Soziale Ungleichheit zwischen Altersgruppen im Wohlfahrtsstaat
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- Nadine Sachs
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1 Soziale Ungleichheit zwischen Altersgruppen im Wohlfahrtsstaat Jahrestagung der Sektion Soziale Indikatoren in der DGS: Berlin,.-3. Juni 005 Agnes Blome und Wolfgang Keck
2 Gliederung Kontext und Fragestellung Einkommensungleichheit und Armut - zwischen Altersgruppen - im Ländervergleich - Umverteilungswirkung wohlfahrtsstaatlicher Leistungen Ausgabenprofile sozialstaatlicher Leistungen - Leistungsstruktur - Ausgabenprofile nach Alter und Funktion - Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Ausgabenstruktur Resümee
3 Diskurse über wohlfahrtsstaatliche Regime Generationenbalance wohlfahrtsstaatlicher Leistungen Wohlfahrtsstaaten privilegieren Altersgruppe/ Geburtskohorten unterschiedlich - Ausgabenvergleich nach Funktionen, Transfersalden - Generational Accounting, interne Rendite, implizite Steuer Einkommensungleichheiten im Wohlfahrtsstaat Wohlfahrtsstaat trägt zur Stratifizierung der Gesellschaften bei - Versorgungsklassen Lepsius - Dekommodifizierung Esping-Andersen 3
4 Fragestellung: Inwieweit verstärken oder vermindern wohlfahrtsstaatliche Leistungen Verteilungsungleichheiten zwischen Altersgruppen? (1) Wie ungleich sind die Einkommen zwischen den Altersgruppen verteilt? () Welchen Anteil haben sozialstaatliche Transfers an dieser (Un-) Gleichverteilung? (3) Spiegeln sich die Umverteilungsmechanismen in den institutionellen Strukturen der Wohlfahrtsstaaten wider? 4
5 Vorgehen Ländervergleich zwischen: Deutschland, Italien und Schweden Mikrodatenanalysen mit dem ECHP: Einkommenssituation von Kindern und älteren Menschen Makrodatenanalysen: Institutionelle Strukturen und Ausgabenprofile von Wohlfahrtsstaaten 5
6 Einkommenspakete von Haushalten 0-15 Jahre IT 4 89 DE SE Jahre und älter IT DE SE % 10% 0% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Quelle: ECHP 001 Renten Familie anders Sozialtransfers Arbeitseinkommen Kapitaleinkommen 6
7 Verhältnis von jüngeren und älteren Menschen in verschiedenen Einkommensbereichen 3.5 Quotient jung/alt Schweden Deutschland Italien Gleicher Anteil [0-0,4[ [ [ [0,6-1[ [1-1,5[ [1,5-[ [-max] Vielfache des Medianeinkommens Quelle: ECHP 001 7
8 Einkommensungleichheit* Land Gesamt Altersgruppen Innerhalb Zwischen GINI MLD GINI MLD MLD MLD Schweden ,8 0,8 Deutschland ,6 0,4 Italien ,8 0, * Haushaltsnettoäquivalenzeinkommen, revidierte OECD-Skala Quelle: ECHP 001 8
9 Ungleichheit nach Einkommenskomponenten Land Sozialtransfers Markteinkommen Renten Schweden 000 % ,8 +3,5-0,5 -,1,8-1,4 Deutschland 000 % ,9 -,7 0,3-0,,8 +,9 Italien 000 % ,4-0,4 7,6 +1,7 0,9-1,5 Anteil an der Gesamtungleichheit in %, Maß: Variationskoeffizient (CV) Quelle: ECHP
10 Armutsrisiko (60% des Medians)* Land Schweden Armutsquote Armutslücke Armutspersistenz Gesamt ,5 8,3 7,5 17,1 15,5 - - Deutschland 10,9 13,6 1,0 0,0 0,0 5,7 (44)** 7,4 (61) Italien 19,7 5,4 18,0 33,9 3,8 16,9 (73) 10,8 (56) * Haushaltsäquivalenzeinkommen gewichtet nach revidierter OECD-Skala ** Anteil der im Basisjahr als arm klassifizierten Personen Quelle: ECHP
11 Armutsreduktion durch Sozialtransfers (ohne Renten) Gesant Gesant Gesant Quelle: ECHP 001 Schweden Deutschland Italien 11
12 Verhältnis von Alterstransferzahlungen und Familienleistungen pro Kopf in EU- Staaten (Vielfaches), DK FI SW UK IR NL D FR AU BE LUX IT GR POR SP Quelle: ESSPROS, Eurostat 1
13 Entwicklung des Verhältnisses von Alterstransferzahlungen und Familienleistungen pro Kopf zwischen 1993 und 001, Vielfache Schweden Deutschland Italien Quelle: ESSPROS, Eurostat 13
14 Reformmaßnahmen in den 90ern In allen drei Ländern: Anstieg der Alterstransferzahlungen pro Kopf der 65+ (DE: 5%, IT: 16%, SW: 0%); in DE und IT ebenfalls Anstieg der Familienausgaben pk der 0-18 um jeweils knapp das Doppelte, in SW Senkung um 4% Rentenreformen in IT dämpften Ausgabenanstieg der Alterstransferleistungen, die Anhebung der Familienbeihilfen Mitte der 90er und der zusätzliche Aufschlag für kinderreiche Familien ließ Ausgaben für Familien steigen In DE ist die Verbesserung des Verhältnisses vor allem durch die Ausweitung des Familienleistungsausgleichs 1996 sowie die Erhöhung des Kindergeldes zu erklären In SW wurden insbesondere die Ausgaben für die Kinderbetreuung gesenkt die z.t. drastischen Rentenreformen werden aufgrund von Übergangszeiten erst in den nächsten Jahrzehnten Wirkung zeigen 14
15 Brutto- und Netto-Rentenniveau als Prozentsatz vom Durchschnittseinkommen Individuelle Einkommen, Vielfaches des Durchschnitts brutto netto brutto netto brutto netto Deutschland Italien Schweden Quelle: OECD Pensions at a Glance 15
16 Resümee Die Einkommensungleichheit zwischen älteren und jüngeren Menschen ist weit weniger stark ausgeprägt als die Ungleichheit innerhalb der Altersgruppen. Vertikale Ungleichheitsdimensionen sind dominant. Ältere Menschen bilden in allen 3 Ländern eine etablierte Versorgungsklasse. Vor allem in IT sind ältere Menschen gegenüber jüngeren vom Wohlfahrtsstaat privilegiert, Renten erhöhen die Einkommensungleichheit, Dominanz der Rentenausgaben, hohe Nettoersatzquoten Junge Menschen Starke Differenzierung in den Ländern: familiale Leistungen sind quasi nicht relevant in IT, während sie in DE und SW ein ähnliches Ausmaß erreichen Allerdings erreicht SW über weitere Sozialtransfers eine höhere Versorgungsquote durch den Wohlfahrtsstaat 16
17 Vielen Dank! Agnes Blome Wolfgang Keck 17
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