Konzept zur Förderung des Sozialverhaltens
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- Nicolas Beyer
- vor 6 Jahren
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1 Konzept zur Förderung des Sozialverhaltens 1. Sozialtraining Das in den jeweils neuen Erstklässlern durchgeführte Sozialtraining schließt mit seinen inhaltlichen Schwerpunkten an ein Sozialtraining der ganzen Schule, welches vor wenigen Jahren mit größerem Umfang stattfand, an. Somit soll gewährleistet sein, dass alle Kinder der Schule ein einheitliches Handwerkszeug erlernt haben und die genutzten Mittel wie die Stopp-Hand von jedem Kind verstanden und umgesetzt werden können. Das Sozialtraining der Klasse 1 besteht aus fünf verpflichtenden unterschiedlichen Teilbereichen, mit je einem verpflichtendem Element, die in Absprache mit den jeweiligen Klassenlehrern erweitert oder auch ergänzt werden können. Teilbereiche: 1. Umgang mit Gefühlen verpflichtendes Element: Gefühlsbarometer 2. Umgang mit Provokationen verpflichtendes Element: Geschichte Elo- der Elefant 3. Drohende Konflikte stoppen verpflichtendes Element: Stopp-Hand 4. Miteinander reden verpflichtendes Element: Warme Dusche 5. Miteinander Umgehen verpflichtendes Element: Giraffen Sprache In einer etwaigen Erweiterung bietet es sich an, auf aktuelle Problematiken der Klassen zu reagieren. Dies könnte u.a. die Besprechung und Einführung von Klassenregeln sein. Ein möglicher Stundenaufbau eines Sozialtrainings, mit erweiternden Erklärungen, befindet sich im Anhang. Organisatorischer Rahmen und Durchführung Zur kontinuierlichen Gewährleistung des Sozialen Lernens sind im Stundenplan nach Möglichkeit zwei, mindestens jedoch eine Stunde, im Rahmen des wöchentlich
2 stattfindenden Sachunterrichts, fest vorgesehen. Die Durchführung des Sozialtrainings findet zwischen den Herbst- und Weihnachtsferien statt. Dafür werden die Flexiblen Stunden für den Jahrgang 1 genutzt. Den Teilbereichen eins bis vier wird mindestens eine Stunde zugeschrieben. Der Teilbereich fünf, in dem das Erlernen der Giraffensprache vorgesehen ist, werden mehrere Stunden zugeschrieben. Eine Erweiterung des zeitlichen Rahmens ist möglich. 2. Giraffensprache An der GGS Eckenhagen haben wir uns darauf geeinigt, dass im Rahmen des Schulsozialtrainings alle Kinder der Schule die Giraffensprache und die Wolfssprache kennenlernen. Diese wurden in Anlehnung an das Prinzip der 'gewaltfreien Kommunikation' vor dem Hintergrund des personenzentrierten Ansatzes von Carl Rogers entwickelt. Ziel ist es, dass die Kinder erfahren, wie man Gefühle und Bedürfnisse ausdrückt, ohne zu kritisieren, zu verurteilen oder anzuklagen. Die Fähigkeit unausgesprochene Gefühle und Bedürfnisse hinter aggressiven und feindseligen Äußerungen wahrzunehmen. Verschiedene Interessenlagen werden wahrgenommen, auch bei Konflikten, in die man selbst einbezogen ist. Das Konzept zielt darauf ab, Beobachtung von Bewertung trennen zu lernen. Der Wolf steht für das, was Kommunikation schwierig macht. Er gibt sich manchmal äußerlich höflich und diplomatisch, manchmal emotional, aggressiv und verletzend. Er zeigt sich nicht immer wild, erschreckend und zähnefletschend, sondern versucht auch im Zorn, seine Emotionen in den Griff zu bekommen. Seine wirklichen Gefühle will er verbergen. Die Giraffensprache macht Kommunikation leichter und angenehmer. Sie versucht, keine Ängste und Unsicherheiten zu wecken. Sie ist geprägt vom Bemühen um einen achtsamen Umgang und von Einfühlungsvermögen in andere und in sich selbst. Im Kommunikationsverhalten jedes Menschen finden sich, unterschiedlich ausgeprägt, Anteile der Giraffen- und der Wolfssprache. Den Kindern soll altersgemäß eine tiefer gehende Einsicht in diese Kommunikationsabläufe vermittelt werden mit dem Ziel, in Konfliktsituationen angemessener sprachlich reagieren zu können. Die Giraffe, als Zeichen für die Bedeutung der Giraffensprache, steht im Schulgebäude an einem zentralen Platz im ersten Aufgang. Schon in der 1. Klasse werden die Schülerinnen und Schüler dazu angehalten, mit Hilfe der ihnen bekannten Zeichen an
3 der Giraffe, selbstständig (oder mit Hilfe der Pausenengel) zu lösen. Im Rahmen der Einführung erhalten die Kinder einen Giraffensprachen-Ausweis, in dem sowohl sie, als auch ihre Eltern, sich per Unterschrift verpflichten, die Giraffensprache anzuwenden. Zur Einführung der Giraffensprache ist eine Unterrichtsreihe vorgesehen, die im Lehrerzimmer in einem Ordner zum Thema zum Sozialtraining zu finden ist. 3. Bilderbücher Verbindliche Buchauswahl Um die Schülerinnen und Schüler der GGS Eckenhagen bezüglich ihrer sozialen Kompetenzen zu fördern und zu stärken, haben wir verschiedene Bücher herausgesucht, die bestimmte Thematiken ansprechen und vertiefen. Die Bücher und Begleitmaterialien sind in der Schule vorhanden und befinden sich in der Lehrerbibliothek im Lehrerzimmer. Die Materialien sind so gewählt, dass jeder Klassenlehrer nach den Bedürfnissen seiner Klasse eine Auswahl, hinsichtlich des Umfangs und des Einsatzes in den verschiedenen Fächern, treffen kann. Im Folgenden werden die Bücher kurz vorgestellt und der zu behandelnde Schwerpunkt dargestellt. Irgendwie anders von Kathryn Cave und Chris Riddel So sehr er sich auch bemühte, wie die anderen zu sein, Irgendwie anders war irgendwie anders. Deswegen lebte er auch ganz allein auf einem hohen Berg und hatte keinen einzigen Freund. Bis eines Tages etwas Seltsames vor seiner Tür stand. Das sah ganz anders aus als Irgendwie anders, aber es behauptete, genau wie er zu sein... Mögliche Schwerpunkte des Buches liegen bei den Themen Ich und die anderen, Gefühle und Freundschaft und Toleranz. Du hast angefangen! Nein, du! von David McKee
4 Es war einmal ein blauer Kerl, der lebte an der Westseite eines Berges, wo die Sonne untergeht. Und an der Ostseite, wo die Sonne aufgeht, da lebte ein roter Kerl. Manchmal redeten die beiden miteinander durch ein Loch im Berg. Aber gesehen hatten sie sich noch nie. Bis eines Tages ein heftiger Streit zwischen den beiden entstand... In diesem Buch geht es schwerpunktmäßig um das Thema Streiten und Versöhnen. Du bist einmalig von Max Lucado Jeden Tag tun die Wemmicks, das kleine Völkchen von Holzpuppen, dasselbe; sie stecken einander goldene Sternchen oder graue Punkte an. Die Schönen die mit glattem Holz und strahlenden Farben bekommen immer Sternchen. Auch die Begabten. Die anderen aber, die nicht so viel können oder deren Farbe schon abblättert, erhalten hässliche graue Punkte. So wie Punchinello. Erst mit dem Kennen lernen von dem Mädchen Lucia, an der keine Punkte halten, erkennt Puncinello, dass auch er kein schlechter Wemmick, sondern EINMALIG ist. Das Erkennen des eigenen Wertes, die Unabhängigkeit von der Meinung anderer und das Stärken des Gegenübers stellen in diesem Buch die Schwerpunkte dar. Wer ist denn Frau Sudek? von David McKee Jennifers Mutter schimpft, doch Jennifer weiß nicht, warum. Ihr Freund Tim tröstet: Gar nicht sie, sondern Frau Sudek sei schuld! Aber Jennifer kennt keine Frau Sudek. Und vorher war da auch noch Herr Motzeck, der Jennifers Mutter beim Einparken angehupt hat, weil seine Frau ihn zuvor einen Dummkopf genannt hat. Und die war so wütend auf ihn, weil... Ein Bilderbuch über eine fast alltägliche Geschichte, die immer dann passieren kann, wenn gekränkte und genervte Menschen ungefiltert Dampf ablassen und zwar an denen, die eigentlich gar nicht schuld sind. In diesem Buch werden Schwerpunkte wie Höfliches Miteinander und das Weitergeben von Frust an Andere thematisiert.
5 Organisation und Durchführung Die ausgewählten Bilderbücher werden jährlich wechselnd zwischen den Herbst- und Weihnachtsferien im Klassenverband behandelt. Die Nutzung des Begleitmaterials sowie der Umfang der Unterrichtseinheit liegen im Ermessen der einzelnen Lehrkraft. Neben der gebundenen Fassung der Bücher sind diese, jeweils auch als großformatige Einzelbilder vorhanden, und können mit Hilfe eines Erzähltheater- Rahmens (Kamishibai) präsentiert werden.
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