Flat tax und die Einkommensverteilung. KS Praxis der Ökonomie im SS 2008 Florian Wakolbinger

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1 Microsimulation: Flat tax und die Einkommensverteilung KS Praxis der Ökonomie im SS 2008 Florian Wakolbinger

2 Gliederung Begriffe: Progression, Flat tax, Einkommensverteilung Theoretische Überlegungen: Besteuerung und Effizienz Theoretische Überlegungen: Flat tax und Verteilung Begriff/Methode: Microsimulation i Empirische Ergebnisse Schlussfolgerungen Literatur

3 Progression direkt progressive Steuer: Grenzsteuersatz und Durchschnittssteuersatz h t t steigen ti mit zusätzlichem Einkommen. indirekt progressive Steuer: Durchschnittssteuersatz steigt mit zusätzlichem Einkommen, Grenzsteuersatzkonstant. Österreich: Stufengrenzsatztarif; Grenzsteuersatz bleibt innerhalb von 3 Einkommensstufen konstant, steigt aber zwischen den Einkommensstufen. Regressive Steuer: Durchschnittssteuersatz sinkt mit zusätzlichem Einkommen.

4 Flat tax Flat tax: T F = max( t (Y A F ), 0) Progressive tax: T P = max( T(Y A P ), 0) wobei T P (Y) > 0, T P (Y) > 0 für Y > A P Die hier dargestellte Flat tax ist aufgrund des Freibetrags A F indirekt progressiv Quelle: Keen et al. (2006), IMF.

5 Flat tax Country PIT Before CIT Estonia Lithuania Latvia 25 25, Russia Ukraine Slovak Republic Georgia Romania Serbia Czech Republic Quelle: Wikipedia

6 Einkommensverteilung Die Einkommensverteilung gibt an, wie das Einkommen in einer Volkswirtschaft auf Einzelpersonen oder Gruppen (z.b.: Haushalte) verteilt ist Wie vielprozent der Haushalte verfügenüberwieüber vielprozent des Einkommens? Primäre Einkommensverteilung: Markteinkommen Sekundäre Einkommensverteilung: verfügbare Einkommen Welche Einkommensverteilung ist in einer Volkswirtschaft wünschenswert?

7 Maßzahlen für Einkommensverteilung Die Einkommensempfänger sind nach der Höhe des Einkommens geordnet. GINI Koeffizient = Fläche G / Fläche ABC Weitere Maßzahlen für Einkommensverteilung: Theil Index, Atkinson Koeffizient

8 Gini Koeffizienten in verschiedenen Ländern

9 Besteuerung und Effizienz Typischerweise verwendetes Effizienzkonzept: Paretoeffizienz in einem effizienten System kann man niemanden besser stellen, ohne jemand anderen schlechter zu stellen. Verteilungsfrage g wird in diesem Konzept nicht berücksichtigt Besteuerung führt zu Ineffizienz Ausnahme: Kopfsteuer, korrigierende Steuern (z.b. Umweltbereich) Grund: Substitutionseffekt aufgrund der Änderung des Preisverhältnisses Besteuerung von Arbeitseinkommen Zwei Güter: Einkommen und Freizeit Einkommenseffekt: Freizeit wird verringert, wenn normales Gut Substitutionseffekt: Freizeit wird erhöht, da sie billiger wird (Preis einer Stunde Freizeit ist der Netto Stundenlohn)

10 Besteuerung und Effizienz Einko ommen Steueraufkommen Kopfsteuer: Strecke E 2F 2 Steueraufkommen Einkommenssteuer: Strecke E 1 F 1 Einkommensteuer bringt gleiches Nutzenniveau wie Kopfsteuer, aber geringeres Aufkommen. Wohlfahrtsverlust E 2 F 2 E 1 F 1 = E 1 G Freizeit

11 Besteuerung und Effizienz Verzerrende Steuern wie die Einkommenssteuer verursachen zwar einen Effizienzverlust, i sind aber notwendig, um verschiedene Leistungen des Staates und eine erwünschte Einkommensverteilung herzustellen. Progressive Einkommensteuersysteme reduzieren die Ungleichverteilung der Einkommen, regressive Einkommenssteuersysteme erhöhen die Ungleichverteilung. il Fast alle bisher implementierten Flat tax Systeme zur Besteuerung persönlicher Einkommen sind indirekt progressiv (konstanter Steuersatz mit Freibetrag). Zur Beurteilung von Umverteilungswirkungen sind nicht nur die Einkommenssteuer, sondern auch andere Abgaben (Sozialversicherungsbeiträge, indirekte Steuern) zu berücksichtigen.

12 Flat tax und Umverteilung Wenn sie einen Steuerfreibetrag beinhaltet, ist eine Flat tax indirekt progressiv. Bei Einführung einer Flat tax ist die relevante Frage, ob sie progressiver oder weniger progressivwie das bestehende System ist. Im Folgenden wird die Progressivität von Flat taxes und progressiven Steuersystemen verglichen, die dasselbe Steueraufkommen bringen. Flat tax: t T F = max( t (Y A F ), 0) Progressive tax: T P = max( T(Y A P ), 0) wobei T P (Y) > 0, T P (Y) > 0 für Y > A P

13 Fall 1: A F < A P Flat tax und Umverteilung

14 Fall 2 und 3: A F > A P Flat tax und Umverteilung

15 Flat tax und Umverteilung bei Steuerhinterziehung Ein einfaches Modell der Steuerhinterziehung: Y wahres Einkommen T (Y) () Steuerfunktion E hinterzogenes Einkommen C(E) Kosten der Hinterziehung, C (E), C (E) > 0 Verhalten: max Y T(Y E) C(E) Maximierungsbedingung: T (Y E) = C (E)

16 Flat tax und Umverteilung bei Steuerhinterziehung Annahme: C(E) ist für alle Individuen gleich Wer hinterzieht mehr Steuern. Individuen mit hohem oder niedrigem Einkommen? Bei Flat tax? Bi Bei progressiver Steuer? Wie beeinflusst das Hinterziehungsverhalten die Wie beeinflusst das Hinterziehungsverhalten die Umverteilungswirkungen der beiden Steuersysteme?

17 Flat tax und Arbeitsangebot Der Einfluss einer Flat tax auf das Arbeitsangebot hängt davon ab, wie der Grenz und der Durchschnittssteuersatz h t t beeinflusst werden. Einkommenseffekt: Steigendes Arbeitsangebot (Stunden) bei steigendem Durchschnittssteuersatz (Freizeit geht zurück) und umgekehrt. kh Substitutionseffekt: Steigendes Arbeitsangebot bei sinkendem Substitutionseffekt: Steigendes Arbeitsangebot bei sinkendem Grenzsteuersatz (Freizeit wird relativ teurer) und umgekehrt.

18 Flat tax und Arbeitsangebot Die Einführung einer Flat tax bringt eindeutige Effekte für Individuen aus den Einkommensbereichen C und E, jedoch gemischte Effekte für Individuen aus den Bereichen B, D und F. Warum?

19 Microsimulation Individuen (Personen, Haushalte, Autos, Firmen, Zellen) Charakteristika der Individuen bekannt Alter, Geschlecht, Familienstand, Erwerbsstatus Herkunft des Autos (Kennzeichen) Bildet ein System ab: Handlungsmöglichkeiten und Regeln Arbeiten, konsumieren, geboren werden, sterben, heiraten, Kinder bekommen, auswandern Steuersystem, Pensionssystem Deterministisch versus stochastisch

20 Microsimulation: Resultate Verhaltensänderungen Arbeitsangebot: Partizipation, Ausmaß Konsumentscheidungen links, rechts, geradeaus fahren Zeit berücksichtigen Verteilungswirkungen Einkommensverteilung Demographie

21 Empirische Ergebnisse Fuest, Peichl, Schäfer (2007). Is a Flat Tax feasible in a grown up welfare state. t IZA Discussion i Paper Simulation der Einführung einer Flat tax in Deutschland Zweiverschiedene Systeme HH: hoher Freibetrag, hoher Steuersatz ( , 32 %) LL: niedriger Freibetrag, niedriger Steuersatz ( 7 664, 27 %) Zur Zeit gültiges Steuersystem: Freibetrag 7 664, MTR 15 45% Simulierte Steuersätze sind so gewählt, dass beide Flat tax Systeme das gleiche Aufkommen bringen würden wie das zur Zeit gültige progressive System. Verwendung des Simulationsmodells FiFoSim

22 Empirische Ergebnisse: Verteilungswirkungen keine Anpassung Anpassung Arbeitsangebot Dezil LL HH LL HH Veränderung verfügbares Einkommen (in %) Gini Quelle: Fuest et al. (2007), S. 7

23 Empirische Ergebnisse: Arbeitsangebot married male married female single male single female full time equivalents participation effect LL HH full time equivalents hours effect LL HH Quelle: Fuest et al. (2007), S. 10

24 Schlussfolgerungen Flat tax Einkommensteuertarife sind vor allem in Ländern vorhanden, wo vor der Einführung der Flat tax t die Einkommen eher ungleich verteilt waren. Tendenziellscheinen Flat taxtax Systeme die Einkommensungleichheit zu erhöhen, die genaue Wirkung hängt aber von der detaillierten Ausgestaltung des Systems ab. In traditionellen Wohlfahrtsstaaten sind Flat tax Systeme daher nicht oder nur eingeschränkt erwünscht. Die Vorteile von Flat tax tax Systemen liegen in ihrereinfachheit und den damit verbundenen niedrigen Kosten der Verwaltung und Kontrolle. Die Analyse von Verteilungswirkungen sollte nicht nur die Einkommensteuer, sondern auch andere Abgaben berücksichtigen.

25 Literatur Fuest, C., Peichl, A., Schaefer, T. (2007). Is a flat tax feasible in a grown up welfare state? t?iza Discussion i Paper Keen, M., Kim, Y., Varsano, R. (2006). The Flat tax(es) : Principles and Evidence. IMF Workingpaper218. Lunzer, G. (2006). Flat tax Ein Steuermodell für alle? WISO 29, Nr. 2, S UN Human Development Report 2007.

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