Gesunde Lunge am Arbeitsplatz
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- Viktor Schulze
- vor 6 Jahren
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1 Gesunde Lunge am Arbeitsplatz Eine interdisziplinäre Herausforderung zur Prävention Dr. med. Astrid Heutelbeck Abteilung Arbeits- und Sozialmedizin Universitätsmedizin Göttingen
2 Atemwegsrelevante Expositionen am Arbeitsplatz Staub Allergene Toxine Gase...
3 Staubbelastete Arbeitsplätze
4 Prävention am Arbeitsplatz Akteure: Interdisziplinäres Team Arbeitsmediziner / Betriebsarzt TAD Fachkraft für Arbeitssicherheit... Instrumente Evaluation der Gefährdungssituation (Begehung usw.) Ärztliche Untersuchung Beratung Anpassung der Schutzmaßnahmen
5 Expertise zur Noxe-Mensch-Interaktion Arbeitsstoff Biologe Ingenieur Toxikologe Chemiker. Mensch Arbeitsmediziner Arbeitspsychologen
6 Möglichkeiten der Prävention Primärprävention Vorbeugung Sekundärprävention Früherkennung Tertiärprävention Verbesserte Betreuung Betroffener
7 Möglichkeiten der Primärprävention
8 Beispiel Branchen mit Allergiegefährdung - Landwirtschaft -
9 Dreiteilige Unterrichtseinheit in der landwirtschaftlichen Ausbildung Theorie (Seminar) Allergische Symptome erkennen Geeignete Prävention aufzeigen Technisch Organisatorisch Persönliche Schutzausrüstung Vertiefende Eigenarbeit in Lehrschau Praktische Erprobung bei der Stallarbeit
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12 Dreiteilige Unterrichtseinheit Theorie (Seminar) Allergische Symptome erkennen Geeignete Prävention aufzeigen Technisch Organisatorisch Persönliche Schutzausrüstung (Anzug; Atemschutz) Vertiefende Eigenarbeit in Lehrschau Praktische Erprobung bei der Stallarbeit
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14 Allergieprävention in der Ausbildung - Schulungen für landwirtschaftliche Auszubildende - Anpassung an die Arbeitspraxis Einüben der Handhabung der PSA Abschätzung des individuellen Risikos und Früherkennung möglicher Beschwerden Anpassung des Arbeitsschutzes an die Anforderungen des Arbeitsplatzes und die individuelle Veranlagung
15 Möglichkeiten der Sekundärprävention
16 Beispiel Beschäftigte an staubexponierten Arbeitsplätzen
17 Unsicherheiten bei der Bestimmung der Exposition aus der MAK-Begründung (DFG)
18 Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung Erfassung von Ausschlusskriterien Früherkennung arbeitsbedingter Beeinträchtigungen der Gesundheit Früherkennung von Arbeitsschutzdefiziten individuelle Optimierung der Mensch- Maschine-Adaptation insbesondere durch Berücksichtigung individueller gesundheitlicher Voraussetzungen
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20 Lungenfunktionsänderung unter E-Staub Exposition E-Staub Quelle: MAK-Begründung (DFG)
21 Lungenfunktionsänderung unter A-Staub Exposition A-Staub Quelle: MAK-Begründung (DFG)
22 Verlust der forcierten Vitalkapazität unter Staubexposition physiologischer Verlust -20 ml/a FVC [ml] ml/a -40 ml/a -75 ml/a Lebensalter [a]
23 Mögliche Schwierigkeiten bei der Früherkennung Aussagekraft der Funktionsdiagnostik von ärztlicher und arbeitsplatzspezifischer Kenntnis abhängig Lungenfunktionseinschränkungen markieren möglicherweise bereits manifeste Erkrankungsfolgen Zum Teil lange zeitliche Latenz zwischen Erstsymptom und Einleitung gezielter Arbeitsschutzstrategien
24 Möglichkeiten der Früherkennung Frage nach subjektiven Beschwerden Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie) Allergietest Innovative Methoden: z.b. NO-Messung
25 Zeitpunkt der Früherkennung Frühsymptome erkennen, bevor Funktionseinschränkungen manifest werden Betriebsarzt Beschäftigte selbst TAD / Fachkraft für Arbeitssicherheit
26 Persönliches Risikoprofil berücksichtigen! Konkurrierende Noxen im Lebensstil (z.b.nikotin) Atopische Prädisposition... Wichtige Aufgabe in der Prävention kommt der Untersuchung nach Jugendarbeitsschutzgesetz zu!
27 Präventionsstrategiestrategie - interdisziplinär - Berufliche Faktoren Interdisziplinäre Anpassung der Arbeitsschutzmaßnahmen (TOP) außerberufliche Faktoren: Management Lebensstilbedingter Noxen Vorbestehender Atemwegserkrankungen
28 Möglichkeiten der Tertiärprävention
29 Beispiel Beschäftigte an KSS exponierten Arbeitsplätzen
30 Hintergrund Umgang mit Kühlschmierstoffen in der Metallverarbeitung Komplexe Einwirkung u.a. durch Kühlschmierstoffe (KSS) Additiva biologische Kontaminationen und deren Abbauprodukte
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32 Messung der Exposition am Arbeitsplatz Kühlschmierstoff (KSS) Schimmelpilze Endotoxin
33 Ergebnis der Arbeitsplatzmessungen Kühlschmierstoffe unterhalb der derzeitig vorgeschlagenen Grenzen (< 10 mg/m 3) Endotoxin bei 50 % der bemessenen Arbeitsplätze erhöht (> 50 EU/m 3) Schimmelpilze (KBE) wie Außenluft Aber! Mehr als 50 % der Arbeiter Hinweise auf eine Abhängigkeit der Atemwegssymptomatik vom Arbeitsplatz
34 Beschwerden am Arbeitsplatz 15/23 berichteten über Beschwerden an einem alten Arbeitsplatz 10/23 gaben zumindest zeitweilig Atembeschwerden auch am derzeitigen Arbeitsplatz an (nur KSS Hintergrundbelastung!) 10/25 Arbeitern mindestens eine innerbetriebliche Umsetzung wegen Atembeschwerden
35 Kollektivbeschreibung (n=23) männlich, ( 40,5) Jahre Atemwegsbeschwerden seit 5-36 ( 15) Jahren 78% (n=18) keine regelmäßige Therapie 22% (n=5) regelmäßige antientzündliche Therapie Vorbefunde 65% (n=15) lungenfachärztliche Behandlung 17% (n=4) hausärztliche Behandlung 17% (n=4) keine regelmäßige ärztliche Behandlung Raucherstatus 26% (n=6) Raucher 30% (n=7) Ex-Raucher/ 44% (n=10) Nie-Raucher
36 allergologische Diagnostik Allergodip Ihalationsallergene (D.pt., Katze, Hund, Wegerich, Birke, Roggen, Gräseremischung, Beifuß, Alternaria tenuis) keine Sensibilisierung (n=11) Mono-(n=4)/Polyvalent(n=8) Alternaria ten. (n=7), D.pt. (n=6) Tierhaare (n=5), Pollen (n=7)
37 Hyperreagibilitätsdiagnostik Nach aktueller Diagnostik >50% (n=12) aktuell BHR davon lediglich 25% (n=3) Atemwegstherapie Nach Vorbefunden u.a. auswärts durchgeführter Provokationstest > 80% BHR (n=18)
38 Schichtbegleitende Messungen Bodyplethysmographische Untersuchung vor der Schicht nach der Schicht Ergebnis: 39% (n=9) intermittierende Obstruktion nach FEV1 und/oder Resistance davon 22% (n=2) regelmäßige Atemwegstherapie
39 FEV1 % Sol l FEV1 im Schichtverlauf Fr ühschicht Späts chicht Schichtbeginn Schichtende
40 Atemwegsbeschwerden an KSS exponierten Arbeitsplätzen Arbeitsplatzbezogene Beschwerden bei Beschäftigten mit vorbestehender Atemwegssymptomatik auch weit unterhalb des Grenzwertes von 10 mg/m 3 erhöhte Reaktionsbereitschaft auf schon geringe KSS Exposition aufgrund der vorbestehenden bronchialen Hyperreagibilität
41 Strategie zur effektiven (Tertiär)prävention Präventive Beachtung vorbestehender Atemwegserkrankung bei der Gefährdungsbeurteilung potentiell wirksamer Aerosole Interdisziplinäre Abstimmung der Arbeitsschutzmaßnahmen Notwendigkeit der Verbesserung der ärztlichen Betreuung verstärkte Kommunikation zwischen Betriebs- und Hausarzt Therapieregime, Anwendung der Dosieraerosole Karenzmaßnahmen bei Allergikern Therapie atemwegsrelevanter Begleiterkrankungen Asthmaschulungen
42 Verbesserte Betreuung Betroffener Ausblick Branchenspezifisches Vorgehen Interdisziplinäre Abstimmung Standardisiertes Vorgehen Zur Diskussion: Arztverfahren Lunge und Atemwege INQA-Workshop Gesunde Lunge Berlin,
43 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Wir danken unseren Kooperationspartner für die freundliche Unterstützung und gute Zusammenarbeit!
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