Demenz. Prof. Dr. phil. Andreas U. Monsch Memory Clinic, Akutgeriatrie Universitätsspital
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- Walter Weber
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1 Demenz Prof. Dr. phil. Andreas U. Monsch Memory Clinic, Akutgeriatrie Universitätsspital
2 Demenz (Jorm et al., 1987) 40 Alzheimer (Bachmann et al., 1992) 36 Prävalenz (%) Alter (Jahre) Jorm et al. Acta Psychiatr Scand 1987;76(5): Bachman et al. Neurology 1992;42(1):115-9.
3 Prävalenz und Inzidenz steigen mit dem Alter exponentiell an. 2010: ca. 35 Millionen Menschen mit Demenz 2050: ca. 115 Millionen Menschen mit Demenz. Pro Jahr erkranken 4.6 Millionen neu; d.h. 1 neuer Patient alle 7 Sekunden. Ferri et al. Lancet 2005;366(9503): WHO / ADI, April 2012
4 5% 6% 10% 14% 15% 15% 35% Alzheimer Krankheit Demenz mit Lewy Körperchen Gemischt (degenerativ + vaskulär) Vaskuläre Demenz Verschiedene Bewegungsstörungen Frontotemporale Lobärdegeneration Verschiedene Ursachen (psychiatrisch, toxisch-metabolisch, Infektionskrankheiten, Normaldruckhydrozephalus, etc.) Mendez & Cummings (2003). Dementia. A clinical approach. 3rd Ed. Philadelphia: Butterworth Heinemann, Elsevier Science.
5
6 β-amyloid in senilen Plaques Tau in den Tangles Bilder von Prof. M. Tolnay, Universität Basel
7 APP Produktion Immunotherapie Aβ Monomer Sekretasehemmer & -modulatoren Aggregation Aβ Oligomer Aβ Fibrillen Ablagerung Aggregationshemmer Amyloid Plaques Neuroinflammation Tau-Pathologie Neurodegeneration Entzündungshemmer Dellenbach et al. Lead Opin Neurol & Psychiatr 2008;4:26-8.
8 Gesund Kognition Präsymptomatisch Mild Cognitive Impairment Demenz Zeit
9 Gedächtnisstörung plus eine oder mehrere der folgenden Störungen Aphasie Apraxie Agnosie Störung der Exekutivfunktionen Die kognitiven Defizite verursachen bedeutsame Veränderungen im sozialen/beruflichen Alltag und stellen eine Verminderung gegenüber früher dar. American Psychiatric Association. DSM-IV(-TR).1994/2004.
10 leicht: mittel: schwer: Obwohl Arbeit und soziale Aktivitäten deutlich beeinträchtigt sind, bleibt die Fähigkeit mit entsprechender persönlicher Hygiene und intaktem Urteilsvermögen unabhängig zu leben, erhalten. Eine selbständige Lebensführung ist mit Schwierigkeiten möglich; ein gewisses Mass an Aufsicht ist erforderlich. Die Aktivitäten des täglichen Lebens sind derart beeinträchtigt, dass eine kontinuierliche Aufsicht benötigt wird. American Psychiatric Association DSM-III-R. Washington DC: Author.
11 Mild Neurocognitive Disorder (MCI) Major Neurocognitive Disorder (Dementia) mild Cognnition: -1 SD -2 SD Compensation still possible independent? major Cognition: < -2 SD Compensation not possible dependent
12 1. Komplexe Aufmerksamkeit Vigilanz, selektive A., geteilte A., Verarbeitungsgeschwindigkeit 2. Exekutive Funktionen Planen, Entscheiden, Arbeitsgedächtnis, Fehlerkontrolle, mentale Flexibilität, etc. 3. Lernen und Gedächtnis Immediatgedächtnis, Kurz-/Langzeitgedächtnis (inkl. freier Abruf, Abruf mit Hinweisreizen, Wiedererkennen) 4. Sprache Expressive Sprache [inkl. Benennen, Fluenz, Syntax], rezeptive Sprache 5. Visuokonstruktive-perzeptuelle Fähigkeit Zeichnen, visuelle Perzeption 6. Soziale Kognition Emotionen erkennen, "theory of mind", Verhaltenskontrolle
13 1. Nicht normal, nicht dement 2. Verschlechterung der Kognition a. Patient u/o Angehörige berichten über Verschlechterung der Hirnleistung plus Beeinträchtigung in objektiven Tests und/oder b. Klare Verschlechterung in objektiven kognitiven Tests 3. Erhaltene Körperpflege / minimale Beeinträchtigung komplexer Aktivitäten Winblad et al. J Intern Med 2004;256:240-6.
14 Vorstufe einer Demenz (z.b. MCI i.e.s., als sehr, sehr frühe Demenz) Vorübergehende mentale Schwäche (z.b. als Symptom von Depression, Schlaf-Apnoe- Syndrom, Anämie, Endocrinopathie) Bleibende leichte Verminderung der mentalen Leistung (z.b. als Folge von Hirntrauma, vaskulärem Ereignis, toxischer Schädigung)
15 Patienten leiden und haben Angst Angehörige sind auch betroffen Frage der Fahrtauglichkeit (z.b. Aufmerksamkeit) Frage der Testierfähigkeit (z.b. Urteilsfähigkeit)
16 Normalisierung MCI Prädiktoren? Stabilisierung Demenz
17 Brain structure (volumetric MRI) Tau-mediated neuronal injury (CSF) Synaptic dysfunction (FDG-PET/fMRI) Amyloid-β (CSF/PET) Cognition Clinical function Jack et al., Lancet Neurol 2010;9:
18 Patient u/o Angehörige berichten über Hirnleistungsstörungen 1. Stufe Verdacht einer Demenz Zuweisung für eine Demenzabklärung 2. Stufe Endgültige klinische Diagnose Therapievorschläge Stähelin et al. Int Psychogeriatr 1997;9(Suppl. 1):
19 Ärztliches Gespräch Spezifische Fragen zur Hirnleistung Fokus auf neu aufgetretene Probleme Kurzer Test Mementool, Uhrentest, MOCA, MMSE, DemTect, TFDD, etc. Interview des/der Angehörigen Standardisierter Fragebogen (z.b. IQCODE)
20 Beurteilung einer Veränderung durch eine/n Angehörige/n auf einer 5-stufigen Likert-Skala Beispiel: Im Vergleich zu vor 2 Jahren: Wie gut gelingt es ihm/ihr, sich an vor kurzem stattgefundene Ereignisse zu erinnern? Viel Besser Besser Gleich Schlechter Viel Schlechter Jorm et al. J Int Geriatr Psychiatr 1989;4:35-9. Jorm AF. Int Psychogeriatr 2004;16: Ehrensperger et al. Int Psychogeriatr 2010;22:1:
21 NC (n = 453) MCI (n = 172) AD (n = 208) Alter 69.5 (8.2) 71.5 (8.8) 76.0 (6.4) Geschlecht (% M) Ausbildung (SD) 12.2 (2.9) 12.3 (3.1) 11.4 (2.9) MMSE (SD) 28.9 (1.2) 27.9 (1.7) 26.0 (1.6) * p <.05; MMSE (Mini Mental-Status Examination, Folstein et al., 1975) 24/30 Ehrensperger et al. Int Psychogeriatr 2010;22:1:
22 1. Sich an Dinge erinnern, die Familienmitglieder und Freunde betreffen (z.b. Geburtstage, Adressen, Berufe). 2. Sich an vor kurzem stattgefundene Ereignisse erinnern. 3. Sich an vor einigen Tagen stattgefundene Unterhaltungen erinnern. 4. Wissen, welcher Tag und Monat es ist. 5. Sachen wiederfinden, die an einem anderen Ort als üblich aufbewahrt werden. 6. Neue Dinge im Allgemeinen zu lernen. 7. Finanzielle Dinge zu regeln wissen (Rente, Überweisungen, Bankgeschäfte usw.) Ehrensperger et al. Int Psychogeriatr 2010;22:1:
23 MMSE IQCODE 7 Fragen NC (453) vs. MCI (172) 64.0% 80% NC (453) vs. AD (208) 85.2% 91% MMSE (Mini Mental-Status Examination, Folstein et al., 1975) Ehrensperger et al. Int Psychogeriatr 2010;22:1:
24 Körperliche Untersuchung Labor Soziale Kompetenz Patient" Angehörige" Bildgebung (MRI) Psychopathologie (z.b. Depression) Neuropsychologie Monsch & Kressig. Eur Geriatr Med 2010;1(2):
25 1. Neuropsychologische Untersuchung (ca. 2.5 Stunden) 2. Medizinische Untersuchung, inkl. Ganganalyse (ca. 2.5 Stunden) 3. Blutuntersuchungen 4. Bildgebung (normalerweise MRI) 5. Interdisziplinäre Diagnosekonferenz 6. Diagnosegespräch (mit der Familie) Monsch & Kressig. Eur Geriatr Med 2010;1(2):
26 Information Planung der Zukunft Direkte medikamentöse Behandlung Milieutherapie Patient" Angehörige" Behandlung der Begleitsymptome Finanzen Unterstützung der Angehörigen
27 Gesund Heilung Stopp Modifikation Krank Diagnose Zeit Verzögerung der Verschlechterun g
28 Stabilisierung der Symptome Erhalt von Funktionen und Unabhängigkeit Verlangsamung des Verlaufs Verzögerung des Auftretens von Verhaltensstörungen Verzögerung der Institutionalisierung Verhindern zusätzlicher Krankheiten Alzheimer's Disease Management Council (USA), 2004.
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