Kurzfassung Temporäres Multilokales Wohnen
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- Eduard Peters
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1 ut st it MOSES MENDELSSOHN INSTITUT Eine Forschungseinrichtung der Moses Mendelssohn Stiftung Kurzfassung Temporäres Multilokales Wohnen Berlin, MMI Brauckmann November 2014 In de 20 lss 17 oh n en M es os M
2 Einleitung Immer mehr Menschen in Deutschland stehen aus beruflichen oder privaten Gründen vor der Herausforderung gestiegenen Mobilitätsanforderungen gerecht zu werden. So liegt unter Umständen der präferierte Arbeitsplatz nicht in dem Ort in welchem das soziale Netzwerk aus Freunden und Familie ansässig ist. In der Folge pendeln sie täglich oder nehmen sich als sogenannte Wochenendpendler einen zweiten Wohnsitz. Letztere wohnen also multilokal. Laut Mikrozensus 2004 (DeStatis 2005) unterhielten Personen einen zweiten Wohnsitz aus beruflichen Gründen. Dies waren rund 1,4% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Diese Quote entspricht dem Anteil der Nebenwohnsitzen an der Anzahl der Wohnsitze insgesamt von Gegenüber 1996 stieg die Zahl der beruflich genutzten Zweitwohnsitze um. Seit 2004 wird eine Auswertung der berufsbedingten Zweitwohnsitze nicht mehr durchgeführt, so dass andere Methoden angewendet werden müsen, um das Phänomen der Multilokalität zu untersuchen. Abseits einer auf Melderegister basierenden Auswertungen, dürfte der Anteil der multilokal Lebenden sogar noch höher liegen. Petzold (2013) geht davon aus, dass in bis zu 5% der bundesdeutschen Haushalte Menschen mit multilokalen Wohnbedürfnissen wohnen. Dies wären schätzungsweise Haushalte, welche vor der Herausforderung stehen mindestens einen weiteren Wohnsitz zu unterhalten. Werden zeitlich begrenzte multilokale Wohnbedürfnisse hinzugerechnet, dürften noch erheblich mehr Haushalte beziehungsweise Personen multilokal leben. Abseits der Wohnsitzstatistik sind weitere Effekte zu beobachten, die im Kontext von Multilokalität und gestiegener Mobiltität zu sehen sind. Dies ist zum einen das Phänomen der Reurbanisierung, welche insbesondere im Wanderungssaldo der erwerbsfähigen Bevölkerung deutlich wird. Gerade jüngere Menschen ziehen verstärkt in die großen Städte und Wirtschaftszentren, während viele andere Regionen von Abwanderungstendenzen betroffen sind. Ein weiterer Faktor ist das veränderte Pendelverhalten, so sind insbesondere in den Großstädten die Pendlerzahlen und Anteile sehr deutlich gestiegen. Die Auswertung der Einpendlerzahlen über Bundeslandgrenzen, welches einen Hinweis auf Fernpendelnde geben kann, ist ebenfalls in Großstädten höher als in Verdichtungsräumen und der Peripherie. Zu den Fernpendelnden zählen zunehmend auch Hochqualifizierte und Besserverdienende, welche vor die Entscheidung gestellt werden einen temporären oder dauerhaften Zweitwohnsitz zu wählen. Erkenntnisse Etwa bis Menschen in Deutschland unterhalten zwei Wohnsitze; leben multilokal Vor allem junge Menschen ziehen in die Städte und großen Wirtschaftszentren Steigende Mobilitätsanforderungen auch bei Hochqualifizierten/Besserverdienenden Mulitlokalität ist eine wachsende Herausforderung für Großstädte Temporäres Multilokales Wohnen 2
3 Personen mit mulitlokalen Wohnbedürfnissen nach vorraussichtlicher Dauer Datengrundlage: Asendorpf 2008, MMI, Petzold 2013 Temporäres Multilokales Wohnen 3
4 Zusammenfassung des unterschiedlichen Wohnbedarfs nach Dauer des Aufenthalts langfristig mittelfristig kurzfristig Quellenangabe Dauer Zielgruppe Primärer Wohnbedarf Personen im Rentenalter Fernpendelnde LATs Living Apart Together LATs Personen in der Ausbildung Projektmitarbeitende Projektmitarbeitende Saisonkräfte Privatpersonen Trennungsphase Schadensfall in Hauptwohnung Lage abhängig von persönlichen Präferenzen Wohnung unter vier Räumen eigene Einrichtung Lage zentral Kleinwohnungen möbliert Einschränkungen am Wohnungsmarkt Nachfrage insbesondere auf unteres Preissegment am Zweitwohnsitz Siehe zuvor Einschränkungen, da Vermietung eher langfristig Lage sehr zentral Kleinstapartments möbliert Siehe zuvor kaum Möglichkeiten kurzfristiger Verträge bei Versorgern (Strom, Internet etc.) Ausweichmärkte Eigentumswohnung Einparteienhaus Wohngemeinschaft möbliertes Wohnen ( Wohnen auf Zeit ) Wohngemeinschaft möbliertes Wohnen ( Wohnen auf Zeit ) Hotel Zimmeruntervermietung (z.b. Airbnb) Serviced Apartment Temporäres Multilokales Wohnen 4
5 Anteil der Haushaltsgröße in Deutschland in Vergleich zu den deutschen Millionenstädten 60% 50% 40% 30% 1965 (n= ) 2015 (n= ) Prognose 2035 (n= ) Millionenstädte 2015 (n= ) 54% 44% 41% 36% 34% 28% 27% 24% 21% 20% 15% 10% 10% 10% 9% 8% 7% 3% 3% 3% 0% Einpersonenhaushalte Zweipersonenhaushalte Dreipersonenhaushalte Vierpersonenhaushalte Haushalte mit 5 und mehr Personen Datengrundlage: DeStatis a Tabelle , Tabelle , Tabelle ; DeStatis b; Stadt Köln 2015, S. 64; Stadt München 2015, S. 8-9 Temporäres Multilokales Wohnen 5
6 Wohnungsbestand nach Anzahl der Räume 2015 nach Raumkategorien in Deutschland 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Ein- und Zweiraumwohnungen Dreiraumwohnungen Vierraumwohnungen Fünfraumwohnungen und größer 40% 25% 22% Deutschland (n= ) Datengrundlage: StaLa Tabelle % 27% 31% 22% 26% 28% 28% Großstädte über Einwohner (n= ) 18% Großstädte bis Einwohner (n= ) 48% 49% 25% 24% 18% 18% 9% 9% Verdichtungsräume (n= ) Periphere Räume (n= ) Temporäres Multilokales Wohnen 6
7 Neubauwohnungen nach Anzahl der Räume 2005 bis 2014 nach Raumkategorien in Deutschland 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Ein- und Zweiraumwohnungen Dreiraumwohnungen Vierraumwohnungen Fünfraumwohnungen und größer 57% 17% 14% Deutschland (n= ) Datengrundlage: StaLa 2016 Tabelle % 23% 21% 46% 19% 17% 17% 18% 63% 62% 15% Städte über EW (n= ) Städte EW (n= ) 15% 13% 9% 10% Verdichtungsräume (n= ) Periphere Räume (n= ) Temporäres Multilokales Wohnen 7
8 MOSES MENDELSSOHN INSTITUT Eine Forschungseinrichtung der Moses Mendelssohn Stiftung Verantwortlicher: Dr. Stefan Brauckmann Beteiligte: Steffen Pollmann, Dr. Eike C. Winkler Stand: Mai GmbH Eine Forschungseinrichtung der Moses Mendelssohn Stiftung Berlin Uhlandstraße Berlin Hamburg Rödingsmarkt Hamburg Telefon Nur für den internen Gebrauch - Allgemeine Hinweise: Dieses Dokument ist ausschließlich für interne Zwecke bestimmt. Vertrauliche Weitergabe sowie Vervielfältigungen sind nur mit Genehmigung der Moeses Mendelssohn Institut GmbH gestattet. Alle Angaben wurden mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Die sachliche Richtigkeit von Daten und Sachverhalten aus dritter Hand kann nicht garantiert werden. Für etwaige Fehler kann keine Verantwortung übernommen werden. Es wird keine Haftung für Verluste, Kosten oder sonstige Schäden übernommen, die aus der Verwendung der vorliegenden Informationen resultieren. 8
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