Innovationen in der europäischen Assekuranz: Trends und Praxisbeispiele
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- Cornelia Bachmeier
- vor 8 Jahren
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1 Innovationen in der europäischen Assekuranz: Trends und Praxisbeispiele Prof. Dr. Walter Ackermann Direktor Institut für Versicherungswirtschaft, Universität St. Gallen
2 Agenda Strategische Bedeutung von Innovationen Aktuelle Innovationstrends Auslöser und Treiber von Innovationen Praxisbeispiele Diskussion
3 Grow or Go! Versicherungsunternehmen müssen wachsen, sonst riskieren sie... im Kostenwettbewerb nicht mithalten zu können Wettbewerbsvorteile zu verlieren (Skaleneffekte, Brand etc.) die Erträge für das investierte Kapital nicht mehr erwirtschaften zu können die Kapitelerfordernisse nicht mehr sicherstellen zu können etc
4 Grow or Go! Versicherungsunternehmen müssen wachsen, sonst riskieren sie... im Kostenwettbewerb nicht mithalten zu können Wettbewerbsvorteile zu verlieren (Skaleneffekte, Brand etc.) die Erträge für das investierte Kapital nicht mehr erwirtschaften zu können die Kapitelerfordernisse nicht mehr sicherstellen zu können etc. Zusammenhang zwischen Innovation und Wachstum ist in Theorie und Praxis nachgewiesen Innovationen dienen der strategischen Differenzierung und der Gewinnung von Wettbewerbsvorteilen Innovationen zielen auf eine Verbesserung der der Produkte (Kundennutzen) der Prozesse (Effizienz, Kostenvorteile) und der Geschäftsmodelle (nachhaltigere Wettbewerbsvorteile)
5 Agenda Strategische Bedeutung von Innovationen Aktuelle Innovationstrends Auslöser und Treiber von Innovationen Praxisbeispiele Diskussion
6 Ebene 1 Ebene 2 Ebene 3 Innovationspreis der Schweizer Assekuranz: Erkennbare Innovationstendenzen Geschäftsmodell-Innovationen umfassendere oder neue Problemlösungen Zusatzdienstleistungen Präventionskonzepte Financial Services Prozessinnovationen Innovativere Analysetools Neue Beratungs-/Distributionskonzepte Convenience-Konzepte Prozessoptimierungen Produktinnovationen umfassender (All Risks) verständlicher / einfacher Kapital-schonende Produkte 3. Neuartige Marktleistungen Erweiterte Funktionen 2. Innovativere Kern-Marktleistungen /Geschäftsprozesse 1. Innovativere Kernprodukte Discounter Berater Problemlöser
7 Ebene 1 Ebene 2 Ebene 3 Innovationschancen vs. Substitutionsgefahren führen zu einer Durchmischung der Märkte Geschäftsmodell-Innovationen umfassendere oder neue Problemlösungen Zusatzdienstleistungen Präventionskonzepte Financial Services Prozessinnovationen Innovativere Analysetools Neue Beratungs-/Distributionskonzepte Convenience-Konzepte Prozessoptimierungen Produktinnovationen umfassender (All Risk) verständlicher / einfacher Kapital-schonender 3. Neuartige Marktleistungen Erweiterte Funktionen 2. Innovativere Kern-Marktleistungen /-prozesse 1. Innovativere Kernprodukt Discounter Berater Problemlöser
8 Agenda Strategische Bedeutung von Innovationen Aktuelle Innovationstrends Auslöser und Treiber von Innovationen Praxisbeispiele Diskussion
9 Überlagernde Veränderungskräfte führen zu neuen Kunden-, Unternehmens- und Branchenstrukturen Neue Informations-/Kommunikationsmöglichkeiten Höhere Markttransparenz Neue Technologien senken die Transaktionskosten Unternehmen vernetzten sich stärker Technologie-getriebene Innovationen (Telematik) verändern die Wertschöpfung Neue Organisationsformen entstehen (Strategische Allianzen, Netzwerke, virtuelle Unternehmen) Unternehmen Kunden Erwartungen und Kaufverhalten verändern sich Wandlung vom Verkäufermarkt zum Käufermarkt Neue Bedürfnisse und Kundensegmente entstehen Deregulierung bricht geschützte Märkte auf Neue Anbieter dynamisieren den Wettbewerb Traditionelle Wertschöpfung mit abnehmenden Erträgen Preiskämpfe und Verdrängungswettbewerb nehmen zu Neue Märkte entstehen
10 Märkte entwickeln eine dominante Geschäftslogik Ein Konzept mit Verfalldatum Umsatz, Gewinn, Nutzen Wertzufluss Marktführerschaft Produktperspektive Verkäufermarkt Geschäftslogik der Branche Wertabfluss Kostenführerschaft Kostenperspektive Käufermarkt 1. Mehrsparten-Organisation 2. Starke, eigene AD-Systeme 3. Integrierte Wertschöpfung 4. Starke Serviceorientierung 5. Quersubventionierungen 6. etc. 1. Back-to-the-roots 2. Ertrag vor Wachstum 3. Risiko-basierte Steuerung 4. Multichannel-Konzepte 5. Kostenmanagement 6. Prozessoptimierungen 7. etc. Innovation Starkes Wachstum Höchste Effizienz Diseconomies of Scale Zeit
11 Neue Geschäftsmodelle erfinden neue Märkte M&A - Aktivitäten Internationalisierung Umsatz, Gewinn, Nutzen Mehrsparten-Versicherer Neues Geschäftsmodell «Muddling through» Verlust der Wettbewerbsfähigkeit Zeit Innovation Starkes Wachstum Höchste Effizienz Diseconomies of Scale Trad. Geschäftsmodell Neue Geschäftsideen
12 Entwicklung der Wertschöpfung Evolution Anpassung der Wertschöpfung an die heutige Situation Zwei Zugänge zur Wertschöpfung Revolution Innovative Neuerfindung des Geschäfts und Suche nach neuen Geschäftsideen Annahme: Zumindest Teile des bisherigen Geschäfts wird es auch in Zukunft geben allerdings müssen sie anders bedient werden. Annahme: Zumindest Teile des bisherigen Geschäfts gehen verloren - allerdings bringt ein tiefgreifender Strukturwandel viele neue Geschäftschancen mit sich. > killer applications > disruptive business models
13 Quelle: Elgar Fleisch Das Internet hat das Potential, die akuellen Geschäftsmodelle in Frage zustellen Heute ist das Internet eine isolierte Insel von Computern und Mobile Phones, das die reale Welt nur nach einem manuellen Input verbindet
14 Quelle: Elgar Fleisch Morgen legt sich ein digitales Netz über die reale Welt und ermöglicht neue Problemlösungen (Risikobeurteilung, Kommunikation etc.)
15 Agenda Strategische Bedeutung von Innovationen Aktuelle Innovationstrends Auslöser und Treiber von Innovationen Praxisbeispiele Diskussion
16 Technologie-basierte Innovationen werden die meisten Versicherungssparten erfassen
17 Schadenhäufigkeitz Sicherheitssysteme Ausgangslage OEM Ausgangslage Assekuranz Praxisbeispiel: Aktuelle Trends auf dem Kfz-Markt 30 Prozent plus des P&C_Volumens Ertrag: bis zu 30 Prozent aus Kfz, hohe Schadenrückstellungen über 50 Prozent des Kundenstammes, ca. 2/3 Einpolicenkunden Kfz sichert ca. 1/3 des Einkommens des AD Automobile Wertschöpfungskette: 20% Produktion & Verkauf; 35% FS; 35% After-Sales; 10% Gebrauchtwagen Autohäuser: Umsatz Werkstatt: 12-35%; Gewinnanteil: 55 75% Anteil der am POS versicherten Neu-FZ: 20% (D); Tendenz Mehr Komfort: Abstandsregelung (Tempomat, Spurhalterassistent, Verkehrszeichenerkennung); Besserte Wahrnehmung (Fussgänger etc. ) Erhöhte aktive und passive Sicherheit: Kollisionsschutz, Totwinkelassistent, Müdigkeitswarnung, E-Call, Diebstahlschutz etc. Anhaltende Weiterentwicklung, Preise im freien Fall Sicherheitssysteme bringen eine Verringerung der Schadenhäufigkeit bis zu 30% Bis zu 90% der schweren Unfälle werden durch menschliches Versagen verursacht Quellen: Mercedes-Benz Bank / McKinsey, Trends in Car Insurance,
18 Driving behavior becomes measurable Ein Telematik-Tarif kann u.a. (via GPS Blackbox oder Smartphone) erfassen individuelles Fahrverhalten (Wer fährt? Fahrverhalten nach Unfällen?) Brems-, Beschleunigungsverhalten, gefährliches Fahrverhalten Fahrdistanz, Uhrzeit der Fahrten, Art der Strassen etc
19 Wissen Sie, wie Sie autofahren? Besser als der Rest? Source: I-Lab, Statefarm Insurance
20 Grosses Veränderungs- und Innovationspotential in der Kfz-Versicherung Marktleistungsgestaltung: individuelle Deckungskonzepte mit kooperierendem OEM neue Deckungsformen auf veränderte Mobilitätsbedürfnisse ausgerichtet (kurzfristig, mehr Flotten, Verbindung von ÖV und Individualverkehr) Underwriting: neue Möglichkeiten der Risikotariffierung (Trend: PHYD; Driver Feedback/-Profile) verhaltensabhängige Prämienmodelle neue Tarifstrukturen (S-Klasse kostengünstiger als Kleinwagen ohne Assistenzsysteme?) Zugang und Umgang mit neuen Daten werden spielentscheidend Autonomes Fahren wird die Versicherungswirtschaft vor neue Herausforderungen stellen Distribution: Impact der Hersteller auf die Kfz-Versicherung nimmt zu in allen wesentlichen Wertschöpfungselementen innovative Prämientarife (bspw. eingebunden in Leasingvertrag, Quersubventionierung) Schadenmanagement Ausweitung der Wertschöpfungskette für Versicherer (eigenen Wertstattnetze) Rabatte bei gezielter Steuerung der Unfallfahrzeuge in kooperierende Werkstätten
21 Praxisbeispiel: Big Data und Analytics auch im Gesundheitswesen Mehr als 10 Mia. Apps werden dieses Jahr weltweit verkauft In 2 Jahren sollten es 50 Mia. sein x schneller ans Ziel Das Erfolgsgeheimnis ist REDUCE FRICTION 6 Trillion USD Market 10-20% of GDP Perspective: up to 30%
22 Die Revolution im Gesundheitswesen: Von der Diagnose zur Prognose Laufende Erfassung und Kontrolle von gesundheitsrelevanten Daten Einfache, kostengünstige Datenerfassung Sensor-Innovationen: ein riesiger Wachstumsmarkt Stossrichtung der Entwicklung: Von der medizinischen Diagnose zur Prognose Verhaltenssteuerung durch gezieltes Feedback Individualisierung der medizinischen Massnahmen Auswirkungen auf Gesundheits- und Versicherungsmärkte Kosteneinsparungen, insbesondere bei chronischen Krankheiten neue Marktplayer und Marktstrukturen im Gesundheitswesen (?) hohes Innovationspotential im Bereich der Akzeptanz und Entwicklung von Produkten Entsolidarisierung der Versicherungsidee (?)
23 Fazit: Innovationstrends in der Assekuranz Reduktion der Transaktionskosten: Wichtiger Innovationstreiber in der Assekuranz Telematikanwendungen: Basis für Big Data, Risikoanalysen und neue Marktleistungen Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette zu erwarten stehen noch weitgehend am Anfang dieser Entwicklung Zukunft bringt viele Innovationschancen, aber auch Subsitutionsgefahren Risiko: Success breeds Failure (Gefahr, zu lange im traditionellen Geschäftsmodell zu bleiben)
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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