Die Regentrude. theaterboerse.de. Michael Ö. Arnold LESEPROBE. Ein Kinderstück frei nach einer Novelle von Theodor Storm

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3 Rollen Maren Andrees Marens Mutter, Stine Andree s Onkel, Bernhard (Hirte) Moorbauer Wiesenbauer Feuermann, Eckeneckepen Feuergehilfe Feuri Feuergehilfe Jo Knecht Christian Magd Christine Regentropfen / Flämmchen / Lamm Regentropfen / Flämmchen / Lamm Regentropfen / Flämmchen / Lamm Regentropfen / Flämmchen / Lamm theaterbörse GmbH 3

4 Vor dem Vorhang LIED 1: Bring Regen (Lied aus dem Off) Regen, bring uns Regen Das Gras verdorrt uns auf den Feldern. Die Blätter trocknen in den Wäldern Regen bring uns Regen Regentrude wach doch auf. Gib dem Regen seinen Lauf. Der Moorbauer und der Wiesenbauer kommen auf die Bühne und sprechen auch schon auf dem Weg. Beide gehen ab MUSIK Überleg s dir, du kannst die Maren haben. Sie ist ein hübsches Ding, ist fleißig und sie macht was ein Mann ihr sagt. Und wo ist der Haken dabei, Wiesenbauer? Es gibt keinen Haken. Wenn du sie geheiratet hast, dann kommen deine und meine Felder zusammen, und wir sind die reichsten Bauern der ganzen Gegend. Jetzt in der großen Dürre sind deine Moorfelder noch die Saftigsten. Wir fahren die beste Ernte ein. Die Felder von den Habenichtsen aus dem Dorf sind verdorrt, sie werden zu uns betteln kommen und wir werden Zinsen eintreiben. Was sagst du dazu, Moorbauer? Das klingt verlockend. Aber was ist wenn die Maren mich gar nicht will? Die Spatzen pfeifen es schon von den Dächern, das der Andrees ihr den Hof macht. Die wird gar nicht gefragt, die hat zu machen was ihr Vater sagt. Wo gibt s denn so was? Dieser arme Bauernlümmel Andrees, der soll sich eine Magd suchen, aber nicht meine Tochter. Ja, geht s noch? Komm Moorbauer, holt eine Weinflasche aus der Tasche darauf müssen wir einen Schluck Wein trinken. Du kriegst die Maren und wir werden reich. Handschlag Abgemacht! Abgemacht! Feuermotto Durch den Saal kommen jetzt der Feuermann und seine Feuergehilfen, sie verteilen sich über den Saal. Hab bei Tag und in der Nacht An das Zündeln nur gedacht. An das Zündeln in der Heide das im Wald und auf der Weide. Wenn es flimmert über Felder Feuermann kommt durch die Wälder. Jou. Die drei spielen mit dem Publikum und treten dort recht forsch auf, denn sie sollten sich nicht zu Sympathieträgern entwickeln. Es werden jedoch keine Zuschauer beschimpft!!! ruft Feuri? Hier Jo? Jou! Jetzt auf der Bühne Na, das ist aber schön, dass ihr wieder in meiner Nähe seid. Habt ihr all meine Aufträge ausgeführt? Aber natürlich! Jou! Hast du in der Heide ein kleines Feuerchen gelegt? Ein Kleines? Ich bin doch kein Anfänger! Es breitet sich langsam aus und wird immer größer. Hab ich das fein gemacht, Meister? theaterbörse GmbH 4

5 Da will ich dich mal loben, man sieht eben wo du gelernt hast. Nun zu dir, mein kleiner Jo. Hast du auch deinen Auftrag ausgeführt? Jou, ähhh nee. Eigentlich nicht. Was soll das denn heißen, eigentlich nicht. Was ist denn in dich gefahren. Feuri macht sich inzwischen lustig über den kleinen Jou Gefahren? Ich war doch zu Fuß unterwegs. Naja, ich wollte ja ein Feuerchen anmachen, aber dann hatte ich, also ich hatte, mir ist da was passiert Was denn, raus mit der Sprache! Ja, raus mit der Sprache! kleinlaut Ich hab meinen Feuerstein verloren. äfft ihn nach Hab meinen Feuerstein verloren. Ja ist es denn zu glauben. Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass der Feuerstein das wichtigste Hilfsmittel eines Feuergehilfen ist. Wie sage ich immer, Feuri? altklug Lektion Nummer 1 im Feuergehilfengesetz: Der Feuerstein ist das wichtigste Hilfsmittel für einen Feuergehilfen, denn nur mit einem Feuerstein wird aus einem Feuergehilfen einmal ein großer Feuermann. schleimt So wie du, Eckeneckepen. Lektion Nummer 2 im Feuergehilfengesetz: Ein Feuergehilfe Jaja, ist ja schon gut. Papperlappapp. Gerade jetzt passiert so etwas. Jetzt wo wir freie Hand haben, gerade wo die Regentrude wieder einmal eingeschlafen ist. Was, die pennt? Die hat s gut. Natürlich schläft sie, was glaubt ihr denn, warum wir hier ungestraft Feuer machen können. Kein Regen, der unsere Feuerchen löscht. Die Felder und Wälder sind so knochentrocken, und Trudchen stört uns nicht. Feuri / Jo! Hier. Jou! Alle drei gehen ab. MUSIK VORHANG AUF So lange die Regentrude schläft, können wir machen was wir wollen. Und niemand kann sie wecken. Warum denn nicht? äfft ihn nach Warum denn nicht? Der einzige der den Spruch kennt bin ich, der große Feuermann Eckeneckepen. Ach so? Verrätst du uns den Spruch? Kommt gar nicht in Frage, du verlierst ihn womöglich noch. Genug Zeit vergeudet, ihr Beiden. Geht jetzt los und sucht den Feuerstein und dann treffen wir uns an der alten Ulme. Es gibt viel zu tun, und jetzt ab mit euch. theaterbörse GmbH 5

6 Bild 1: Dorfanger Auf der Bühne steht ein Brunnen und während des Spiels wird ein Wagen voll beladen mit Heu zum Teil hereingefahren. Der Hintergrund sollte trockene Felder darstellen, so weit das möglich ist. Der Knecht Christian und die Magd sitzen schon auf der Bühne und gehen einer Arbeit nach. CHRI CHRI CHRI Was soll nur werden, jetzt wo das Gras auf den Feldern verdorrt. Das ganze Korn meines Bauern ist schon verdorben. Ich weiß nicht wie wir so über den Winter kommen sollen. Die Felder des Wiesenbauern sind die Einzigen, die noch nicht vertrocknet sind. Ja und der Moorbauer hat seine Ernte auch schon eingefahren. Nun müssen wir sie wieder anbetteln, dass sie uns Futter für unsere Tiere im Winter abgeben. Richtige Halsabschneider sind die beiden Bauern. Der Heuwagen wird rückwärts herein geschoben CHRI Damit hast du Recht, ich möchte bloß wissen warum den beiden Bauern immer alles gelingt. Der Wiesenbauer kommt herein CHRI Wem gelingt was? Was sitzt ihr da und schwatzt, liegt ihr wieder eurem Bauern auf der Tasche. Ich sag euch, das würde es bei mir nicht geben. Ich würde euch zum Teufel jagen. Das wissen wir Wiesenbauer, das wissen wir. Werd bloß nicht frech, Knecht. Habt ihr die Maren gesehen? Nein, haben wir nicht Wiesenbauer, ist was passiert? Das geht dich nichts an, dummes Ding. Trollt euch, ihr faules Pack, macht dass ihr fortkommt und macht euch an die Arbeit für euren Bauern. Der bezahlt euch dafür. Christine und Christian gehen ab Wenn das meine Magd und mein Knecht wären, den würde ich das Arbeiten schon beibringen. Das wäre doch gelacht. Stine kommt herein He Mutter Stine, was machst du für ein betrübtes Gesicht. Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen. Ach Wiesenbauer, das Leben ist mir schwer. Mutter Stine, so schlimm kann es doch gar nicht sein, nun heraus mit der Sprache, was betrübt euch. Meine Sorgen sind größer als ihr denkt, Wiesenbauer. Ich kann die Steuern nicht zahlen. Die Ernte ist mir auf dem Halm verdorben. Und von den Schafen, die der Andrees hütet, sind schon einige verdurstet. Die Trockenheit macht uns allen zu schaffen. muss wohl eingeschlafen sein. lacht Ha, die Regentrude, das ist doch nur ein Märchen. Wer glaubt denn an so was? Wiesenbauer, macht euch nicht lustig. Meine Urgroßmutter selbst hat die Regentrude gesehen. Wirst wohl langsam alt, Mutter Stine. Glaubst noch an die alten Ammenmärchen. Aber nun zu deinen Sorgen. Ich werde dir das Geld für die Steuer leihen. Das wollt Ihr tun? Aber sicher doch, wo wir doch schon so lange Nachbarn sind. gönnerhaft Das ist doch selbstverständlich. Es gibt natürlich nichts umsonst. Ich werde dein Feld zum theaterbörse GmbH 6

7 Pfand nehmen und wenn du mir das Geld zurückgezahlt hast, sollst du dein Feld wiederhaben. So müssen wir es wohl machen, wenn ich die Steuern nicht zahle, verliere ich noch Haus und Hof. Recht so, recht so, Mutter Stine. Wenn du das Geld nicht zurückzahlen kannst, so soll Andrees bei mir als Knecht arbeiten, und das so lange bis er deine Schulden abgearbeitet hat. Ist das nicht gerecht? Du hast eine seltsame Art von Gerechtigkeit, Wiesenbauer. seufzt Aber so soll es sein, was bleibt mir weiter übrig. höchst zufrieden Schlag ein Mutter Stine, das ist doch ein fairer Handel! Handschlag / In diesem Augenblick kommen Bernhard und Andrees mit ihren Lämmern herein. Die Lämmer sollten natürlich beim hereinkommen wie Schafe blöken. Maren kommt herein Na Wiesenbauer, was hast du denn nun wieder für einen faulen Handel abgemacht? Aber Hirte Bernhard wie kannst du so etwas sagen? Ich habe mit Mutter Stine ordentlich gehandelt. Sie soll es nicht bereuen. Wer s glaubt, wird selig. Was sagst du da? Ach nichts. Ich hab keine Zeit mit dir zu schwatzen, ich muss meine Lämmer tränken. Zu viele sind mir schon verdurstet. Etwas muss mit der Regentrude geschehen sein, dass sie uns so im Stich lässt. Jetzt fängst du auch noch mit dieser Einschlafgeschichte an, du alter Narr. Es gibt keine Regentrude, lasst euch das gesagt sein. Nur wer fleißig ist, der hat eine gute Ernte. Verlasst euch nicht auf Spukgeschichten, die helfen euch nicht. Wiesenbauer, du sollst nicht von etwas reden, von dem du nichts verstehst. Mein Andrees ist auch fleißig. Er arbeitet vom frühen Morgen bis in den späten Abend. Und warum hat er es da noch zu nichts gebracht? Wenn er so fleißig ist, warum musst du mich da um Geld für deine Steuer anbetteln? Mutter! Wie konntest du das tun? Was sollte ich denn machen? Das war wohl dein fairer Handel, Wiesenbauer? Handel hin und her. Es gibt keine Regentrude, basta! Es gibt sie doch, und ich werde mich aufmachen um sie zu wecken. lacht frei heraus Hahaha. Was tust du dann noch hier, geh und such deine Regentrude.. Du dummer Junge. Hahaha Vater was ist denn so lustig. Die Bauern schwitzen auf den Feldern und du hast deinen Spaß, das ist nicht nett von dir, Vater. Ich musste nur über diesen Narren lachen, der will doch tatsächlich die Regentrude wecken. Ist das nicht lustig? Der Andrees ist ein kluger Bursche, der wird es schon schaffen. Maren und Andrees fassen sich kurz heimlich bei den Händen Was bist du doch für ein dummes Ding. Komm jetzt, ich muss mit dir über deine Zukunft reden. Nimmt sie unsanft bei der Hand und beide gehen ab. theaterbörse GmbH 7

8 Andrees, willst du wirklich zur Regentrude gehen um sie zu wecken? Wenn es sie wirklich gibt, so will ich sie schon zu finden wissen. Stell dir das bloß nicht so einfach vor, der Feuermann Eckeneckepen und seine Gehilfen Feuri und Jo haben jetzt die Macht über das Land, sie werden dich um jeden Preis daran hindern, dass du die Regentrude findest. Der Feuermann, von ihm hab ich noch nie gehört. Eckeneckepen ist es, der unsere Felder verdorren lässt. Er brennt den Wald und die Heide nieder und er ist es auch der unsere Lämmer verdursten lässt. Na das werd ich ihm schon austreiben. Heute Nacht noch werde ich losgehen um die Regentrude zu finden, denn so kann es nicht weitergehen. Das ist alles nicht so einfach, du musst einen bestimmten Spruch wissen, nur der kann die Regentrude wecken. Was für einen Spruch, sag ihn mir! seufzt Ja, wenn das so einfach wäre. Ich weiß nicht mehr wie er geht. Du weißt doch dass meine Urgroßmutter die Frau Trude einst besuchte, sie hat mir den Spruch immer und immer wieder aufgesagt. Nun sag ihn schon auf, ich werde ihn mir gern merken. sehr traurig Ich hab ihn vergessen. Auch das noch! Ich weiß noch wie er anfing.: Dunst ist die Welle, Staub ist die Quelle Mir fällt da wieder etwas ein: Stumm sind die Wälder, Feuermann tanzt über die Felder Mehr weiß ich auch nicht, es tut mir leid. traurig Ich muss jetzt gehen, die Lämmer in den Stall bringen. Sei nicht traurig Onkel Bernhard, ich werde es schon herausbekommen. Ich weiß, mein Junge, ich weiß. Du bist ein kluger Kopf. Pass auf dich auf. Ich werde mich auf den Weg nach Hause machen, und dir den Honigtrank brauen. Das Rezept dazu hat meine Urgroßmutter von der Regentrude mitgebracht. Ich denke das kann dir helfen. Wenn du heute Nacht losgehst, soll er fertig sein. Andrees setzt sich in eine Ecke der Bühne und ist nachdenklich. / Der Feuermann kommt getanzt auf die Bühne. LIED 2 Feuermann (Lied von Eckeneckepen) Hab bei Tag und in der Nacht An das Zündeln nur gedacht. An das Zündeln in der Heide das im Wald und auf der Weide. Wenn es flimmert über Felder Feuermann kommt durch die Wälder. Andrees versteckt sich, ist jedoch für das Publikum sichtbar. Die alte Trude soll ruhig schlafen. Schlaf schön, Trudchen, schlaf schön. Ich bin der Einzige, der den Spruch kennt, der dich wecken kann. Ich, der große Feuermann Eckeneckepen. spricht es jetzt wie einen Zauberspruch Dunst ist die Welle, Staub ist die Quelle Stumm sind die Wälder, Feuermann tanzt durch die Felder! Nimm dich in acht, eh du, erwacht. Holt dich die Mutter heim in die Nacht. Ach wie gut dass niemand weiß, dass ich Eckeneckepen wohl heiß. überlegt kurz Ist zwar geklaut, aber gefällt mir. Wo sind bloß meine beiden Feuergehilfen Feuri und Jo? So lang kann man doch gar keinen Feuerstein suchen. Die sind doch einfach zu dumm. Naja, die heißen ja schließlich auch nicht Eckeneckepen. Andrees kommt aus seinem Versteck. theaterbörse GmbH 8

9 He, du kleiner Wicht, du bist also dieser Feuermann Eckepen? Ecke - necke - pen! Merk dir das du Tölpel. Du weißt wohl gar nicht, mit wem du es zu tun hast? überlegt wieder Du warst doch nicht etwa die ganze Zeit hier, du hast mir doch nicht zugehört, oder? lacht Aber nicht doch, wie kommst du denn darauf? Du lügst, alles hast du mit angehört. Wenn du den Spruch meinst, den habe ich vorher schon gekannt. Du verlogener Batzen. Aber dieser Spruch wird dir nichts nützen. Erst musst du einmal den Eingang zum Reich der Regentrude finden. Und das schaffst du niemals, so wahr ich Eckeneckepen, der Feuermann bin. Geht zornig und tanzend ab / Maren kommt schnell herein. Andrees, was war das nur für ein seltsamer Schein. lacht Ach nichts, meine liebe Maren. Beide umarmen sich und halten sich dann bei den Händen Ich muss dir etwas erzählen. Mein Vater will mich mit dem Moorbauern verheiraten. Nein, das kann ich nicht glauben. Ich will dich doch zur Frau! Das weiß ich doch, liebster Andrees. Ich hab ihm gesagt, dass ich den Moorbauern nie und nimmer nehme, traurig aber er meint, ich muss tun was er sagt. Was sollen wir denn jetzt machen? Heute Nacht noch werde ich losgehen um die Regentrude zu wecken und wenn ich wieder hier bin, dann kann meine Mutter deinem Vater das Geld zurückzahlen, und ich werde bei deinem Vater um deine Hand anhalten. Dann werden wir heiraten und alles wird gut für uns Beide. Du willst wirklich zur Regentrude? Nimm mich mit! Das geht nicht, es ist viel zu gefährlich. Der Feuermann wird mich daran hindern in das Reich der Regentrude zu kommen, und mit dem ist nicht zu spaßen. Du musst bei deinem Vater bleiben, sonst gibt er mir dich nie zur Frau. Maren fällt ihm um den Hals / Bernhard und Stine kommen herein Na ihr Beiden, das sieht ja wie ein Abschied aus. Das ist es auch. Andrees will zur Regentrude und er will mich nicht mitnehmen. Andrees, du musst sie mitnehmen. Nur eine Jungfrau kann den Brunnen der Regentrude öffnen. So hat es mir meine Urgroßmutter gesagt. Aber der Wiesenbauer wird sie nicht fortlassen. In diesem Augenblick kommt der Wiesenbauer, der Moorbauer, Christine und Christian herein Wer wird wen nicht fortlassen. sehr entschieden Ich werde mit Andrees zur Regentrude gehen und sie aufwecken, dass es wieder regnet. Ich will den Moorbauern nicht heiraten. Andrees ist der den ich zum Manne haben will, und keinen Anderen. Du dummes Ding, es gibt keine Regentrude, und nun sei still und schwatz nicht solch dummes Zeug. Du bleibst wo du bist und du tust, was dein Vater dir sagt. Und den Andrees bekommst du schon gar nicht, wo kommen wir denn hin, wenn du so einen Habenichts zum Manne nimmst? Aber Wiesenbauer, was soll denn schon passieren, lass sie doch gehen. theaterbörse GmbH 9

10 CHRI Alle murmeln zustimmend WIESNBAUER Du tust ja grad so, als sei Maren noch ein kleines Mädchen. Lass sie zur Regentrude gehen, ist doch nichts dabei. Wenn du ja denkst, dass es die Regentrude sowieso nicht gibt, dann sind sie doch bald wieder zu Hause. Das meine ich auch, Wiesenbauer. Oder glaubst selbst schon an das Ammenmärchen von der Regentrude? Wiesenbauer, du doch nicht. Du bist doch so weise? Also ich würde das nicht tun. Wiesenbauer, wir haben eine Abmachung. Ach Schnickschnack, soll Andrees doch zur Regentrude gehen. Die gibt es nicht. Niemals! Soll er sich doch lächerlich machen, wenn er ohne Regen zurückkehrt. Ich werde mich vor Lachen nicht halten können, und weil ich ein schlauer Bauer bin, mache ich einen Handel daraus. überlegt lange und alle schauen ihn gespannt an Die Maren soll den Andrees bekommen, wenn er wiederkommt und diese Märchentante Regentrude geweckt hat. Ich werde schon meinen Spaß haben. Bist du verrückt, Wiesenbauer. Wir haben einen Handel! Moorbauer, glaubst du vielleicht selbst schon an diese Märchengestalt. Unser Handel ist besiegelt und da kannst du mich beim Wort nehmen. Regentrude, dass ich nicht lache. Ihr habt es alle gehört, was der Wiesenbauer gesagt hat. Maren soll mir gehören, wenn ich von der Regentrude zurückkomme und es regnet. Ihr alle seid meine Zeugen. Du brauchst keine Zeugen gegen mich aufzurufen. Ich bin ein ehrlicher Bauer. So, und nun lasst uns nach Hause gehen. Ich kann dieses Geschwätz nicht mehr ertragen. zu Maren, welcher wieder unsanft an die Hand nimmt Und du kommst mit, du gehörst unter unser Dach, und lass dir ja keine Dummheiten einfallen. Der Moorbauer und der Wiesenbauer gehen miteinander redend ab ruft laut hinter ihnen her Ihr könnt ja gehen, ich mache mich auf jeden Fall beim 12- Uhr - Schlag auf den Weg zur Regentrude. aus dem Off Mach doch was du willst. aus dem Off Und verlauf dich nicht! Man hört noch ein Lachen der beiden Bauern aus dem Off / Langsam wird es dunkel CHRI Hier mein Junge, da hast du den Honigtrunk nach dem alten Rezept, es soll dir helfen. Da werd ich wohl morgen die Lämmer auf die Wiesen führen. Aber ich tu es gern, denn ich weiß, dass du das Reich der Regentrude finden wirst. Ich werde dir noch etwas Gesellschaft leisten, bis du fort gehst. Ich auch, Christian wird mich wohl dann nach Hause begleiten, ich fürchte mich im Dunkeln. Sie reden noch eine kurze Weile tonlos bis zum 12 - Uhr - Schlag Maren kommt auf die Bühne gelaufen, nach einiger Zeit schleicht sich der Moorbauer an. Christian könnte vielleicht schnitzen und Christine geht einer Handarbeitsarbeit nach, in der sie an einem großen Stück Stoff näht. Aber Maren, dein Vater wollte dich doch nicht mit mir lassen. Ich hab mich davon gemacht. Ich bin aus dem Fenster gestiegen, als er schlief. Maren, dass ist nicht gut, er wird wütend sein. Er wird mich dir nie zum Mann geben. theaterbörse GmbH 10

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