Aktienzukäufe in der Korrektur. Firmenanleihen bleiben übergewichtet
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- Paul Martin
- vor 8 Jahren
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1 Swisscanto Asset Management AG Waisenhausstrasse Zürich Telefon Fax assetmanagement@swisscanto.ch Swisscanto Anlagepolitik für Februar 2010 Aktienzukäufe in der Korrektur. Firmenanleihen bleiben übergewichtet Die Geldpolitik bleibt expansiv, solange das Volumen der Problemkredite nicht rückläufig ist. Die Periode der Superrenditen ist zu Ende. Vor dem Hintergrund der staatlichen Sparzwänge und der Zunahme der Kreditnachfrage der Privaten im Laufe der Konjunkturerholung steigt das Risiko von höheren Renditen auf Regierungsanleihen. Die Rückführung der monetären Stimuli, welche in den Emerging Markets bereits begonnen hat, könnte die Märkte temporär belasten. Aufgrund attraktiver Bewertungen wird die bereits übergewichtete Aktienquote nochmals leicht angehoben. Die Wirtschaft hat Fuss gefasst. Grafik 1 zeigt den möglichen Erholungspfad der US- Wirtschaft, Grafik 2 denjenigen der Schweiz und Grafik 3 die Prognosen für die japanische Wirtschaft. Dargestellt werden jeweils die realisierten (rote Linie) und die prognostizierten (blaue Linie) Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahresquartal. Grafik 1: Realisierte und prognostizierte Entwicklung des Bruttoinlandprodukts der USA: Reales Wachstum gegenüber dem Vorjahresquartal in %
2 Die Prognosen indizieren für die USA einen starken Anstieg der Wachstumsraten, gefolgt von einem ausgeprägten Durchhänger, bevor 2012 endgültig ein starkes Wachstum erzielt wird. Grafik 2: Realisierte und prognostizierte Entwicklung des Bruttoinlandprodukts der Schweiz: Reales Wachstum gegenüber dem Vorjahresquartal in % Grafik 3: Realisierte und prognostizierte Entwicklung des Bruttoinlandprodukts Japans: Reales Wachstum gegenüber Vorjahresquartal in % Die Summe der ausstehenden Bankkredite ist in den USA im vergangenen Jahr um nur 3% gesunken. Verantwortlich hierfür waren die unkonventionellen Interventionen der US- Notenbank, die verbriefte Problemkredite direkt am Markt aufkaufte. Während die grossen 2
3 Firmen dank dem Zugang zu den Kapitalmärkten über Anleihenemissionen kaum Finanzierungsschwierigkeiten bekundeten, litten die privaten amerikanischen Haushalte und Kleinfirmen unter einer Kreditverkappung. Der hohe Anstieg der Arbeitslosigkeit induziert eine weitere Zunahme der Problemkredite der Privathaushalte, was negativ auf die Bankbilanzen durchschlagen würde. Deshalb akkumulieren die Banken weiterhin Mittel statt die Kreditvergabe zu erhöhen. Erst wenn die Arbeitslosigkeit glaubhaft zurückgeht, ist der Höhepunkt der Privatkonkurse und der Konkursrate von Kleinunternehmen erreicht. Dies dürfte noch einige Zeit dauern. Wir rechnen mit einer anhaltenden Nullzinspolitik in den nächsten 2 Quartalen. Folgender Kommentar von Herrn Bernanke unterstützt diese Analyse: Difficulties in obtaining credit could hinder the expansion of small and medium-sized businesses. Because smaller businesses account for a significant portion of net employment gains during recoveries, limited credit growth could hinder job growth. Wir erwarten deshalb auch, dass die US-Notenbank die Direktkäufe von Langläufern nur sehr zögerlich zurückfahren wird, da deren Rendite bei der Festsetzung der Hypothekenraten entscheidend ist. Ein Anstieg der Hypothekarzinsen würde die Stabilisierungstendenzen am amerikanischen Immobilienmarkt zunichte machen. Weltweit dürfte die Entwicklung der Kreditwürdigkeit von Staaten und Gebietskörperschaften in 2010 ein Fokusthema sein. Die jüngst aufgeflammte Krise im Staatshaushalt von Griechenland liefert einen Vorgeschmack dessen, was kommen könnte. Wenden sich die Zentralbanken von der expansiven Geldpolitik ab und kaufen (auch) nicht mehr selbst Staatsanleihen, besteht das Risiko von weiteren Zinserhöhungen am langen Ende. Die bereits sehr steile Zinskurve könnte noch steiler werden. Während dies das Bankensystem stützen würde, wären adverse Reaktionen an den Aktien- und Kreditmärkten unvermeidbar. Bezüglich griechischer Anleihen bleiben wir vorerst stark untergewichtet (unsere Position vor Ausbruch der Krise). Wir rechnen derzeit nicht mit einer schnellen Lösung, prüfen den Markt aber auf Signale, die uns Anlass geben, das Untergewicht respektive die Nullgewichtung aufzugeben. Wir sehen ein hohes Risiko einer weiteren Herabstufung der Schuldnerqualität Griechenlands, jedoch eine geringe Wahrscheinlichkeit eines tatsächlichen Kreditausfalls. Wir sehen aber auch ein hohes Risiko, dass weitere Staatsverschuldungskrisen in den Industriestaaten und Gebietskörperschaften auftreten könnten (Kalifornien). Derzeit ist das Kreditwachstum des privaten Sektors in den meisten Regionen noch rückläufig. Insofern findet wenig Konkurrenz um das Kreditangebot, welches durch das Bankensystem, die Zentralbanken und die Investoren bereitgestellt wird, statt. In dem Moment, in dem sich die Wirtschaft genügend erholt hat, um einen Anstieg der privaten Kreditnachfrage zu bewirken, findet Konkurrenz um das vorhandene Kreditangebot statt. Ein 3
4 Zinsanstieg bei den Regierungsanleihen im Verlauf von 2010 erscheint uns deshalb fast unabwendbar zu sein, falls es zu einer nennenswerten Wirtschaftserholung kommt. Die Griechenlandkrise hat zum Aufbau einer Eurorisikoprämie geführt, welche auf der Gemeinschaftswährung, den peripheren Bondmärkten und den Aktienmärkten lastet. Die derzeitige Korrekturphase sehen wir allerdings als erneute mittelfristige Einstiegschance und nicht als Trendumkehr. Der Weltaktienmarkt ist immer noch attraktiv bewertet, wie Grafik 4 zeigt. Grafik 4: MSCI Weltaktienmarkt mit Trendgewinnen rund 14% unterbewertet Index logarithmiert Faire Bewertung Geschätzte Fehlbewertung (linke Skala) in % Aktien werden von uns nach wie vor übergewichtet. Kurzfristig besteht allerdings das Risiko, dass es zu weiteren, sentimentgetriebenen Kursrückgängen kommt. Grafik 5 zeigt unseren Risikoappetitindex. 4
5 Grafik 5: MSCI Weltaktienmarkt und Risikoappetit : Wert per 'Überoptimismus' ,000 4,500 4,000 3,500 3,000 2,500 2,000 1,500 'Panikbereich' MSCI Weltaktienindex Die derzeitige Marktkorrektur hat nur zu einem Abbau eines Überoptimismus in einen neutralen Bereich geführt. Sollte dieser Index den Weg in den unteren grauen Bereich finden, erscheint uns die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die gegenwärtige Marktkorrektur ihren Tiefpunkt erreicht hat. Die Rückschläge an den Aktienmärkten veranlassen uns, in Europa das Gewicht der Aktien zu Lasten von Anleihen um 50 Basispunkte zu erhöhen. Zum jetzigen Zeitpunkt erscheinen uns die Chancen beim Aufbau von Aktienpositionen weitaus höher als beim Aufbau von griechischen Staatsanleihen zu sein. Rohstoffinvestitionen sind im Vergleich zu Aktienengagements unattraktiv. 5
6 Anlagepolitik Februar 2009 Währungsstrategie: Wir gewichten den CHF, den EUR und den JPY unter. Übergewichtet werden GBP, AUD, NZD, NOK und SEK. Bei unseren Entscheidungen orientieren wir uns an den Faktoren Bewertung (Kaufkraftparität), Momentum (12-Monatsrenditen) und Zinsdifferenz. Das Pfund wird deshalb übergewichtet, weil es gemäss Kaufkraftparität derzeit deutlich unterbewertet ist. Innerhalb der Bondstrategie: Wir finden das ganz kurze Ende der Zinskurve weiterhin am uninteressantesten. Bis zu den 10-jährigen Anleihen sind die Zinskurven recht steil und flachen danach ab. Wir profitieren von dieser Situation über eine so genannte Bullet-Strategie, indem wir die Engagements in den kurzen und ganz langen Laufzeiten stark untergewichten und in den längeren Laufzeiten ein leichtes Übergewicht halten. Generell tendieren wir zu einer neutralen Duration. Wir sind der Ansicht, dass die Geldmarktfutures den zukünftigen Zinsanstieg am kurzen Ende immer noch überschätzen. Allein in Japan implementieren wir eine leicht unterdurchschnittliche Duration. Firmenanleihen bleiben gegenüber Staatsanleihen übergewichtet. Nach der enormen Verengung der Kreditspannen in den letzten Monaten erscheint uns allerdings das Chancen/Risiko-Verhältnis im Aktienbereich besser zu sein. Deshalb reduzieren wir die Anleihenquote um 50 Basispunkte zu Gunsten europäischer Aktien. Die absolute Bewertung ist noch als positiv einzustufen. Innerhalb der Aktienstrategie: Small Caps werden favorisiert. Substanztitel (Value) bleiben gegenüber Wachstumstiteln (Growth) übergewichtet. Wir bevorzugen die zyklischen Bereiche wie Energie, IT, Media zu Lasten der defensiveren Unternehmen aus dem Versorgungs- und Telekommunikationssektor 6
7 Balanced + -Strategie: Innerhalb des Anleihenmoduls werden weiterhin Unternehmensanleihen übergewichtet. Rohstoffe bleiben neutral gewichtet. Die Spotpreise sind sehr volatil, die Rollsituation immer noch sehr nachteilig. Das Chancen/Risiko-Verhältnis unterstützt die Entscheidung, die Risiken lieber im Aktienbereich einzugehen. Listed Private Equity wird leicht übergewichtet. Die Disagios sind immer noch hoch, und wir stehen erst am Anfang eines neuen Private-Equity-Zyklusses. Ein Auftauen der Kreditmärkte und eine anhaltende Outperformance des Anlagestils Small Caps und Value gehen in der Regel mit hohen Private-Equity-Renditen einher. Aufgrund der attraktiven Bewertung des MSCI-Weltaktienmarktes halten wir an der Übergewichtung der Aktienquote fest. Die derzeitige Korrekturphase eröffnet unserer Ansicht nach Chancen und stellt nicht den Beginn eines erneuten Bärenmarktes dar. Gelistete ausländische Immobilien bleiben neutral, schweizerische Immobilien leicht untergewichtet. Das Übergewicht in Hedgefonds wird beibehalten. Tabelle 1: Die Swisscanto Anlagepolitik am Beispiel des Anlagestrategiefonds Swisscanto (LU) Portfolio Fund Balanced (in Prozenten) Aktuelle Strategie Bisherige Strategie Referenzindex Geldmarkt Obligationen CHF Obligationen Fremdwährung Aktien Schweiz Aktien Ausland Obligationen gesamt Aktien gesamt
8 Tabelle 2: Swisscanto Anlagepolitik mit alternativen Anlagen am Beispiel des Balanced + -Index Aktuelle Strategie Balanced + Abweichung aktuelle Strategie Balanced + Bisherige Strategie Balanced + Swisscanto Anlagepolitik Benchmark Balanced + Februar 2010 versus BM Balanced + Januar 2009 Cash Geldmarkt 0.0% 0.0% 0.0% 0.0% Bonds Obligationen CHF 12.5% 16.0% -3.5% 12.5% Obligationen Fremdwährungen 10.5% 12.0% -1.5% 11.0% EUR 4.6% 5.1% -0.5% 5.1% USD 3.6% 4.6% -1.0% 3.6% GBP 0.6% 0.6% 0.0% 0.6% JPY 1.7% 1.7% 0.0% 1.7% High Yield EUR 0.5% 0.0% 0.5% 0.5% EMMA-Bonds in USD 0.0% 2.0% -2.0% 0.0% EMMA-Bonds in local curr. 1.0% 0.0% 1.0% 1.0% Sonstige: SEK-Bonds 1.0% 0.0% 1.0% 1.0% Total 25.5% 30.0% -4.5% 26.0% Wandelanleihen 2.0% 2.0% 0.0% 2.0% Aktien Large Small Large Small Large Small Large Small Schweiz 7.4% 1.3% 7.2% 0.8% 0.2% 0.5% 7.4% 1.3% Ausland 16.6% 1.7% 14.7% 1.3% 1.9% 0.4% 16.2% 1.6% Europa ex. UK, ex. Schweiz 3.9% 0.9% 3.9% 0.7% 0.0% 0.2% 3.7% 0.8% Grossbritannien 2.4% 2.4% 0.0% 2.2% Nordamerika 4.1% 0.4% 3.6% 0.4% 0.5% 0.0% 4.1% 0.4% Japan 2.5% 0.4% 1.8% 0.2% 0.7% 0.2% 2.5% 0.4% Asia Pacific ex. Japan 2.5% 2.0% 0.5% 2.5% Emerging Markets 1.2% 1.0% 0.2% 1.2% Sonstige 0.0% 0.0% 0.0% 0.0% 0.0% 0.0% 0.0% 0.0% Total I 24.0% 3.0% 21.9% 2.1% 2.1% 0.9% 23.6% 2.9% Total II 27.0% 24.0% 3.0% 26.5% Immobilien Schweiz 9.0% 10.0% -1.0% 9.0% Ausland 4.0% 4.0% 0.0% 4.0% Total 13.0% 14.0% -1.0% 13.0% Hedge-Funds Diversified 19.0% 17.0% 2.0% 19.0% Private Equity 2.5% 2.0% 0.5% 2.5% Rohstoffe 8.0% 8.0% 0.0% 8.0% Sonstiges 3.0% 3.0% 0.0% 3.0% Summe 100.0% 100.0% 0.0% 100.0% Ihre Kontaktpersonen Thomas Härter, Chief Strategist Telefon , thomas.haerter@swisscanto.ch Swisscanto Asset Management AG, Waisenhausstrasse 2, 8021 Zürich Zürich, 29. Januar
Kleines Risiko für Marktkorrekturen
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