Stadt Gevelsberg. Einzelhandelsstandort. tandort- und Zentrenkonzept. Auftraggeber: Stadt Gevelsberg

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1 Einzelhandelsstandort tandort- und Zentrenkonzept Stadt Gevelsberg Auftraggeber: Stadt Gevelsberg Durchführung: BBE RETAIL EXPERTS Unternehmensberatung GmbH &Co. KG Dipl.-Kfm. Jörg Lehnerdt (Projektleiter) Dipl.-Geogr. Franz J. W. Hrabak Köln, im Juli 2010 BBE RETAIL EXPERTS Unternehmensberatung GmbH & Co. KG Agrippinawerft 30/D Köln Telefon +49(0) Telefax +49(0)

2 INHALTSÜBERSICHT Seite 1 Aufgabenstellung und Auftragsdurchführung Ausgangssituation und Zielsetzung Methodische Vorgehensweise Landesplanerische und Raumordnerische Vorgaben 3 2 Rahmenbedingungen der Einzelhandelsentwicklung Lage im Raum und Verkehrsanbindung Siedlungsgeschichte und -struktur Demographische Entwicklung Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen in Gevelsberg 15 3 Einzelhandelssituation in Gevelsberg Gesamtstädtische Strukturdaten und Einzelhandelszentralität Einzelhandelsstandorte Nahversorgungssituation in Gevelsberg Einzugsgebiet des Einzelhandels in Gevelsberg Regionale Wettbewerbssituation Einkaufsorientierung der Gevelsberger Bevölkerung Der Einzelhandelsstandort Gevelsberg im Meinungsbild der Befragten 59 4 Perspektiven für die Einzelhandelsentwicklung Konsumtrends in der Gesellschaft Generelle Konsequenzen für den Einzelhandel Konsequenzen für den Einzelhandelsstandort Gevelsberg 65 5 Entwicklungskonzept und Handlungsempfehlungen Bewertung der Einzelhandelssituation und Schlussfolgerungen für das Konzept Leitziele und Standortkonzept Empfehlungen zur Entwicklung des Zentralen Versorgungsbereichs Empfehlungen zur Entwicklung von Nahversorgungs- und Ortsteilzentren Ergänzende Empfehlungen zur Sicherung und Stärkung der Nahversorgung Empfehlungen zur Entwicklung des zentrenverträglichen großflächigen Einzelhandels Beurteilung aktueller Planvorhaben Planungsrechtliche Steuerung der Einzelhandelsentwicklung Ansatzpunkte für das City-Marketing Fazit Anlage: Checkliste einzelbetrieblicher Marktauftritt in Gevelsberg IX Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg II

3 INHALTSVERZEICHNIS Seite 1 Aufgabenstellung und Auftragsdurchführung Ausgangssituation und Zielsetzung Methodische Vorgehensweise Landesplanerische und Raumordnerische Vorgaben 3 2 Rahmenbedingungen der Einzelhandelsentwicklung Lage im Raum und Verkehrsanbindung Siedlungsgeschichte und -struktur Demographische Entwicklung Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen in Gevelsberg 15 3 Einzelhandelssituation in Gevelsberg Gesamtstädtische Strukturdaten und Einzelhandelszentralität Einzelhandelsstandorte Nahversorgungssituation in Gevelsberg Einzugsgebiet des Einzelhandels in Gevelsberg Regionale Wettbewerbssituation Einkaufsorientierung der Gevelsberger Bevölkerung Einkaufsorte für Lebensmittel Einkaufsorte für Drogerieartikel Einkaufsorte für Bekleidung Einkaufsorte für Schuhe Einkaufsorte für Baumarkt- und Gartenmarktartikel Einkaufsorte für Sport- und Freizeitartikel Einkaufsorte für Unterhaltungselektronik Einkaufsorte für Wohnmöbel Nutzungshäufigkeit der Gevelsberger City Nutzungshäufigkeit der Gevelsberger Kaufland-Filiale Nutzungshäufigkeit der Gevelsberger TOOM-Filiale Nutzungshäufigkeit des E-Centers in Ennepetal Nutzungshäufigkeit der Marktkauf-Filiale in Ennepetal Der Einzelhandelsstandort Gevelsberg im Meinungsbild der Befragten 59 4 Perspektiven für die Einzelhandelsentwicklung Konsumtrends in der Gesellschaft Generelle Konsequenzen für den Einzelhandel Konsequenzen für den Einzelhandelsstandort Gevelsberg 65 5 Entwicklungskonzept und Handlungsempfehlungen Bewertung der Einzelhandelssituation und Schlussfolgerungen für das Konzept Leitziele und Standortkonzept Zentrale Versorgungsbereiche Grundversorgungsstandorte und weitere Standorte von Anbietern mit nahversorgungsrelevanten Kernsortimenten 76 Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg III

4 5.2.3 Ergänzungsstandorte für den zentrenverträglichen großflächigen Einzelhandel Empfehlungen zur Entwicklung des Zentralen Versorgungsbereichs Räumliche Festlegung des Hauptzentrums Potenzieller Erweiterungsstandort für den Zentralen Versorgungsbereich Empfehlungen zur Profilierung des Einzelhandelsangebotes in der Innenstadt Empfehlungen zur Entwicklung von Nahversorgungs- und Ortsteilzentren Potenzielles Nahversorgungszentrum Nordstadt/Tennisplatz Ortsteilzentrum Vogelsang Ergänzende Empfehlungen zur Sicherung und Stärkung der Nahversorgung Grundversorgungsstandort Silschede Grundversorgungsstandort An der Drehbank Grundversorgungsstandort Hammerstraße Grundversorgungs-Potenzialstandort Berchemallee Empfehlungen zur Entwicklung des zentrenverträglichen großflächigen Einzelhandels Beurteilung aktueller Planvorhaben Discountstandort an der Oststraße/Hagener Straße Discountstandort an der Martin-Luther-Straße/Hagener Straße Lebensmittel-Vollsortimentsanbieter im Bereich des OTZ Vogelsang Zusammenfassung Planungsrechtliche Steuerung der Einzelhandelsentwicklung Definition der zentren- und nahversorgungsrelevanten Sortimente Gevelsberger Liste zur Definition der nahversorgungs-, zentren- sowie der nicht-zentrenrelevanten Sortimente Steuerung des Einzelhandels mit Umsatzschwerpunkten bei zentrenrelevanten Sortimenten Städtebauliche Prüfung von Ansiedlungsvorhaben des großflächigen Einzelhandels Festsetzungen zu Art und Umfang von Einzelhandelsnutzungen in Sondergebieten des großflächigen Einzelhandels Beschränkung von Einzelhandelsnutzungen in Gewerbegebieten Beschränkung von Einzelhandelsnutzungen in sonstigen Baugebieten Ausschluss von Einzelhandelsnutzungen im unbeplanten Innenbereich Möglichkeiten zur Umsetzung des Einzelhandelskonzepts durch die Bauleitplanung - Zusammenfassung der Empfehlungen Ansatzpunkte für das City-Marketing Sortiment Außenfront Firmierung/Firmenschriftzug Schaufenster Preisauszeichnung Beleuchtung Ladengestaltung/Warenpräsentation Eingangsgestaltung Beratungsqualität Service Werbung/Öffentlichkeitsarbeit/Events 132 Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg IV

5 6 Fazit Anlage: Checkliste einzelbetrieblicher Marktauftritt in Gevelsberg IX ABBILDUNGSVERZEICHNIS: Abb. 1: Lage der Stadt Gevelsberg im Raum 10 Abb. 2: Die Raumgliederung der Stadt Gevelsberg 12 Abb. 3: Einwohnerentwicklung in Gevelsberg und Vergleichsräumen 13 Abb. 4: Prognose zur Altersstruktur der Bevölkerung von Gevelsberg 14 Abb. 5: Einzelhandelsrelevantes Kaufkraftniveau in der Stadt Gevelsberg 15 Abb. 6: Verkaufsflächen in Gevelsberg nach Branchen 21 Abb. 7: Räumliche Verteilung der Einzelhandelsbetriebe in Gevelsberg 24 Abb. 8: Umsatz-Kaufkraft-Relationen in Gevelsberg nach Warengruppen 30 Abb. 9: Nahversorgungsstrukturen in Gevelsberg 34 Abb. 10: Standort-Check Nahversorgungs- und Ergänzungsstandorte Gevelsberg 39 Abb. 11: Das Einzugsgebiet des Gevelsberger Einzelhandels im Regionalvergleich 42 Abb. 12: Bevorzugte Einkaufsorte für Lebensmittel 46 Abb. 13: Bevorzugte Einkaufsorte für Bekleidung 48 Abb. 14: Bevorzugte Einkaufsorte für Schuhe 49 Abb. 15: Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 77 Abb. 16: Zentrenorientierung (City) des Gevelsberger Einzelhandels 80 Abb. 17: Verteilung der Einzelhandelsbetriebe im Bereich der Mittelstraße 83 Abb. 18: Der Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg im Bereich Gevelsberg 84 Abb. 19: Zentraler Versorgungsbereich - Hauptzentrum Gevelsberg (City) 87 Abb. 20: Potenzialfläche zur Erweiterung der Gevelsberger City - M&B-Areal 88 Abb. 21: Potenzielles Nahversorgungszentrum Nordstadt/Tennisplatz 93 Abb. 22: Ortsteilzentrum Vogelsang 96 Abb. 23: Der Grundversorgungsstandort Silschede im Norden der Stadt 98 Abb. 24: Der Grundversorgungsstandort An der Drehbank im Bereich Talschiene 99 Abb. 25: Der Grundversorgungsstandort Hammerstraße 100 Abb. 26: Der Potenzialstandort Berchemallee im Bereich des Stadtteils Berge 101 Abb. 27: Gevelsberger Liste zur Definition der zentren- und nahversorgungsrelevanten Sortimente 111 Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg V

6 TABELLENVERZEICHNIS: Tab. 1: Einwohnerzahlen Gevelsbergs nach Stadtteilen 11 Tab. 2: Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen in der Stadt Gevelsberg nach Warengruppen 16 Tab. 3: Verkaufsflächen und Umsätze in der Stadt Gevelsberg nach Warengruppen 19 Tab. 4: Betriebe, Umsätze und Verkaufsflächen nach städtischen Raumeinheiten 23 Tab. 5: Umsatz-Kaufkraft-Relationen der nahversorgungsrelevanten Sortimente 26 Tab. 6: Umsatz-Kaufkraft-Relationen der zentrenrelevanten Leitsortimente 27 Tab. 7: Umsatz-Kaufkraft-Relationen der optional zentrenrelevanten Sortimente 28 Tab. 8 Umsatz-Kaufkraft-Relationen der nicht-zentrenrelevanten Sortimente 29 Tab. 9: Ausgewählte Kennziffern der bevölkerungsbezogenen Einzelhandelsstruktur 36 Tab. 10: Kaufkraft und Umsatz-Kaufkraft-Relation in ausgewählten Warengruppen 68 Tab. 11: Tab. 12: Betriebe und Verkaufsflächen nach Betriebsgrößenklassen in der City Gevelsberg 80 Verkaufsflächen und Umsätze des Einzelhandels in der Gevelsberger City nach Warengruppen 82 Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg VI

7 1 Aufgabenstellung und Auftragsdurchführung 1.1 Ausgangssituation und Zielsetzung Die Stadt Gevelsberg benötigt eine aktuelle Planungs- und Entscheidungsgrundlage für ihre Einzelhandelsentwicklung und hat daher die BBE RETAIL EXPERTS Unternehmensberatung (Köln) beauftragt, das bislang gültige Zentrenkonzept aus dem Jahr 1999 (GMA) fortzuschreiben und zu aktualisieren. Aufgrund der weiterhin dynamischen Entwicklung der Einzelhandelsstrukturen, aktueller Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen (BauGB, LEPro, BVerwG/OVG-Urteile) und absehbarer Konsequenzen aus der demographischen Entwicklung besteht die Notwendigkeit zur Überprüfung und Anpassung von Zielvorgaben und zur Aktualisierung von Basisdaten. Letztlich ist eine neue konzeptionelle Grundlage für alle zukünftigen Entscheidungen zu Standortfragen des Einzelhandels erforderlich. Aufgabe des Zentrenkonzeptes ist es daher zunächst, eine aktualisierte Bewertung der Angebotsstrukturen und eine Analyse der Nachfragesituation vorzunehmen. Einzelhandelsrelevante Strukturveränderungen und Trends finden dabei Berücksichtigung. Auf dieser Basis wird ein Zielkonzept für die Entwicklung der Stadt Gevelsberg als Einzelhandelsstandort entwickelt, das eine erfolgreiche Positionierung im Wettbewerbsumfeld der umliegenden Ober- und Mittelzentren ermöglicht. Eine wesentliche Aufgabe ist es auch, Haupt- und Nebenzentren als zentrale Versorgungsbereiche zu bestimmen, räumlich abzugrenzen und ihnen jeweils eine Versorgungsfunktion zuzuweisen. Ähnlich ist mit weiteren Einzelhandelsstandorten zu verfahren. Eine besondere Rolle spielt dabei die Stärkung und Absicherung der wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfs. In diesem Zusammenhang sind auch aktuelle Standortfragen zu diskutieren, die sich durch Ansiedlungs- oder Verlagerungswünsche einzelner Unternehmen ergeben. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 1

8 1.2 Methodische Vorgehensweise Das Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept basiert auf einer umfangreichen Analyse der Angebotsstrukturen und der Nachfragesituation in der Stadt Gevelsberg und ihrem Einzugsgebiet. Hierzu wurden die nachfolgend skizzierten Analysemethoden eingesetzt. Begehung und Erfassung aller projektrelevanten Wettbewerbsstandorte und Anbieter Alle Betriebsstätten des Einzelhandels und des Ladenhandwerks im gesamten Stadtgebiet von Gevelsberg wurden im Rahmen einer Begehung hinsichtlich ihrer wesentlichen Merkmale (Standort, Name, Verkaufsfläche und Sortiment) erfasst. Zusätzlich berücksichtigt wurden überörtlich bedeutsame Wettbewerbsstandorte außerhalb von Gevelsberg. Die Erhebung wurden Ende März 2009 abgeschlossen, dabei wurde nach insgesamt 18 Hauptsortimentsgruppen differenziert. Auf Basis dieser Erhebungsdaten und unter Verwendung aktueller Veröffentlichungen von M&M/Trade Dimensions und des EHI Retail Institutes 1 wurde eine Umsatzprognose für den Einzelhandel in Gevelsberg für 2008/2009 errechnet. Telefonische Haushaltsbefragung Zu Beginn der Untersuchung wurden in Gevelsberg insgesamt 510 telefonische Interviews zum Verbraucherverhalten durchgeführt. Dabei wurden die bevorzugten Einkaufsorte (nach Warengruppen differenziert) abgefragt. Kundenwohnorterhebung Im März 2009 wurden über persönliche Kurzinterviews an verschiedenen Standorten der Gevelsberger Innenstadt die Wohnorte von Passanten gezählt. Die Auswertung erfolgte für Wohnorte innerhalb der Stadt Gevelsberg nach Stadtteilen, außerhalb nach Kommunen. Die hohe Fallzahl an Kundeninterviews und der telefonischen Haushaltsbefragung unterstreicht die Repräsentativität der Untersuchungsergebnisse. Marktanalyse für den Einzelhandel Auf Basis der durchgeführten Erhebungen und unter Rückgriff auf die aktuellen Kaufkraftdaten der BBE Marktforschung (2008/2009) wurde eine Modellrechnung zum einzelhandelsrelevan- 1 EHI Retail Institute: Handel aktuell 2008/2009 Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 2

9 ten Marktpotenzial, zur Kaufkraftbindung und zur Kaufkraftverflechtung mit der Region durchgeführt. Auswertung vorliegender Gutachten und sonstiger Informationsquellen Bei der Erarbeitung des Einzelhandelsgutachtens wurden insbesondere folgende Unterlagen ausgewertet und berücksichtigt: Die Stadt Gevelsberg als Einzelhandelsstandort Struktur und Entwicklungschancen des Gevelsberger Einzelhandels. (GMA-Einzelhandelsuntersuchung, 1999). Citymarketingkonzept für die Stadt Gevelsberg PRO CITY mit Energie nach oben. (GMA-Darstellung des Verlaufs und der zentralen Arbeitsergebnisse des Citymarketingprojektes, 2002). Weiterhin wurde auf relevante Daten aus sekundärstatistischen Quellen sowie einzelhandelsbezogene Kenndaten der BBE Regionalforschung zurückgegriffen. Vorliegende Planungsunterlagen der Stadt Gevelsberg wie Flächennutzungsplan, Katasterpläne, Bebauungspläne, Bauvoranfragen sowie sonstige vorhandene Gutachten wurden ebenfalls ausgewertet. Alle Erhebungsprogramme wurden mit dem Auftraggeber abgestimmt, die Datenschutzbestimmungen sind bei dieser Untersuchung gewährleistet. 1.3 Landesplanerische und Raumordnerische Vorgaben Der Stadt Gevelsberg ist im Landesentwicklungsplan NRW die Funktion eines Mittelzentrums zugewiesen. Das bedeutet, dass ihr als Versorgungsschwerpunkt ihres jeweiligen Verflechtungsbereiches, in der Lage in der Ballungszone der Oberzentren Wuppertal und Hagen, in erster Linie die Aufgabe der Versorgung der eigenen Wohnbevölkerung sowie ihres Umlandes mit Gütern und Dienstleistungen des Grundbedarfs sowie des gehobenen, periodischen Bedarfs zukommt. Zu den zentralörtlichen Funktionen und Einrichtungen von Gevelsberg gehören weiterhin: Grundschulen Gemeinschaftshauptschule / Förderschule Realschule und Gymnasium Gevelsberg Kindergärten Fliedner-Klinik / Hospiz Emmaus Städt. Jugendzentrum, Sozialstation Diakonie Bank/Kreditinstitute Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 3

10 Städt. Feuerwehr Zentrum KuK Freizeitbad Schwimm in Gevelsberg mit Hallenbad, Sauna und Freibad. Stadion/Sportanlage Aus Sicht der Landesplanung hat ein kommunales Einzelhandelskonzept insbesondere die Funktion, unter Berücksichtigung der ortsspezifischen Besonderheiten und Problemlagen der jeweiligen Kommune, Vorschläge für eine Ausgestaltung des landesplanerischen Steuerungsansatzes hinsichtlich handelsspezifischer Fragestellungen zu entwickeln. Seit Mitte 2007 sind dabei neue Vorgaben zu beachten. Denn mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Landesentwicklung vom 19. Juni 2007 (GV. NRW S. 225) wurde die bisherige Kernvorschrift für die Planung großflächiger Einzelhandelsvorhaben aus 24 Abs. 3 Landesentwicklungsprogramm (LEPro) durch 24a LEPro ersetzt. Das neue Ziel der Raumordnung für die Planung großflächiger Einzelhandelsvorhaben im Sinne des 11 Abs. 3 BauNVO gilt seit dem 5. Juli Demnach kommen für großflächigen Einzelhandel künftig nur noch Standorte in zentralen Versorgungsbereichen (d.h. Innenstädte, Ortsmitten, Stadtteilzentren) in Betracht, sofern es sich um Vorhaben mit zentrenrelevanten Sortimenten handelt. Vorhandene Einrichtungen außerhalb zentraler Versorgungsbereiche genießen Bestandsschutz. Vorhaben mit nicht zentrenrelevanten Sortimenten (insb. Möbelmärkte, Gartencenter, Baumärkte) und mit begrenztem Randsortiment dürfen weiterhin außerhalb von zentralen Versorgungsbereichen entstehen, sofern sie in einem im Regionalplan dargestellten Allgemeinen Siedlungsbereich (ASB) liegen. Im Detail gilt: Die zulässigen Nutzungen müssen sich in Art und Umfang nach der Funktion des zentralen Versorgungsbereiches richten, in dem ihr Standort liegt. Sie dürfen weder zentrale Versorgungsbereiche noch die wohnungsnahe Versorgung der Bevölkerung im Einzugsgebiet beeinträchtigen. Die räumliche und funktionale Festlegung der zentralen Versorgungsbereiche erfolgt durch die Kommunen, ist aber an Kriterien gebunden, etwa die städtebaulich integrierte Lage innerhalb eines im Regionalplan dargestellten Allgemeinen Siedlungsbereichs (ASB) und die gute verkehrliche Einbindung in das öffentliche Personennahverkehrsnetz. Darüber hinaus muss sich ein zentraler Versorgungsbereich durch ein vielfältiges und dichtes Angebot an öffentlichen und privaten Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen der Verwaltung, der Bildung, der Kultur, der Gesundheit, der Freizeit und des Einzelhandels auszeichnen. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 4

11 Eine Beeinträchtigung zentraler Versorgungsbereiche oder der Nahversorgung wird regelmäßig nicht unterstellt, solange der erwartete Umsatz eines Planvorhabens die zurechenbare Kaufkraft weder in einzelnen Sortimentsbereichen noch insgesamt übersteigt. Bezugsmaßstab ist bei Hauptzentren die Kommune, bei Nebenzentren sind es die funktional zugeordneten Stadtteile. Gemäß 24a Abs. 3 LEPro dürfen Sondergebiete für solche Vorhaben auch außerhalb von zentralen Versorgungsbereichen geplant werden, wenn ergänzend zu dem nichtzentrenrelevanten Kernsortiment nur ein begrenztes zentren- und nahversorgungsrelevantes Randsortiment vorgesehen ist. Von einer Beeinträchtigung zentraler Versorgungsbereiche oder der wohnungsnahen Grundversorgung ist in der Regel dann nicht auszugehen, wenn für das Kernsortiment ausreichend Kaufkraft innerhalb der Standortgemeinde zur Verfügung steht und sich der Umfang des Randsortiments auf 10 % bzw. höchstens m² der insgesamt in dem betreffenden Sondergebiet zulässigen Verkaufsfläche beschränkt. Standorte von zwei oder mehr Vorhaben mit mind m² Verkaufsfläche müssen in den Regionalplänen als ASB mit Zweckbindung dargestellt werden. Ihre Randsortimente dürfen insgesamt max m² VKF umfassen. Ergänzend wurde auch der Einzelhandelserlass Nordhein-Westfalen vom 7. Mai 1996 inzwischen durch die Landesregierung aktualisiert, der als Verwaltungsvorschrift wesentliche Punkte der gesetzlichen Rahmenbedingungen zusammenfasst und erläutert. Zum 22. September 2008 wurde der neue Einzelhandelserlass NRW fertig gestellt und veröffentlicht. Wie der bisherige Erlass auch, soll dessen fortgeschriebene Fassung 2 ( ) den Trägern der Regionalplanung, den Bezirksregierungen, den Gemeinden als Trägern der Bauleitplanung und den Bauaufsichtsbehörden als Grundlage für die Beurteilung von Einkaufszentren, großflächigen Einzelhandelsbetrieben und sonstigen großflächigen Handelsbetrieben i. S. v. 11 Abs. 3 Baunutzungsverordnung - BauNVO - (Einzelhandelsgroßbetriebe) dienen und für Investitionswillige, Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer sowie den Einzelhandel Planungs- und Investitionssicherheit schaffen. Unter Punkt 4.1 Gemeindliche Einzelhandelskonzepte führt der neue Einzelhandelserlass NRW einleitend aus: Mit der Aufstellung von gemeindlichen Einzelhandelskonzepten und der planungsrechtlichen Umsetzung dieser Konzepte durch Bauleitpläne unterstützen die Gemeinden die Entwicklung ihrer Zentren und Nebenzentren und sorgen für eine ausgewogene Versorgungsstruktur. Einzelhandelskonzepte schaffen einerseits eine Orientierungs- und Beurteilungsgrundlage für die Bauleitplanung und die Beurteilung von Vorhaben, andererseits Planungs- und Investitionssicherheit für Einzelhandel, Investoren und Grundstückseigentümer. 2 Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben; Bauleitplanung und Genehmigung von Vorhaben (Einzelhandelserlass NRW). Gem. RdErl. d. Ministeriums für Bauen und Verkehr V.4 / VI A u. d. Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Energie- 322/ mit Datum vom Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 5

12 In den Einzelhandelskonzepten legen die Gemeinden ihre Entwicklungsziele für den Einzelhandel fest. Dies beinhaltet neben dem angestrebten Zentrengefüge über die Festlegung zentraler Versorgungsbereiche auch die Bestimmung der Sonderstandorte für großflächige Einzelhandelsvorhaben mit nicht zentrenrelevanten Kernsortimenten sowie sonstige Sonderstandorte (u.a. Großeinrichtungen gem. 24a Abs. 4 LEPro). Dabei werden auf der Grundlage einer konkreten Bestandserhebung und analyse der Einzelhandelssituation sowie der der städtebaulichen Konzeption für Einzelhandelsentwicklung die bestehenden tatsächlichen zentralen Versorgungsbereiche räumlich und funktional festgelegt (Nr ). Zu einem Einzelhandelskonzept gehört auch die ortsspezifisch zu entwickelnde Liste zentrenrelevanter Sortimente. Im Verlauf der vorliegenden Untersuchung ist hinsichtlich dieser übergeordneten Rahmenbedingungen, insbesondere Teilen des 24a LEPro, ein mehrstufiger und grundsätzlicher Umwälzungsprozess in Gang gekommen. Die zugehörigen richterlichen Entscheidungen sind noch nicht rechtskräftig. Gleichwohl ist die in den teilweise grundsätzlichen Entscheidungen zum Ausdruck kommende Rechtsauffassung von zentraler Bedeutung für die Steuerung und strategische Planung der Einzelhandelsentwicklung von Kommunen. Insgesamt ist festzustellen, dass die Verantwortung für die Entwicklung des Einzelhandels von den Landesplanungsbehörden zum Teil wieder auf die Gemeinden zurückverlagert wird. Damit eröffnen sich für einige der bisher an der Hürde des 24a LEPro gescheiterten Planvorhaben neue Realisierungschancen. Damit verbunden sind aber auch neue Unsicherheiten hinsichtlich der möglichen Beeinträchtigung vorhandener Standorte. Vor diesem Hintergrund sollen im Folgenden die zum Untersuchungszeitpunkt entscheidenden Meilensteine der Entwicklung kurz dargelegt werden. Inhaltlich wird dabei insbesondere Bezug auf die kontinuierlichen, schriftlich sowie online verfügbaren Publikationen der Anwaltskanzlei Lenz & Johlen (Köln) genommen: 3 Der Verfassungsgerichtshof des Landes Nordrhein-Westfalen hat in seinem Urteil vom (Az.: VerfGH 18/8) den 24 a Abs. 1 Satz 4 Landesentwicklungsprogramm (LEPro) für nichtig erklärt. Die genannte Vorschrift verletzt demnach unter anderem das Selbstverwaltungsrecht der Kommunen. Anlass der Entscheidung war eine Verfassungsklage der Stadt Ochtrup. Hintergrund: Gem. 24 a Abs. 1 Satz 4 LEPro dürfen Hersteller-Direktverkaufszentren (FOC) mit mehr als qm Verkaufsfläche nur in Gemeinden mit mehr als Einwohnern ausgewiesen werden. Hierin sieht der Verfassungsgerichtshof eine Verletzung der kommunalen Selbstverwaltung. Zur Begründung führt das Gericht aus, dass ein 3 Dr. R. Voß, Dr. M. Oerder (2009): (Zugriff vom ). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 6

13 nicht zu rechtfertigender Eingriff in die gemeindliche Planungshoheit vorliege, da gegen das Verhältnismäßigkeitsprinzip und auch das Willkürverbot verstoßen werde. Bezüglich der Schwellenwerte mit qm Verkaufsfläche bzw Einwohnern sei nicht erkennbar, weshalb es hierzu eine landesplanerische Rechtfertigung gäbe. Aus den genannten Gründen wurde die Regelung als nichtig angesehen. In Fortsetzung dieses Rechtsstreites hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster in seinem Urteil vom A 1676/08 die Bezirksregierung Münster verpflichtet, den Flächenutzungsplan der Stadt Ochtrup, der eine Erweiterung des bestehenden FOC von qm auf qm Verkaufsfläche vorsah, zu genehmigen. Zur Begründung hat das Oberverwaltungsgericht ausgeführt, dass die Planung nicht gegen verbindliche Ziele der Raumordnung verstoße, weil 24 a LEPro soweit er hier noch einschlägig sei allenfalls in der Abwägung zu berücksichtigende Grundsätze der Raumordnung enthalte. Das Gebot der interkommunalen Abstimmung sei nicht verletzt und die Planung leide auch im Übrigen nicht an Abwägungsfehlern. Unzumutbare Auswirkungen und wesentliche Kaufkraftabflüsse seien für die Nachbargemeinden nach den plausiblen gutachterlichen Prognosen nicht zu befürchten. Auch die Erwägung des Rates, die vom Gutachter erwarteten Umsatzverluste im historischen Ortskern der Stadt Ochtrup seien hinzunehmen, sei abwägungsgerecht. Die Planbegründung, wonach die Versorgungslage durch die Erweiterung des EOC insgesamt verbessert werde, die Stadt als Mittelzentrum gestärkt und ihr Ruf als attraktive Einkaufsstadt gefestigt werde, sei nicht zu beanstanden. [ ] Bewertung: Durch das Urteil des Verfassungsgerichtshofes und die nunmehr vorliegenden Entscheidungen des OVG Münster wird 24a Landesentwicklungsprogramm nicht insgesamt für unwirksam erklärt. Offen bleibt, ob die weiteren in dieser Vorschrift enthaltenen Beschränkungen der gemeindlichen Planungshoheit verfassungskonform sind. 4 Zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen, und in seiner Auswirkung auf die Praxis kaum abschätzbar ist, wie das Oberverwaltungsgericht Münster mit den übrigen Bestimmungen des 24 LEPro umgeht. Mit einer ausführlichen Begründung stellt das Oberverwaltungsgericht die Zuständigkeit des Landesgesetzgebers zum Erlass des 24a LEPro allerdings generell in Frage: Die geregelte Materie gehöre nicht dem Recht der Raumordnung, sondern dem Bodenrecht an, für das nicht der Landes- sondern der Bundesgesetzgeber eine Gesetzgebungskompetenz besitze. Im Ergebnis komme es hierauf allerdings nicht an. Denn die Regelungen des 24a LEPro erfüllen nach Auffassung des OVG nicht die gesetzlichen Anforderungen an die Gemeinden bindende Ziele der Landesplanung i.s.v. 1 Abs. 4 BauGB. Der Landesgesetzgeber habe keine der kommunalen Bauleitplanung vorgelagerte abschließende Entscheidung getroffen. Dies aber sei Voraussetzung für die Einordnung einer Regelung als Ziel der Landesplanung. Außerdem sei die Vorschrift nicht hinreichend bestimmt. 4 Mit der von der Europäischen Kommission jüngst aufgeworfenen Frage der Vereinbarkeit des 24a LEPro mit EU- setzt sich das OVG Münster in seinem Urteil überhaupt nicht auseinander. Durch die Aufhebung des Bebauungsplanes für das Fachmarktzentrum setzt das OVG die vom Bundesverwaltungsgericht entwickelte Rechtsprechung zur Unzulässigkeit von nicht vorhabenbezogenen sondern grundstücksbezogenen Festsetzungen fort. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 7

14 Die Regelungen des 24 LEPro seien als Grundsätze der Landesplanung von der Stadt Ochtrup sachgerecht in die Abwägung zur Frage der Raumverträglichkeit der geplanten Erweiterung eingestellt worden. Für die bei Grundsätzen der Landesplanung mögliche Abwägungsentscheidung sei es entscheidend darauf angekommen, ob durch die mit der Planänderung ermöglichte Erweiterung des FOC nicht nur die Konkurrenzfähigkeit einzelner Geschäfte in den Nachbarkommunen, sondern die ganzer Branchen in Frage gestellt werde und dadurch das Konkurrenzproblem in ein Strukturproblem umschlage. Dies sei nach dem zutreffenden, von der Stadt eingeholten Gutachten indes nicht zu befürchten. In Zusammenfassung der aktuellen rechtlichen Situation sowie der stattfindenden Umwälzungsprozesse ist aus Sicht der Gutachter zu erwarten, dass den Gemeinden neue, erweiterte Planungsspielräume gewährt werden. Ihnen fällt wieder in stärkerem Maß die Verantwortung für die Entwicklung des Einzelhandels zu. Mit der Erarbeitung eines Einzelhandels- und Zentrenkonzepts stellt sich die Stadt Gevelsberg der neuen Situation und damit der gestiegenen Verantwortung der kommunalen Planungshoheit. Da die dargestellten Entscheidungen bislang noch nicht rechtskräftig sind, bilden die bisherigen Vorgaben aus LEPro ( 24a) nach wie vor einen zentralen Baustein des vorliegenden Einzelhandelskonzepts. Planvorhaben sind jedoch wie bisher auch in erster Linie aus den lokalen Rahmenbedingungen und Zielsetzungen heraus zu bewerten. Regelmäßig ergeben sich dabei nach wie vor konkretere Entwicklungsempfehlungen und Restriktionen als aus der Umsetzung der landesplanerischen Ziele und Grundsätze. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 8

15 2 Rahmenbedingungen der Einzelhandelsentwicklung 2.1 Lage im Raum und Verkehrsanbindung Die Stadt Gevelsberg (rd EW) 5 liegt im Südosten des Ennepe-Ruhr-Kreises (rd EW) und wird von ihrer Tallage und dem Lauf der Ennepe geprägt. Das Stadtgebiet grenzt im Norden an die Stadt Wetter (rd EW), im Osten an die kreisfreie Stadt Hagen (rd EW), im Südosten an die Stadt Ennepetal (rd EW), im Süden an die Stadt Schwelm (rd EW) und im Westen an die Stadt Sprockhövel (rd EW). 6 Gevelsberg liegt im Ballungsrandgebiet der Städte Wuppertal und Hagen entlang einer großräumigen Entwicklungsachse von europäischer Bedeutung. Die Verkehrsanbindung der Stadt Gevelsberg an das überregionale Verkehrnetz ist aus diesem Grunde als sehr gut zu bezeichnen. Gevelsberg verfügt über zwei Anschlussstellen an die Bundesautobahn A 1, welche von Nordosten nach Westen entlang des Stadtbereichs verläuft. Ein Wechsel auf die A 43 ist über das südwestlich von Gevelsberg gelegenen Kreuz Wuppertal möglich. Weitere überregionale Verbindungen sind die östlich von Gevelsberg im Ennepetal verlaufende B 7, welche eine Direktverbindung zwischen Hagen und Wuppertal bildet, sowie die den nordwestlichen Raum erschließende B 234, die von Gevelsberg aus über die L 702 erreicht werden kann. Die Anbindung an das regionale Straßennetz erfolgt durch die L 527, die in Nord-Süd- Richtung das gesamte Stadtgebiet durchquert. Des Weiteren ermöglicht die L 666 eine Verbindung mit dem westlich gelegenen Haßlinghausen. Die L 891 startet im Süden des Stadtraums Gevelsberg und führt über Linderhausen bis nach Wichlinghausen im Südwesten. Im Schienenverkehr ist durch die S 8 mit ihren vier Haltepunkten Gevelsberg-Knapp, Gevelsberg-Hbf, Gevelsberg-Kipp und Gevelsberg-West ein ÖPNV-Anschluss zwischen Hagen (über Wuppertal) und Mönchengladbach gewährleistet. Die Buslinien 542 (Hagen-Kabel Hagen- Stadtmitte HA-Haspe Gevelsberg Bf.), 551 (Ennepetal-Voerde - Ennepetal-Milspe - Gevelsberg - Sprockhövel-Haßlinghausen - Hiddinghausen), 552 (Gevelsberg Rathaus - Gevelsberg- Silschede - Wetter Loh), 555 (Gevelsberg Vogelsang - HA-Westerbauer - Volmarstein - Wetter Bf - Herdecke Herrentisch), 556 (Gevelsberg Knapp - Gevelsberg Hbf - Ennepetal Brunnen - Schwelm Realschule) und 563 (Gevelsberg Braken - Gevelsberg Hbf - Elsternstr.) der Ver- 5 6 Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt Gevelsberg, Stand: Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW; Stand Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 9

16 kehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr mbh (VER), einem Mitglied des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR), garantieren eine Anbindung der Ortsteile an die umliegenden Kommunen. Die SB-Linie 38 (Ennepetal Busbf. Gevelsberg Wetter Witten Hattingen Mitte) verbindet zusätzlich Gevelsberg mit Hattingen und Ennepetal. Abb. 1: Lage der Stadt Gevelsberg im Raum Quelle: LEP NRW; eigene Darstellung (2009). 2.2 Siedlungsgeschichte und -struktur Gevelsberg erhielt 1886 von Kaiser Wilhelm I die Stadtrechte, erstmals urkundlich erwähnt wurde es schon 1086 unter dem Namen Mylinghausen. Die heutige Stadt Gevelsberg hat ihren Ursprung in der kommunalen Gebietsreform aus dem Jahre Dabei wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Asbeck, Berge, Silschede, sowie Teile von Haßlinghausen und Linderhausen in die Stadt Gevelsberg eingegliedert. Dabei bildet der Siedlungskörper von Gevelsberg selbst den zentral gelegenen Hauptort. Bei den Stadtteilen Asbeck, Berge und Silschede handelt es sich um separat gelegene Ortschaften. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 10

17 Die Siedlungsentwicklung der Stadt Gevelsberg wird stark durch die Lage in der Flussmulde der Ennepe begrenzt. Das Stadtgebiet reicht von den bewaldeten sieben Steilhängen im Süden über das schmale Tal der Ennepe mit der Bundesstraße 7 bis weit in das flache Hügelland im Norden und hat eine Flächenausdehnung von 26,27 km². Die Siedlungsstruktur wurde durch die kleinindustrielle Eisenproduktion, den Steinkohleabbau in den Zechen Dachs und Grevelsloch im Norden des Stadtgebietes sowie einer steigenden Bevölkerungszahl geprägt, im Zuge derer Fabriken, Arbeitersiedlungen und Fabrikantenvillen entstanden. Das heutige Stadtbild wird unter anderem geprägt von viel Grünvegetation entlang der Flussaue der Ennepe und in den Wohngebieten. 2.3 Demographische Entwicklung Die Stadt Gevelsberg verfügt über ein Bevölkerungspotenzial von rd Einwohnern. Diese gliedern sich in 22 Wahlbezirke, welche sich in vier Siedlungskörper aufteilen lassen. Mit einem Bevölkerungspotenzial von rd Einwohnern stellt das aus 17 Wahlbezirken bestehende Gevelsberg-Mitte den einwohnerstärksten Siedlungskörper dar. Auf den südlich der der BAB 1 gelegenen Hauptsiedlungskörper entfallen rd. 4/5 aller Einwohner der Stadt. Nördlich davon befinden sich die Stadtteile Silschede (rd EW) und Berge (rd EW). Nordwestlich ist die Siedlung Asbeck (rd. 530 Ew.) gelegen, wobei diese eine isolierte Lage inmitten vorrangig agrarwirtschaftlich genutzter Flächen einnimmt. Tab. 1: Einwohnerzahlen Gevelsbergs nach Stadtteilen Anteil an der Stadtteile (auf Basis der Wahlbezirke) Einwohner Gesamtbevölkerung (%) Gevelsberg-Mitte (Vogelsang, Poeten, Hagebölling, Schnellmark, Haufe, Mauer/Jahnstraße, Neustraße, Braken, Holte, Rosendahl, Ochsenkamp, Breitenfeld, Kipp, % Elsternstraße, Klostermark, Börkey, Geerstraße) Silschede (Silschede-Nord, Silschede-Mitte) % Berge (Berge-Heck, Berge-Knapp) % Asbeck 526 2% Gesamtstadt % Quelle: Einwohnermeldeamt Stadt Gevelsberg, Amtliche Bestandsstatistik der Wahlbezirke, Stand: Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt Gevelsberg, Stand: Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 11

18 Die Siedlungseinheiten von Gevelsberg sind im Rahmen der vorliegenden Analyse einer vorläufigen Raumgliederung unterzogen worden. Die so gebildeten, sich an großräumigen Siedlungsgrenzen orientierenden, fünf Raumeinheiten und deren Einwohnerzahl sind der folgenden Abbildung zu entnehmen. Es erfährt in erster Linie der oben dargestellte Stadtteil Gevelsberg- Mitte eine Untergliederung in die Bereiche Nordstadt, Südstadt und Talschiene. Die Südstadt wird dabei nach Norden durch den Verlauf der Bahnlinie begrenzt (anschließend Nordstadt). Nach Osten grenzt der Verlauf Wittener Straße Mauerstraße Kölner Straße zusätzlich den langgezogenen Bereich Talschiene von der Südstadt ab. Abb. 2: Die Raumgliederung der Stadt Gevelsberg Quelle: eigene Darstellung, BBE Retail Experts, (2009). Im Hinblick auf die zeitliche Entwicklung der Einwohnerzahl der Stadt Gevelsberg ist in der Zeitspanne von 1997 bis 2007 ein Bevölkerungsrückgang um etwa 4,5 % festzustellen, der in Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 12

19 etwa mit dem des Kreises Ennepe-Ruhr übereinstimmt. Die Bevölkerungsentwicklung im Land Nordrhein-Westfalen insgesamt stagnierte dagegen und behielt nahezu den Wert des Basisjahres bei (siehe Abb. 3). Abb. 3: Einwohnerentwicklung in Gevelsberg und Vergleichsräumen Land Nordrhein-Westfalen Kreis Ennepe-Ruhr 96 Stadt Gevelsberg Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen, Bertelsmann Stiftung, unterschiedliche Jahrgänge, BBE Retail Experts, eigene Darstellung (2009). Nach der mittleren Bevölkerungsprognose der Bertelsmann-Stiftung 8 aus dem Jahr 2003 soll die Einwohnerzahl Gevelsbergs von 2007 bis zum Jahr 2020 um weitere 4,8% zurückgehen. Demnach wird für das Jahr 2020 ein Bevölkerungsstand von rd Personen prognostiziert (1997: rd Einwohner). Damit wird der Stadt Gevelsberg eine negative Bevölkerungsentwicklung attestiert, ebenso wie dem Kreis Ennepe-Ruhr. Zu beachten ist, dass sich infolge des demographischen Wandels auch bei einem insgesamt nicht gravierenden Rückgang der Bevölkerungszahl jedoch Veränderungen in der Alterszusammensetzung der Bevölkerung ergeben. 8 Quelle: Bertelsmann-Stiftung, Wegweiser Demographischer Wandel ( Zugriff vom Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 13

20 So werden im Jahr 2020 rd. 26,0 % der Gevelsberger das fünfundsechzigste Lebensjahr erreicht oder überschritten haben (2007: 21,6 %), während gleichzeitig der Anteil der Kinder und Jugendlichen von derzeit 17,1 % auf künftig 15,1 % sinken wird (siehe Abb. 4). Abb. 4: Prognose zur Altersstruktur der Bevölkerung von Gevelsberg 100% 80% 21,6 26,0 60% 40% 61,3 58,9 20% 0% 17,1 15, unter 18 Jahre Jahre 64 Jahre und älter Quelle: Bertelsmann-Stiftung, Wegweiser Demographischer Wandel. Die Bertelsmann Stiftung ordnet die Stadt Gevelsberg dem sogenannten Demographietyp des Clusters 6 zu: Dieser wird geprägt durch eine schrumpfende und alternde Bevölkerung. Laut dieser Untersuchung haben nur die Kommunen des Cluster 4 eine noch stärker negativ ausgeprägte demographische und ökonomische Perspektive. Diese sind insbesondere in Ostdeutschen Regionen zu finden. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 14

21 2.4 Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen in Gevelsberg Zur Berechnung des Kaufkraftpotenziales werden die privaten Verbrauchsausgaben zugrunde gelegt, die wiederum aus dem verfügbaren Einkommen abzüglich der Sparquote resultieren. Von den privaten Verbrauchsausgaben im gesamten Bundesgebiet sind für das Jahr 2008 pro Kopf insgesamt EUR einzelhandelsrelevant. 9 Für die Stadt Gevelsberg ergibt sich für das Jahr 2008 eine einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffer je Einwohner von 103,2 %. Die einzelhandelsrelevanten Verbrauchsausgaben liegen somit 3,2 % oder 169 EUR über dem Bundesdurchschnitt 10. Das benachbarten Hagen liegt mit einer Kennziffer von 99,0 sowohl unter dem Wert von Gevelsberg, als auch unter dem Bundesdurchschnitt von 100,0. Das benachbarte Sprockhövel verzeichnet ein vergleichsweise überdurchschnittliches einzelhandelsrelevantes Kaufkraftniveau (Indexwert 111,9). Abb. 5: Einzelhandelsrelevantes Kaufkraftniveau in der Stadt Gevelsberg ,9 104,1 103,2 103,8 104,1 105,1 100,0 101,6 99,0 100,9 BRD NRW Kreis Ennepe- Ruhr Hagen Wuppertal Gevelsberg Schwelm Wetter/Ruhr Ennepetal Sprockhövel Quelle: BBE-Marktforschung, Kennzahlen der Regionalforschung 2008/ Unter den einzelhandelsrelevanten Ausgaben ist derjenige Ausgabenteil zu verstehen, der pro Kopf der Bevölkerung dem Einzelhandel zufließt (ohne die Ausgabenanteile, die von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen für Arzneimittel und Sanitätsartikel erstattet werden). Um zu diesem Wert zu gelangen, werden von der Gesamtkaufkraft die pro Gebiet unterschiedlichen Ausgaben für Dienstleistungen, Wohnung, Reisen und Altersvorsorge abgezogen. Unberücksichtigt bleiben auch die Ausgaben für Kraftfahrzeuge, Brennstoffe und Reparaturen. 10 Der Pro-Kopf-Ausgabenbetrag liegt somit bei EUR. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 15

22 Auf der Grundlage der BBE-Kaufkraftdaten ergibt sich für die Stadt Gevelsberg eine jährliche Kaufkraft pro Kopf in Höhe von EUR. Multipliziert mit der Einwohnerzahl lässt sich ein einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial in Höhe von insgesamt rd.184 Mio. EUR für das Jahr 2008 errechnen. Die folgende Tabelle schlüsselt diese Gesamtkaufkraft auf die einzelnen Branchen auf. Tab. 2: Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen in der Stadt Gevelsberg nach Warengruppen Pro-Kopf- Ausgaben Deutschland Kaufkraftniveau Gevelsberg Pro-Kopf- Ausgaben Gevelsberg Nachfragevolumen in Gevelsberg Warengruppe in EUR in % in EUR in Mio. EUR Nahrungs- und Genussmittel (incl. Bäcker, Metzger) , ,8 Blumen / Zoo Drogerie / Parfümerie / Kosmetik Pharmazeutische, med. orthop. Artikel PBS / Zeitungen / Zeitschriften / Bücher Bekleidung / Wäsche Schuhe / Lederwaren Baumarkt-Sortiment i.e.s. Gartenbedarf GPK / Hausrat / Geschenkartikel Spielwaren, Hobby/Basteln/ Musikinstrumente Sportartikel / Fahrräder / Camping Teppiche / Gardinen / Deko Bettwaren / Haus-, Tisch-, Bettwäsche Möbel (incl. Bad-, Büro-, Gartenmöbel) Elektro / Leuchten / sonstige hochw. Haushaltsgeräte Unterhaltungselektronik, Musik, Video, PC, Kommunikation Foto / Optik / Akustik Uhren / Schmuck sonstige (Münzen, Briefmarken, Antiquitäten) , , , , , , , , , , , , , , ,5 81 2, ,0 75 2, , , ,7 87 2, ,6 60 2, ,9 57 1, , , , , , , , , ,1 54 1, ,1 43 1,4 Gesamt , ,6 Quelle: BBE-Marktforschung, Kaufkraftkennziffern 2008/2009; Rundungsdifferenzen möglich. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 16

23 Bei der Betrachtung des Nachfragevolumen nach Hauptwarengruppen ist festzuhalten, dass mit rd. 37 % der größte Anteil (rd. 67,8 Mio. EUR) des Volumens auf die Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel entfällt. Für die Warengruppe Baumarkt/Gartenbedarf/Blumen/Zoo stehen etwa 12 % (rd. 21,3 Mio. EUR) des gesamten Kaufkraftpotenzials zur Verfügung. Das Nachfragevolumen für die Warengruppe Bekleidung/Wäsche beläuft sich auf rd. 15,7 Mio. EUR und erreicht damit ein ähnlich hohes Niveau wie die Warengruppe pharmazeutische, medizinische und orthopädische Artikel (rd. 16,3 Mio. EUR). Das Sortiment der Elektro- und Unterhaltungselektronik verfügt über ein lokales Nachfragevolumen von 14,9 Mio. EUR. Diese Sortimentsbereiche verfügen damit über einen Anteil von 8,1 % bis 8,9 % am Gesamtkaufkraftpotenzial. Im Bereich der Warengruppe Möbel verfügen die Einwohner von Gevelsberg über insgesamt rd. 9,6 Mio. EUR Kaufkraft. Im Bereich aller sonstigen Sortimente verfügt die Stadt Gevelsberg über ein einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial von rd. 38 Mio. EUR, was einer Anteilsquote von rd. 21 % am Gesamtnachfragevolumen entspricht. Abb. 4: Einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial nach Warengruppen sonstige 38,0 Mio. EUR Möbel 9,6 Mio. EUR 5% 21% Gesamt 183,6 Mio. EUR 37% Lebensmittel (NuG) 67,8 Mio. EUR Elektro/ U-Elektronik 14,9 Mio. EUR 8% Pharma/ Orthopädie 16,3 Mio. EUR 9% 9% Bekleidung/ Wäsche 15,7 Mio. EUR 12% Baumarkt-Sortiment/ Gartenbedarf/ Blumen/ Zoo 21,3 Mio. EUR Quelle: BBE-Marktforschung 2008/2009; Rundungsdifferenzen möglich. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 17

24 3 Einzelhandelssituation in Gevelsberg 3.1 Gesamtstädtische Strukturdaten und Einzelhandelszentralität Im Rahmen der Betriebsstättenerhebung wurden die Verkaufsflächen (VKF) aller im Stadtgebiet Gevelsberg ansässigen Einzelhandels- und Ladenhandwerksbetriebe 11 einschließlich der Apotheken und Tankstellen-Convenience-Shops 12, differenziert nach Warengruppen, erfasst. Im Folgenden werden die Ergebnisse der Erhebungen detailliert aufgezeigt. Im Stadtgebiet Gevelsberg gibt es insgesamt 208 Einzelhandels- und Ladenhandwerksbetriebe, die zusammen über eine Verkaufsfläche von über m² verfügen und einen Gesamtumsatz von voraussichtlich rd. 156 Mio. (2009) erwirtschaften. Die größten Verkaufsflächenanteile erreichen mit rd. 40 % die nahversorgungsrelevanten Sortimente, die insgesamt über rd m² Verkaufsfläche (VKF) verfügen. Hier entfällt der größte Anteil mit rd m² VKF auf Anbieter der Sortimente Nahrungs- und Genussmittel (NUG), inkl. Bäcker und Metzger. Auch bezüglich der prognostizierten Jahresumsatzleistung des Gevelsberger Einzelhandels entfällt auf die Warengruppe der nahversorgungsrelevanten Sortimente ein Anteil von 59 % und somit das Gros des Einzelhandelsumsatzes. In absoluten Werten generieren die entsprechenden Angebote folglich rd. 92 Mio. EUR. Alle Einzelwerte nach Warengruppen sind der folgenden Tabelle zu entnehmen. Aus einzelbetrieblicher Perspektive stellen der Praktiker Bau- und Gartenfachmarkt, An der Drehbank (4.000 m ² VKF), der TOOM Verbrauchermarkt, Hagener Straße (3.500 m² VKF) und die Wohnwelt Gevelsberg, Rosendahler Straße (3.500 m² VKF) die flächenmäßig größten Anbieter dar. Darüber hinaus stellen der Dekor Fachmarkt, An der Drehbank (1.000 m² VKF) und eine Kaufland-Filiale, Großer Markt (rd m² VKF) die weiteren flächenmäßig großen Einzelhandelsbetriebe dar. 11 Als Einzelhandelsbetriebe werden hier und im Folgenden diejenigen Betriebe bezeichnet, die Waren ausschließlich oder überwiegend an letzte Verbraucher in Verkaufsräumen verkaufen. Der Gruppe der Ladenhandwerksbetriebe sind die Betriebe des Bäckerei- und Konditorenhandwerks sowie die Metzgereien zuzuordnen. Aus der Betrachtung ausgeklammert werden die Betriebe des Kfz-Handwerks, des Handels mit Mineralölerzeugnissen (außer größeren Verkaufsräumen in Tankstellen) und ähnlichen Waren. 12 Als Tankstellen-Convenience-Shops werden diejenigen Verkaufsstellen der Tankstellenbetriebe erfasst, die Einzelhandelswaren in Verkaufsräumen anbieten. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 18

25 Zusätzlich charakterisieren mehrere Lebensmittel-Discountmärkte: LIDL: Rosendahler Straße (799 m² VKF) und Hagener Straße (rd. 790 m² VKF); ALDI: Haßlinghauser Straße (799 m² VKF) und Hagener Straße (rd. 690 m² VKF), ferner PLUS/Weiterführung als NETTO zum : Weststraße (rd. 600 m² VKF) sowie ein dritter Aldi-Discounter (rd. 730 m² VKF) und eine Penny- Filiale mit rd. 550 m² VKF An der Drehbank, den Branchenschwerpunkt NUG des Gevelsberger Einzelhandels. Tab. 3: Verkaufsflächen und Umsätze in der Stadt Gevelsberg nach Warengruppen Warengruppe in qm in % in Mio. in % Nahrungs- u. Genussmittel/Bäcker/Metzger ,5% 65,1 41,9% Drogerie / Parfümerie / Kosmetik ,1% 9,3 6,0% Pharmaz., mediz., orthop. Artikel 805 1,9% 16,9 10,9% Nahversorgungsrelevante Sortimente gesamt ,5% 91,4 58,7% PBS*/Zeitungen/Zeitschriften/Bücher ,5% 4,9 3,1% Bekleidung/Wäsche/Schuhe/Lederwaren ,4% 16,9 10,9% GPK**/Haushaltsgegenstände/Gardinen/ Stoffe/Sicht-, Sonnenschutz/Heimtextilien Spielwaren, Hobby, Basteln, Instrumente, Sportartikel UE/CD/Video/PC/Drucker/Kommunikation/ Elektrokleingeräte ,4% 3,6 2,3% 975 2,3% 3,6 2,3% ,4% 7,7 5,0% Foto/Optik/Akustik/Uhren/Schmuck 795 1,8% 4,4 2,8% Zentrenrelevante Leitsortimente gem. 24a LEPro NRW gesamt ,8% 41,2 26,4% Schnittblumen/Fahrräder ,5% 1,5 1,0% Einrichtungszubehör insgesamt*** ,3% 2,9 1,9% Optional zentrenrelevante Sortimente gesamt ,8% 4,4 2,8% Tierfutter, Heimtierzubehör, leb. Tiere/ Baumarktsortiment/Kfz-Zubehör/Pflanzen/ Gartenbedarf (o. G-Möbel) ,5% 11,0 7,1% Möbel (inkl. Bad-/Garten-/Büromöbel)/ Elektrogroßgeräte ,4% 7,6 4,9% sonstige Sortimente (Camping, Kinderwagen) 10 0,0% 0,1 0,0% Nicht-zentrenrelevante Sortimente gesamt ,9% 18,6 12,0% Gevelsberg GESAMT ,0% 155,6 100,0% * Papier-, Büro-, Schreibwaren ** Glas, Porzellan, Keramik Verkaufsfläche *** Teppiche, Bettwaren (Lattenroste, Matratzen, Oberbetten), Lampen/Leuchten, Kunstgegenstände, Bilder, Briefmarken, Münzen, sonst. Geschenkartikel, Antiquitäten Umsatz Quelle: BBE Retail Experts 2008/09, eigene Erhebungen und Berechnungen; Rundungsdifferenzen möglich. Wegen zu geringer Zahl an Betrieben müssen aus Datenschutzgründen einzelne Sortimente teilweise zu Sortimentsgruppen zusammengefasst werden. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 19

26 Gliederung der gesamten Verkaufsfläche nach Zentrenrelevanz: Die zentrenrelevanten Leitsortimente 13 nehmen einen Anteil von rd. 29 % bzw. rd m² VKF ein. Der Hauptteil in Höhe von rd m² VKF entfällt auf die Warengruppe Bekleidung/Wäsche sowie Schuhe und Lederwaren, die einen prognostizierten Einzelhandelsumsatz von rd. 17 Mio. EUR erwirtschaften. Diese in der Anlage zum 24a LEPro NRW aufgeführten Leitsortimente gelten grundsätzlich als zentrenrelevant. Gemäß des Einzelhandelserlasses NRW vom bedürfen insbesondere Teilsortimente aus der Warengruppe Einrichtungszubehör einer ortsspezifischen Betrachtung hinsichtlich ihrer Zentrenrelevanz. Zu diesen optional zentrenrelevanten 14 Sortimenten gehören die Warengruppen Teppiche, Lampen/Leuchten/Leuchtmittel, Matratzen/Bettwaren, Bilder/Bilderrahmen/Spiegel sowie Tapeten. In Gevelsberg entfallen auf diese Sortimente insgesamt rd m² VKF. Darüber hinaus werden die Sortimente Fahrräder und Schnittblumen - zusammen rd m² VKF nicht als zentrenrelevante Leitsortimente bezeichnet, so dass diese ebenfalls als optional zentrenrelevant zu bewerten sind. Nicht-zentrenrelevante 15 Sortimente werden auf einer Verkaufsfläche von rd m² angeboten. Dies entspricht einem Anteil von rd. 23 % an der Gesamtverkaufsfläche im Einzelhandel, auf der rd. 12 % des Gesamtumsatzes erwirtschaftet werden. Die Struktur prägen die beiden großflächigen Betriebe der Branchen Baumarkt und Möbel. Eine detaillierte und zukunftsweisende Betrachtung zur Zentrenrelevanz einzelner Sortimente unter Berücksichtigung der ortsspezifischen Gegebenheiten in Gevelsberg bildet einen Schwerpunkt der vorliegenden Untersuchung (vgl. Kap. 5.8). Die Aufteilung der vorhandenen Verkaufsfläche auf die einzelnen Warengruppen macht die folgende Abbildung graphisch deutlich: 13 Vgl. Anlage 1 zum 24a LEPro NRW. 14 Vgl. Anlage 1 zum 24a LEPro NRW. 15 Vgl. ebd. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 20

27 Abb. 6: Verkaufsflächen in Gevelsberg nach Branchen Nahrungs- u. Genussmittel/Bäcker/Metzger Drogerie / Parfümerie / Kosmetik Pharmaz., mediz., orthop. Artikel PBS/Zeitungen/Zeitschriften/Bücher Bekleidung/Wäsche/Schuhe/Lederwaren GPK/Haushaltsgegenstände/Gardinen/Stoffe/Sicht- und Sonnenschutz/Heimtextilien Spielwaren, Hobby, Basteln, Instrumente, Sportartikel UE/CD/Video/PC/Drucker/Kommunikation/Elektrokleingeräte Branchen Foto/Optik/Akustik/Uhren/Schmuck Schnittblumen/Fahrräder Einrichtungszubehör insgesamt Tierfutter/Heimtierzubehör/leb.Tiere/ Baumarkt/Kfz Zubehör/Pflanzen/Gartenbedarf o. G-Möbel Möbel (inkl. Bad-/Garten-/Büromöbel)/ Elektrogroßgeräte (sonstige Sortimente (Camping, Kinderwagen Verkaufsfläche in m² Quelle: Eigene Erhebungen, BBE Retail Experts 2009, Rundungsdifferenzen möglich. Verkaufsfläche pro Einwohner: Bezieht man die gesamte ermittelte Einzelhandelsverkaufsfläche (rd m²) auf die Einwohnerzahl zum Untersuchungszeitpunkt ( EW), verfügt die Stadt mit insgesamt rd. 1,32 m² Verkaufsfläche (VKF) je Einwohner über eine gegenüber dem Bundesdurchschnitt (rd. 1,35 m² VKF je Einwohner) insgesamt vergleichbaren, minimal niedrigeren Arealität. Gevelsberg liegt damit ebenfalls leicht unter den Erfahrungswerten und Ergebnissen aktueller Vollerhebungen von Verkaufsflächen in verschiedenen Regionen. 16 Allerdings bietet dieser Indikator alleine noch keine Basis für etwaige Planungsentscheidungen, da z.b. eine allgemeine Bewertung der Leistungsfähigkeit der Betriebe bzw. deren sortimentsspezifische Umsatzleistungen daraus nicht erkannt werden können. 16 Zum Vergleich wurden die Ergebnisse flächendeckender und vollständiger Verkaufsflächenerhebungen nach identischem Verfahren aus den Regionen Aachen (Stadt und Kreis), Bergisches Städtedreieck (Städte Wuppertal, Remscheid, Solingen) und Bodensee-Oberschwaben (87 Städte und Gemeinden) herangezogen. In dieser Vergleichsdatenbank sind damit rd Betriebe mit insgesamt rd. 1,8 Mio. m² Verkaufsfläche berücksichtigt worden. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 21

28 Leerstandssituation: Insgesamt wurden in Gevelsberg 18 leerstehende Ladenlokale mit einer potenziellen Verkaufsfläche von rd m² erfasst, darunter der Standort eines ehemaligen Biosupermarktes sowie weiterer kleinerer Ladenflächen in der Mittelstraße. Die auf die potenzielle Fläche bezogene Leerstandsquote liegt bei rd. 5,7 % - einem branchenüblichen Wert. Sie ist aufgrund der geringe Gesamtgröße als nicht Besorgnis erregend hinsichtlich städtebaulich-funktionaler Zusammenhänge einzustufen. Zusätzlich handelt es sich in den meisten Fällen um sehr kleinflächige Ladenlokale. Der ehemalige Aldi- bzw. Biosupermarkt (1.500 m² Gesamtfläche, zuletzt rd. 580 m² VKF) an der Mittelstraße 100 a stellt eine größere, allerdings zurückversetzte, Verkaufsfläche dar. 17 Räumliche Verteilung der Betriebe: Im Hinblick auf die räumliche Verteilung lässt sich feststellen, dass sich der erhebliche Teil der vorhandenen Einzelhandelsbetriebe auf die Raumeinheit Südstadt konzentriert (Anteil rd. 64 %). Hier bildet vorrangig der Verlauf der Mittelstraße und der Große Markt die Haupteinkaufslagen. In der Raumeinheit Talschiene, vor allem entlang der Hagener Straße/An der Drehbank, sind weitere rd. 27 % der Handelsbetriebe Gevelsbergs ansässig. Die weiteren Raumeinheiten Nordstadt, Silschede/Asbeck und Berge/Knapp spielen hinsichtlich der städtischen Einzelhandelsstruktur eine untergeordnete Rolle. Insgesamt 18 der 208 Einzelhandelsbetriebe Gevelsbergs liegen in diesen drei Teilräumen. Die im Bereich der Talschiene vorrangig ansässigen Lebensmitteldiscount- und Verbrauchermärkte verfügen im Durchschnitt über deutlich mehr Verkaufsfläche pro Betrieb, als die Betriebe der Südstadt, die wesentlich durch den kleinteiligen Handelsbesatz im Bereich der Mittelstraße geprägt werden. Der kumulierte Verkaufsflächenanteil im Bereich Talschiene liegt deshalb mit rd. 42 % deutlich über der Anteilsquote nach Betrieben. Durch den geringen Besatz an Handelsbetrieben in den Raumeinheiten Nordstadt, Silschede/Asbeck und Berge/Knapp werden in diesen Gebieten insgesamt nur rd. 5,8 Mio. EUR des 17 Das ehemalige Möbelhaus an der Hagener Straße 181 auf der Homepage der Stadt Gevelsberg als vakante Fläche geführt - wird zum Untersuchungszeitpunkt von den Eigentümern privat genutzt. Es fällt aus diesem Grund nicht den erfassten Leerstandsflächen zu. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 22

29 prognostizierten Einzelhandels-Gesamtumsatzes der Stadt Gevelsberg (rd. 156 Mio. EUR) umgesetzt. Dies entspricht einer kumulierten Anteilsquote von rd. 4 %. Einen Hauptteil der vorliegenden Untersuchung stellt die räumliche und funktionale Definition der zentralen Versorgungsbereiche gemäß den Vorgaben von 24a LEPro NRW dar. Dies erfolgt ausführlich in Kap. 5. In Tabelle 4 sind die grundlegenden Kennziffern zu diesen Bereiche vorab erfasst. 18 Tab. 4: Betriebe, Umsätze und Verkaufsflächen nach städtischen Raumeinheiten Raumeinheit Betriebe Umsatz Verkaufsfläche absolut von Gesamt in Mio. von Gesamt in m² von Gesamt Südstadt % 86,6 55% % davon ZVB City % 68,5 44% % Talschiene 56 27% 64,0 41% % davon OTZ Vogelsang 13 6% 15,8 10% % Nordstadt 8 4% 1,4 1% 525 1% Silschede/Asbeck 6 3% 2,4 2% 595 1% Berge/Knapp 4 2% 2,0 1% 240 1% Gesamtstadt % 156,4 100% ,0 Quelle: BBE Retail Experts, eigene Erhebungen und Berechnungen, Die beiden Kartendarstellungen auf den folgenden Seiten geben einen Überblick über die räumliche Verteilung der Einzelhandelsbetriebe. 18 Zwei zentrale Versorgungsbereiche prägen Gevelsberg aktuell. Hierzu zählen das Hauptzentrum/der Zentrale Versorgungsbereich City Gevelsberg und das Ortsteilzentrum (OTZ) Vogelsang. Darüber hinaus bilden Grundversorgungs- und Ergänzungsstandorte wichtige Säulen des Gevelsberger Einzelhandels. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 23

30 Abb. 7: Räumliche Verteilung der Einzelhandelsbetriebe in Gevelsberg Quelle: BBE Retail Experts, eigene Erhebungen und Berechnungen, Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 24

31 Werden die beiden Größen Einzelhandelsumsatz und einzelhandelsrelevante Kaufkraft in Beziehung zueinander gesetzt, so lassen sich Aussagen über die Ausstrahlungskraft des ansässigen Einzelhandels vornehmen: Einzelhandelszentralität bzw. Umsatz-Kaufkraft-Relation. Ergibt sich ein Wert unter 100 %, so sind die Kaufkraftabflüsse höher als die Zuflüsse, bei einem Wert über 100 % setzt der Einzelhandel mehr um, als Kaufkraft vor Ort vorhanden ist. Für das gesamte Stadtgebiet Gevelsberg kann eine Kennzahl von rd. 85 % ermittelt werden. Diese Zahl sagt aus, dass der erwirtschaftete Gesamtumsatz rd.15 Prozentpunkte unter dem vorhandenen Kaufkraftpotenzial liegt und per Saldo somit Kaufkraft in Höhe von rd. 27 Mio. EUR per Saldo aus dem Stadtgebiet abfließt 19. Diese Umsatz-Kaufkraft-Relation lässt sich differenziert nach Warengruppen darstellen. Graphisch umgesetzt, ergibt sich aus den Zentralitätswerten der verschiedenen Teilmärkte ein Polaritätsprofil, das erste Rückschlüsse auf die quantitativen Stärken und Schwächen des Einzelhandels zulässt (vgl. Ende des Abschnitts). Allerdings können diese Kennzahlen keine alleinige Basis für Planungsentscheidungen sein. Die Gesamtbindungsquote verfügt über starke Unterschiede in den einzelnen Warengruppen. Das Gros der Warengruppen verfügt über eine Umsatz-Kaufkraft-Relation unter 100 %. Das heißt, dass Teile des sortimentsspezifisch vorhandenen Kaufkraftpotenzials nicht gebunden werden können, sondern abfließen. Dies folgt der Tatsache, dass Gevelsberg von einer Mehrzahl an besonders wettbewerbsfähigen Handelsstandorten umgeben ist, die ihrerseits als weitere Einkaufsstandorte aufgesucht werden. Auch im Rahmen der Berufstätigkeit bzw. im Rahmen der Nutzung von Dienstleistungen werden diese Städte aufgesucht und dabei Einkäufe in Koppelung vollzogen. Gliedert man die Umsatz-Kaufkraft-Relation (UKR) der einzelnen Warengruppen nach nahversorgungsrelevanten, zentrenrelevanten, optional zentrenrelevanten und nicht-zentrenrelevanten Leitsortimenten, stellt sich folgendes Bild dar. 19 Ziel dieser Einkaufsströme sind andere (umliegende) Angebotsstandorte, der Versandhandel und der Einkauf im Internet (E-Commerce). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 25

32 Im Bereich der nahversorgungsrelevanten Sortimente stellen die Nahrungs- und Genussmittel den Sortimentsbereich dar, der per Saldo Kaufkraftabflüsse zu verzeichnen hat. Aufgrund des starken Kaufkraftpotenzials führt in diesem Sortimentsbereich eine relativ hohe Umsatz- Kaufkraft-Relation von rd. 96 % noch zu einem Kaufkraftabfluss von rd. 2,6 Mio. EUR. Insbesondere das Fehlen eines wettbewerbsfähigen großflächigen Lebensmittelsupermarktes ( Vollsortimenter ) trägt zu den zu beobachtenden Kaufkraftabflüssen bei. Verstärkt werden wird dieser Abfluss durch das geplante Einzelhandelsvorhaben in Sprockhövel-Haßlinghausen, das lt. zugrundeliegendem Gutachten der Stadt Sprockhövel rd. 0,9 Mio. EUR originäre Kaufkraft der Stadt Gevelsberg im Bereich NuG binden wird. 20 Aufgrund der relativen Kaufkraftzuflüsse in den anderen nahversorgungsrelevanten Sortimentsgruppen ist für diese Gruppe insgesamt eine fast ausgeglichene Umsatz-Kaufkraft-Relation i.h.v. rd. 99 % festzustellen, die damit rd. 14 Prozentpunkte über dem Gesamtdurchschnittswert der Stadt Gevelsberg liegt. Tab. 5: Umsatz-Kaufkraft-Relationen der nahversorgungsrelevanten Sortimente Nahversorgungsrelevante Sortimente Kaufkraftpotenzial in Mio. Umsatz in Mio. Umsatz- Kaufkraft- Relation Kaufkraft- Saldo in Mio. Nahrungs- u. Genussmittel/Bäcker/Metzger 67,8 65,1 96% -2,6 Drogerie / Parfümerie / Kosmetik 7,9 9,3 118% 1,4 Pharmaz., mediz., orthop. Artikel 16,3 16,9 104% 0,6 Nahversorgungsrelevante Sortimente gesamt 92,0 91,4 99% -0,6 Sortimente gesamt 183,6 156,4 85% -27,2 Quelle: BBE Retail Experts, eigene Erhebungen und Berechnungen (2009), Rundungsdifferenzen möglich. 20 Lt. Mitteilung der Stadt Sprockhövel im Rahmen der nachbargemeindlichen Abstimmung bildet das Einzelhandels- und Zentrenkonzept Sprockhövel die Grundlage für die Ansiedlung weiterer Einzelhandelsnutzungen im Ortsteil Haßlinghausen. Zur Stärkung dieses Zentrenbereichs sollen m² VKF neu entstehen. Das Gutachten weist geplante Anbieter im Bereich Lebensmittelvollsortiment und -discount, Apotheke, Bäcker mit Café und eine weitere Ladeneinheit aus. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 26

33 Bei den zentrenrelevanten Leitsortimenten sind ausschließlich negative Kaufkraftsalden festzustellen. In Summe ergibt sich per Saldo ein Abfluss über die Gemeindegrenze von rd. 11,8 Mio. EUR. Stellt man dem Umsatz das entsprechende Kaufkraftpotenzial gegenüber, so lässt sich eine UKR von rd. 78 % errechnen, die somit rd. sieben Prozentpunkte unter dem Gesamtdurchschnitt des Gevelsberger Einzelhandels liegt. Der höchste absolute Abfluss ist hier im Bereich der Warengruppen UE/CD/Video/ PC/Kommunikation und der Elektrokleingeräte mit rd. 3,8 Mio. EUR festzustellen. Der höchste relative Abfluss ist in den Warengruppen Spielwaren, Hobby, Basteln, Instrumente und Sportartikel festzustellen. Lediglich 63 % der lokal vorhandenen Kaufkraft können hiervon in Gevelsberg per Saldo gebunden werden. Tab. 6: Umsatz-Kaufkraft-Relationen der zentrenrelevanten Leitsortimente Zentrenrelevante Leitsortimente gem. 24a LEPro NRW Kaufkraftpotenzial in Mio. Umsatz in Mio. Umsatz- Kaufkraft- Relation Kaufkraft- Saldo in Mio. PBS*/Zeitungen/Zeitschriften/Bücher 6,6 4,9 74% -1,7 Bekleidung/Wäsche/Schuhe/Lederwaren 19,4 16,9 87% -2,5 GPK**/Haushaltsgegenstände/Gardinen/ Stoffe/Sicht-, Sonnenschutz/Heimtextilien 4,2 3,6 86% -0,6 Spielwaren, Hobby, Basteln, Instrumente, Sportartikel 5,7 3,6 63% -2,1 UE/CD/Video/PC/Drucker/Kommunikation/ Elektrokleingeräte 11,6 7,7 67% -3,8 Foto/Optik/Akustik/Uhren/Schmuck 5,5 4,4 80% -1,1 Zentrenrelevante Sortimente gesamt 53,0 41,2 78% -11,8 Sortimente gesamt 183,6 156,4 85% -27,2 * Papier-, Büro-, Schreibwaren ** Glas, Porzellan, Keramik Quelle: BBE Retail Experts, eigene Erhebungen und Berechnungen (2009), Rundungsdifferenzen möglich. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 27

34 In den optional zentrenrelevanten Sortimenten sind per Saldo ebenfalls deutliche Kaufkraftabflüsse zu verzeichnen. Insgesamt summiert sich der Kaufkraftverlust hier auf rd. 1,9 Mio. EUR. Insbesondere in der Warengruppe Einrichtungszubehör ist ein Kaufkraftsaldo von rd. 1,2 Mio. EUR festzustellen. In dieser Gruppe sind Teppiche, Bettwaren, Kunst- und Sammlergegenstände, Geschenkartikel sowie Lampen und Leuchten vertreten. Anzahl nicht getrennt ausgewiesen werden. Die UKR beträgt im Mittel rd. 69 % - gut zwei Drittel der sortimentsspezifisch vorhandenen Kaufkraft werden in Gevelsberg gebunden. Tab. 7: Umsatz-Kaufkraft-Relationen der optional zentrenrelevanten Sortimente Optional zentrenrelevante Sortimente Die Warengruppen Fahrräder und Schnittblumen können aufgrund der geringen Anbieter- Kaufkraftpotenzial in Mio. Umsatz in Mio. Umsatz- Kaufkraft- Relation Kaufkraft- Saldo in Mio. Schnittblumen 1,5 1,4 93% -0,1 Fahrräder 0,7 0,1 16% -0,6 Einrichtungszubehör insgesamt* 4,2 2,9 70% -1,2 Optional zentrenrelevante Sortimente 6,3 4,4 70% -1,9 Sortimente gesamt 183,6 156,4 85% -27,2 * Teppiche, Bettwaren (Lattenroste, Matratzen, Oberbetten), Lampen und Leuchten, Kunstgegenstände, Bilder, Briefmarken, Münzen, sonst. Geschenkartikel, Antiquitäten Quelle: BBE Retail Experts, eigene Erhebungen und Berechnungen (2009), Rundungsdifferenzen möglich. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 28

35 Im Bereich der nicht-zentrenrelevanten Sortimente sind die höchsten Kaufkraftabflüsse zu verzeichnen. Lediglich rd. 32 % bis rd. 62 % der in Gevelsberg vorhandenen Kaufkraft können durch die vorhandenen Anbieter in diesen Bereich gebunden werden. Der quantitativ höchste Kaufkraftabfluss liegt in den Warengruppen Heimtierbedarf und Baumarktsortiment vor. Gevelsberg verfügt zwar über eine Verkaufsniederlassung eines etablierten Baumarktfilialisten und weitere inhabergeführte Anbieter in diesen Warengruppen, aufgrund der wettbewerbsintensiven Marktsituation ( Rabattschlachten ) in Deutschland und in der Region ist dieser Bereich allerdings durch heterogene Nachfrageströme gekennzeichnet. Die Kundenbefragung (vgl. Kap ) macht deutlich, dass die in den umliegenden Mittel- und Oberzentren ansässigen Betriebe ebenfalls in relevantem Maß aufgesucht werden. Ebenfalls durch heterogene Nachfragemuster bedingt, fließt in der Warengruppe der Möbel eine große Teilmenge der spezifischen Kaufkraft aus Gevelsberg ab. Das vorhandene Möbelhaus kann die Kaufkraft nur bedingt binden. In identischer Form sind Kaufkraftabflüsse im Bereich der Elektrogroßgeräte festzustellen (vgl. Kap /3.6.8). Tab. 8 Umsatz-Kaufkraft-Relationen der nicht-zentrenrelevanten Sortimente Nicht-zentrenrelevante Sortimente Tierfutter, Heimtierzubehör, leb. Tiere/ Baumarktsortiment/Kfz-Zubehör/Pflanzen/ Gartenbedarf (o. G-Möbel) Möbel (inkl. Bad-/Garten-/Büromöbel)/ Elektrogroßgeräte Kaufkraftpotenzial in Mio. Umsatz in Mio. Umsatz- Kaufkraft- Relation Kaufkraft- Saldo in Mio. 19,8 11,0 55% -8,8 12,3 7,6 62% -4,7 sonstige Sortimente (Camping, Kinderwagen) 0,2 0,1 32% -0,1 Nicht-zentrenrelevante Sortimente gesamt 32,3 18,6 58% -13,7 Sortimente gesamt 183,6 156,4 85% -27,2 Quelle: BBE Retail Experts, eigene Erhebungen und Berechnungen (2009), Rundungsdifferenzen möglich. Zusammenfassung Die Umsatz-Kaufkraft-Relationen (UKR) aller Warengruppen sind zusammengefasst der folgenden Graphik zu entnehmen (UKR-Profil). Auch optisch wird deutlich, dass in der Mehrzahl der Warengruppen per Saldo Kaufkraft aus Gevelsberg abfließt. Der Gesamtdurchschnitt liegt bei rd. 85 %. Aufgrund der stark unterschiedlichen Kaufkraftpotenziale in den einzelnen Warengruppen sind damit allerdings, wie oben dargestellt, unterschiedlich hohe absolute Kaufkraftabflüsse verbunden. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 29

36 Abb. 8: Umsatz-Kaufkraft-Relationen in Gevelsberg nach Warengruppen Abkürzungen: GPK = Glas/ Porzellan/ Keramik. Quelle: BBE Marktforschung, eigene Erhebungen und Berechnungen (2009). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 30

37 3.2 Einzelhandelsstandorte Der Einzelhandel in der Stadt konzentriert sich dies haben die Strukturdaten im Überblick bereits aufgezeigt in erster Linie auf den Schwerpunkt der Raumeinheit Südstadt. Grundsätzlich kann hier zwischen den vorrangig kleinteiligen Facheinzelhandelsangeboten der Innenstadt (Mittelstraße und Großer Markt) und weiteren, dezentral gelegenen Einzelhandelsstandorten unterschieden werden. Neben der Raumeinheit Südstadt liegen auch im Bereich der Talschiene eine größere Zahl an (großflächigen) Einzelhandelsbetrieben. Diese orientieren sich vorrangig an der Hagener Straße bzw. davon abgehender Stichstraßen. Daneben gibt es lediglich wenige weitere Einzelhandelsstandorte mit größeren Einzelbetrieben und/oder verdichtetem Besatz kleinerer Anbieter. Bei den relevanten Einzelhandelsstandorten handelt es sich überwiegend um der Nahversorgung dienende Angebote mit einem Lebensmittel-Discountmarkt oder Supermarkt im Schwerpunkt, darunter insbesondere: Verbund von Lebensmittelfeinkostbetrieben in der Markthalle (Mittelstraße) Kaufland Verbrauchermarkt (Großer Markt) PLUS Lebensmitteldiscountmarkt (Weststraße), der ab Ende Mai 2009 im Zuge der PLUS-Übernahme durch die EDEKA-Gruppe als NETTO-Lebensmitteldiscountmarkt weitergeführt wird Standortverbund von ALDI Lebensmitteldiscountmarkt und Trinkgut Getränkemarkt (Haßlinghauser Straße); Zufahrt auch über die Hammerstraße, dort auch Dursty Getränkemarkt und Getränkemarkt Papas ansässig LIDL Lebensmitteldiscountmarkt (Rosendahler Straße) Penny Lebensmitteldiscountmarkt (An der Drehbank) im Standortverbund mit Praktiker Baumarkt (hauptsächlich nicht-zentrenrelevantes Sortiment). ALDI Nord Lebensmitteldiscountmarkt (An der Drehbank) TOOM Verbrauchermarkt/Getränkemarkt und benachbarter Regional-/Naturkostladen (Hagener Straße) LIDL Lebensmitteldiscountmarkt (Hagener Straße) ALDI Nord Lebensmitteldiscountmarkt (Hagener Straße) im Standortverbund mit Fressnapf Heimtierfachmarkt (hauptsächlich nicht-zentrenrelevantes Sortiment). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 31

38 Darüber hinaus sind mehrere Drogerie- und Parfümerie-Fachgeschäfte bzw. -Filialisten in Gevelsberg ansässig (dm/pieper/drei Schlecker-Filialen). Vertriebsstätten des Textileinzelhandels liegen neben den Hauptanbietern Weber, Tasbier und Romeik auch in Form von Filialisten vor (KiK, takko, Ernstings Familiy). Der Filialist Deichmann ergänzt das Angebot im Bereich Schuhe (Fachgeschäfte: Stinshoff und Risch). Mit Jürgens Intersport und Expert Ellinghaus sind die Sport- und Elektro- bzw. Unterhaltungsbranche am Standort Gevelsberg vertreten. Weitere Anbieter wie z.b. Juwelier Haarhaus, Lederwaren Lingenberg, Buchhandlung Appelt, der Dekor Fachmarkt, Engelhardt Raumausstattung und zwei Ein-Euro-Shops (T di, Kodi) diversifizieren und ergänzen das innerstädtische Einzelhandelsangebot. Des weiteren finden sich im Stadtgebiete einige ergänzende Handelsstandorte, zum Teil mit Schwerpunkt auf nicht zentrenrelevanten Sortimenten, darunter insbesondere: Praktiker-Baumarkt (Hagener Straße) Fressnapf Heimtierfachmarkt (Hagener Straße) Wohnwelt Gevelsberg (Rosendahler Straße). 3.3 Nahversorgungssituation in Gevelsberg Ein Schwerpunktthema innerhalb des Zentrenkonzeptes stellt die Frage der Nahversorgung dar. Sie wird grundsätzlich von allen Anbietern mit Sortimentsschwerpunkt auf Nahrungs- und Genussmitteln gewährleistet, dabei aber im wesentlichen von SB-Warenhäusern, Verbrauchermärkten und Supermärkten, Discountern und Getränkemärkten. Ergänzt wird das Versorgungsnetz durch in der Regel kleinere Anbieter von Obst/Gemüse, Süßwaren und Getränken sowie von Bäckern, Fleischern, Kiosks, Tankstellenshops und bäuerlichen Direktverkaufsstellen ( Hofläden ). Einen Überblick über die aktuellen Versorgungsstrukturen in Gevelsberg gibt die nachfolgende Karte. Dabei wurde um alle Verbrauchermärkte, Supermärkte und Discounter mit einer Verkaufsfläche von mindestens 400 m² zur räumlichen Bewertung der Nahversorgungssituation jeweils ein 500-Meter-Radius (Luftlinie) gezogen. Die innerhalb dieser Radien lebenden Bevölkerungsteile finden in einer auch zu Fuß überbrückbaren Entfernung mindestens einen Anbieter vor. Dabei ist selbstverständlich zu berücksichtigen, dass es in Einzelfällen zu Einschränkungen durch die Barrierewirkung von Verkehrswegen, Wasserläufen oder sonstigen topographischen Gegebenheiten kommen kann. Außerdem stellen nicht alle dargestellten Anbieter in gleicher Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 32

39 Weise attraktive Nahversorger dar, sodass eine differenzierte Bewertung der einzelnen Standorte erfolgen muss. Hierzu ist auf die nachfolgenden Ausführungen zu verweisen. Ausgehend von diesen Punkten zeigen sich die weißen Flecken im Stadtgebiet recht deutlich. Hierzu zählen insbesondere: Große Teile der Wohngebiete der Raumeinheit Nordstadt, die nördlich und westlich außerhalb der 500m-Einzugsradien der südlich der Bahnlinie gelegenen, strukturprägenden Lebensmittelanbieter liegen. Kleine Teile der Wohngebiete der Raumeinheit Südstadt, die westlich außerhalb der 500m-Einzugsradien der südlich der Bahnlinie gelegenen, strukturprägenden Lebensmittelanbieter liegen. Siedlungskörper im Süden der Stadt entlang der Kölner Straße, die außerhalb der 500m-Einzugradien in Richtung Ennepetal liegen. Hier erschweren stärkere topographische Höhenunterschiede die fußläufige Erreichbarkeit zusätzlich. Vereinzelte kleinräumige Zonen in der Raumeinheit Talschiene, die zwischen den 500m-Einzugsradien der vorhandenen Betriebe gelegen sind. Alle sonstigen, über das gesamte Stadtgebiet verteilten, dörflich oder gehöftartig strukturierten Stadtteile Gevelsbergs wie bspw. Berge/Heck/Asbeck/Silschede. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 33

40 Abb. 9: Nahversorgungsstrukturen in Gevelsberg Quelle: BBE Retail Experts, eigene Darstellung (2009). Damit wird aber zugleich auch nachgewiesen, dass die meisten Wohngebiete im Bereich Gevelsberg-Südstadt und der Talschiene von den 500-Meter-Radien abgedeckt werden und sich die Bevölkerung wohnortnah versorgen kann, soweit nötig oder erwünscht auch ohne Pkw. In den Kernbereichen der Südstadt und an der Ostgrenze der Stadt, im Übergangsbereich nach Hagen kann jeweils sogar zwischen mehreren Anbietern gewählt werden. Im Zwischenfazit ist festzuhalten, dass Gevelsberg südlich der Hauptbahnlinie über ein relativ dichtes dezentrales Versorgungsnetz vorrangig mit Discountern, weiterhin Verbrauchermärkte, - verfügt und damit eine wohnortnahe Versorgung der dort wohnhaften Bevölkerungsteile von den vorhandenen Angebotsstrukturen weitgehend gewährleistet wird. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 34

41 In den nördlich der Hauptbahnlinie gelegenen Stadtteilen der Raumeinheit Nordstadt sowie den Bereichen Silschede/Asbeck und Berge/Knapp allerdings erfolgt die wohnortnahe Grundversorgung allenfalls durch Betriebe des Lebensmittelhandwerks. Eine umfassende fußläufige Nahversorgung ist in diesen Gebieten nicht gewährleistet. Hier stellt sich die Versorgungssituation wie folgt dar: In der Raumeinheit Nordstadt existieren mehrere Lebensmittelhandwerksbetriebe (z.b. die Bäckereien Wolowitz und Koop). In der Klosterholzstraße am Stadion besteht ein Kiosk/Getränkehalle. Die Nahversorgung ist somit relativ schwach ausgeprägt. Hier ist aufgrund der Zahl von rd Einwohnern, die nur in eingeschränktem Maß von den 500 m- Einzugsradien der Lebensmitteldiscountmärkte und den Verbrauchermärkten im Bereich der Südstadt erreicht werden, somit ein hohes Maß an unterversorgten Bevölkerungsteilen und somit Kaufkraftpotenzial festzustellen. Eine Verbesserung ist aufgrund der topographischen Gegebenheiten allerdings nur schwer zu erreichen. In der Raumeinheit Silschede/Asbeck beschränkt sich das Angebot auf den Bäckereibetrieb Koop, Lebensmittel Bortz und den Hofverkaufsladen Kierig. Die jeweiligen Verkaufsflächen sind kleinteilig und liegen unter 100 m². Neben diesen Angebotseinrichtungen nahversorgungsrelevanter Sortimente sind eine Apotheke, ein Blumen-, ein Reitsport- und ein Baufachgeschäft ansässig. In der Raumeinheit Berge/Knapp konzentriert sich das Angebot nahversorgungs- und zentrenrelevanter Sortimente im Wesentlichen auf eine Schlecker-Filiale, das Reformhaus Kordes und die Linden-Apotheke. Die ca Einwohner zählende Bevölkerung in diesem Stadtteil wird zum Teil von den 500 m-einzugsradien der Discountmärkte ALDI Nord und LIDL entlang der Hagener Straße erreicht. Allerdings sind in den einzelnen Ortschaften und Gehöften der beiden vorgenannte Raumeinheiten, die über keine oder nur unzureichend eigene Versorgungsstrukturen verfügen, die Einwohnerzahlen und somit die Kaufkraftbasis so gering, dass sich zusätzliche Versorgungsbetriebe mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wirtschaftlich rentabel betreiben lassen würden Darüber hinaus hätten dort vorhandene Versorgungseinrichtungen im Bereich des konventionellen Lebensmittelsortiments mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht das Potenzial ein, die lokale Bevölkerung übersteigendes Einzugsgebiet zu generieren. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 35

42 Als Maß für die quantitative Bewertung der Nahversorgungsstrukturen kann die Arealität dienen, die die vorhandenen Verkaufsflächen für Nahrungs- und Genussmittel in Relation zur Einwohnerzahl setzt. Die Flächenausstattung für Nahrungs- und Genussmittel 22 liegt in der Stadt Gevelsberg insgesamt mit rd. 0,4 m²/einwohner in etwa auf Höhe des Bundesdurchschnitts. Allerdings weißt dieser Wert in der kleinräumigen Differenzierung erhebliche Unterschiede auf. Tab. 9: Ausgewählte Kennziffern der bevölkerungsbezogenen Einzelhandelsstruktur Raumeinheit NuG* Drogerie NuG* Drogerie NuG* Drogerie NuG* Drogerie Südstadt 0,8 0,3 18,3 2,1 28,8 7,0 157% 329% Nordstadt 0,0 0,0 22,9 2,7 0,9 0,0 4% 0% Silschede/Asbeck 0,0 0,0 7,1 0,8 0,6 0,0 8% 0% Berge/Knapp 0,0 0,1 4,8 0,6 0,2 0,4 4% 64% Talschiene 0,9 0,1 14,7 1,7 34,8 2,9 237% 170% Gesamt 0,4 0,1 67,8 7,9 65,1 10,3 96% 130% * Nahrungs- und Genussmittel VKF in m² je EW Kaufkraftpot. in Mio EUR Umsatz in Mio EUR Die hohen spezifischen Kennzahlen der Raumeinheiten Südstadt (rd. 0,8 m²/einwohner) und insbesondere Talschiene (rd. 0,9 m²/einwohner) unterstreichen die für die Gesamtstadt feststellbaren, starken quantitativen Unterschiede. Der Verkaufsflächenbesatz der weiteren Raumeinheiten liegt aufgrund der geringen Angebotsdichte sehr gering im kleinen Hundertstelbereich. Umsatz-Kaufkraft- Relation Quelle: BBE Marktforschung; eigene Erhebungen und Berechnungen (2009), Rundungsdifferenzen möglich. Der Sortimentsbereich Drogerie/Parfümerie/Kosmetik ist ebenfalls durch eine starke raumbezogene Differenzierung der Arealität gekennzeichnet. Dieser Sortimentsbereich ist primär qualitativ zu bewerten, wie dies für alle anderen Sortimentsbereiche des Einzelhandels gilt. Die höchste Angebotsdichte im Bereich Drogerie liegt im Bereich der Südstadt durch die Vielzahl der Betriebe der Mittelstraße vor. Die sortimentsspezifischen Verkaufsflächenanteile der Discountmärkte und Verbrauchermärkte prägen die Raumeinheit Talschiene als ebenfalls bedeutende Versorgungslage. Der Schlecker-Markt im Bereich Berge/Knapp führt in Verbindung mit der lokal niedrigen Einwohnerzahl zu einer relativ hohen Verkaufsflächenquote. Die beiden restlichen Raumeinheiten verfügen nicht über entsprechende Angebotsstandorte. 22 Einschließlich Ladenhandwerk (Bäcker, Metzger/Fleischer). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 36

43 Analog dazu weist die Umsatz-Kaufkraft-Relation das Verhältnis der in einem Gebiet realisierten Umsätze zu dem dort vorhandenen Kaufkraftpotential 23 einen erheblichen Bedeutungsüberschuss und damit im Saldo Kaufkraftzufluss für die Bereiche Südstadt und Talschiene nach. Besonders hohe Bedeutungsüberschüsse erreicht der Bereich Südstadt für das Sortiment Drogerie/Parfümerie/Kosmetik. Der Bereich Talschiene erreicht einen besonderen Bedeutungsüberschuss im Bereich Nahrungs- und Genussmittel. Aufgrund der gering ausgeprägten Angebotsstruktur erreichen diese Kennziffern in den drei übrigen Raumeinheiten sehr geringe Werte. Um die Zukunftsfähigkeit der wichtigsten Nahversorgungsstandorte beurteilen zu können, wurden die bereits erwähnten Lebensmittelmärkte mit mehr als 400 m² Verkaufsfläche einem Standort-Check unterzogen. Dabei wird zum einen die betriebliche Situation aus Betreibersicht, nämlich die Wettbewerbsfähigkeit der Verkaufsfläche und die PKW-Erreichbarkeit betrachtet. Zweitens werden städtebauliche Kriterien wie insbesondere der Zentren- bzw. Wohngebietsbezug der Betriebe bewertet. Die Kriterien und ihre Wertungsstufen im Einzelnen: Betriebsgröße: Orientierung an den heute üblichen Größen neu projektierter Objekte der jeweiligen Betriebsform. Discounter erhalten eine negative Wertung bei Verkaufsflächen von deutlich unter 800 m², eine neutrale Wertung bei rund 800 m² und eine positive Wertung bei über 800 m² Verkaufsfläche; bei Vollsortimentbetrieben werden negative Wertungen bei Verkaufsflächen von unter m², neutrale Wertungen bei Größen zwischen und m² und positive Wertungen bei über m² Verkaufsfläche vergeben. PKW-Erreichbarkeit: Kriterien sind die Sichtbeziehung zu einer Hauptverkehrsstraße und die Verfügbarkeit eigener Kundenparkplätze. Fehlt die Sichtbeziehung zu einer Hauptverkehrsstraße oder der Kundenparkplatz ist schlecht zugänglich und klein dimensioniert, ist die Erreichbarkeitssituation aus Betreibersicht allenfalls als durchschnittlich zu bewerten. Werden beide Punkte in negativer Hinsicht erfüllt, ist eine negative Wertung zu vergeben. Zentrenbezug: Lage innerhalb (positive Wertung), am Rand (neutrale Wertung) oder außerhalb eines zentralen Versorgungsbereichs (negative Wertung). 23 Hinweis: Hier in der Differenzierung nach Stadtteilen und ausgewählten Warengruppen; Vgl. Kap. 31. zur Darstellung im Vergleich aller Warengruppen für die Gesamtstadt. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 37

44 Wohngebietsbezug: Integrierte Lage innerhalb eines größeren Wohngebiets (positive Wertung), am Rand eines größeren Wohngebiets (neutrale Wertung) oder an einem isolierten Standort ohne bzw. mit nur eingeschränktem fußläufigen Wohngebietsbezug (negative Wertung). Für die Stadt Gevelsberg ist festzuhalten, dass die Betriebsform Lebensmittelsupermarkt nicht ansässig ist. Der Schwerpunkt liegt auf einer Mehrzahl an Discountern sowie zwei Verbrauchermärkten. Einige Anbieter weisen aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht mehr aktuelle Verkaufsflächen und/oder eine nicht ausreichende Pkw-Erreichbarkeit (Standort, Stellplätze) auf, so dass sie grundsätzlich als gefährdet einzustufen sind. Es ist davon auszugehen, dass sich bei diesen Anbietern in der Regel Handlungsbedarf (Modernisierung / Erweiterung/ Standortverlagerung) aus Betreibersicht ergibt. Allerdings sind entsprechende Veränderungen auf ihre Übereinstimmung mit den städtebaulichen Zielen dieses Konzeptes zu überprüfen. Eine entsprechende Kommentierung von aktuell vorliegenden Planvorhaben erfolgt im Kap Ein völlig fehlender Wohngebietsbezug ist für die dargestellten Angebotsstandorte nahversorgungsrelevanter Sortimente in der Regel nicht zu kritisieren. Lediglich der TOOM Verbrauchermarkt ist durch die rückversetzte, erhöhte Lage gegenüber der Hagener Straße einerseits, sowie der andererseits geringen Einwohnerdichte im unmittelbaren Umfeld hinsichtlich diesen Kriteriums deutlich eingeschränkt. Zentrenbezug spielt als Kriterium dagegen für großflächige nahversorgungsrelevante Anbieter v.a. aus planungsrechtlicher Sicht eine Rolle: Nach LEPro müssen diese grundsätzlich in Kernoder Sondergebieten ihren Standort finden. Schließlich kommt ihnen innerhalb oder zumindest am Rand von Haupt- und Neben Bedeutung als Frequenzbringer zu. Vor diesem Hintergrund ist der am Großen Markt gelegene Kaufland Verbrauchermarkt positiv hervorzuheben. Die folgende Abbildung fasst zentrale Elemente zur Bestimmung der Wettbewerbsfähigkeit von Nahversorgungsanbietern zusammen. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 38

45 Abb. 10: Standort-Check- Faktoren Standort-Check Nahversorgungs- und Ergänzungsstandorte Gevelsberg Betrieb, Standort, Verkaufsfläche, Kommentar Lidl Rosendahler Str. (Südstadt) 799 m² VKF Aldi Haßlinghauserstr. (Südstadt) 799 m² VKF Plus/Netto Weststraße (Südstadt) 605 m² Kaufland Großer Markt (Südstadt) rd m² Betriebsgröße Ø Ø - + PKW-Erreichbarkeit + + Ø Ø Zentrenbezug - Ø + + Wohngebietsbezug Ø Kommentar aktueller Filialtyp, hohe Stellplatzzahl, Einfallstraßenlage, loses Wohnumfeld Standortverbund mit Trinkgut; ferner Dursty und Papas Getränkem. im Umfeld aktueller Filialtyp, hohe Stellplatzzahl. Lage im Bereich dichter Wohnumfeldbebauung u. Einfallstraße dichtes Wohngebiet (Innenstadt) im Umfeld; erschwerte Anlieferung von der Seite; öff. Stellplätze gegenüberliegend; nur eingeschränkt einkaufswagentauglich zentrale Lage; Objekt sehr verwinkelt; Parkhaus vorhanden Fläche im OG ehem. famila-center Penny An der Drehbank (Talschiene) rd. 550 m² Aldi An der Drehbank (Talschiene) 735 m² Toom Hagener Str. (Talschiene) rd m² Lidl Hagener Str. (Talschiene) rd. 790 m² Betriebsgröße - Ø + Ø PKW-Erreichbarkeit + Ø + + Zentrenbezug Ø Wohngebietsbezug Ø Ø - Ø Kommentar Zufahrt gem. mit Praktiker von hinten, Stellplatzzahl knapp und Zufahrten verwinkelt; Grundriss des Ladenlokals nicht mehr zeitgemäß; Mietvertrag läuft aus. versteckte Lage hinter Dekor- Fachmarkt; hohe Stellplatzzahl, Unterführung zu Bahngleis vorhanden, geringe Pkw- Frequenz rückversetzte Lage; nur über Werbung zu erkennen; hohe Stellplatzzahl, Lage am Hang; Toom- Getränkemarkt direkt an der Hauptstr. hohe Stellplatzzahl; Dursty Getränkemarkt nebenan rel. dichte Umfeldbebauung (Wohnen) Aldi Hagener Straße (Talschiene) ca. 690 m² Betriebsgröße - PKW-Erreichbarkeit Zentrenbezug Wohngebietsbezug Kommentar Ø Ø Ø Standortverbund mit Fressnapf; mittlere Stellplatzzahl, rückwärtige Lage in Immobilie; Quelle: BBE Retail Experts, eigene Erhebungen Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 39

46 3.4 Einzugsgebiet des Einzelhandels in Gevelsberg Um die allgemeine Attraktivität des Einzelhandelsstandorts Gevelsberg und dessen Ausstrahlung in umliegende Städte und Kommunen zu ermitteln, wurden im März 2009 alle in Gevelsbergs ansässigen Einzelhändler gebeten, die Wohnorte der einzelnen Kunden auf vorher angefertigten und verteilten Erhebungsbögen zu vermerken. Die Kundenwohnorterhebung fand im Zeitraum vom 02. bis zum 08. März 2009 statt, an der sich sechs Betriebe aus verschiedenen Leitbranchen beteiligten. Während des einwöchigen Befragungszeitraums wurde zudem ein verkaufsoffener Sonntag mit erfasst. Insgesamt wurden rd Auskunftspersonen differenziert nach Herkunftsorten erfasst, wobei davon 883 aus Gevelsberg selbst stammen. Die größten Kundenanteile der Gevelsberger Bevölkerung liegen mit 39 % im südlichen bzw. mit 37,6 % im nördlichen Stadtgebiet. Diese Stadtteile sind am bevölkerungsstärksten. Die restlichen Anteile entfallen auf die Raumeinheiten Talschiene (9,6 %), Silschede/Asbeck (9,4 %) und Berge/Knapp (4,4 %). Diese Zahlen resultieren aus den insgesamt 883 erfassten Kunden mit Wohnsitz in Gevelsberg. Abbildung 11: Kundenwohnorterhebung innerhalb von Gevelsberg Berge/Knapp; 4,4% Talschiene; 9,6% Silschede/Asbeck; 9,4% Südstadt; 39,0% Nordstadt; 37,6% Quelle: BBE Retail Experts, eigene Erhebungen (Angaben in %, n = 883). Der Anteil der Kunden die aus Gevelsberg stammen, an der Menge aller erfassten Kunden, liegt insgesamt bei rd. 64,1 % und stellt somit den überwiegenden Anteil dar. Auf die außerhalb beheimateten Kunden entfallen insgesamt rd. 35,9 % der Grundgesamtheit, wobei der Großteil aus den nahegelegenen Ortschaften der Umlandkommunen stammt (31,6 %). Vor allem Ennepetal und Sprockhövel sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung. Ennepetal erreicht einen Wert von 14,4 % und Sprockhövel einen Wert von 6,9 %. Nur rund 3 % aller Auskunftspersonen gaben im Lauf der Untersuchung Hagen als Wohnort an. Weiterhin zeigt sich, dass das Ein- Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 40

47 zugsgebiet der Einzelhandelseinrichtungen in Gevelsberg nur eine relativ geringe Anziehungskraft auf weiter entfernte Orte ausübt, da nur 3,6 % der Befragten aus solchen sonstigen Orten stammen (vgl. Abb. 12). Abbildung12: Kundenwohnorterhebung in Gevelsberg und Umgebung (Mo-So) Sonstige Orte*; 3,6% Wetter; 2,3% Sprockhövel; 6,9% Schwelm; 5,4% Hagen; 3,0% Ennepetal; 14,4% Gevelsberg; 64,4% *Sonstige Orte = Holland, Korschenbroich, Dortmund, München, Witten, Breckerfeld, Hattingen, Wuppertal, Remscheid, Schweiz, Halver, Steiermark, Wesel, Bottrop, Bochum Quelle: BBE Retail Experts, eigene Erhebungen (2009), (Angaben in %, n = 1.378). Innerhalb der Differenzierung der Wochentage (vgl. Abb. 13) existieren nur marginale Unterschiede hinsichtlich der Herkunft der Kunden. An allen Werktagen und auch im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags stammen jeweils knapp zwei Drittel der Kunden aus Gevelsberg. Abbildung 13: Kundenwohnorterhebung in Gevelsberg (Mo-So) Montag bis Freitag Samstag Sonntag 0% 20% 40% 60% 80% 100% Gevelsberg Ennepetal Hagen Schwelm Sprockhövel Wetter Sonstige Orte Quelle: BBE Retail Experts, eigene Erhebungen (2009), (Angaben in %, n = 1.378). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 41

48 Insgesamt ist festzustellen, dass der Einzelhandel der Gemeinde Gevelsberg im allgemeinen nur in geringem Maß eine Ausstrahlung über das Gemeindegebiet hinaus entfaltet. Die Bevölkerung der nahegelegenen Ortschaften aus den angrenzenden Kommunen tätigt ihre Einkäufe in geringem Maß (auch) in Gevelsberg. Diese Feststellung beruht auf zwei Tatsachen: Zum Einen ist die Einzelhandelsstruktur in Gevelsberg rel. stark auf den kurzfristigen Bedarf konzentriert, zum Anderen sind die benachbarten Oberzentren Hagen (im Osten) und Wuppertal (im Westen) in unmittelbarer Nähe durch eine starke Einzelhandelsstruktur gekennzeichnet und schaffen es dadurch nicht nur lokale Kaufkraft zu binden sondern auch Kaufkraft aus der Region an sich zu ziehen. Abb. 11: Das Einzugsgebiet des Gevelsberger Einzelhandels im Regionalvergleich Quelle: BBE Retail Experts, eigene Erhebungen (2009). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 42

49 3.5 Regionale Wettbewerbssituation Die Stadt Gevelsberg liegt in der Ballungsrandzone der Metropolregion Ruhr, innerhalb der zahlreiche Ober- und Mittelzentren unmittelbar aneinander angrenzen. Die Bevölkerung in diesem Raum kann meist mehrere Innenstädte, Nebenzentren und Fachmarktstandorte bzw. Einkaufszentren gut erreichen und durch ihre Standortpräferenzen einen hohen Wettbewerbsdruck auf einzelne Anbieter ausüben. Die aus Sicht der BBE wesentlichen Wettbewerbsstandorte für Gevelsberg sollen im Überblick skizziert werden. Das Mittelzentrum Gevelsberg liegt zwischen den beiden Oberzentren Wuppertal (Westen) und Hagen (Osten). Nördlich liegen die beiden Oberzentren Bochum und Dortmund. Diese Städte stellen gerade im Bereich der Versorgung mit Gütern des mittel- und langfristigen Bedarfes wesentliche Wettbewerbsstandorte dar. 24 Allen Oberzentren ist ein intensiver Besatz an Einzelhandelseinrichtungen und Fachgeschäften in diesen Sortimentsbereichen gemein, der weitläufige Einzugsbereiche generiert. Die direkt benachbarten Städte Sprockhövel, Wetter und Schwelm, insbesondere Ennepetal stellen die wesentlichen Wettbewerbsstandorte im Bereich der Versorgung mit Gütern des kurzfristigen Bedarfes dar. Die nahegelegenen großflächigen Verbrauchermärkte Edeka und Marktkauf in Ennepetal stellen wesentliche Wettbewerbsbetriebe dar. 25 Das benachbarte Oberzentrum Hagen verfügt im Bereich der Ennepestraße, die in die Hagener Straße auf Seiten der Stadt Gevelsberg übergeht, über einen intensiven Handelsbesatz. Hierzu zählen unter anderem folgende Angebotsstandorte: Kaufpark Hagen, Ennepestraße, 900 m² VKF, nebenan zugehöriger Getränkemarkt, 50 Stellplätze, Fachmarktzentrum Ennepestraße, Objekt relativ neu, Besatz: Penny LM-Discount, KIK Textil-Discount, Dänisches Bettenlager, T di Euro-Discount und SB-Bäckerei, gut 110 Stellplätze; Allerdings lassen die Ergebnisse der telefonischen Bevölkerungsbefragung (vgl. Kap. 3.6) bislang einen relativ geringen Kaufkraftabfluss nach Hagen vermuten. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass neu etablierten Handelsstandorte (z.b. entlang der Ennepestraße) längerfristig Kaufkraftströme umlenken und vermehrt Kaufkraft aus Gevelsberg binden könnten. 24 vgl. Kap. 3.6 Einkaufsorientierung der Gevelsberger Bevölkerung. 25 vgl. ebd. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 43

50 3.6 Einkaufsorientierung der Gevelsberger Bevölkerung Im Rahmen der vorliegenden Analyse wurde im März 2009 eine telefonische Befragung der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Gevelsberg durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 510 Personen interviewt. Die 510 repräsentativ ausgewählten Haushalte verteilen sich anteilig entsprechend der jeweiligen Einwohnerzahlen auf die einzelnen Gevelsberger Stadtteile. Dabei wurden die Haushalte nach ihrer Standortwahl beim Einkauf der wichtigsten Warengruppen (Lebensmittel, Drogeriewaren, Oberbekleidung, Schuhe, Bau- und Gartenmarktartikel, Sport- und Freizeitartikel, Unterhaltungselektronik und Wohnmöbel) befragt. Weiterhin wurde erfragt wie häufig die Befragten in der Gevelsberger City, im Gevelsberger Kaufland, im Toom-Markt, sowie im Ennepetaler Edeka-Center und im Ennepetaler Marktkauf einkaufen. Ergänzungswünsche im Einzelhandelssortiment sowie konkrete Verbesserungsvorschläge hinsichtlich der Einzelhandelsituation im Stadtgebiet Gevelsberg wurden ebenfalls mit erfasst. Abbildung 13: Repräsentativität der befragten Haushalte Südstadt Innenstadt 45% 6% 10% Nordstadt 15% 5% 9% 10% Silschede/ Asbeck Haufe/ Schnellmark Vogelsang Berge/ Knapp n=510 Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Die Möglichkeit zu Mehrfachantworten stellt eine Notwendigkeit im Rahmen der Zielstellungen der vorliegenden Untersuchung dar. Ausgewählte Fragestellungen sind unter diesem Vorzeichen erhoben worden. Dies zeigt sich dann anhand einer Summe der Antworten- Individualwerte innerhalb der einzelnen Fragestellungen von über 510 (der Anzahl der befrag- Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 44

51 ten Auskunftspersonen). Im Rahmen der anschließenden Analysen bilden die Summen der geleisteten Antworten die Bezugsbasis der quantitativen und relationalen Aussagen. Im Folgenden werden die Ergebnisse der telefonischen Bürgerbefragung dargestellt. Hierbei werden die abgefragten Warengruppen ihrer jeweiligen Bedarfsfristigkeit entsprechend wiedergegeben. Begonnen wird demnach mit den Warengruppen Lebensmittel und Drogerieartikel als kurzfristigen Sortimenten. Danach folgen die mittelfristigen Sortimentgruppen Bekleidung, Schuhe, Bau- und Gartenbedarf sowie Sport- und Freizeitartikel. Zuletzt wird die Einkaufsorientierung in den langfristigen Warengruppen Unterhaltungselektronik und Wohnmöbel dargestellt. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 45

52 3.6.1 Einkaufsorte für Lebensmittel Bei Lebensmitteln als klassischer nahversorgungsrelevanter Sortimentbereich fällt erwartungsgemäß die Wahl des Einkaufsortes der Gevelsberger Bevölkerung eindeutig auf ihren Wohnort. In Summe entscheidet sich mit 81 % der überwiegende Teil der befragten Haushalte beim Lebensmittelkauf für ihren Heimatort. Insgesamt rd. 5 % der Befragten geben an, die angrenzende Stadt Ennepetal als bevorzugten Einkaufsort für Lebensmittel zu nutzen. Vor allem die dort gelegenen Verbrauchermärkte Edeka und Marktkauf dürften in diesem Zusammenhang von Bedeutung sein, auch wenn die absolute Anzahl mit 29 Nennungen relativ gering ausfiel. Die übrigen benachbarten Städte spielen in der Gesamtbetrachtung kaum eine Rolle, lediglich die Bevölkerung der Stadtteile Silschede/Asbeck sucht verstärkt sonstige Standorte auf (Anteil von 20 %). Aufgrund der geringen Quote an Mehrfachantworten (586 Antworten bei 510 Apn) ist von einer hohen Standorttreue auszugehen. Abb. 12: Bevorzugte Einkaufsorte für Lebensmittel n= Südstadt 79% 8% 4% 6% 137 Nordstadt 82% 6% 7% 222 Silschede/ Asbeck 74% 5% 20% 93 Berge/ Knapp 87% 4% 7% 54 Vogelsang 85% 4% 4% 4% 4% 53 Haufe/ Schnellmark 85% 4% 4% 4% 4% 27 Gesamt 81% 5% 4% 7% 586 0% 20% 40% 60% 80% 100% Gevelsberg Ennepetal Schwelm Hagen Sonstiges Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Mehrfachantworten möglich. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 46

53 3.6.2 Einkaufsorte für Drogerieartikel Auch bei dem nahversorgungsrelevanten Drogerieartikeln ist ein vergleichbares Einkaufsverhalten zu den Lebensmitteln zu erkennen. Insgesamt kaufen 84 % der Befragten ihre Drogerieartikel in Gevelsberg selber ein. Nur Hagen ist hier mit 4 % als weitere, marginal relevante Stadt zu erwähnen. Besonders der dm-drogeriemarkt auf der Mittelstraße mit einer Verkaufsfläche von 600 qm, stellt einen intensiv genutzten Einzelhandelsbetrieb zur Bedarfsdeckung an Drogerieartikeln dar. Die Schlecker-Filialen (eine in der Innenstadt gelegen) stärken die fußläufige Versorgungsmöglichkeit an unterschiedlichen Standorten innerhalb der Stadt. Abbildung 14: Bevorzugte Einkaufsorte für Drogerieartikel n= Südstadt 86% 4% 8% 126 Nordstadt 86% 8% 208 Silschede/ Asbeck 80% 7% 10% 86 Berge/ Knapp 85% 6% 7% 54 Vogelsang 84% 6% 6% 4% 51 Haufe/ Schnellmark 71% 4% 4% 21% 28 Gesamt 84% 4% 8% 553 0% 20% 40% 60% 80% 100% Gevelsberg Ennepetal Hagen Sonstiges Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Mehrfachantworten möglich Einkaufsorte für Bekleidung Erwartungsgemäß ändert sich das Bild beim Einkaufsverhalten bei den mittel- und längerfristigen Sortimentsbereichen. So orientieren sich die Gevelsberger Haushalte beim Einkauf von Bekleidung nur zu 25 % in Richtung Gevelsberg. Obwohl es sich hierbei immerhin noch um eine mittelfristige Warengruppe handelt, ist dieser Wert auffallend niedrig. Insgesamt ergibt sich im Hinblick auf den bevorzugten Einkaufsort für Bekleidung ein sehr differenziertes Bild. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 47

54 Hagen, Wuppertal, Dortmund und Bochum stellen mit insgesamt 63 % der befragten Haushalte die wichtigsten Städte im näheren Umfeld dar. Besonders für die Einwohner des Stadtteiles Vogelsang scheint die Stadt Hagen eine sehr attraktive Einkaufsmöglichkeit zu bieten (37 %). Bezogen auf die gesamten Befragten besitzen Bochum und Dortmund mit 10 % bzw. 9 % eine ähnlich Bedeutung. Insgesamt nutzen 20 % der Befragten weiter entfernt gelegene Städte für den Einkauf von Bekleidung. Als mögliche Ursache für die ausbaufähige Inanspruchnahme des Angebotes von Gevelsberg könnte angebracht werden, dass höherwertiger oder attraktiverer Textileinzelhandel bis auf einige Ausnahmen fehlt, und dass große preisorientierte, aktuell besonders marktfähige Modehäuser wie z.b. H&M oder C&A wahrscheinlichen einen größeren Anteil der aus Gevelsberg abfließenden Kaufkraft binden. Abb. 13: Bevorzugte Einkaufsorte für Bekleidung n= Südstadt 27% 24% 18% 9% 9% 8% 194 Nordstadt 25% 24% 17% 10% 11% 8% 311 Silschede/ Asbeck 20% 26% 13% 12% 12% 6% 10% 129 Berge/ Knapp 22% 34% 17% 10% 11% 7% 87 Vogelsang 29% 36% 9% 10% 7% 4% 69 Haufe/ Schnellmark 25% 33% 13% 10% 8% 21% 40 Gesamt 25% 27% 16% 10% 10% 8% 830 0% 20% 40% 60% 80% 100% Gevelsberg Hagen Wuppertal Dortmund Bochum Versandhandel, Internet Sonstiges Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Mehrfachantworten möglich. Es sollte jedoch realistisch betrachtet werden, dass die umliegenden Städte Hagen, Wuppertal, Dortmund und Bochum als wichtige Einkaufsstädte in Bezug auf Kleidung fungieren und Gevelsberg als vergleichsweise kleine Stadt mit Ihnen nicht auf der gesamten Sortimentsbreite und -tiefe konkurrieren kann und muss. Die hohe Zahl von 830 Antworten bei 510 Auskunftspersonen, macht zudem deutlich, dass die Einkaufsstättenpräferenz nicht an einem einzigen Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 48

55 Standort festzumachen ist. Vielmehr ist ein vielschichtiger Mix aus Zielstandorten auch auf Ebene des einzelnen Kunden festzustellen. Durch die Erschließung von zielgruppenspezifischen Sortimentsbereichen kann deshalb auch der Textileinzelhandel in Gevelsberg seine Position nachhaltig stärken Einkaufsorte für Schuhe Im Gegensatz zur Warengruppe der Bekleidung dominiert die Stadt Gevelsberg deutlich als Einkaufsort im Bereich Schuhe. Insgesamt wurde Gevelsberg 345 mal (51 %) als Haupteinkaufsstadt für Schuhe genannt und liegt somit weit vor den Städten Hagen (16 %), Wuppertal (9 %) und Bochum (6 %). Allerdings ist auch im Bereich Schuhe eine größere Zahl an Mehrfachantworten festzustellen (674 Antworten bei 510 Auskunftspersonen) und man dementsprechend von multilokalen Nachfrageströmen ausgehen kann. Auffällig ist weiterhin, dass alle Befragten aus den verschiedenen Teilgebieten Gevelsberg mit den Angebot an Schuhgeschäften ähnlich zufrieden sind. Mit einer gesamten Verkaufsfläche von qm ist Gevelsberg gut ausgestattet. Schuh Stinshoff und Deichmann können hier als bedeutende Anbieter erwähnt werden. Abb. 14: Bevorzugte Einkaufsorte für Schuhe n= Südstadt 53% 15% 11% 5% 5% 12% 159 Nordstadt 54% 12% 9% 6% 16% 246 Silschede/ Asbeck 43% 19% 13% 5% 8% 13% 102 Berge/ Knapp 45% 20% 9% 7% 9% 9% 74 Vogelsang 51% 23% 4% 7% 5% 11% 57 Haufe/ Schnellmark 50% 25% 8% 6% 11% 36 Gesamt 51% 16% 9% 5% 6% 13% 674 0% 20% 40% 60% 80% 100% Gevelsberg Hagen Wuppertal Dortmund Bochum Sonstiges Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Mehrfachantworten möglich. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 49

56 3.6.5 Einkaufsorte für Baumarkt- und Gartenmarktartikel Die Ergebnisse der Befragung zur Einkaufsorientierung bei Baumarkt- und Gartenmarktartikeln belegen, dass auch in dieser Branche eine stabile Einkaufspräferenz erreicht ist. Als größter und bedeutendster Anbieter ist hier der Praktiker Baumarkt (An der Drehbank) mit einer Verkaufsfläche für das gesamte Baumarkt- und Gartenartikelsortiment von rd qm zu erwähnen. Weitere kleinere Baumärkte, wie z.b. Klein Baustoffe oder Fliesen Zimmermann ergänzen das Angebot für Baumarktartikel. Ein Verkaufsflächenanteil von rd m² bei Praktiker, Blumen Graefer an der Wittener Straße, sowie Petite Fleur an der Rosendahler Straße stellen die wichtigsten Anbieter für dieses Sortiment dar. Auffällig ist darüber hinaus, dass aus der Nord- und Südstadt nur jew. 47 % der Einwohner ihren Bedarf an Bau- und Gartenartikeln in Gevelsberg selbst decken, wohingegen im Bereich der Einwohner aus Silschede/ Asbeck, Berge/ Knapp und Haufe/ Schnellmark je 60 % bzw. 61 % die Stadt Gevelsberg als Einkaufsstandort für diese Sortimentsgruppe präferieren. Elf Prozent der befragten Haushalte gaben an, nie Baumarkt- und Gartenmarktartikel zu kaufen. Abbildung 17: Bevorzugte Einkaufsorte für Bau- und Gartenbedarf n= Südstadt 47% 6% 23% 5% 12% 6% 149 Nordstadt 47% 7% 24% 4% 13% 5% 250 Silschede/ Asbeck 60% 15% 11% 5% 7% 100 Berge/ Knapp 61% 14% 7% 10% 5% 59 Vogelsang 51% 9% 13% 11% 15% 55 Haufe/ Schnellmark 62% 4% 12% 4% 12% 8% 26 Gesamt 51% 6% 20% 6% 11% 5% 639 0% 20% 40% 60% 80% 100% Gevelsberg Ennepetal Schwelm Hagen ich kaufe diese Waren nie Sonstiges Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Mehrfachantworten möglich. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 50

57 3.6.6 Einkaufsorte für Sport- und Freizeitartikel Das mittelfristige Bedarfsgut Sport- und Freizeitartikel wird von den Befragten zum größten Teil in Bochum mit einem Anteil von 24 % als bevorzugtem Einkaufsort in Anspruch genommen. Gevelsberg selbst steht hier mit durchschnittlich 22 % knapp an zweiter Stelle. Die Leitbetriebe stellen hierbei Jürgens Sport Shop (Intersport) an der Mittelstraße, Kalkühler/Hofmeister Mode- und Reitsportshop sowie der Sportverkauf Klaus-Peter-Thaler dar. Die im Vergleich zu den übrigen Fragestellungen überproportional hohe Quote an Mehrfachantworten (1.064 Antworten, bei 510 Auskunftspersonen) unterstreicht die besonders heterogene Nachfrageverteilung. Durchschnittlich hat jede Auskunftsperson zwei besonders bevorzugte Einkaufsorte im Bereich Sport- und Freizeitartikel im Rahmen der Befragung genannt. Bei der Folgefrage nach Ergänzungswünschen im Einzelhandelssortiment (siehe Abbildung 25) wird deutlich, dass das Angebot in Gevelsberg im Bereich der Branche Sport- und Freizeitartikel als nur unzureichend wahrgenommen wird. Abbildung 18: Bevorzugte Einkaufsorte für Sport- und Freizeitartikel n= Südstadt 23% 8% 8% 26% 12% 23% 250 Nordstadt 22% 6% 8% 26% 13% 25% 406 Silschede/ Asbeck 23% 11% 4% 23% 8% 30% 166 Berge/ Knapp 22% 21% 7% 20% 7% 22% 109 Vogelsang 18% 16% 7% 17% 23% 18% 82 Haufe/ Schnellmark 22% 12% 14% 18% 35% 51 Gesamt 22% 10% 7% 24% 13% 25% % 20% 40% 60% 80% 100% Gevelsberg Hagen Dortmund Bochum ich kaufe diese Waren nie Sonstiges Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Mehrfachantworten möglich. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 51

58 3.6.7 Einkaufsorte für Unterhaltungselektronik Auf die Frage nach den bevorzugten Einkaufsorten für Unterhaltungselektronik wird deutlich, dass Gevelsberg bei den befragten Haushalten mit 37 % eine deutliche Rolle als Einkaufsort spielt. Die Befragung der Haushalte ergibt hier ein sehr differenziertes Bild hinsichtlich der Zielstandorte, wobei festzuhalten bleibt, dass speziell Hagen mit 20 % ein wichtiger Einkaufsort ist. Eine weitere Einkaufsalternative stellt Wuppertal dar (12 %). Ein Anteil von ebenfalls 12 % entfällt auf sonstige Einkaufsorte. Zehn Prozent der Gevelsberger Haushalte geben an, Waren aus dem Sortiment Unterhaltungselektronik nie zu kaufen. Weitere 12 % nutzen für den Einkauf andere Städte bzw. den Online Versandhandel. Abgesehen von Elektro Expert Ellinghaus an der Mittelstraße mit einer gesamten Verkaufsfläche von 700 qm bietet Gevelsberg keine nennenswerte Alternative für Unterhaltungselektronik. Hagen stellt in diesem Sortimentsbereich den wesentlichen Wettbewerbsstandort dar. Abbildung 19: Bevorzugte Einkaufsorte für Unterhaltungselektronik n= Südstadt 39% 17% 14% 10% 8% 12% 148 Nordstadt 38% 15% 13% 11% 9% 14% 240 Silschede/ Asbeck 33% 23% 10% 15% 10% 8% 98 Berge/ Knapp 34% 36% 9% 6% 8% 6% 64 Vogelsang 41% 26% 6% 4% 15% 9% 54 Haufe/ Schnellmark 27% 20% 7% 7% 23% 17% 30 Gesamt 37% 20% 12% 10% 10% 12% 634 0% 20% 40% 60% 80% 100% Gevelsberg Hagen Wuppertal Bochum ich kaufe diese Waren nie Sonstiges Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Mehrfachantworten möglich. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 52

59 3.6.8 Einkaufsorte für Wohnmöbel Bezüglich der bevorzugten Einkaufsorte von Wohnmöbeln ist ein sehr heterogenes Einkaufsverhalten zu erkennen. Gevelsberg stellt mit einem Anteil von16 % an den getätigten Einkäufen zwar knapp den am häufigsten genannten Zielstandort für Einkäufe dar, liegt relativ gesehen allerdings auf vergleichbarem Niveau wie die genannten Wettbewerbsstandorte. Hierzu zählen insbesondere Witten, Dortmund und Bochum. Die Wohnwelt Gevelsberg stellt den Hauptanbieter dar (VKF m²). Waren aus diesem Sortimentsbereich generell nicht zu kaufen, gaben 17 % der Auskunftspersonen an. Abbildung 20: Bevorzugte Einkaufsorte für Wohnmöbel n= Südstadt 20% 8% 7% 14% 15% 10% 16% 10% 150 Nordstadt 19% 8% 7% 13% 13% 10% 16% 14% 239 Silschede/ Asbeck 5% 7% 12% 19% 13% 13% 15% 14% 97 Berge/ Knapp 14% 10% 13% 19% 14% 16% 11% 70 Vogelsang 16% 16% 11% 16% 8% 22% 9% 64 Haufe/ Schnellmark 13% 16% 10% 13% 6% 19% 16% 6% 31 Gesamt 16% 7% 9% 14% 14% 11% 17% 12% 651 0% 20% 40% 60% 80% 100% Gevelsberg Schwelm Hagen Witten Dortmund Bochum ich kaufe diese Waren nie Sonstiges Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Mehrfachantworten möglich. Einen weiteren Schwerpunkt der Telefonbefragung stellte die Analyse der Häufigkeit der Nutzung von fünf ausgewählten Standorten dar. Die Fokussierung erfolgte auf die Innenstadt von Gevelsberg, die Betriebe Kaufland und Toom-Markt in Gevelsberg, sowie die Handelsangebote Edeka-Center und Marktkauf in Ennepetal. Ziel der Fragestellung ist, inwiefern eine mögliche Wettbewerbsbeziehung zwischen den unterschiedlichen Standorten besteht. Des Weiteren kann aus den Daten entnommen werden, welche Relevanz die Standorte für die Gevelsberger Bevölkerung haben. Es sollte mit dieser Frage- Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 53

60 stellung zusätzlich rückgeprüft werden, dass die Erwartungen bzw. das antizipierte Kaufkraftsaldo realistisch eingeschätzt worden ist. Mehrfachantworten, wie im Fall der oben gestellten Fragen nach sortimentsspezifisch präferierten Einkaufsstandorten, sind hierbei nicht möglich Nutzungshäufigkeit der Gevelsberger City Wie aus den vorangegangenen Befragungsergebnissen deutlich geworden ist, nutzen knapp 80 % der Befragten die Gevelsberger City mindestens einmal wöchentlich für die Erledigung von Einkäufen aller Art. Auffällig ist, dass die Einwohner aus Vogelsang mit 64 % deutlich unter dem Durchschnitt liegen, was jedoch in Anbetracht der Entfernung zur Innenstadt als verständliches Ergebnis zu bewerten ist. Nur 2 % der befragten Haushalte gaben an, die City von Gevelsberg nie für Einkäufe zu nutzen. Abbildung 21: Häufigkeit der Nutzung der Gevelsberger City für Einkäufe n= Südstadt 84% 9% 5% 119 Nordstadt 85% 10% 4% 196 Silschede/ Asbeck 70% 17% 12% 76 Berge/ Knapp 74% 10% 12% 4% 50 Vogelsang 64% 16% 16% 4% 45 Haufe/ Schnellmark 71% 13% 13% 4% 24 Gesamt 79% 11% 8% 510 0% 20% 40% 60% 80% 100% mind. einmal wöchentlich seltener mind. einmal im Monat Nie Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 54

61 Nutzungshäufigkeit der Gevelsberger Kaufland-Filiale Das zentral gelegene Kaufland in Gevelsberg stellt eine wichtige Nahversorgungsmöglichkeit für die Gevelsberger Bevölkerung dar. Es galt bei dieser Frage zu analysieren, inwiefern dieser Verbrauchermarkt für die einzelnen Teilgebiete der Stadt Gevelsberg Relevanz besitzt und in welcher Regelmäßigkeit es von der ansässigen Bevölkerung genutzt wird. Aus der Befragung geht hervor, dass mehr als die Hälfte der befragten Haushalte das Kaufland mindestens einmal pro Woche besuchen, wobei ein Großteil der Personen aus der Südstadt und der Innenstadt stammt. Diese Tatsache ist auf die räumliche Nähe des Kauflandes zurückzuführen. Erwartungsgemäß nutzen die Einwohner aus Silschede, Berge, Vogelsang und Haufe das Kaufland verhältnismäßig seltener, da es sich in einer entsprechend größeren Entfernung befindet. Abbildung 22: Häufigkeit der Nutzung des Kauflandes in Gevelsberg n= Südstadt 64% 14% 13% 9% 119 Nordstadt 61% 18% 10% 10% 196 Silschede/ Asbeck 42% 18% 14% 25% 76 Berge/ Knapp 38% 16% 22% 24% 50 Vogelsang 40% 18% 20% 22% 45 Haufe/ Schnellmark 38% 17% 17% 29% 24 Gesamt 54% 17% 14% 15% 510 0% 20% 40% 60% 80% 100% mind. einmal wöchentlich seltener mind. einmal im Monat Nie Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 55

62 Nutzungshäufigkeit der Gevelsberger TOOM-Filiale Der etwas außerhalb liegende Toom-Markt auf der Hagener Straße in Gevelsberg wird generell, im Vergleich zum Kaufland, mit einer geringeren Frequenz genutzt. Speziell die Einwohner aus der Innenstadt, der Nord- und der Südstadt nehmen bevorzugt andere Einkaufsmärkte in Anspruch. Dies korreliert mit dem Ergebnis, dass das oben untersuchte Kaufland, welches größtenteils von den Bewohnern der Innen-, Nord-, und Südstadt genutzt wird, Kaufkraft bindet und demzufolge die Inanspruchnahme des Toom-Marktes einschränkt. Mehr als ein Viertel der Befragten geben an, den Toom Markt in Gevelsberg überhaupt nicht zu nutzen. Abbildung 23: Häufigkeit der Nutzung des Toom-Marktes in Gevelsberg n= Südstadt 18% 19% 31% 32% 118 Nordstadt 17% 19% 29% 35% 196 Silschede/ Asbeck 51% 18% 17% 13% 76 Berge/ Knapp 46% 34% 6% 14% 50 Vogelsang 53% 24% 11% 11% 45 Haufe/ Schnellmark 42% 21% 21% 17% 24 Gesamt 30% 21% 23% 26% 509 0% 20% 40% 60% 80% 100% mind. einmal wöchentlich seltener mind. einmal im Monat Nie Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Hinweis: Aufgrund einer Aussagenverweigerung erfolgte die Reduktion der Zahl der Auskunftspersonen um Eins auf 509. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 56

63 Nutzungshäufigkeit des E-Centers in Ennepetal Um eine Überprüfung durchzuführen, inwiefern das Edeka-Center in Ennepetal für die Gevelsberger Bevölkerung für die Deckung von Einkäufen Relevanz besitzt, wurde nach der Häufigkeit der Inanspruchnahme dieser Edeka Filiale gefragt. Das Ergebnis der Befragung entspricht insofern den Erwartungen, als es räumlich gesehen für die Deckung des kurzfristigen Bedarfs zu weit vom eigentlichen Gevelsberger Stadtgebiet entfernt liegt und somit zu einem sehr hohen Maß nie oder zumindest nur seltener als einmal monatlich aufgesucht wird. Insgesamt gaben 70 % der Befragten an, dieses Center nie zu nutzen und 17 % eher selten. Der größte Anteil der Befragten, welcher das Edeka-Center nutzt, stammt mit 19 % aus der Gevelsberger Nordstadt. Abbildung 24: Häufigkeit der Nutzung des Edeka-Centers in Ennepetal n= Südstadt 5% 13% 18% 65% 119 Nordstadt 4% 12% 19% 66% 196 Silschede/ Asbeck 16% 83% 76 Berge/ Knapp 8% 2% 12% 78% 50 Vogelsang 4% 7% 18% 71% 45 Haufe/ Schnellmark 4% 13% 13% 71% 24 Gesamt 4% 9% 17% 70% 510 0% 20% 40% 60% 80% 100% mind. einmal wöchentlich seltener mind. einmal im Monat Nie Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 57

64 Nutzungshäufigkeit der Marktkauf-Filiale in Ennepetal Der Marktkauf-Verbrauchermarkt in Ennepetal, am Ortsrand Schwelm, weist eine etwas größere Nutzungsfrequenz als das Edeka-Center auf. Sieben Prozent nutzen es mehr als einmal wöchentlich. Vor allem bei den Bewohnern aus dem Stadtteil Berge/Knapp nehmen nur 14 % der Befragten das Angebot des Marktkaufes mindestens einmal monatlich wahr. Die intensivste Nutzergruppe stellen 9 % der Bewohner der Nord- und Südstadt dar, die mindestens einmal in der Woche den Marktkauf in Ennepetal aufsuchen. Abbildung 25: Häufigkeit der Nutzung des Marktkaufs in Ennepetal n= Südstadt 9% 15% 23% 53% 119 Nordstadt 9% 16% 25% 50% 196 Silschede/ Asbeck 11% 21% 66% 76 Berge/ Knapp 14% 24% 62% 50 Vogelsang 4% 33% 60% 45 Haufe/ Schnellmark 8% 33% 4% 54% 24 Gesamt 7% 15% 24% 55% 510 0% 20% 40% 60% 80% 100% mind. einmal wöchentlich seltener mind. einmal im Monat Nie Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 58

65 3.7 Der Einzelhandelsstandort Gevelsberg im Meinungsbild der Befragten Über die Einkaufsorientierung hinaus wurden mit der Telefonbefragung auch die in den jeweiligen Wohnorten vermissten Einzelhandelsangebote abgefragt. Des weiteren wurden die Befragten aufgefordert, neben den ergänzungsnotwendigen Sortimentsbereichen weitere mögliche Maßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität der Innenstadt zu nennen. Hinweis: 40 % aller Auskunftspersonen (204 von 510 befragten Personen) enthielten sich einer Antwort zur Frage nach dem Fehlen von Einzelhandelsangeboten. Den übrigen 306 Auskunftspersonen sind die insgesamt 338 Äußerungen auf die Frage zuzuordnen (Mehrfachantworten möglich). Diese bilden die Betrachtungsbasis für die folgenden Aussagen. Lediglich 9 % der Äußerungen bescheinigen dem vorhandenen Einzelhandel ein mangelfreies Angebot ( vermisse nichts ). 14 % der Äußerungen entfallen auf Verbesserungswünsche im Bereich des gastronomischen Angebotes und weitere 6 % entfallen auf einen generellen Mangel im Bereich der Auswahl im Einzelhandel und hinsichtlich einzelner Betriebsformen (Passage, Kaufhaus) an. Der Hauptteil der Aussagen entfällt mit 71 % auf konkrete Verbesserungswünsche für einzelne Sortimentsbereiche. Dazu zählt der Bereich Sport- und Freizeitartikel mit 24 %. Einen Grund hierfür stellt die heute im Allgemeinen äußerst vielschichtige, in starkem Maß zielgruppenspezifische Nachfrage nach Sportartikeln dar. Allen vorhandenen Nachfragewünschen hierbei unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gerecht zu werden, ist von einzelnen Sportfachgeschäften besonders vor dem Hintergrund einer Größendimension der jeweiligen Gesamtnachfrage wie in der Stadt Gevelsberg nur schwer leistbar. Auf den Sortimentsbereich der Haushaltswaren entfallen 14% der geäußerten Verbesserungsvorschläge. Immerhin noch 11 % der Aussagen zielen auf eine Verbesserung der Angebotsstrukturen im Bereich Schuhe ab. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 59

66 Auf den Bereich Sonstiger Warengruppen entfallen insgesamt 22 % der Nennungen. Dazu zählen vorrangig die Bereich Elektronik/CDs (3,0 %), Bastelbedarf/Dekorations- und Geschenkartikel (2,4 %), Möbel (2,1 %), Unterwäsche (1,5 %), Lebensmittel (1,2 %) und Babyartikel (0,9 %). Weitere als zu verbessernd genannte Warengruppen erreichten kein signifikantes Niveau. Abbildung 26: Vermisste Einzelhandelsangebote in Gevelsberg Quelle: BBE Retail Experts, Telefonische Bürgerbefragung (2009). Mehrfachantworten möglich. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 60

67 Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 61

68 4 Perspektiven für die Einzelhandelsentwicklung 4.1 Konsumtrends in der Gesellschaft Nicht nur die Bevölkerung, ihre soziodemographische Struktur und die Höhe der für Konsumzwecke verfügbaren Kaufkraft haben maßgeblichen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Versorgungsstrukturen. Auch die Präferenzen und Gewohnheiten beim Einkauf werden die räumliche Verteilung, die Sortimentsgestaltung und damit letztlich die unterschiedlichen Vertriebsformen weiterhin einem stetigen Wandel unterwerfen. So sollen zunächst die aus Sicht der BBE-Marktforschung wesentlichen Verbrauchertrends aufgezeigt werden. Smart-Shoppen : Discount und Luxus sind kein Widerspruch mehr Grundbedürfnisse sollen effizient und preisgünstig erfüllt werden, das gesparte Geld kann dann für Luxus ausgegeben werden. Aber auch da muss das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen. Traditionelle Verhaltensmuster verschwinden: Der Konsument schlüpft ständig in andere Identitäten - er sucht einerseits das ultimative Sonderangebot, andererseits Erlebnisse, Freundlichkeit und Bequemlichkeit. Für Marken wird nicht automatisch mehr ausgegeben. Hinzu kommt auch, dass nur rd. 40 % der Haushalte so kaufkraftstark sind, dass sie ihre Konsumwünsche weitgehend erfüllen können, der größere Rest der Bevölkerung muss sich zwangsläufig zurückhalten. Individualismus als Gegenentwurf zu Massenmode Viele Verbraucher machen aus der Not eine Tugend: Lifestyle zeigt sich für sie nicht mehr durch regelmäßigen Kauf von modischer Kleidung, Schuhen oder persönlichen Accessoires. Stattdessen wird die Nachfrage immer mehr von einem Wunsch nach Individualität bestimmt. Stil ist gefragt, rastloser Konsum nicht. Markenprodukte können dank kundenindividueller Massenfertigung sogar nach eigenen Vorstellungen abgeändert oder gestaltet werden. Gesundheitsorientierung Gesundes Essen wird Vielen immer wichtiger. Gesundheit und Genuss sind längst kein Widerspruch mehr, immer mehr Menschen wollen ihr Wohlbefinden gezielt durch bewusstes Einkaufen steigern. So werden Bio-Lebensmittel zum Massenmarkt, Essen mit Herkunft und regionale Produkte sind zunehmend gefragt. Glokalisierung steht bei vielen für eine Neuorientierung Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 62

69 und löst die manchem längst überdrüssige Geiz-ist-geil -Mentalität ab. Rauchen verliert an Bedeutung. Wellness und neue Besinnlichkeit Es wird immer erstrebenswerter, Arbeit und Freizeit ins Gleichgewicht bringen. Der Rückzug ins Private ersetzt hektischen Konsum, stattdessen wird Zeit mit der Familie oder dem Lebenspartner verbracht. Aus kulturellem Interesse aber auch dank der Billigflieger und günstiger Pauschalangebote - werden mehr Städtereisen durchgeführt, sanfte Sportarten wie Nordic Walking oder Wandern sowie Musik, Lesen und kreative Tätigkeiten bieten Entspannung. Langsamkeit und Authentizität sind gefragt. Dabei ist durchaus Eitelkeit im Spiel: Selbstoptimierung durch gesunde Ernährung, Selbstmedikation, Sport, Entspannung und falls nötig plastische Chirurgie spielen vor allem für kaufkraftstarke Haushalte eine zunehmende Rolle. Online leben Immer mehr Haushalte sind ans Internet angeschlossen, immer leistungsfähigere Technik ermöglicht schnellen Informationsaustausch, Mediengenuss und nicht zuletzt Preisvergleiche und Online-Einkauf. Mobile Geräte und die ständige Verbindung zum Netz bestimmen den Alltag und verändern die Kommunikations- und Freizeitgewohnheiten nicht nur junger Menschen. Medienkompetenz entscheidet über Zukunftschancen: Während gut Ausgebildete von den faszinierenden Möglichkeiten profitieren, fallen Computeranalphabeten und Kaufkraftschwache weiter zurück. Neue Senioren Es wird mehr ältere Menschen geben, ihr Einkaufsverhalten wird sich von dem früherer Senioren unterscheiden: Sie wollen das Leben genießen, haben Ansprüche und stellen Sparen nicht mehr in den Mittelpunkt. Sie schätzen die Vielfalt, allerdings nur wenn sie mit persönlicher Ansprache durch das Personal einhergeht. Sie wollen, dass man sich Zeit für sie nimmt und erwarten Service. Viele sind bis ins hohe Alter mobil, an neuen Erfahrungen interessiert und kaufkraftstark. Auch als Singles wollen sie dabei nicht allein sein. So ist Wohnen in der Stadt zunehmend gefragt, dient Einkauf auch der Begegnung mit anderen Menschen und werden überschaubare Versorgungsstrukturen in Wohnortnähe bevorzugt. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 63

70 4.2 Generelle Konsequenzen für den Einzelhandel Die BBE Marktforschung geht unter Würdigung der skizzierten Trends bis zum Jahr 2020 von folgender Entwicklung für die einzelnen Warengruppen aus 26 : Nominal wird der Einzelhandelsumsatz geringfügig wachsen. Im Rahmen einer so langfristigen Betrachtung bewegt sich dieser Wert in der Mitte einer Prognose-Bandbreite von rd. 330 bis 420 Mrd., die bei Annahme verschiedener Szenarien aus heutiger Sicht denkbar erscheint. Dennoch gilt als gesichert, dass reale Zuwächse nur in begrenztem Maße zu erwarten sind. Der Food -Bereich Nahrungs- und Genussmittel sowie sonstiger kurzfristiger Haushaltsbedarf (Tiernahrung, Reinigungsmittel, Blumen) kann - gemessen am Einzelhandelsdurchschnitt - trotz anhaltendem Preiswettbewerb leicht überdurchschnittlich wachsen. Die Konsumenten werden tendenziell gesünder/besser essen Bio-Produkte und Convenience/Out of Home-Verzehr bewirken vor allem ein qualitatives Wachstum, hingegen werden keine größeren Mengen nachgefragt. Die Entwicklung zeigt vor allem bei Bekleidung/Wäsche/Strickwaren und Schuhen nach unten. Dazu tragen ein rückläufiger Mengenverbrauch und der Trend zu preiswerter Bekleidung bei. Das Segment Einrichtung/Haushalt könnte bei steigendem Haushaltsbestand mit 10 % leicht überdurchschnittlich wachsen, vor allem bezogen auf Möbel/Einrichtung und auch Hausgeräte/Beleuchtung inkl. sanitäre Haustechnik. Impulse gehen dabei von neuen Technologien und vom Trend zum Rückzug ins eigene Heim aus 27. Hausrat/Eisenwaren und Heimtextilien legen dagegen nur unterdurchschnittlich zu. Allenfalls geringes Wachstum ist im Bereich Bau-, Heimwerker und Gartenbedarf bei anhaltend hartem Wettbewerb der großen Filialisten im Handel zu erwarten. Impulse kommen aber aus dem Freizeitbereich, auch wirken zunehmende Haushaltszahlen begünstigend. Consumer Electronics zählen trotz anhaltend ruinöser Preiskämpfe nach wie vor zu den Wachstumssegmenten. Im Einzelnen fallen darunter: klassische Unterhaltungselektronik, PC/Zubehör und Telekommunikation, bespielte Bild- und Tonträger, PC- und Videospiele/Software sowie aus dem Fotobereich Digitalkameras. Mit Blick auf die steigende Zahl von "Home Offices" wird voraussichtlich auch der Bürobedarf gute Zuwächse haben. Unterdurchschnittlich wird hingegen der Fotobereich -ohne Digitalkameras- zulegen. Bei den übrigen Sortimenten wird es nur leichtes Wachstum geben, vor allem beeinflusst von Körperpflege/Kosmetika und stark steigenden Ausgaben für Gesundheit. Auch Sport- und Spielwaren werden sich mit Blick auf das wachsende Freizeitsegment steigern können. 26 Vgl. BBE-Zukunftsstudie Quo Vadis, Konsum?. 27 Die wissenschaftliche Diskussion verwendet hierfür den Fachbegriff des Cocooning. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 64

71 4.3 Konsequenzen für den Einzelhandelsstandort Gevelsberg Eine wesentliche Einflussgröße für die Zukunftschancen des Gevelsberger Einzelhandels ist die absehbare demographische Entwicklung. Nach den in Kap. 2.3 dargestellten mittleren Prognosen wird die Bevölkerungszahl bis 2020 weiter schrumpfen, auf dann rd Einwohner. Zugleich wird der Anteil der Kinder und Jugendlichen (unter 18) abnehmen, während der Anteil der Älteren (ab 65) stark zunimmt. Es ist zu erwarten, dass die älter werdende Bevölkerung auch in Gevelsberg andere Bedürfnisse als frühere Senioren hat und sofern sie es sich leisten kann auch bis ins hohe Alter nicht nur in Gevelsberg leben möchte, sondern auch dort zielgruppenspezifisch einkaufen, Dienstleistungen nachfragen und Kulturangebote wahrnehmen wird. Die Bedeutung von sozialen Kontakten und persönlicher Ansprache beim Einkaufen wird vermutlich steigen, die Bereitschaft zu Schnäppchenjagden an reinen Versorgungsstandorten hingegen mit hoher Wahrscheinlichkeit für einen Großteil älterer Bevölkerungsteile zurückgehen. Die Innenstadt von Gevelsberg besitzt nach Einschätzung der BBE gute Voraussetzungen, diesen Bedürfnissen einer wachsenden Bevölkerungsgruppe zu entsprechen. Sie bietet eine städtebaulich attraktive, in großen Teilen barrierefreie, kompakte Struktur, eine gute Verkehrsanbindung auch für ÖPNV-Nutzer und einen sehr guten Mix aus Einkaufs-, Dienstleistungs-, Gastronomie- und Kulturangeboten. Wichtige Voraussetzung für die Nutzung dieser langfristigen Potenziale ist aber, dass die gegenwärtig noch anhaltende Phase der hohen, immer noch relativ preiswerten individuellen Mobilität nicht zu Veränderungen der Versorgungsstrukturen führt, die nach der absehbaren Trendwende nicht mehr rückgängig zu machen sind. Dies ist insbesondere bei allen Entscheidungen zur Ansiedlung, Erweiterung und Verlagerung von nahversorgungs- und zentrenrelevanten Anbietern zu berücksichtigen. So wird es erforderlich werden, auf die sich abzeichnenden qualitativen Veränderungen in der Nachfrage zu reagieren: Den generellen Trends zu einer gesünderen Ernährung und einem möglichst angenehmen Einkauf kommen die Nahversorgungsstrukturen in vielen Teilen von Gevelsberg entgegen. Als zunehmend wichtiger Wettbewerbsvorteil ist es allerdings notwendig, die Ver- Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 65

72 sorgungsstrukturen der Nahversorgung in Nebenzentren und Nahversorgungszentren im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung verträglich zu lenken. Sport, Gesundheit und Fitness sind Themen, an denen auch ältere Zielgruppen künftig noch stärker als heute interessiert sein werden. Es gilt, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen jugendorientierten Angeboten und speziell auf die zunehmende Zahl von Senioren zugeschnittenen Leistungen zu finden. Speziell im Bereich des modischen Bedarfs ist es erforderlich, der zunehmenden Polarisierung der Nachfrage zu entsprechen. Waren im mittleren Preissegment werden an Bedeutung verlieren; stattdessen wird einerseits die Nachfrage nach preiswerten Produkten noch weiter zunehmen. Andererseits wird aber auch eine Reaktion des Handels auf die Konsumwünsche der kaufkraftstärkeren Bevölkerungsgruppen nach gehobenen Waren und außergewöhnlichen Serviceleistungen erforderlich. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 66

73 Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 67

74 5 Entwicklungskonzept und Handlungsempfehlungen 5.1 Bewertung der Einzelhandelssituation und Schlussfolgerungen für das Konzept Für die Versorgungssituation in der Stadt Gevelsberg konnte gezeigt werden, dass das derzeitige Einzelhandelsangebot bei vielen Warengruppen nicht ausreicht, das im Gemeindegebiet vorhandene Kaufkraftpotenzial zu binden. Umsatz-Kaufkraft-Relationen von deutlich unter 100 % sind die Folge. Gevelsberg steht im Einfluss der umliegenden Mittel- und Oberzentren - ein Sachverhalt der durch die Ergebnisse der Telefonbefragung und die dort getroffenen Äußerungen hinsichtlich einer gewünschten Verbesserung des innerstädtischen Angebotes verdeutlicht wird. 28 Diese Ausgangssituation bilden den Rahmen für die weiteren Überlegungen zur künftigen Einzelhandelsentwicklung in Gevelsberg. Dabei ist zunächst zu prüfen, in welchen der heute als defizitär zu bewertenden Angebotsbereichen mit Blick auf die im Gemeindegebiet vorhandene Kaufkraftbasis marktseitig tragfähige Entwicklungspotenziale (Neugründung, sinnvolle Erweiterung von Bestandsmärkten, Stärkung von Sortimentsbereichen in Bestandsmärkten) vermutet werden können. Die folgende Tabelle fasst noch einmal die wesentlichen gesamtstädtischen Strukturdaten für diejenigen Warengruppen zusammen, bei denen heute einerseits hohe Kaufkraftabflüsse zu verzeichnen sind, die aber andererseits auch über eine relativ hohe Kaufkraftbasis verfügen. Tab. 10: Kaufkraft und Umsatz-Kaufkraft-Relation in ausgewählten Warengruppen Warengruppe Umsatz in Mio. Kaufkraftpotenzial in Mio. Umsatz- Kaufkraft- Relation Kaufkraft- Saldo in Mio. Nahrungs- u. Genussmittel/Bäcker/Metzger 67,8 65,1 96,1% -2,6 Bekleidung/Wäsche 15,7 13,4 85,4% -2,3 Baumarktsortiment 12,8 6,5 50,8% -6,3 Kfz-Zubehör 2,6 0,7 26,2% -1,9 Spielwaren/Hobby/Basteln/Musikinstrumente 3,7 2,1 56,9% -1,6 Sportartikel und Fahrräder 2,7 1,6 59,9% -1,1 Gardinen/Stoffe/Sicht-, Sonnenschutz / Haus-, Tisch- und Bettwäsche 1,8 0,5 31,3% -1,2 Möbel (inkl. Bad-/Garten-/Büromöbel) 9,6 5,7 59,5% -3,9 Elektroklein- und großgeräte/ue/cd/video/ PC/Drucker/Kommunikation/ Foto/Optik/ Akustik 17,9 12,5 69,8% -5,4 Quelle: BBE Retail Experts, eigene Erhebungen und Berechnungen (2009). 28 Vgl. Kap. 3.1, Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 68

75 Bezüglich der Entwicklungspotenziale in den oben dargestellten Angebotssegmenten können für die Stadt Gevelsberg folgende Grundaussagen getroffen werden: Nahrungs- und Genussmittel Trotz der hohen Umsatz-Kaufkraft-Relation (UKR) in diesem Sortimentsbereich ist die Verbesserung des Angebotes anzustreben. Insbesondere hinsichtlich der räumlichen Versorgungsstruktur besteht Verbesserungsbedarf. Gevelsberg verfügt zum Untersuchungszeitpunkt nicht über einen wettbewerbsfähigen Lebensmittelsupermarkt ( Vollsortimenter ). Mehrere Lebensmitteldiscountmärkte und zwei Verbrauchermärkte bestimmen das Bild. Die vorhandenen Discountmärkte entsprechen zum Teil nicht mehr den aktuellen Verkaufsflächenmustern der jeweiligen Filialisten. Die nördlichen Bereiche des Hauptortes sowie die Bereiche Silschede/Asbeck und Berge/Knapp sind im Bereich nahversorgungsrelevanter Sortimente unterversorgt. Der Bereich Lebensmittel wurde im Zuge der telefonischen Bürgerbefragung für diese Orte als verbesserungswürdig beurteilt. Durch das Ansiedlungsvorhaben eines rd m² VKF umfassenden Versorgungszentrums im Bereich Sprockhövel-Haßlinghausen wird lt. dem von der Stadt Sprockhövel vor diesem Hintergrund in Auftrag gegebenen Gutachten per Saldo ein Kaufkraftabzug von rd. 0,9 Mio. EUR aus Gevelsberg zu erwarten sein. Bekleidung/Wäsche Gevelsberg verfügt über ein breit gefächertes Angebot an Bekleidungsfachgeschäften. Die UKR liegt relativ hoch und entspricht dem Durchschnittswert der Gesamtstadt über alle Sortimentsbereiche. Dennoch ist per Saldo von einem Kaufkraftabfluss in Höhe von rd. 2,3 Mio. EUR in diesen Sortimentsbereichen auszugehen. Für Modehäuser der großen, deutschlandweit agierenden Filialisten gehobener Qualität ist die Einwohnerzahl der Stadt Gevelsberg tendenziell zu gering. Vorrangig Anbieter im Bereich Textil- Discount expandieren in Städte der Größenordnung Gevelsbergs. Eine weitere Absatzchance besteht für die vorhandenen Anbieter in einer tieferen Marktdurchdringung durch eine noch feinere Spezialisierung auf die lokalen Nachfragestrukturen und zielgruppenspezifische Bedürfnisse. Das vorhandene freie Umsatzpotenzial bildet aus Sicht der Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 69

76 Gutachter eine ausreichende Nische, um von einem spezialisierten, ggf. filialisierten Anbieter besetzt zu werden. Die Warengruppe Unterwäsche wurde darüber hinaus im Rahmen der Telefonbefragung klar als zu verbessernder Angebotsbereich benannt. Baumarktsortiment/Kfz-Zubehör Der Praktiker-Baumarkt sowie Handwerksbetriebe, die Teilbereiche des Baumarktsegments anbieten, stellen in Gevelsberg kompetente Handelsbetriebe im Baumarktsortiment dar. Die vor diesem Hintergrund niedrige UKR von rd. 50 % macht allerdings deutlich, dass rd. jeder zweite Euro des vorhandenen Kaufkraftpotenzials an anderweitigen Standorten ausgegeben wird - dies entspricht einem Kaufkraftvolumen von rd. 6,3 Mio. EUR. Die hohe allgemeine Wettbewerbsdichte zwischen den größtenteils filialisierten Anbietern spiegelt sich im regionalen Kontext wider und führt zu heterogenen Nachfragestrukturen. Im Sinne einer langfristigen Existenzsicherung und einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Anbieter ist es deshalb umso wichtiger, den ansässigen Betrieben geeignete Entwicklungsmöglichkeiten bereit zu stellen, zumindest jedoch die vorhandenen Strukturen zu stabilisieren. Die momentan abfließende Kaufkraft im Bereich Kfz-Zubehör i.h.v. rd. 1,9 Mio. EUR reicht ggf. nicht aus, um einen selbständigen Anbieter am Standort Gevelsberg wirtschaftlich tragfähig zu betreiben. Vor diesem Hintergrund ist deshalb vertieft zu prüfen, inwieweit die Sortimentsstruktur des vorhandenen Baufachmarkts in diesen Warengruppen bislang ungenutzten Umsatzpotenzialen gegenübersteht. Spielwaren/Hobby/Basteln/Musikinstrumente In den Warengruppen Spielwaren/Hobby/Basteln/Musikinstrumente ist bei einer mittleren Kaufkraftbindungsquote von rd. 57 % für Gevelsberg von einem Kaufkraftabfluss von rd. 1,6 Mio. EUR auszugehen. Aufgrund der Heterogenität der Teilsortimente ist zu prüfen, ob deren spezifische freie Umsatzpotenziale im Rahmen einer breiteren und tieferen Sortimentspolitik durch die am Ort ansässigen inhabergeführten Einzelhandelsbetriebe oder die vorhandenen Filialisten gebunden werden können. Gleichwohl ist die Neu-Ansiedlung entsprechender Fachgeschäfte zu fördern. Der Bereich Bastelbedarf/Deko-/ Geschenkartikel wurde im Zuge der Kundenbefragung als besonders verbesserungswürdig eingestuft. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 70

77 Sportartikel/Fahrräder Im zentrenrelevanten Leitsortiment Sportartikel und im optional zentrenrelevanten Sortiment Fahrräder bildet Gevelsberg ein Kaufkraftpotenzial von insgesamt bis zu 1,1 Mio. EUR ab, die bislang nicht in der Stadt gebunden werden. Vor diesem Hintergrund stellen Sortimentserweiterungen der bestehenden Anbieter die am effektivsten umsetzbaren Handlungsempfehlungen dar. Die Tragfähigkeit für weitere Angebotsstandorte ist aus Sicht der Gutachter nur bedingt gegeben. Der Wunsch nach einem erweiterten Angebot an Sportartikeln wird durch die Äußerungen im Rahmen der durchgeführten Telefonbefragung verdeutlicht. Rund ein Viertel der genannten Verbesserungswünsche entfällt auf diese Warengruppe (24 % der Nennungen). Es besteht ggf. die Möglichkeit, den aktuellen Penny-Markt, so dieser Standort einer Nachnutzung zuzuführen ist, als Verkaufsfläche inkl. Servicebereich für das Fahrrad- und Fahrradzubehörsortiment zu nutzen. Da das freie Umsatzpotenzial für einen selbständigen Fachmarkt bzw. einen Filialisten in Gevelsberg als rel. gering einzuschätzen ist, bietet sich ggf. für die am Standort Gevelsberg etablierten Betreiber von Fahrrad-/ bzw. Sportfachgeschäften eine relevante Marktnische. Heimtextilien In der Warengruppe Gardinen/Stoffe/Sicht- und Sonnenschutz sowie im Bereich Haus-/Tisch- /Bettwäsche fließt der überwiegende Teil der vorhandenen Kaufkraft aus Gevelsberg ab. Bei einer aktuellen UKR von nur rd. 31 % für diese beiden Warengruppen bedeutet dies einen KK- Abfluss in Höhe von rd. 1,2 Mio. EUR. Dieses Umsatzvolumen ist im Hinblick auf die Neuansiedlung eines entsprechenden Anbieters als rel. gering zu bewerten, bietet ggf. aber die Möglichkeit im Rahmen einer Sortimentserweiterung durch bestehende, sortimentesnahe Anbieter teilweise in Gevelsberg gebunden zu werden. Eine entsprechende Sortimentsnähe bzw. die Chance auf Koppelungskäufe sind bspw. im Verbund mit Fachmärkten für Bodenbeläge oder Baufachmärkten gegeben. Zu beachten sind hierbei die Verkaufsflächenobergrenzen der zentrenrelevanten Randsortimente in solchen Betrieben. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 71

78 Möbel Gevelsberg verfügt über ein Möbelhaus (Wohnwelt Gev.) und das Ring Einrichtungshaus. Bad-, Garten- und Büromöbel sind ebenfalls im Sortiments-Mix des Praktiker Baumarkt vertreten. Gartenmöbel vertreibt auch der auf hochwertige (Elektro-)Werkzeug- und Baumarktartikel spezialisierte Werkmarkt Klein. Über alle Anbieter kann mehr als die Hälfte des sortimentsspezifischen Kaufkraftpotenzials in der Stadt gebunden werden. Aufgrund der diversifizierten regionalen und überregionalen Angebotsstrukturen in dieser Warengruppe einerseits, wie der stark unterschiedlichen Kundenansprüche andererseits, kann aus Sicht der Gutachter von den bisher rd. 3,9 Mio. EUR abfließender Kaufkraft nur eine Teilmenge zusätzlich durch Angebotsstandorte in Gevelsberg gebunden werden. Die Tragfähigkeit für die Etablierung weiterer (filialisierter) Möbelhändler ist aufgrund des insgesamt vorhandenen Umsatzvolumens von unter zehn Mio. EUR nicht gegeben. Vor diesem Hintergrund stehen die Sicherung und Stabilisierung des vorhandenen Angebotes sowie Maßnahmen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der vorhandenen Anbieter, z.b. durch Verkaufsflächenerweiterungen, im Vordergrund. Damit entspräche man auch dem, im Rahmen der Telefonbefragung klar geäußerten Wunsch, nach einem verbesserten bzw. erweiterten Angebot an Möbeln. Von besonderer Bedeutung für die regionale Wettbewerbsstruktur ist die Planung, dass in Wuppertal ein IKEA-Möbelhaus errichtet werden soll. Elektrogeräte/Multimedia/Foto/Optik Trotz eines vergleichsweise hohen sortimentsspezifischen Kaufkraftpotenzials wird es aufgrund der standort- und wettbewerbsseitigen Rahmenbedingungen nicht gelingen, eine größere Angebotsergänzung zu etablieren. Bereits kleinere Fachmarktkonzepte werden heute bereits auf Verkaufsflächen zwischen 800 und m² konzipiert und benötigen deshalb so hohe Nachfragepotenziale im Einzugsbereich, dass deren Tragfähigkeit in Gevelsberg nicht gewährleistet werden kann. Gleichwohl wurde eine gefühlte Unterversorgung in diesen Warengruppen im Rahmen der Telefonbefragung deutlich. Teile der bislang abfließenden Kaufkraft im Bereich der Elektrokleingeräte, -großgeräte und Multimedia könnten vor diesem Hintergrund in erster Linie über eine Sortimentsausweitung der Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 72

79 ansässigen Fachgeschäfte (insb. Elektro Expert Ellinghaus und weitere Elektro bzw. Multimedia- Fachgeschäfte) an Gevelsberg gebunden werden. Schlussfolgerungen für das Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Vor dem Hintergrund dieser grundlegenden Entwicklungsvorschläge und unter Berücksichtigung der Landesplanerischen und raumordnerischen Vorgaben (vgl. Kap. 1.3) werden im folgenden Standortkonzept - als Zielstellung der Untersuchung - Aussagen zu den nachstehenden Inhalten getroffen: Ableitung eines funktional differenzierten Versorgungsmodells mit mehreren Zentren unterschiedlicher Versorgungsreichweite Genaue Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereiches (räumliche Festlegung) auf den sich der zentrenrelevante Einzelhandel konzentrieren sollte Bewertung von Entwicklungsarealen für standortgerechte Einzelhandelsnutzungen innerhalb der Zentren bzw. zur Erweiterung dieser Standortkonzept für die wohnungsnahe Versorgung in den Wohngebieten ohne direkten Zentrenbezug Entwicklung des großflächigen Einzelhandels mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten Identifizierung und Begründung zentren- und nahversorgungsrelevanter Sortimente unter Beachtung der ortsspezifischen Besonderheiten Empfehlungen zur Umsetzung des Einzelhandelskonzepts im Rahmen der Bauleitplanung Umgang mit bestehenden Planvorhaben und grundsätzliche Bewertung und Einordnung vor dem Hintergrund des vorliegenden Zentrenkonzepts Wird das kommunale Einzelhandelskonzept vom Rat der Gemeinde beschlossen, wäre dieses als städtebauliche Planung im Sinne von 1 Abs. 6 und Abs. 11 BauGB bei der Aufstellung der Bauleitpläne zu berücksichtigen und würde dadurch zu einer verbindlichen Leitlinie für die künftige Stadtentwicklungsplanung. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 73

80 5.2 Leitziele und Standortkonzept Unter Berücksichtigung der zuvor dargestellten Analyse der Angebotsstrukturen in Gevelsberg und der Nachfragesituation lassen sich Zielsetzungen und standortbezogene Handlungsempfehlungen für die zukünftige Entwicklung des Einzelhandels in Gevelsberg ableiten. Die neuen Ansätze der Landesplanung bilden hierbei den Orientierungsrahmen für das kommunale Einzelhandels-standort- und Zentrenkonzept Gevelsberg, das sich aus Sicht des Gutachters an folgende Leitzielen ausrichten sollte: 1. Stärkung und Sicherung der hervorgehobenen Versorgungsfunktion der Innenstadt (City Gevelsberg) als Zentraler Versorgungsbereich und Hauptzentrum der Stadt Gevelsberg, v.a. durch, die Stärkung des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels die Schaffung der Standortvoraussetzungen zur Integration ergänzender zentrenrelevanter Angebote in den Standortverbund und die ergänzende Ansiedlung von Dienstleistungsangeboten (z.b. Gesundheitsdienstleistungen, ärztliche Versorgung, Gastronomie, etc ) 2. Stärkung und Sicherung der erweiterten Nahversorgungsfunktion im Ortsteilzentrum Vogelsang. Aufbau der Nahversorgungsfunktion des Nahversorgungszentrum Nordstadt. 3. Auf- und Ausbau von Grundversorgungsstandorten zu einem leistungsfähigen Netz zur Sicherung der flächendeckenden wohnortnahen Versorgung in allen Stadtteilen, wie z.b. an der Hammerstraße, im Stadtteil Silschede, in Berge/Knapp und im Bereich An der Drehbank. 4. Konzentration zusätzlicher Nahversorgungsangebote ausschließlich auf die zentralen Versorgungsbereiche und Standorte mit ausgeprägtem Wohngebietsbezug. 5. Konzentration des großflächigen Einzelhandels mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten auf funktional und städtebaulich geeignete Standorte, d.h. die Entwicklung geeigneter Ergänzungsstandorte Unter Berücksichtigung der vorgestellten Zielvorstellungen empfehlen die Gutachter, die künftige Entwicklung der Versorgungsstrukturen in Gevelsberg an folgendem räumlichen Versorgungsmodell auszurichten: Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 74

81 5.2.1 Zentrale Versorgungsbereiche Die Funktion des Hauptzentrums/Zentralen Versorgungsbereiches wird der Gevelsberger Innenstadt zugesprochen. Damit wird die City Gevelsberg als einziger Standortbereich im Stadtgebiet dafür privilegiert, großflächige Einzelhandelsbetriebe mit mehr als 800 m² Verkaufsfläche mit zentrenrelevanten Kernsortimenten (zur Definition siehe Kap ) aufzunehmen. Hier sollen spezialisierte, hochwertige und beratungsintensive Warenangebote bevorzugt angeboten werden, auch wenn ihre Verkaufsfläche nicht die Großflächigkeit erreicht. Schließlich soll die Innenstadt auch Lebensmittelangebote zur wohnortnahen Versorgung der dort lebenden Bevölkerung und zur Vervollständigung des Branchenmix als gesamtstädtisches Einkaufsziel vorhalten. Die Funktion eines Nahversorgungszentrums soll dem Standort Nordstadt zugewiesen werden. Seine Aufgabe ist die zukünftige Versorgung relativ bevölkerungsstarker Teilräume (nördlicher Teil von Gevelsberg) mit Angeboten des täglichen Bedarfs. Im Idealfall wird diese Funktion durch einen Lebensmittel-Supermarkt oder kleinen Verbrauchermarkt ( Vollsortimenter ),. ergänzt durch einen Lebensmittel-Discountmarkt oder einen Getränkemarkt, erfüllt. Dem Ortsteilzentrum Vogelsang kommt eine erweiterte Nahversorgungsfunktion zu. Es dient der Versorgung der dortigen Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfs, darunter insbesondere Nahrungs- und Genussmittel, Gesundheits- und Körperpflege sowie ergänzenden Dienstleistungen. Im Bereich Fachgeschäfte und nicht großflächige Fachmärkte weiterer Branchen sollen das vorhandene Angebot ergänzen, sich aber hinsichtlich Größenordnung, Sortimentsniveau und Angebotstiefe dem Hauptzentrum deutlich unterordnen. Zur ausführlichen Darstellung vgl. Kap Zwischenfazit: Haupt-, Nahversorgungs- und Ortsteilzentrum, als erweitertes Nahversorgungszentrum, sowie deren Erweiterungszonen (Potenzialflächen) sind demnach mit der jeweils dargestellten Zielsetzung als zentrale Versorgungsbereiche zu bestimmen, die unter Berücksichtigung der Vorgaben von 24a LEPro auch für die Aufnahme großflächiger Betriebe mit nahversorgungsrelevanten Kernsortimenten geeignet sind, soweit diese keine negativen Auswirkungen auf die Entwicklung sonstiger der Nahversorgung dienender Standorte haben. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 75

82 Zusätzlich wird mit dieser Festlegung ausgesagt, dass zentrenrelevante Einzelhandelsbetriebe mit weniger als 800 m² Verkaufsfläche unter definierten Voraussetzungen neben der Innenstadt auch an weiteren, fallspezifisch zu begutachtenden Standorten möglich sein sollen. Weitere zentrale Versorgungsbereiche sollten im Stadtgebiet von Gevelsberg nicht ausgewiesen werden, um städtebaulich unverträgliche Standortkonkurrenzen zwischen den Zentren zu vermeiden. Vertiefende Empfehlungen zur Entwicklung der zentralen Versorgungsbereiche werden in Kap. 5.3 ausgesprochen Grundversorgungsstandorte und weitere Standorte von Anbietern mit nahversorgungsrelevanten Kernsortimenten Das Leitziel einer möglichst wohnortnahen und flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfes (v.a. Nahrungs- und Genussmittel) kann nicht nur über die Konzentration von Angebotsstrukturen auf wenige zentrale Versorgungsbereiche verfolgt werden. Vielmehr muss es an weiteren Standorten Betriebe geben, die der Nahversorgung dienen. Abbildung 16 fasst auf der folgenden Seite das Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept der Stadt Gevelsberg zusammen: Haupt-, Ortsteil- und Nahversorgungszentrum bzw. potenziell für diese Funktion geeignete Bereiche sind farbig hervorgehoben. Die weiteren Grundversorgungsstandorte bzw. potenziell für diese Funktion geeignete Bereiche sind dargestellt. Bestehende Ergänzungsstandorte des Einzelhandels sowie die wesentlichen Einzelhandels-Potenzialflächen werden ebenso aufgezeigt. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 76

83 Abb. 15: Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg Quelle: BBE Retail Experts, eigene Darstellung (2009). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 77

84 Wie die Analyse in Kap. 3.3 gezeigt hat, gibt es in Gevelsberg mehrere Gebiete, in denen die dort lebende Bevölkerung im Umkreis von rd. 500 Metern keinen solchen Anbieter vorfindet. Gevelsberg-Nord ist durch eine deutliche Unterversorgung gekennzeichnet. In einigen Fällen sind die vorhandenen Betriebe nur noch bedingt marktfähig und müssen an aktuelle betriebliche Erfordernisse angepasst werden, wenn sie ihre Funktion auch weiterhin erfüllen sollen. In einigen Fällen ist eine Verdichtung des Versorgungsnetzes durch zusätzliche Standorte sinnvoll. Alle Standorte müssen einen eindeutigen Wohnbereichsbezug haben und so dimensioniert werden, dass sie grundsätzlich der zu versorgenden Bevölkerung entsprechen. Sie dürfen die Funktionsfähigkeit von zentralen Versorgungsbereichen nicht beeinträchtigen. Vor diesem Hintergrund sind die Angebotsstandorte An der Drehbank (Aldi und Penny) in der Raumeinheit Talschiene-West, der Bereich Hammerstraße und der Ortsmittelpunkt von Silschede als Grundversorgungsstandorte einzustufen. Das gegenwärtige Netz zentraler Versorgungsbereiche und wohnungsnaher Grundversorgungsstandorte wird durch weitere Angebotsstandorte ergänzt. In der Rosendahler Straße ist ein Lidl- Discountmarkt und in der Hagener Straße ist ein TOOM Verbrauchermarkt ansässig. Aufgrund der fast ausschließlichen Ansprache von autoorientierten Kunden wird diesen sog. Ergänzungsstandorten keine Nahversorgungsfunktion zugewiesen. Aus Sicht der Gutachter besteht demzufolge kein städtebaulich begründeter Schutzanspruch der dort ansässigen Lebensmittelanbieter, sollte es bspw. durch eine Neuansiedlung eines Vollsortimenters zu einer deutlichen Verkaufsflächenzunahme innerhalb des Hauptzentrums in Gevelsberg kommen. Eine evtl. Entwicklung innerhalb der zentralen Versorgungsbereiche ist grundsätzlich vorrangig. Der weitere Ausbau dieser Ergänzungsstandorte für nahversorgungsrelevante Sortimente ist aufgrund der Konkurrenzbeziehung zur Stadtmitte nicht zu empfehlen Ergänzungsstandorte für den zentrenverträglichen großflächigen Einzelhandel Im Rahmen der Analyse wurden die gegenwärtig vorhandenen Standorte dargestellt, an denen sich in Gevelsberg weitere großflächige Fachmärkte mit nicht-zentrenrelevanten Sortimentsschwerpunkten befinden. Es handelt sich um die Ergänzungsstandorte Rosendahl (Wohnwelt Gevelsberg), An der Drehbank (Praktiker und Dekor-Fachmarkt) und das Bauzentrum Klein im Stadtteil Silschede, Auf dem Böcken 29 Diese Fachmärkte müssen in ihrem jeweiligen Wettbe- 29 Im regionalen Maßstab sind dabei die unmittelbar umliegenden Städte von besonderer Bedeutung (vgl. Kap. 3.4). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 78

85 werbsumfeld möglichst flexibel auf Marktveränderungen reagieren können und Anpassungen von Verkaufsflächen und Sortimentgestaltung vornehmen können. Grundsätzlich ist eine Konzentration mehrerer Anbieter auf weniger Standorte einer Verteilung diffuser Einzelstandorte über das Stadtgebiet vorzuziehen. Einige der vorhandenen Fachmarktstandorte bieten keine oder nur begrenzte Möglichkeiten für Erweiterungen bestehender Betriebe oder die Ansiedlung weiterer Anbieter, wie es beispielsweise für den Bereich An der Drehbank gilt. Konkrete Empfehlungen und Flächenvorschläge zur Entwicklung des zentrenverträglichen großflächigen Einzelhandels erfolgen im Kap Empfehlungen zur Entwicklung des Zentralen Versorgungsbereichs Wie bereits erläutert, wird die Innenstadt mit der Funktion des Hauptzentrums der Stadt Gevelsberg nach den Zielvorgaben von 24 a LEPro NRW dazu privilegiert, großflächige Einzelhandelsbetriebe mit zentrenrelevanten Kernsortimenten und gesamtstädtischen Versorgungsfunktionen aufzunehmen. Einzelhandelsbetriebe mit Versorgungsfunktionen, die sich nicht nur auf das fußläufige Umfeld sondern auf die Gesamtstadt Gevelsberg beziehen, sollten nach Ansicht der Gutachter somit hier konzentriert werden. Darüber hinaus sollte die Stadt Gevelsberg weiterhin eine starke Durchmischung mit Dienstleistungs- und Gastronomiebetrieben fördern, um der Bevölkerung ein möglichst kompaktes und umfangreiches Versorgungs- und Erlebnisangebot bereit zu stellen. City Gevelsberg als zentraler Versorgungsbereich mit der Funktionszuweisung Hauptzentrum Die Innenstadt als historisch gewachsene Mitte von Gevelsberg ist der dominierende Einzelhandelsstandort und deswegen das Hauptzentrum der Stadt. Wie bereits gezeigt, befinden sich hier allein 115 der insgesamt 208 erfassten Betriebe. Mit rund 68 Mio. EUR Umsatz konzentriert die City rd. 44 % des gesamten Einzelhandelsvolumens auf relativ engem Raum, etwas geringer ist mit rd. 39 % der Anteil an den Verkaufsflächen. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 79

86 Abb. 16: Zentrenorientierung (City) des Gevelsberger Einzelhandels Betriebe 56% 44% Verkaufsfläche 39% 61% Umsatz 44% 56% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Innenstadt (City) sonstige Standorte Quelle: BBE Retail Experts, eigene Darstellung (2009). Die Hauptgeschäftslage des Einzelhandels in der Gevelsberger Stadtmitte umfasst im Wesentlichen den Verlauf der Mittelstraße, über den Kreuzungsbereich Wittener/Milsper Straße hinweg, bis zum Rathausplatz. Die Einzelhandelsstruktur in der Gevelsberger Stadtmitte ist von eher kleinteiligen Betriebseinheiten geprägt. So verfügen nur 17 der insgesamt 115 Betriebe über eine Verkaufsfläche von 200 m² oder mehr. Den flächengrößten Anbieter mit knapp unter m² VKF stellt der Kaufland Verbrauchermarkt dar. Tab. 11: Betriebe und Verkaufsflächen nach Betriebsgrößenklassen in der City Gevelsberg Betriebsgrößenklasse (VKF) Betriebe Verkaufsfläche absolut in % in qm in % < 50 qm % % 50 qm - < 100 qm % % 100 qm - < 200 qm % % 200 qm - < 600 qm 10 9 % % 600 qm - < qm 7 6 % % Gesamt ,0% ,0% Quelle: BBE Retail Experts, eigene Darstellung (2009), Rundungsdifferenzen möglich. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 80

87 Der quantitative Flächenschwerpunkt liegt in den Warengruppen Bekleidung/Wäsche/Schuhe/ Lederwaren, die mit einem Anteil von rd. 30 % als Leitbranchen des Innenstadthandels zu charakterisieren sind. Insgesamt beläuft sich der Verkaufsflächenanteil der zentrenrelevanten Leitsortimente innerhalb der Stadtmitte sogar auf rd. 55 %. In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass die Gevelsberger City insbesondere auch höherrangige Versorgungsfunktionen für die Bewohner der Stadt einnimmt. Die Stadt ist durch einen vielfältigen Mix von Anbieter aus dem Bereich zentrenrelevanter Sortimente gekennzeichnet. An zweiter Stelle folgen mit einem Verkaufsflächenanteil von rd. 37 % die nahversorgungsrelevanten Sortimente. Anbieter aus dem Bereich Nahrungs- und Genussmittel/Bäcker/Metzger bilden hierbei die flächenstärkste Teilgruppe. In diesem Zusammenhang übernimmt die Gevelsberger Innenstadt folglich auch die wohnortnahe Versorgungsfunktion für die direkt im Innenstadtbereich lebende und die umliegende Wohnbevölkerung. Die Barriere Bahnlinie zwischen Körnerstraße und Heidestraße stellt vor diesem Hintergrund die nördliche Begrenzung des Nahversorgungsbereiches der City dar. Nach Süden hin ist der Nahversorgungsbereich durch den Verlauf Kampstraße/ Milsper Straße begrenzt und aufgrund des Höhenunterschieds enger gefasst. Nach Westen bildet der Verlauf der Haßlinghauser Straße eine deutliche Zäsur der Innenstadt (Mittelstraße), die in dieser Richtung in eine Gastronomie- und Dienstleistungszone übergeht. Im Anschluss daran setzten mehrere Getränkemärkte und der Discounter Aldi im Bereich Hammerstraße/ Haßlinghauser Straße die Nahversorgungsfunktion für die umliegende Wohnbevölkerung fort. In östlicher Richtung verfügt die Kaufland- Filiale am Vendomer Platz über eine Nahversorgungsreichweite bis in die beginnende Hagener Straße hinein. Optional zentrenrelevante Sortimente sind in der Gevelsberger Innenstadt kaum von Bedeutung. Ihr Verkaufsflächenanteil beträgt nur rd. 4 %, der spezifische Umsatzanteil liegt sogar bei nur rund 2 %. Der Einzelhandels- und Dienstsleistungsbesatz in der City Gevelsberg wird dabei durch einige leerstehende Ladenlokale unterbrochen. Vorrangig der westliche Bereich der Mittelstraße ist hiervon geprägt. Dort befindet sich auch der flächenmäßig größte Einzelleerstand in Form eines ehemaligen Aldi-Marktes, der zwischenzeitlich als Bio-Supermarkt genutzt wurde. Die ehemalige Horten-Immobilie am östlichen Übergangsbereich der Mittelstraße stellt eine deutlich mindergenutzte Immobilie dar. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 81

88 Tab. 12: Verkaufsflächen und Umsätze des Einzelhandels in der Gevelsberger City nach Warengruppen Nahversorgungsrelevante Sortimente Verkaufsfläche Umsatz in qm in % in Mio. in % Nahrungs- u. Genussmittel/Bäcker/Metzger ,7% 19,0 28,1% Drogerie / Parfümerie / Kosmetik ,2% 5,5 8,1% Pharmaz., mediz., orthop. Artikel 505 3,1% 10,2 15,1% Nahversorgungsrelevante Sortimente gesamt ,9% 34,7 51,3% Zentrenrelevante Leitsortimente gem. 24a LEPro NRW in qm in % in Mio. in % PBS*/Zeitungen/Zeitschriften/Bücher 835 5,1% 4,0 5,9% Bekleidung/Wäsche/Schuhe/Lederwaren ,8% 11,5 17,0% GPK**/Haushaltsgegenstände/Gardinen/ Stoffe/Sicht-, Sonnenschutz/Heimtextilien ,1% 2,1 3,2% Spielwaren, Hobby, Basteln, Instrumente, Sportartikel 730 4,5% 2,6 3,8% UE/CD/Video/PC/Drucker/Kommunikation/ Elektrokleingeräte Verkaufsfläche Umsatz 840 5,1% 5,4 8,0% Foto/Optik/Akustik/Uhren/Schmuck 695 4,3% 3,8 5,7% Zentrenrelevante Sortimente gesamt ,9% 29,4 43,5% Optional zentrenrelevante Sortimente Verkaufsfläche Umsatz in qm in % in Mio. in % Schnittblumen/Fahrräder 185 1,1% 0,4 0,5% Einrichtungszubehör insgesamt*** 525 3,2% 0,6 1,0% Optional zentrenrelevante Sortimente gesamt 710 4,3% 1,0 1,5% Nicht-zentrenrelevante Sortimente Verkaufsfläche Umsatz in qm in % in Mio. in % Tierfutter, Heimtierzubehör, leb. Tiere/ Baumarktsortiment/Kfz- Zubehör/Pflanzen/ Gartenbedarf (o. G-Möbel) 330 2,0% 0,7 1,0% Möbel (inkl. Bad-/Garten-/Büromöbel)/ Elektrogroßgeräte/ sonstige Sortimente (Camping/Kinderwagen) 305 1,9% 1,8 2,7% Nicht-zentrenrelevante Sortimente gesamt 635 3,9% 2,5 3,7% Sortimente City gesamt ,0% 67,7 100,0% * Papier-, Büro-, Schreibwaren ** Glas, Porzellan, Keramik *** Teppiche, Bettwaren (Lattenroste, Matratzen, Oberbetten), Lampen/Leuchten, Kunstgegenstände, Bilder, Briefmarken, Münzen, sonst. Geschenkartikel, Antiquitäten Quelle: BBE Retail Experts, eigene Darstellung (2009), Rundung der Verkaufsflächen auf volle 5-er Größen. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 82

89 Abb. 17: Verteilung der Einzelhandelsbetriebe im Bereich der Mittelstraße Quelle: BBE Retail Experts, eigene Erhebungen und Berechnungen, Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 83

90 5.3.1 Räumliche Festlegung des Hauptzentrums Rahmenbedingung Der Einzelhandelserlass des Landes NRW führt verschiedene Anforderungen auf, die zentrale Versorgungsbereiche zu erfüllen haben. Dazu gehört u. a., dass sich zentrale Versorgungsbereiche in städtebaulich integrierten Lagen, d.h. in einem im Regionalplan als Allgemeinen Siedlungsbereiches (ASB) und dort in einem baulich verdichteten Siedlungszusammenhang befinden müssen. Dem aktuellen Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg - Teilabschnitt Oberbereiche Bochum und Hagen ist zu entnehmen, dass die Stadt Gevelsberg derzeitig im Wesentlichen durch einen Allgemeine Siedlungsbereiche geprägt ist (in der nachfolgenden Abbildung hellbraun dargestellt). Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen (GIB) finden sich insbesondere entlang der Rosendahler Straße und im östlichen Bereich von Gevelsberg, entlang der Bahnlinie (hellgraue Darstellung). Abb. 18: Der Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg im Bereich Gevelsberg Quelle: BBE Retail Experts, eigene Darstellung (2009). Des Weiteren führt der Einzelhandelserlass an, dass bei der Abgrenzung zentraler Versorgungsbereiche i.d.r. von den tatsächlichen Verhältnissen, d.h. den bestehenden Zentren auszugehen ist. Vor dem Hintergrund der vorgefundenen Besatzstrukturen in den einzelnen Stadtteilen Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 84

91 und unter Einbeziehung unterschiedlicher einzelhandelsrelevanter Kennziffern (z.b. Verkaufsflächenausstattung und erwirtschafteter Umsatz), wird deutlich, dass der Bereich entlang der Mittelstraße bis zur Hagener Straße in Gevelsberg nicht nur über eine zentrale Lage innerhalb des Gemeindegebietes verfügt und Sitz der Gemeindeverwaltung und des Rathauses ist, sondern auch unter Einzelhandelsaspekten den wichtigsten Angebotsstandort im Stadtgebiet darstellt und damit eindeutig als Zentrum der Stadt Gevelsberg bezeichnet werden kann. Nach dem in 2007 novellierten 24a LEPro NRW legen die Kommunen zentrale Versorgungsbereiche als Haupt-, Neben- oder Nahversorgungszentren räumlich und funktional fest. Eine solche Festlegung ist in Gevelsberg bislang - zeitlich deutlich vor nur in Form einer umrissartigen Festlegung des Hauptgeschäftsbereichs erfolgt. Das zugehörige Strukturgutachten zur Einzelhandelssituation in der Stadt Gevelsberg differenziert Gevelsberg im Rahmen der Analyse des Einzelhandelsbesatzes in die Großbereiche Kernstadt, Vogelsang, Silschede und Berge-Knapp. 30 Bei der aktuellen räumlichen Festlegung des zentralen Versorgungsbereiches sind darüber hinaus insbesondere die städtebauliche Situation sowie die Nutzungsstrukturen zu beachten. Die Analyse der Einzelhandelsstrukturen in der Gevelsberger Innenstadt zeigte auf, dass sich der Einzelhandelsbesatz überwiegend entlang der Mittelstraße, dem Vendômer Platz, dem Rathausplatz und im Anschluss an den Nirgenaplatz entlang der beginnenden Hagener Straße erstreckt. Im Umfeld der Hauptgeschäftslagen findet sich ein dichter Besatz sonstiger zentralörtlicher Einrichtungen und Dienstleistungsbetriebe, die diese Quartiere ebenfalls zu Teilen des zentralen Versorgungsbereiches qualifizieren. Deutliche Zäsuren stellen die im westlichen Bereich verlaufende Haßlinghauser Straße sowie im Osten die Areale im Anschluss an M&B sowie das gegenüberliegende Gelände (u.a. mit Autowaschpark besetzt) dar. Aufgrund der wahrnehmbaren Angebots- und Siedlungsstruktur, in Verbindung mit dem planerischen Hintergrund, schlägt der Gutachter vor, den Zentralen Versorgungsbereich wie folgt abzugrenzen: Die westliche Begrenzung des Hauptzentrums bildet die Haßlinghauser Straße, die östliche Grenze die Jahnstraße bzw. das M&B-Areal. In nördlicher und südlicher Richtung dehnt sich der Zentrale Versorgungsbereich City Gevelsberg im Wesentlichen über die an der Mittelstraße anliegenden Grundstücke aus. Der Bereich aus Finanzplatz-Sparkasse und Ennepestrand 30 GMA (1999): Struktur und Entwicklungschancen des Gevelsberger Einzelhandels, S. 36f. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 85

92 gehören ebenfalls zum City-Bereich. Im Bereich Spatenstraße, Weststraße, Nordstraße werden auch das Bürgerzentrum und die weiteren so eingefassten Bereiche, u.a. der Netto- Discountmarkt sowie der Parkplatz an der Weststraße in dieser Funktion, zur City gerechnet. Am Vendomer Platz sind es weiterhin die Kaufland-Immobilie, die westlich gegenüberliegenden Grundstücke, und das Rathaus inkl. Rathausplatz die zum Zentralen Versorgungsbereich zu rechnen sind, der hier nach Süden durch den Verlauf Lusebrink begrenzt wird. Im Anschluss an den ebenfalls zur Innenstadt zu zählenden Nirgenaplatz sind es die Grundstücke links und rechts der Hagener Straße die den Bereich der City nach Osten im Anschluss an das M&B-Areal abschließen. Auf der folgenden Seite ist der Zentrale Versorgungsbereich abgebildet (blaue Einfassung). Weiterhin ist in orange der potenzielle Erweiterungsstandort dargestellt Potenzieller Erweiterungsstandort für den Zentralen Versorgungsbereich Die Analyse der Flächenstrukturen in der Gevelsberger Innenstadt zeigte auf, dass innerhalb der gewachsenen Strukturen der Hauptgeschäftslagen nur ein größeres Flächenpotenzial für die Integration neuer Einzelhandelsbetriebe gegeben ist. Auf östlicher Seite des Innenstadtbereichs wird das M&B-Gewerbeareal als potenzielle Erweiterungsfläche des Zentralen Versorgungsbereiches vorgeschlagen. Diese Fläche bietet aufgrund seiner Lage, so ein Ende der aktuellen Nutzung eintritt, das Nachnutzungspotenzial für die Integration weiterer, auch großflächiger Einzelhandelsbetriebe (vgl. übernächste Seite). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 86

93 Abb. 19: Zentraler Versorgungsbereich - Hauptzentrum Gevelsberg (City) Quelle: BBE Retail Experts, eigene Darstellung (2009). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 87

94 Abb. 20: Potenzialfläche zur Erweiterung der Gevelsberger City - M&B-Areal Quelle: BBE Retail Experts, eigene Darstellung (2009). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 88

95 Als grundlegend geeignete Handelsform für die potenzielle Erweiterungsfläche des M&B-Areals ist der großflächige Lebensmittel-Supermarkt zu nennen, der aufgrund seiner Standortanforderungen in der bisherigen Hauptgeschäftslage nicht vorstellbar ist, gleichzeitig an diesem Standort aber zur Ergänzung der wohnungsnahen Versorgung in der Kernstadt beitragen könnte. Aufgrund der geographischen Zentrallage des Standortes innerhalb des Stadtgebietes, der räumlichen Fortführung des zentralen Versorgungsbereiches, sowie der Flächendimensionierung des Grundstücks selbst, ist eine entsprechende Handelsansiedlung in diesem Bereich aus gesamtstädtischer Sicht als besonders geeignet zu werten. Der für Gevelsberg bereits strukturprägende Nirgenaplatz würde durch ein entsprechendes Ansiedlungsvorhaben auf dem M&B-Areal zusätzlich aufgewertet werden. Die Brückenfunktion des Platzes zum City-Bereich könnten hierdurch gesteigert werden und die vorhandenen Nutzungen (Dienstleistungen, Einzelhandel, Gastronomie) könnten stärker eingebunden werden. Weiterhin ist auf den Potenzialflächen die Ansiedlung von qualifizierten Einzelhandelsgeschäften für Einrichtungsbedarf mit zentren- und nicht-zentrenrelevanten Sortimenten sowie Fachmärkten für Elektrogroßgeräte und Lampen/ Leuchten denkbar, so vor dem Hintergrund der bestehenden Kaufkraftsalden hierfür genügend große Kaufkraftpotenziale gebunden werden können. Darüber hinaus besteht in Gevelsberg der Entwicklungsbedarf für einen Angebotsbzw. Verlagerungsstandort der ein zeitgemäßes Angebot im Bürobedarfsbereich ermöglicht. Darüber hinaus würden sich auch Warengruppen-Spezialisten des Möbeleinzelhandels (z. B. Polstermöbel, Küchen) oder Anbieter aus den Sortimentsbereichen Bekleidung/Wäsche, Spielwaren, Hobby/Basteln, Sportartikel/Fahrräder aufgrund der vorhandenen Kaufkraftsalden in das Branchenkonzept an dieser Stelle einpassen können Empfehlungen zur Profilierung des Einzelhandelsangebotes in der Innenstadt Die Analyse der Nutzungsstrukturen in der Gevelsberger Innenstadt kam unter anderem zu dem Ergebnis, dass der Einzelhandel überwiegend von einem kleinteiligen und komplexen Branchenmix geprägt ist. Deshalb zielt eine wichtige Empfehlung des Gutachters darauf ab, in der Gevelsberger Innenstadt die Standortvoraussetzungen für größere Angebotsformate zu schaffen. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 89

96 Vor diesem Hintergrund wird die von der Stadt Gevelsberg bereits begonnene Projektierung eines Lebensmittel-Supermarktes ( Vollsortimenter ) - ggf. auch unter der Schwelle zur Großflächigkeit - in den räumlichen Zusammenhang der Hauptgeschäftslagen zu integrieren, im Grundsatz befürwortet. Mit Blick auf die heutigen Angebotsstrukturen wären darüber hinaus insbesondere folgende Angebotsergänzungen wünschenswert: Für die Warengruppe der Nahrungs- und Genussmittel muss festgehalten werden, dass die in der Innenstadt noch vorhandenen Lebensmittelanbieter zum Teil auf vergleichsweise kleinen Verkaufsflächen agieren (z.b. Netto (ehem. PLUS)). Vor diesem Hintergrund wäre die Erweiterung dieses Discountmarktes im Innenstadtbereich wünschenswert. Die seit längerem leer stehende ehemalige Aldi-Filiale am oberen Ende der Mittelstraße und zwischenzeitlich als Bio-Supermarkt genutzte Immobilie genügt den Anforderungen an moderne Lebensmittelstandorte hingegen nicht mehr. Die Ansiedlung weiterer großflächiger Anbieter im Lebensmittelsegment außerhalb des zentralen Versorgungsbereiches sollte hingegen unterbleiben, da andernfalls negative Auswirkungen auf die Stadtmitte nicht auszuschließen wären. Sollte es gelingen, in der mindergenutzten Horten -Immobilie wieder einen Einzelhandelsstandort bzw. in verstärktem Maß Einzelhandelsnutzungen in die Innenstadt zu integrieren, wäre zu empfehlen, einen gut sichtbaren Bio-Markt (mit einem geeigneten Verkaufsflächenzuschnitt), ein Reformwaren-Fachgeschäft sowie Länder- und Warengruppen-Spezialisten im Verbund mit Gastronomie darzustellen. Die Leitbranche Bekleidung/Wäsche ist in der Gevelsberger Innenstadt heute bereits mit über m² Verkaufsfläche vertreten und durch einen diversifizierten Anbieterbesatz gekennzeichnet. Die drei flächengrößten Anbieter stellen dabei ein inhabergeführtes Bekleidungsgeschäft und zwei Textilfilialisten dar. Die Situation vor Ort zeigt, dass auch kleinteilige Fachgeschäfte, die konsequente auf die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppen ausgerichtet sind, sich sehr erfolgreich am Standort Gevelsberg behaupten und dadurch zu einer hohen Sortimentsbreite beitragen. Allen bestehenden Betriebe bietet sich vor diesem Hintergrund die Möglichkeit ihre eigene Ausrichtung zu überprüfen und ggf. anzupassen. Darüber hinaus zeigt das bestehende Kaufkraftsaldo von rd. 2,3 Mio. EUR, dass bislang Kaufkraft in dieser Branche in einem Maß abfließt, die mittels geeigneter Angebotskonzepte rentabel am Standort Gevelsberg gebunden werden kann. Im Bereich Hobby/Basteln und Spielwaren/Musikinstrumente ist von einem Kaufkraftabfluss per Saldo in Höhe von rd. 1,6 Mio. EUR auszugehen. Hier bieten aus Sicht der Gutachter spezialisierte Anbieter ggf. die Möglichkeit Kaufkraft an Gevelsberg zu binden. Neben diesen Sortimentsbereiche bieten die, durch einen ebenfalls höheren Kaufkraftabfluss gekennzeichneten Warengruppen Gardinen/Stoffe/Sicht- und Sonnenschutz Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 90

97 sowie Haus-/Tisch- und Bettwäsche Umsatzmöglichkeiten, die aus Sicht der Gutachter in gleicher Weise oder durch Verkaufsflächenerweiterungen an Gevelsberg gebunden werden könnten. Im Bereich Sportartikel/Fahrräder sollte den etablierten Anbietern die Möglichkeit zu betriebswirtschaftlich sinnvollen Verkaufsflächenerweiterungen oder Sonderverkaufsflächen ermöglicht werden. Im Bereich Unterhaltungselektronik/ Computer/ Elektrogeräte werden die vorhandenen Potenziale ebenfalls nicht komplett abgeschöpft. Wichtigster und leistungsfähiger Anbieter der Innenstadt ist heute der Expert-Ellinghaus Consumer Electronics Fachmarkt. Da dieser Betrieb über eine vergleichsweise geringe Verkaufsfläche verfügt, wäre eine Angebotsausweitung in diesem Segment vorstellbar. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 91

98 5.4 Empfehlungen zur Entwicklung von Nahversorgungs- und Ortsteilzentren Der Gutachter schlägt vor, den Standortbereich Nordstadt/Tennisplatz mit der Funktion eines Nahversorgungszentrums zu belegen. Nach den Zielvorgaben von 24 a LEPro NRW würde dieser Standortbereich so dazu privilegiert, großflächige Einzelhandelsbetriebe mit nahversorgungsrelevanten Kernsortimenten (Nahrungs- und Genussmittel, Drogeriewaren) aufzunehmen, sofern sich diese in ihren Versorgungsfunktionen auf den jeweils zugewiesenen Verflechtungsbereich beschränken. Dies bedeutet, dass innerhalb dieses zentralen Versorgungsbereiches großflächige nahversorgungsrelevante Planvorhaben hinsichtlich ihrer Dimensionierung dann mit den Zielen der Landesplanung übereinstimmen, wenn diese in ihren Umsatzleistungen unterhalb der im zugewiesenen Nahversorgungsbereich vorhandenen Kaufkraftpotenzialbasis verbleiben. Der Gutachter schlägt weiterhin vor, den Standortbereich Hagener Straße im Stadtteil Vogelsang ebenfalls mit dieser Funktionszuweisung und zusätzlich mit einer erweiterten Nahversorgungszentren-Funktion zu belegen. Das so bestimmte Ortsteilzentrum dient der Versorgung der dortigen Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfs, darunter insbesondere Nahrungs- und Genussmittel, Gesundheits- und Körperpflege sowie ergänzenden Dienstleistungen. Dies trägt dem langgezogenen Siedlungsverlauf von Gevelsberg im Standortbereich der Talschiene Rechnung, der im Bereich Vogelsang und im Übergang zum Stadtteil Knapp über einen lokalen Schwerpunkt verfügt. Fachgeschäfte und nicht-großflächige Fachmärkte weiterer Branchen sollen das vorhandene Angebot ergänzen, sich aber hinsichtlich Größenordnung, Sortimentsniveau und Angebotstiefe dem Hauptzentrum deutlich unterordnen Potenzielles Nahversorgungszentrum Nordstadt/Tennisplatz Aus Sicht der Gutachter kann dem Nahversorgungszentrum Nordstadt/Tennisplatz der Stadtbereiche Nordstadt funktional zugeordnet werden. In dieser Raumeinheiten leben rd Einwohner. In einer rd. 700 m Radius umfassenden Zone um das Nahversorgungszentrum leben rd Einwohner. In diesem Bereich steht bereits ein sortimentsspezifisches Kaufkraftpotenzial für Nahrungs- und Genussmittel in einer Größenordnung von ca. 12,7 Mio. EUR zur Verfügung. Die Raumeinheit Nordstadt der Stadt Gevelsberg - hierbei handelt sich um jene Bereiche des Hauptortes, die nördlich der Bahnlinie liegen und durch eine starke Reliefierung gekennzeich- Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 92

99 net sind - verfügt zum Untersuchungszeitpunkt nur in sehr geringem Maß über Angebotsformen der Nahversorgung. Lebensmittelgeschäfte, -discountmärkte oder -supermärkte sind in diesem Bereich nicht vorhanden. Vor diesem Hintergrund bietet das aktuell u.a. als Tennisplatz genutzte Areal im Bereich Lichtenplatz aus Sicht der Gutachter das Potenzial, als bevölkerungsnaher Standort der Nahversorgung genutzt zu werden. Die Ebenmäßigkeit des Grundstücks trägt in besonderem Maß zu dieser Nutzungsmöglichkeit bei. Allerdings muss im Fall einer Mehrheitlich getragenen Umnutzung und Überplanung des Gebietes mit dem Ziel der Nahversorgung eine geeignete Alternativfläche für die Sportanlage erschlossen und bereit gestellt werden. Abb. 21: Potenzielles Nahversorgungszentrum Nordstadt/Tennisplatz Quelle: BBE RETAIL EXPERTS, eigene Erhebungen (2009). Eine Lagedifferenzierung innerhalb des Nahversorgungszentrum Nordstadt ist aus Sicht der BBE nicht sinnvoll, da es sich um einen überwiegend nahversorgungsorientierten Standort handelt.. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 93

100 Aufgabe eines Nahversorgungszentrum Nordstadt ist die Versorgung der Bevölkerung in den funktional zugeordneten, umliegenden Teilgebieten des Stadtbereichs Nordstadt mit Gütern des täglichen Bedarfes, ergänzt um weitere Einkaufsangebote in begrenztem Umfang. Die Ansiedlung von Anbietern nahversorgungsrelevanter Sortimente ist in diesem zentralen Versorgungsbereich aus Sicht der Gutachter erwünscht, auch im Rahmen eines Lebensmittelsupermarktes ( Vollsortimenter ). Ein (zusätzlicher) Lebensmitteldiscountbetrieb bzw. ein zusätzlicher Getränkemarkt stellen eine ebenfalls geeignete Ansiedlung zur Sicherung der Nahversorgung dar. Entsprechende Ansiedlungen sind dabei im Hinblick auf Ihre Auswirkungen auf zentrale Versorgungsbereiche sowie die Nahversorgung in Gevelsberg und in den umliegenden Gemeinden zu prüfen. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 94

101 5.4.2 Ortsteilzentrum Vogelsang Aus Sicht der Gutachter sind dem Ortsteilzentrum Vogelsang der Stadtbereich Talschiene sowie der Bereich Berge/Knapp zuzuordnen. In diesen beiden Raumeinheiten leben zusammen rd Einwohner. In einem rd. 700 m Radius umfassenden Nahversorgungsbereich um den Mittelpunkt des Ortsteilzentrums lebt der mehrheitliche Teil der Wohnbevölkerung der beiden Raumeinheiten (rd Einwohner). Allein in diesem Bereich steht ein sortimentsspezifisches Kaufkraftpotenzial für Nahrungs- und Genussmittel in einer Größenordnung von ca. 12,1 Mio. EUR zur Verfügung. Die räumliche Abgrenzung des Ortsteilzentrums sollte auf die bestehenden Geschäftslagen und die Grundstücke entlang der Hagener Straße beschränkt werden. Die beiden bestehenden Einzelhandelsfilialisten KiK und Lidl bilden dabei den westlichen Beginn des zentralen Versorgungsbereiches, der auf östlicher Seite im Kreuzungsbereich zur Vogelsanger Straße - Asker Straße mit einem Restaurant/Hotelbetrieb endet. Das gegenüberliegende Fabrikgelände ist nicht zum Ortsteilzentrum zu zählen, wodurch sich der zentralen Versorgungsbereich am östlichen Ende auf eine Straßenseite, die nördliche, beschränkt. Neben den genannten Einzelhandelsfilialisten und dem Hotel-/Gastronomiebetrieb stellen im Wesentlichen ein Aldi-Discountmarkt, eine Verkaufsstelle für Autozubehör, ein Fressnapf Tierfachmarkt, ein Schlecker Drogeriemarkt, ein Kiosk und eine Apotheke, eine der Lidl-Filiale zugeordnete Verkaufsstelle für Backwaren, die benachbarte Dursty-Getränkemarktfiliale und der Bäckereibetrieb Koop die strukturprägenden Angebotsstandorte dar. Dieser Besatz unterstreicht den Sachverhalt der erweiterten Nahversorgungsfunktion des Ortsteilzentrum. Eine Lagedifferenzierung ist innerhalb des Ortsteilzentrums Vogelsang aus Sicht der BBE nicht sinnvoll, da es sich um einen in wesentlichen Teilen versorgungsorientierten Standort mit relativ gering ausgeprägter Aufenthaltsqualität handelt. Dieser profitiert von der Lage an der stark befahrenen Hagener Straße. Aufgabe des Ortsteilzentrums Vogelsang ist die Versorgung der Bevölkerung in den funktional zugeordneten, umliegenden Teilgebieten der Stadtbereiche Talschiene und Knapp mit Gütern des täglichen Bedarfes, ergänzt um weitere Einkaufs- und Dienstleistungsangebote in begrenztem Umfang. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 95

102 Abb. 22: Ortsteilzentrum Vogelsang Quelle: BBE RETAIL EXPERTS, eigene Erhebungen (2009) Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 96

103 Dank der in den letzten Jahren erfolgten Investitionen wird diese Funktion mittlerweile gut erfüllt. Die Ansiedlung weiterer Lebensmittelmärkte ist in diesem zentralen Versorgungsbereich nicht erforderlich. Wünschenswert wäre aber insgesamt eine städtebauliche Attraktivierung, die zu einem geschlosseneren Gesamteindruck und zu einer verbesserten Wahrnehmung als Einkaufsziel beitragen würde. Im Bereich nahversorgungsrelevanter Sortimente bilden Verkaufsflächenerweiterungen bestehender Betriebe - unter Berücksichtigung der Zentrenstruktur und der Sicherung der wohnungsnahen Versorgung in Gevelsberg - aus Sicht der Gutachter Ansatzpunkte für eine Verbesserung der vorhandenen Angebotssituation. 5.5 Ergänzende Empfehlungen zur Sicherung und Stärkung der Nahversorgung Das vorgeschlagene Standortkonzept für die Nahversorgung basiert auf einem funktional und räumlich differenzierten Versorgungsmodell. Wie zuvor dargestellt soll die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung durch ein möglichst flächendeckendes Netz an Anbietern für Nahrungs- und Genussmitteln sichergestellt werden. Wichtigste Träger der Grundversorgung sind die nahversorgungsrelevanten Betriebe in den beiden zentralen Versorgungsbereichen sowie der Grundversorgungsstandort in Silschede. Hier sollten alle Möglichkeiten einer nachhaltigen Flächenvorsorge genutzt werden, um dem nahversorgungsrelevanten Einzelhandel ausreichende Entwicklungsmöglichkeiten einzuräumen. Der Entwicklung nachhaltiger Nahversorgungsstrukturen dient insbesondere auch die Entwicklung eines Nahversorgungszentrums Nordstadt am Potenzialstandort Tennisplatzareal an der Wittener Straße. Ebenfalls noch wichtige Funktionen der Nahversorgung übernehmen Standorte mit hohem Wohngebietsbezug. Hierzu zählen insbesondere die Märkte Penny und Aldi am Standort An der Drehbank sowie die Anbieter Aldi, Trinkgut und Dursty im Bereich der Hammerstraße. Über diese genannten Bereiche hinaus, sollte aus Sicht des Gutachters eine Konzentration zusätzlicher Nahversorgungsangebote ausschließlich auf die zentralen Versorgungsbereiche bzw. deren zugehörigen Potenzial- und Erweiterungsflächen und auf Standorte mit ausgeprägtem Wohngebietsbezug erfolgen. Die Ansiedlung anderweitiger nahversorgungsrelevanter Betriebe sollte mittels geeigneter Bebauungspläne langfristig ausgeschlossen werden, um die angestrebte Stabilisierung der wohnungsnahen Grundversorgung nicht zu gefährden. Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 97

104 5.5.1 Grundversorgungsstandort Silschede Die vorhandenen Nahversorgungs- und Dienstleistungsbetriebe (insbesondere Obst- und Gemüseverkauf, Lebensmittelladen, Apotheke, Physiotherapie, Gaststätte und Bäckereibetrieb) ferner ein Reitsportfachgeschäft und ein Baufachhandel (Ergänzungsstandort in nördlicher Solitärlage Auf dem Böcken ) prägen den städtebaulich getrennt liegenden Stadtteil Silschede, der ansonsten über keine größeren Nahversorgungsangebote verfügt. Die kompakte Einkaufs- und Dienstleistungszone im Ortskern bietet zwar wesentliche Nahversorgungsfunktionen, kann jedoch mit diesem Angebot weder quantitativ noch qualitativ in ausreichendem Maße zur Bindung der lokalen Kaufkraft beitragen. Aufgrund der Entfernung können die nächstgelegenen vollständigen Angebote im Ortsteilzentrum Vogelsang bzw. der City Gevelsberg nicht zu Fuß erreicht werden. Es besteht Handlungsbedarf zur Sicherung der vorhandenen Angebotsstrukturen. Abb. 23: Der Grundversorgungsstandort Silschede im Norden der Stadt Quelle: BBE RETAIL EXPERTS, eigene Erhebungen (2009) Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 98

105 5.5.2 Grundversorgungsstandort An der Drehbank Die Mischung aus Grundversorgungsstandort, geprägt durch die beiden Lebensmittel- Discountbetriebe Aldi und Penny und Ergänzungsstandort (Decor Fachmarkt und Praktiker Baumarkt) zeichnet den Bereich An der Drehbank aus. Die umliegenden Wohngebiete sind auch fußläufig gut zu erreichen. Dadurch dass es sich bei Penny um den einzigen Filialstandorte in Gevelsberg handelt und der Discountbetreiber Aldi weiter östlich eine weitere Filiale betreibt, verfügen diese beiden Ladeneinheiten neben dem Nahversorgungsbereich auch über ein erweitertes Einzugsgebiet, das sich über die gesamte Stadt Gevelsberg ausdehnt. Abb. 24: Der Grundversorgungsstandort An der Drehbank im Bereich Talschiene Quelle: BBE RETAIL EXPERTS, eigene Erhebungen (2009). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 99

106 5.5.3 Grundversorgungsstandort Hammerstraße Für den Grundversorgungsstandort Hammerstraße stellen neben dem Aldi-Discountmarkt ein Dursty-Getränkemarkt und ein Trinkgut-Getränkemarkt die strukturprägenden Betriebe dar. Aufgabe des Grundversorgungsstandortes ist die Versorgung der Bevölkerung in den umliegenden Teilgebieten der Stadtbereiche Nordstadt und Südstadt (insbesondere die westlichen Ausschnitte dieser Bereiche) mit Gütern des täglichen Bedarfes, ergänzt um weitere Einkaufsangebote in begrenztem Umfang. Verkaufsflächenerweiterungen bestehender Betriebe - unter Berücksichtigung der Zentrenstruktur und der Sicherung der wohnungsnahen Versorgung in Gevelsberg - bilden aus Sicht der Gutachter Ansatzpunkte für eine Verbesserung der vorhandenen Angebotssituation. Abb. 25: Der Grundversorgungsstandort Hammerstraße Quelle: BBE RETAIL EXPERTS, eigene Erhebungen (2009). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 100

107 5.5.4 Grundversorgungs-Potenzialstandort Berchemallee Der Stadtteil Berge im Nordosten des Hauptortes Gevelsberg verfügt über einen Potenzialstandort zur Nahversorgung. Dort sind zum Untersuchungszeitpunkt ein Reformhaus, ein Gastronomiebetrieb und eine Apotheke ansässig. Es sollte aus Sicht der Gutachter geprüft werden, inwieweit die Ansiedlung eines Lebensmittelanbieters an diesem Standort realisiert werden kann. Die Immobilie, die die oben dargestellten Einrichtungen enthält, verfügt über eine freie Ladenfläche. Vor dem Objekt sind Stellplätze in ausreichender Zahl vorhanden. Betriebsformen für die Nahversorgung, die durch soziale Träger co-finanziert werden, stellen ggf. ein geeignetes Betriebsmodell dar, um am Standort die Nahversorgung wieder zu etablieren und die leer stehende Ladenfläche einer nachhaltigen und werterhaltenden Nutzung zuzuführen. Abb. 26: Der Potenzialstandort Berchemallee im Bereich des Stadtteils Berge Quelle: BBE RETAIL EXPERTS, eigene Erhebungen (2009). Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Gevelsberg 101

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