Barbara Stauber. Zwischen Erfolgs- und Looser-Skript: Lebenslagen und Bewältigungsstrategien von Mädchen und jungen Frauen
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- Johanna Kurzmann
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Transkript
1 Barbara Stauber Zwischen Erfolgs- und Looser-Skript: Lebenslagen und Bewältigungsstrategien von Mädchen und jungen Frauen Vortrag im Rahmen der Fachtagung Flotte Lotte am 22. Februar 2008, im Haus der Jugend in Reutlingen
2 1. veränderte biographische Übergänge 2. veränderte Anforderungen 3. Kompetenzen von Mädchen und jungen Frauen 4. Anforderungen an die und Potentiale der Mädchenarbeit
3 1. Veränderte Übergänge
4 Übergänge ins Erwachsensein differenzieren sich aus in verschiedene Teilübergänge Übergänge in Ausbildung und Beruf familiäre Übergänge Entwicklung neuer Beziehungen zu den Eltern, damit verbunden: Übergänge in der Wohn- und Lebensform Übergänge im Hinblick auf Körperlichkeit und Sexualität Übergänge hin zu eigenen Liebesbeziehungen und Partnerschaften Übergänge hin zur Entwicklung eines Lebensentwurfs als junge Frau, als junger Mann jugendkulturelle/lebensstil-übergänge
5 Yoyo-Übergänge
6 Wichtige Grundausrichtung: Übergänge sind nicht als latent problematisch zu betrachten, sondern als latent ereignisreich: hier tut sich etwas, hier passiert biographisch und gesellschaftlich Relevantes.
7 2. Veränderte Anforderungen im jungen Erwachsenenalter (oder: wie Prozesse von doing gender in Gang gesetzt werden)
8 [ Exkurs Gender-Theorie: alltagstheoretische Grundüberzeugungen im Hinblick auf Geschlecht (sog. gender status beliefs) Diese sind eingelagert - auf der Ebene der gesellschaftlichen Strukturen (zum Beispiel in Ressourcenverteilungen), - auf der Ebene der Institutionen - auf der Ebene der Selbstkonzepte der Handelnden (vgl. Ridgeway/Correll 2004).]
9 gender status beliefs können in Interaktionen entweder aktualisiert (also: betont) oder relativiert werden (das heißt: manchmal treten sie auch in den Hintergrund).
10 Gesellschaftliche Anforderungen: Erstens: Zurechtkommen mit den vielfältigen Herausforderungen, Fragen und Problemen, die sich in den verschiedenen Teilübergängen stellen Zweitens: das Planungsparadox bewältigen, das darin besteht, gut planen zu sollen, ohne wirklich planen zu können Drittens: die permanente Erwartung, die eigenen Entscheidungen und biographischen Entwicklungen zu erklären und zu begründen Viertens: mit Teilautonomien kompetent umgehen können Fünftens: subjektiv stimmige Wege finden zwischen Anpassungen an gegebene Möglichkeiten und Umsetzung eigener Vorstellungen
11 Gesellschaftliche Anforderungen (Forts.) Sechstens: Frustrationstoleranz aufbringen Siebentens: Motivationsressourcen mobilisieren Motivationsmanagement Achtens: neue Verantwortlichkeiten übernehmen Neuntens: Selbstorganisation Zehntens: Netzwerke entwickeln und nutzen lernen
12 Was kennzeichnet die Lebenssituation von Mädchen und jungen Frauen? Ein systematischer Mangel an Vorbildern Die grundsätzliche Spannung zwischen Freiheit und Zwang zur Freiheit Aber: weder bloße Reaktion auf vorgegebene Bedingungen, noch völlig freie Gestaltung der entstehenden Freiräume.
13 3. Kompetenzen
14 Kompetenzen vor dem Hintergrund von Individualisierung: Anforderungen vermischen sich mit den Ansprüchen, die Mädchen und junge Frauen und Männer an sich selbst haben und sind als gesellschaftliche Anforderungen kaum mehr erkennbar. Diskrepanzerfahrungen zwischen dem Mythos der Gleichberechtigung und geschlechtsbezogenen Zuschreibungen
15 Bewältigungsstrategien (und darin verborgene Kompetenzen) Strategien sind Ausdruck von sozialen und symbolischen Zuordnungen Strategien sind Möglichkeiten, mit denen sich Mädchen und junge Frauen Anerkennung organisieren Strategien sind Formen, mit denen sie individuell versuchen, sich sozial zu integrieren
16 Gesellschaftliche Zuschreibungen erkennen und sich zu ihnen verhalten können: Gender-Kompetenz Interkulturelle Kompetenz
17 De-konstruktive und re-konstruktive Kompetenzen: Rahmenkompetenzen für spätmoderne Übergänge
18 4. Ansatzpunkte oder besser: Potentiale der Mädchenarbeit: Reflektieren und Variieren der Geschlechterrollen Mädchen dazu befähigen, Zuweisungen und Zuschreibungen zu erkennen in ihrem sozialen Hergestellt-Sein Ihnen einen anderen Umgang mit diesen Anforderungen ermöglichen
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