Vorbeugung und Früherkennung von Gedächtnisstörungen
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- Franka Weiner
- vor 6 Jahren
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1 Institut für Studien zur Psychischen Gesundheit Mannheim Ludwigshafen, 17. September 2016 Prof. Dr. Georg Adler
2 Begriffsklärung Demenz ein Syndrom ( Krankheitsbild ) Alzheimer-Krankheit, Durchblutungsstörungen der Gehirns, die Erkrankungen, die dem Demenz-Syndrom zugrunde liegen
3 Merkmale der Demenz Störung des Gedächtnisses Störung der geistigen Leistungsfähigkeit diese Störungen sind alltagsrelevant die Störungen bestehen auch bei klarem Bewusstsein die Störungen bestehen seit mindestens sechs Monaten
4 Häufigkeit der Demenz in der Allgemeinbevölkerung [%]
5 Ursachen der Demenz 20% 5% 10% 65% Alzheimersche Krankheit Durchblutungsstörungen AK und DBS gemischt Sonstige
6 Alois Alzheimer Auguste D.
7 Plaques Fibrillen
8 Medikamentöse Behandlung der Alzheimer-Demenz
9 Verfügbare Medikamente zur Behandlung der Alzheimer-Demenz Substanz Zulassung Wirkmechanismus Indikation Donepezil Nov 96 leicht bis mittelschwer Rivastigmin Mai 99 Galantamin Feb 01 AChE- Hemmer leicht bis mittelschwer leicht bis mittelschwer NMDA- Rezeptor- Antagonist Memantine Okt 03 mittelschwer bis schwer
10 Behandlungsverläufe 3 Verbesserung Verschlechterung natürlicher Krankheitsverlauf derzeitige Therapie
11 grundsätzlich gilt: Durch die Acetylcholinesterasehemmer oder durch Memantine kann bei einem Teil der Alzheimer-Patienten die geistige Leistungsfähigkeit gesteigert werden. Dadurch kann für einen Teil der Patienten hinsichtlich der Demenz die Uhr um ein bis zwei Jahre zurückgedreht werden. Diese Medikamente haben keinen wesentlichen Einfluss auf die der Alzheimer-Krankheit zugrundeliegenden Degenerationsprozesse, stellen also keine ursächliche Behandlung dar. Der Gewinn an geistige Leistungsfähigkeit wird nach ein bis zwei Jahren durch das Fortschreiten der degenerativen Veränderungen aufgezehrt Dennoch bleibt auch nach längeren Zeiträumen ein Vorteil der behandelten gegenüber den unbehandelten Patienten bestehen
12 Behandlungsverläufe 3 Verbesserung Verschlechterung natürlicher Krankheitsverlauf derzeitige Therapie zusätzlich krankheitsmodifizierende Therapie
13 Ursächlich wirksame Therapieprinzipien Verminderung der ß-Amyloid-Produktion - ß-Sekretase-Hemmer Verstärkung der ß-Amyloid-Elimination - monoklonale Antikörper
14 Zeit Online am 19. Juli 2015
15 Focus Online am 23. Juli 2015
16 Vorbeugung und Früherkennung
17 Bekannte Risikofaktoren für die Demenz Lebensalter Genetik Apolipoprotein E Geschlecht (Frauen/Männer: 2/1) Schädel-Hirn-Traumen in der Vorgeschichte Rauchen Diabetes mellitus arterielle Hypertonie Hyperlipidämie Übergewicht Hyperhomozysteinämie
18 Alkoholmissbrauch, Rauchen Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes vaskuläre und neuronale Schädigungen Genetische Veranlagung Bildung, körperliche und geistige Aktivität Demenzrisiko körperliche Gesundheit, geistige Reserve
19 Beispiel für eine erfolgreiches Demenz- Präventionsprojekt: die FACIT-Studie Durchgeführt 1999 bis 2004 in den Niederlanden. 818 Personen zwischen 50 und 70 Jahren mit erhöhten Homozysteinwerten aus der Allgemeinbevölkerung wurden drei Jahre lang doppelblind mit 800 µg Folsäure pro Tag oder Plazebo behandelt. Die kognitive Leistungsfähigkeit wurde bei beiden Gruppen vor und nach der Studie untersucht. Bei den mit Folsäure behandelten Patienten waren Gedächtnisleistung und Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit höher als bei den Kontrollpersonen! Durga J et al (2007)
20 Präventionsmaßnahmen gegen die Alzheimer-Demenz nicht empfohlen Hormonersatztherapie (DHEA) nicht-steroidale Antirheumatika Vitamine (E, C, B1, B6, B12) kontrovers diskutiert Statine Azetylcholinesterasehemmer empfohlen Behandlung vaskulärer Risikofaktoren körperliche Aktivität Gewichtsreduktion geistige Aktivität grundsätzlich wichtig: individuell angepasst!
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22 Gedächtnisvorsorge Kogifit Plus: was ist das? was wird gemacht? medizinisch-psychologisches Gesundheitsangebot zur Vorsorge und Früherkennung von und Demenz stiftungsgefördert und daher kostenfrei für gesetzlich Krankenversicherte ab 50 Jahren Erfassung von kognitiver Leistungsfähigkeit und Risikofakoren (körperliche Untersuchung, Tests, Laboruntersuchungen) individuelle Beratung erforderlichenfalls: Vermittlung von Therapieangeboten
23 Computergestütztes Testsystem: Merkfähigkeits- und Aufmerksamkeitstest (MAT) erfasst die typischerweise betroffenen Leistungsbereiche: Aufmerksamkeit Arbeitsgedächtnis Kurzzeitgedächtnis standardisiert alltagstauglich selektiv adaptiv bildungsnormiert
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