Demokratie in der Schule Vortrag in der Themenwoche Individuelle Förderung KONKRET! der Zukunftsschulen NRW
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- Julia Mann
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1 Demokratie in der Schule Vortrag in der Themenwoche Individuelle Förderung KONKRET! der Zukunftsschulen NRW Dr. Wolfgang Beutel Geschäftsführer des Förderprogramms "Wettbewerb Demokratisch Handeln" , Uhr Ruth-Cohn-Schule Arnsberg
2 Das erwartet Sie: 1. Ausgangspunkte 2. Demokratiepädagogik Was ist das? 3. KMK, Länder und zivile Initiativen 4. Demokratische Schule Thesen 5. Keine Gewissheit und keine Alternative: Demokratische Schule Dr. Wolfgang Beutel 2
3 Dr. Wolfgang Beutel 3
4 1. Ausgangspunkte der Demokratiepädagogik 3 Aspekte: 1. Wirkung des Lebensraumes Schule als Gelegenheitsstruktur für Demokratielernen und politische Bildung 2. Das Zentrum: Schule und Bildungseinrichtungen als Ganzes und als Einrichtungen der demokratischen Gesellschaft 3. Prioritätenwechsel von der Politik hin zur Demokratie, vom Wissenserwerb zum Erfahrungslernen Dr. Wolfgang Beutel 4
5 Dr. Wolfgang Beutel 5
6 2. Was ist Demokratiepädagogik? Ziele: situiertes, anwendungsbereites Wissen schaffen Demokratie als Wert (normative Grundlage) anerkennen Kontext westlich-universalistisches Menschenrechtsdenken sein Dr. Wolfgang Beutel 6
7 2. Was ist Demokratiepädagogik? Ziele: Bereitschaft zum Engagement in der Demokratie Förderung zivilgesellschaftlicher Initiativen und Projekte für Schule und Jugendarbeit Demokratische Schulentwicklung Dr. Wolfgang Beutel 7
8 2. Was ist Demokratiepädagogik? Ziele: Beschreibung von Best-Practice Stärkung einer entsprechenden demokratiepädagogischen Forschung Dr. Wolfgang Beutel 8
9 2. Was ist Demokratiepädagogik? Ziele: Stärkung einer zugehörigen Lehrerbildung und pädagogischen Professionalisierung auf allen Stufen des Schulwesens, auch in der Elementarbildung, in Hochschulen und Erwachsenenbildung Dr. Wolfgang Beutel 9
10 2. Was ist Demokratiepädagogik? Theoretische Voraussetzungen Theorie der Selbstwirksamkeit in der Tradition von Alfred Bandura (Grundlage der Erfahrung, dass ich etwas kann; Schul- Erfahrung müsste die Überzeugung des eigenen Wirksamkeitsvermögens kultivieren) Dr. Wolfgang Beutel 10
11 2. Was ist Demokratiepädagogik? Theoretische Voraussetzungen Perspektivenwechsel (Bindung von Handlungsbereitschaft an Einsicht in den sozialen Handlungszusammenhang des Handelns; Fähigkeit, die Perspektive des Anderen einzunehmen; die grundlegende Kompetenz für soziales Handeln, Kooperationsvermögen und eine entwickelte moralische Urteilsfähigkeit) Dr. Wolfgang Beutel 11
12 2. Was ist Demokratiepädagogik? Theoretische Voraussetzungen Interessentheorie (Decy/Ryan): "grundlegender Bedürfnisse" in Kompetenzerfahrung Autonomie und Selbstbestimmung soziale Integration (soziale Eingebundenheit) Dr. Wolfgang Beutel 12
13 2. Was ist Demokratiepädagogik? Instrumente & Verfahren: Klassenrat Diskursive Verfahren: deliberation, "demokratisches Sprechen"; "Jugend debattiert" etc.; Entwicklung des moralischen Urteils; "Just-community- Ansatz" Schülerstreitschlichtung; Schülermoderation schulöffentlicher Veranstaltungen Aktivierung und Erweiterung von SV (schülersprecher- Direktwahl; SV nicht alleine als "Kulturveranstaltungsagentur" begrenzen) Dr. Wolfgang Beutel 13
14 2. Was ist Demokratiepädagogik? Instrumente & Verfahren: Schülerpresse Projekte - themenspezifische und themenübergreifende in partizipativer Mitverantwortung von Schülerinnen und Schülern (im Unterricht, im Schulleben; zwischen Schule und Gemeinde); Projekte, die Themen der Politik, der kommunalen und der schulischen Öffentlichkeit aufgreifen Service Learning Lernen durch Engagement Fehlertolerantes Unterrichtsklima; "verständnisintensives Lernen" Transparente, gerechtigkeitsorientierte und partizipative Formen der Leistungsbeurteilung Dr. Wolfgang Beutel 14
15 2. Was ist Demokratiepädagogik? Demokratieverständnis ist nicht angeboren Demokratieerziehung ist eine Schulentwicklungsaufgabe! Dr. Wolfgang Beutel 15
16 LehrerInnen / Eltern / SchülerInnen / Schulleitung / Moral. Urteile / Differenzierung, Umgang mit Vielfalt / Perspektivwechsel / Selbstwirksamkeit / Leistungsbeurteilung / Portfolioarbeit Projektdidaktik Auseinandersetzung mit Themen von: Politik, Demokratie, öffentl. Debatten Demokratie Leitbild / Schulprogramm / Unterricht / Inhalte Schule / Schulqualität gesellschaftswiss. Fächer / polit. Bildung als Fach Schulträger / Schulgesetze / Bildungspolitik / Stadt- & Gemeinde Konferenz-kultur / Klassenrat / Schulversammlung / Schulleben / Streitschlichtung / Mobbing & Bullying Dr. Wolfgang Beutel 16
17 3. KMK, Länder und zivile Initiativen KMK-Beschluss zu "Demokratiebildung und Geschichtslernen" vom 5./6. März 2009, nach dem: die Demokratiepädagogik in beide Phasen der Ausbildung sowie der Fortbildung der Lehrkräfte verstärkt integriert werden soll; eine fundierte Auseinandersetzung mit allen Formen des Extremismus, mit Fremdenfeindlichkeit, Fundamentalismus, Gewalt und Intoleranz beginnend in der Grundschule gefördert werden soll; Dr. Wolfgang Beutel 17
18 3. KMK, Länder und zivile Initiativen KMK-Beschluss zu "Demokratiebildung und Geschichtslernen" vom 5./6. März 2009, nach dem: die Schulen bei der Verankerung von demokratiepädagogischen Aspekten in schuleigenen Curricula unterstützt werden Demokratieerziehung und demokratische Schulkultur als Kriterium von Schulentwicklung dadurch wahrgenommen und realisiert werden soll, dass Unterstützungsangebote für Schulen entstehen und gepflegt werden. Dr. Wolfgang Beutel 18
19 3. KMK, Länder und zivile Initiativen Folgerungen: Merkmalskatalog "demokratiepädagogischer Schulen" (3. Auflage 2017 DeGeDe/Demokratisch Handeln ) Dr. Wolfgang Beutel 19
20 3. KMK, Länder und zivile Initiativen Folgerungen: KMK-Empfehlung über die Stärkung der Erinnerungskultur als Gegenstand historisch-politischer Bildung in der Schule vom 11. Dezember 2014 Entwicklung erinnerungskultureller Profile im Zeichen von Demokratie, Menschenrechten sowie inter- und transkultureller Verständigung auf der Grundlage und in Weiterentwicklung der bereits vorhandenen Beschlüsse der KMK Dr. Wolfgang Beutel 20
21 3. KMK, Länder und zivile Initiativen Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe) Ganztägig Lernen Begleitprogramm der DKJS (endet in diesem Jahr) Initiative "DemokratieErleben" (Demokratiepreis der DeGeDe) Education for Democratic Citizenship and Human Rights Council of Europe Der "Deutsche Schulpreis" (Robert Bosch Stiftung/Heidehofstiftung, STERN, ZDF) Dr. Wolfgang Beutel 21
22 3. KMK, Länder und zivile Initiativen Demokratiepädagogisch inspirierte Wettbewerbe & Förderprogramme wie: Förderprogramm Demokratisch Handeln bereits seit 1989 bis heute und weiter: "Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten (Körber-Stiftung) "Jugend debattiert" (Hertie-Stiftung) Initiative "Kinderrechte in der Schule" von Makista e.v. und UNICEF ( Buddy-Programm der Vodafone-Stiftung SOR/SMC (Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage) und andere mehr Dr. Wolfgang Beutel 22
23 4. Demokratische Schule - Thesen Eine knappe Gegenwartsbestimmung in Thesen: 1. Der erste andauernde Zwiespalt: Schule ist nicht demokratisch und Schule muss deshalb besonders demokratisch sein! 2. Der zweite andauernde Zwiespalt: Demokratie ist uns nicht angeboren und kein soziales Naturgesetz! Dr. Wolfgang Beutel 23
24 4. Demokratische Schule - Thesen 3. Die Schule ist das Lebens- und Entwicklungsmilieu, in der junge Menschen entscheidende Lebensschritte gehen (individuelle, moralische und politische Sozialisation) und Erfahrungen mitnehmen, die so oder so zur politischen Identität beitragen ; 4. Die jüngste Reform der Lehrerbildung ebenso wie die gegenwärtige Qualitätsoffensive LB des BMBF und der Hochschulen steigern Effizienz, Mobilität, fachliche Qualität und überfachliche Kooperation jedoch nicht die demokratiepädagogische Kompetenz der Lehrerschaft; 5. Die Demokratie ist heute näher an Kindern und Jugendlichen denn je; Dr. Wolfgang Beutel 24
25 4. Demokratische Schule - Thesen 6. Demokratie ist nicht alleine Mehrheitsentscheidung und politische Institutionenwelt sie wird durch Populismus und ausschließende "Wir sind das Volk"-Ideologie massiv undemokratisch; 7. Schule hat eine exklusive und mehrheitserreichende Funktion für die Demokratiepädagogik ; 8. Demokratiepädagogik hat in der bildungspolitischen Gesamtlage kaum eine Bedeutung, obwohl die dort verhandelten Konfliktpunkte (Schulzeit G-8/9; Inklusion; Unterrichtsqualität, Lehrerprofessionalität) alle mittelbar mit der demokratischen Qualität von Schule korrespondieren. Dr. Wolfgang Beutel 25
26 4. Demokratische Schule - Thesen 9. Demokratiepädagogik als Querschnittsaufgabe der Schule verfügt inzwischen über ein breites Repertoire praxisbewährter Methoden; 10. Zugleich gilt: Schule steht unter Druck auch deshalb ist eine nicht auf messbare Effizienz angelegte Schulqualitätsstrategie wie die der Demokratiepädagogik politisch praktisch bedeutungslos; 11. Schulforschung heute ist ein Geschäft abseits der demokratischen Schulentwicklung; Dr. Wolfgang Beutel 26
27 5. zum Schluss Es gibt keine Gewissheit, aber es gibt auch keine Alternative: Demokratisch Schule gegen Extremismus Dr. Wolfgang Beutel 27
28 5.. Zum Schluss "Ich bleibe dabei: Unsere Zukunft und die Zukunft unserer Bildung liegt vor allem in der Demokratiefähigkeit und der Gerechtigkeit von Schule gegenüber den Kindern und Jugendlichen. Die vielen Beispiele demokratischen Handelns geben mir große Zuversicht in das Potential, das in den Schulen selbst steckt, in den Schülerinnen und Schülern sowie ihren engagierten Lehrkräften. [Das] zeigt auf schöne Weise den jungen und kreativen Geist unserer Gäste, deren Ideenreichtum mich begeistert, und dessen verbindende Mitte ein demokratisches Miteinander und der Wille zum gemeinsamen Handeln ist." Hildegard Hamm-Brücher (2014) Dr. Wolfgang Beutel 28
29 Dr. Wolfgang Beutel 29
30 Vielen Dank für Ihr Interesse! Dr. Wolfgang Beutel - Geschäftsführung beutel@demokratisch-handeln.de
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