit ihren Ideen, Perspektiven, Fähigkeiten und ihrem Gestaltungspotential in den technischen und naturwissenschaftlichen Arbeitsbereichen wirklich willkommen sind und etwas erreichen können. Nachfolgend werden die Maßnahmen zur Steigerung des Anteils von erfolgreichen Studentinnen im MINT-Bereich im Ressort des MIWF zusammenfassend dargestellt. I. Maßnahmen zur Erhöhung der Zahl der Studienanfängerinnen im Bereich MINT A) Gendergerechte Informations- und Motivationsveranstaltungen Hochschulen und Forschungseinrichtungen bieten Schülerinnen und studieninteressierten Frauen vielfältige Informations-und Kennenlernangebote.. Schülerinnen erhalten im Rahmen der unterschiedlichsten gendergerechten Veranstaltungen frühzeitig die Gelegenheit die Studien- und Berufsfelder des MINT Bereiches für sich zu entdecken. Auch durch praktische Elemente soll das Interesse der Mädchen und Frauen an Themen des MINT- Bereiches geweckt oder verstärkt werden. Frauen und Mädchen erfahren, dass sie mit ihren Ideen, Perspektiven, Fähigkeiten und ihrem Gestaltungspotential in den technischen und naturwissenschaftlichen Arbeitsbereichen willkommen sind und etwas erreichen können.
4 Gemeinschaftsinitiative zdi Der vom MIWF initiierten und begleiteten Gemeinschaftsoffensive "zdi - Zukunft durch Innovation" - der Initiative zur Förderung des naturwissenschaftlichtechnischen Nachwuchses in Nordrhein-Westfalen gehören mittlerweile über Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Schule, Politik und Gesellschaft an. Über ganz Nordrhein-Westfalen verteilt gibt es 41 zdi-zentren und 22 zdi-schülerlabore. Die zdi-partner, zu denen rund 20 Prozent aller weiterführenden Schulen sowie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit gehören, bieten gemeinsame Maßnahmen entlang der gesamten Bildungskette vom Kindergarten bis zum Übergang in ein Studium und in den Beruf an. Aktuell erreichen die zdi-netzwerke jährlich rund junge Menschen. Primäres Ziel der zdi-partner ist es, mehr junge Menschen für ein MINT-Studium oder eine MINT-Ausbildung zu gewinnen und damit zugleich den MINT-Nachwuchs für die Region langfristig zu sichern. Die Herangehensweise von zdi an die MINT-Themen spricht Mädchen besonders an. Ihr Anteil an allen Maßnahmen liegt bei mehr als 40%. Zdi bietet zahlreiche Aktivitäten, die sich der technischen und naturwissenschaftlichen Berufsorientierung speziell von Mädchen widmen. In den Jahren 2014 bis 2016 ist vorgesehen, den Gender-Ansatz durch Kooperation der zdi-geschäftstelle mit dem Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit noch einmal nachhaltig zu verstärken. Die Leiterin des Referates für Gleichstellung von Frau und Mann und Gender Mainstreaming des MIWF ist Mitglied im Kuratorium des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit, das dem Ziel verpflichtet ist, für Technik zu begeistern, Chancen zu eröffnen und Vielfalt zu fördern. Im Kompetenzzentrum werden entsprechende Bündnisse und Aktionen wie der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen - "Komm, mach MINT", der Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag und der Boys'Day - Jungen-Zukunftstag betreut. Beispiele für Maßnahmen: zdi-robertazentren, in denen insbesondere Mädchen die Möglichkeit haben, Robotertechnik und Informatik mit spannenden Angeboten kennenzulernen. Frauenprojektlabore für Schülerinnen. Schnupperstudium B} Geschlechtergerechte Beratung bei der Studienfachwahl Online-Tool: StudiFinder Mit "StudiFinder" steht Studieninteressierten ein in Deutschland einzigartiges Online-Tool zur Unterstützung der Studienorientierung zur Verfügung. Auf der Basis von ausführlichen Testverfahren erhalten die Nutzerinnen ein Feedback, das ihnen differenziert und quantifiziert Auskunft gibt, welches Fach am besten zu dem individuellen Profil passt. Der Studifinder ermöglicht es weiblichen 2/5
5 Studieninteressierten durch sein neutrales Testverfahren auch ihre Potentiale für technische und naturwissenschaftliche Studiengänge wahrzunehmen, deren sie sich vorher nicht bewusst oder sicher waren. Umfassende und persönliche Beratung zur Studienfachwahl an den Hochschulen. 11. Maßnahmen zur Erhöhung der Zahl der Hochschulabsolventinnen im Bereich MINT Erfolgreich studieren als Leitprinzip Ein Kernanliegen der Hochschulpolitik ist es, dass möglichst alle, die ein Studium aufnehmen, die Hochschule erfolgreich verlassen können. Beträchtliche Studienabbruchquoten, insbesondere in den Ingenieurs-wissenschaften an den Universitäten sind keine frauenspezifische Thematik. Häufig zeigt sich bei weiblichen Studierenden eine geringere Abbrecherquote. So erzielen die Frauen in den Bachelorstudiengängen an den Universitäten in allen Fächergruppen einen höheren Studienerfolg als die Männer. Deutlich zeigt sich dies in den ingenieurwissenschaftlichen Bachelorstudiengängen an den Universitäten. Hier lag die Abbrecherquote 2010 bei den Männern bei 49 Prozent, bei den Frauen bei 42 Prozent (Ulrich Heublein /Johanna Richter/Robert Schmelzer/Dieter Sommer, Die Entwicklung der Schwund- und Studienabbruchquoten an den deutschen Hochschulen, Statistische Berechnungen auf der Basis des Absolventenjahrgangs 2010). Von den nachfolgend beispielhaft aufgezählten Maßnahmen können alle Studierenden in ihrer Heterogenität profitieren. Um die Anzahl der Hochschulabsolventinnen auch im MINT-Bereich zu erhöhen, werden typische Stolpersteine beseitigt und die Unterstützungsangebote verstärkt. Beispiele für Maßnahmen zur Förderung des Studienerfolgs Mit dem "StudiCheck", der in das Onlinetool "StudiFinder" integriert ist, können die Studieninteressierten für konkrete Studiengänge bereits im Vorfeld des Studiums feststellen, ob bei ihnen fachlicher Nachholbedarf besteht. Auf Angebote der jeweiligen Hochschulen zur Verbesserung der Vorkenntnisse wird hingewiesen. Neben den bestehenden Angeboten der Hochschulen können sie auch auf ihre konkreten Wissenslücken abgestimmte elearning-module, sogenannte "StudiBrücken", nutzen. Die in den "StudiChecks" aufgezeigten Defizite können so bereits im Vorfeld des Studiums geschlossen werden und stehen einem erfolgreichen Studium nicht mehr im Wege. Vielfältige Maßnahmen der Hochschulen zur Verbesserung der Studien bedingungen Im Rahmen des Bund-Länder-Programms "Bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre" haben sich 27 nord rhein-westfälische Hochschulen mit ihren 3/5
6 Maßnahmen zur Verbesserung der Studienbedingungen, insbesondere der Studieneingangssituation und dem Monitoring des Studienverlaufs, und der Lehre durchgesetzt. Hieraus werden an den Hochschulen auch verschiedene Programme zur Unterstützung von Studienanfängerinnen und Studienanfängern im MINT Bereich finanziert. Ergänzend zu den dort bereits erprobten Maßnahmen ist angedacht, in einem Wettbewerb Konzepte auszuzeichnen, die den Studienanfängerinnen und Studienanfängern in all ihrer Verschiedenheit den Weg ins Studium ebnen und damit einen guten Studienstart ermöglichen. Die im Wettbewerb ausgezeichneten und umgesetzten Konzepte sollen als Best-Practice Beispiele dazu beitragen, die Studieneingangsphase an den nordrheinwestfälischen Hochschulen insgesamt besser an die Bedürfnisse einer heterogener werdenden Studierendenschaft anzupassen. In den neuen Zielvereinbarungen (ZLV V) soll mit den Hochschulen vereinbart werden, dass diese bis 2016 den hochschulweiten Studienerfolg in den Bachelor Studiengängen gegenüber dem Prüfungsjahr 2012 signifikant steigern. Zur Überprüfung dieses Ziels wird die jeweilige hochschulweite Studienerfolgsquote im Prüfungsjahr 2012 zugrunde gelegt. Auf dieser Basis und der Prämisse, dass die Schwundquote bis 2016 um 20% gesenkt werden soll, wird die Zielmarke des Studienerfolgs für 2016 berechnet. Frühwarnsysteme und Beratungsmodelle Im Rahmen eines Workshops zur "Beruflichen Integration von Studienabbrechern" werden wir die bereits an den Hochschulen etablierten oder noch im Aufbau befindlichen Frühwarnsysteme und Beratungsmodelle und entsprechende Best Practice-Beispiele ermitteln lassen. Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Studium/Erwerbstätigkeit und Familie Kinderbetreuungsangebote, Beurlaubungsregelungen und angedachte Neuregelungen zum Studium in Teilzeit bzw. das Teilzeitstudium im Rahmen der Novellierung des HG können, dazu beitragen, dass Frauen mit Mehrfachbelastungen erfolgreicher studieren Beispiele für Maßnahmen zur Förderung von Wissenschaftskarrieren von Frauen im Bereich MINT Steigerung des Professorinnenanteils durch Einführung der Zielquote nach dem Kaskadenmodell (Referentenentwurf HZG). Erhöhung des Frauenanteils in den Hochschulgremien (Referentenentwurf HZG). Integration von Genderaspekten in die Lehre. Mentoringangebote an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. 4/5
7 Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen im MINT-Bereich im Rahmen des Landesprogrammes für geschlechtergerechte Hochschulen. Förderung von Genderforschungsprojekten im MINT-Bereich im Rahmen des Landesprogrammes für geschlechtergerechte Hochschulen. Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. IV. Beitritt des Landes zum Nationalen Pakt "Komm, mach MINT - Aufstieg durch Bildung" Der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen "Komm, mach MINT" ist Teil der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung "Aufstieg durch Bildung" und wird durch das BMBF gefördert. Ziel des Paktes ist es, mehr Frauen zur Wahl und Ausübung eines MINT Berufes zu motivieren. Zielgruppe sind Frauen und Mädchen in den Übergangsphasen von der Schule ins Studium bzw. in die Ausbildung und vom Studium bzw. der Ausbildung in den Beruf. Insgesamt sind über 100 Partner aus Politik (z. B. BfA, BOI, ver.di), Wirtschaft (z. B. Telekom, Audi, Oaimler, EON), Wissenschaft (z. B. OLR, Stifterverband; Hochschulen) und Medien (z. B. ARD, ZDF, Die Zeit) Mitglieder des Paktes. Bisher sind dem Pakt acht Länder beigetreten (u.a. Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen). Mit dem vom Kabinett am beschlossenen Beitritt zum Pakt "Komm mit mach MINT" kann Nordrhein-Westfalen ein weiteres positives Signal setzen für mehr Geschlechtergerechtigkeit. Die Gemeinschaft mit den Partnern des Paktes bietet einen ergänzenden Rahmen für die Steigerung der Anzahl der weiblichen Fachkräfte im MINT Bereich. V. Aktuelle Daten und Fakten - Gender-Report 2013 Ende dieses Jahres erscheint der vom MIWF geförderte Gender-Report 2013 des Netzwerkes Frauen und Geschlechterforschung NRW. Er untersucht wissenschaftlich unabhängig den Stand der Geschlechtergerechtigkeit an den nord rhein-westfälischen Hochschulen. Die enthaltenen Profile, Fakten und Analysen können weitere differenzierte Aufschlüsse über die aktuelle Situation und Impulse zur Steigerung des Frauenanteils in MINT-Studiengängen geben. Ein Bericht über die Erkenntnisse des Gender-Reports wird dem AIWF im ersten Quartal 2014 vorgelegt. Svenja Schulze 5/5
8. Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Frauen am 25. Januar 2018
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