Warum Hummeln schützen?
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- Silvia Hartmann
- vor 6 Jahren
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1 Hummeln schützen
2 Warum Hummeln schützen? Hummeln sind bedeutende Nützlinge: Sie bestäuben viele Pflanzen, darunter ca. 35 Nutz-Pflanzenarten. Viele Pflanzen sind in ihrer Existenz von den Hummeln völlig abhängig, da andere Tiere die Blüte nicht bestäuben können. Hummeln werden immer seltener. Nach Zahlen von 2011 hat die Zahl der Bestäuber in Europa um 10 30% abgenommen (UN-Studie, Rote Liste NRW 2011). Hummeln und ihre Nester stehen wegen ihrer Bedeutung für die Natur unter strengem Schutz. Der Lebensraum von Hummeln wird kleiner. Hummeln brauchen offene Flächen, die sie zum Nisten und zum Sammeln von Nahrung brauchen. Diese Lebensräume werden seltener, weil immer mehr Landfläche versiegelt wird, durch intensive Landwirtschaft uninteressant oder durch eine aufgegebene Landwirtschaft zu uninteressanten Wäldern werden. Hummeln verwenden nur bestehende Hohlräume (Alte Bäume, die es nur wenig gibt; verlassene Mäusenester, die im Frühjahr auf Äckern umgegraben und zerstört werden). 2
3 Wie kann man helfen? Im Garten Hummelpflanzen zur Nahrung anpflanzen, Nistplätze anbieten (Hummelkasten), Nachbarn und Freunde über die Nützlichkeit, Ungefährlichkeit von Hummeln aufklären. Suchen Sie sich Partner in Kindergärten und Schulen. Ein Interesse für kleine Hummelschutzprojekte ist dort sicher zu finden. Feld-, Weg- und Straßenränder nur nach der Hauptblütezeit mähen. Anpflanzung von geeigneten Saumbiotopen (z. B. Hecken) unterstützen und deren Pflege in fachlich versierte Hände übergeben. Mähzeitpunkt der Blütenpflanzen so planen, dass dadurch die Blühzeit bis in den Herbst verlängert wird. Niemals das ganze Feld bzw. den ganzen Wegrand auf einmal abmähen. Wichtige Trachtpflanzen für Hummeln, usw. (Auswahl) finden Sie auf den folgenden Seiten. Diese Saatgutmischung eignet sich besonders für größere Gärten, stillgelegte Flächen, auch Ackerrandstreifen und Wegränder: Rot- und Weißklee Esparsette Lupinen Hornklee Bunte Kronwicken Breitblättrige Platterbsen Gartensalbei Herzgespann (Quelle Hummeln bestimmen, ansiedeln, vermehren, schützen, Eberhard von Hagen, Fauna Verlag) 3
4 Trachtpflanzen (Auswahl) Ausführliche Trachtpflanzenlisten finden Sie auch in der angegebenen Literatur oder auf den jeweiligen Internetseiten. Trachtpflanze Feld-Ehrenpreis (Veronica arvensis) Erdschlüsselblume (Primula vulgaris) Lavendel (Lavandula angustifolia) Gartenlöwenmaul (Anthirrinum majus) Klatschmohn (Papaver rhoeas) Wilde Malve (Malva sylvestris) Heil-Ziest (Stachys officinalis) Winterling (Eranthis hyemalis) Luzerne (Medicago sativa) Lupine (Lupinus polyphyllus) Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) Wiesen-Glockenblume (Campanula patula) Zwergmispel (Cotoneaster integerrima) Mariendistel (Silybum arianum Erynigum spec.) Blütezeit/ Monat Nektar Pollen III X + + III V ++ + VI IX V X + ++ V VII ++ + VII IX ++ VI X ++ I III VI IX ++ VI VIII + III V ++ + V VII IV VI VI VIII
5 Trachtpflanze Echter Steinklee (Melilotus officinalis) Weißer Steinklee (Melilotus alba) Echte Kratzdistel (Cirsium vulgare) Blütezeit/ Monat Nektar Pollen VI IX VII IX + ++ VI IX ++ + Bärlauch (Allium ursinum) IV VI Flockenblumen (Centaurea spec.) Schlehe (Prunus spinosa) Kätzchenweide (Salix caprea m.) Lerchensporn (Corydalis spec.) VI X III V II IV + ++ III V Ackerblume (Vicia faba) VI VII Blutrote Zierjohannisbeere (Ribes sanguineum atrorubens) Stachelbeere (Ribes uva-crispa) Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum) Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum) Weiße Taubnessel (Lamium album) Weißklee (Trifolium repens) Rotklee (Trifolium pratense) Himbeere (Rubus idaeus) Löwenzahn (Taraxacum officinale) II IV IV V IV V III X IV X V IX VI X V VIII IV VII ++ + gut, ++ sehr gut 5
6 Die wichtigsten Merkmale der Hummeln Kennzeichen Hummelart Rüssellänge Königin Volksgröße (Anzahl Hummeln) Flugzeiten Pollenlagerung Dunkle Erdhummel terrestris) 9 10 mm März Okt. Topfmacher Helle Erdhummel lucorum) 9 10 mm März Okt. Topfmacher Wiesenhummel pratorum) mm März Juli Topfmacher Steinhummel lapidarius) mm April Okt. Topfmacher Baumhummel hypnorum) mm April Aug. Topfmacher Ackerhummel pascuorum) mm April Okt. Taschenmacher Gartenhummel hortorum) mm April Juli Taschenmacher Waldhummel sylvarum) mm April Okt. Taschenmacher 6
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8 Internetadressen (Auswahl) Auf dieser Seite lesen Sie vieles über die Biologie der Hummeln und zum Hummelschutz. Es wird zum aktiven Hummelschutz eingeladen. Jeder kann hierzu beitragen. In Zusammenarbeit mit Landwirten, Naturschützern, Beratern, Verbrauchern, Gärtnern, Imkern, Wissenschaftlern und Landschaftsplanern werden neue, insektenfreundliche Bewirtschaftungskonzepte entwickelt. Die einzelnen regionalen Konzepte werden hier auf der Internetseite vorgestellt. Diese Internetseite bietet einen aktuellen Überblick über die Stechimmenforschung in Mitteleuropa. Hier finden Sie eine Checkliste aller deutschen Arten, die wichtige Literatur zur Bestimmung und Bewertung der Arten sowie zahlreiche weiter-führende Links und wichtige Internetadressen. Internetseite der Landesanstalt für Bienenkunde (Uni Hohenheim), die als Bindeglied zwischen angewandter Bienenforschung und imkerlicher Praxis 1963 gegründet wurde. Auf dieser Internetseite dreht sich alles um Hummeln [lat. Bombus], den fleissigeren Schwestern der Bienen. Die Internetseite informiert in lockerem Ton aber fundiert über Honigbienen und Imkerei. Spezialisten für Heimische Wildpflanzen, Kulturpflanzen und Saatgut In diesem Internetangebot werden fundierte Informationen zum Themenkomplex Faltenwespen, speziell über Hornissen und Hummeln dargeboten. 8
9 Hier geht alles um die Hummeln. Es werden z. B. zahlreiche Hummelkästen vorgestellt. Auch auf Film- und Radiobeiträge wird hingewiesen. Eine bundesweite Beraterdatenbank hilft bei der Suche nach Fachleuten vor Ort, die bei Problemen mit Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen helfen oder auch wenn notwendig eine Umsiedlung der Völker vornehmen. Zahlreiche Infos zu diesen Insekten sind ebenso auf dieser Seite zu finden. Die Internetseite bietet den Zugang zu vielfältigen wissenschaftlichen Informationen rund um die Hymenoptera. Zahlreiche Bienen- und Hummelpflanzen für den eigenen Garten Viele Informationen über Kräuter und deren Nutzen. Wer die Bedeutung von Pflanzen kennt, pflanzt diese auch vermehrt in seinen Garten. Wildbienen, Hummeln und andere Insekten freuen sich. Die Internetseite befasst sich unter anderem mit den Solitärbienen und den sozial lebenden Hummeln. Hier erfahren Sie mehr vom Leben der Wildbienen, lernen Pflanzen für Bienen kennen, erhalten Naturschutz-Tipps und finden einen Bilderbestimmungsschlüssel für die Bewohner von Bienenhotels Auf der Internetseite findet man unter anderem einen großen Themenbereich zu den Wildbienen, dieser enthält sowohl allgemeinverständliche Kapitel, als auch solche, die mehr ins wissenschaftliche Detail gehen. Eine noch junge Zeitschrift mit Beiträgen zur Apidologie ist ebenso dort zu finden. 9
10 Literatur (Auswahl) Bellmann, H. (2010): Bienen, Wespen, Ameisen 3. Aufl., Kosmos, Stuttgart, 336 S. Günzel, W. R. (2010): Der hummelfreundliche Garten Pala-Verlag, Darmstadt, 160 S. Hagen, Eberhard von (2003): Hummeln: bestimmen, ansiedeln, vermehren, schützen 5. überarb. Aufl., Fauna, Nottuln, 328 S. Hallmen, M. (2001): Wildbienen beobachten und kennen lernen. Praktischer Unterricht Biologie, mit Kopiervorlagen, 1. Aufl., Klett-Verlag, Stuttgart Hintermeier, H, Hintermeier, M. (2005): Bienen, Hummeln, Wespen im Garten und in der Landschaft 6. Aufl., Obst- und Gartenbauverlag, München, 116 S. Orlow, Melanie von (2011): Mein Insektenhotel, Wildbienen, Hummeln & Co im Garten Ulmer, Stuttgart Witt, Rolf (2009): Wespen 2. neubearb. Aufl., Vademecum, Oldenburg, 400 S. 10
11 aid Medien Nützlinge im Garten Viele wissen, dass Marienkäfer Gegenspieler von Blattläusen sind. Weniger bekannt ist die Bedeutung anderer Tiere für das Ökosystem Garten. Das Nach-schlagewerk hilft, die wichtigsten Nützlinge zu erkennen und gibt Hinweise zu ihrer Schonung und Förderung. Nützlinge sind Tiere, die Kulturpflanzen nützen oder Schädlingen schaden. Über 70 solcher Helfer stellt die Broschüre in Wort und Bild vor, vom Aaskäfer bis zur Zitterspinne. Gartenbesitzer erfahren, wogegen ein Nützling wirksam ist, wie er lebt, woran er zu erkennen ist und unter welchen Umständen er sich besonders wohl fühlt. Gegenspieler zu Schädlingen lassen sich aus einer praktischen Tabelle ablesen. Als hilfreiche Ergänzung gibt es eine Übersicht der Tiergruppen und ein Glossar. Broschüre, DIN A5, 164 Seiten Bestell-Nr Nützlinge in Feld und Flur Das Heft gibt einen Überblick über alle wichtigen Nützlinge in unseren Agrarlandschaften. Der Leser erfährt zudem, wie die Effekte der Nützlinge gesteigert werden können und wie der biologische Pflanzenschutz funktioniert. Das Fressen und Gefressen werden ist das normale Spiel in den Nahrungsketten unserer Agrarlandschaften. Organismen, die in der Lage sind, zur natürlichen Regulation von Schädlingspopulationen beizutragen, bezeichnen wir als Nützlinge. Ziel ist es, die Leistung der Nützlinge und die Möglichkeiten ihrer Förderung stärker in das Konzept des integrierten Pflanzenschutzes einzubeziehen. Heft, 14 x 21 cm, 64 Seiten Bestell-Nr Weitere aid-medien unter: 11
12 7650/2011 Laufzeit: ca. 42 Min. Herausgegeben vom aid infodienst Ernäh rung, Land wirt schaft, Verbraucher schutz e. V. Heilsbachstraße Bonn mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Produktion Imago Film Drehbuch Wolfgang Blöhm Fachliche Beratung Hans und Eberhard von Hagen Kamera Wolfgang Blöhm Sprecher Lars Rohne Redaktion Wilfried Henke, aid Bilder Peter Meyer, aid Gestaltung Jasmin Friedenburg, aid Vervielfältigung digicon AG, Postfach 1211, Kornwestheim Nachdruck und Vervielfältigung auch auszugsweise sowie Weitergabe mit Zusätzen, Aufdrucken oder Aufklebern nur mit Genehmigung des aid gestattet. aid 2011 Hummeln schützen Hummeln bevölkern die Erde seit über 100 Millionen Jahren. Aber Blütenarmut und ein kaltes Jahr reichen aus und eine Hummelart verschwindet. Deshalb stehen Hummeln bei uns unter Schutz und teilweise auf der Roten Liste. Weltweit gibt es rund 250 Hummelarten; 36 davon kommen in Deutschland vor. Einige Arten sind bereits ausgestorben und fast die Hälfte ist stark gefährdet. Erfahrung und Ausdauer, sind wichtige Voraussetzungen um aktiv Artenschutz zu betreiben. Hummeln und andere bestäubende Insekten verlieren bei uns immer mehr Lebensraum. Die Hummeln sind ein gutes Beispiel dafür, wie eine abwechslungsreiche und blütenreiche Landschaft für eine hohe Biodiversität sorgen kann oder wenn nicht mehr vorhanden auch verarmt. Nistangebote für Hummeln und Wildbienen müssen deshalb von einer entsprechenden Flora begleitet werden. Im Film geben Hans und Eberhard von Hagen unsere Hummelspezialisten zahlreiche Anregungen im Umgang mit Hummeln. Jeder, ob Schüler, Lehrer, Verbraucher, Landwirt oder Naturschützer kann leicht dazu beitragen den Lebensraum von Hummeln zu schützen. Wir alle sind darauf angewiesen, dass es eine große Vielfalt an Tieren und Pflanzen in unserer Umgebung gibt. Themen auf der DVD: Wildbienen Nisthilfen Bestäubungsleistungen Hummelarten Bienen- und Hummelweide Insektenstiche
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