Gut leben mit Demenz
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- Ingrid Roth
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Gut leben mit Demenz Dr. med. Martina Heim Classen Leitende Ärztin Akutgeriatrie Kantonsspital Graubünden Beirätin der Alzheimervereinigung Graubünden
2 Inhalt - «Gut leben mit Demenz» Wir werden älter Was ist "Demenz"? Was tun bei Auffälligkeiten? Wie wird eine Demenz diagnostiziert? Wie weiter nach der Diagnose: Betroffene? Wie weiter nach der Diagnose: Angehörige? Was bedeutet Lebensqualität? 2
3 Wir werden älter Lebenserwartung steigt an 1900 geboren: 46Jahre für Männer, 48 Jahre für Frauen 2015 geboren: 80Jahre für Männer, 84 Jahre für Frauen Ältere Bevölkerung wächst 3
4 Veränderungen im Alter 4
5 Probleme im Alter Häufige Krankheiten bei > 65 jährigen Herz / Kreislauf Tumoren Atemwege Demenz 5
6 Zahlen zur Demenz Aktuell ~ Demenzkranke in Schweiz 60% leben zu Hause 40% im Pflegeheim Ca Menschen involviert 6.9 Milliarden Kosten/Jahr CH Kantonale Rahmenplanung Pflegeheime 2010, Kanton Graubünden; Alzheimervereinigung Schweiz, Eckdaten, 2004, Alzheimervereinigung Schweiz, Eckdaten, 2004; Konsensus 2012 zur Diagnostik und Therapie Demenzkranker in der Schweiz. Praxis 2012; 101 (19):
7 Inhalt Wir werden älter Was ist "Demenz"? Was tun bei Auffälligkeiten? Wie wird eine Demenz diagnostiziert? Wie weiter nach der Diagnose: Betroffene? Wie weiter nach der Diagnose: Angehörige? Was bedeutet Lebensqualität? 7
8 Hirnfunktion im Alter Weniger Neues kann behalten werden Weniger flexibel im Denken Intelligenz zu- und abnehmend Kristallin nimmt zu (Faktenwissen) Fluid nimmt ab (Informationsverarbeitung wie Genauigkeit / Geschwindigkeit) das «Verarbeitungstempo» nimmt ab und «Arbeitsspeicher nimmt ab» 8
9 Was ist "Demenz" Demenz ist ein Überbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen. Allen etwa 55 Unterformen der Demenz ist gemeinsam, dass sie zu einem Verlust der Geistes- und Verstandesfähigkeiten (Intelligenz) führen. 9
10 Was ist Demenz? Namen nicht erinnern / Termine vergessen Orientierungsstörungen Rechnungen nicht mehr bezahlen: Mahnungen erhalten Sprachprobleme: Wörter nicht finden, nicht mehr verstehen Werkzeuge nicht mehr korrekt einsetzen Verhaltensänderungen: distanzlos, aggressiv, apathisch 10
11 Frau A., 85 Jahre Stark geschwollene Beine Sehr dünn Verwirrt Offene Wunden an beiden Beinen 11
12 Frau A., 85 Jahre Gedächtnis seit 5 Monaten schlecht, nicht mehr aus dem Haus, "Telefon kaputt" Herzschwäche Niere "arbeitet" schlecht Mangelernährung Gangunsicherheit und Stürze Seit 4 Monaten "verwirrt" 12
13 Was ist Demenz? 15% 5% 5% Alzheimer Krankheit Vaskuläre Demenz 15% 60% Lewy-Body-Demenz Frontotemporale Demenz Andere Demenzen Andere Demenzen: Stoffwechselkrankheiten, Infektionskrankheiten, psychische Krankheit, Normaldruckhydrozephalus, etc. 13
14 Hirnleistung Was ist Demenz Leichtgradige Demenz: unabhängiges Leben alleine zu Hause möglich Mittelschwere Demenz: Leben zu Hause mit punktueller Unterstützung möglich Schwere Demenz: Leben alleine nicht mehr möglich, Rundumbetreuung Jahre
15 Inhalt Wir werden älter Was ist "Demenz"? Was tun bei Auffälligkeiten? Wie wird eine Demenz diagnostiziert? Wie weiter nach der Diagnose: Betroffene? Wie weiter nach der Diagnose: Angehörige? Was bedeutet Lebensqualität? 15
16 Was tun? Mit Vertrauten darüber sprechen Mit dem Hausarzt darüber sprechen Beim Hausarzt erste Tests Abklärung in einer Memory Clinic 16
17 Inhalt Wir werden älter Was ist "Demenz"? Was tun bei Auffälligkeiten? Wie wird eine Demenz diagnostiziert? Wie weiter nach der Diagnose: Betroffene? Wie weiter nach der Diagnose: Angehörige? 17
18 Abklärung der Demenz Gespräch mit dem Hausarzt / Arzt Ihres Vertrauens Körperliche Untersuchung Kurze Tests zur Hirnfunktion («Screening») Blutuntersuchung / EKG Gespräch mit den Angehörigen Ausführliche Abklärung: Memory Clinic Neuropsychologische Testung Psychiatrische / Geriatrische Untersuchung Nervenärztliche Untersuchung «Bild vom Hirn»: MRI oder Computertomographie Befragung der Angehörigen Konsensus 2012 zur Diagnostik und Therapie Demenzkranker in der Schweiz. Praxis 2012; 101 (19):
19 Abklärung der Demenz Besprechung der Resultate der Untersuchungen im Team der Memory Clinic (Diagnosekonferenz) Diagnosegespräch mit Betroffenem und Angehörigen 19
20 Inhalt Wir werden älter Was ist "Demenz"? Was tun bei Auffälligkeiten? Wie wird eine Demenz diagnostiziert? Wie weiter nach der Diagnose: Betroffene? Wie weiter nach der Diagnose: Angehörige? Was bedeutet Lebensqualität? 20
21 Wie weiter? medikamentöse Behandlung Information Planung der Zukunft Milieutherapie Behandlung der Begleitsymptome Angehörige Finanzen Unterstützung der Angehörigen Atri A. Am J Manag Care Gut leben mit Demenz - Weltalzheimertag
22 Wie Weiter? - Betroffene Beratung durch die Alzheimervereinigung Beratung durch die Memory Clinic Gespräche mit dem Hausarzt Anpassen der Lebensumstände Tagesstruktur Bewegung Essen (angepasst) Gehirntraining Pausen 22
23 Vorbeugen Fortschreiten verlangsamen Blutdruck einstellen Gesunde (mediterrane) Ernährung Nicht rauchen / Rauchstopp Regelmässige Bewegung Gehirntraining Soziale Aktivitäten 23
24 Wie weiter? - Medikamente Ginko: Tebokan, Symfona Donepezil: Aricept Rivastigmin: Exelon Galantamin: Reminyl Memantin: Axura, Ebixa 24
25 Inhalt Wir werden älter Was ist "Demenz"? Was tun bei Auffälligkeiten? Wie wird eine Demenz diagnostiziert? Wie weiter nach der Diagnose: Betroffene? Wie weiter nach der Diagnose: Angehörige? Was bedeutet Lebensqualität? 25
26 Wie Weiter? - Angehörige In Graubünden Betreuende In der Schweiz Betreuende Alzheimervereinigung Persönliche Beratung Broschüren Alzheimerferien Tageskliniken für Betroffene z.b. Altersheim, PDGR 26
27 Wie Weiter? - Angehörige In Graubünden Betreuende In der Schweiz Betreuende Alzheimervereinigung Persönliche Beratung Broschüren Alzheimerferien Tageskliniken für Betroffene z.b. Altersheim, PDGR 27
28 Inhalt Wir werden älter Was ist "Demenz"? Was tun bei Auffälligkeiten? Wie wird eine Demenz diagnostiziert? Wie weiter nach der Diagnose: Betroffene? Wie weiter nach der Diagnose: Angehörige? Was bedeutet Lebensqualität? 28
29 Gut leben heisst? Lebensqualität - Definition der WHO Die subjektive Wahrnehmung einer Person über ihre Stellung im Leben in Relation zur Kultur und den Wertesystemen in denen sie lebt und in Bezug auf ihre Ziele, Erwartungen, Massstäbe und Anliegen. Es handelt sich um ein breites Konzept, das in komplexer Weise beeinflusst wird durch die körperliche Gesundheit, den psychischen Zustand, die sozialen Beziehungen, die persönlichen Überzeugungen und ihre Stellung zu den hervorstechenden Eigenschaften der Umwelt. 29
30 Gut leben heisst? Lebensqualität bestehend aus mehreren Dimensionen körperliche Komponente (z.b. Beschwerden) emotional (z.b. Stimmung) mental (z.b. Konzentration) sozial (z.b. Kontakte) alltagsfunktionale Komponente (z.b. Berufstätigkeit) Bedürfnismodell Erfüllen von Bedürfnissen Bullinger, Lebensqualität, ZEFQ
31 Fragen? 31
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