Arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse bei Veränderungsprozessen nutzen. ver.di Fachtagung / Birgit Thomson-
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- Philipp Schmidt
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1 Arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse bei Veränderungsprozessen nutzen ver.di Fachtagung / Birgit Thomson-
2 Baua Aktivitäten: Veränderung - Gestaltung Verbreitung / Arten von Restrukturierung Auswirkungen auf Arbeit und Gesundheit Psychische Belastungen (in Veränderung) und Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden / Empfehlungen an Politik und Praxis Schlüsselpersonen in der Organisation: Unterstützungstools für Führungskräfte und Betriebsräte organisationale Rahmenbedingungen für Führung in Veränderungsprozessen Auswirkungen auf Führungsverhalten Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden der Führungskräfte und der Mitarbeiter
3 Gliederung Veränderungsprozesse - Restrukturierung und Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden Beispiel für ein Projekt mit Transferfokus: Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt Empfehlungen
4 4 Veränderung, Anpassung, Lernen, Entwicklung sind notwendig und bieten Chancen für die Organisation und die MitarbeiterInnen!
5 Ebenen Restrukturierung und Change Restrukturierung (strategische Entscheidung) Veränderte Arbeit (Anforderungen, Ressourcen) Organisation Arbeitssituation Arbeitsintensivierung Flexibilisierung Kommunikationsverdichtung neue Managementkonzepte Rechtfertigungsdruck Verantworungsdruck... Person MitarbeiterInnen: Einstellungen / Motivation; Leistung, Gesundheit 5
6 Auswirkungen auf Motivation und Gesundheit Beeinträchtigung von Arbeitseinstellungen / Motivation: Identifikation mit der Organisation (Bennet & Durkin, 2000) Vermehrte Kündigungsabsichten (Trevor & Nyberg, 2008) Identifikation mit den Arbeitsaufgaben (Allen et al., 2001) Arbeitszufriedenheit (Wanberg & Banas, 2000) Perceived trustworthiness of organisation (Schweiger & DeNisi, 1991) Resignation, work related self-eficacy (Richter et al., 2010) Gesundheitliche Beeinträchtigungen und Wohlbefinden: Beanspruchung (Kivimäki et al., 2003) Schlafstörungen (Campbell-Jamison et al., 2001) Mentale Gesundheit (Mohr, 2000; Sverke, 2002) Drogen, Alkohol, Rauchen (Weber et al., 2007; Frone, 2008) Auswirkungen auf das Immunsystem (Zorrilla et al., 2001) Kardiovaskuläre Krankheiten / Mortalität (Vahtera et al., 2004) Muskuleskelettale Probleme (Kivimäki et al., 2001) für einen Überblick vgl. Köper & Richter,
7 neue Belastungen / Anforderungen neue Technik neue Progranmme neue Maschinen / Anlagen neue Produkte / Werkstoffe neue Dienstleistungen 26,9 49,1 34,5 57,7 34,7 45,5 21,2 16,7 34,4 41,7 Stellenabbau mehr freie Mitarbeiter, Leiharbeiter etc. neuer direkter Vorgesetzter 16,6 21, ,9 33,2 38,5 restrukturiert nicht restrukturiert Zunahme Stress / Arbeitsdruck Zunahme fachl. Anforderungen 34,4 40,3 52,4 56, Quelle: Köper,
8 Psychische Belastungen Termin / Leistungsdruck Arbeitsgang wiederholt sich neue Aufgaben Verfahren verbessern, Neues ausprobieren Störungen/ Unterbrechungen Mindestleistung vorgeschrieben nicht Gelerntes verlangt verschiedene Arbeiten gleichzeitig kleine Fehler, großer finanzieller Verlust An der Grenze der Leistungsfähigkeit sehr schnell arbeiten 23, ,9 19,5 14,6 21,1 13,5 35,5 33,8 36,2 34,9 34,9 45,3 46,8 49, ,8 52,5 43,7 61,8 68, restrukturiert nicht restrukturiert Quelle: Köper,
9 Gesundheit Niedergeschlagenheit Nervosität, Reizbarkeit 17,5 22,9 26,6 35,1 Allgemeine Müdigkeit, Mattigkeit, Erschöpfung 40,8 53,1 Schlafstörungen 22,7 32,2 Hautreizungen, Juckreiz Herzschmerzen, Stiche, Engegefühl in der Brust 8,8 11,6 6,1 9,1 Kopfschmerzen 30,2 39,3 Rückenschmerzen 44, restrukturiert nicht restrukturiert Quelle: Köper,
10 Erkenntnisse nutzen? - Transfer-Gap Wissenschaft Universitäten.. Ressortforschung Ziele: Selbsterhalt Wissenschaftliche Erkenntnisse (neutral) Gesellschaftlicher Auftrag Konkrete Aufgaben: Forschung (Veröffentlichung) Lehre Selbstverwaltung Politik Steuerung / Regulierung, Entwicklung Gesamtgesellschaft Organisationen wirtschaftlich/gemeinnützig gemeinnützing O-einheiten Mitarbeiter Ziele O-leitung / AG-Vertreter: Prosperität der Orga. Selbsterhalt besonderer Auftrag Ziele AN / AN-Vertreter Einkommen Soziale Teilhabe Selbstverwirklichung
11 Beispiel für den Transfer arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse in Politik und Praxis Projekt Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt Auftrag durch BMAS an BAuA Evidenz zusammenstellen Politik- und Praxistransfer in den Fokus nehmen
12 Ausgangssituation: Arbeitsschutz-Lücke Psyche Zunahme an AU-Tagen und Erwerbsminderungsrenten durch Psychische und Verhaltensstörungen Unzureichende Integration Psychischer Belastungsfaktoren in die Systeme und Vorgehensweisen des Arbeitsschutzes Verordnungsinitiativen der IG Metall und des Bundesrats: Schutz vor Gefährdungen durch Psychische Belastungen GDA Arbeitsprogramm, Gemeinsame Erklärung der Sozialpartner, Klarstellung im Arbeitsschutzgesetz Diskurs zum Wandel der Arbeit
13 Projektphasen Phase I Wissensaufbereitung (2014/ 2015) Phase II Wissensvertiefung (12/2015 4/2016) Phase III Wissensanwendung (Start: 7/2016) Umsetzung Scoping Reviews zum Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungsfaktoren und psychischer Gesundheit Vertiefung des Wissens (Evidenz, Relevanz, Wandel der Arbeit, offene Forschungsfragen) Übergreifende Ableitung von Handlungsschwerpunkten und Forschungsbedarf Abgleich wissenschaftlicher Ergebnisse mit Aktivitäten der Arbeitsschutzpolitik und Sozialpartner Entwicklung ergänzender, konkretisierender oder zusätzlicher Handlungsoptionen Maßnahmenumsetzung Forschungsagenda Fachpolitische und öffentliche Kommunikation BAuA Wissenschaftlicher Beirat Diskurs mit Wissenschaft Diskurs mit Arbeitsschutz und Politik
14 Berücksichtigte Themenfelder Arbeitsaufgabe Tätigkeitsspielraum (Handlungs- und Entscheidungsspielraum, Aufgabenvariabilität; Vollständigkeit) Arbeitsintensität Störungen und Unterbrechungen Emotionsarbeit Traumatische Belastungen Arbeitszeit Atypische Arbeitszeiten Pausen Detachment Mobilität Work-Life Balance Arbeitsbezogene erweiterte Erreichbarkeit Führung und Organisation Führung Soziale Beziehungen Organisationale Gerechtigkeit Atypische Beschäftigung Arbeitsplatzunsicherheit Rückmeldung Technische Faktoren Lärm Beleuchtung Klima Mensch-Maschine-Interaktion Mensch-Rechner-Interaktion Outcome Variablen Gesundheit Befinden Leistung Herz-Kreislauf-System Muskel-Skelett-System Psychische Störungen Motivation Arbeitszufriedenheit Themenauswahl auf Basis des Stands der Wissenschaft sowie des öffentlichen und politischen Diskurses
15 Ergebnisüberblick: Stressoren und Ressourcen (1) Stressoren Ressourcen Arbeitsaufgabe - Hohe quantitative Anforderungen - Emotionsarbeit - Störungen und Unterbrechungen - Handlungs- und Entscheidungsspielraum - Vollständigkeit Technische Faktoren - Störungen bei der Aufgabenbewältigung - Kontrolle und Einfluss auf Gestaltung - Beleuchtung zur Unterstützung der circadianen Rhythmik
16 Ergebnisüberblick: Stressoren und Ressourcen (2) Stressoren Ressourcen Arbeitszeit Führung und Organisation - Atypische Arbeitszeiten - Rufbereitschaft - Arbeitsbezogene erweiterte Erreichbarkeit - Destruktive Führung - Mobbing - Arbeitsplatzunsicherheit - Zeitsouveränität - Vorhersagbarkeit/ Planbarkeit - Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben - (Kurz-)Pausen - Abschalten-Können - Organisationale Gerechtigkeit - Soziale Unterstützung - Sozial vermittelte Rückmeldung
17 Empfehlungen aus den Reviews 1. Den technischen Arbeitsschutz weiterentwickeln und ergänzen 2. Prospektive Gestaltung technisch-organisatorischer Arbeitssysteme intensivieren 3. Aufgabenbezogene Schlüsselfaktoren konkretisieren, tätigkeits- und organisationsspezifische Gestaltungskonzepte entwickeln 4. Arbeitszeit begrenzen und partizipativ gestalten 5. Arbeit und Erholung ausbalancieren 6. Führungskräfte und andere Schlüsselgruppen (Betriebsräte, Beschäftigte) als Gestaltungsakteure stärken
18 Transfer in Politik und Praxis: Stakeholder Diskussionen Start Phase III Diskussion mit dem BAuA Kuratorium Ministerin July 2016 Grundlage: Zwischenbericht Stakeholder Diskussionen Sozialpartner (AG-Verbände, Gewerkschaften) AGS Institutionen (UVT, GDA, NAK, Länder) Initiativen und Kampagnen Krankenversicherungen Forschungsagenda Abschlussbericht Abschlusskonferenz ( / Berlin) Runder Tisch Präsentationen auf Konferenzen und nationalen wie internationalen Workshops
19 Weiteres Vorgehen Prävention AGS 1. AGS Prozesse (bzgl. psychischer Gesundheit) müssen die Erfahrungen von Schlüsselpersonen und Mitarbeitern berücksichtigen Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt Sozialpartner 2. Primär- Sekundär und Tertiärprävention besser enger verknüpfen 3. Handlungskompetenzen der professionellen AGS-Akteure weiterentwickeln 4. Mehr Wissen zur Wirksamkeit von Interventionen schaffen
20 Diskussion am runden Tisch Initiative und Moderation: BMAS Beteiligte: BDA DGB UVTs, Länder BAuA Ziele: Festlegung eines Aktionsplans und Diskussion der Strategien zur Einführung
21 Was kann Ver.di tun? Betätigungsfeld Arbeitsgestaltung in Veränderungsprozessen stärken: Betriebsräte sensibilisieren, schulen (Praxistool), Betriebsvereinbarungen (Kultur, Psychische Belastungen etc, / Steuerungsgruppen) initiieren Kooperation mit anderen AGS-Verantwortlichen in den Organisationen im Hinblick auf Arbeitsgestaltung in Veränderungsprozessen intensivieren intensive Beteiligung an der Debatte um psychische Belastungen (Betriebsvereinbarung Kultur ; Psychische Belastungen...) Beteiligung bei der Umsetzung der Empfehlungen im Projekt Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt... IHRE Ideen bitte!!!!
22 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Scoping Reviews online: Abschlussbericht: Kontakt:
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