Reihe Forschungsberichte Nr. 38. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg

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1 Frauen und Familie Europäischer Sozialfonds im Land Brandenburg Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg Ergebnisse der achtzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg Reihe Forschungsberichte Nr. 38

2 Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Brandenburgischen Landesregierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Bundes-, Landtags- und Kommunalwahlen sowie für die Wahl der Mitglieder des Europäischen Parlaments. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht so verwendet werden, dass es als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer einzelnen Mitglieder zu verwenden. Die Meinung der Autoren muss sich nicht in jedem Fall mit der Meinung des Herausgebers decken.

3 Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg Ergebnisse der achtzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg Studie im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg Erarbeitet in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) Auswertung: Datenerhebung: Vera Dahms, Marek Frei, Monika Putzing, Emanuel Bennewitz SÖSTRA Sozialökonomische Strukturanalysen GmbH Berlin TNS Infratest Sozialforschung GmbH München Gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie, aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des IAB (Basisstichprobe) und des Landes Brandenburg Berlin, April 2014

4 Inhaltsverzeichnis EINFÜHRUNG... 1 IN ALLER KÜRZE DATENBASIS ENTWICKLUNG UND STRUKTUR DER BETRIEBE UND BESCHÄFTIGUNG Entwicklung der Zahl der Betriebe bis Entwicklung der Beschäftigtenzahl bis Struktur der Betriebe und Beschäftigten Beschäftigungszugänge und -abgänge in Brandenburger Betrieben Qualifikationsanforderungen an die Beschäftigten ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG Entwicklung atypischer Beschäftigung Formen atypischer Beschäftigungsverhältnisse FACHKRÄFTEBEDARF Bedarf an Fachkräften Besetzung von Fachkräftestellen Kompromisse bei der Besetzung von Fachkräftestellen BETRIEBLICHE AUSBILDUNG - SCHWERPUNKTTHEMA Ausbildungsbeteiligung der Betriebe Schwierigkeiten bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen und Gründe der Nichtbesetzung Kompromissbereitschaft der Betriebe bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen Übergang von Ausbildung in Beschäftigung WEITERBILDUNG Betriebliche Weiterbildungsbeteiligung Weiterbildungsbeteiligung der Beschäftigten I

5 7 ZUR WIRTSCHAFTLICHEN SITUATION Löhne und Tarifbindung Investitionen Innovationen, Forschung und Entwicklung Umsatz und Export Produktivität RESÜMEE ABBILDUNGSVERZEICHNIS... III TABELLENVERZEICHNIS... V II

6 Einführung Das IAB-Betriebspanel wurde in Brandenburg als mündliche Arbeitgeberbefragung auf Leitungsebene von Juli bis Oktober 2013 zum 18. Mal durchgeführt. Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg hat durch seine finanzielle Beteiligung im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) einen Auswertungsbericht für das Land Brandenburg ermöglicht. Ziel des Berichtes ist es, aktuelle repräsentative Daten über die Beschäftigungsentwicklung sowie Informationen über ausgewählte wirtschaftliche Kennziffern der Betriebe Brandenburgs bereitzustellen. Die Themen Fachkräfte und Ausbildung stehen seit Jahren im Mittelpunkt der Panelauswertungen. Die jährlich vorliegenden Informationen zu Einstellungen, nicht besetzten Stellen sowie zur Suche nach Fachkräften zeigten in der Vergangenheit einen Anstieg des Fachkräftebedarfs bei gleichzeitig steigenden Besetzungsschwierigkeiten in den Betrieben. In der Diskussion um den künftigen Fachkräftebedarf und um die zunehmenden Schwierigkeiten bei der Besetzung von Fachkräftestellen spielt auch die Ausbildungsbeteiligung der Betriebe eine wesentliche Rolle. Es werden Angaben der Betriebe sowohl zu ihrer Ausbildungsberechtigung wie auch zur tatsächlichen Ausbildungsbeteiligung erhoben. Vor dem Hintergrund zunehmender Besetzungsschwierigkeiten von Ausbildungsstellen sind die betrieblichen Gründe der Nichtbesetzung von Ausbildungsstellen für politisches Handeln relevant. Darüber hinaus liegen betriebliche Informationen über Voraussetzungen vor, unter denen ein Betrieb bereit ist, auch Jugendliche mit schlechten schulischen Leistungen bzw. Jugendliche ohne Schulabschluss einzustellen. Betriebe gehen sowohl bei der Besetzung von Fachkräftestellen als auch von Ausbildungsplätzen Kompromisse ein. Aussagen zu konkret eingegangenen Kompromissen spiegeln betriebliche Reaktionsmuster wider und liefern Ansatzpunkte für politische Handlungsempfehlungen bspw. für betriebliche Weiterbildung. Standardmäßig erfolgen Auswertungen zur betrieblichen Weiterbildung und zu den so genannten atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Hierbei handelt es sich um Beschäftigungsverhältnisse, die vom Normalarbeitsverhältnis abweichen wie Teilzeitbeschäftigung einschließlich Midi- und Mini- Jobs, befristete Beschäftigung und Leiharbeit. Neben Informationen zur Beschäftigungsentwicklung erfolgen Analysen ausgewählter wirtschaftlicher Kennziffern, die für die betriebliche Nachfrage nach Arbeitskräften eine hohe Bedeutung haben. Dazu zählen die Investitions- und Innovationsbereitschaft der Betriebe, ihre Beteiligung an Forschung und Entwicklung, Umsatz einschließlich des Exports, Löhne und Gehälter, Gewinn- und Kapitalbeteiligung, Tarifbindung sowie Produktivität. Auch die vorliegenden Ergebnisse zur Lohnentwicklung und Tarifbindung in Brandenburg können Ansatzpunkte für politisches Handeln bilden. Die mit dem IAB-Betriebspanel gewonnenen Ergebnisse verbessern wesentlich die Informationsbasis, die von amtlichen statistischen Daten geboten wird, da die Grundgesamtheit des IAB- Betriebspanels alle Betriebe umfasst, die mindestens eine sozialversicherungspflichtig beschäftigte Person haben. Damit ist das IAB-Betriebspanel wesentlich breiter angelegt als andere betriebsbezogene Datenquellen, die sich vielfach nur auf ausgewählte Bereiche der Wirtschaft (z. B. produzierendes Gewerbe) oder auf Betriebe ab einer bestimmten Größe (z. B. mit mindestens 20 Beschäftigten) beschränken. Ein weiterer Vorteil dieser seit 1996 jährlich durchgeführten Arbeitgeberbefragung besteht darin, dass sowohl für Brandenburg, Ostdeutschland als auch Westdeutschland insgesamt dasselbe Fragenprogramm und dasselbe Erfassungs-, Hochrechnungsund Auswertungsverfahren verwendet wird. Infolgedessen sind vergleichende Analysen für Brandenburg, Ost- und Westdeutschland insgesamt ohne methodische und definitorische Schwierigkeiten und im langjährigen Zeitverlauf möglich. Das IAB-Betriebspanel ist als Längsschnitterhebung angelegt, d. h. jedes Jahr werden dieselben Betriebe befragt. In Anbetracht dessen, dass die Arbeitgeberbefragung zum 18. Mal durchgeführt wurde, können Querschnittsvergleiche über die Jahre 1996 bis 2013 in die Auswertung aufgenommen werden. 1

7 In aller Kürze Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) führt seit 1996 jährlich eine repräsentative Arbeitgeberbefragung in Brandenburger Betrieben durch, 2013 zum 18. Mal. Weiterhin Zunahme der Zahl der Betriebe 2013 gab es in Brandenburg nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit Betriebe mit mindestens einer sozialversicherungspflichtig beschäftigten Person. Zwischen 2006 und 2013 hat sich die Zahl der Betriebe in Brandenburg um etwa Betriebe erhöht. Das entspricht einem Zuwachs von ca. 5 Prozent. Auch in Ost- und Westdeutschland erhöhte sich seit 2006 die Zahl der Betriebe (in Ostdeutschland um 3 Prozent, in Westdeutschland um 5 Prozent). Zahl der Beschäftigten erneut angestiegen Parallel zur kontinuierlich gestiegenen Zahl der Betriebe hat nach Angaben des IAB-Betriebspanels auch die Zahl der Beschäftigten in Brandenburg zwischen 2005 und 2013 mit Ausnahme des Jahres 2010 zugenommen gab es in Brandenburg etwa 937 Tsd. Beschäftigte. Im Vergleich zu 2005 erhöhte sich die Beschäftigtenzahl in Brandenburg um etwa 11 Prozent. Damit war der Zuwachs etwas höher als im ostdeutschen Durchschnitt (+10 Prozent), im Vergleich zu Westdeutschland fiel er allerdings geringer aus (+14 Prozent). Beschäftigungsaufbau seit 2005 überwiegend von sozialversicherungspflichtiger Teilzeitbeschäftigung getragen In Brandenburg waren 2013 etwa 100 Tsd. Beschäftigte mehr tätig als Dieser Beschäftigungsaufbau beruhte vor allem auf einer Zunahme sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung (ca. 85 Tsd.). Hierbei stieg insbesondere sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung an (ca. 70 Tsd.), während sich sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung in geringerem Maße erhöhte (ca. 15 Tsd.). Gleichzeitig hat es auch einen Anstieg geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse gegeben (ca. 30 Tsd.), während die Zahl der Beamtinnen und Beamten rückläufig war (ca. 10 Tsd.). Atypische Beschäftigung weiterhin auf hohem Niveau große Unterschiede bei Frauen und Männern Der Anteil atypischer Beschäftigungsverhältnisse (Teilzeit einschließlich Midi- und Mini-Jobs, befristete Beschäftigung und Leiharbeit) an allen Beschäftigungsverhältnissen (Flexibilisierungsgrad) lag 2013 in Brandenburg bei 38 Prozent und war damit ebenso hoch wie in Ost- und Westdeutschland (38 bzw. 39 Prozent). Seit 2005, dem Jahr des beginnenden Beschäftigungsaufbaus, hat sich der Flexibilisierungsgrad in Brandenburg um 10 Prozentpunkte erhöht. Frauen sind deutlich häufiger atypisch beschäftigt als Männer. Der Flexibilisierungsgrad der Frauen erhöhte sich zwischen 2005 und 2013 von 39 auf 52 Prozent, der der Männer von 15 auf 21 Prozent. Atypische Beschäftigung von Teilzeit dominiert Atypische Beschäftigung wurde in Brandenburg auch 2013 von Teilzeit dominiert (27 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse bzw. ca. 250 Tsd. Beschäftigte). Bei Teilzeitbeschäftigung hatte die so genannte klassische Teilzeit (sozialversicherungspflichtig ohne abgesenkte Beiträge) das höchste Gewicht entfielen auf diese Beschäftigungsform 15 Prozent aller Brandenburger Beschäftigten (rund 140 Tsd.) und damit anteilig ebenso viele wie in Ost- und Westdeutschland. Seit 2005 hat sich der Anteil dieser Beschäftigungsform fast verdoppelt (8 Prozent in 2005). Zu den Teilzeitbeschäftigten zählen darüber hinaus fast alle Midi- und Mini-Jobs. Der Anteil der Midi-Jobs an allen Beschäftigten lag 2013 wie bereits in den Vorjahren unverändert bei 4 Prozent (gut 30 Tsd. Personen), der der Mini-Jobs bei 8 Prozent (knapp 80 Tsd. Beschäftigte). Der Anteil der Mini-Jobs hat sich seit 2005 um 2 Prozentpunkte erhöht und liegt weiterhin deutlich unterhalb des westdeutschen Vergleichswertes (13 Prozent). 2

8 Nur gut jede vierte Befristung mündet in unbefristete Beschäftigung Befristet Beschäftigte hatten 2013 einen Anteil von 10 Prozent (ca. 90 Tsd.) an allen Brandenburger Beschäftigten. Fast jede zweite Neueinstellung war im ersten Halbjahr 2013 in Brandenburg befristet. Das war der höchste Anteilswert im ostdeutschen Ländervergleich. Mitte 2013 lief für ca. 27 Tsd. Beschäftigte in Brandenburg ihr befristeter Arbeitsvertrag aus: Von diesen wurden 27 Prozent in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis übernommen (Ostdeutschland 32 Prozent, Westdeutschland 38 Prozent). Nur im Freistaat Thüringen lag dieser Anteilswert der Überleitung bislang befristeter in unbefristete Beschäftigung noch niedriger. Weitere 40 Prozent erhielten erneut befristete Arbeitsverträge im selben Betrieb und 33 Prozent schieden aus dem Betrieb aus. Fast jeder zweite Personalabgang unfreiwillig, gut jeder vierte freiwillig Im ersten Halbjahr 2013 nahmen 29 Prozent aller Brandenburger Betriebe Personaleinstellungen vor (ca. 62 Tsd.), 23 Prozent der Betriebe verzeichneten Personalabgänge (ca. 43 Tsd.). Jeweils rund die Hälfte der Personalabgänge wie auch der -zugänge entfiel auf Frauen. Mit der günstigen Beschäftigungsentwicklung in Brandenburg seit 2005 hat sich der Anteil der Personalabgänge, der auf die Kündigung seitens der Arbeitnehmer/-innen zurückzuführen waren, von 10 Prozent in 2005 auf 28 Prozent in 2013 fast verdreifacht (ca. 12 Tsd.). Demgegenüber erfolgten Arbeitgeberkündigungen 2013 mit einem Anteil an allen Personalabgängen von 29 Prozent (ca. 12 Tsd.) nicht ganz so häufig wie 2005 (32 Prozent). Deutlich rückläufig war der Anteil der Personalabgänge, der auf das Auslaufen befristeter Verträge zurückzuführen war. Er verringerte sich von 29 Prozent in 2005 auf 20 Prozent (ca. 9 Tsd.) in Damit fiel der Anteil unfreiwilliger Personalabgänge (Arbeitgeberkündigungen und Auslaufen befristeter Verträge) 2013 in Brandenburg mit 49 Prozent geringer aus als mit 61 Prozent in 2005, während der Anteil freiwilliger Abgänge (Kündigung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern) zunahm. Leichter Rückgang des Fachkräftebedarfs und weitere Entspannung der Besetzungsproblematik in 2013 Der Fachkräftebedarf in Brandenburg (Einstellung von Fachkräften plus nicht besetzte Fachkräftestellen im jeweiligen Halbjahr) hat sich leicht von ca. 54 Tsd. in 2012 auf ca. 51 Tsd. in 2013 verringert. Die Zahl der eingestellten Fachkräfte blieb aber mit jeweils 41 Tsd. unverändert, die Zahl unbesetzter Fachkräftestellen verringerte sich von ca. 13 auf 10 Tsd. Die Nichtbesetzungsquote lag in Brandenburg 2013 bei 20 Prozent und fiel damit deutlich geringer aus als im Vorjahr. Demgegenüber stagnierte sie in Ostdeutschland bei 25 Prozent, in Westdeutschland verringerte sie sich um 1 Prozentpunkt auf 24 Prozent. Zunehmende Herausforderungen bei Stellenbesetzungen Hochqualifizierter Die Situation im Bereich Hochqualifizierter (Beschäftigte mit Hochschulabschluss) hat sich 2013 gegenüber 2008 weiter verschärft (Anstieg der Nichtbesetzungsquote von 30 auf 38 Prozent). Vor allem Brandenburger Kleinst- und Kleinbetriebe hatten zunehmende Schwierigkeiten, ihre Stellen mit Hochqualifizierten zu besetzen. Lediglich Großbetriebe waren 2013 etwas erfolgreicher bei diesen Stellenbesetzungen als Bei der Besetzung von Stellen mit erforderlichem Berufsabschluss gab es nur eine geringfügige Veränderung zu 2008 (Anstieg der Nichtbesetzungsquote von 15 auf 16 Prozent). Allerdings hatten wiederum vor allem Kleinstbetriebe 2013 größere Schwierigkeiten, diese Stellen mit entsprechend qualifiziertem Personal zu besetzen. Einstellungen mit Kompromissen erleichterten Deckung des Fachkräftebedarfs Von allen Brandenburger Betrieben, die 2013 Fachkräfte einstellten, gingen 33 Prozent Kompromisse ein (2005 nur 19 Prozent). Damit waren Brandenburgs Betriebe 2013 etwas kompromissbereiter als ost- und westdeutsche Betriebe. In erster Linie sahen die Betriebe das Erfordernis, den Einarbeitungsaufwand zu erhöhen und interne Weiterbildungsmaßnahmen durchzuführen. Die Betriebe reduzierten aber auch ihre Ansprüche an die fachliche Qualifikation. Insgesamt erfolgten 2013 etwa 21 Prozent aller Fachkräfteeinstellungen in Brandenburg mit Kompromissen (2005 ca. 16 Prozent) und damit ähnlich häufig wie in Ost- und Westdeutschland (22 bzw. 19 Prozent). Trotz der eingegangenen Kompromisse haben die Besetzungsschwierigkeiten in Brandenburg seit 2005 insgesamt zugenommen, auch wenn sich die Situation 2012 und 2013 etwas entspannt hat. 3

9 Geringe Ausschöpfung der Ausbildungsbasis in Brandenburg Von allen Brandenburger Betrieben war 2013 mehr als jeder zweite Betrieb ausbildungsberechtigt (56 Prozent). Von den ausbildungsberechtigten Betrieben in Brandenburg bildeten 2013 ca. 39 Prozent aus und damit anteilig weniger als im ostdeutschen Durchschnitt mit 42 Prozent (Westdeutschland 53 Prozent). Die seit Jahren in Brandenburg wie auch in Ostdeutschland rückläufige Ausbildungsbeteiligung der Betriebe konnte 2013 in Brandenburg gestoppt werden. Der Anteil ausbildender an allen ausbildungsberechtigten Betrieben erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 1 Prozentpunkt. Die vorhandene betriebliche Ausbildungsbasis gemessen an allen Betrieben mit Ausbildungsberechtigung wurde in Brandenburg damit auch 2013 im Vergleich mit Westdeutschland in deutlich geringerem Maße ausgeschöpft. Gleichzeitig erhöhte sich 2013 in Brandenburg der Anteil unbesetzter Ausbildungsstellen an allen angebotenen Plätzen auf 46 Prozent (Ostdeutschland 34 Prozent, Westdeutschland 16 Prozent). Insbesondere Kleinstbetriebe standen vor großen Herausforderungen, während Großbetriebe angebotene Ausbildungsplätze in der Regel besetzen konnten. Die Ausbildungsquote, d. h. der Anteil der Auszubildenden an den Beschäftigten, lag 2013 in Brandenburg wie auch in Ostdeutschland bei 3 Prozent und war damit etwas niedriger als in Westdeutschland (4 Prozent). Größter Ausbilder in Brandenburg gemessen an der Zahl der Ausbildungsverhältnisse war wie bereits im Vorjahr das Gesundheits- und Sozialwesen, gefolgt vom Bereich Handel und Reparatur sowie dem verarbeitenden Gewerbe. Jugendliche ohne Schulabschluss mit geringen Chancen auf einen Ausbildungsplatz Immerhin räumten 70 Prozent aller ausbildungsberechtigten Betriebe Brandenburgs Bewerberinnen und Bewerbern mit schlechten schulischen Leistungen Chancen auf einen Ausbildungsplatz ein, während die Bereitschaft zur Einstellung von Bewerberinnen und Bewerbern ohne Schulabschluss jedoch mit 23 Prozent deutlich geringer ausfiel. Wichtige Voraussetzungen für deren Berücksichtigung waren ein erfolgreich absolviertes Betriebspraktikum sowie ein guter Bewerbungseindruck. Öffentliche Förderung spielte demgegenüber bei der betrieblichen Entscheidung kaum eine Rolle. Die Einschätzungen in Ost- und Westdeutschland waren ähnlich. Übernahmequote weiterhin auf hohem Niveau Von allen Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen wurden 2013 in Brandenburg 62 Prozent von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen (Ostdeutschland 63 Prozent, Westdeutschland 67 Prozent). Damit lag die Übernahmequote der Brandenburger Betriebe auf hohem Niveau und erreichte den bisherigen Höchstwert des Vorjahres. Ohne Berücksichtigung der spezifischen Situation der Branche Erziehung und Unterricht betrug die Übernahmequote 64 Prozent. Von allen übernommenen Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen erhielten 57 Prozent zunächst befristete Arbeitsverträge. Damit spielten Befristungen bei der Übernahme in Brandenburg eine größere Rolle als in Ost- und Westdeutschland (52 bzw. 48 Prozent). Geringere Weiterbildungsbeteiligung der Betriebe bei stabil gebliebener Weiterbildungsquote Im Jahr 2013 beteiligten sich 52 Prozent aller Brandenburger Betriebe an Weiterbildung, während es im Vorjahr 55 Prozent waren. Die Weiterbildungsbeteiligung Brandenburger Betriebe lag aber auch 2013 wie bereits in den Vorjahren oberhalb des ostdeutschen Vergleichswertes (50 Prozent) und entsprach der Weiterbildungsbeteiligung westdeutscher Betriebe. Die Weiterbildungsquote, d. h. der Anteil der Weiterbildungsteilnehmenden an allen Beschäftigten, lag im ersten Halbjahr 2013 in Brandenburg bei 34 Prozent (Ostdeutschland 32 Prozent, Westdeutschland 31 Prozent) und war damit in Brandenburg so hoch wie im Vorjahr. Diese Veränderungen zeigen, dass sich 2013 insbesondere kleinere Brandenburger Betriebe in geringerem Maße an Weiterbildung beteiligten als im Vorjahr. Frauen partizipierten auch 2013 stärker an Weiterbildungsmaßnahmen als Männer (Weiterbildungsquote Frauen 38 Prozent, Männer 30 Prozent). 4

10 Deutlicher Anstieg der Weiterbildungsquote Un- und Angelernter In Abhängigkeit von der ausgeübten Tätigkeit differiert die Weiterbildungsbeteiligung der Beschäftigten. Mit zunehmenden qualifikatorischen Anforderungen steigt die Einbeziehung in Weiterbildung von 26 Prozent der Un- und Angelernten, auf 38 Prozent der Beschäftigten mit Berufsabschluss und 46 Prozent aller Hochqualifizierten. Die Weiterbildungsquoten waren in ausnahmslos allen Beschäftigtengruppen 2013 höher als Am deutlichsten war der Anstieg bei Un- und Angelernten, deren Weiterbildungsquote sich von 15 Prozent in 2007 auf 26 Prozent in 2013 erhöhte. Entwicklung wichtiger betrieblicher Kennziffern Umsatz und Export: Der Umsatz Brandenburger Betriebe lag 2012 auf Rekordniveau, wohingegen die Exportleistungen geringer ausfielen als im Vorjahr, ebenso sanken die Exportquoten. Die Investitionsintensität (Investitionen je VZÄ) lag 2012 bei etwa 8 Tsd. und war damit etwa so hoch wie in Westdeutschland. Gegenüber 2010 ist sie gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr ist sie unverändert hoch geblieben. Innovationen: Brandenburgs Betriebe waren 2012 anteilig zwar innovativer als 2007, dennoch blieb die Innovationslücke zu Westdeutschland bestehen waren 33 Prozent der Betriebe Brandenburgs (ohne Banken, Versicherungen, öffentliche Einrichtungen) innovativ (Ostdeutschland 33 Prozent, Westdeutschland 41 Prozent), d. h. sie realisierten mindestens eine Produkt- oder eine Prozessinnovation. Die Innovationsaktivitäten des verarbeitenden Gewerbes des Landes haben mit Überwindung der Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich zugenommen und 2011 gemessen am Anteil der Betriebe des verarbeitenden Gewerbes fast das Niveau Westdeutschlands erreicht waren die Innovationsaktivitäten des Brandenburger verarbeitenden Gewerbes allerdings wieder rückläufig. Forschung und Entwicklung: Im Durchschnitt befassten sich 2013 in Brandenburg 3 Prozent aller Betriebe mit Forschung und Entwicklung (FuE) und damit weniger als in Ost- und Westdeutschland (jeweils 5 Prozent). Während die FuE-Leistungen gemessen am Anteil der mit FuE beauftragten Beschäftigten in Brandenburg weitgehend von mittleren Betrieben (49 Prozent aller FuE-Beschäftigten) getragen wurden, waren es in Westdeutschland in erster Linie Großbetriebe (53 Prozent). Lohn und Tarifbindung: Die Löhne (Lohn je VZÄ) sind in Brandenburg auch 2013 weiter leicht angestiegen. Die Angleichungsquote lag 2013 aber unverändert bei 76 Prozent des westdeutschen Vergleichswertes. Der seit vielen Jahren zu beobachtende Rückgang des Anteils tarifgebundener Brandenburger Betriebe ist seit 2010 gestoppt. Gleichzeitig waren allerdings in tarifgebundenen Betrieben anteilig von Jahr zu Jahr weniger Beschäftigte tätig. Auch wenn Brandenburgs Betriebe gegenüber ostdeutschen Betrieben noch immer eine etwas höhere Tarifbindung aufwiesen, hat sich der Abstand zu Westdeutschland weiterhin vergrößert. Ertragslage: Insgesamt bezeichneten 2012 Brandenburger wie auch ost- und westdeutsche Betriebe ihre Ertragslage als befriedigend. Damit wurde die Ertragslage sowohl in Brandenburg als auch in Ost- und Westdeutschland in den vergangenen beiden Jahren so gut wie noch nie seit Mitte der 1990er Jahre bewertet. Weitere Verringerung des Produktivitätsabstands zu Westdeutschland Der Unterschied in den Produktivitätsniveaus (Produktivität = Umsatz je VZÄ) zwischen Brandenburger und westdeutschen Betrieben hat sich 2012 im Vorjahresvergleich verringert. Die Angleichungsquote der Produktivität lag 2012 bei 69 Prozent des westdeutschen Niveaus. Damit verringerte sich der Unterschied zu Westdeutschland gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozentpunkte. Gleichzeitig blieb der Produktivitätsunterschied zwischen dem Brandenburger und dem westdeutschen verarbeitenden Gewerbe groß (Angleichungsquote 73 Prozent). Hier spielten v. a. die Unterrepräsentanz von Großbetrieben sowie deren geringerer Beschäftigtenanteil eine Rolle. 5

11 1 Datenbasis Für die Befragungswelle 2013 liegen für Querschnittsauswertungen in Brandenburg verwertbare Interviews von Betrieben vor. Die befragten Betriebe repräsentieren die Grundgesamtheit von Betrieben mit mindestens einer sozialversicherungspflichtig beschäftigten Person in Brandenburg im Jahr 2012 (Jahr der Stichprobenziehung). Mit der Stichprobe wurden 1,6 Prozent der genannten Betriebe erfasst, in denen 7,9 Prozent aller Beschäftigten tätig sind. Alle in vorliegender Studie ausgewiesenen Angaben beruhen auf einer Hochrechnung. Diese erfolgte in zwei Schritten: 1. Gewichtung der antwortenden Betriebe entsprechend der der Stichprobe zugrunde liegenden Struktur der Datenbasis, nämlich der Verteilung der Betriebe nach Branchen und Betriebsgrößenklassen. Daraus wird jeweils ein Hochrechnungsfaktor pro Betrieb ermittelt. Die sich so ergebende, hochgerechnete Stichprobe entspricht der Gesamtzahl aller Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Schätzung von fehlenden Angaben (Imputation) durch Extrapolation auf der Basis von Referenzklassen aus der Ist-Matrix der antwortenden Betriebe. Die Imputation von Daten ist insbesondere für die Hochrechnung von Absolutzahlen erforderlich, da anderenfalls die hochgerechneten Werte zu niedrig ausfallen würden (z. B. Investitionen). Entsprechend den Anforderungen der Förderperiode der EU-Strukturfonds 2007 bis 2013 wird in diesem Bericht das Land Brandenburg nach zwei Förderregionen, den beiden NUTS-2-Regionen 1 Brandenburg Nord-Ost und Brandenburg Süd-West (Phasing-Out-Region) ausgewertet (vgl. Abbildung 1). Brandenburg Nord-Ost umfasst die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder) und die Landkreise Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Uckermark, Oberhavel, Barnim, Märkisch-Oderland und Oder-Spree; Brandenburg Süd-West die kreisfreien Städte Brandenburg an der Havel, Cottbus, Potsdam sowie die Landkreise Havelland, Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming, Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße. Kriterium für die Bildung der Regionen ist das BIP je Einwohner/-in. 2 Eine Auswertung der Panelergebnisse auf Ebene der Landkreise Brandenburgs ist aufgrund des vorliegenden Stichprobenumfangs nicht möglich. 1 NUTS (frz. Abk.: Nomenclature des unitas territoriales statistiques ) ist die hierarchische Gebietsgliederung der Europäischen Union für Zwecke der Regionalstatistik und darauf aufbauend die Grundlage für die Bewertung und Förderung strukturschwacher Gebiete. 2 Phasing-Out-Region Brandenburg Süd-West: Überschreitung der 75 Prozent-Grenze des BIP pro Kopf des Gemeinschaftsdurchschnitts im Zuge der EU-Osterweiterung. Region Brandenburg Nord-Ost: BIP pro Kopf liegt unterhalb des Gemeinschaftsdurchschnitts. 6

12 Abbildung 1: Förderregionen Brandenburgs: Brandenburg Nord-Ost und Brandenburg Süd-West Für die Auswertungen im Rahmen des vorliegenden Berichtes wird für den heterogenen Bereich der Dienstleistungen, unter Beachtung der inhaltlichen Bedeutung und der notwendigen Fallzahlen für eine verallgemeinerungsfähige Interpretation der Ergebnisse, folgende Branchengliederung 3 gewählt: Unternehmensnahe Dienstleistungen: Dazu gehören Grundstücks- und Wohnungswesen, Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architektur- und Ingenieurbüros, Forschung und Entwicklung, Werbung und Marktforschung, Veterinärwesen, Vermietung beweglicher Sachen, Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften sowie übrige Dienstleistungen (überwiegend für Unternehmen). Neben den unternehmensnahen Dienstleistungen werden die personenbezogenen Dienstleistungen Erziehung und Unterricht sowie Gesundheits- und Sozialwesen aufgrund ihrer Bedeutung, Abgrenzbarkeit und Größe jeweils gesondert dargestellt. Eine dritte Untergruppe der personenbezogenen Dienstleistungen bilden die übrigen personenbezogenen Dienstleistungen. Dazu gehören Gaststätten, Beherbergungsgewerbe, 3 Seit der Befragungswelle 2009 werden die Daten des IAB-Betriebspanels nach der WZ 2008 aufbereitet; bis einschließlich der Befragungswelle 2008 erfolgte dies nach der WZ

13 Kunst, Unterhaltung, Erholung und Sport, Reparatur von Datenverarbeitungsgeräten und Gebrauchsgütern sowie sonstige, überwiegend persönliche Dienstleistungen (z. B. Wäscherei, Friseur, Sauna). Bezüglich der Betriebsgrößenklassen werden die Betriebe im IAB-Betriebspanel nach der seit dem 1. Januar 2005 geltenden KMU-Definition der Europäischen Union gruppiert. 4 Danach werden im Bericht folgende Betriebsgrößenklassen ausgewiesen: Kleinstbetriebe mit bis zu 9 Beschäftigten, wobei auf Grund des Umfangs von Kleinstbetrieben mit bis zu 4 Beschäftigten diese gesondert ausgewiesen werden, Kleinbetriebe mit 10 bis 49 Beschäftigten, mittlere Betriebe mit 50 bis 249 Beschäftigten und Großbetriebe ab 250 Beschäftigten. Beim Vergleich der im IAB-Betriebspanel ermittelten Beschäftigtenzahlen mit anderen Datenquellen Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) oder Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder sind folgende Aspekte zu beachten: 1. Als Beschäftigte werden im IAB-Betriebspanel alle Personen angesehen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, und zwar a) unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden wöchentlichen Arbeitszeit, b) unabhängig davon, ob sie eine sozialversicherungspflichtige oder eine nicht sozialversicherungspflichtige Tätigkeit ausüben und c) unabhängig von ihrer Stellung im Beruf. Im IAB-Betriebspanel werden als Beschäftigte also auch Beamtinnen und Beamte, tätige Inhaber/- innen, mithelfende Familienangehörige und geringfügig Beschäftigte erfasst. Da die Beschäftigtenzahlen der Beschäftigungsstatistik der BA keine Beamtinnen und Beamten, tätige Inhaber/-innen und mithelfenden Familienangehörigen enthalten und geringfügig Beschäftigte nur dann erfasst werden, wenn diese zusätzlich eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ausüben oder durch Zusammenrechnung mehrerer geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse sozialversicherungspflichtig werden, sind die im Betriebspanel ermittelten Beschäftigtenzahlen insgesamt höher als die in der Beschäftigtenstatistik der BA ausgewiesenen Beschäftigtenzahlen. 2. Im Betriebspanel werden nur Betriebe befragt, in denen mindestens eine sozialversicherungspflichtig beschäftigte Person tätig ist. 5 Betriebe ohne sozialversicherungspflichtig Beschäftigte wie z. B. Ein-Personen-Betriebe (u. a. Freiberufler/-innen, Gewerbetreibende) oder Dienststellen im öffentlichen Sektor, in denen ausschließlich Beamtinnen und Beamte beschäftigt sind, werden nicht befragt, da sie in der Grundgesamtheit nicht enthalten sind. Da die Beschäftigtenzahlen in der Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder auch Ein- Personen-Betriebe sowie Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung enthalten, sind die im IAB-Betriebspanel ermittelten Beschäftigtenzahlen insgesamt geringer als die in der Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder ausgewiesenen Beschäftigtenzahlen. 3. Im Betriebspanel werden Beschäftigungsfälle gezählt, wodurch vereinzelt Doppelzählungen auftreten können, wenn ein/e Beschäftigte/r Arbeitsverhältnisse mit zwei oder mehreren Betrieben hat (Mehrfachbeschäftigung, z. B. geringfügige). 4 Kleinstunternehmen weniger als 10 Beschäftigte; Kleinunternehmen weniger als 50 Beschäftigte; mittlere Unternehmen weniger als 250 Beschäftigte. 5 Ohne private Haushalte und exterritoriale Organisationen. 8

14 4. Bei Vergleichen mit anderen Datenquellen ist auch zu beachten, dass sich die Beschäftigtendaten des Betriebspanels in der Regel auf den Stichtag 30. Juni beziehen. 5. Alle ostdeutschen Gesamtdaten im Betriebspanel schließen das Land Berlin mit ein; die westdeutschen Daten werden ohne Berlin ausgewiesen. Aufgrund der unterschiedlichen Erfassungskriterien liegen die im IAB-Betriebspanel ausgewiesenen Beschäftigtenzahlen zwischen den Angaben aus der Erwerbstätigenrechnung und der Beschäftigtenstatistik der BA (vgl. Abbildung 2). Abbildung 2: Beschäftigungsentwicklung in Brandenburg 1995 bis Erwerbstätige/VGR Beschäftigte (in Tsd. Personen) Beschäftigte/Panel sv-pflichtig Beschäftigte/BA Quelle: * * Vorläufige Angabe Arbeitskreis Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder, Berechnungsstand: März 2014 (im Jahresdurchschnitt); IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 (jeweils zum 30.6., für 2013 vorläufige Angabe); Beschäftigungsstatistik der BA (jeweils zum 30.6., für 2013 vorläufige Angabe) Die in Form von mündlichen Interviews stattfindende Befragung bei Inhaberinnen und Inhabern, Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern bzw. leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Brandenburg ansässiger Betriebe erfolgte in den Monaten Juli bis Oktober Für alle Zahlenangaben in dieser Studie gilt: Durch Rundungen können sich bei der Summierung der Einzelangaben geringfügige Abweichungen zur Endsumme ergeben. Der Wert 0 bedeutet weniger als 0,5, jedoch mehr als nichts. Mit einem. werden in den Tabellen Angaben gekennzeichnet, deren Zahlenwert nicht sicher genug ist; mit einem - nicht vorhandene Werte. Alle nachfolgenden Auswertungen beziehen sich ausschließlich auf Betriebe mit mindestens einer sozialversicherungspflichtig beschäftigten Person. 9

15 2 Entwicklung und Struktur der Betriebe und Beschäftigung 2.1 Entwicklung der Zahl der Betriebe bis gab es nach Angaben der BA in Brandenburg Betriebe mit mindestens einer sozialversicherungspflichtig beschäftigten Person (vgl. Abbildung 3). Die Zahl der Betriebe hat sich in Brandenburg seit 2006 jährlich erhöht, so dass es 2013 ca. 5 Prozent mehr Betriebe im Land gab als Auch in Ost- und Westdeutschland war die Zahl der Betriebe seit 2006 ansteigend (um 3 Prozent in Ostdeutschland, um 5 Prozent in Westdeutschland). Abbildung 3: Anzahl der Betriebe mit mindestens einer/m sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Brandenburg von 1993 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Betriebe * * Vorläufige Angabe Quelle: Betriebsdatei der Bundesagentur für Arbeit Die Betriebe im Land Brandenburg verteilten sich 2013 relativ gleichmäßig auf die beiden Förderregionen Brandenburg Nord-Ost (47 Prozent) und Brandenburg Süd-West (53 Prozent). 2.2 Entwicklung der Beschäftigtenzahl bis 2013 Parallel zur kontinuierlichen Erhöhung des Betriebsbestandes hat auch die Zahl der Beschäftigten 6 in Brandenburg nach Angaben des IAB-Betriebspanels zwischen 2005 und 2013 zugenommen. Die Beschäftigung ist in Brandenburg zwischen 2005 und 2013 mit Ausnahme des Jahres 2010 kontinuierlich angestiegen lag sie hochgerechnet bei etwa 937 Tsd. Beschäftigten. Gegenüber dem Vorjahr ist sie um knapp 2 Prozent angestiegen. Im Vergleich mit 2005 erhöhte sich die Beschäftigtenzahl in Brandenburg um etwa 11 Prozent. Damit lag der Beschäftigungszuwachs in Brandenburg leicht über dem Ostdeutschlands, fiel aber etwas geringer aus als in Westdeutschland (vgl. Abbildung 4). 6 Zu den Unterschieden zwischen den im IAB-Betriebspanel ausgewiesenen Beschäftigtenzahlen und anderen Datenquellen, wie bspw. der Beschäftigungsstatistik der BA, sei auf das erste Kapitel des vorliegenden Berichtes verwiesen. 10

16 Abbildung 4: Beschäftigungsentwicklung in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland 1995 bis 2013 (2005 = 100) Beschäftigungsentwicklung (2005=100) * * Vorläufige Angabe Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 Beschäftigungsaufbau seit 2005 überwiegend durch Ausweitung von Teilzeit Im IAB-Betriebspanel werden jährlich Beschäftigtenangaben zu folgenden Gruppen erhoben: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (in Voll- und Teilzeit), nicht sozialversicherungspflichtig Beschäftigte wie Beamtinnen und Beamte, tätige Inhaber/-innen und mithelfende Familienangehörige sowie geringfügig Beschäftigte und sonstige Beschäftigte. Somit ist es möglich, durch eine Gegenüberstellung der Angaben von 2005 und 2013 Veränderungen (Zuwächse bzw. Rückgänge) in diesen Beschäftigtengruppen auszuweisen. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass hinter dem Beschäftigungsaufbau in Brandenburg zwischen 2005 und 2013 von ca. 100 Tsd. Personen sowohl Zuwächse als auch Rückgänge in einzelnen Beschäftigtengruppen stehen. Der Beschäftigungsaufbau beruhte in Brandenburg vor allem auf einer Zunahme sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse. Der Anstieg sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung basierte sowohl auf einer Zunahme sozialversicherungspflichtiger Vollzeit- als auch sozialversicherungspflichtiger Teilzeitbeschäftigung, wobei Teilzeitgegenüber Vollzeitbeschäftigung allerdings einen bedeutend höheren Anteil am Beschäftigungsaufbau hatte. Auch die Anzahl geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse hat sich erhöht. Demgegenüber verringerte sich in Brandenburg die Zahl der Beamtinnen und Beamten seit 2005 um etwa 10 Tsd. So gut wie keine Veränderungen gab es bei den tätigen Inhaberinnen und Inhabern, wobei zu dieser Beschäftigtengruppe lt. Befragungskonzept des IAB-Betriebspanels keine Ein-Personen- Betriebe zählen (vgl. Abbildung 5). 11

17 Abbildung 5: Beschäftigungsveränderung in einzelnen Beschäftigtengruppen in Brandenburg zwischen 2005 und 2013 Beschäftigungsveränderung (in Tsd. Personen) sv-pflichtige Vollzeit 15 sv-pflichtige Teilzeit 70 geringfügig Beschäftigte 30 sonstige Beschäftigte -5 Tätige Inhaber/-innen 0 Beamte/Beamtinnen -10 Insgesamt 100 Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2005 und 2013 Die Beschäftigungsentwicklung seit Mitte der 1990er Jahre wurde in Brandenburg von einer Erhöhung des Anteils weiblicher Beschäftigter begleitet. So ist der Frauenanteil an allen Beschäftigten, einschließlich Auszubildender und Beamtenanwärter/-innen, von 44 Prozent im Jahr 1996 auf nunmehr 49 Prozent gestiegen. Ein Großteil des Beschäftigungsanstiegs der Frauen ist auf atypische Beschäftigungsverhältnisse zurückzuführen (vgl. auch Kapitel 3). In den beiden Förderregionen des Landes unterscheidet sich der Anteil der Frauen an den Beschäftigten nur wenig vom Durchschnitt des Landes: In der Region Brandenburg Nord-Ost hatten Frauen einen Anteil von 48 Prozent an den Beschäftigten, in der Region Brandenburg Süd-West waren es 50 Prozent. Während sich der Bestand der Betriebe weitgehend gleichmäßig auf die beiden Förderregionen verteilte, gab es etwas größere Unterschiede in der Verteilung der Beschäftigten. In der Region Brandenburg Nord-Ost waren 2013 ca. 44 Prozent aller Brandenburger Beschäftigten tätig, in der Region Brandenburg Süd-West waren es 56 Prozent. Dieser Unterschied erklärt sich im Wesentlichen aus der durchschnittlichen Größe der Betriebe. Die Betriebe in der Region Brandenburg Nord-Ost beschäftigten 2013 durchschnittlich etwa 13 Personen, die der Region Brandenburg Süd- West rund 15 Personen. Die Teilregion Brandenburg Nord-Ost hatte 2013 gegenüber dem Vorjahr eine rund 2-prozentige Zunahme der Beschäftigung zu verzeichnen, in der Teilregion Brandenburg Süd-West belief sich die Zunahme auf ca. 1 Prozent. Der Gesamtzuwachs des Landes Brandenburg gegenüber dem Vorjahr von rund 15 Tsd. Beschäftigten verteilte sich auf die beiden Förderregionen wie folgt: Brandenburg Nord-Ost +9 Tsd. Beschäftigte, Brandenburg Süd-West +6 Tsd. Beschäftigte. Weiterhin Beschäftigungserwartungen stabil Die große Mehrheit der Brandenburger Betriebe (78 Prozent) erwartete zum Befragungszeitpunkt für 2014 keine Veränderungen des Beschäftigungsumfangs. Zugleich lag der Anteil der Betriebe mit erwartetem Beschäftigungsaufbau bei 10 Prozent, während 7 Prozent von Beschäftigungsabbau ausgingen (5 Prozent der Betriebe machten keine Angaben). Treffen diese Erwartungen der Betriebe zu, so ist auch in Zukunft mit einer stabilen Beschäftigungsentwicklung in Brandenburg zu rechnen. Zwischen den beiden Förderregionen des Landes gab es nur kaum Unterschiede. In der Region Brandenburg Nord-Ost gingen 82 Prozent der Betriebe von einer unverändert bleibenden 12

18 und 8 Prozent von einer wachsenden Beschäftigung aus. 74 Prozent der Betriebe der Region Brandenburg Süd-West sahen für das Folgejahr eine stabile und 11 Prozent eine wachsende Beschäftigung voraus. 2.3 Struktur der Betriebe und Beschäftigten 2013 Ergebnisse früherer Befragungswellen des IAB-Betriebspanels ermöglichen es, über erfolgte Strukturveränderungen Aufschluss zu geben. Nachfolgend wird auf 2013 bestehende strukturelle Unterschiede zwischen den Betriebslandschaften in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland verwiesen, die sich auf die Branchen- und Betriebsgrößenstruktur beziehen. Weiterhin geringes Gewicht des verarbeitenden Gewerbes in Brandenburg 18 Erhebungswellen im Rahmen des IAB-Betriebspanels belegen, dass sich die Branchenstruktur Brandenburgs in den zurückliegenden Jahren verändert hat. Die Verteilung der Betriebe auf die einzelnen Branchen ist in Brandenburg und Westdeutschland inzwischen ähnlich. Demgegenüber unterscheiden sich die Beschäftigtenstrukturen nach Branchen nach wie vor voneinander. Kennzeichnend für die Betriebslandschaft Brandenburgs ist vor allem der geringe Beschäftigtenanteil des verarbeitenden Gewerbes im Vergleich zu Westdeutschland. Gleichzeitig waren 2013 in Brandenburg im Vergleich mit Westdeutschland anteilig mehr Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen, im Baugewerbe wie auch in der Land- und Forstwirtschaft tätig. Sowohl in Brandenburg als auch in Ost- und Westdeutschland gehören vier Bereiche das verarbeitende Gewerbe, der Bereich Handel und Reparatur, unternehmensnahe Dienstleistungen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen zu den beschäftigungsstärksten Branchen, allerdings war ihr Beschäftigungsgewicht auch 2013 unterschiedlich. Waren in Westdeutschland 62 Prozent aller Beschäftigten in den genannten vier Branchen tätig, so waren es in Brandenburg etwa 55 Prozent, in Ostdeutschland ebenfalls 55 Prozent. Die Differenz erklärt sich vor allem aus den Unterschieden in den Beschäftigtenanteilen des verarbeitenden Gewerbes. Auf diese wichtige Branche entfielen 2013 in Westdeutschland 21 Prozent aller Beschäftigten, in Ostdeutschland 14 Prozent, demgegenüber in Brandenburg 13 Prozent. Die durchschnittliche Größe der Betriebe dieser Branche fiel in Brandenburg mit 25 Beschäftigten zudem wesentlich geringer aus als in Westdeutschland mit 42 Beschäftigten. In den meisten Branchen waren die Brandenburger Betriebe im Durchschnitt kleiner als in Westdeutschland. Ausnahmen bildeten lediglich die Land- und Forstwirtschaft sowie der Bereich Erziehung und Unterricht (vgl. Tabelle 1). 13

19 Tabelle 1: Betriebe und Beschäftigte nach Branchen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland 2013 (Stand: 30. Juni) Branche Betriebe Beschäftigte Verteilung Anzahl je Betrieb Verteilung BB WD BB WD BB OD WD Prozent Personen Prozent Land- und Forstwirtschaft* Bergbau, Energie, Wasser, Abfall* Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation* Finanz-/Versicherungsdienstleistungen* Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht* Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbsweck* Öffentliche Verwaltung Insgesamt Brandenburg Nord-Ost Brandenburg Süd-West * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte mit einer großen statistischen Fehlertoleranz behaftet. Sie sind daher nur eingeschränkt interpretierbar. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Bei insgesamt steigender Beschäftigung in Brandenburg zeigten sich in den einzelnen Branchen unterschiedliche Entwicklungen: In der überwiegenden Mehrzahl der Branchen wurde zwischen 2012 und 2013 Beschäftigung aufgebaut. Dabei gab es Zuwächse, die zwischen 1 und 5 Prozent lagen. Die Branche mit dem höchsten Zuwachs waren personenbezogene Dienstleistungen. Im Bereich Handel und Reparatur lag der Zuwachs bei 4 Prozent, im verarbeitenden Gewerbe bei 1 Prozent. In einigen wenigen Branchen stagnierte die Beschäftigung wie im Baubereich und im Gesundheits- und Sozialwesen. Lediglich in zwei Branchen kam es zu einem Rückgang (Erziehung und Unterricht; Verkehr, Information, Kommunikation). Brandenburger Großbetriebe wesentlich kleiner als westdeutsche Die gesamtdeutsche Wirtschaft ist durch eine kleinbetriebliche Struktur gekennzeichnet. Allerdings ist diese in Brandenburg und Ostdeutschland noch kleinteiliger als in Westdeutschland. So lag der Anteil der Betriebe mit weniger als 5 Beschäftigten in Brandenburg und Ostdeutschland 2013 bei 48 bzw. 46 Prozent, in Westdeutschland bei 40 Prozent waren in diesen Betrieben in Brandenburg 9 Prozent, in Ostdeutschland 8 Prozent und in Westdeutschland 6 Prozent aller Beschäftigten tätig. Der Anteil von Großbetrieben mit 250 und mehr Beschäftigten lag demgegenüber sowohl in Brandenburg als auch in Westdeutschland unterhalb von 1 Prozent. Allerdings ist in diesen Betrieben ein Großteil der Beschäftigten tätig. Auf Brandenburger Großbetriebe entfielen 2013 etwa 22 Prozent aller Beschäftigten, in Westdeutschland allerdings 31 Prozent. Daraus dürfte sich vielfach auch die arbeitsmarktpolitische Bedeutung und öffentliche Wahrnehmung von Großbetrieben erklären. Brandenburger Großbetriebe beschäftigten 2013 im Durchschnitt 539 Personen, damit waren sie deutlich kleiner als westdeutsche Großbetriebe mit durchschnittlich 674 Beschäftigten. Die erheblich geringere Zahl der Beschäftigten in den Brandenburger Großbetrieben schlug sich auch in einer geringeren durchschnittlichen Beschäftigtenzahl aller Betriebe des Landes nieder, die 14

20 2013 bei 14 Personen 7 lag (Ostdeutschland 15 Personen, Westdeutschland 18 Personen) (vgl. Tabelle 2). Da in Brandenburg seit 2005 das Beschäftigungswachstum dynamischer als der Zuwachs der Zahl der Betriebe verlief, waren die Betriebe 2013 im Durchschnitt etwas größer als noch 2005 (14 vs. 13 Personen). Tabelle 2: Betriebe und Beschäftigte nach Betriebsgrößenklassen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland 2013 (Stand: 30. Juni) Betriebsgrößenklasse Betriebe Beschäftigte Verteilung Anzahl je Betrieb Verteilung BB WD BB WD BB OD WD Prozent Personen Prozent 1 bis 4 Beschäftigte bis 9 Beschäftigte bis 49 Beschäftigte bis 249 Beschäftigte ab 250 Beschäftigte 0,6 0, Insgesamt Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle waren in allen Betriebsgrößenklassen des Landes mehr Beschäftigte tätig als im Vorjahr. Zum Beschäftigungsaufbau trugen insbesondere Kleinst- und Kleinbetriebe bei (knapp zwei Drittel des Zuwachses) wie auch mittlere Betriebe (knapp ein Drittel). In Großbetrieben gab es nur eine geringe Beschäftigungszunahme. 2.4 Beschäftigungszugänge und -abgänge in Brandenburger Betrieben Arbeitsmarktpolitische Entscheidungen setzen nicht nur Kenntnisse darüber voraus, wie sich die Beschäftigung kurz-, mittel- oder langfristig entwickelt. Wichtig sind ebenfalls Informationen über die Dynamik am Arbeitsmarkt 8. Hinter Bestandsgrößen, wie fallenden bzw. steigenden Beschäftigtenzahlen, verbergen sich stets sowohl Beschäftigungszugänge als auch Beschäftigungsabgänge. Diese Bewegungen kennzeichnen die Aufnahme- bzw. die Durchlassfähigkeit des Arbeitsmarktes. Sie sind damit auch ein wichtiger Indikator für die (Re-)Integrationschancen Arbeitsloser. Um diese einschätzen zu können, sind Informationen darüber erforderlich, in welchem Umfang Betriebe Personal gleichzeitig entlassen und einstellen. Beschäftigungsdynamik in Brandenburg leicht verringert Die Einstellungs- und Abgangsraten 9 in den Betrieben Brandenburgs unterlagen seit Mitte der 1990er Jahre zum Teil erheblichen Schwankungen (vgl. Abbildung 6). In der Phase des kontinuierlichen Beschäftigungsabbaus bis Anfang der 2000er Jahre waren beide Raten relativ hoch, in den Folgejahren verringerten sie sich. Seit 2004 verringerten sich tendenziell die Abgangsraten, während die Einstellungsraten wenngleich mit jährlichen Schwankungen ihr Niveau in etwa hielten und sich in den letzten Jahren deutlich erhöht haben. Seit 2005 lagen die Abgangsraten jeweils deutlich unterhalb der Einstellungsraten, was die erfolgte Zunahme an Beschäftigung widerspiegelt. 7 Bei der Bewertung dieser Zahl muss beachtet werden, dass die Panelerhebung nach dem Betriebs- und nicht nach dem Unternehmenskonzept erfolgt, d. h. dass beispielsweise große Unternehmen nicht als eine Einheit befragt werden, sondern jeder Betrieb getrennt. 8 Erfolgen weder Einstellungen noch Abgänge, ist die Dynamik gleich Null, und das Beschäftigungsniveau ändert sich nicht. Beschäftigungsaufbau in derselben Höhe kann sowohl Ergebnis weniger Einstellungen und noch weniger Abgänge sein, oder auch Ergebnis zahlreicher Einstellungen und darunter liegender Abgänge. In beiden Fällen wäre der Beschäftigungsaufbau identisch, wäre aber im ersten Fall Ergebnis einer geringen Arbeitsmarktdynamik, im zweiten Fall Ergebnis einer hohen Dynamik am Arbeitsmarkt. 9 Die Einstellungsrate ist die Summe aller Einstellungen im ersten Halbjahr in Relation zur Gesamtbeschäftigung. Die Abgangsrate ist die Summe aller Abgänge im ersten Halbjahr in Relation zur Gesamtbeschäftigung. Für die Gesamtbeschäftigung wird der mittlere Personalbestand im ersten Halbjahr herangezogen: (Anzahl der Gesamtbeschäftigung zum Stichtag + Anzahl der Gesamtbeschäftigung zum Jahresanfang)/2. 15

21 2013 betrug die Einstellungsrate 7,0 Prozent, die Abgangsrate 4,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr sind eine leichte Erhöhung der Einstellungsrate und gleichzeitig eine verringerte Abgangsrate erkennbar. Dies bedeutet, dass im ersten Halbjahr 2013 in den Betrieben des Landes mehr Personen eingestellt wurden als im ersten Halbjahr 2012 und zugleich weniger Personen ausgeschieden sind. Insgesamt ist die Beschäftigungsdynamik (Einstellungs- plus Abgangsrate) in Brandenburg 2013 im Vergleich zu 2012 leicht gesunken, verblieb aber auf einem hohen Niveau. In Ost- und Westdeutschland war eine ähnliche Entwicklung zu beobachten, obwohl hier sowohl die Einstellungsraten als auch die Abgangsraten im Vorjahresvergleich gesunken sind. Abbildung 6: 9,0 Einstellungs- und Abgangsraten in Brandenburg von 1996 bis 2013 (Stand: jeweils erstes Halbjahr) 8,0 Einstellungs- und Abgangsraten (in Prozent) 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 6,5 6,2 5,8 4,8 5,3 7,0 4,7 4,6 1,0 0, Einstellungsrate Abgangsrate Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 Arbeitsmarktpolitisch relevant sind Informationen darüber, welche Branchen sich durch gute bzw. ungünstige Beschäftigungschancen auszeichnen gemessen an den erfolgten Einstellungen und Abgängen. Entscheidendes Kriterium dafür ist die Relation von Einstellungs- und Abgangsraten. Die höchste Beschäftigungsdynamik (Einstellungs- plus Abgangsrate) unter allen Branchen der Brandenburger Wirtschaft wiesen 2013 mit Abstand die übrigen Dienstleistungen auf. Die Einstellungsrate war hier etwa doppelt so hoch wie im Durchschnitt des Landes und auch die Abgangsrate lag über dem Mittelwert. Das heißt, in dieser Branche erfolgten sowohl überdurchschnittlich viele Personaleinstellungen als auch -abgänge. Insgesamt hatte diese Branche gegenüber dem Vorjahr mit 5 Prozent den höchsten Beschäftigungszuwachs zu verzeichnen. In abgeschwächter Form trifft dies auch auf unternehmensnahe Dienstleistungen zu, in dieser Branche betrug der Beschäftigungszuwachs im Vorjahresvergleich 2 Prozent. Von der Beschäftigungsdynamik lässt sich aber nicht zwangsläufig auf die Beschäftigungsentwicklung schließen: Das heißt, Branchen mit Beschäftigungsaufbau müssen nicht zwangsläufig eine hohe Beschäftigungsdynamik aufweisen und umgekehrt. So entsprach die Beschäftigungsdynamik des Gesundheits- und Sozialwesens 2013 zwar in etwa dem Landesdurchschnitt, dennoch stagnierte die Beschäftigung gegenüber Im Bereich Handel und Reparatur sowie im verarbeitenden Gewerbe fiel die Beschäftigungsdynamik deutlich unterdurchschnittlich aus, aber es gab Beschäftigungszuwachs (4 bzw. 1 Prozent). 16

22 Fast jeder zweite Personalabgang unfreiwillig, gut jeder vierte durch Kündigungen seitens Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Die Beendigung eines Beschäftigungsverhältnisses kann sowohl seitens des Arbeitgebers als auch seitens der Arbeitnehmerin bzw. des Arbeitnehmers herbeigeführt werden. Im ersten Halbjahr 2013 waren 28 Prozent der Personalabgänge auf Kündigungen seitens der Arbeitnehmer/-in zurückzuführen. Im Vorjahr waren es 31 Prozent der bisher höchste Anteil. Im Vergleich zu 2005 (10 Prozent) hat sich der Anteil der Arbeitnehmer/-innen-Kündigungen damit in etwa verdreifacht. Der Anteil der Kündigungen, die vom Arbeitgeber ausgesprochen wurden, hat sich seit 2005 (32 Prozent) tendenziell zwar ebenfalls verringert und lag 2011 und 2012 bei 22 Prozent, 2013 jedoch erreichte er mit 29 Prozent der Personalabgänge aber fast wieder das Niveau des Jahres Ähnlich wie in den Vorjahren waren 20 Prozent der Personalabgänge im ersten Halbjahr 2013 dem Auslaufen eines befristeten Vertrages geschuldet. Seit 2005 (29 Prozent) haben Befristungen als Ursache für Personalaustritte in Brandenburg an Gewicht verloren. Ein Ausscheiden aus einem Arbeitsverhältnis durch eine arbeitgeberseitige Kündigung bzw. in Folge befristeter Verträge erfolgt aus Sicht der Beschäftigten in der Regel unfreiwillig. Sie haben anteilig an allen Abgängen in den vergangenen Jahren an Gewicht verloren (61 Prozent in 2005 vs. 49 Prozent in 2013). 8 Prozent aller 2013 ausgeschiedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gingen in den Ruhestand. Dabei weisen ruhestandsbedingte Personalabgänge seit dem Jahr 2005 eine leicht steigende Tendenz auf ( Prozent). Sonstige Gründe 10 trafen auf 14 Prozent aller Austritte zu (vgl. Abbildung 7). In Westdeutschland war der Anteil unfreiwilliger Mobilität 2013 mit einem Anteil von insgesamt 37 Prozent an allen Personalabgängen geringer als in Brandenburg mit 49 Prozent. 38 Prozent aller Personalabgänge in Westdeutschland und damit mehr als in Brandenburg (28 Prozent) waren auf Kündigungen seitens der Arbeitnehmer/-innen zurückzuführen. In den Ruhestand gingen 7 Prozent der ausgeschiedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Abbildung 7: Gründe für das Ausscheiden von Personal aus Brandenburger Betrieben 2005 bis 2013 (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Anteil der Abgänge an allen Personalabgängen (in Prozent) "unfreiwillige" Personalabgänge Kündigung durch Arbeitnehmer/-innen Ruhestand Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2005 bis Zu den anderen Gründen sind zu zählen: Abgänge nach Abschluss der betrieblichen Ausbildung, einvernehmliche Aufhebung, Versetzung in einen anderen Betrieb des Unternehmens, Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit, Sonstiges. 17

23 In der Branchenbetrachtung zeigen sich teilweise deutliche Unterschiede bei den Gründen für Personalabgänge. Kündigungen durch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfolgten 2013 überdurchschnittlich häufig im verarbeitenden Gewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (jeweils 32 Prozent), noch häufiger gab es sie im Bereich Handel und Reparatur und in den übrigen Dienstleistungen (42 bzw. 41 Prozent). Die unfreiwillige Mobilität in Folge von Kündigung durch den Arbeitgeber war mit 47 bzw. 46 Prozent im Bereich Verkehr, Information, Kommunikation und im Baugewerbe besonders hoch. Demgegenüber fiel sie in der öffentlichen Verwaltung mit 7 Prozent sehr gering aus. Im verarbeitenden Gewerbe lag dieser Anteil bei ebenfalls unterdurchschnittlichen 22 Prozent. Das Ausscheiden aus dem Betrieb, das durch das Auslaufen eines befristeten Vertrages bedingt war, spielte vor allem im Bereich Erziehung und Unterricht und in der öffentlichen Verwaltung eine große Rolle (39 bzw. 31 Prozent), wofür auch projektbezogene befristete Arbeitsverträge verantwortlich sind. Relativ geringe Bedeutung hatte dieser Abgangsgrund im Bereich Handel und Reparatur sowie im Bauwesen (11 bzw. 14 Prozent). Auch bei ruhestandsbezogenen Personalabgängen gab es eine große Spannbreite zwischen den Branchen. So erfolgten 2013 in Brandenburg zwar lediglich 5 Prozent aller Personalabgänge in Folge des Erreichens der gesetzlichen Altersgrenze für den Renteneintritt, in Betrieben und Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung lag dieser Anteil aber bei 17 Prozent. Auch im verarbeitenden Gewerbe war der Anteil mit 9 Prozent fast doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt. Im Bereich Handel und Reparatur, im Bauwesen und bei unternehmensnahen Dienstleistungen war der Anteil unterdurchschnittlich hoch (4, 3 bzw. 2 Prozent). Mit Ausnahme der Finanz- und Versicherungsdienstleister wurden für viele Dienstleistungsbereiche unterdurchschnittliche Anteilswerte 11 ausgewiesen. Unterschiede nach Betriebsgrößenklassen waren ebenfalls vorhanden. Kündigungen seitens des Arbeitgebers spielten insbesondere in Klein- und Kleinstbetrieben eine Rolle (43 bzw. 33 Prozent). In mittleren und Großbetrieben lag ihr Anteil in etwa bei einem Fünftel. Arbeitnehmer/-innen- Kündigungen spielten insbesondere in Kleinstbetrieben eine erhebliche Rolle (47 Prozent). Ansonsten erwiesen sie sich als scheinbar unabhängig von der Betriebsgröße und lagen bei ca. einem Fünftel bis einem Viertel. Personalabgänge, die eine Folge des Auslaufens eines befristeten Arbeitsvertrages waren, nahmen demgegenüber mit der Betriebsgröße zu. Diese Tendenz zeigte sich auch beim Übergang in den Ruhestand. Mit Ausnahme der Kleinstbetriebe überwogen bei allen Betriebsgrößenklassen die Anteile unfreiwilliger Austritte die Anteile freiwilliger Personalabgänge. 2.5 Qualifikationsanforderungen an die Beschäftigten Einen wichtigen Indikator zur Einschätzung des künftigen Fachkräftebedarfs stellen die Angaben zur ausgeübten Tätigkeit der Beschäftigten dar. Diese werden im IAB-Betriebspanel seit 1996 erhoben, so dass auch an dieser Stelle Aussagen über die längerfristige Entwicklung der betrieblichen Anforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten möglich sind. Weiterhin hohes Qualifikationsniveau aber Bedeutung einfacher Tätigkeiten nimmt wieder zu 16 Prozent der Beschäftigten (ohne Auszubildende) waren 2013 in Brandenburg auf Arbeitsplätzen für einfache Tätigkeiten eingesetzt, 64 Prozent auf Arbeitsplätzen, die einen Berufsabschluss voraussetzten. 13 Prozent übten Tätigkeiten aus, die ein abgeschlossenes Hochschulstudium erforderten, und 7 Prozent waren tätige Inhaber/-innen, Vorstände, Geschäftsführer/-innen. Damit werden die seit Jahren vorhandenen Unterschiede zu Westdeutschland auch 2013 sichtbar. Die Hauptunterschiede zeigten sich wiederum im sehr hohen Anteil von Einfacharbeitsplätzen in Westdeutschland (23 Prozent vs. 16 Prozent in Brandenburg) sowie in einem geringeren Anteil von Beschäftigten mit Berufsabschluss (58 Prozent vs. 64 Prozent in Brandenburg). 11 Letztmalig wurden in der 16. Erhebungswelle des Jahres 2011 Informationen und Daten zur Altersstruktur der Betriebe erhoben. Vgl. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg. Ergebnisse der sechzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg, Reihe Forschungsberichte des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg, Nr. 36, Berlin Juni 2012, S. 26ff. 18

24 Im Rahmen des seit 2005 anhaltenden Beschäftigungsaufbaus zeichneten sich für die Wirtschaft in Brandenburg leichte Veränderungen bei den qualifikatorischen Anforderungen an die Arbeitsplätze ab. Der Anteil qualifizierter Tätigkeiten schwankte im Zeitraum 2005 bis 2013 zwischen 77 und 82 Prozent, der Anteil der Beschäftigten mit Berufsabschluss lag in diesem Zeitraum zwischen 63 und 68 Prozent. Zwischen 2005 und 2013 blieb der Anteil der Hochqualifizierten mit jeweils 13 Prozent zwar unverändert, es gab aber auch Jahre (z. B. 2012), in denen ein Anteil von bis zu 16 Prozent erreicht wurde. Der Anteil von Einfacharbeitsplätzen erhöhte sich seit 2005 um 4 Prozentpunkte von 12 auf nunmehr 16 Prozent (vgl. Abbildung 8). Aktuell ist Brandenburg zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern damit das ostdeutsche Bundesland mit dem höchsten Anteil an Einfacharbeitsplätzen. Der Anteil tätiger Inhaber/-innen, Vorstände und Geschäftsführer/- innen war gegenüber 2005 zwar um 1 Prozentpunkt geringer, lag aber seit 2009 unverändert bei 7 Prozent. Abbildung 8: Beschäftigte (ohne Auszubildende) nach Tätigkeitsgruppen in Brandenburg 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) 100% Brandenburg OD WD Tätige Inhaber/-innen 90% 80% Hochschulabschluss 70% Qualifizierte Tätigkeiten 60% 50% 40% Berufsabschluss 30% 20% 10% Einfache Tätigkeiten 0% Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 Die Ergebnisse der langfristigen Betrachtung seit 1996 belegen einen Bedeutungszuwachs qualifizierter Tätigkeiten und einen abnehmenden Stellenwert einfacher Tätigkeiten. Seit Mitte der 1990er Jahre erhöhte sich in Brandenburg der Anteil an Arbeitsplätzen, für die ein Berufsabschluss oder ein Hochschulstudium erforderlich sind von 74 auf derzeit 77 Prozent. Demgegenüber verringerte sich im Betrachtungszeitraum der Anteil an Einfacharbeitsplätzen von 20 auf derzeit 16 Prozent (vgl. ebenfalls Abbildung 8). In den beiden Brandenburger Förderregionen waren 2013 interessante Unterschiede zu beobachten: Während der Anteil der Einfacharbeitsplätze in der Region Brandenburg Nord-Ost unterdurchschnittliche 12 Prozent erreichte, waren es in der Region Brandenburg Süd-West überdurchschnittliche 19 Prozent. Entsprechend höheres Gewicht hatten in Brandenburg Nord-Ost qualifizierte Tätigkeiten: 67 Prozent mit beruflicher Ausbildung und 14 Prozent mit akademischem Abschluss. In Brandenburg Süd-West übten 62 Prozent eine Facharbeiter/-innen Tätigkeit aus, und 13 Prozent gehörten zur Beschäftigtengruppe der Hochqualifizierten. 19

25 In den einzelnen Branchen, und ebenso zwischen den Betriebsgrößenklassen, bestanden auch 2013 unterschiedliche Anforderungen an die Qualifikationen zur Ausübung der beruflichen Tätigkeit am Arbeitsplatz. Dies fand seinen Ausdruck in zum Teil stark voneinander abweichenden Anteilen der einzelnen Tätigkeitsgruppen (vgl. Tabelle 3). Tabelle 3: Beschäftigte (ohne Auszubildende) nach Tätigkeitsgruppen und Branchen sowie Betriebsgrößenklassen nach Ländern, Ost- und Westdeutschland 2013 (Stand: 30. Juni) Branche/ Betriebsgrößenklasse/ Land Beschäftigte für einfache Tätigkeiten Beschäftigte mit Berufsabschluss Beschäftigte mit Hochschulabschluss Tätige Inhaber/- innen, Vorstände/ Geschäftsführer/- innen Beschäftigte insgesamt Prozent Land- und Forstwirtschaft* Bergbau, Energie, Wasser, Abfall* Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation* Finanz-/ Versicherungsdienstleistungen* Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht* Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbsweck* Öffentliche Verwaltung bis 4 Beschäftigte bis 9 Beschäftigte bis 49 Beschäftigte bis 249 Beschäftigte ab 250 Beschäftigte Brandenburg Brandenburg Nord-Ost Brandenburg Süd-West Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Ostdeutschland Westdeutschland * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte mit einer großen statistischen Fehlertoleranz behaftet. Sie sind daher nur eingeschränkt interpretierbar. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Frauen und Männer mit ähnlichen Qualifikationsanforderungen In Brandenburg wiesen Frauen wie Männer ein hohes Qualifikationsniveau auf. Die aktuellen Befragungsergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel belegen, dass Frauen und Männer 2013 in Brandenburger Betrieben auf Arbeitsplätzen tätig waren, die sich im Hinblick auf die Tätigkeitsmerkmale bzw. die Qualifikationsanforderungen nur relativ geringfügig voneinander unterschieden. Demgegenüber waren in westdeutschen Betrieben von allen Frauen anteilig deutlich mehr auf Einfacharbeitsplätzen und deutlich weniger auf Arbeitsplätzen mit höheren Qualifikationsanforderungen tätig. Bundesweit einheitlich gilt, dass 2013 Frauen deutlich seltener als Männer tätige Inhaberinnen waren (vgl. Tabelle 4). 20

26 Tabelle 4: Frauen und Männer nach Tätigkeitsgruppen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland 2013 (Stand: 30. Juni) Tätigkeitsgruppe Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer Prozent Prozent Prozent Beschäftigte für einfache Tätigkeiten Beschäftigte mit Berufsabschluss Beschäftigte mit Hochschulabschluss Tätige Inhaber/-innen, Vorstände, Geschäftsführer/-innen Beschäftigte insgesamt Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Fast die Hälfte aller Beschäftigten waren 2013 in Brandenburg Frauen. Die relativ ähnliche Verteilung von Frauen und Männern auf die einzelnen Tätigkeitsgruppen, also auf Arbeitsplätze mit unterschiedlichen Qualifikationsanforderungen, sprach bereits dafür, dass die Frauenanteile innerhalb der Tätigkeitsgruppen ebenfalls weitgehend ähnlich waren. Gemessen an ihrem Anteil an den Beschäftigten im Land Brandenburg waren Frauen etwas stärker auf Einfacharbeitsplätzen und bei Tätigkeiten für Hochqualifizierte vertreten. In der Gruppe der tätigen Inhaber/-innen, Vorstände und Geschäftsführer/-innen waren sie deutlich unterrepräsentiert (vgl. Abbildung 9). Abbildung 9: Frauenanteil nach Tätigkeitsgruppen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland 2013 (Stand: 30. Juni) Anteil Frauen an Beschäftigten (in Prozent) Beschäftigte insgesamt Beschäftigte für einfache Tätigkeiten Beschäftigte mit Berufsausbildung Beschäftigte mit Hochschulabschluss Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Tätige Inhaber/-innen, Vorstände, Geschäftsführer/-innen Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 In den zurückliegenden Jahren haben sich in Brandenburg die Frauenanteile innerhalb der einzelnen Tätigkeitsgruppen zum Teil verändert. Bei einfachen Tätigkeiten zeigte sich für Brandenburg seit 2003 eine Verringerung des Frauenanteils (von 62 auf 58 Prozent). In Ost- und Westdeutschland sind deren Anteile weitgehend konstant geblieben. Für alle anderen Tätigkeitsgruppen waren sowohl für Brandenburg wie auch für Ost- und Westdeutschland seit 2003 in der Tendenz leichte Zuwächse festzustellen. 21

27 In den beiden Brandenburger Förderregionen gab es in Bezug auf die Beteiligung von Frauen nur geringfügige Unterschiede. Der Anteil der Frauen an den Beschäftigten lag in der Region Brandenburg Nord-Ost bei 48 Prozent, in der Region Brandenburg Süd-West bei 50 Prozent. In beiden Teilregionen waren Frauen bei einfachen Tätigkeiten etwas überrepräsentiert (56 bzw. 59 Prozent), ebenso bei Tätigkeiten für Hochqualifizierte (58 bzw. 52 Prozent). Jeweils deutlich unterrepräsentiert waren sie als Inhaberinnen, Vorstände und Geschäftsführerinnen. Fazit: Zwischen 2005 und 2013 nahm in Brandenburg parallel zur Erhöhung des Betriebsbestandes auch die Zahl der Beschäftigten zu. Am Beschäftigungszuwachs gegenüber dem Vorjahr waren alle Betriebsgrößenklassen beteiligt. Besonderen Anteil hatten jedoch Kleinst- und Kleinbetriebe. Auch die Mehrzahl der Branchen hatte 2013 einen Beschäftigungszuwachs zu verzeichnen. Besonders stark hat die Beschäftigung in Betrieben der übrigen Dienstleistungen, zu denen das Hotel- und Gaststättengewerbe zählt, und des Bereichs Handel und Reparatur zugenommen. Zuwächse gab es aber auch bei unternehmensnahen Dienstleistungen sowie im verarbeitenden Gewerbe. Im Gesundheits- und Sozialwesen stagnierte die Beschäftigung. Für 2014 war die Erwartungshaltung der Brandenburger Betriebe weiterhin positiv. In der langfristigen Betrachtung hat der Anteil unfreiwilliger Personalabgänge deutlich abgenommen, wenngleich 2013 gegenüber dem Vorjahr wieder eine Zunahme insbesondere bei den Kündigungen durch Arbeitgeber zu verzeichnen war. Auch auslaufende Befristungen als Grund für einen Personalabgang haben an Bedeutung verloren. Demgegenüber ist der Anteil freiwilliger Personalabgänge infolge einer Kündigung seitens der Arbeitnehmer/-innen seit 2005 deutlich gestiegen. 3 Atypische Beschäftigung Das IAB-Betriebspanel beobachtet seit der ersten Befragungswelle Mitte der 1990er Jahre sowohl die Entwicklung der Beschäftigung insgesamt als auch die einzelner Beschäftigungsformen. Seitdem haben sich die Erwerbsformen in Deutschland insgesamt wie auch im Land Brandenburg gewandelt: Der abnehmenden Bedeutung des Normalarbeitsverhältnisses steht ein zunehmendes Gewicht so genannter atypischer Beschäftigungsverhältnisse gegenüber. 12 Als atypische Beschäftigungsformen gelten im vorliegenden Bericht Teilzeitarbeit 13 (sowohl klassische Teilzeit, d. h. ohne abgesenkte Sozialbeiträge, als auch geringfügige Beschäftigung und Teilzeit-Midi-Jobs), befristete Beschäftigung und Leiharbeit. Für die Betriebe sind atypische Beschäftigungsformen eine Möglichkeit, betrieblichen Herausforderungen flexibel zu begegnen. Sie unterscheiden sich vom Normalarbeitsverhältnis vor allem hinsichtlich ihrer Arbeitsplatzsicherheit, der gesetzlich bzw. tariflich verankerten sozialen Absicherung (Arbeitslosen-, Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung), der Einkommenshöhe, Teilhabechan- 12 Unter einem Normalarbeitsverhältnis wird ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis verstanden, das in Vollzeit und unbefristet ausgeübt wird. Ein/e Normalarbeitnehmer/-in arbeitet zudem direkt in dem Unternehmen, mit dem er/sie einen Arbeitsvertrag hat. Arbeitnehmer/-innen mit Normalarbeitsverhältnis sind weiterhin voll in die sozialen Sicherungssysteme (Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung) integriert. Vgl. Herbert Brücker, Sabine Klinger, Joachim Möller, Ulrich Walwei (Hg.): Handbuch Arbeitsmarkt 2013, IAB-Bibliothek 334, S. 39 f. sowie und (Zugriff: ). 13 Zur Charakterisierung der Teilzeittätigkeit, insbesondere der sogenannten klassischen Teilzeit als Form atypischer Beschäftigung gibt es unterschiedliche Auffassungen. In diesem Bericht wird auch klassische Teilzeit als atypisches Beschäftigungsverhältnis betrachtet. Klassische Teilzeitbeschäftigung, die vorrangig von Frauen ausgeübt wird, ermöglicht vielfach keine eigenständige Existenz- und Alterssicherung. Des Weiteren ist empirisch nachgewiesen, dass Teilzeitbeschäftigte gegenüber Vollzeitbeschäftigten hinsichtlich ihrer Entlohnung, ihrer Einbeziehung in Maßnahmen betrieblicher Weiterbildung oder auch ihrer Karriere- und Aufstiegschancen vielfach schlechter gestellt sind. 22

28 cen im Erwerbsleben (z. B. Zugang zu beruflicher Weiterbildung, Aufstiegschancen) aber auch der Weisungsgebundenheit der Arbeitnehmer/-in gegenüber dem Arbeitgeber. Entsprechende gesetzliche Grundlagen haben die Verbreitung atypischer Beschäftigungsformen begünstigt. 14 Ihr Bedeutungszuwachs ist seit längerem Gegenstand der Aushandlungsprozesse zwischen Arbeitgeberund Arbeitnehmer/-innen-Vertretungen. Aus Sicht der Arbeitnehmer/-innen sind insbesondere die verschiedenen Möglichkeiten der Teilzeitbeschäftigung teilweise erwünscht, ermöglichen sie doch in vielen Fällen insbesondere Frauen überhaupt erst eine Erwerbstätigkeit. Demgegenüber sind Befristungen wie auch Leiharbeit ganz überwiegend nicht im Interesse von Arbeitnehmer/-innen. Die Betrachtung atypischer Beschäftigung verdient unter den Bedingungen des seit 2005 zu beobachtenden Beschäftigungsaufbaus besondere Aufmerksamkeit. Ihre Entwicklung lässt erkennen, welche Bedeutung atypische Beschäftigung daran hat. 3.1 Entwicklung atypischer Beschäftigung Anteil atypischer Beschäftigungsverhältnisse 2013 unverändert auf hohem Niveau Die Verbreitung atypischer Beschäftigungsverhältnisse wird im vorliegenden Bericht mittels des so genannten Flexibilisierungsgrades ausgewiesen, der den Anteil atypischer an allen Beschäftigungsverhältnissen ausweist. Er zeigt an, in welchem Ausmaß die Beschäftigten atypischen Erwerbsformen nachgehen. Da die einzelnen Beschäftigungsverhältnisse nicht überschneidungsfrei sind z. B. kann eine Teilzeittätigkeit befristet sein ist diese Kennziffer leicht überzeichnet. 15 Nach den vorliegenden Ergebnissen des IAB-Betriebspanels ist der ermittelte Flexibilisierungsgrad der Beschäftigungsverhältnisse in Brandenburg in den vergangenen 18 Jahren stark angestiegen. Zählte 1996 noch etwa jedes fünfte Beschäftigungsverhältnis zu den atypischen (19 Prozent), so erhöhte sich der Anteil bis 2013 auf 38 Prozent (vgl. Abbildung 10). Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Flexibilisierungsgrad der Brandenburger Betriebe nicht verändert. Damit weist das IAB- Betriebspanel im Vergleich der ostdeutschen Flächenländer für Brandenburg und Mecklenburg- Vorpommern die höchsten Werte aus. In Ost- und in Westdeutschland lag der Flexibilisierungsgrad 2013 jedoch mit 38 bzw. 39 Prozent ähnlich hoch, und er blieb gegenüber dem Vorjahr ebenfalls unverändert. Zwischen den beiden Brandenburger Förderregionen gab es 2013 bei der Flexibilisierung beträchtliche Unterschiede: Während der Flexibilisierungsgrad in der Region Brandenburg Nord-Ost bei 31 Prozent lag, erreichte er in der Region Brandenburg Süd-West 44 Prozent. 14 Zu den wichtigsten Rahmenbedingungen gehören das Beschäftigungsförderungsgesetz mit seinen Novellierungen, das Teilzeit- und Befristungsgesetz wie auch die Gesetze für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (. 15 Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden hält sich diese Überzeichnung aber in Grenzen. 23

29 Abbildung 10: Entwicklung des Flexibilisierungsgrades und einzelner atypischer Beschäftigungsformen in Brandenburg 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) 45 Anteil an Beschäftigten (in Prozent) % Flexibilisierungsgrad Leiharbeit 32 % 28 % Befristete Beschäftigung Midi-Jobs "Klassische" Teilzeit 38 % 1 % 10 % 4 % 15 % 5 Mini-Jobs 8 % Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 Zwischen den Branchen bestanden auch 2013 beträchtliche Unterschiede. Der Flexibilisierungsgrad war im produzierenden Gewerbe des Landes mit 17 Prozent relativ niedrig (darunter im verarbeitenden Gewerbe 18 Prozent, im Baugewerbe 15 Prozent). Besonders hoch war er hingegen vor allem in vielen Dienstleistungsbereichen. Mit jeweils 50 Prozent und mehr am weitesten verbreitet war atypische Beschäftigung im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in den übrigen und unternehmensnahen Dienstleistungen. Auch in der öffentlichen Verwaltung und im Bereich Handel und Reparatur war die Flexibilisierung weit vorangeschritten (40 bzw. 39 Prozent). Die Unterschiede zwischen den genannten Branchen sind seit Mitte der 1990er Jahre etwa unverändert, auch wenn in allen betrachteten Bereichen ein deutlicher Anstieg des Flexibilisierungsgrades zu beobachten ist. Abbildung 11 vermittelt einen Gesamtüberblick darüber, welcher Stellenwert den einzelnen Beschäftigungsformen zurzeit in der Brandenburger Wirtschaft zukommt. Sie weist aus, dass die verschiedenen Formen der Teilzeit das heißt klassische Teilzeit sowie Midi- und Mini-Jobs unter den atypischen Beschäftigungsformen 2013 am stärksten vertreten waren. Unter ihnen hatte die klassische Teilzeit das höchste Gewicht. Generell waren Teilzeit-Beschäftigungsverhältnisse auch in Westdeutschland stark verbreitet. Infolge des höheren Gewichts der Mini-Jobs hatten Teilzeittätigkeiten hier einen noch höheren Anteil. Den zweithöchsten Stellenwert hatten in Brandenburg befristete Arbeitsverhältnisse. Rein quantitativ blieb Leiharbeit von marginaler Bedeutung. 24

30 Abbildung 11: Atypische Beschäftigungs- und Normalarbeitsverhältnisse in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland 2013 (Stand: 30. Juni) 1,1 % Leiharbeit 1,5 % 1,6 % Atypische Beschäftigungsverhältnisse 38 % Normalarbeitsverhältnisse 10 % befristet 9 % 7 % 4 % Midi-Jobs "Klassische" 15 % 15 % Teilzeit 8 % Mini-Jobs 9 % 6 % 2 % tätige Inhaber/-innen Beamte /-innen 38 % 54 % abhängig Beschäftigte in Vollzeit (einschließlich Auszubildende) 55 % 54 % 4 % 5 % 2 % 3 % 14 % 13 % 5 % 2 % Normalarbeitsverhältnisse Atypische Beschäftigungsverhältnisse 39 % 62 % 62 % 61 % Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle

31 Betriebliche Reichweite atypischer Beschäftigung Die betriebliche Reichweite atypischer Beschäftigung war deutlich höher, als es der Anteil atypischer Beschäftigter an allen Beschäftigten zunächst vermuten ließ. Während 2013 in Brandenburg mehr als jedes dritte Beschäftigungsverhältnis zu den atypischen zählte, war mindestens eine Form atypischer Beschäftigung, d. h. Teilzeit, Befristung oder Leiharbeit, in gut zwei Dritteln aller Betriebe (67 Prozent) vertreten. Im ostdeutschen Durchschnitt lag dieser Anteil bei 72 Prozent. In Westdeutschland verteilten sich atypische Beschäftigungsverhältnisse auf deutlich mehr Betriebe (81 Prozent). Atypische Beschäftigung war zwar bereits 2005 in den Brandenburger Betrieben weit verbreitet (54 Prozent aller Betriebe), dennoch ist der Anteil der Betriebe, die diese Beschäftigungsform nutzen, seitdem um 13 Prozentpunkte auf 67 Prozent gestiegen. Der Flexibilisierungsgrad hat sich seit 2005 um 11 Prozentpunkte erhöht. Damit ging die Verbreiterung der betrieblichen Basis für diese Beschäftigungsform mit einer Ausweitung atypischer Beschäftigungsverhältnisse einher. Eine kräftige Zunahme sowohl des Flexibilisierungsgrades als auch des Betriebsanteils mit diesen Beschäftigungsformen fiel auf das Jahr Der unmittelbare Übergang von der lang andauernden Phase des Beschäftigungsabbaus zum Beschäftigungsaufbau wurde also in hohem Maße durch eine sprunghafte Zunahme atypischer Beschäftigung in den Betrieben des Landes getragen. Ein vergleichbarer Trend ist ebenfalls für Ost- wie Westdeutschland zu beobachten. Allerdings lag der Anteil der Betriebe mit atypischer Beschäftigung in Westdeutschland bereits 2005 mit 69 Prozent deutlich höher als in Brandenburg und in Ostdeutschland, und auch der Zuwachs von 2005 zu 2006 lag dort bei 9 Prozentpunkten gab es in 72 Prozent aller ostdeutschen und 81 Prozent aller westdeutschen Betriebe atypische Beschäftigungsverhältnisse. Die bereits anhand des Flexibilisierungsgrades deutlich gewordenen Unterschiede zwischen den beiden Brandenburger Förderregionen spiegeln sich auch auf der betrieblichen Ebene wider. In der Region Brandenburg Nord-Ost gab es 2013 in 61 Prozent aller Betriebe flexible Beschäftigungsformen, in der Region Brandenburg Süd-West hingegen in 72 Prozent. Die Branchenunterschiede, die bereits beim Flexibilisierungsgrad beobachtet werden konnten, waren 2013 auch bei Betrachtung der betrieblichen Reichweite atypischer Beschäftigung festzustellen. So nutzten 75 bzw.81 Prozent aller Betriebe des Gesundheits- und Sozialwesens und der übrigen Dienstleistungen diese Beschäftigungsform. Auch vom Bereich Erziehung und Unterricht sowie von Betrieben und Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung wurden überdurchschnittlich hohe Anteile ausgewiesen (75 bzw. 73 Prozent). Bei den unternehmensnahen Dienstleistungen sowie im Bereich Handel und Reparatur lag der Anteil der Betriebe mit flexiblen Beschäftigungsformen ebenfalls über dem Landesdurchschnitt (69 bzw.68 Prozent). Trotz eines relativ geringen Flexibilisierungsgrades (18 Prozent) lag die betriebliche Reichweite atypischer Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe Brandenburgs bei 69 Prozent. Die Höhe des Flexibilisierungsgrades hängt auch mit der Betriebsgröße zusammen. Mit zunehmender Größe steigt der Anteil der Betriebe, die mindestens eine Form atypischer Beschäftigung nutzten. In Kleinstbetrieben mit bis zu 4 Beschäftigten traf das auf über die Hälfte zu, in mittleren und Großbetrieben auf alle. Der Flexibilisierungsgrad differiert zwischen den einzelnen Betriebsgrößenklassen allerdings in geringerem Maße: Er schwankte in Kleinst- und Kleinbetrieben 2013 um rund ein Drittel. In mittleren Betrieben erreichte er 47 Prozent, in Großbetrieben 41 Prozent. Wichtige Einschätzungen zur Verbreitung atypischer Beschäftigung in Brandenburg ergeben sich daraus, ob ausschließlich eine oder mehrere Formen genutzt werden. Mit der bisherigen Betrachtung wurde der Anteil der Betriebe ausgewiesen, die 2013 mindestens eine Form atypischer Beschäftigung genutzt haben (67 Prozent). Eingeschlossen darin sind auch all jene Betriebe, die zum Erhebungszeitpunkt mehr als eine dieser Beschäftigungsformen angewandt haben. Knapp die Hälfte aller Betriebe Brandenburgs praktizierte ausschließlich Teilzeittätigkeit, in 3 Prozent gab es ausschließlich befristete Beschäftigung und in 1 Prozent ausschließlich Leiharbeit. Alle drei Be- 26

32 schäftigungsformen zusammen wurden nicht einmal von 1 Prozent aller Betriebe angewendet. In 14 Prozent der Betriebe gab es sowohl Teilzeit- als auch befristete Beschäftigung. Eine Kombination von Teilzeit und Leiharbeit sowie von Befristung und Leiharbeit trat kaum auf. Somit zeigt sich, dass die einzelnen Formen atypischer Beschäftigung von Brandenburger Betrieben bislang im Wesentlichen alternativ genutzt werden. Für Ost- und Westdeutschland ergibt sich ein ähnliches Bild. Atypische Beschäftigung bleibt ein wesentliches Beschäftigungsmerkmal von Frauen Frauen und Männer blieben unterschiedlich in atypische Beschäftigungsformen einbezogen. Traditionell arbeiten in Brandenburg sehr viele Frauen in Teilzeit (Frauenanteil an Teilzeitbeschäftigten 77 Prozent, Ostdeutschland 75 Prozent, Westdeutschland 78 Prozent). Mit der aktuellen Erhebungswelle liegen 2013 erstmals Angaben zum Anteil der Frauen an den geringfügig Beschäftigten vor. Danach entfielen 61 Prozent dieser Beschäftigungsverhältnisse in Brandenburg auf Frauen (Ostdeutschland 60 Prozent, Westdeutschland 70 Prozent) waren 52 Prozent aller beschäftigten Frauen im Land Brandenburg im Rahmen einer atypischen Beschäftigung tätig. Das bedeutet, nur noch knapp jede zweite beschäftigte Frau war in Brandenburg in einem Normalarbeitsverhältnis angestellt, während es bei Männern 79 Prozent waren (Flexibilisierungsgrad der Männer 21 Prozent). Die Zunahme atypischer Beschäftigung seit 2005 ging unter den Bedingungen des Beschäftigungsaufbaus in Brandenburg mit einer zunehmenden Verbreitung dieser Beschäftigungsformen insbesondere unter Frauen einher, aber auch Männer sind immer häufiger atypisch tätig. Im Jahr 2005 waren 39 Prozent aller Frauen und 15 Prozent der Männer in atypischen Beschäftigungsverhältnissen tätig. Bis heute gab es beim Flexibilisierungsgrad der Frauen einen Zuwachs von 13 Prozentpunkten, bei Männern von 6 Prozentpunkten. In Ostdeutschland ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Auch in Westdeutschland waren 2013 anteilig immer mehr Frauen und Männer atypisch beschäftigt als Der Flexibilisierungsgrad der Frauen lag 2013 bei 60 Prozent und fiel damit deutlich höher aus als in Brandenburg und allen anderen neuen Ländern. Demgegenüber waren in Westdeutschland anteilig mit 18 Prozent etwas weniger Männer atypisch tätig als in Brandenburg und in Ostdeutschland insgesamt. Die bereits anhand des Flexibilisierungsgrades und des Anteils der Betriebe mit flexibler Beschäftigung erkennbaren Unterschiede zwischen den beiden Brandenburger Förderregionen finden sich auch auf der Ebene der Geschlechter wider: Der Flexibilisierungsgrad der Frauen lag in der Region Brandenburg Nord-Ost 2013 bei 43 Prozent, der der Männer bei 16 Prozent also ebenfalls unter dem Landesdurchschnitt. In der Region Brandenburg Süd-West lagen die Anteile bei 59 bzw. 26 Prozent also über dem Landesdurchschnitt. 3.2 Formen atypischer Beschäftigungsverhältnisse Nachstehend werden die einzelnen Formen atypischer Beschäftigung genauer analysiert. Die Betrachtung bezieht sich sowohl auf Entwicklungstendenzen seit Mitte der 1990er Jahre als auch auf die Bewertung der aktuellen Situation. Teilzeitquote 2013 verbleibt auf bisherigem Rekordwert 2013 gab es in 62 Prozent aller Brandenburger Betriebe Teilzeitbeschäftigte, d. h. sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse einschließlich Midi-Jobs wie auch geringfügige Beschäftigungsverhältnisse (Ostdeutschland 67 Prozent, Westdeutschland 79 Prozent). 16 Wäh- 16 Als Teilzeitbeschäftigte werden im IAB-Betriebspanel die Beschäftigten erfasst, deren Arbeitszeit unterhalb der im Durchschnitt betrieblich vereinbarten Wochenarbeitszeit liegt. Demgegenüber zählen laut Definition des Statistischen Bundesamtes Beschäftigte mit bis zu 20 Wochenstunden zu den Teilzeitbeschäftigten, Beschäftigte ab 21 Wochenstunden zu den Vollzeitbeschäftigten. Aus diesem Grund fällt der Anteil atypischer Beschäftigungsverhältnisse nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gegenüber dem IAB-Betriebspanel deutlich geringer aus. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes für Deutschland insgesamt belief sich dieser Anteil in den Jahren 2011 und 2012 auf jeweils ca. 22 Prozent. Vergleichbar zum IAB-Betriebspanel verweisen auch die Daten des Statistischen Bundesamtes langfristig auf eine deutliche Zunahme atypischer Beschäftigung (1991: 13 Prozent). 27

33 rend die Werte für Ost- und Westdeutschland gegenüber dem Vorjahr jeweils um 1 Prozentpunkt zurückgegangen sind, gab es in Brandenburg eine Verringerung um 4 Prozentpunkte. Dabei ist anzumerken, dass 2012 mit 66 Prozent der bisher höchste Anteilswert im Land erreicht worden war. Seit Beginn der Erhebung Mitte der 1990er Jahre hat sich die betriebliche Basis für Teilzeitarbeitsplätze erheblich erweitert, denn zum damaligen Zeitpunkt gab es diese nur in 41 Prozent aller Betriebe des Landes (Ostdeutschland 43 Prozent, Westdeutschland 65 Prozent) haben gegenüber dem Vorjahr also mit dem Übergang zur Phase des Beschäftigungsaufbaus in Brandenburg wie auch in Ost- und Westdeutschland erheblich mehr Betriebe Teilzeitarbeit genutzt. Bis heute ist der Anteil dieser Betriebe in Brandenburg und Ostdeutschland deutlich, in Westdeutschland hingegen eher geringfügig angestiegen (vgl. Tabelle 5). Tabelle 5: Teilzeitbeschäftigung nach Ländern, Ost- und Westdeutschland 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Land Teilzeitbeschäftigung Anteil an allen Beschäftigten Prozent Frauenanteil 2013 Brandenburg Mecklenburg-Vorp Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Ostdeutschland Westdeutschland Anteil an allen Betrieben Prozent Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 Parallel zur Zunahme des Anteils der Betriebe, die Teilzeitarbeitsplätze anboten, zeigte sich in den zurückliegenden Jahren in der Tendenz ebenfalls eine kontinuierliche Erhöhung des Anteils der sowohl sozialversicherungspflichtig als auch nicht sozialversicherungspflichtig Teilzeitbeschäftigten an allen Beschäftigten (Teilzeitquote) in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland. 17 Im Unterschied zur Betrachtung der betrieblichen Ebene hat es in Bezug auf den Anteil der Beschäftigten in Brandenburg inzwischen eine starke Annäherung an Westdeutschland gegeben. Mitte der 1990er Jahre bestand ähnlich wie bei der betrieblichen Reichweite noch ein beträchtlicher Unterschied. Die Teilzeitquoten lagen in Brandenburg in den letzten Jahren nur noch um wenige Prozentpunkte unterhalb der westdeutschen Vergleichswerte. In Brandenburg belief sich die Teilzeitquote 2013 auf 27 Prozent, sie war damit mit der für Ostdeutschland vergleichbar (27 Prozent) und lag nur noch um 3 Prozentpunkte niedriger als in Westdeutschland (30 Prozent). Vgl.: (Zugriff: ). 17 Der Gesetzgeber hat mit dem Teilzeit- und Befristungsgesetz aus dem Jahr 2001 auf die wachsende Bedeutung von Teilzeitarbeit in Deutschland reagiert. Das Gesetz regelt das Recht von Teilzeitarbeitsverhältnissen und stellt die Nicht-Diskriminierung sicher. 28

34 In Brandenburg, Ost- und Westdeutschland entsprach die Teilzeitquote 2013 jeweils den Werten des Vorjahres (vgl. ebenfalls Tabelle 5). Die Teilzeitbeschäftigten verteilten sich 2013 unterschiedlich auf die einzelnen Branchen des Landes. Allein 22 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten entfielen auf das Gesundheits- und Sozialwesen, 17 Prozent auf unternehmensnahe Dienstleistungen und 16 Prozent auf den Bereich Handel und Reparatur. Damit war allein in diesen drei Branchen über die Hälfte der Teilzeitbeschäftigten des Landes tätig. Auf das verarbeitende Gewerbe entfielen lediglich 4 Prozent der Teilzeitbeschäftigten. Die Bedeutung der ersten drei genannten Branchen erklärt sich zum einen aus ihren relativ hohen Anteilen an den Beschäftigten und zugleich aus ihren überdurchschnittlich hohen Teilzeitquoten. Während im Durchschnitt Brandenburgs 27 Prozent der Beschäftigten in Teilzeit tätig waren, waren es im Gesundheits- und Sozialwesen 43 Prozent, in den unternehmensnahen Dienstleistungen sowie im Bereich Handel und Reparatur jeweils 32 Prozent. Im verarbeitenden Gewerbe lag die Teilzeitquote lediglich bei 8 Prozent waren in Brandenburg gut drei Viertel der Teilzeitbeschäftigten Frauen (77 Prozent). Gegenüber 1996 hat sich der Frauenanteil an den Beschäftigten bis 2013 von 44 auf 49 Prozent erhöht, wobei die Anteile in den Jahren 2010 und 2011 bereits bei 50 Prozent lagen. Gleichzeitig hat die Bedeutung von Teilzeitbeschäftigung zugenommen, die in Brandenburg auch weiterhin überwiegend von Frauen ausgeübt wird. Dennoch hat sich seit 1996 der Frauenanteil an den Teilzeitbeschäftigten verringert (von 85 auf 77 Prozent). Offenbar gehen inzwischen auch Männer verstärkt einer Teilzeittätigkeit nach. Eine Betrachtung der Teilzeitbeschäftigung nach Branchen zeigt allerdings, dass diese nach wie vor mit der Präsenz von Frauen korreliert. So ist sie besonders stark in frauendominierten Branchen wie in einigen Dienstleistungsbereichen (u. a. Gesundheits- und Sozialwesen) aber auch in der öffentlichen Verwaltung sowie bei Finanz- und Versicherungsdienstleistern verbreitet. Hier erreichte der Anteil der Frauen an den Teilzeitbeschäftigten 2013 überdurchschnittlich hohe Werte (vgl. Tabelle 6). 29

35 Tabelle 6: Ausgewählte Merkmale der Teilzeitbeschäftigung nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg 2013 (Stand: 30. Juni) Branche/ Betriebsgrößenklasse Anteil der Betriebe mit Teilzeitbeschäftigten Anteil der Teilzeitbeschäftigten an allen Beschäftigten Anteil der Frauen an den Teilzeitbeschäftigten Anteil der Frauen an den Beschäftigten insgesamt** Prozent Land- und Forstwirtschaft* Bergbau, Energie, Wasser, Abfall* Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation* Finanz-/ Versicherungsdienstleistungen* Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht* Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbsweck* Öffentliche Verwaltung bis 4 Beschäftigte bis 9 Beschäftigte bis 49 Beschäftigte bis 249 Beschäftigte ab 250 Beschäftigte Brandenburg Brandenburg Nord-Ost Brandenburg Süd-West Ostdeutschland Westdeutschland * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte mit einer großen statistischen Fehlertoleranz behaftet. Sie sind daher nur eingeschränkt interpretierbar. ** Anteil der Frauen an Beschäftigten einschließlich Auszubildender und Beamtenanwärter Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Teilzeitbeschäftigung variiert ebenfalls mit der Größe der Betriebe. Das betrifft allerdings nur die betriebliche Reichweite. Mit zunehmender Größe steigt der Anteil der Betriebe, die Teilzeitbeschäftigung haben. Das betraf 2013 nahezu alle Großbetriebe und unter den Betrieben mit bis zu 4 Beschäftigten etwa die Hälfte. Bei der Teilzeitquote, also dem Anteil der in Teilzeit Tätigen an allen Beschäftigten, lagen die Werte der einzelnen Betriebsgrößenklassen zwischen gut einem Fünftel und knapp einem Drittel. Trotz ähnlicher Anteile der Frauen an den Beschäftigten und an den Teilzeitbeschäftigten zeigen sich zwischen den beiden Teilregionen des Landes Brandenburg Unterschiede. Vergleichbar mit den Befunden zum Grad der Verbreitung atypischer Verhältnisse insgesamt war Teilzeitarbeit sowohl gemessen am Anteil der Betriebe mit Teilzeit als auch am Anteil der Teilzeitbeschäftigten an allen Beschäftigten in der Region Brandenburg Nord-Ost 2013 weniger verbreitet als in der Region Brandenburg Süd-West. 30

36 Teilzeitbeschäftigung und ihre verschiedenen Formen Teilzeitbeschäftigung ist eine Gruppe unterschiedlicher Beschäftigungsformen, die sich vor allem hinsichtlich ihrer Sozialversicherungspflicht sowie des Entgelts voneinander unterscheiden. Zur Teilzeitbeschäftigung zählen in diesem Bericht geringfügige Beschäftigungsverhältnisse 18, Teilzeit- Midi-Jobs 19 sowie klassische sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse 20. Teilzeitbeschäftigung ist häufig seitens der Arbeitnehmer/-innen, insbesondere von Frauen, gewünscht, um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu gewährleisten. Allerdings sind auch viele Beschäftigte ungewollt in Teilzeit tätig. 21 Mitte 2013 gab es im Land Brandenburg nach Angaben des IAB-Betriebspanels rund 250 Tsd. Teilzeitbeschäftigte, die in Betrieben mit mindestens einer bzw. einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten tätig waren. Von diesen Teilzeitbeschäftigten übte mit 56 Prozent gut die Hälfte eine klassische Teilzeittätigkeit aus, 12 Prozent waren in einem Midi-Job sowie 32 Prozent in einem Mini-Job tätig. In den beiden Fördergebieten lagen die Relationen zwischen den drei betrachteten Beschäftigungsformen grundsätzlich ähnlich. In der Region Brandenburg Nord-Ost lag der Anteil der klassisch Teilzeitbeschäftigten mit 58 Prozent etwas höher als in der Region Brandenburg Süd-West mit 55 Prozent. Gleichzeitig war in der nördlichen Region der Anteil der Mini-Jobs mit 30 Prozent etwas geringer als in der südlichen Region mit 33 Prozent. Der Anteil der Midi-Jobs lag in beiden Teilregionen bei 12 Prozent. Nachfolgend wird dargestellt, wie sich diese drei Formen der Teilzeitbeschäftigung in den zurückliegenden Jahren verändert haben und inwieweit sie zum Anstieg der Teilzeitquote insgesamt beigetragen haben. Klassische Teilzeit dominiert Teilzeitbeschäftigung Klassische Teilzeit eine Beschäftigungsform, die im Unterschied zum Vollzeiterwerb eine dauerhaft kürzere Wochenarbeitszeit aufweist und sozialversicherungspflichtig (ohne abgesenkte Beiträge) ist gab es 2013 in gut jedem vierten Brandenburger Betrieb (27 Prozent, Ostdeutschland 31 Prozent, Westdeutschland 38 Prozent). Seit 2005 hat sich der Anteil der Betriebe, die diese Form nutzen, in Brandenburg wie auch in Ost- und Westdeutschland deutlich erhöht. Wie bereits bei Betrachtung der Teilzeitbeschäftigung insgesamt festgestellt wurde, zeigt sich auch hier eine Zunahme des Anteils der Betriebe 2006 gegenüber Bezogen auf die betriebliche Reichweite wurde bereits 2006 im Wesentlichen ein Niveau erreicht, das bis heute Bestand hat (vgl. Tabelle 7). 18 Zu geringfügig entlohnten Beschäftigten (Mini-Jobs) zählen seit (vgl. Gesetz zu Änderungen im Bereich der geringfügigen Beschäftigung vom ) jene, bei denen das monatliche Arbeitsentgelt 450 nicht überschreitet (bis Ende 2012 lag die Verdienstgrenze für Mini-Jobs bei 400 ) bzw. eine kurzfristige Beschäftigung vorliegt. Es gibt geringfügig Beschäftigte, die dieser Beschäftigung ausschließlich nachgehen und Personen, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und zugleich eine geringfügige Beschäftigung als Nebenjob ausüben. Laut Angaben der BA gibt es Mini-Jobs überwiegend im Rahmen ausschließlich geringfügiger Beschäftigung. Im IAB-Betriebspanel sind beide Formen geringfügiger Beschäftigung erfasst. 19 Als Midi-Jobs werden Beschäftigungsverhältnisse (ohne Auszubildende) bezeichnet, bei denen der Monatsverdienst zwischen 451 und 850 brutto liegt (auch seit Erhöhung lt. o. g. Beschlusses des Deutschen Bundestages; ursprünglich 401 bis 800, vgl. Gesetz zu Änderungen im Bereich der geringfügigen Beschäftigung vom ). Für diese Beschäftigungsverhältnisse gelten ermäßigte Sozialversicherungsbeiträge. 20 Das IAB-Betriebspanel erfragt diese Beschäftigungsform nicht direkt, sondern errechnet sie als Differenz zwischen der Teilzeit insgesamt sowie den Teilzeit-Midi- und Mini-Jobs. 21 Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gaben im Jahr 2012 insgesamt 16 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten in Deutschland an, einer Teilzeitbeschäftigung aufgrund fehlender Alternativen einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen. Vgl. Statistisches Bundesamt (2012): Qualität der Arbeit. Geld verdienen und was sonst noch zählt, Wiesbaden 2012, S. 32 f. Unter: QualitaetArbeit.html (Zugriff: ). Ebenfalls nach Angaben des Statistischen Bundesamtes allerdings für das Jahr 2009 wurden Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland herausgearbeitet. Für die neuen Länder war charakteristisch, dass hier 65 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten angaben, keine Vollzeittätigkeit gefunden zu haben, lediglich 14 Prozent nannten familiäre Verpflichtungen als Grund. Vgl. Statistisches Bundesamt, Frauendomäne Teilzeitarbeit Wunsch oder Notlösung? Unter: (Zugriff: ) Eine Untersuchung des IAB kommt zu dem Ergebnis, dass fast die Hälfte der regulär teilzeitbeschäftigten Frauen und zwei Drittel der Mini-Jobberinnen die vereinbarte Arbeitszeit gerne deutlich ausweiten würden. Vgl. Susanne Wagner: Ungenutzte Potenziale in der Teilzeit. Viele Frauen würden gerne länger arbeiten. In: IAB-Kurzbericht 9/

37 Besonders hoch war 2013 der Anteil der Betriebe mit dieser Beschäftigungsform in der öffentlichen Verwaltung (68 Prozent), im Bereich Erziehung und Unterricht (60 Prozent) sowie im Gesundheitsund Sozialwesen (40 Prozent). Auch in der Branche Handel und Reparatur lag er mit 34 Prozent deutlich über dem Durchschnitt des Landes. In Betrieben der unternehmensbezogenen Dienstleistungen lag der Anteil mit 26 Prozent und im verarbeitenden Gewerbe mit 23 Prozent unterhalb des Durchschnitts. Mitte 2013 gab es in Brandenburg rund 140 Tsd. klassisch Teilzeitbeschäftigte, das entsprach 15 Prozent aller Beschäftigten. Seit 2005 ist eine Steigerung um insgesamt 7 Prozentpunkte festzustellen, was nahezu einer Verdoppelung ihres Anteils gleichkommt. Der Anteil dieser Beschäftigtengruppe ist in Ost- und Westdeutschland in diesem Betrachtungszeitraum ebenfalls gestiegen (um 5 bzw. 6 Prozentpunkte) und erreichte 2013 zum Land Brandenburg vergleichbare Anteilswerte. Den mit Abstand höchsten Anteil dieser Beschäftigungsform an den Beschäftigten wies 2013 das Gesundheits- und Sozialwesen auf (35 Prozent). In der Branche Handel und Reparatur waren es 18 Prozent, bei unternehmensnahen Dienstleitungen 10 Prozent und das verarbeitende Gewerbe erreichte einen Anteil von 4 Prozent. Tabelle 7: Klassische Teilzeit nach Ländern, Ost- und Westdeutschland 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Beschäftigung in klassischer Teilzeit Land Anteil an allen Beschäftigten Prozent Brandenburg Mecklenburg-Vorp Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Ostdeutschland Westdeutschland Anteil an allen Betrieben Prozent Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 Die Bedeutung klassischer Teilzeit nahm 2013 mit der Betriebsgröße zu. Das galt sowohl für die betriebliche Reichweite als auch den Anteil klassisch Teilzeitbeschäftigter an allen Beschäftigten. Von den Kleinstbetrieben mit bis zu 4 Beschäftigten nutzten 2013 lediglich 14 Prozent diese Beschäftigungsform, unter den Großbetrieben mit 250 und mehr Beschäftigten waren es neun von zehn Betrieben. Hinsichtlich der klassischen Teilzeitquote lag der Wert für Kleinstbetriebe mit bis zu 4 Beschäftigten bei 5 Prozent, für Großbetriebe bei 22 Prozent. 4 Prozent der Beschäftigten übten einen Midi-Job aus Midi-Jobs, Beschäftigungsverhältnisse mit monatlichen Bruttolöhnen zwischen 451 und 850 (seit ), gab es 2013 in 23 Prozent aller Brandenburger und jeweils in einem Viertel aller ostwie westdeutschen Betriebe. Seit 2005 ist der Anteil der Betriebe, die Midi-Jobs anbieten, nur geringfügig angestiegen (vgl. Tabelle 8). Die betriebliche Reichweite auch dieser Beschäftigungsform variierte mit der Branche: In Betrieben der übrigen Dienstleistungen lag der Anteil mit 46 Prozent besonders hoch. Auch bei unternehmensnahen Dienstleistungen sowie im Gesundheits- und Sozialwesen wurden leicht überdurchschnittliche Anteilswerte erreicht (27 bzw. 24 Prozent). In Betrie- 32

38 ben des Bereichs Handel und Reparatur lag der Anteil bei 22 Prozent, in denen des verarbeitenden Gewerbes bei unterdurchschnittlichen 16 Prozent. Seit Beginn der Erhebung im Rahmen des IAB-Betriebspanels lag der Anteil der Midi-Jobs an allen Beschäftigungsverhältnissen in Brandenburg zwischen 3 und 4 Prozent (Ostdeutschland 4 Prozent, Westdeutschland 3 Prozent). Somit kam dieser Beschäftigungsform auch 2013 nur geringe Bedeutung zu. Bezogen auf die betriebliche Verbreitung von Midi-Jobs zeigte sich allerdings, dass diese Beschäftigungsform wesentlich stärker genutzt wird, als es die relativ geringen Beschäftigtenanteile vermuten lassen. Tabelle 8: Midi-Jobs nach Ländern, Ost- und Westdeutschland 2005 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Land Midi-Jobs Anteil an allen Beschäftigten Prozent Brandenburg Mecklenburg-Vorp Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Ostdeutschland Westdeutschland Anteil an allen Betrieben Prozent Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2005 bis 2013 Midi-Jobs wurden auch 2013 überwiegend in Form von Teilzeitbeschäftigung ausgeübt (Brandenburg 83 Prozent aller Midi-Jobs, Ostdeutschland 85 Prozent, Westdeutschland 91 Prozent). Dementsprechend waren 2013 von allen Midi-Jobberinnen und Midi-Jobbern in Brandenburg 17 Prozent mit einem monatlichen Bruttolohn von 451 bis zu 850 vollzeitbeschäftigt. Das war ein etwas höherer Anteil im Vergleich zu Ostdeutschland (15 Prozent) und etwa das Doppelte gegenüber Westdeutschland (9 Prozent). Midi-Jobs gab es 2013 in 17 Prozent aller Betriebe der Region Brandenburg Nord-Ost und in 28 Prozent aller Betriebe der Region Brandenburg Süd-West. Der Anteil der Midi-Jobber/-innen lag bei 3 bzw. 4 Prozent. In Brandenburg Nord-Ost übten 19 Prozent der Beschäftigten ihren Midi-Job in Vollzeit aus, in Brandenburg Süd-West betraf dies 16 Prozent der Midi-Jobber/-innen. 8 Prozent der Beschäftigten geringfügig beschäftigt Bei den so genannten Mini-Jobs handelt es sich um Beschäftigungsverhältnisse, die unterhalb der Sozialversicherungsgrenze liegen. Zum 01. Januar 2013 wurde auch für sie die Einkommensgrenze angehoben und zwar von 400 auf 450 Euro pro Monat. 22 Mini-Jobs waren 2013 in 41 Prozent aller Betriebe des Landes Brandenburg anzutreffen (Ostdeutschland 43 Prozent, Westdeutschland 60 Prozent). Damit war diese Beschäftigungsform auf 22 Vgl. auch Werner Eichhorst, Tina Hinz, Paul Marx, Andreas Peichl, Nico Pestel, Sebastian Siegloch, Eric Thode, Verena Tobsch: Geringfügige Beschäftigung: Situation und Gestaltungsoptionen. Bertelsmann Stiftung, 2012 sowie BMFSFJ (Hrsg.): Frauen im Minijob. Motive und (Fehl-)Anreize für die Aufnahme geringfügiger Beschäftigung im Lebenslauf. Berlin, Oktober

39 betrieblicher Ebene in Westdeutschland wesentlich stärker verbreitet (vgl. Tabelle 9). In den beschäftigungsstarken Branchen verarbeitendes Gewerbe, unternehmensnahe Dienstleistungen sowie Gesundheits- und Sozialwesen belief sich der Anteil der Betriebe, die Mini-Jobs hatten, jeweils auf über 40 Prozent. Im Bereich Handel und Reparatur und im Bauwesen wurden unterdurchschnittliche 37 bzw. 33 Prozent erreicht. Trotz ihrer seit 2005 deutlich gestiegenen und inzwischen relativ starken Präsenz auf der betrieblichen Ebene haben Mini-Jobs gemessen an der Anzahl und am Anteil dieser Beschäftigungsform an allen Beschäftigungsverhältnissen in den letzten Jahren relativ geringe Verbreitung gefunden. Mitte 2013 waren in Brandenburger Betrieben mit mindestens einer bzw. einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten fast 80 Tsd. Mini-Jobberinnen und Mini-Jobber tätig. Das entsprach 8 Prozent aller Beschäftigten des Landes (Ostdeutschland 9 Prozent; Westdeutschland 13 Prozent). Der Anteil geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse war in Brandenburg wie in allen anderen ostdeutschen Flächenländern seit 1996 deutlich ansteigend. Er erhöhte sich in Brandenburg von 3 Prozent in 1996 auf 8 Prozent in 2013, wobei die Anteile seit 2008 zwischen 7 und 8 Prozent schwankten. In Ostdeutschland verlief die Entwicklung ähnlich. Demgegenüber spielen geringfügige Beschäftigungsverhältnisse in Westdeutschland eine deutlich größere Rolle. Deren Beschäftigtenanteil betrug 1996 bereist 12 Prozent und hat sich in den Folgejahren um lediglich 1 Prozentpunkt erhöht. Eine längerfristige Betrachtung zeigt für Brandenburg wie Ostdeutschland eine allmähliche Verringerung des Abstands zu Westdeutschland. Er betrug 2013 für Brandenburg noch 5 Prozentpunkte und für Ostdeutschland lediglich noch 4 Prozentpunkte, während es Mitte der 1990er Jahre noch jeweils 9 Prozentpunkte gewesen waren. Tabelle 9: Geringfügige Beschäftigung* nach Ländern, Ost- und Westdeutschland 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Geringfügige Beschäftigung/Mini-Jobs Frauenanteil Land Prozent Anteil an allen Beschäftigten Brandenburg Mecklenburg-Vorp Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Ostdeutschland Westdeutschland Anteil an allen Betrieben Prozent Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland * Bis 2004 wurden geringfügig Beschäftigte in der Kategorie sonstige Beschäftigte erfasst, seit 2005 werden sie gesondert ausgewiesen. Die Angabe für 2013 ist vorläufig. Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 Der Frauenanteil an den Mini-Jobs betrug 2013 in Brandenburg 61 Prozent (Ostdeutschland 60 Prozent, Westdeutschland 70 Prozent). Im Unterschied zur Teilzeitbeschäftigung insgesamt werden Mini-Jobs somit in stärkerem Maße auch von Männern ausgeübt. 34

40 Mit 27 Prozent entfiel 2013 gut ein Viertel aller Mini-Jobs auf unternehmensnahe Dienstleistungen, 19 Prozent auf übrige Dienstleistungen und 14 Prozent auf den Bereich Handel und Reparatur. Auf das Gesundheits- und Sozialwesen und auf das verarbeitende Gewerbe entfielen nur relativ geringe Anteile (8 bzw. 6 Prozent). Insgesamt waren in den vier beschäftigungsstarken Branchen verarbeitendes Gewerbe, Handel und Reparatur, unternehmensnahe Dienstleistungen sowie Gesundheits- und Sozialwesen 55 Prozent aller Mini-Jobber/-innen tätig. In Ostdeutschland waren es ebenfalls über die Hälfte, in Westdeutschland ca. 60 Prozent. Am stärksten waren Mini-Jobs sowohl in Brandenburg als auch in Ost- und Westdeutschland in Betrieben mit 10 bis 49 Beschäftigten vertreten (Brandenburg 32 Prozent, Ost- und Westdeutschland jeweils ca. 40 Prozent aller Mini-Jobs). Demgegenüber entfielen auf Brandenburgs Kleinstbetriebe mit bis zu 4 Beschäftigten 13 Prozent (Ostdeutschland 11 Prozent, Westdeutschland 7 Prozent) und auf größere Betriebe ebenfalls 13 Prozent aller Mini-Jobs (Ostdeutschland 10 Prozent, Westdeutschland 12 Prozent). In den beiden Brandenburger Teilregionen gab es auch hinsichtlich der Nutzung geringfügiger Beschäftigung 2013 Unterschiede: Der Anteil der Betriebe, die Mini-Jobs hatten, lag in der Region Brandenburg Nord-Ost bei 38 Prozent, in der Region Brandenburg Süd-West bei 43 Prozent. Im nördlichen Teil des Landes waren 7 Prozent der Beschäftigten Mini-Jobber/-innen, im südlichen Teil waren es 10 Prozent. Entwicklung befristeter Beschäftigungsverhältnisse 10 Prozent aller Beschäftigten befristet tätig 2013 gab es in 17 Prozent aller Betriebe Brandenburgs befristete Beschäftigungsverhältnisse (Ostdeutschland 18 Prozent, Westdeutschland 17 Prozent). In Brandenburg wie auch in Ostdeutschland hat sich der Anteil der Betriebe mit befristet Beschäftigten 2013 im Vorjahresvergleich verringert, in Brandenburg um 2 Prozentpunkte, in Ostdeutschland um 1 Prozentpunkt. In Westdeutschland hat er sich um 1 Prozentpunkt erhöht (vgl. Tabelle 10). Wird die betriebliche Verbreitung befristeter Beschäftigungsverhältnisse der Jahre 1996 und 2013 gegenübergestellt, so zeigt sich gleichermaßen für Brandenburg, Ost- und Westdeutschland eine deutliche Zunahme. Frühere Analysen zeigten, dass bei Betrachtungen über einen längeren Zeitraum (zwischen 2005 und 2010) jeder dritte Betrieb des Landes mindestens in einem dieser Jahre zeitlich befristete Arbeitsverträge hatte. Damit waren in diesem Zeitraum Befristungen unter den Brandenburger Betrieben stärker verbreitet, als es jährliche Angaben zunächst vermuten ließen waren nach Angaben des IAB-Betriebspanels in Brandenburg 10 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse befristet (Ostdeutschland 9 Prozent, Westdeutschland 7 Prozent). 24 Im Vergleich der ostdeutschen Flächenländer ist das derzeit der höchste Anteil. Befristete Beschäftigung spielte viele Jahre in Brandenburg wie in Ostdeutschland insgesamt eine größere Rolle als in Westdeutschland das zeigte sich sowohl am Anteil der Betriebe als auch am Anteil der befristeten Beschäftigungsverhältnisse. Inzwischen bestehen zwischen Ost und West aber nur noch geringfügige Unterschiede. In Brandenburg allerdings lag 2013 der Anteil der Befristeten an allen Beschäftigungsverhältnissen nach wie vor über den entsprechenden westdeutschen Werten. In Bezug auf den Anteil der Betriebe mit Befristungen erreichten Brandenburg und Westdeutschland 2013 gleiche Werte. 23 Vgl. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung. Ergebnisse der sechzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg, Reihe Forschungsberichte des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg, Nr. 36, Berlin Juni 2012, S. 41 f. 24 Befristete Beschäftigungsverhältnisse können sowohl ungefördert als auch gefördert sein. Dem IAB-Betriebspanel können Daten zu beiden Formen entnommen werden. 35

41 Tabelle 10: Befristete Beschäftigung nach Ländern, Ost- und Westdeutschland 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Land Befristete Beschäftigung Anteil an allen Beschäftigten Prozent Frauenanteil 2013 Brandenburg Mecklenburg-Vorp Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Ostdeutschland Westdeutschland Anteil an allen Betrieben Prozent Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 Mit 17 Prozent spielten befristete Beschäftigungsverhältnisse 2013 in Betrieben der unternehmensnahen Dienstleistungen eine deutlich größere Rolle als in denen des Gesundheits- und Sozialwesens (10 Prozent) oder jenen des verarbeitenden Gewerbes sowie des Bereichs Handel und Reparatur (5 bzw. 6 Prozent). Die Verbreitung befristeter Beschäftigung korrelierte mit der Betriebsgröße. In Brandenburger Kleinstbetrieben spielten Befristungen kaum eine Rolle (8 Prozent der Betriebe, 4 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse), in größeren Betrieben waren sie aber weit verbreitet (78 der mittleren und 89 Prozent der Großbetriebe sowie 15 bzw. 12 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse). Dies war in Ost- und Westdeutschland ähnlich. Gründe für Befristungen Nach dem Teilzeit- und Befristungsgesetz müssen bestehende befristete Arbeitsverhältnisse begründet sein. Der Gesetzgeber sieht vor, dass Befristungen zum einen unter Angabe eines sachlichen Grundes möglich sind, zum anderen aber auch dann, wenn kein Sachgrund vorliegt (maximal für 2 Jahre), und zwar im Rahmen der so genannten erleichterten Befristung. Nach vorliegenden Panelergebnissen werden insbesondere die Möglichkeiten der erleichterten Befristung, also ohne Angabe eines sachlichen Grundes, häufig genutzt. So erfolgten 2013 in Brandenburg 35 Prozent aller Befristungen ohne Angabe eines sachlichen Grundes (Ostdeutschland 40 Prozent, Westdeutschland 51 Prozent). 25 In Brandenburg wie in Ostdeutschland spielten nach wie vor Befristungen wegen öffentlicher Förderung eine bedeutend größere Rolle als in Westdeutschland (22 bzw. 16 Prozent gegenüber 3 Prozent in Westdeutschland). Befristungen mit Angabe eines anderen sachlichen Grundes, also außerhalb von Förderung, waren sowohl in Brandenburg als auch in Ostund Westdeutschland für rund jedes dritte befristete Beschäftigungsverhältnis ausschlaggebend. 25 In der Erhebungswelle 2009 wurden die Brandenburger Betriebe nach dem wichtigsten Grund für den Einsatz befristet Beschäftigter gefragt. Danach wurden v. a. ein zeitlich begrenzter Bedarf und ein zeitlich begrenzter Ersatzbedarf sowie wirtschaftliche Unsicherheiten als wichtigste Gründe angegeben. Ebenfalls die Möglichkeit, die Eignung der Eingestellten beurteilen zu können, wurde als wichtiger Grund genannt. Vgl. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung. Ergebnisse der vierzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg, Reihe Forschungsberichte des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg, Nr. 33, Juni 2010, S. 39 f. 36

42 Bei befristeter Beschäftigung bestanden vergleichsweise geringe geschlechterspezifische Unterschiede waren in Brandenburg 52 Prozent der befristet Beschäftigten Frauen (Ost- und Westdeutschland jeweils 55 Prozent). Die Befristungsquote der Frauen lag in Brandenburg bei 11 Prozent, die der Männer bei 9 Prozent (Ostdeutschland 10 bzw. 8 Prozent, Westdeutschland 9 bzw. 6 Prozent). 27 Prozent der Befristungen mündeten in unbefristete Beschäftigung Im ersten Halbjahr 2013 stellte über ein Viertel der Brandenburger Betriebe Personal ein (Brandenburg 29 Prozent, Ostdeutschland 29 Prozent, Westdeutschland 30 Prozent). Befristungen spielten dabei wie in den Vorjahren eine große Rolle. Mit 48 Prozent war im ersten Halbjahr 2013 in Brandenburg fast die Hälfte der erfolgten Neueinstellungen befristet. Das war der höchste Anteilswert im ostdeutschen Ländervergleich (Ostdeutschland 44 Prozent, Westdeutschland 43 Prozent). 27 Prozent aller Brandenburger Betriebe, die im ersten Halbjahr 2013 Personaleinstellungen vorgenommen haben, stellten ausschließlich befristet ein (Ostdeutschland 25 Prozent, Westdeutschland 21 Prozent). Der Anteil der ausschließlich befristet einstellenden Betriebe hat sich seit 1997 in Brandenburg zwar deutlich erhöht, nahezu verdoppelt, in den letzten Jahren ist aber wieder ein leichter Rückgang des Anteils zu verzeichnen. Ähnliches ist für Ost- und für Westdeutschland zu beobachten. Besondere Bedeutung hatten befristete Neueinstellungen 2013 im Bereich Erziehung und Unterricht (66 Prozent). In den beschäftigungsstarken Branchen wie im Bereich Handel und Reparatur und in Betrieben der unternehmensnahen Dienstleistungen wurden ebenfalls überdurchschnittlich hohe Anteile erreicht (54 bzw. 49 Prozent). Im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im verarbeitenden Gewerbe lag der Anteil unter dem Durchschnitt des Landes (45 bzw. 40 Prozent). Mitte 2013 lief für ca. 27 Tsd. Beschäftigte in Brandenburg ihr befristeter Arbeitsvertrag aus. Für 33 Prozent der bis dahin befristet Beschäftigten war dies mit dem endgültigen Ausscheiden aus dem Betrieb verbunden, wobei keine Informationen über deren weiteren Verbleib vorliegen (Ostdeutschland 28 Prozent, Westdeutschland 27 Prozent). Für 40 Prozent wurden erneut befristete Arbeitsverträge im selben Betrieb abgeschlossen (Ostdeutschland 39 Prozent, Westdeutschland 36 Prozent). 27 Prozent der bis Mitte 2013 befristet Beschäftigten wurden nach Auslaufen ihres Vertrages in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis übernommen (Ostdeutschland 32 Prozent, Westdeutschland 38 Prozent). Nur im Freistaat Thüringen lag dieser Anteilswert der Überleitung bislang befristeter in nun unbefristete Beschäftigung noch niedriger. Nutzung von Leiharbeit Leiharbeit (auch als Zeitarbeit, Arbeitnehmerüberlassung, Personalleasing bezeichnet) ist eine weitere atypische Beschäftigungsform, die in Deutschland wesentlich länger existiert als allgemein angenommen wird. In den letzten Jahren sind neue Rahmenbedingungen gesetzt worden, die Leiharbeit für die Unternehmen attraktiver machen sollten. Leiharbeitnehmer/-innen sind bei Verleihfirmen sozialversicherungspflichtig angestellt und werden Entleihfirmen für Arbeitsleistungen überlassen. Es wird von einer Dreiecksbeziehung zwischen Leiharbeiter/-innen, Verleihern und Entleihern gesprochen. Dies ist für das Verständnis nachfolgender Auswertungen insofern von Bedeutung, als mit dem IAB-Betriebspanel die Anzahl der Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter erfasst wird, die in den Entleihfirmen zum Stichtag 30. Juni des jeweiligen Jahres tätig waren Die Statistik der BA zur Arbeitnehmerüberlassung beinhaltet demgegenüber Angaben zu den Verleihfirmen und zu überlassenen Arbeitnehmern, wobei überlassene Arbeitnehmer... im Sinne der Statistik Arbeitnehmer (sind), die in einem Verleihbetrieb in einem Arbeitsverhältnis zum Zwecke der Überlassung zur Arbeitsleistung an Dritte (Entleiher) stehen. Diese sind nicht zwangsläufig zum Stichtag der Panel-Befragung im Einsatz und können auch außerhalb eines Bundeslandes oder im Ausland eingesetzt sein. Aus diesem Grund liegen die Panelangaben zu Leiharbeitern unterhalb der in der Arbeitnehmerüberlassungsstatistik ausgewiesenen Angaben. Vgl. BA (Hrsg.): Arbeitsmarkt in Zahlen - Arbeitnehmerüberlassung. Leiharbeitnehmer und Verleihbetriebe, Deutschland, Zeitreihe. 37

43 Leiharbeit leicht rückläufig Leiharbeit wurde 2013 in Brandenburg insgesamt von rund 2 Prozent der Betriebe genutzt (Ostdeutschland 4 Prozent, Westdeutschland 3 Prozent). Dieser Anteil wurde auch für die beiden Teilregionen ausgewiesen (Brandenburg Nord-Ost 1,9 Prozent, Brandenburg Süd-West 2,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr war der Anteil der Betriebe in Brandenburg um 1 Prozentpunkt zurückgegangen. In Ostdeutschland ist dieser Anteil geringfügig angestiegen, in Westdeutschland aber ebenfalls gesunken. In keinem anderen ostdeutschen Bundesland fiel dieser Anteil derart niedrig aus. Gegenüber 2005 ist der Anteil der Betriebe mit Leiharbeitskräften in Brandenburg im Wesentlichen unverändert geblieben, in Ost- wie in Westdeutschland insgesamt ist er geringfügig gestiegen. Leiharbeit blieb im Land Brandenburg eine Domäne des produzierenden Gewerbes. Etwa 6 Prozent der Betriebe nutzten 2013 Leiharbeit (im verarbeitenden Gewerbe 10 Prozent, im Baugewerbe 3 Prozent). Entsprechend waren 2013 über drei Viertel aller Brandenburger Leiharbeiter/- innen im produzierenden Gewerbe tätig. Ein weiteres Merkmal dieser Erwerbsform besteht in ihrer starken Konjunkturabhängigkeit. Sie erweist sich daher als Gradmesser für konjunkturelle Auf- und Abschwünge. Seit Mitte der 2000er Jahre ist allerdings vor allem auch auf Grundlage veränderter rechtlicher Rahmenbedingungen eine Zunahme der Leiharbeit zu verzeichnen. Bis 2004 lag der Anteil der Leiharbeiter/-innen an allen Beschäftigten sowohl in Brandenburg als auch in Ost- und Westdeutschland unter 1 Prozent. Bis 2008 verdoppelte sich dieser Anteil in Brandenburg auf 1,8 Prozent, in Ost- und Westdeutschland hatte er sich ebenfalls in etwa verdoppelt (vgl. Tabelle 11). Die über mehrere Jahre zu beobachtende kontinuierliche Zunahme von Leiharbeit wurde in Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise nur kurzfristig unterbrochen. Mit der wieder einsetzenden konjunkturellen Erholung war erneut ein Anstieg der Leiharbeit zu verzeichnen, auch wenn das Vorkrisenniveau bisher nicht wieder erreicht wurde (Höhepunkt in Brandenburg 2008 mit 1,8 Prozent). Im Jahre 2013 gab es im Vorjahresvergleich einen geringfügigen Rückgang der Leiharbeit, so dass der Anteil der Leiharbeitskräfte an allen Beschäftigten 2013 in Brandenburg bei 1,1 Prozent lag. Zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern wies Brandenburg im ostdeutschen Ländervergleich 2013 den geringsten Anteil der Leiharbeitskräfte an den Beschäftigten insgesamt auf. Auch in den Vorjahren wurde bereits deutlich, dass Leiharbeit sowohl gemessen am Anteil der Betriebe als auch am Anteil der Beschäftigten in Brandenburg im Vergleich zu Ost- und Westdeutschland stets relativ niedrige Anteilswerte erreichte. Auch in Ostdeutschland gab es 2013 gegenüber 2012 einen leichten Rückgang, während in Westdeutschland eine geringfügige Zunahme festzustellen ist. cessform&resourceid=210368&input_=&pagelocale=de&topicid=17358&year_month=aktuell&year_- month.group=1&search=suchen (Zugriff: ) 38

44 Tabelle 11: Leiharbeit nach Ländern, Ost- und Westdeutschland 1998 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Land Leiharbeit Anteil an allen Beschäftigten Prozent Brandenburg 0,6 0,7 0,7 1,1 1,1 1,2 1,8 1,0 1,2 1,5 1,3 1,1 Mecklenburg-Vorp. 0,4 0,3 0,5 0,6 1,6 1,4 1,2 0,9 1,0 1,3 1,0 1,1 Sachsen-Anhalt 0,8 0,6 0,8 1,4 1,8 2,0 1,9 1,8 1,8 1,7 1,7 1,6 Sachsen 0,5 0,5 0,9 1,0 2,3 2,1 2,0 1,6 1,4 2,0 2,1 1,9 Thüringen 0,4 0,7 0,8 1,0 2,3 2,9 2,4 1,0 1,5 2,3 2,2 1,8 Berlin 0,8 0,7 1,1 1,3 1,2 1,3 1,5 1,6 1,9 1,5 1,4 1,2 Ostdeutschland 0,6 0,6 0,8 1,1 1,7 1,8 1,8 1,4 1,5 1,8 1,7 1,5 Westdeutschland 0,7 0,7 1,0 1,1 1,5 1,8 2,1 1,2 1,6 1,8 1,5 1,6 Anteil an allen Betrieben Prozent Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1998 bis 2013 Die Nutzung von Leiharbeit hängt mit der Betriebsgröße zusammen. Kleinstbetriebe griffen 2013 so gut wie gar nicht auf sie zurück (weit unter 1 Prozent der Betriebe), demgegenüber etwa jeder siebte mittlere Betrieb und rund ein Viertel der größeren Betriebe entfielen von allen Brandenburger Leiharbeiter/-innen 37 Prozent auf mittlere und 26 Prozent auf Großbetriebe. Fazit: Mitte 2013 war im Land Brandenburg mehr als ein Drittel aller Beschäftigten in einem atypischen Arbeitsverhältnis tätig, d. h. diese gingen entweder einer sozialversicherungspflichtigen oder nicht sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung nach, arbeiteten befristet oder als Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter. Die betriebliche Basis atypischer Beschäftigung ist inzwischen sehr breit, denn diese Beschäftigungsverhältnisse gab es 2013 in über zwei Dritteln der Brandenburger Betriebe. In der Regel wurden atypische Beschäftigungsformen von den Betrieben alternativ genutzt. Gegenüber 2005 sind sowohl der Flexibilisierungsgrad der Beschäftigten des Landes als auch der Anteil der Betriebe, die diese Beschäftigungsformen nutzten, spürbar angestiegen. Der Beschäftigungsaufbau seit 2005 wird in Brandenburg somit maßgeblich von atypischer Beschäftigung getragen, wobei sozialversicherungspflichtiger Teilzeittätigkeit besondere Bedeutung zukommt. Auch der Umfang geringfügiger sowie befristeter Beschäftigung nahm zu. Bei atypischer Beschäftigung bestanden weiterhin große geschlechterspezifische Unterschiede. Während 2013 über die Hälfte aller Frauen Brandenburgs atypisch beschäftigt war, traf dies auf ca. jeden fünften beschäftigten Mann zu war atypische Beschäftigung in Brandenburg ähnlich verbreitet wie in Ost- und Westdeutschland. 39

45 4 Fachkräftebedarf Seit mehreren Jahren steht die Fachkräfteproblematik im Fokus der öffentlichen Diskussion. 27 Bereits seit Mitte der 1990er Jahre werden mit dem IAB-Betriebspanel kontinuierlich Informationen zur Fachkräftesituation in den Betrieben erhoben. 28 Es werden sowohl die Einstellungen von Fachkräften erfasst als auch der Umfang nicht besetzter Fachkräftestellen, in der Summe nachfolgend als Fachkräftebedarf der Betriebe bezeichnet. Die kontinuierliche, langjährige Abfrage von Angaben zum betrieblichen Fachkräftebedarf im IAB-Betriebspanel ermöglicht es somit, Veränderungen im Zeitverlauf nachzuzeichnen und jeweils die aktuelle Fachkräftesituation darzustellen. Der in den Betrieben bestehende Fachkräftebedarf resultiert sowohl aus der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen (Erweiterungsbedarf) als auch der erforderlichen Wiederbesetzung von Stellen, wenn Beschäftigte ausscheiden (Ersatzbedarf). Dieser Ersatzbedarf kann sich z. B. daraus ergeben, dass Arbeitnehmer/-innen altersbedingt ausscheiden. 29 Die Neubesetzung von bereits bestehenden Stellen im Betrieb kann jedoch auch dann erforderlich werden, wenn Personen ausscheiden, um z. B. eine Beschäftigung in einem anderen Betrieb aufzunehmen. Gerade in konjunkturstarken Phasen, so zeigen vorliegende Panelergebnisse, wechseln zahlreiche Beschäftigte ihren Betrieb (vgl. auch Kapitel 2.4). 4.1 Bedarf an Fachkräften Mit dem Konjunkturaufschwung nach 2005 hatte sich der Fachkräftebedarf in Brandenburg zunächst deutlich erhöht. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise gab es 2008 einen Rückgang, auf dessen Niveau der Fachkräftebedarf des Landes bis einschließlich 2010 bei etwa 42 Tsd. Personen verharrte. Im ersten Halbjahr 2011 war nach mehreren Jahren der Stagnation wieder eine deutliche Zunahme des Fachkräftebedarfs in Brandenburg festzustellen. Dieser Anstieg hat sich im Jahr 2012 weiter fortgesetzt. Mit einem Bedarf von etwa 54 Tsd. Fachkräften lag dieser deutlich höher als 2005, also zu Beginn des Beschäftigungsaufbaus. Bei anhaltend positiver Beschäftigungsentwicklung hat sich dieser Trend in 2013 aber nicht fortgesetzt: Im ersten Halbjahr 2013 lag der Fachkräftebedarf (Einstellungen von Fachkräften und Umfang nicht besetzter Fachkräftestellen) der Brandenburger Betriebe bei ca. 51 Tsd. Personen. Das waren rund 3 Tsd. Personen weniger als im Vorjahr, dennoch verblieb der Umfang des Fachkräftebedarfs in Brandenburg auf hohem Niveau (vgl. Abbildung 12). In der Region Brandenburg Nord-Ost lag der Personalbedarf für qualifizierte Tätigkeiten bei rund 26 Tsd. Personen, in der Region Brandenburg Süd-West bei ca. 25 Tsd. Personen. Damit verteilte sich der Bedarf an qualifiziertem Personal zwischen beiden Teilregionen relativ gleichmäßig. Gegenüber dem Vorjahr ist der Fachkräftebedarf in Brandenburg Nord-Ost um ca. 1 Tsd. Personen angestiegen, in Brandenburg Süd-West hingegen um 4 Tsd. Personen zurückgegangen. Im ersten Halbjahr 2013 hatten ca. 27 Prozent aller Betriebe Brandenburgs die Absicht, Fachkräfte einzustellen (Brandenburg Nord-Ost 32 Prozent, Brandenburg Süd-West 24 Prozent). Damit signalisierten 2013 anteilig ebenfalls etwas weniger Betriebe als im Vorjahr Bedarf an qualifiziertem Personal (vgl. ebenfalls Abbildung 12), auch in Ost- und Westdeutschland waren es etwas weniger. 27 Die Brandenburger Landesregierung hat auf der Grundlage mehrerer Studien eine eigene Strategie zur langfristigen Sicherung des Fachkräftebedarfs vorgelegt. Die Strategie wird unter Einbeziehung von Partnern (Bündnis für Fachkräftesicherung) kontinuierlich weiterentwickelt. Zugleich liegt ein Maßnahmenplan zur Fachkräftesicherung vor, in dem v. a. jene Projekte und Maßnahmen des Landes aufgelistet sind, die einen wichtigen Beitrag zur Qualifizierung, zum Halten sowie zur Gewinnung von Fachkräften für das Land leisten (ggw. 93 laufende Maßnahmen). Vgl.: sowie (Zugriff: ). 28 Als Fachkräfte zählen Beschäftigte mit Tätigkeiten, deren Ausübung einen Berufsabschluss bzw. einen Hochschulabschluss voraussetzt. Unter Fachkräftebedarf wird nachfolgend die Summe der eingestellten Fachkräfte und der nicht besetzten Stellen für Fachkräfte im zurückliegenden Halbjahr verstanden. 29 Der hier angesprochene Ersatzbedarf hängt in hohem Maße von der Altersstruktur der Beschäftigten in den Betrieben ab. Vgl. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg. Ergebnisse der sechzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg, Reihe Forschungsberichte des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg, Nr. 36, Berlin Juni 2012, S. 26ff. 40

46 Abbildung 12: Anteil der Betriebe mit Fachkräftebedarf und Umfang des Fachkräftebedarfs in Brandenburg 1996 bis 2013 (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Anteil der Betriebe mit Fachkräftebedarf an allen Betrieben (in Prozent) Fachkräftebedarf (in Tsd.) Anteil der Betriebe Fachkräftebedarf 0 Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis Für die nicht ausgewiesenen Jahre wurden die Daten im IAB- Betriebspanel nicht erhoben. Der Bedarf an qualifiziertem Personal verteilte sich unterschiedlich auf die einzelnen Branchen. Der größte Anteil entfiel auf beschäftigungsstarke Branchen des Landes wie insbesondere den Bereich Handel und Reparatur sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (13 bzw. 16 Prozent des Gesamtbedarfs) und unternehmensnahe Dienstleistungen (12 Prozent). Das produzierende Gewerbe hatte einen Anteil von 25 Prozent am Gesamtbedarf (8 Prozent im verarbeitenden Gewerbe und 16 Prozent im Baugewerbe). Gemessen am Beschäftigtenanteil wurde von den vier beschäftigungsstärksten Branchen insgesamt weniger Fachkräfte nachgefragt (55 Prozent der Beschäftigten vs. 49 Prozent des Fachkräftebedarfs). Besonders deutlich war der Unterschied im verarbeitenden Gewerbe (13 Prozent der Beschäftigten vs. 8 Prozent des Fachkräftebedarfs). Auch eine Betrachtung nach der Betriebsgröße verweist auf eine unterschiedliche Situation. Ein gutes Viertel (26 Prozent) des gesamten Fachkräftebedarfs in Brandenburg entfiel 2013 auf Kleinstbetriebe, rund zwei Fünftel (41 Prozent) auf Kleinbetriebe. Gemessen an ihren jeweiligen Beschäftigtenanteilen (21 Prozent in Kleinstbetrieben, 29 Prozent in Kleinbetrieben) wurden damit von Brandenburgs Kleinst- und Kleinbetrieben anteilig mehr Fachkräfte gesucht. Demgegenüber entfielen 2013 lediglich 12 Prozent des Bedarfs an qualifiziertem Personal auf Großbetriebe, wobei in diesen Betrieben 22 Prozent aller Beschäftigten des Landes tätig waren. In mittleren Betrieben belief sich der Anteil des Bedarfs an qualifiziertem Personal auf 22 Prozent, was unter dem Anteil dieser Betriebsgrößenklasse an den Beschäftigten lag (28 Prozent). In Brandenburg wie auch in Ost- und Westdeutschland verringerte sich der Fachkräftebedarf mit steigender Größe der Betriebe. Unveränderter Umfang der Fachkräfteeinstellungen Während der Anteil einstellender Betriebe im ersten Halbjahr 2013 gegenüber dem Vorjahreszeitraum etwas zurückgegangen ist und bei 22 Prozent lag, hat sich der Umfang der von den Brandenburger Betrieben eingestellten Fachkräfte nicht verändert und er lag weiterhin bei ca. 41 Tsd. Personen (vgl. Abbildung 13). Die eingestellten Fachkräfte entfielen zu etwa gleichen Teilen auf die beiden Teilregionen (Brandenburg Nord-Ost 20 Tsd. Personen) und Brandenburg Süd-West (21 Tsd. Personen). In Ost- und Westdeutschland wurden 2013 im Unterschied zu Brandenburg 41

47 weniger Fachkräfte als 2012 eingestellt (-7 bzw. -8 Prozent). Abbildung 13: Anteil der Betriebe mit Einstellungen von Fachkräften und eingestellte Fachkräfte in Brandenburg 1996 bis 2013 (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis Für die nicht ausgewiesenen Jahre wurden die Daten im IAB- Betriebspanel nicht erhoben. Auch wenn sich der Umfang der Einstellungen im Land Brandenburg gegenüber dem Vorjahr nicht verändert hat, gab es Branchen, in denen die Beschäftigung ebenfalls stagnierte, aber es gab ebenso Branchen mit rückläufigen und wachsenden Einstellungen. Für die beschäftigungsstarken Branchen zeichnete sich dabei kein einheitliches Bild ab: Mehr Einstellungen gab es im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Bereich Handel und Reparatur. Im verarbeitenden Gewerbe wie auch in den unternehmensnahen Dienstleistungen gab es im Vorjahresvergleich weniger Fachkräfte-Einstellungen. Von allen Einstellungen des ersten Halbjahres 2013 entfielen 16 Prozent auf das Gesundheits- und Sozialwesen, je 13 Prozent auf den Bereich Handel und Reparatur sowie unternehmensnahe Dienstleistungen und 8 Prozent auf das verarbeitende Gewerbe. Gemessen an den Beschäftigtenanteilen dieser vier Branchen wurden im ersten Halbjahr 2013 nicht nur unterdurchschnittlich viele Fachkräfte nachgefragt, sondern auch eingestellt (55 Prozent der Beschäftigten vs. 51 Prozent der Fachkräfteeinstellungen). Wie bereits beim Fachkräftebedarf war auch bei den Einstellungen dieser Unterschied im verarbeitenden Gewerbe besonders ausgeprägt (13 Prozent der Beschäftigten vs. 8 Prozent der Fachkräfteeinstellungen). Die Fachkräfteeinstellungen waren auch zwischen den Betriebsgrößenklassen unterschiedlich: Eine kräftige Zunahme der Einstellungen hatten Kleinbetriebe zu verzeichnen, alle anderen Betriebsgrößenklassen haben weniger Einstellungen vorgenommen. Am stärksten war der Rückgang in der Gruppe der Kleinstbetriebe (insbesondere Betriebe mit 5 bis 9 Beschäftigten). Suche nach Fachkräften zum nächstmöglichen Einstellungstermin rückläufig Die Zahl der von den Brandenburger Betrieben zum nächstmöglichen Einstellungstermin gesuchten Fachkräfte war zum Befragungszeitpunkt 2013 mit ca. 14 Tsd. geringer als im Vorjahr 42

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