Reihe Forschungsberichte Nr. 40. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg

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1 Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg Ergebnisse der zwanzigsten Welle des Betriebspanels Brandenburg Reihe Forschungsberichte Nr.

2 Die Meinung der Autoren muss sich nicht in jedem Fall mit der Meinung des Herausgebers decken.

3 Entwicklung von Betrieben und Beschäftigunge in Brandenburg - Ergebnisse der zwanzigsten Welle des Betriebspanels - Studie im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit Frauen und Familien des Landes Brandenburg Erarbeitet in Kooperation mit dem Istitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) Auswertung: Vera Dahms, Marek Frei, Monika Putzing, Simone Prick (Lektorin) SÖSTRA Sozialökonomische Strukturanalysen GmbH Berlin Datenerhebung: TNS Infratest Sozialforschung München Gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des IAB (Basisstichprobe) und des Landes Brandenburg.

4 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, jedes Jahr werden mit dem aktuellen Betriebspanel Brandenburg repräsentative Ergebnisse zur Beschäftigungsentwicklung sowie zu ausgewählten wirtschaftlichen Kennziffern der Brandenburger Betriebe vorgelegt. Die nun schon zum. Mal durchgeführte Befragung von. Brandenburger Betrieben ergänzt die amtlichen Statistiken und ermöglicht damit nicht nur eine langfristige Betrachtung der Entwicklungen auf dem Brandenburger Arbeitsmarkt, sondern auch deren Vergleich mit Ost- und Westdeutschland. Das Betriebspanel hat sich damit als wichtiges Analyseinstrument der Brandenburger Arbeitsmarktakteure etabliert. Mit jährlichen Schwerpunktthemen werden jeweils besondere aktuelle Entwicklungen vertieft untersucht. Im Jahr stand dazu die Beschäftigung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Fokus. Die Ergebnisse belegen die hohe Bedeutung der Thematik: Im Zuge des demografischen Wandels erhöht sich nicht nur der Anteil Älterer in der Belegschaft, es steigt auch deren durchschnittliches Alter. Bereits jetzt sind Prozent der Beschäftigten Jahre und älter. Brandenburg liegt dabei deutlich über dem Durchschnitt in Ost- und Westdeutschland ( Prozent bzw. Prozent). Damit wächst der Bedarf an Maßnahmen für die alters- und alternsgerechte Gestaltung der betrieblichen Arbeitswelt. Das Betriebspanel zeigt hier noch deutlichen Aufholbedarf, sowohl in den Brandenburger Betrieben, als auch bundesweit. Denn die große Mehrheit der Betriebe hält hier bisher keine spezifischen Maßnahmen vor, wobei Großbetriebe deutlich besser abschneiden als kleinere. Hier sind insbesondere Betriebsräte und Sozialpartner gefragt, mittels Betriebsvereinbarungen oder über tarifliche Regelungen die Grundlagen zu schaffen, damit Beschäftigte bis zum Renteneintritt leistungsfähig und gesund bleiben. Die seit anhand der Daten des Betriebspanels sichtbare Stabilisierung der Betriebsbindung oberhalb des Niveaus in Ostdeutschland ( Prozent der Betriebe bzw. Prozent der Beschäftigten in Brandenburg) kann hierbei unterstützend wirken. Gleichwohl sind auch hier die differenzierten Erhebungen des Betriebspanels wichtig, die auf rückläufige Entwicklungen bei der Tarifbindung in den Branchen Handel, Reparatur und verarbeitendes Gewerbe hinweisen. Wichtige Erkenntnisse liefert das aktuelle Betriebspanel zudem zur Reichweite des Mindestlohns. In Brandenburg wurden vor der Einführung des Mindestlohns Prozent der Betriebe mit Stundenlöhnen unterhalb, gezahlt. Da Brandenburg damit deutlich über dem west- und ostdeutschen Durchschnitt lag, profitieren hier mit einem Anteil von Prozent mehr Beschäftigte vom Mindestlohn als in Westdeutschland ( Prozent) und Ostdeutschland ( Prozent). Auch vor dem Hintergrund der Entwicklung der Kinderarmut als auch der Armut im Alter werden wir die Wirkungen des Mindestlohns weiterhin im Auge

5 behalten. Das Betriebspanel liefert zusätzlich auch Erkenntnisse über die Strategien der Betriebe zur Kompensation der gestiegenen Lohnkosten: Deutlich weniger als die Hälfte der vom Mindestlohn unmittelbar betroffenen Betriebe in Brandenburg haben überhaupt Maßnahmen ergriffen; Brandenburg liegt hier unter dem Durchschnittswert für Ostdeutschland. Mehrheitlich wurden die Lohnsteigerungen auf die Absatzpreise umgelegt oder die Arbeitszeit reduziert bzw. Arbeit verdichtet. Negative Auswirkungen auf die Beschäftigung insgesamt hatte die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns nicht; im Vergleich zum Vorjahr hat die Anzahl an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sogar zugenommen. Das aktuelle Betriebspanel gibt darüber hinaus weitere wertvolle Hinweise zum Handlungsbedarf auf betrieblicher und politischer Ebene: So hat sich im Jahr der Anteil der Betriebe mit Fachkräftebedarf sowie die Anzahl der nachgefragten Fachkräfte deutlich erhöht. Dabei ist der Anteil unbesetzter Fachkräftestellen am Fachkräftebedarf (sog. Nichtbesetzungsquote ) im Vergleich zum Vorjahr um Prozentpunkte auf Prozent gestiegen, wobei die Befragungsergebnisse insbesondere auf Besetzungsschwierigkeiten bei kleineren Betrieben hinweisen. Eine Entwicklung, die sich gerade bei den Kleinstbetrieben angesichts einer geringen Ausbildungsbeteiligung von nur Prozent (Westdeutschland Prozent) und deutlichen Problemen bei der Besetzung von Ausbildungsstellen zukünftig voraussichtlich noch verschärfen wird. Das Brandenburger Arbeitsministerium wird die Befragungsergebnisse auch dazu nutzen, um Förderungen im Rahmen des Operationellen Programms des Landes Brandenburg für den Europäischen Sozialfonds (ESF) weiterzuentwickeln und den Prozess der Gestaltung von Guter Arbeit in Brandenburg voranzubringen. Unter dem Dach des Brandenburger Bündnisses für Gute Arbeit arbeiten die Akteure des Arbeitsmarktes der Region eng zusammen, um die wichtigen Themen Fachkräftesicherung (u.a. durch Aus- und Weiterbildung), die Erhöhung der Tarifbindung, gute Arbeits- und Ausbildungsbedingungen sowie die Arbeitsmarktintegration vor allem von Langzeitarbeitslosen und Langzeitleistungsbeziehenden voranzubringen. Eine fundierte Datenbasis zur betrieblichen Situation, wie sie das Betriebspanel bietet, bildet dafür eine wertvolle Unterstützung. Dies gilt für die Analyse der Arbeitsmarktsituation ebenso wie bei der Erarbeitung von Handlungsansätzen. Ich danke allen, die an dem neuen IAB-Betriebspanel mitgewirkt haben vor allem den Betrieben, die mit ihrer großen Unterstützung und einem nicht geringen zeitlichen Aufwand diese Untersuchung ermöglicht haben. Für die Datenerhebung und deren Auswertung herzlichen Dank an die TNS Infratest Sozialforschung GmbH und SÖSTRA GmbH Berlin. Diana Golze Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg

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7 IAB-Betriebspanel Brandenburg Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS... I ABBILDUNGSVERZEICHNIS...II TABELLENVERZEICHNIS...IV EINFÜHRUNG... IN ALLER KÜRZE... DATENBASIS... BETRIEBS- UND BESCHÄFTIGUNGSSTRUKTUR.... Entwicklung der Zahl der Betriebe und der Beschäftigten in Brandenburg.... Beschäftigungsdynamik.... Qualifikationsanforderungen.... Atypische Beschäftigung... LÖHNE/GEHÄLTER UND TARIFBINDUNG.... Lohn- und Gehaltsentwicklung.... Tarifbindung der Betriebe... MINDESTLOHN UND BETRIEBLICHE REAKTIONEN.... Zur Einführung des Mindestlohns und zu weiteren Lohnanpassungen.... Betriebliche Reaktionen auf die Einführung des Mindestlohns... BESCHÄFTIGUNG ÄLTERER ARBEITNEHMERINNEN UND ARBEITNEHMER.... Altersstruktur der Beschäftigten.... Betriebliche Maßnahmen für ältere Beschäftigte.... Berücksichtigung älterer Bewerberinnen und Bewerber bei Stellenbesetzungen... FACHKRÄFTEBEDARF DER BETRIEBE.... Entwicklung des betrieblichen Fachkräftebedarfs.... Zur Besetzung der Fachkräftestellen... BETRIEBLICHE AUSBILDUNG.... Ausbildungsbeteiligung der Betriebe.... Besetzung angebotener Ausbildungsplätze.... Übergang von Ausbildung in Beschäftigung... WEITERBILDUNG.... Betriebliche Weiterbildungsbeteiligung.... Weiterbildungsbeteiligung der Beschäftigten.... Weiterbildungsbeteiligung einzelner Beschäftigtengruppen... ZUR WIRTSCHAFTLICHEN SITUATION.... Investitionen.... Innovationen sowie Forschung und Entwicklung.... Zum wirtschaftlichen Angleichungsprozess... RESÜMEE... I

8 IAB-Betriebspanel Brandenburg Abbildungsverzeichnis Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : II Beschäftigungsentwicklung in Brandenburg bis... Anzahl der Betriebe mit mindestens einer sozialversicherungspflichtig beschäftigten Person in Brandenburg bis (Stand: jeweils. Juni)... Beschäftigungsentwicklung in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis ( = )... Anteil der Betriebe mit erwarteter steigender bzw. fallender Beschäftigung für das jeweilige Folgejahr in Brandenburg bis... Einstellungs-, Abgangsraten und LTR in Brandenburg bis (jeweils erstes Halbjahr)... Gründe für das Ausscheiden von Personal aus Betrieben in Brandenburg bis (jeweils erstes Halbjahr)... Beschäftigte (ohne Auszubildende) nach Tätigkeitsgruppen in Brandenburg bis (Stand: jeweils. Juni)... Atypische Beschäftigungsformen... Entwicklung atypischer Beschäftigungsverhältnisse i. w. S. und i. e. S. in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis (Stand: jeweils. Juni)... Entwicklung atypischer Beschäftigungsverhältnisse in Brandenburg bis (Stand: jeweils. Juni)... Bruttodurchschnittslohn/-gehalt je abhängig Beschäftigten (in Personen) in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis und Angleichungsquote (Stand: jeweils Juni; Westdeutschland = ; ohne Arbeitgeberanteile und ohne Urlaubsgeld)... Bruttodurchschnittslohn/-gehalt je abhängig Beschäftigten (in VZÄ) in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis und Angleichungsquote (Stand: jeweils Juni; Westdeutschland = ; ohne Arbeitgeberanteile und ohne Urlaubsgeld)... Anteil der Betriebe mit Tarifbindung an allen Betrieben und Anteil der Beschäftigten in Betrieben mit Tarifbindung an allen Beschäftigten in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis... Tarifgebundene und nicht tarifgebundene Betriebe in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis (=)... Beschäftigte in tarifgebundenen und nicht tarifgebundenen Betrieben in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis (=)... Betriebe und Beschäftigte nach Tarifbindung in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland... Betriebs- und Beschäftigtenreichweite des Mindestlohns nach Ländern, in Ost- und Westdeutschland... Betriebe mit Anhebung der Brutto-Stundenlöhne auf mindestens, nach der Mindestlohnintensität in Brandenburg und Westdeutschland... Betriebliche Reaktionen auf die Einführung des Mindestlohns... Ergriffene und beabsichtigte Maßnahmen in Mindestlohnbetrieben aufgrund der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns in Brandenburg (Mehrfachnennungen möglich)... Beschäftigungsveränderung zu nach Mindestlohnintensität in Brandenburg... Betriebe mit Älteren und ältere Beschäftigte in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland,,, und (Stand: jeweils. Juni)... Altersstruktur der Beschäftigten nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg (Stand:. Juni)... Betriebe mit Maßnahmen in Bezug auf die Beschäftigung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland,,, und (Stand: jeweils. Juni) (alle Betriebe mit Älteren)... Maßnahmen der Betriebe für Ältere in Brandenburg,,, und (Stand: jeweils. Juni; alle Betriebe mit Älteren; Mehrfachnennungen möglich)... Anteil von Betrieben mit Bewerbungen Älterer auf die zuletzt besetzte Stelle und mit realisierten Einstellungen nach Betriebsgrößenklassen in Brandenburg... Wichtigste Gründe für die Nichtberücksichtigung älterer Bewerberinnen und Bewerber bei der zuletzt besetzten Stelle in Brandenburg... Fachkräftebedarf in Brandenburg bis (Stand: jeweils erstes Halbjahr)... Nichtbesetzungsquote bei angebotenen Fachkräftestellen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis (Stand: jeweils erstes Halbjahr)... Nichtbesetzungsquote für angebotene Fachkräftestellen nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Betrieben mit angezeigtem Fachkräftebedarf in Brandenburg (Stand: erstes Halbjahr)... Ausbildungsbeteiligung aller Betriebe und aller ausbildungsberechtigten Betriebe in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis... Anteil der Betriebe mit unbesetzten Ausbildungsplätzen an allen Betrieben mit angebotenen Ausbildungsplätzen und Anteil unbesetzter an allen angebotenen Ausbildungsplätzen in Brandenburg und Westdeutschland bis... Übernahmequoten in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis...

9 IAB-Betriebspanel Brandenburg Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Abbildung : Art und Formen der Übernahme der Ausbildungsabsolventen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland und... Anteil der Betriebe mit Weiterbildungsmaßnahmen an allen Betrieben in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis (Stand: jeweils erstes Halbjahr)... Anteil der Betriebe mit Weiterbildungsmaßnahmen an allen Betrieben nach ausgewählten Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland (Stand: erstes Halbjahr)... Weiterbildungsquoten in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis (Stand: jeweils erstes Halbjahr)... Weiterbildungsquote nach Tätigkeitsgruppen in Brandenburg,, und... Anteil investierender Betriebe an allen Betrieben und Investitionen je VZÄ in Brandenburg, Ostund Westdeutschland bis... Beschäftigungsveränderung zu (in Prozent) in Betrieben nach Investitionsaktivitäten in Brandenburg (alle Betriebe mit Umsatz)... Beschäftigungserwartungen für nach dem Investitionsverhalten der Betriebe in Brandenburg (alle Betriebe mit Umsatz)... Anteil der Betriebe mit Produktinnovationen im verarbeitenden Gewerbe, darunter in FuEintensiven Zweigen, in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis... Anteil der Betriebe mit Prozessinnovationen im verarbeitenden Gewerbe, darunter in FuEintensiven Zweigen, in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis... Innovationshemmnisse in Brandenburg,, und (alle Betriebe mit nicht realisierten Innovationen, Mehrfachnennungen möglich)... Beschäftigungsveränderung zu (in Prozent) in Betrieben nach Innovations- und FuEAktivitäten in Brandenburg (alle Betriebe mit Umsatz)... Beschäftigungserwartungen für nach Innovations- und FuE-Aktivitäten der Betriebe in Brandenburg (alle Betriebe mit Umsatz)... Produktivitätsentwicklung (Umsatz je VZÄ) in Brandenburg und Westdeutschland sowie Produktivitätsangleichung der Wirtschaft Brandenburgs bis (Westdeutschland = ; alle Betriebe mit Umsatz)... III

10 IAB-Betriebspanel Brandenburg Tabellenverzeichnis Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : Tabelle : IV Betriebe und Beschäftigte nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg und Westdeutschland (Stand:. Juni)... Beschäftigte (ohne Auszubildende) nach Tätigkeitsgruppen, Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg (Stand:. Juni)... Atypische Beschäftigungsverhältnisse i. e. S. nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg (Stand:. Juni)... Bruttodurchschnittslohn/-gehalt je abhängig Beschäftigten (in VZÄ) nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg und Westdeutschland (Stand: jeweils Juni; ohne Arbeitgeberanteile und ohne Urlaubsgeld)... Betriebe und Beschäftigte mit Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligung sowie Kapitalbeteiligung nach Betriebsgrößenklassen in Ost- und Westdeutschland sowie Ländern... Betriebe mit Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligungen sowie Kapitalbeteiligungen in Ost- und Westdeutschland sowie Brandenburg bis... Betriebe und Beschäftigte nach der Tarifbindung der Betriebe sowie nach ausgewählten Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg und Westdeutschland... Bruttodurchschnittslohn/-gehalt je abhängig Beschäftigten (in VZÄ) nach Tarifbindung in Brandenburg und Westdeutschland (Stand: jeweils Juni; ohne Arbeitgeberanteile und ohne Urlaubsgeld)... Betriebe mit und ohne Anhebung von Brutto-Stundenlöhnen auf mindestens, und jeweilige Beschäftigtenanteile nach ausgewählten Branchen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland Weitere Lohnanpassungen in Mindestlohnbetrieben nach der Mindestlohnintensität in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland... Am häufigsten ergriffene Maßnahmen aufgrund der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns nach der Mindestlohnintensität in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland (Mehrfachnennungen möglich)... Veränderung der Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr nach Beschäftigtengruppen und nach der Mindestlohnintensität in Brandenburg (=)... Betriebe mit Beschäftigten plus sowie Beschäftigtenanteile Älterer nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg und... Art der spezifischen Maßnahmen für Ältere nach Betriebsgrößenklassen in Brandenburg und Ländern... Bewerbungen Älterer auf die zuletzt besetzte Stelle nach Beschäftigtenanteilen Älterer nach Ländern, Ost- und Westdeutschland... Verteilung der Beschäftigten und Auszubildenden sowie Ausbildungsquote nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg... Übernahmequote und Anteil befristeter Übernahmen nach Branchen, Betriebsgrößenklassen und Geschlecht in Brandenburg und Westdeutschland... Weiterbildungsquote insgesamt, von Frauen und Männern nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland... Weiterbildungsquote aller und älterer Beschäftigter ab Jahren nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland... Anteil der Betriebe mit FuE an allen Betrieben und Beschäftigte mit FuE nach ausgewählten Branchen und Betriebsgrößenklassen in Ost- und Westdeutschland...

11 IAB-Betriebspanel Brandenburg Einführung Das IAB-Betriebspanel wurde in Brandenburg als jährliche mündliche Arbeitgeberbefragung auf Leitungsebene von Juli bis Oktober seit zum. Mal durchgeführt. Der Auswertungsbericht für Brandenburg wurde im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg erarbeitet. Ziel des Berichtes ist es, aktuelle repräsentative Daten über die Beschäftigungsentwicklung sowie Informationen über ausgewählte wirtschaftliche Kennziffern der Brandenburger Betriebe bereitzustellen und mit Betrieben in Ost- und Westdeutschland zu vergleichen. Seit dem. Januar gilt in Deutschland flächendeckend ein gesetzlicher Mindestlohn in Höhe von, brutto je Stunde. Nachdem in der Befragungswelle im Rahmen einer Null-Messung ein Überblick gewonnen wurde, in welchen Betrieben Beschäftigte Brutto-Stundenlöhne unterhalb von, erhielten, wurde in der. Befragungswelle des IAB-Betriebspanels nach Beschäftigten gefragt, deren Löhne tatsächlich angehoben wurden. Damit liegen aktuelle Informationen sowohl zur betrieblichen als auch zur Beschäftigtenreichweite der Einführung des Mindestlohns vor. Gleichzeitig wurden Informationen zu Veränderungen im Lohngefüge erhoben, die mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns einhergingen. Darüber hinaus wurden die Betriebe nach Maßnahmen gefragt, mit denen sie auf die Einführung des Mindestlohns reagiert haben. Im Rahmen der Auswertungen im Bereich Löhne und Gehälter werden tiefer als in den Vorjahren die Angaben der Betriebe zur Tarifbindung ausgewertet. Hier geht es um das Ausweisen gravierender Veränderungen in den zurückliegenden Jahren sowohl in der betrieblichen als auch der Beschäftigtenreichweite von Tarifverträgen. Darüber hinaus erfolgt eine Betrachtung von Betrieben, die sich hinsichtlich der Entgeltgestaltung an Branchentarifverträgen orientieren bzw. nicht orientieren. Der demografische Wandel beeinflusst die Beschäftigungssituation in den Betrieben nachhaltig. Um die Fachkräftebasis und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe mittel- und langfristig zu sichern, ist auch eine Ausschöpfung der vorhandenen Beschäftigungspotenziale älterer Arbeitskräfte erforderlich. wurden Informationen erhoben, inwieweit Betriebe Maßnahmen umsetzten, die sich auf die Beschäftigung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bezogen. Die Erhebung der Altersstruktur der Beschäftigten erfolgt beginnend ab im -Jahresrhythmus nunmehr regelmäßig, wobei die Altersgruppe plus gesondert ausgewiesen wird. Im aktuellen Bericht bilden darüber hinaus wieder die Themen Fachkräfte, Ausbildung und Weiterbildung Auswertungsschwerpunkte. Auch das Thema atypische Beschäftigungsverhältnisse (Teilzeitbeschäftigung einschließlich Mini-Jobs, befristete Beschäftigung und Leiharbeit) bleibt Gegenstand der Untersuchung. Neben Informationen zur Beschäftigungsentwicklung erfolgen Analysen ausgewählter wirtschaftlicher Kennziffern, die für die betriebliche Nachfrage nach Arbeitskräften eine hohe Bedeutung haben. Dazu zählen die Investitions- und Innovationsbereitschaft der Betriebe, Forschung und Entwicklung, Umsatz einschließlich Export sowie Produktivität. Die mit dem IAB-Betriebspanel gewonnenen Ergebnisse verbessern wesentlich die Informationsbasis, die von amtlichen statistischen Daten geboten wird, da die Grundgesamtheit des IAB-Betriebspanels alle Betriebe umfasst, die mindestens eine/n sozialversicherungspflichtig Beschäftigte/n haben. Damit ist das IAB-Betriebspanel wesentlich breiter angelegt als andere betriebsbezogene Datenquellen, die sich vielfach nur auf ausgewählte Bereiche der Wirtschaft (z. B. produzierendes Gewerbe) oder auf Betriebe ab einer bestimmten Größe (z. B. mit mindestens Beschäftigten) beschränken. Ein weiterer Vorteil dieser seit jährlich laufenden Arbeitgeberbefragung besteht darin, dass sowohl für die Länder als auch für Ost- und Westdeutschland insgesamt dasselbe Fragenprogramm und dasselbe Erfassungs-, Hochrechnungs- und Auswertungsverfahren verwendet wird. Infolgedessen sind vergleichende Analysen für die Länder, Ost- und Westdeutschland insgesamt ohne methodische und definitorische Schwierigkeiten und im langjährigen Zeitverlauf möglich. Das IAB-Betriebspanel ist als Längsschnitterhebung angelegt, d. h., jedes Jahr werden dieselben Betriebe befragt. Damit können Querschnittsvergleiche über die Jahre / bis / in die Auswertung einbezogen werden.

12 IAB-Betriebspanel Brandenburg In aller Kürze Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) führt seit bundesweit jährlich eine Arbeitgeberbefragung durch (IAB-Betriebspanel). Im Jahr fand diese Befragung zum. Mal statt. Für Auswertungen in Brandenburg liegen für das Jahr Interviews von. Betrieben vor. Mit der Stichprobe wurden, % der Betriebe mit, % der Beschäftigten erfasst. Betriebsbestand leicht erhöht, Zahl der Beschäftigten stabil geblieben Mitte gab es in Brandenburg ca., Tsd. Betriebe mit mindestens einer/einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und damit etwas mehr als im Vorjahr. waren in Brandenburger Betrieben mit mindestens einer sozialversicherungspflichtig beschäftigten Person ca. Tsd. Beschäftigte tätig und damit etwa so viele wie im Vorjahr. Seit, als auch in Brandenburg ein Beschäftigungszuwachs einsetzte, hat sich die Beschäftigung insgesamt um gut % erhöht (Zunahme in Ostdeutschland um ca. %, in Westdeutschland um %). Brandenburg zählt neben Sachsen zu den neuen Ländern (ohne Berlin), in denen die Beschäftigung seit am stärksten zunahm. Aktuell keine weitere Zunahme atypischer Beschäftigungsverhältnisse Der Anteil atypischer an allen Beschäftigungsverhältnissen lag in Brandenburg bei % (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Der seit insgesamt festzustellende Beschäftigungsaufbau beruhte ganz überwiegend auf einer Zunahme sozialversicherungspflichtiger Teilzeitbeschäftigung. Diese Beschäftigungsform zählt neben geringfügiger und befristeter Beschäftigung sowie Leiharbeit zu den atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Folglich gab es in Brandenburg seit einen starken Anstieg des Anteils atypischer Beschäftigungsverhältnisse (: %). Gegenüber dem Vorjahr hat sich dieser Anteil um Prozentpunkt verringert. Werden ausschließlich geringfügige und befristete Beschäftigungsverhältnisse sowie Leiharbeit betrachtet, hat sich der Anteil dieser Beschäftigungsverhältnisse in den zurückliegenden zehn Jahren nur wenig verändert und liegt derzeit bei %. Alterungsprozess der Belegschaften fortgesetzt, aber keine Ausweitung betrieblicher Maßnahmen In % aller Brandenburger Betriebe sind derzeit ältere Beschäftigte ( Jahre und älter) tätig (Ostund Westdeutschland jeweils %). Der Beschäftigtenanteil Älterer erhöhte sich auf % (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Parallel zu dieser Entwicklung boten in den zurückliegenden Jahren zwischen % und % der Brandenburger Betriebe mit älteren Beschäftigten Maßnahmen für den Erhalt der Leistungsfähigkeit Älterer an (: %). In Ost- und Westdeutschland ist die Situation sehr ähnlich. Ob ein Betrieb entsprechende Maßnahmen anbietet, hängt eng mit der Betriebsgröße zusammen. Während rund zwei Drittel der mittleren und der Großbetriebe entsprechende Angebote unterbreiteten, traf dies nur auf jeden zehnten Kleinstbetrieb zu. Bereitschaft zu Einstellung Älterer gestiegen Insgesamt hatten Ältere im Vergleich zu bessere Chancen, bei der Stellenbesetzung Berücksichtigung zu finden. Parallel zum Bewerbungsverhalten Älterer hat sich auch das Einstellungsverhalten der Betriebe gegenüber dieser Personengruppe insgesamt positiv verändert. In % der Betriebe, in denen im ersten Halbjahr Einstellungen vorgenommen wurden, lagen auch Bewerbungen von Älteren vor (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Im Vergleich zu ( %) hat sich dieser Anteil deutlich erhöht. Im ersten Halbjahr wurden in Brandenburg % aller verfügbaren Stellen, auf die sich Ältere beworben hatten, auch mit einer Person besetzt, die Jahre und älter war (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Wurden Stellen, auf die sich Ältere beworben hatten, nicht mit einer älteren Bewerberin bzw. einem älteren Bewerber besetzt, so wurde dies seitens der Betriebe vorrangig damit begründet, dass die sich bewerbende Person nicht über die richtige Qualifikation verfügte ( %).

13 IAB-Betriebspanel Brandenburg Kaum Veränderung der Beschäftigung in Brandenburgs Mindestlohnbetrieben In Brandenburg wie in Ostdeutschland insgesamt waren bis zur Einführung des gesetzlichen Mindestlohns Stundenlöhne unterhalb von, erheblich weiter verbreitet als in Westdeutschland. So fiel der Anteil der Betriebe, in denen Beschäftigte mit Stundenlöhnen unterhalb von, vergütet wurden (betriebliche Reichweite des Mindestlohns) in Brandenburg mit % mehr als doppelt so hoch aus wie in Westdeutschland ( % aller Betriebe in Westdeutschland, Ostdeutschland %). Von der Einführung des Mindestlohns profitierten in Brandenburg mit % daher anteilig auch mehr Beschäftigte als in Westdeutschland ( %, Ostdeutschland %). Nach der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns gab es im Land insgesamt keinen Beschäftigungseinbruch. Auch in den Betrieben des Landes, in denen Beschäftigte auf Grundlage des gesetzlichen Mindestlohnes vergütet wurden (so genannte Mindestlohnbetriebe) gab es keine gravierenden negativen Veränderungen der Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr (Brandenburg knapp - %, Ostdeutschland +, %, Westdeutschland +, %). Im Durchschnitt aller Brandenburger Mindestlohnbetriebe blieb die Anzahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse konstant, die der geringfügig Beschäftigten verringerte sich um ca. %. Um steigende Lohnkosten zu kompensieren, wurde in den Mindestlohnbetrieben ganz überwiegend auf eine Erhöhung der Absatzpreise und/oder eine Reduzierung der Arbeitszeit gesetzt. Diese Maßnahmen beeinflussten die Lohnkosten unmittelbar und zeitnah. Nach Einschätzung der Betriebe werden beide Maßnahmen künftig an Bedeutung verlieren. Stabilisierungstendenzen bei der Tarifbindung der Betriebe Seit zeichnet sich eine Stabilisierung der Tarifbindung der Betriebe in Brandenburg ab. waren in Brandenburg % aller Betriebe tarifgebunden (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Die Beschäftigtenreichweite lag bei % (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Die positive Entwicklung der Tarifbindung in den letzten beiden Jahren wird im Land Brandenburg zwar von vielen, aber nicht von allen Branchen getragen. Hinsichtlich der Beschäftigtenreichweite zeigt sich seit eine deutliche Zunahme der Zahl der Beschäftigten in den tarifgebundenen Betrieben der unternehmensbezogenen Dienstleistungen, des Baugewerbes und auch des Gesundheitsund Sozialwesens. In den beiden anderen beschäftigungsstarken Branchen Handel und Reparatur sowie verarbeitendes Gewerbe war die Zahl der in tarifgebundenen Betrieben Beschäftigten allerdings rückläufig. Für das verarbeitende Gewerbe ist die Diskrepanz zu Westdeutschland noch immer besonders stark ausgeprägt (Anteil tarifgebundener Betriebe: Brandenburg %, Westdeutschland %; Anteil der Beschäftigten: Brandenburg %, Westdeutschland %). Fachkräftenachfrage und Besetzungsschwierigkeiten stark angestiegen Die betriebliche Nachfrage nach Fachkräften, die ein gutes Drittel der Brandenburger Betriebe betrifft, hat sich gegenüber dem Vorjahr beachtlich erhöht. Im Vergleich zum vorangegangenen Jahr ist der Anteil von Betrieben mit Fachkräftebedarf angestiegen, wobei die Zahl der nachgefragten Fachkräfte zugleich sehr kräftig zugenommen hat. Unter diesen Bedingungen gab es einerseits mehr Einstellungen, andererseits blieb eine erheblich größere Zahl an Fachkräftestellen unbesetzt. In der Folge hat sich die Nichtbesetzungsquote gegenüber dem Vorjahr um Prozentpunkte auf % erhöht (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Stellenbesetzungsprobleme hingen neben der Branche auch im letzten Jahr wieder sehr stark mit der Größe der Betriebe zusammen. Je kleiner ein Betrieb, umso mehr Stellen blieben unbesetzt. Stabilisierung der Ausbildungsbeteiligung ausbildungsberechtigter Betriebe setzt sich fort, Besetzungsschwierigkeiten bleiben auf hohem Niveau Die Ausbildungsbeteiligung der ausbildungsberechtigten Betriebe in Brandenburg scheint sich seit zu stabilisieren, allerdings auf niedrigem Niveau. Von allen ausbildungsberechtigten Betrieben bildeten % aus (Westdeutschland %). konnten % der Betriebe mit angebotenen Ausbildungsplätzen mindestens eine Stelle nicht besetzen (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Das bedeutet zwar eine spürbare Verringerung des Anteils der Betriebe gegenüber dem Vorjahr (- Prozentpunkte), der Anteil unbesetzt gebliebener Ausbildungsstellen an allen angebotenen

14 IAB-Betriebspanel Brandenburg Ausbildungsplätzen lag in Brandenburg jedoch bei % (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Im Vergleich mit den ostdeutschen Flächenländern gestaltete sich die Situation in Brandenburg insgesamt ungünstiger. Übernahmequote Brandenburger Betriebe fast auf westdeutschem Niveau Die sich bereits in den letzten Jahren kontinuierlich erhöhende Übernahmequote von Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen lag in Brandenburg bei ca. %. Das entsprach nicht nur einer spürbaren Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr ( %), sondern damit haben die Betriebe Brandenburgs fast das Niveau Westdeutschlands erreicht (Ost- und Westdeutschland jeweils %). Trotz einer stark gestiegenen Übernahmequote hat sich die Anzahl übernommener Absolventinnen und Absolventen verringert. So fiel deren Anzahl in Brandenburg um etwa % geringer aus als (Ostdeutschland - %), in Westdeutschland hingegen erhöhte sich deren Zahl um %. Der Anteil befristeter Übernahmen ist in Brandenburg mit % im Vergleich zu stabil geblieben. Damit war der Anteil befristeter Übernahmen in Brandenburg höher als in Westdeutschland ( %), der dort zudem rückläufig war. In Ostdeutschland haben befristete Übernahmen hingegen weiter an Bedeutung gewonnen. Weiterbildungsengagement der Betriebe sehr hoch Das Weiterbildungsengagement der Brandenburger Betriebe hat weiter zugenommen. Die Weiterbildungsbeteiligung der Betriebe lag bei % (Ostdeutschland %, Westdeutschland %) und die Weiterbildungsquote der Beschäftigten bei % (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Damit fiel das Weiterbildungsengagement Brandenburger Betriebe deutlich höher aus als in Ost- und Westdeutschland sowie im ostdeutschen Ländervergleich. Frauen beteiligten sich insgesamt weiterhin stärker als Männer an Maßnahmen betrieblicher Weiterbildung ( % gegenüber %). In erster Linie dürfte die höhere Weiterbildungsbeteiligung von Frauen darauf zurückzuführen sein, dass in Branchen mit generell sehr hohem Weiterbildungsengagement der Betriebe überdurchschnittlich viele Frauen beschäftigt sind, wie etwa im Gesundheits- und Sozialwesen. Die Weiterbildungsquote Älterer lag mit % unterhalb des Durchschnitts, sie hat sich seitdem diese im Rahmen des IAB-Betriebspanels erhoben wird jedoch spürbar erhöht. Die Weiterbildungsbeteiligung der einzelnen Tätigkeitsgruppen hat in den letzten Jahren ebenfalls zugenommen, am deutlichsten bei Beschäftigten, deren betriebliche Tätigkeit einen Berufsabschluss erfordert ( %). Die Weiterbildungsquote war bei Beschäftigten mit Hochschulabschluss am höchsten ( %) und fiel bei Un- und Angelernten mit % am niedrigsten aus. Entwicklung wichtiger betrieblicher Kennziffern Die wirtschaftliche Situation der Brandenburger Betriebe hat sich im Vorjahresvergleich positiv entwickelt. Umsatz und Export der Betriebe haben erneut zugenommen. Die Durchschnittslöhne sind in Brandenburg auf. je VZÄ gestiegen, und der Lohnabstand zu Westdeutschland verringerte sich um Prozentpunkte auf %. Hier spielte die Einführung des Mindestlohns eine Rolle, wovon immerhin % aller Beschäftigten des Landes profitierten. Die Investitionstätigkeit ist im Jahr, worauf sich die Angaben aus dem aktuellen IAB-Betriebspanel beziehen, wieder stark angestiegen. Das betrifft sowohl den Anteil der investierenden Betriebe ( %) als auch die Investitionsintensität (Investitionen je Vollzeitäquivalent VZÄ), die mit knapp Tsd. oberhalb des ost- und westdeutschen Vergleichswerts lag. Eine positive Entwicklung gab es in Brandenburg auch bei Produktinnovationen. Erstmals waren die Betriebe des Landes im Durchschnitt etwa so häufig produktinnovativ wie westdeutsche Betriebe. Geplante Innovationen wurden in der Regel umgesetzt. Sofern diese nicht realisiert wurden, zeichneten hierfür am häufigsten organisatorische Probleme sowie hohe Investitionskosten, zum Teil auch ein Mangel an Fachpersonal verantwortlich. Bei der Angleichung an das Produktivitätsniveau Westdeutschlands gab es keine Fortschritte. Die durchschnittliche Angleichungsquote der Produktivität (Umsätze je VZÄ) Brandenburger Betriebe lag nach Angaben aus der aktuellen Befragungswelle bei % des westdeutschen Niveaus (Ostdeutschland %).

15 IAB-Betriebspanel Brandenburg Datenbasis Für die Befragungswelle liegen für Querschnittsauswertungen in Brandenburg verwertbare Interviews von. Betrieben vor. Die befragten Betriebe repräsentieren die Grundgesamtheit von. Betrieben mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Brandenburg im Jahr (Jahr der Stichprobenziehung). Mit der Stichprobe wurden, % der genannten Betriebe erfasst, in denen, % aller Beschäftigten tätig waren. Alle in vorliegender Studie ausgewiesenen Angaben beruhen auf einer Hochrechnung. Diese erfolgte in zwei Schritten:. Gewichtung der antwortenden Betriebe entsprechend der der Stichprobe zugrundeliegenden Struktur der Datenbasis, nämlich der Verteilung der Betriebe nach Branchen und Betriebsgrößenklassen. Daraus wird jeweils ein Hochrechnungsfaktor pro Betrieb ermittelt. Die sich so ergebende, hochgerechnete Stichprobe entspricht der Gesamtzahl aller Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am.... Schätzung von fehlenden Angaben (Imputation) durch Extrapolation auf der Basis von Referenzklassen aus der Ist-Matrix der antwortenden Betriebe. Die Imputation von Daten ist insbesondere für die Hochrechnung von Absolutzahlen erforderlich, da andernfalls die hochgerechneten Werte zu niedrig ausfallen würden (z. B. Investitionen). Die Auswertungen im Rahmen des vorliegenden Berichtes erfolgen in nachfolgender Branchengliederung, wobei die Branchen in drei Wirtschaftsbereiche zusammengefasst werden: Wirtschaftsbereich Branche Land- und Forstwirtschaft Land- und Forstwirtschaft Produzierendes Gewerbe Bergbau, Energie, Wasser, Abfall Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Dienstleistungsbereiche Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Unternehmensnahe Dienstleistungen (Grundstücks- und Wohnungswesen, Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architektur- und Ingenieurbüros, Forschung und Entwicklung, Werbung und Marktforschung, Veterinärwesen, Vermietung beweglicher Sachen, Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften sowie übrige Dienstleistungen (überwiegend für Unternehmen) Erziehung und Unterricht Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen (Gaststätten, Beherbergungsgewerbe, Kunst, Unterhaltung, Erholung und Sport, Reparatur von Datenverarbeitungsgeräten und Gebrauchsgütern sowie sonstige, überwiegend persönliche Dienstleistungen z. B. Wäscherei, Friseur, Sauna) Organisationen ohne Erwerbszweck Öffentliche Verwaltung Im IAB-Betriebspanel werden die Betriebe sehr differenziert insgesamt Branchen zugeordnet. Im vorliegenden Auswertungsbericht erfolgt aufgrund der vorliegenden Fallzahlen eine Zusammenfassung in den oben genannten Branchen.

16 IAB-Betriebspanel Brandenburg Bezüglich der Betriebsgrößenklassen werden die Betriebe im IAB-Betriebspanel nach der seit dem. Januar geltenden KMU-Definition der Europäischen Union gruppiert. Danach werden im Bericht folgende Betriebsgrößenklassen ausgewiesen: Kleinstbetriebe mit bis zu Beschäftigten, wobei auf Grund ihres starken Gewichts Kleinstbetriebe mit bis zu Beschäftigten gesondert ausgewiesen werden, Kleinbetriebe mit bis Beschäftigten, mittlere Betriebe mit bis Beschäftigten und Großbetriebe ab Beschäftigten. Seit entspricht die Zuordnung der Betriebe zu einzelnen Branchen im IAB-Betriebspanel der Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe (WZ ). Dadurch können die Werte auf Branchenebene ab nur eingeschränkt mit den Angaben der Vorjahre verglichen werden. Beim Vergleich der im IAB-Betriebspanel ermittelten Beschäftigtenzahlen mit anderen Datenquellen Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) oder Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder sind folgende Aspekte zu beachten:. Als Beschäftigte werden im IAB-Betriebspanel alle Personen angesehen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, und zwar a) unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden wöchentlichen Arbeitszeit, b) unabhängig davon, ob sie eine sozialversicherungspflichtige oder eine nicht sozialversicherungspflichtige Tätigkeit ausüben und c) unabhängig von ihrer Stellung im Beruf. Im IAB-Betriebspanel werden als Beschäftigte also auch Beamtinnen und Beamte, tätige Inhaberinnen und Inhaber, mithelfende Familienangehörige und geringfügig Beschäftigte erfasst. Da die Beschäftigtenzahlen der Beschäftigtenstatistik der BA keine Beamtinnen und Beamten, tätige Inhaberinnen und Inhaber sowie mithelfenden Familienangehörigen enthalten, sind die im Betriebspanel ermittelten Beschäftigtenzahlen insgesamt höher als die in der Beschäftigtenstatistik der BA ausgewiesenen Beschäftigtenzahlen.. Im Betriebspanel werden nur Betriebe befragt, in denen mindestens eine Person sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist. Betriebe ohne sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, wie z. B. Ein-Personen-Betriebe (u. a. Freiberuflerinnen und Freiberufler, Gewerbetreibende) oder Dienststellen im öffentlichen Sektor, in denen ausschließlich Beamtinnen und Beamte beschäftigt sind, werden nicht befragt, da sie in der Grundgesamtheit nicht enthalten sind. Da die Beschäftigtenzahlen in der Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder auch EinPersonen-Betriebe sowie Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung enthalten, sind die im Betriebspanel ermittelten Beschäftigtenzahlen insgesamt geringer als die in der Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder ausgewiesenen Beschäftigtenzahlen.. Im Betriebspanel werden Beschäftigungsfälle gezählt, wodurch vereinzelt Doppelzählungen auftreten können, wenn eine bzw.- ein Beschäftigter Arbeitsverhältnisse mit zwei oder mehreren Betrieben hat (Mehrfachbeschäftigung, z. B. geringfügige).. Bei Vergleichen mit anderen Datenquellen ist auch zu beachten, dass sich die Beschäftigtendaten des IAB-Betriebspanels in der Regel auf den Stichtag. Juni beziehen.. Alle ostdeutschen Gesamtdaten im Betriebspanel schließen das Land Berlin mit ein; die westdeutschen Daten werden ohne Berlin ausgewiesen. Ohne private Haushalte und exterritoriale Organisationen.

17 IAB-Betriebspanel Brandenburg Aufgrund der unterschiedlichen Erfassungskriterien liegen die im IAB-Betriebspanel ausgewiesenen Beschäftigtenzahlen zwischen den Angaben aus der Erwerbstätigenrechnung und der Beschäftigtenstatistik der BA (vgl. Abbildung ). Abbildung : Beschäftigungsentwicklung in Brandenburg bis.... Beschäftigte (in Tsd. Personen).. Erwerbstätige lt. VGR** Beschäftigte lt. IAB-BetriebsPanel sv-pflichtig Beschäftigte lt. BA*** * vorläufige Angabe Quelle: ** Angaben gemäß der Revision *** ab Ausweis der revidierten Angaben der sv-pflichtig Beschäftigten Arbeitskreis Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder, Berechnungsstand: August /Februar (im Jahresdurchschnitt); IAB-Betriebspanel, Wellen bis (jeweils zum.., für vorläufige Angabe); Beschäftigungsstatistik der BA (jeweils zum.., für vorläufige Angabe) Im vorliegenden Bericht beziehen sich alle Beschäftigtenangaben auf den Stichtag. Juni bzw. auf das erste Halbjahr. Dies gilt auch für den ausgewiesenen Lohn und die Tarifbindung sowie für Angaben zu Forschung und Entwicklung. Wertkennziffern wie Produktivität, Umsatz, Export, Investitionen, Innovationen werden für das Jahr bzw. für das abgelaufene Geschäftsjahr ausgewiesen. Die in Form mündlicher Interviews stattfindende Befragung bei Inhaberinnen und Inhabern, Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern bzw. leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von in Brandenburg ansässigen Betrieben erfolgte in den Monaten Juli bis Oktober. Für alle Zahlenangaben in dieser Studie gilt: Durch Rundungen können sich bei der Summierung der Einzelangaben geringfügige Abweichungen zur Endsumme ergeben. Der Wert bedeutet weniger als,, jedoch mehr als nichts. Alle nachfolgenden Auswertungen beziehen sich ausschließlich auf Betriebe mit mindestens einer sozialversicherungspflichtig beschäftigten Person. Im IAB-Betriebspanel werden Betriebe erfasst, die mit eigenständiger Betriebsnummer in der Betriebsdatei der Bundesagentur für Arbeit enthalten sind. Es handelt sich also nicht um Unternehmen, die einen oder mehrere Betriebe besitzen können.

18 IAB-Betriebspanel Brandenburg Betriebs- und Beschäftigungsstruktur Mit dem IAB-Betriebspanel werden jährlich bundesweit Angaben zur Betriebs- und Beschäftigungsstruktur für alle Branchen und Betriebsgrößenklassen erhoben. Die nachfolgenden Ausführungen präsentieren die Ergebnisse der aktuellen Befragung zur Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung im Land Brandenburg. Seit Beginn der Befragungen Mitte der er Jahre konnten in Brandenburg zwei gegenläufige Entwicklungen beobachtet werden: Bis Mitte der er Jahre verringerte sich die Zahl der Beschäftigten Jahr für Jahr. Ab gab es in Brandenburg insgesamt einen starken Beschäftigungsanstieg, wobei die Beschäftigungsentwicklung aktuell allerdings stagniert. Die positive Beschäftigungsentwicklung im Land Brandenburg ging mit einer Zunahme der Zahl der Betriebe einher.. Entwicklung der Zahl der Betriebe und der Beschäftigten in Brandenburg Die Entwicklung der Zahl der Betriebe hat Einfluss auf die Entwicklung der Beschäftigung. Neue Beschäftigungsverhältnisse entstehen sowohl in existierenden Betrieben als auch in Betriebsneugründungen. Umgekehrt führen Betriebsschließungen zum Verlust bestehender Arbeitsplätze. Nach Angaben der BA gab es am. Juni in Brandenburg ca., Tsd. Betriebe mit mindestens einer/einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Nach der Jahrtausendwende wurde im Jahr die niedrigste Zahl an Betrieben registriert. Seither ist die Anzahl an Betrieben in Brandenburg um gut % angestiegen. Auch in Ost- und Westdeutschland hat die Zahl der Betriebe seit kontinuierlich zugenommen ( % bzw. %) (vgl. Abbildung ). Abbildung : Anzahl der Betriebe mit mindestens einer sozialversicherungspflichtig beschäftigten Person in Brandenburg bis (Stand: jeweils. Juni) Zahl der Betriebe * vorläufige Angabe Quelle: Betriebsdatei der Bundesagentur für Arbeit (Stand: jeweils. Juni) Bei der Interpretation der Werte ist zu berücksichtigen, dass es sich bei den ausgewiesenen Betriebszahlen um Salden aus Neugründungen und Schließungen handelt. Hinter der jährlich ermittelten Zahl der Betriebe stehen somit erhebliche Bewegungen. Insgesamt hat seit Mitte der er Jahre in Brandenburg auch die Zahl der Beschäftigten zugenommen. gab es in Brandenburg ca. Tsd. sozialversicherungspflichtig und nicht sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und damit % mehr als. In Ost- und Westdeutschland gab es in den letzten Jahren ebenfalls einen kontinuierlichen Beschäftigungsanstieg, der in Westdeutschland

19 IAB-Betriebspanel Brandenburg jedoch höher ausfiel als in Brandenburg und Ostdeutschland (vgl. Abbildung ). Neben Sachsen weist Brandenburg unter den neuen Flächenländern seit den höchsten Beschäftigungszuwachs auf. Abbildung : Beschäftigungsentwicklung in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis ( = ) Beschäftigte (=) Westdeutschland Ostdeutschland Brandenburg * * Vorläufige Angabe Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis Branchenstrukturen in Brandenburg und Westdeutschland immer ähnlicher Die Brandenburger Betriebslandschaft hat sich in den letzten Jahren der Branchenstruktur in Westdeutschland angenähert. So gehören heute in Brandenburg wie in Westdeutschland vier Branchen das verarbeitende Gewerbe, der Bereich Handel und Reparatur, die unternehmensnahen Dienstleistungen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen zu den größten Arbeitgebern. In Brandenburg stellten die genannten vier Branchen mit rund % mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze, in Westdeutschland waren es allerdings %. Zwischen den Anteilen dieser vier Branchen an den Beschäftigten gibt es derzeit in Brandenburg keine größeren Unterschiede (maximal Prozentpunkte Unterschied), in Westdeutschland fallen diese etwas größer aus ( Prozentpunkte Unterschied). Ein nach wie vor maßgeblicher Unterschied zu Westdeutschland besteht in dem weiterhin wesentlich geringeren Beschäftigtenanteil des verarbeitenden Gewerbes. Mit rund % lag dieser um ca. Prozentpunkte unter dem westdeutschen Anteilswert (vgl. Tabelle ). Im Vergleich der vier beschäftigungsstarken Branchen hat das verarbeitende Gewerbe in Brandenburg den geringsten Anteil, in Westdeutschland demgegenüber mit Abstand den höchsten. Auch im Vergleich zu Ostdeutschland ( %) hat das verarbeitende Gewerbe im Land Brandenburg einen geringeren Anteil an den Beschäftigten.

20 IAB-Betriebspanel Brandenburg Tabelle : Betriebe und Beschäftigte nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg und Westdeutschland (Stand:. Juni) Verteilung der Betriebe Branche/Betriebsgrößenklasse Brandenburg Verteilung der Beschäftigten Westdeutschland Prozent Land- und Forstwirtschaft* Bergbau, Energie, Wasser, Abfall* Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation* Finanz- u. Versicherungsdienstleistungen* Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht* Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbszweck* Öffentliche Verwaltung Insgesamt bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Insgesamt Brandenburg Westdeutschland Prozent Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten je Betrieb WestBrandendeutschburg land Personen * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte für Brandenburg nur eingeschränkt interpretierbar. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Ein weiterer Unterschied betrifft die Größe der Betriebe. Die Wirtschaft Brandenburgs ist nach wie vor kleinteiliger strukturiert als die westdeutsche. Zwar sind sowohl die Brandenburger als auch die westdeutsche Wirtschaft durch eine Dominanz kleinerer Betriebe gekennzeichnet, denn bei % aller Betriebe des Landes sowie % aller Betriebe in Westdeutschland handelte es sich um Kleinstbetriebe mit weniger als Beschäftigten. Der Anteil von Großbetrieben mit und mehr Beschäftigten betrug sowohl in Brandenburg als auch in Westdeutschland jeweils rund %. Dennoch haben diese Betriebe in Westdeutschland für die Beschäftigung eine höhere Bedeutung, da sie im Durchschnitt deutlich mehr Personen beschäftigen. Dies wird bei der Unterscheidung nach Betriebsgrößenklassen deutlich. Danach fiel der Anteil der Beschäftigten in Großbetrieben mit % in Brandenburg wesentlich geringer aus als in Westdeutschland mit %. Somit sind Brandenburgs Großbetriebe im Durchschnitt erheblich kleiner als westdeutsche. Unterschiede in der Größe der Betriebe zeigen sich auch bei der Branchenbetrachtung. In der Mehrzahl der Branchen haben Brandenburger Betriebe im Durchschnitt wesentlich weniger Beschäftigte als westdeutsche, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe. Brandenburgs Betriebe dieser Branche beschäftigten durchschnittlich, westdeutsche Betriebe hingegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es ist darauf hinzuweisen, dass sich die ermittelten Werte auf Betriebe und nicht auf Unternehmen beziehen. Zur Veränderung der Beschäftigtenanteile in Brandenburg nach Betriebsgrößenklassen zwischen und vgl. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg, Ergebnisse der neunzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg, erschienen in der Reihe Forschungsberichte Nr., Potsdam, Juli, S. ff.

21 IAB-Betriebspanel Brandenburg Beschäftigungserwartungen Rund % aller Betriebe des Landes gaben Mitte an, dass die Zahl ihrer Beschäftigten im kommenden Jahr voraussichtlich steigen wird. Demgegenüber rechneten lediglich % zum Befragungszeitpunkt mit Personalabbau. Die überwiegende Mehrheit der Betriebe ( %) erwartete entweder keine Veränderungen ( %) oder konnte zum Befragungszeitpunkt die voraussichtliche Beschäftigungsentwicklung noch nicht einschätzen ( %). Bei einer mehrjährigen Betrachtung der jeweils für das Folgejahr erwarteten Beschäftigungsentwicklung seitens der Betriebe zeigt sich, dass der Anteil jener Betriebe, die von steigender Beschäftigung ausgingen, in den letzten Jahren stets höher war als jener, der eine rückläufige Beschäftigung prognostizierte. Insbesondere seit fallen die Prognosen der Betriebe zunehmend optimistischer aus: Inzwischen ist der Anteil der Betriebe, die eine weiter zunehmende Beschäftigung erwarten, in etwa vier Mal höher als jener, der von einem Beschäftigungsabbau ausgeht. waren anteilig noch etwas mehr Betriebe in ihren Beschäftigungserwartungen eher pessimistisch als optimistisch (vgl. Abbildung ). Abbildung : Anteil der Betriebe mit erwarteter steigender bzw. fallender Beschäftigung für das jeweilige Folgejahr in Brandenburg bis Anteil an allen Betrieben (in Prozent) Beschäftigtenzahl wird eher steigen Beschäftigtenzahl wird eher fallen Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis Die Prognosen unterschieden sich in den einzelnen Bereichen der Wirtschaft kaum vom Durchschnitt der Brandenburger Wirtschaft. So erwarteten Betriebe aller Branchen und Betriebsgrößenklassen mehrheitlich einen stabil bleibenden Beschäftigtenbestand. Mit zunehmender Größe stieg allerdings der Anteil von Betrieben, die mit einer Veränderung rechneten. Dabei ist auch der Anteil der Betriebe gestiegen, die keine genaue Prognose abgeben konnten.. Beschäftigungsdynamik Bis Mitte der er Jahre wies der Brandenburger Arbeitsmarkt eine höhere Dynamik auf als der westdeutsche. Dies wird belegt durch die Labour-Turnover-Rate (LTR), welche die Summe aller Einstellungen und Personalabgänge bezogen auf die mittlere Gesamtbeschäftigung beschreibt. Die LTR lag zwischen und in Brandenburg jeweils zwischen ca. % und % (vgl. Abbildung ). In Westdeutschland fiel sie teils deutlich geringer aus. In Brandenburg gab es gemessen am Beschäftigtenbestand in der Regel zwar mehr Personalzugänge und Personalabgänge als in Westdeutschland, diese hohe Dynamik führte bis Mitte der er Jahre jedoch nicht zwangsläufig zu Beschäftigungsgewinnen. Bis Mitte der er Jahre führte die hohe Dynamik somit in Brandenburg zu keinem Zuwachs. Im Gegenteil: Da die Abgänge die Einstellungen übertrafen, wurde Beschäftigung per

22 IAB-Betriebspanel Brandenburg Saldo abgebaut. Erst seit Mitte der er Jahre waren in Brandenburg positive Effekte auf das Beschäftigungsniveau zu verzeichnen. Im Saldo aus Zu- und Abgängen entstanden in den letzten Jahren in Brandenburgs Betrieben pro Jahr durchschnittlich rund Tsd. zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse. Abbildung : Einstellungs-, Abgangsraten und LTR in Brandenburg bis (jeweils erstes Halbjahr) Einstellungs-/ Abgangsrate, LTR (in Prozent) LTR,,,,, Einstellungsrate Abgangsrate,,,,, Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis Gründe für Personalabgänge Im ersten Halbjahr hat sich die Zahl der Personalabgänge gegenüber dem Vorjahreszeitraum in Brandenburg spürbar erhöht ( %). Die Zunahme der Personalabgänge war hier erheblich höher als im ost- und westdeutschen Durchschnitt ( % bzw. %). Ähnlich wie bereits in den Jahren zuvor waren Personalabgänge in hohem Maße auf Kündigungen seitens der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zurückzuführen. betraf dies mehr als ein Drittel der Personalabgänge. Der Anteil von Arbeitnehmer/-innenkündigungen an den Abgängen hat sich nicht nur gegenüber dem Vorjahr kräftig erhöht, seit Mitte der er Jahre hat er sich mehr als verdreifacht. Angesichts der insgesamt positiven Entwicklung nutzen Beschäftigte offenbar zunehmend die Möglichkeit, ihre Beschäftigungsperspektiven und Einkommenschancen durch einen Betriebswechsel zu verbessern. Der Anteil der Personalabgänge im ersten Halbjahr, die auf Kündigungen seitens der Arbeitgeber zurückzuführen waren, war mit knapp einem Viertel deutlich geringer als der Anteil von Kündigungen durch die Arbeitnehmer/-innen. Jeder achte Personalabgang war auf das Auslaufen eines befristeten Vertrages zurückzuführen. Die beiden zuletzt genannten Formen von Personalabgängen sind aus Sicht der Beschäftigten eher unfreiwillig. Diese haben in den vergangenen Jahren deutlich an Gewicht verloren. Auf alle drei vorgenannten Gründe entfielen im ersten Halbjahr fast drei Viertel aller Personalabgänge. Weitere Abgänge gingen auf das altersbedingte Ausscheiden aus dem Erwerbsleben zurück. Mit einem Anteil von derzeit % an allen Personalabgängen hat sich die Bedeutung dieses Abgangsgrundes in den letzten Jahren fast verdoppelt (vgl. Abbildung ). Die restlichen Für die Betriebe erhöhen Kündigungen seitens der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den Ersatzbedarf nach Arbeitskräften. Fluktuation stellt vor allem jene Betriebe vor Herausforderungen, die bei der Neubesetzung frei gewordener Stellen besondere Schwierigkeiten haben, wie z. B. Kleinstbetriebe oder Betriebe mit ungünstigen Arbeitsbedingungen (z. B. Schichtarbeit).

23 IAB-Betriebspanel Brandenburg Abgänge im ersten Halbjahr erfolgten aufgrund von Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeit oder aus anderen Gründen. Abbildung : Gründe für das Ausscheiden von Personal aus Betrieben in Brandenburg bis (jeweils erstes Halbjahr) Anteil der Abgänge an allen Personalabgängen (in Prozent) Kündigung seitens des Arbeitnehmers / der Arbeitnehmerin Kündigung seitens des Arbeitgebers / der Arbeitgeberin Ablaufen eines befristeten Vertrages Ruhestand Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle In Westdeutschland war die Rangfolge der Abgangsgründe ähnlich. Allerdings entfielen mit % anteilig noch etwas mehr Personalabgänge auf Kündigungen seitens der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als in Brandenburg. Dies könnte bedeuten, dass die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und möglicherweise die entsprechenden Wechselmöglichkeiten in Westdeutschland vor dem Hintergrund der dort noch günstigeren Beschäftigungssituation höher sind als in Brandenburg. Gleichzeitig gingen in Westdeutschland anteilig ähnlich viele Abgänge auf arbeitgeberseitige Kündigungen ( %), aber etwas weniger auf altersbedingte Austritte ( %) zurück als in Brandenburg. Die Anteile von Personalabgängen, die auf das Auslaufen eines befristeten Vertrages zurückzuführen waren, waren in Brandenburg und Westdeutschland identisch. Mit Blick auf die einzelnen Branchen und Betriebsgrößenklassen zeigen sich in Brandenburg hinsichtlich der Bedeutung der einzelnen Abgangsgründe erhebliche Unterschiede. Diese bestehen insbesondere zwischen kleineren und größeren Betrieben. Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen den Betriebsgrößenklassen bei Kündigungen durch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: Je kleiner ein Betrieb ist, umso größeren Anteil haben diese an allen Abgängen. Während in Kleinstbetrieben zwei Fünftel aller Personalabgänge Arbeitnehmer/-innenkündigungen geschuldet waren, betraf das in Großbetrieben nur gut ein Fünftel. In der Tendenz sinkt mit größer werdenden Betrieben auch die Bedeutung von Kündigungen durch Arbeitgeber. Die zu beobachtenden Unterschiede dürften wesentlich auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen wie z. B. das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) zurückzuführen sein. In diesem Zusammenhang ist auch auf den betriebsgrößenspezifischen Gebrauch von Befristungen hinzuweisen (siehe auch Kapitel.). Dementsprechend steigt mit der Grö- Das KSchG gilt erst ab einer bestimmten Betriebsgröße (Schwellenwert: Beschäftigte). Kleinstbetriebe sind vom Anwendungsbereich des KSchG ausgenommen, mit der Folge, dass Kündigungen dort ohne besondere Voraussetzungen ausgesprochen werden können. Betriebe, die unter das KSchG fallen, müssen bei einer Kündigung darauf achten, dass diese sozial gerechtfertigt ist. Liegen soziale Rechtfertigungsgründe nicht vor, ist die Kündigung unwirksam.

24 IAB-Betriebspanel Brandenburg ße der Betriebe tendenziell der Anteil von Personalabgängen, die durch die Beendigung von befristeten Beschäftigungsverhältnissen verursacht sind.. Qualifikationsanforderungen Mit zunehmenden qualifikatorischen Anforderungen ist auch die Zahl der Beschäftigten auf Arbeitsplätzen für qualifizierte Tätigkeiten in den letzten zwei Jahrzehnten in Brandenburg tendenziell gestiegen. Hierunter fallen alle Beschäftigten mit Tätigkeiten, deren Ausübung eine abgeschlossene Berufsausbildung bzw. eine akademische Ausbildung voraussetzt. Seit ist der Anteil solcher Tätigkeiten von % auf % gestiegen. Rund % der Arbeitsplätze im Land Brandenburg entfielen auf tätige Inhaberinnen und Inhaber, Vorstände und Geschäftsführende. Die Bedeutung einfacher Arbeit hat langfristig betrachtet etwas abgenommen. In Brandenburg hatte sich der Anteil jener Beschäftigten, die einfache Tätigkeiten verrichteten, zwischen und fast halbiert. Seitdem steigt der Anteil dieser Beschäftigtengruppe jedoch wieder an (vgl. Abbildung ). Somit kann von einer Erosion einfacher Arbeit keine Rede sein. Dies wird v. a. bei Betrachtung der absoluten Zahlen deutlich. Seit Mitte der er Jahre sind in Brandenburg per Saldo insgesamt gut Tsd. neue Arbeitsplätze entstanden. Rund die Hälfte dieser neuen Erwerbsmöglichkeiten bezog sich auf Tätigkeiten für Un- und Angelernte. Derzeit sind in Brandenburg insgesamt über Tsd. Beschäftigte mit diesen Tätigkeiten befasst. Abbildung : Beschäftigte (ohne Auszubildende) nach Tätigkeitsgruppen in Brandenburg bis (Stand: jeweils. Juni) Brandenburg OD WD Tätige Inhaber/-innen Hochschulabschluss Anteil an allen Beschäftigten (in Prozent) Qualifizierte Tätigkeiten Berufsabschluss Einfache Tätigkeiten Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis In Brandenburg und ebenso in Ostdeutschland haben Einfacharbeitsplätze nach wie vor ein deutlich geringeres Gewicht als in Westdeutschland. Mit % fiel deren Anteil an den Beschäftigten in Westdeutschland um Prozentpunkte höher aus als in Brandenburg. Bei der Interpretation des ermittelten Wertes für Un- und Angelernte ist zu berücksichtigen, dass ein Teil der Beschäftigten auf diesen Arbeitsplätzen über berufliche Abschlüsse verfügt. Im Rahmen des IAB-Betriebspanels wird die ausgeübte Tätigkeit erfasst, nicht jedoch die erworbene Qualifikation. Nach aktuellen Untersuchungen ist bundesweit fast jede/-r sechste Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer formal überqualifiziert. Vgl. Malte Reichelt, Basha Vicari: Im Osten sind vor allem Ältere für ihre Tätigkeit formal überqualifiziert. In: IAB-Kurzbericht, /, S. f.

25 IAB-Betriebspanel Brandenburg Bei den Tätigkeitsanforderungen bestehen erhebliche Unterschiede innerhalb der Brandenburger Wirtschaft, sowohl nach Branchen als auch nach Betriebsgrößenklassen. Besonders groß sind die Unterschiede bei den Beschäftigtenanteilen einfacher Tätigkeiten sowie bei Tätigkeiten mit erforderlichem Hochschulabschluss (vgl. Tabelle ). Tabelle : Beschäftigte (ohne Auszubildende) nach Tätigkeitsgruppen, Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg (Stand:. Juni) Branche/Betriebsgrößenklasse/Land Beschäftigte Beschäftigte Beschäftigte Tätige für für Tätigkei- für TätigkeiInhaber/einfache ten, die eine ten, die einen innen/ VorTätigkeiten Berufsausbil- Hochschulab- stände/ Gedung erfor- schluss erforschäftsdern dern führende Beschäftigte insgesamt Prozent Land- und Forstwirtschaft* Bergbau, Energie, Wasser, Abfall* Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation* Finanz- und Versicherungsdienstleistungen* Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht* Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbszweck* Öffentliche Verwaltung Brandenburg bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Ostdeutschland Westdeutschland * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte nur eingeschränkt interpretierbar. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle. Atypische Beschäftigung Die Beschäftigungsentwicklung seit Mitte der er Jahre wird in Brandenburg von deutlichen Veränderungen in der Qualität der Beschäftigungsverhältnisse begleitet. Das Beschäftigungssystem in Deutschland wird mehrheitlich von Normalarbeitsverhältnissen bestimmt, darüber hinaus spielen jedoch so genannte atypische Beschäftigungsverhältnisse eine fortwährend zunehmende Rolle. Als atypische Beschäftigungsformen im weiteren Sinne (i. w. S.) gelten Teilzeitbeschäftigung einschließ-

26 IAB-Betriebspanel Brandenburg lich geringfügiger Beschäftigung, befristete Beschäftigung und Leiharbeit. Ganz überwiegend sind Beschäftigungsverhältnisse in Teilzeit sozialversicherungspflichtig, nur im Falle geringfügiger Beschäftigung unterliegen diese nicht der Sozialversicherungspflicht (vgl. Abbildung ). Abbildung : Atypische Beschäftigungsformen Atypische Beschäftigung i. w. S. Teilzeit sozialversicherungspflichtige Teilzeit Befristung Leiharbeit geringfügige Beschäftigung Atypische Beschäftigung i. e. S. Quelle: Eigene Darstellung Zur Charakterisierung der Teilzeittätigkeit, insbesondere der sozialversicherungspflichtigen Teilzeit als Form atypischer Beschäftigung, werden unterschiedliche Auffassungen vertreten. Sozialversicherungspflichtige Teilzeit, die vorrangig von Frauen ausgeübt wird, ermöglicht vielfach keine eigenständige Existenz- und Alterssicherung. Des Weiteren ist empirisch nachgewiesen, dass Teilzeitbeschäftigte gegenüber Vollzeitbeschäftigten hinsichtlich ihrer Entlohnung, ihrer Einbeziehung in Maßnahmen betrieblicher Weiterbildung oder auch ihrer Karriere- und Aufstiegschancen vielfach schlechter gestellt sind. Insofern wären Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse nicht mit Normalarbeitsverhältnissen gleichzusetzen. Teilzeit entspricht zwar in vielen, aber bei weitem nicht in allen Fällen den Arbeitszeitwünschen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Gerade in Ostdeutschland ist der Anteil der unfreiwillig in Teilzeit Beschäftigten relativ hoch. Diese Beschäftigtengruppe würde sich dementsprechend eher eine Vollzeitstelle wünschen. Sozialversicherungspflichtige Teilzeit wird nachfolgend entsprechend einer engeren Definition atypischer Beschäftigungsverhältnisse (atypische Beschäftigung i. e. S.) aus den atypischen Beschäftigungsverhältnissen ausgeklammert (vgl. ebenfalls Abbildung ). Von Normalarbeitsverhältnissen unterscheidet sich atypische Beschäftigung je nach Form entweder hinsichtlich ihrer Arbeitsplatzsicherheit, der gesetzlich bzw. tariflich verankerten sozialen Absicherung (Arbeitslosen-, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung), dem Arbeitsvolumen, der Einkommenshöhe und der Weisungsgebundenheit der Arbeitnehmerin bzw. des Arbeitnehmers gegenüber dem Arbeitgeber. Dadurch, dass der Gesetzgeber verschiedene gesetzliche Grundlagen schuf bzw. in bestimmten Bereichen Deregulierungen vornahm, stieg seitens der Betriebe die Nachfrage nach bestimmten Formen atypischer Beschäftigung. Sie finden daher inzwischen starke Verbreitung. Im Jahr gab es in zwei Dritteln aller Betriebe Brandenburgs ( %) mindestens eine/n atypisch beschäf- Im Rahmen des IAB-Betriebspanels werden geringfügig Beschäftigte nur insoweit erfasst, als diese in Betrieben mit mindestens einer bzw. einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten tätig sind. Anderweitig tätige geringfügig Beschäftigte, z. B. in Privathaushalten, werden nicht erfasst. Der Anteil geringfügig Beschäftigter wurde im vorliegenden Bericht wie folgt berechnet: Zahl der geringfügig Beschäftigten dividiert durch die Summe aller Beschäftigten zum.. Angaben zu Leiharbeitskräften werden von den Entleihbetrieben gemacht. Entsprechend handelt es sich um Leiharbeitskräfte, die in einem Entleihbetrieb eingesetzt werden. Die Quote der Leiharbeitnehmer/-innen wird als Anteil der Leiharbeitnehmer/-innen an der Summe aus allen Beschäftigten des Betriebs zuzüglich der eingesetzten Leiharbeitnehmer/-innen zum Stichtag (. Juni) berechnet. Die Anteile aller anderen Gruppen atypisch Beschäftigter beziehen sich auf alle Beschäftigten der Betriebe. Die BA-Statistik beinhaltet demgegenüber Angaben zu Beschäftigten in Verleihbetrieben (einschließlich Verwaltungskräften). der Anteil der unfreiwillig Teilzeitbeschäftigten in Ostdeutschland (ist) vergleichsweise hoch: Prozent der weiblichen und Prozent der männlichen Beschäftigten nennen als Grund für die Teilzeitbeschäftigung, dass eine Vollzeitstelle nicht zu finden war. In Westdeutschland äußern dies weitaus weniger Beschäftigte (Frauen %, Männer %). Vgl. Susanne Wanger, Enzo Weber: Das Stundenvolumen bringt zusätzliche Information. In: IAB-Kurzbericht /, S..

27 IAB-Betriebspanel Brandenburg tigte/n Arbeitnehmerin/Arbeitnehmer. Wenngleich diese Beschäftigungsverhältnisse in Brandenburg auf der betrieblichen Ebene derzeit weniger verbreitet sind als im Durchschnitt Ost- und Westdeutschlands ( % bzw. %), werden sie auch hier breit genutzt. Dies zeigte sich im Jahr auch daran, dass insgesamt % aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Brandenburg i. w. S. atypisch beschäftigt waren, also unter Einbeziehung auch der sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung. Der Anteil atypischer Beschäftigungsverhältnisse lag damit in Brandenburg geringfügig über dem ostdeutschen ( %) und geringfügig unter dem westdeutschen Durchschnitt ( %). Bei einer enger gefassten Definition, d. h. unter Ausklammerung sozialversicherungspflichtiger Teilzeitbeschäftigung, halbiert sich der Anteil solcher Beschäftigungsverhältnisse in Brandenburg auf ca. %. Diese Beschäftigungsverhältnisse sind in Brandenburg derzeit genauso häufig vertreten wie in Ostdeutschland (ebenfalls %), gegenüber Westdeutschland sind sie hingegen seltener verbreitet ( %). Bei der langfristigen Betrachtung fällt auf, dass diese Beschäftigungsverhältnisse in Brandenburg von jährlichen Schwankungen abgesehen insgesamt kaum zugenommen haben. In Ostdeutschland blieb ihr Anteil in den letzten Jahren unverändert, lediglich in Westdeutschland hat sich der Anteil um wenige Prozentpunkte erhöht (vgl. Abbildung ). Abbildung : Entwicklung atypischer Beschäftigungsverhältnisse i. w. S. und i. e. S. in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis (Stand: jeweils. Juni) Anteil an allen Beschäftigten (in Prozent) i. w. S. Westdeutschland Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland i. e. S. Brandenburg Ostdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis Sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung ist die am stärksten verbreitete Form atypischer Beschäftigung. Deren Anteil an der Gesamtbeschäftigung hat sich in den letzten Jahren von % auf % erhöht. Damit entfallen auf diese Beschäftigungsform mittlerweile anteilig noch etwas mehr Arbeitsverhältnisse als auf die drei übrigen Formen zusammen. Im Gegensatz zu sozialversicherungspflichtiger Teilzeitbeschäftigung haben sich die Anteile der übrigen Formen atypischer Beschäftigung in den letzten Jahren vergleichsweise wenig verändert, lediglich die geringfügige Beschäftigung hat sich leicht erhöht (vgl. Abbildung ). Da die einzelnen Beschäftigungsverhältnisse nicht immer überschneidungsfrei sind z. B. kann eine Teilzeittätigkeit zugleich befristet sein sind die ermittelten Anteile möglicherweise leicht überzeichnet.

28 IAB-Betriebspanel Brandenburg Abbildung : Entwicklung atypischer Beschäftigungsverhältnisse in Brandenburg bis (Stand: jeweils. Juni) sozialversicherungspflichtige Teilzeit Anteil an allen Beschäftigten (in Prozent) geringfügig Beschäftigte befristet Beschäftigte Leiharbeit Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis. Der relativ starke Zuwachs des Anteils atypischer Beschäftigungsverhältnisse der letzten Jahre in der Wirtschaft Brandenburgs ist somit in erster Linie auf die Zunahme sozialversicherungspflichtiger Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse zurückzuführen. Während in Brandenburg und auch in Ostdeutschland geringfügige und befristete Beschäftigung in etwa gleich stark verbreitet sind, gibt es in der westdeutschen Wirtschaft deutlich mehr geringfügige ( %) als befristete Beschäftigungsverhältnisse ( %). Leiharbeit bzw. Zeitarbeit ist gegenüber den beiden genannten Formen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland gleichermaßen nur von geringer Bedeutung. Allerdings spielt in Brandenburg die Bedeutung von Befristungen bei Neueinstellungen seit Jahren eine beachtliche Rolle. Im ersten Halbjahr erhielten % aller neu eingestellten Arbeitskräfte nur einen befristeten Arbeitsvertrag (Ost- und Westdeutschland jeweils %). Im ostdeutschen Ländervergleich ist das der zweithöchste Anteilswert. Damit hat sich der Anteil befristeter Einstellungen seit Mitte der er Jahre im Land kaum verändert. Das trifft auch auf Westdeutschland zu, in Ostdeutschland allerdings hat sich dieser Anteil stark verringert. Der Anteil befristeter an allen Neueinstellungen differiert auch weiterhin nach Branchen und Betriebsgrößenklassen. So bestehen nach wie vor erhebliche Unterschiede zwischen kleineren und größeren Betrieben. Während Kleinstbetriebe des Landes in nur knapp einem Viertel der Fälle befristet einstellten, betrug der entsprechende Anteil bei mittleren Betrieben bereits knapp zwei Drittel und bei Großbetrieben sogar fast drei Viertel. In Ost- und Westdeutschland bestanden ebenfalls große Unterschiede bei der Nutzung befristeter Einstellungen in Abhängigkeit von der Betriebsgröße. Atypische Beschäftigung von Frauen und Männern Frauen sind in Brandenburg deutlich häufiger als Männer atypisch beschäftigt. Dieser Unterschied beruht fast ausschließlich auf der unterschiedlich starken Bedeutung von sozialversicherungspflichtiger Teilzeitbeschäftigung. Im Jahr arbeiteten % aller Frauen des Landes, aber lediglich % aller Männer auf einer sozialversicherungspflichtigen Teilzeitstelle (Ostdeutschland % bzw. %, Zur Entwicklung der einzelnen Formen atypischer Beschäftigung in Brandenburg vgl.: Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg, Ergebnisse der neunzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg, a. a. O., S. ff.

29 IAB-Betriebspanel Brandenburg Westdeutschland % bzw. %). Auf Frauen entfielen rund % aller sozialversicherungspflichtig Teilzeitbeschäftigten (Ostdeutschland ebenfalls %, Westdeutschland %). Bei atypischer Beschäftigung i. e. S. fielen die Unterschiede zwischen Frauen und Männern wesentlich geringer aus. Rund % aller in Brandenburg beschäftigten Frauen sowie % aller Männer waren atypisch i. e. S. beschäftigt, also geringfügig oder befristet tätig. In Ostdeutschland betrugen die Anteile ebenfalls % für Frauen sowie % für Männer. In Westdeutschland dagegen waren mit einem Anteil von % gut doppelt so viele Frauen i. e. S. atypisch beschäftigt als Männer ( %). Atypische Beschäftigung in den einzelnen Bereichen der Brandenburger Wirtschaft Wie bereits in den Vorjahren wird atypische Beschäftigung in den einzelnen Bereichen der Wirtschaft unterschiedlich stark genutzt. Im Jahr erstreckte sich das Spektrum der Anteile solcher Beschäftigungsverhältnisse i. e. S. an der Gesamtbeschäftigung von lediglich % in der öffentlichen Verwaltung bis hin zu % im Bereich übrige Dienstleistungen. Die beobachteten Unterschiede dürften sehr stark mit den Besonderheiten des Arbeitskräfteeinsatzes in den einzelnen Branchen sowie mit der Größe der Betriebe zusammenhängen. Ein Blick auf die Verteilung der atypisch Beschäftigten i. e. S. zeigt, dass z. B. der Anteil der unternehmensnahen Dienstleistungen an allen geringfügig und befristet Beschäftigten im Vergleich zur Gesamtbeschäftigung ( %) deutlich höher ausfällt ( % bzw. %). Das belegt die überdurchschnittlich starke Nutzung dieser Beschäftigungsformen in diesem Bereich der Wirtschaft. Die große Masse der geringfügig Beschäftigten entfiel auf fünf Bereiche der Wirtschaft des Landes: Neben den übrigen Dienstleistungen sind das die vier Branchen unternehmensnahe Dienstleistungen, Gesundheits- und Sozialwesen, Handel und Reparatur sowie Verkehr, Information, Kommunikation. Das Gesundheits- und Sozialwesen wie auch übrige und unternehmensnahe Dienstleistungen waren zugleich auch Hauptträger beim Einsatz befristeter Beschäftigung. Dabei zeigte sich, dass insbesondere im Falle des Gesundheits- und Sozialwesens und der unternehmensnahen Dienstleistungen die Anteile der befristet Beschäftigten über ihren Anteilen an allen Beschäftigten lagen. Leiharbeit wurde wiederum besonders stark vom verarbeitenden Gewerbe genutzt. In den einzelnen Branchen werden atypische Beschäftigungsverhältnisse somit nicht nur unterschiedlich stark in Anspruch genommen, sondern haben dabei auch eine spezifische Ausprägung (vgl. Tabelle ). Im Rahmen des IAB-Betriebspanels können bei Leiharbeitskräften keine geschlechterspezifischen Differenzierungen vorgenommen werden.

30 IAB-Betriebspanel Brandenburg Tabelle : Atypische Beschäftigungsverhältnisse i. e. S. nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg (Stand:. Juni) Branche/Betriebsgrößenklasse Verteilung der Beschäftigten insgesamt Verteilung atypischer Beschäftigung i. e. S. geringfügige Beschäftigung Prozent Land- und Forstwirtschaft* Bergbau, Energie, Wasser, Abfall* Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation* Finanz- und Versicherungsdienstleistungen* Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht* Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbszweck* Öffentliche Verwaltung Brandenburg bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Brandenburg befristete Beschäftigung Leiharbeit Prozent. Lesebsp. Verarbeitendes Gewerbe spaltenweise: waren von allen Beschäftigten Brandenburgs % im verarbeitenden Gewerbe tätig. Der Anteil geringfügig Beschäftigter im verarbeitenden Gewerbe an allen geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen Brandenburgs betrug %, der Anteil der befristeten Beschäftigungsverhältnisse %, der Anteil der Leiharbeitskräfte %. * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte nur eingeschränkt interpretierbar. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Im Hinblick auf die Betriebsgrößenklassen bestehen bei der Inanspruchnahme atypischer Beschäftigung i. e. S. insgesamt keine wesentlichen Unterschiede: Sie schwanken derzeit im Allgemeinen eng um den Landesdurchschnitt ( %). Unterschiede zeigen sich jedoch wie bei den Branchen verstärkt, sobald deren Struktur näher betrachtet wird. Im Vergleich zum Anteil an allen Beschäftigten bedeutet atypische Beschäftigung in Kleinstbetrieben z. B. ganz überwiegend, geringfügige Beschäftigung in Anspruch zu nehmen. Mit % ist der Anteil von Kleinstbetrieben an allen geringfügig Beschäftigten deutlich größer als an der Gesamtbeschäftigung ( %). Mittel-und Großbetriebe nutzen demgegenüber überdurchschnittlich häufig befristete Beschäftigung und zum Teil auch Leiharbeit. Übernahme aus befristeter in unbefristete Beschäftigung Ein wichtiger Aspekt für die Beurteilung von befristeten Beschäftigungsverhältnissen ist die Möglichkeit einer Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Das IAB-Betriebspanel liefert aktuelle Ergebnisse zum Verbleib befristet eingestellter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Befristung im ersten Halbjahr endete. Danach wurden % der Betroffenen in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis im selben Betrieb übernommen (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Gegenüber dem Vorjahr haben damit anteilig erheblich mehr zuvor befristete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis erhalten (: %). Mit weiteren % wurden erneut befristete Arbeitsverträge im selben Betrieb abgeschlossen. Die restlichen % der Beschäftigten, deren befristeter Arbeitsvertrag auslief, schieden aus dem Betrieb aus. Für diese Gruppe liegen keine Informationen über den weiteren Verbleib vor. Die Tatsache, dass bislang

31 IAB-Betriebspanel Brandenburg nur eine Minderheit der befristet Beschäftigten in unbefristete Beschäftigung beim selben Arbeitgeber einmündet, spricht auch weiterhin eher gegen die Funktion befristeter Arbeitsverträge als Brücke in längerfristige Beschäftigungsverhältnisse. Fazit: Die Zahl der Betriebe wie auch die der Beschäftigten verblieb in Brandenburg auf dem Niveau des Vorjahres. Die Struktur der Betriebe und der Beschäftigung hat sich in Brandenburg in den letzten Jahren zunehmend an die westdeutschen Strukturen angenähert. Nach wie vor ist die Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes aber geringer als in Westdeutschland. Immer noch beschäftigen Brandenburgs Betriebe im Durchschnitt weniger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als Betriebe in Westdeutschland. Es bestehen nach wie vor hohe qualifikatorische Anforderungen an die Arbeitsplätze, die mehrheitlich Berufsabschlüsse oder eine akademische Ausbildung voraussetzen, wenngleich die Bedeutung einfacher Tätigkeiten in den letzten Jahren wieder an Bedeutung gewonnen hat. Die Nutzung atypischer Beschäftigung bleibt ein prägendes Merkmal der Brandenburger Betriebe, und sie hat seit parallel zum Beschäftigungsaufbau deutlich zugenommen. Atypische Beschäftigung wird wesentlich von sozialversicherungspflichtigen Teilzeitstellen getragen. Alle anderen Formen atypischer Beschäftigung, wie z. B. geringfügige Beschäftigung oder Leiharbeit, verbleiben seit Jahren auf relativ konstantem Niveau. Bei der Nutzung solcher Beschäftigungsformen besteht eine große Spannbreite zwischen den Branchen und Betriebsgrößenklassen. Letztlich bestehen auch beträchtliche geschlechterspezifische Unterschiede: Diese betreffen aber weniger den Kern atypischer Beschäftigung, wie etwa Befristungen oder geringfügige Beschäftigung, sondern in hohem Maße sozialversicherungspflichtige Teilzeit. In der Befragung des Jahres wurde ermittelt, dass % aller zum Stichtag. Juni befristet beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Brandenburg ohne Angabe eines sachlichen Grundes befristet eingestellt worden waren. Demgegenüber lag bei rund einem Drittel der Betroffenen ein Sachgrund für die Befristung vor. Bei den übrigen befristet Beschäftigten stand die erfolgte Befristung im Zusammenhang mit Fördermaßnahmen oder erfolgte aufgrund sonstiger Regelungen, wie z. B. dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz (vgl. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg Ergebnisse der achtzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg, erschienen in der Reihe Forschungsberichte Nr., Berlin, April, S. f).

32 IAB-Betriebspanel Brandenburg Löhne/Gehälter und Tarifbindung In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten sind die Löhne und Gehälter nach betrieblichen Angaben in der Tendenz nominell von Jahr zu Jahr gestiegen. Diese Entwicklung trifft sowohl auf Brandenburg als auch auf Ost- und Westdeutschland zu. In der vorliegenden Auswertung gehen in die Berechnung des Bruttodurchschnittslohns die Angaben der Betriebe zur Bruttolohnsumme des Monats Juni eines jeweiligen Jahres ein, die in Relation zu den abhängig Beschäftigten gesetzt wird, einschließlich geringfügiger Beschäftigung. Beim Ausweis des Lohnunterschieds zwischen Brandenburger und westdeutschen Beschäftigten werden der besseren Vergleichbarkeit halber die Bruttodurchschnittslöhne auch auf die abhängig Beschäftigten bezogen, die in Vollzeitäquivalente (VZÄ) umgerechnet werden.. Lohn- und Gehaltsentwicklung Steigende Löhne und Gehälter Unterschiede zu Westdeutschland verringert Der monatliche Bruttodurchschnittslohn je abhängig Beschäftigten (ohne Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung und ohne Urlaubsgeld) belief sich im Juni in Brandenburg auf. und fiel im Vorjahresvergleich um rund höher aus (Ostdeutschland., Steigerung zum Vorjahr um ca. ; Westdeutschland., Steigerung zum Vorjahr um ca. ). Die für Brandenburg und Ostdeutschland vergleichsweise starke Steigerung der Löhne dürfte vor allem auf die bundesweite Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes zurückzuführen sein. Dennoch verblieben die Durchschnittslöhne in Brandenburg wie bereits seit Mitte der er Jahre unterhalb der ostdeutschen Vergleichswerte. Im Vergleich zu Westdeutschland lag der Lohn der Brandenburger Beschäftigten in den zurückliegenden Jahren relativ konstant bei rund %. Infolge der relativ starken Lohnerhöhung in Brandenburg erhöhte sich die Angleichungsquote auf %, der Lohnabstand zu Westdeutschland verringerte sich (vgl. Abbildung ). Abbildung : Bruttodurchschnittslohn/-gehalt je abhängig Beschäftigten (in Personen) in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis und Angleichungsquote (Stand: jeweils Juni; Westdeutschland = ; ohne Arbeitgeberanteile und ohne Urlaubsgeld) Lohn (in Euro) Angleichungsquote (WD=).... Angleichungsquote (WD = ) Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis Das IAB-Betriebspanel ermöglicht es nicht nur, den Bruttodurchschnittslohn auf der Basis von Beschäftigten, sondern auch auf der Basis von VZÄ auszuweisen (ebenfalls ohne Arbeitgeberanteil zur

33 IAB-Betriebspanel Brandenburg Sozialversicherung und ohne Urlaubsgeld). Nach dieser Berechnungsgrundlage lag der Bruttodurchschnittslohn im Juni in Brandenburg bei insgesamt. je VZÄ, in Westdeutschland bei. je VZÄ. Damit erhöhte sich der Durchschnittslohn je VZÄ im Vorjahresvergleich sowohl in Brandenburg (+ %) als auch in Westdeutschland (+ %). Der Lohnabstand zwischen Brandenburger und westdeutschen Betrieben verringerte sich um rund Prozentpunkte und lag bei % (vgl. Abbildung ). Auch diese positive Veränderung ist im Zusammenhang mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum. Januar zu sehen (siehe auch Kapitel ). So wiesen Branchen mit hohen Anteilen Mindestlohnbeschäftigter überdurchschnittlich hohe Lohnsteigerungen aus. Dies betraf etwa die übrigen personennahen Dienstleistungen sowie den Bereich Handel und Reparatur, in denen die Bruttodurchschnittslöhne im Vergleich zum Vorjahr um % bzw. % zugenommen haben (im Landesdurchschnitt Zunahme um %). Damit nahmen die Durchschnittslöhne je abhängig Beschäftigten vor allem in jenen Branchen am stärksten zu, deren Beschäftigte in besonderem Maße von der Einführung des Mindestlohns profitierten (siehe auch Kapitel ). Abbildung : Bruttodurchschnittslohn/-gehalt je abhängig Beschäftigten (in VZÄ) in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis und Angleichungsquote (Stand: jeweils Juni; Westdeutschland = ; ohne Arbeitgeberanteile und ohne Urlaubsgeld) Lohn (in Euro) Angleichungsquote (WD=) Angleichungsquote (WD = ) Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis Nachfolgende Ausführungen beziehen sich auf Angaben der Betriebe zum Bruttodurchschnittslohn/ -gehalt je abhängig Beschäftigten auf Basis von VZÄ. Starke Lohndifferenzierung nach Branchen und zwischen Betriebsgrößen Eine Branchenbetrachtung zeigt, dass sowohl die jeweiligen Bruttodurchschnittslöhne als auch die Angleichungsquoten an westdeutsche Bruttolöhne stark differieren (vgl. Tabelle ). In der Höhe des Bruttodurchschnittslohns je VZÄ stehen in Brandenburg die abhängig Beschäftigten im Bereich Bergbau, Energie, Wasser, Abfall sowie in der öffentlichen Verwaltung und im Finanz- und Versicherungsgewerbe an der Spitze und die Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft sowie in den übrigen Dienstleistungen am unteren Ende der Lohnskala. Einige Branchen, und hier vor allem Branchen mit Betrieben im öffentlichen Eigentum, haben dagegen bereits deutlich höhere Werte bzw. sogar die Angleichung fast erreicht. Bei Betrachtung der Angleichungsquoten fällt auf, dass diese mit % im verarbeitenden Gewerbe im Vergleich zu allen anderen Branchen noch immer am niedrigsten ausfällt. Hierfür sind insbesondere strukturelle Gründe ausschlaggebend. Die Betriebe des verarbeitenden Gewerbes sind in Bran

34 IAB-Betriebspanel Brandenburg denburg im Durchschnitt nur in etwa halb so groß wie die des westdeutschen ( gegenüber Beschäftigten). Kleinere Betriebe zahlen zudem deutlich geringere Löhne als größere. Über die Hälfte aller Beschäftigten des westdeutschen verarbeitenden Gewerbes arbeitet in Großbetrieben, in denen der Durchschnittslohn je VZÄ bei. lag. Demgegenüber ist nur ein knappes Viertel der Beschäftigten des verarbeitenden Gewerbes Brandenburgs in einem Großbetrieb tätig und realisiert dort einen Durchschnittslohn je VZÄ in Höhe von.. In Klein- und mittleren Betrieben des verarbeitenden Gewerbes mit deutlich geringeren Löhnen sind in Brandenburg demgegenüber etwa zwei Drittel der Beschäftigten tätig, im westdeutschen verarbeitenden Gewerbe bei ebenfalls geringeren Löhnen hingegen nur gut zwei Fünftel der Beschäftigten. Tabelle : Bruttodurchschnittslohn/-gehalt je abhängig Beschäftigten (in VZÄ) nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg und Westdeutschland (Stand: jeweils Juni; ohne Arbeitgeberanteile und ohne Urlaubsgeld) Bruttodurchschnittslohn/-gehalt Brandenburg Westdeutschland Branche/Betriebsgrößenklasse/Land Euro Lohnangleichung (West=) Basis: Basis: VollzeitBeschäftigte äquivalente** Prozent Land- und Forstwirtschaft* Bergbau, Energie, Wasser, Abfall* Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation* Finanz- und Versicherungsdienstleistungen* Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht* Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbszweck* Öffentliche Verwaltung Insgesamt.. bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Insgesamt.. Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin..... Ostdeutschland. * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte für Brandenburg nur eingeschränkt interpretierbar. ** Umrechnung der Teilzeitarbeit in VZÄ Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Lohnunterschiede sind ebenfalls zwischen den einzelnen Betriebsgrößenklassen deutlich ausgeprägt. In Brandenburgs Betrieben mit weniger als Beschäftigten wurden je VZÄ im Juni im Durchschnitt. gezahlt, in größeren Betrieben ab Beschäftigten., d. h. fast. mehr. In Westdeutschland sind ebenfalls beträchtliche Lohndifferenzierungen zwischen den Betriebsgrößenklassen festzustellen. In der Tendenz verringern sich die Lohnunterschiede mit steigender Betriebsgröße zwischen Brandenburger und westdeutschen Betrieben, wodurch die Angleichungsquote

35 IAB-Betriebspanel Brandenburg für Kleinstbetriebe am niedrigsten und für Großbetriebe am höchsten ausfiel. Insgesamt aber liegt das Lohnniveau in ausnahmslos allen Betriebsgrößenklassen Brandenburgs weiterhin unterhalb der westdeutschen Vergleichswerte (vgl. ebenfalls Tabelle ). Finanzielle Anreize durch Beteiligungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Neben der Lohngestaltung haben Betriebe die Möglichkeit, über Beteiligungen der Beschäftigten zusätzliche Arbeitsanreize für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. Diesem Ziel dienen sowohl Angebote zur Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligung am Unternehmen als auch Angebote zur Beteiligung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Kapital des Unternehmens (Kapitalbeteiligung). In der Praxis können aus Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligungen auch Kapitalbeteiligungen finanziert werden, d. h. es besteht eine Kombination beider Formen der Beteiligung. Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen wurden von Betrieben in Brandenburg und Westdeutschland annähernd gleich genutzt. Sowohl in Brandenburg als auch in Westdeutschland griffen jeweils % aller Betriebe auf dieses Anreizsystem zurück. In diesen Betrieben waren in Brandenburg %, in Westdeutschland demgegenüber % aller Beschäftigten tätig. Damit fiel die potenzielle Beschäftigtenreichweite von Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligungen in westdeutschen Betrieben höher aus. Dies ist insbesondere auf den hohen Anteil von Beschäftigten mit Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligung in westdeutschen Großbetrieben zurückzuführen (vgl. Tabelle ). Die Kapitalbeteiligung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist in Brandenburg wie auch in Westdeutschland insgesamt wenig verbreitet. In rund % aller Brandenburger wie aller westdeutschen Betriebe wurden Kapitalbeteiligungen realisiert. In diesen Betrieben waren knapp % der Brandenburger und % der westdeutschen Beschäftigten tätig (vgl. ebenfalls Tabelle ). Tabelle : Betriebe und Beschäftigte mit Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligung sowie Kapitalbeteiligung nach Betriebsgrößenklassen in Ost- und Westdeutschland sowie Ländern Betriebsgrößenklasse/Land Anteil der Betriebe mit Anteil der Beschäftigten mit Gewinn-/ ErfolgsGewinn-/ ErfolgsKapitalbeteiligung Kapitalbeteiligung beteiligung beteiligung Prozent bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Prozent Westdeutschland Brandenburg* Ostdeutschland bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin * Brandenburg: Aufgrund der Fallzahl keine Auswertungen nach Betriebsgrößenklassen möglich. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Fragen zu Beteiligungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligung, Kapitalbeteiligung) wurden im IAB-Betriebspanel zum ersten Mal gestellt, seit im -Jahresrhythmus.

36 IAB-Betriebspanel Brandenburg In den zurückliegenden Jahren hat es in der betrieblichen Reichweite beider Beteiligungsformen im Durchschnitt aller Betriebe Brandenburgs lediglich geringfügige Veränderungen gegeben (vgl. Tabelle ). Tabelle : Betriebe mit Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligungen sowie Kapitalbeteiligungen in Ost- und Westdeutschland sowie Brandenburg bis Beteiligungsform Brandenburg Prozent Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligung Kapitalbeteiligung,,,, Ostdeutschland Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligung Kapitalbeteiligung,,,,,,,,,,,, Prozent, Westdeutschland Prozent Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligung Kapitalbeteiligung Quelle:,,,, IAB-Betriebspanel, Wellen bis. Für die nicht ausgewiesenen Jahre wurden die Daten im IABBetriebspanel nicht erhoben. Die Anteile der Betriebe mit Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligungen unterlagen im Durchschnitt in Brandenburg wie auch in Ost- und Westdeutschland seit leichten Schwankungen und lagen zumeist unterhalb der ost- und westdeutschen Anteile. Die Anteile der Betriebe mit Kapitalbeteiligungen haben sich seit in der Tendenz in Brandenburg wie auch in Ost- und Westdeutschland etwas verringert. Damit spielen die genannten Beteiligungsformen nur eine geringe Rolle, um zusätzliche Arbeitsanreize für die Beschäftigten zu schaffen.. Tarifbindung der Betriebe Tarifverträge umfassen u. a. Festlegungen zum Arbeitsentgelt, zu Arbeitszeiten und zum Urlaubsanspruch, die von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften ausgehandelt werden. Seit Ende der er Jahre vollziehen sich gravierende Veränderungen. Die betriebliche Reichweite der Tarifbindung ist bundesweit deutlich rückläufig, und immer weniger Beschäftigte sind in tarifgebundenen Betrieben tätig. Diese Entwicklung wird in der öffentlichen Diskussion mit Begriffen wie Erosion des Flächentarifvertrags bzw. Tarifflucht beschrieben. Mit dem IAB-Betriebspanel werden seit bundesweit Informationen zur Tarifbindung der Betriebe erhoben. Die jährlich vorliegenden Informationen gestatten es einerseits, Veränderungen in der Tarifbindung (Branchentarifvertrag, Haustarifvertrag) nachzuzeichnen, andererseits werden auch Angaben zur Lohnorientierung in nicht tarifgebundenen Betrieben erhoben. Positive Entwicklung der Tarifbindung Mitte der er Jahre waren in Brandenburg % aller Betriebe tarifgebunden (Westdeutschland %). In diesen Betrieben des Landes waren zu diesem Zeitpunkt % aller Beschäftigten tätig, in westdeutschen Betrieben waren es %. Im ostdeutschen Ländervergleich wies Brandenburg zum damaligen Zeitpunkt die höchste Tarifbindung auf. Auch aktuell liegt die Tarifbindung des Landes noch immer über dem ostdeutschen Durchschnittswert allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau als Mitte der er Jahre. Nach wie vor ist die Tarifbindung der Betriebe Brandenburgs niedriger als in Westdeutschland. Während knapp jeder vierte Brandenburger Betrieb ( %) an einen Branchen- oder Haustarifvertrag gebunden war, traf dies auf knapp jeden dritten westdeutschen Betrieb ( %) zu. Seit Mitte der er Jahre war im Land Brandenburg ein starker Rückgang der Tarifbindung zu beobachten. Dieser betraf sowohl den Anteil tarifgebundener Betriebe als auch den Anteil der in diesen

37 IAB-Betriebspanel Brandenburg Betrieben Beschäftigten. Im Jahr konnte der Rückgang in Brandenburg auf betrieblicher Ebene gestoppt werden, während sich dieser in Westdeutschland bis heute weiter fortsetzt. Seit verharrt der Anteil tarifgebundener Betriebe in Brandenburg in etwa auf dem bis dahin erreichten Niveau (knapp ein Viertel der Betriebe) (vgl. Abbildung ). Da größere Betriebe häufiger als kleinere Betriebe tarifgebunden sind, fällt die Beschäftigtenreichweite im Vergleich zur betrieblichen Reichweite der Tarifbindung höher aus. So wurden in Brandenburg %, in Ostdeutschland % und in Westdeutschland % aller Beschäftigten auf Basis eines Branchen- bzw. Haustarifvertrags vergütet (vgl. ebenfalls Abbildung ). Seit erhöhte sich in Brandenburg der Anteil der Beschäftigten in tarifgebundenen Betrieben an allen Beschäftigten des Landes von auf %. Abbildung : Anteil der Betriebe mit Tarifbindung an allen Betrieben und Anteil der Beschäftigten in Betrieben mit Tarifbindung an allen Beschäftigten in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis Anteil der Beschäftigten Anteil der Betriebe Quelle: Anteil der Beschäftigten mit Tarif (in Prozent) Anteil der Betriebe mit Tarif an allen Betrieben (in Prozent) Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland IAB-Betriebspanel, Wellen bis Die vorliegenden Ergebnisse sprechen dafür, dass der Rückgang in der Tarifbindung der Betriebe in Brandenburg nicht nur gestoppt werden konnte, sondern es seitdem positive Entwicklungstendenzen gibt, die sich vor allem auf die Beschäftigtenreichweite der Tarifbindung beziehen. In Ostdeutschland hat sich die Tarifbindung auf dem erreichten, relativ niedrigen Niveau stabilisiert. In Westdeutschland hält der Rückgang in der Tarifbindung zwar noch immer an, aber er hat sich deutlich verlangsamt. Seit Zunahme der Anzahl tarifgebundener Betriebe sowie der Zahl der Beschäftigten in tarifgebundenen Betrieben Hinter den ausgewiesenen Anteilen tarifgebundener Betriebe an allen Betrieben verbergen sich Veränderungen der absoluten Zahl tarifgebundener Betriebe. Bis war in Brandenburg ein deutlicher Abwärtstrend bei der Anzahl tarifgebundener Betriebe zu beobachten. In den Folgejahren erhöhte sich die Zahl tarifgebundener Betriebe (+ Prozentpunkte zwischen und ), während die rückläufige Entwicklung in Westdeutschland anhielt (- Prozentpunkte). Gleichzeitig erhöhte sich im Betrachtungszeitraum bis auch die Anzahl nicht tarifgebundener Betriebe in Brandenburg (+ Prozentpunkte), während sie in Westdeutschland deutlich anstieg (+ Prozentpunkte) (vgl. Abbildung ).

38 IAB-Betriebspanel Brandenburg Abbildung : Tarifgebundene und nicht tarifgebundene Betriebe in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis (=) Anzahl der Betriebe ( = ) (BB) (OD) (WD) (BB) (OD) WD - nicht tarifgebundene Betriebe BB - nicht tarifgebundene Betriebe OD - nicht tarifgebundene Betriebe BB - tarifgebundene Betriebe OD - tarifgebundene Betriebe WD - tarifgebundene Betriebe Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis waren in Brandenburg wieder mehr Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben tätig als, ohne allerdings das Niveau des Jahres zu erreichen. Die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in nicht tarifgebundenen Brandenburger Betrieben hat sich demgegenüber zwischen und nicht verändert (vgl. Abbildung ). Abbildung : Beschäftigte in tarifgebundenen und nicht tarifgebundenen Betrieben in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis (=) Anzahl der Beschäftigten ( = ) WD - nicht tarifgebundene Betriebe BB - nicht tarifgebundene Betriebe OD - nicht tarifgebundene Betriebe WD - tarifgebundene Betriebe OD - tarifgebundene Betriebe BB - tarifgebundene Betriebe Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis Die aktuellen positiven Tendenzen in der Tarifbindung der Betriebe Brandenburgs werden sowohl von den Dienstleistungsbranchen als auch vom produzierenden Gewerbe getragen. Während in den Dienstleistungsbranchen etwa jeder fünfte Brandenburger Betrieb seit tarifgebunden ist, traf dies auf jeden dritten Betrieb des produzierenden Gewerbes zu. Im verarbeitenden Gewerbe war

39 IAB-Betriebspanel Brandenburg etwa jeder fünfte Betrieb tarifgebunden und damit häufiger als im ostdeutschen Durchschnitt. Innerhalb der Dienstleistungsbereiche wiesen Handel und Reparatur sowie übrige Dienstleistungen mit % bzw. % eine besonders niedrige Tarifbindung auf, die zudem im Bereich Handel und Reparatur seit rückläufig ist. Sowohl im produzierenden Gewerbe als auch in den Dienstleistungsbranchen war in Brandenburg jeweils etwa die Hälfte der Beschäftigten in tarifgebundenen Betrieben tätig (Westdeutschland im produzierenden Gewerbe %, in Dienstleistungsbereichen %) (vgl. Tabelle ). Tabelle : Betriebe und Beschäftigte nach der Tarifbindung der Betriebe sowie nach ausgewählten Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg und Westdeutschland Anteil tarifgebundener Betriebe Branche/Betriebsgrößenklasse/Land Brandenburg Westdeutschland Beschäftigtenanteil tarifgebundener Betriebe Brandenburg Westdeutschland Prozent Produzierendes Gewerbe Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Dienstleistungsbereich Handel und Reparatur Unternehmensnahe Dienstleistungen Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Öffentliche Verwaltung Prozent Insgesamt bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Insgesamt Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Ostdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Übertarifliche Bezahlung in Brandenburg seltener als in Westdeutschland Ein zentrales Element tarifvertraglicher Regelungen stellt die Höhe der gezahlten Entgelte dar. Tarifgebundene Betriebe entlohnen ihre Beschäftigten entsprechend vorliegender tarifvertraglicher Regelungen. Hierbei handelt es sich um vereinbarte Lohnhöhen, die nicht unterschritten werden dürfen. Gleichzeitig haben Betriebe die Möglichkeit, höhere als tariflich vereinbarte Löhne zu zahlen. Von allen tarifgebundenen Betrieben Brandenburgs zahlten % der Betriebe Löhne oberhalb des Tarifs, in Ostdeutschland %, in Westdeutschland %. In Brandenburg wurden etwa % der Beschäftigten in tarifgebundenen Betrieben oberhalb des Tarifs entlohnt (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Wenn übertariflich entlohnt wurde, dann lag sowohl in Brandenburg als auch in Ost- und Westdeutschland die durchschnittliche Höhe der Zahlungen über Tarif bei %. Bei einer Betrachtung der Wirtschaftssektoren zeigt sich, dass in Brandenburg Betriebe des produzierenden Gewerbes ( %) ihre Beschäftigten wesentlich häufiger übertariflich vergüteten als Betriebe Hierbei ist der Bereich der außertariflich Angestellten (AT-Angestellte) nicht gemeint.

40 IAB-Betriebspanel Brandenburg des Dienstleistungssektors ( %). Diese Unterschiede finden sich auch auf der Ebene der Branchen: Der Anteil der Betriebe mit übertariflicher Vergütung war im Baugewerbe mit % am höchsten und in der öffentlichen Verwaltung mit % sehr niedrig. Die gezahlte durchschnittliche Höhe übertariflicher Zahlungen lag hier mit % bzw. % unter dem Mittelwert des Landes. Über dem Landesdurchschnitt hinsichtlich der Höhe des übertariflich gezahlten Entgelts lag in Brandenburg lediglich das Gesundheits- und Sozialwesen ( %), allerdings zahlten in dieser Branche auch lediglich % der Betriebe über Tarif. In nicht tarifgebundenen Betrieben Orientierung an Branchentarifverträgen bei Löhnen und Gehältern relativ weit verbreitet Vor dem Hintergrund einer langfristig abnehmenden Tarifbindung der Betriebe und einem damit gesunkenen Anteil von Beschäftigten, die in tarifgebundenen Betrieben tätig sind, ist die Frage relevant, wie nicht tarifgebundene Betriebe bspw. im wichtigen Bereich der Entgeltgestaltung agieren. Im IAB-Betriebspanel werden diesbezüglich Informationen erhoben. Nicht tarifgebundene Betriebe werden gefragt, ob sie sich bei der Gestaltung ihres Lohn- und Gehaltsgefüges an entsprechenden Branchentarifverträgen orientieren oder nicht. Der Anteil nicht tarifgebundener Betriebe lag in Brandenburg bei % (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). In nicht tarifgebundenen Betrieben waren in Brandenburg % aller Beschäftigten tätig (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Nicht tarifgebundenen Betrieben steht es frei, sich an bestehenden Branchentarifverträgen zu orientieren, etwa hinsichtlich der Entgelte. % aller nicht tarifgebundenen Betriebe Brandenburgs richteten sich nach einem Branchentarifvertrag. In Ost- und Westdeutschland war es jeweils knapp jeder dritte Betrieb. Da es sich überwiegend um kleinere Betriebe handelte, fiel die Beschäftigtenreichweite jeweils geringer aus. So war in Brandenburg sowie in Ost- und Westdeutschland gleichermaßen etwa jede bzw. jeder fünfte Beschäftigte in einem Betrieb mit Tariforientierung tätig ( %, % bzw. %) (vgl. Abbildung ). Diese Betriebe waren hinsichtlich ihrer durchschnittlichen Beschäftigtenzahl kleiner als der Durchschnitt der Betriebe (Brandenburg: Beschäftigte, Ostdeutschland:, Westdeutschland: ). Abbildung : Betriebe und Beschäftigte nach Tarifbindung in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland Anteil der Betriebe % Anteil der Beschäftigten % % keine Angabe % % ohne Orientierung an Tarif % % mit Orientierung an Tarif % % % Brandenburg Ostdeutschland tarifgebunden % Quelle: Westdeutschland IAB-Betriebspanel, Welle Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland

41 IAB-Betriebspanel Brandenburg Während sich bei der Orientierung von Betrieben an Tarifverträgen hinsichtlich der Entgeltgestaltung nur relativ geringe Unterschiede zwischen Brandenburg und Westdeutschland zeigen, ist die Situation bei nicht tarifgebundenen Betrieben, die sich auch nicht an Branchentarifverträgen orientieren, eine etwas andere. Fast die Hälfte aller Betriebe Brandenburgs, aber nur rund zwei Fünftel der Betriebe in Westdeutschland sind weder tarifgebunden, noch orientieren sie sich hinsichtlich gezahlter Löhne und Gehälter an bestehenden Tarifverträgen (Ostdeutschland ebenfalls fast die Hälfte). In Brandenburg arbeiteten etwa % und in Westdeutschland nur % aller Beschäftigten in nicht tarifgebundenen Betrieben ohne Orientierung an bestehenden Tarifverträgen (Ostdeutschland ebenfalls %) (vgl. ebenfalls Abbildung ). Auch diese Betriebe waren hinsichtlich ihrer durchschnittlichen Beschäftigtenzahl deutlich kleiner als der Durchschnitt der Betriebe (Brandenburg durchschnittlich Beschäftigte pro Betrieb, Ostdeutschland und Westdeutschland Beschäftigte), und sie zählten damit eher zu den Kleinstbetrieben. Generell gilt: Die im Durchschnitt gezahlten Löhne und Gehälter waren in tarifgebundenen Betrieben deutlich höher als in nicht tarifgebundenen Betrieben. In Brandenburg machte es zudem auch einen Unterschied, ob in einem nicht tarifgebundenen Betrieb gearbeitet wurde, der sich am Tarif orientierte oder in einem, der dies nicht tat. In Brandenburger Betrieben, die sich an Tarifverträgen orientierten, verdienten die Beschäftigten im Durchschnitt ca. mehr als in Betrieben, die sich bei der Vergütung nicht an tarifliche Vorgaben hielten. Dies könnte sich unter anderem damit erklären lassen, dass jene Betriebe, die sich bei der Vergütung an bestehenden Tarifverträgen orientierten, in Bezug auf ihre durchschnittliche Beschäftigtenzahl größer waren. In Ost- und auch in Westdeutschland machte es in nicht tarifgebundenen Betrieben bei den Durchschnittslöhnen hingegen kaum einen Unterschied, ob sich ein Betrieb beim Entgelt an einem Branchentarifvertrag orientierte oder nicht (vgl. Tabelle ). Tabelle : Bruttodurchschnittslohn/-gehalt je abhängig Beschäftigten (in VZÄ) nach Tarifbindung in Brandenburg und Westdeutschland (Stand: jeweils Juni; ohne Arbeitgeberanteile und ohne Urlaubsgeld) Tarifbindung Bruttodurchschnittslohn/-gehalt Brandenburg Westdeutschland Euro Durchschnittliche Betriebsgröße Brandenburg Westdeutschland Anzahl je Betrieb Tarifgebundene Betriebe Nicht tarifgebundene Betriebe Mit Orientierung an Tarifverträgen Ohne Orientierung an Tarifverträgen Insgesamt.. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Fazit: Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass in den zurückliegenden Jahren die Löhne in Brandenburg und Westdeutschland nominell gestiegen sind. Der bestehende Abstand des Lohnniveaus zu Westdeutschland hat sich im Vorjahresvergleich etwas verringert, was auch im Zusammenhang mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns steht. Die Betriebe des Landes erreichten etwa % des westdeutschen Durchschnittslohnniveaus. konnte die jahrelange rückläufige Tarifbindung gestoppt werden, seitdem hat sich vor allem die Beschäftigtenreichweite wieder leicht erhöht. Neben tarifgebundenen Betrieben orientiert sich derzeit gut ein Viertel der Betriebe hinsichtlich der Entgeltgestaltung an bestehenden Branchentarifverträgen. Darüber hinaus ist fast die Hälfte der Betriebe des Landes weder tarifgebunden, noch richten diese Betriebe ihre Entgeltgestaltung an Tarifverträgen aus. Hierbei handelt es sich zwar vorrangig um kleinere Betriebe, dennoch umfasst ihr Anteil an allen Beschäftigten gut ein Viertel. Neben strukturellen Gründen und der geringeren Produktivität spielt in Brandenburg auch die deutlich niedrigere Tarifbindung für den Lohnunterschied zu Westdeutschland eine Rolle.

42 IAB-Betriebspanel Brandenburg Mindestlohn und betriebliche Reaktionen Im Vorfeld der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum. Januar in Deutschland gab es eine breite, konträr geführte Diskussion über mögliche Folgen für den deutschen Arbeitsmarkt. Nach gegenwärtigem Stand sind zumindest kurzfristig keine gravierenden negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung festzustellen. Die Einführung des Mindestlohns erfolgte unter den Bedingungen einer guten konjunkturellen Lage, der Arbeitsmarkt entwickelt sich seit Jahren positiv. Hinsichtlich der Arbeitslosenzahlen werden von der Bundesagentur für Arbeit (BA) historische Tiefststände gemeldet. Dabei sollte allerdings zumindest zweierlei angemerkt werden: Zum einen ist der Beobachtungszeitraum für die Beurteilung der Auswirkungen des Mindestlohns zum jetzigen Zeitpunkt noch kurz. Möglicherweise gab es in den Betrieben kurzfristige Kompensationseffekte, die langfristig nicht tragen werden. Zum anderen ist die Betriebsgruppe mit Beschäftigten im Mindestlohnbereich nicht homogen, so dass die Auswirkungen auf das aktuelle Beschäftigungsniveau in Abhängigkeit vom Anteil der Mindestlohnbeschäftigten und ihren bisher gezahlten Brutto-Stundenlöhnen sehr unterschiedlich ausfallen können.. Zur Einführung des Mindestlohns und zu weiteren Lohnanpassungen In der Befragungswelle wurden in einer sogenannten Null-Messung sowohl Beschäftigte im Brutto-Stundenlohnbereich unterhalb von, erfasst als auch Betriebe, in denen diese Beschäftigtengruppe tätig war. In der aktuellen Befragungswelle geht es in erster Linie um betriebliche Reaktionen infolge der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns. Zur Ausgangssituation im Jahr : Große Unterschiede in der potenziellen Reichweite des Mindestlohns zwischen Brandenburg und Westdeutschland Mit den Ergebnissen des IAB-Betriebspanels des Vorjahres liegen belastbare Informationen sowohl zur betrieblichen Reichweite als auch zur Beschäftigtenreichweite gezahlter Stundenlöhne unterhalb von, im Jahr vor. Die Betriebe wurden gefragt, ob sie im dritten Quartal Beschäftigte hätten, die weniger als, verdienten und von der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns begünstigt wären. Die Aussagen gelten für Betriebe, in denen mindestens eine sozialversicherungspflichtig beschäftigte Person tätig war. Erwartungsgemäß gab es in Brandenburg anteilig sowohl mehr Betriebe mit Beschäftigten in diesem Lohnsegment als in Westdeutschland ( % gegenüber %; Ostdeutschland %) als auch anteilig mehr Beschäftigte ( % gegenüber %; Ostdeutschland %). Im ostdeutschen Ländervergleich waren Stundenlöhne unterhalb von, im Jahr damit in Brandenburg etwas stärker verbreitet. Insgesamt gaben % der Betriebe des Landes an, bereits in den zurückliegenden Monaten Lohnanpassungen aufgrund der Diskussion um die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns vorgenommen zu haben (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Trotz der unterschiedlichen Reichweite der genannten Stundenlöhne waren in Brandenburg wie auch in Ost- und Westdeutschland vielfach dieselben Branchen in besonderem Maße betroffen. Hierbei handelte es sich um die übrigen personennahen Dienstleistungen, zu denen auch das Hotel- und Gaststättengewerbe zählt, den Bereich Handel und Reparatur sowie unternehmensbezogene Dienstleistungen und die Land- und Forstwirtschaft. Brutto-Stundenlöhne unterhalb von, wurden sowohl in Brandenburg als auch in Ost- und Westdeutschland in Betrieben aller Größenklassen gezahlt. Die vorliegenden Ergebnisse aus der aktuellen Befragungswelle liefern erste Informationen zu betrieblichen Reaktionen auf die Einführung des Mindestlohns. Insbesondere Betriebe mit hohen Antei- Vgl. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg. Ergebnisse der neunzehnten Welle des Betriebspa- nels Brandenburg, a. a. O., S. ff.

43 IAB-Betriebspanel Brandenburg len von Mindestlohnbeschäftigten (hohe Mindestlohnintensität) standen bei der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns vor größeren Herausforderungen als Betriebe mit geringen Anteilen. In folgenden Auswertungen wird nach der Betroffenheit der Betriebe von der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns unterschieden, also nach der Mindestlohnintensität. Rund zwei von fünf Brandenburger Betrieben tangierte die Einführung des Mindestlohns wiesen % aller Betriebe des Landes Brandenburg Beschäftigte auf, deren Lohnniveau aufgrund der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns auf mindestens, brutto je Stunde angehoben wurde (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Diese Betriebe werden nachfolgend als Mindestlohnbetriebe bezeichnet. Von Lohnsteigerungen profitierten in Brandenburg nach Angaben aus dem IAB-Betriebspanel hochgerechnet insgesamt ca. Tsd. Beschäftigte (Ostdeutschland ca. Tsd., Westdeutschland knapp, Millionen). Insgesamt wurden % der Beschäftigten in Brandenburg mit diesen Stundenlöhnen vergütet (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Beide Anteilswerte d. h. in Bezug auf die Betriebe und auf die Beschäftigten fielen höher aus als in der Befragung. Ein Grund liegt darin, dass die aktuelle Situation zum Befragungszeitpunkt erfasst wurde, demgegenüber alle Lohnanpassungen auf mindestens, berücksichtigt wurden, auch solche, die länger zurücklagen. Im Vergleich zu den anderen ostdeutschen Flächenländern lag sowohl die betriebliche als auch die Beschäftigtenreichweite des Mindestlohns in Brandenburg in der oberen Hälfte (vgl. Abbildung ). Abbildung : Betriebs- und Beschäftigtenreichweite des Mindestlohns nach Ländern, in Ost- und Westdeutschland Sachsen Brandenburg Sachsen-Anhalt Thüringen Mecklenburg-Vorpommern Berlin Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: Anteil der Betriebe und Beschäftigten (in Prozent) Betriebe Beschäftigte IAB-Betriebspanel, Welle Mindestlohnintensität = Anteil Mindestlohnbeschäftigter an allen Beschäftigten Das Statistische Bundesamt ermittelte für April bundesweit eine Größenordnung von Millionen Beschäftigungs- verhältnissen, die von der Einführung des Mindestlohns betroffen wären. Für Ostdeutschland wurde eine Größenordnung von, Millionen genannt. Das waren % aller Beschäftigungsverhältnisse in Ostdeutschland. Die Angaben beruhen auf Auswertungen der Verdienststrukturerhebung für den Monat April, d. h. die vorliegenden Ergebnisse spiegeln die Situation ein ¾ Jahr vor Einführung des gesetzlichen Mindestlohns wider. Vgl. Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. vom... pdf.pdf;jsessionid= ABABAFBAAD.cae? blob=publicationfile (Zugriff:..)

44 IAB-Betriebspanel Brandenburg Mindestlohnbetriebe sind jedoch keine homogene Gruppe. Grundsätzlich unterscheiden sie sich nach dem Beschäftigtenanteil im genannten unteren Lohnsegment, also nach der Mindestlohnintensität. Werden ausschließlich Mindestlohnbetriebe betrachtet, also Betriebe mit Beschäftigten, deren Löhne auf mindestens, angehoben wurden, so profitierten in dieser Betriebsgruppe in Brandenburg im Durchschnitt ca. % aller Beschäftigten von einer Lohnsteigerung (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Diesem Durchschnittswert steht allerdings gegenüber, dass in rund der Hälfte aller Mindestlohnbetriebe des Landes ( % aller Betriebe) die Löhne von mindestens der Hälfte der Beschäftigten im genannten Lohnsegment angehoben wurden, in fast jedem vierten Mindestlohnbetrieb ( % aller Betriebe) sogar von mehr als % der Beschäftigten. In Westdeutschland gab es anteilig nicht nur insgesamt weniger Mindestlohnbetriebe als in Brandenburg, sondern anteilig auch weniger Betriebe, in denen mehr als die Hälfte der Beschäftigten dem Mindestlohnbereich angehörten (vgl. Abbildung ). Abbildung : Betriebe mit Anhebung der Brutto-Stundenlöhne auf mindestens, nach der Mindestlohnintensität in Brandenburg und Westdeutschland Brandenburg Westdeutschland Mindestlohnintensität Mindestlohnintensität bis unter % bis unter % % % bis unter % ohne Mindestlohn mit Mindestlohn % % % ohne Mindestlohn mit Mindestlohn % % bis unter % bis unter % % % bis unter % % bis % % bis % weiß nicht/keine Angabe keine Angabe % % % Lesebsp: In Brandenburg erhöhten % aller Betriebe die Löhne für ein Viertel bis zur Hälfte der Beschäftigten auf Mindestlohnniveau. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Reichweite von Mindestlöhnen stark branchenabhängig Die vorliegenden Befragungsergebnisse dokumentieren beim Mindestlohn eine hohe Branchenabhängigkeit. Dies betrifft sowohl die betriebliche Reichweite als auch die Beschäftigtenreichweite. Auf Basis der betrieblichen Reichweite spielte die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns v. a. in folgenden Branchen eine große Rolle: Übrige Dienstleistungen, zu denen auch das Hotel- und Gaststättengewerbe zählt, der Bereich Handel und Reparatur, aber auch das Gesundheits- und Sozialwesen sowie das verarbeitende Gewerbe (vgl. Tabelle ). Kriterium für die Auswahl der Branchen war eine überdurchschnittlich hohe betriebliche Reichweite der genannten Stundenlöhne und/oder ein überdurchschnittlich hoher Anteil jener Personengruppe an den Beschäftigten in der jeweiligen Branche, die diese Löhne realisierten.

45 IAB-Betriebspanel Brandenburg Tabelle : Betriebe mit und ohne Anhebung von Brutto-Stundenlöhnen auf mindestens, und jeweilige Beschäftigtenanteile nach ausgewählten Branchen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland Anteil der Mindestlohnbeschäftigten in Betrieben Verteilung Verteilung mit Ausnahmit AusnahMindestMindest- mit Lohnan- meregelung/ mit Lohnan- meregelung/ lohnlohnbetriebe hebung auf tarifvertraghebung auf tarifvertragbeschäftigte, licher Rege, licher Regelung lung Anteil der Betriebe Branche/Land Prozent Prozent Prozent Prozent Verarbeitendes Gewerbe Handel und Reparatur Unternehmensnahe Dienstleistungen Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Brandenburg,,,,,, Verarbeitendes Gewerbe Handel und Reparatur Unternehmensnahe Dienstleistungen Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Ostdeutschland,,,,,, Verarbeitendes Gewerbe Handel und Reparatur Unternehmensnahe Dienstleistungen Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Westdeutschland,,,,,,,,,,, Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Von allen Mindestlohnbetrieben des Landes Brandenburg entfielen % allein auf vier Branchen: Handel und Reparatur, übrige sowie unternehmensnahe Dienstleistungen und Gesundheits- und Sozialwesen. In den genannten Branchen waren zugleich ca. % aller Mindestlohnbeschäftigten tätig. Hierbei handelt es sich gemessen an den Anteilen der Betriebe wie auch der Beschäftigten um große Branchen des Landes, diese waren zugleich überdurchschnittlich stark von der Einführung des Mindestlohns berührt (siehe auch Kapitel.). Das Mindestlohngesetz sieht einige generelle gesetzliche Ausnahmeregelungen von der Verpflichtung zur Zahlung des Mindestlohns vor. Diese betreffen die Einstellung von Langzeitarbeitslosen oder Jugendlichen unter Jahren ohne Berufsabschluss sowie bestimmte Praktikumsverhältnisse (z. B. Pflichtpraktika oder Orientierungspraktika bis zu drei Monaten). Darüber hinaus darf der gesetzliche Mindestlohn für eine Übergangszeit bis zum. Dezember, ausnahmsweise und nur unter bestimmten engen Voraussetzungen unterschritten werden; ab. Januar muss jedoch in allen Branchen ein Brutto-Stundenlohn von mindestens, gezahlt werden. Diese zeitlich befristete Übergangsregelung sollte Branchen, deren Löhne noch deut- Eine mögliche Unterschreitung des Mindestlohns noch bis zum.. bedeutet, dass der ab. Januar ggf. bereits erhöhte und dann über, liegende gesetzliche Mindestlohn noch unterschritten werden darf. Das aktuelle Mindestlohnniveau von, darf demgegenüber nur bis zum. Dezember unterschritten werden.

46 IAB-Betriebspanel Brandenburg lich unter, lagen, eine schrittweise Anpassung an den Mindestlohn ermöglichen. Voraussetzung für diese Ausnahmeregelung ist, jedoch, dass es sich um bundesweite, tarifvertraglich vereinbarte und nach dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz für verbindlich erklärte Branchenmindestlöhne bzw. für die Leiharbeit um die Lohnuntergrenze nach dem Arbeitnehmer-Überlassungsgesetz handelt. In einigen Branchen traten noch neue, diesen Erfordernissen genügende Branchenmindestlöhne in Kraft. Dies galt beispielsweise bundesweit für die Fleischwirtschaft und das Friseurhandwerk, in Ostdeutschland und Berlin für die Bereiche der Leiharbeit, Land- und Forstwirtschaft, der Textil- und Bekleidungsindustrie und der Wäschereidienstleistungen im Objektkundengeschäft sowie für die Zeitungszustellerinnen und -zusteller. Vor dem Hintergrund der genannten Ausnahmen gab es nach vorliegenden Informationen aus dem IAB-Betriebspanel in etwa % der Brandenburger sowie in jeweils % der ost- und westdeutschen Betriebe noch Beschäftigte, deren Brutto-Stundenlohn unterhalb von, lag (vgl. ebenfalls Tabelle ). Insgesamt waren hiervon hochgerechnet gut Tsd. Beschäftigte in Brandenburg betroffen. Das bedeutet, dass hier fast % aller Beschäftigten von den bestehenden Ausnahmeregelungen bzw. tarifvertraglichen Regelungen betroffen war (Ostdeutschland %, Westdeutschland, %). Die Betriebe verwiesen dabei in der Regel auf bestehende Ausnahmeregelungen, deutlich seltener auf tarifvertragliche Regelungen. Nur in Betrieben der unternehmensnahen Dienstleistungen hatten tarifvertragliche Regelungen eine deutlich höhere Bedeutung als Ausnahmeregelungen. Beschäftigte, die aufgrund von Ausnahmeregelungen zum gesetzlichen Mindestlohn (Einsatz von Langzeitarbeitslosen und bestimmte Praktika) weniger als, verdienten, gab es aber nur in wenigen Branchen. Weitere Lohnanpassungen in Mindestlohnbetrieben eher selten Betriebe, die die Brutto-Stundenlöhne ihrer Beschäftigten auf mindestens, angehoben haben, nahmen vereinzelt weitere Änderungen im Lohngefüge vor. In % der Brandenburger Mindestlohnbetriebe wurden auch die Löhne oberhalb von, angehoben. Eine Senkung der Löhne oberhalb von, spielte in Brandenburg so gut wie keine Rolle. Gleichzeitig wurden in % aller Mindestlohnbetriebe Sonderzahlungen gesenkt bzw. vollständig gestrichen. In Ost- und Westdeutschland war die Situation ähnlich (vgl. Tabelle ). Damit vollzog die große Mehrheit der Mindestlohnbetriebe in Brandenburg wie auch in Ost- und Westdeutschland keine weiteren Anpassungen im Lohnbereich aufgrund der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns. Vgl. hierzu (Zu- griff:..)

47 IAB-Betriebspanel Brandenburg Tabelle : Weitere Lohnanpassungen in Mindestlohnbetrieben nach der Mindestlohnintensität in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland Mindestlohnintensität/ Mindestlohnbetriebe Lohnanpassungen in Mindestlohnbetrieben Stundenlöhne oberhalb Stundenlöhne oberhalb Sonderzahlungen gesenkt von, gesenkt von, angehoben oder gestrichen Prozent Unter Prozent Ab Prozent Brandenburg Unter Prozent Ab Prozent Ostdeutschland Unter Prozent Ab Prozent Westdeutschland Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Dies bedeutet, dass die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns in den betroffenen Betrieben insgesamt kaum mit Lohneinbußen in anderen Beschäftigtengruppen einherging. Häufiger, wenn auch nur in begrenztem Maße, erfolgten in Mindestlohnbetrieben auch Lohnerhöhungen der Beschäftigten oberhalb des Mindestlohnniveaus. Nachfolgend werden jene Betriebe genauer untersucht, in denen eine Anhebung der BruttoStundenlöhne auf mindestens, erfolgte. Damit soll v. a. gezeigt werden, vor welchen Anpassungserfordernissen diese Betriebe mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes standen.. Betriebliche Reaktionen auf die Einführung des Mindestlohns Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns stellte die Betriebe vor Herausforderungen. Wie hoch diese waren und sind, wird einerseits von der Mindestlohnintensität, also vom Anteil der Beschäftigten beeinflusst, deren Brutto-Stundenlohn auf mindestens, angehoben wurde, andererseits vom Ausgangslohnniveau dieser Beschäftigtengruppe, also der Höhe der erforderlichen Lohnsteigerung. Aus dem IAB-Betriebspanel liegen Angaben zu den Beschäftigten im genannten Lohnsegment vor, nicht aber zu den ursprünglich gezahlten Stundenlöhnen. Gut zwei Fünftel der Mindestlohnbetriebe mit kompensatorischen Maßnahmen, gut jeder vierte sieht auch künftig Handlungsbedarf Wie betriebliche Reaktionen auf die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns im Einzelnen ausfielen, wurde in der aktuellen Befragungswelle erhoben. Die Betriebe wurden ca. ein dreiviertel Jahr nach Einführung des gesetzlichen Mindestlohns gebeten, über eingeleitete Maßnahmen Auskunft zu geben, mit denen sie den neuen Herausforderungen begegnen wollten. Im IAB-Betriebspanel wurde ein breites Spektrum an möglichen Reaktionsmustern abgefragt. Zum einen wurden Informationen erhoben, die unmittelbar die Beschäftigungssituation im Betrieb betreffen. Dazu zählen Maßnahmen wie Zurückhaltung bei Einstellungen/Wiederbesetzungen, Entlassung von Beschäftigten, vermehrter Einsatz flexibler Beschäftigungsformen (z. B. Leiharbeit, Befristungen), der Einsatz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, für die Ausnahmeregelungen gelten, sowie eine Erhöhung der Weiterbildungsaktivitäten. Darüber hinaus wurde nach Maßnahmen gefragt, die die Arbeitsintensität in Form einer Reduzierung der Arbeitszeit oder Verdichtung der Arbeit erhöhen können. Ebenso erfolgten Abfragen zur Erhöhung der Absatzpreise, zur Substitution

48 IAB-Betriebspanel Brandenburg von Arbeitskräften durch Maschinen sowie zur Auslagerung von Leistungen und Geschäftsfeldern. Es liegen auch Informationen zu Maßnahmen vor, die der unmittelbaren Kostensenkung im Betrieb dienen. Dazu zählen die Zurückstellung bzw. Reduzierung von Investitionen wie auch die Reduzierung von Weiterbildungsmaßnahmen (vgl. Abbildung ). Es wurden einerseits bereits ergriffene, also Sofortmaßnahmen erfasst, andererseits auch beabsichtigte, also zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehene Maßnahmen. Abbildung : Betriebliche Reaktionen auf die Einführung des Mindestlohns Betriebliche Reaktionen - Zurückhaltung bei Einstellungen/ Wiederbesetzungen - Reduzierung der Arbeitszeit oder Verdichtung der Arbeit - Entlassungen - Substitution von Arbeitskräften durch Maschinen - Vermehrter Einsatz von flexiblen Beschäftigungsformen (z. B. Leiharbeit, Befristung) - Einsatz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit Ausnahmeregelungen - Reduzierung der Weiterbildungsaktivitäten - Erhöhung der Absatzpreise - Zurückstellung oder Reduzierung von Investitionen - Auslagerung von Leistungen oder Geschäftsfeldern - Erhöhung der Weiterbildungsaktivitäten Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Die vorliegenden Ergebnisse belegen, dass % aller Mindestlohnbetriebe des Landes Brandenburg angaben, auf die Einführung des Mindestlohns mit mindestens einer der oben genannten Maßnahmen reagiert zu haben (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Nach Sachsen-Anhalt ist Brandenburg das ostdeutsche Bundesland mit dem geringsten Anteil an Betrieben, die auf die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns reagiert haben. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich weit über die Hälfte aller Mindestlohnbetriebe in Brandenburg wie auch in Westdeutschland zu keinen speziellen Maßnahmen veranlasst sah, die im Zusammenhang mit der Einführung des Mindestlohns standen. Die betrieblichen Reaktionsmuster im Nachgang der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zeigen im Wesentlichen zwei Maßnahmen, mit denen die Betriebe Brandenburgs bisher am häufigsten reagiert haben: Erhöhung der Absatzpreise sowie Reduzierung der Arbeitszeiten bzw. Verdichtung der Arbeit (vgl. Abbildung ).

49 IAB-Betriebspanel Brandenburg Abbildung : Ergriffene und beabsichtigte Maßnahmen in Mindestlohnbetrieben aufgrund der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns in Brandenburg (Mehrfachnennungen möglich) Erhöhung der Absatzpreise Reduzierung der Arbeitszeit/Verdichtung der Arbeit Zurückhaltung bei Einstellungen Zurückstellung/Reduzierung Investitionen Entlassung von Beschäftigten Erhöhung Weiterbildungsaktivitäten Einsatz flexibler Beschäftigungsformen Reduzierung Weiterbildungsaktivitäten Nutzung von Ausnahmeregelungen Auslagerung Leistungen/Geschäftsfelder Substitution Arbeitskräfte -> Maschinen Anteil an Betrieben (in Prozent) ergriffene Maßnahmen Quelle: beabsichtigte Maßnahmen IAB-Betriebspanel, Welle Von allen Mindestlohnbetrieben Brandenburgs erhöhte knapp ein Viertel die Absatzpreise (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Ein ähnlich hoher Anteil der Brandenburger Mindestlohnbetriebe ( %) reduzierte die Arbeitszeit oder verdichtete die Arbeit (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Um einen Ausgleich zu schaffen, haben Betriebe prinzipiell zwei Möglichkeiten: Kompensation der Arbeitszeitreduzierung über Einstellungen oder Kompensation der Arbeitszeitreduzierung/Verdichtung der Arbeit über eine höhere Arbeitsintensität. Im ersten Fall ist anzunehmen, dass Betriebe Einstellungen vornahmen, um die Verringerung der Arbeitszeit der betroffenen Beschäftigten auszugleichen. Dies traf auf % aller Mindestlohnbetriebe des Landes zu (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). In % der Mindestlohnbetriebe erhöhten sich die Beschäftigtenzahlen nicht (Ostdeutschland ebenfalls %, Westdeutschland %). Dies deutet auf eine Erhöhung der Arbeitsintensität der Beschäftigten hin, also der zu leistenden Arbeit in einer bestimmten Zeiteinheit. % der Brandenburger Mindestlohnbetriebe übten Zurückhaltung bei weiteren Einstellungen und in % der Betriebe wurden Investitionen zurückgestellt bzw. reduziert, um kurzfristig eine Kostenminderung zu erreichen. In Ost- und Westdeutschland wählten anteilig ähnlich viele Betriebe die beiden zuletzt genannten Strategien. Die vorliegenden Ergebnisse belegen, dass Mindestlohnbetriebe im Wesentlichen mittels zweier Strategien auf die Einführung des Mindestlohns reagierten. Damit wurden vorrangig kurzfristig wirkende kompensatorische Maßnahmen erschlossen, mit denen die Kostensituation im Betrieb zeitnah beeinflusst werden konnte. Deutlich seltener gab es in Mindestlohnbetrieben Reaktionen, die unmittelbar die Beschäftigungssituation im Betrieb betrafen. So gaben lediglich % der Mindestlohnbetriebe an, Entlassungen vorgenommen zu haben (Ost- und Westdeutschland jeweils %). Werden die Gründe für Personalabgänge im ersten Halbjahr betrachtet, so zeigt sich, dass der Anteil betrieblicher Kündigungen in Mindestlohnbetrieben insgesamt nur wenig höher war als im Durchschnitt aller Betriebe des Landes (ca. ein knappes Viertel aller Personalabgänge). Gleichwohl gab etwas mehr als jeder zehnte Mindestlohnbetrieb in Brandenburg an, bei Einstellungen/Wiederbesetzungen von Stellen eher zurückhaltend gewesen zu sein. Wird das tatsächliche Verhalten der Mindestlohnbetriebe insgesamt im ersten Halbjahr betrachtet, so erfolgten in % aller Mindestlohnbetriebe Einstellungen und damit sogar etwas häufiger als im Landesdurchschnitt ( %). Mindestlohnbetriebe stellten zudem auch etwas seltener als der Durchschnitt aller Betriebe Personal befristet ein. Ebenfalls etwas häufiger als im Landesdurchschnitt wurden in Mindestlohnbetrieben Personen für einfache Tätigkeiten einge

50 IAB-Betriebspanel Brandenburg stellt ( % vs. % aller Einstellungen). Nach der voraussichtlichen Beschäftigungsentwicklung bis Mitte gefragt, gab es in den Erwartungen der Mindestlohnbetriebe und aller Betriebe kaum Unterschiede. Das bedeutet, dass sich Mindestlohnbetriebe in ihrem Einstellungsverhalten wie auch hinsichtlich der Beschäftigungserwartungen kaum vom Durchschnitt aller Betriebe unterschieden. Im Durchschnitt nutzte ein Brandenburger Mindestlohnbetrieb einzelne Maßnahmen eher alternativ. Dies gilt im selben Maße für ost-und westdeutsche Mindestlohnbetriebe. Während sich bei den bereits ergriffenen Maßnahmen deutliche Schwerpunkte zeigten, die auf eine schnelle Lohnkostendeckung in den Mindestlohnbetrieben ausgerichtet waren, zeichnet sich bei den weiterhin beabsichtigten Maßnahmen keine so eindeutige Konzentration auf Einzelmaßnahmen ab (vgl. ebenfalls Abbildung ). Mit steigender Mindestlohnintensität wurden Maßnahmen häufiger ergriffen Wie bereits angegeben, waren in Brandenburg % der Mindestlohnbetriebe bemüht, durch ausgewählte Maßnahmen den Herausforderungen bei der Anhebung der Löhne auf mindestens, je Stunde zu begegnen. Bei einer differenzierten Betrachtung zeigt sich, dass mit steigender Mindestlohnintensität immer häufiger Maßnahmen zur Gegensteuerung von den Betrieben ergriffen wurden. Dies betraf % aller Mindestlohnbetriebe des Landes mit weniger als % Mindestlohnbeschäftigten, aber bereits gut % der Mindestlohnbetriebe mit mehr als % Mindestlohnbeschäftigten. Ähnliche Unterschiede sind auch für ost- und westdeutsche Mindestlohnbetriebe festzustellen. Eine Betrachtung von Mindestlohnbetrieben mit unterschiedlicher Mindestlohnintensität zeigt eine breite Streuung der Inanspruchnahme einzelner Maßnahmen. Je höher die Mindestlohnintensität im Betrieb, desto häufiger wurden bestimmte Maßnahmen eingeleitet, um die gestiegene Lohnbelastung zu kompensieren. Betriebe mit hoher Mindestlohnintensität (Anteil Mindestlohnbeschäftigter oberhalb von %) machten ca. die Hälfte aller Mindestlohnbetriebe aus. In diesen Mindestlohnbetrieben waren aber zugleich etwa drei Viertel aller Mindestlohnbeschäftigten des Landes tätig. Für diese Gruppe von Betrieben ist charakteristisch, dass sie nicht nur deutlich häufiger als Mindestlohnbetriebe mit eher geringer Mindestlohnintensität die Absatzpreise erhöhten und die Arbeitszeit reduzierten, sie nahmen zwar kaum häufiger Entlassungen vor, verhielten sich aber bei Einstellungen merklich zurückhaltender (vgl. Tabelle ).

51 IAB-Betriebspanel Brandenburg Tabelle : Am häufigsten ergriffene Maßnahmen aufgrund der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns nach der Mindestlohnintensität in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland (Mehrfachnennungen möglich) Mindestlohnintensität/ Mindestlohnbetrieb davon Anteil der Reduzierung ZurückstelMindestder Erhöhung Zurückhallung/ lohnbetriebe Arbeitszeit/ der Absatztung bei Entlassungen Reduzierung mit MaßVerdichtung preise Einstellungen von Investinahmen der Arbeit tionen Prozent Prozent Unter Prozent Ab Prozent Brandenburg Unter Prozent Ab Prozent Ostdeutschland Unter Prozent Ab Prozent Westdeutschland Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Landesweit insgesamt kaum Auswirkungen auf die Beschäftigung infolge Mindestlohneinführung Das insgesamt steigende Engagement der Betriebe mit zunehmender Mindestlohnintensität zeigt bereits, dass sich die Herausforderungen für die Betriebe in Abhängigkeit vom Anteil der Beschäftigten gestalteten, die mit Stundenlöhnen von mindestens, vergütet wurden. Ein wichtiger Ergebnisindikator ist, ob das Beschäftigungsniveau gehalten werden konnte oder ob es Beschäftigungsverluste gab. Nachfolgend wird deshalb der Frage nachgegangen, wie sich der Beschäftigungsumfang in Mindestlohnbetrieben zwischen und verändert hat. Insgesamt ist die Beschäftigung in Brandenburg im Jahr gegenüber dem Vorjahr weitgehend stabil geblieben (siehe auch Kapitel ). Die Beschäftigung in Mindestlohnbetrieben hat sich demgegenüber um knapp % verringert (vgl. Abbildung ).

52 IAB-Betriebspanel Brandenburg Abbildung : Beschäftigungsveränderung zu nach Mindestlohnintensität in Brandenburg Anteil Mindestlohnbeschäftigter ab % -, Anteil Mindestlohnbeschäftigter unter % -, -, Mindestlohnbetriebe -, Betriebe insgesamt -, Quelle: -, -, Beschäftigungsveränderung (in Prozent) -,, IAB-Betriebspanel, Welle Die Beschäftigungserwartungen bis Mitte fielen in Mindestlohnbetrieben ähnlich aus wie im Durchschnitt aller Betriebe Brandenburgs. So gingen % aller Mindestlohnbetriebe von eher steigender Beschäftigung aus ( % aller Betriebe), % der Mindestlohnbetriebe rechneten mit gleichbleibender Beschäftigung (ebenfalls % aller Betriebe), weitere % erwarteten einen Rückgang ( % aller Betriebe), und % der Mindestlohnbetriebe konnten diesbezüglich noch keine Einschätzung treffen ( % aller Betriebe). Zwischen den einzelnen Gruppen der Mindestlohnbetriebe fielen die Einschätzungen nahezu unabhängig vom Anteil der Mindestlohnbeschäftigten grundsätzlich ähnlich aus. Die vorliegenden Ergebnisse belegen, dass mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns der Arbeitsmarkt des Landes Brandenburg insgesamt kurzfristig kaum beeinflusst wurde. Es bleibt lediglich festzustellen, dass es im Durchschnitt aller Mindestlohnbetriebe in Brandenburg einen geringfügigen Beschäftigungsabbau gegeben hat. Zugleich rechneten die Mindestlohnbetriebe für das kommende Jahr mit einer ähnlich positiven Beschäftigungsveränderung wie die Betriebe des Landes insgesamt. In Mindestlohnbetrieben keine Verluste an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, aber spürbarer Rückgang geringfügiger Beschäftigung Mit der Anhebung der Brutto-Stundenlöhne auf das gesetzliche Mindestlohnniveau von, hat es in den betroffenen Betrieben im Land Brandenburg Veränderungen hinsichtlich der Sozialversicherungspflicht der Beschäftigten gegeben. gab es in Mindestlohnbetrieben im Vergleich zum Vorjahr wie auch im Durchschnitt aller Betriebe des Landes keine Verringerung der Anzahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse. Diese Einschätzung gilt grundsätzlich auch für Betriebe mit geringer (unter %) und mit hoher (über %) Mindestlohnintensität. In letzteren hat sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sogar leicht zugenommen. Anders verhält es sich bei der Entwicklung geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse: Diese reduzierten sich in Brandenburg gegenüber dem Vorjahr insgesamt um rund %, in Mindestlohnbetrieben um %. Um % reduzierten sie sich in Betrieben mit hoher Mindestlohnintensität, in Betrieben mit geringer Mindestlohnintensität waren sie hingegen um etwa % rückläufig (vgl. Tabelle ). Über das konkrete Ausmaß der in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung überführten geringfügigen Arbeitsverhältnisse liegen aus

53 IAB-Betriebspanel Brandenburg dem IAB-Betriebspanel derzeit keine Informationen vor, ebenso wenig zum Umfang erfolgter Entlassungen. Tabelle : Veränderung der Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr nach Beschäftigtengruppen und nach der Mindestlohnintensität in Brandenburg (=) Beschäftigtengruppen Betriebe Darunter Mindestlohnintensität unter Prozent ab Prozent Mindestlohnbetriebe Prozent sv-pflichtig Beschäftigte nicht sv-pflichtig Beschäftigte Dar.: geringfügig Beschäftigte Brandenburg Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Fazit: Zusammenfassend kann eingeschätzt werden, dass es nach Einführung des gesetzlichen Mindestlohns in den betroffenen Betrieben des Landes Brandenburg lediglich bei der Anzahl der nicht sozialversicherungspflichtig Beschäftigten eine leichte Verringerung gegeben hat, die Anzahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse änderte sich in den Mindestlohnbetrieben nicht. Demgegenüber gab es keine Veränderung des Beschäftigungsumfangs in Nicht-Mindestlohnbetrieben. Insgesamt ist die Beschäftigung auf Landesebene gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben. Die Beschäftigungsentwicklung differierte selbst in Mindestlohnbetrieben mit unterschiedlicher Mindestlohnintensität nur geringfügig: In Betrieben mit besonders hoher Mindestlohnintensität hierbei handelte es sich etwa um die Hälfte der Betriebe dieser Gruppe hat es insgesamt kaum Veränderungen gegeben. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stieg sogar an, die Zahl geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse reduzierte sich um wenige Prozentpunkte. In Betrieben mit eher geringer Mindestlohnintensität nahm die Beschäftigung hingegen insgesamt leicht ab, das betraf allerdings ausschließlich nicht sozialversicherungspflichte, darunter insbesondere geringfügige Beschäftigung. Mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns wurden die Löhne auf mindestens, angehoben, negative Lohnauswirkungen auf die Beschäftigten mit höheren Stundenlöhnen waren im Durchschnitt der Mindestlohnbetriebe so gut wie nicht feststellbar. Um gestiegene Lohnkosten zu kompensieren, wurde in den Mindestlohnbetrieben ganz überwiegend auf eine Erhöhung der Absatzpreise und/oder eine Reduzierung der Arbeitszeit gesetzt. Diese Maßnahmen beeinflussten die Lohnkosten unmittelbar und zeitnah. Nach Einschätzung der Betriebe werden beide Maßnahmen künftig an Bedeutung verlieren.

54 IAB-Betriebspanel Brandenburg Beschäftigung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Mit dem demografischen Wandel steigt der Anteil Älterer ( Jahre alt und älter plus) an den Betriebsbelegschaften. Das durchschnittliche Alter der Beschäftigten erhöht sich. Vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen in Bezug auf das gesetzliche Renteneintrittsalter (schrittweise Anhebung auf Jahre) sowie Einschränkungen bei der Altersteilzeit (Auslaufen der BA-Förderung) verbleiben Ältere nun auch länger in den Betrieben. Zugleich haben sich gegenüber früheren Jahren die Möglichkeiten verringert, ausscheidende ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch jüngere Nachwuchskräfte zu ersetzen. Angesichts dieser Entwicklung kommt es aus betrieblicher Sicht vor allem darauf an, Rahmenbedingungen für ein alters- und alternsgerechtes Arbeiten zu schaffen. Hierbei geht es vor allem um die Frage, wie sich die betrieblichen Produktions- und Arbeitsprozesse mit alternden Belegschaften zukünftig organisieren lassen und wie Betriebe ihre älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter länger produktiv und gesund im Arbeitsleben halten können. Angesichts dieser Entwicklungen wurden in der aktuellen Welle des IAB-Betriebspanels zum wiederholten Male Daten zur Altersstruktur der Belegschaften sowie zur Verbreitung von spezifischen, auf ältere Arbeitskräfte zugeschnittenen betrieblichen Maßnahmen erhoben. Darüber hinaus wurde untersucht, welche Einstellungschancen ältere Bewerberinnen und Bewerber bei den Personalverantwortlichen der Betriebe haben.. Altersstruktur der Beschäftigten Im Jahr gab es in Brandenburg in fast vier von fünf ( %) Betrieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Jahre oder älter waren (Ost- und Westdeutschland jeweils %). Im Vergleich zum letzten Erhebungszeitpunkt im Jahr ist der Anteil von Betrieben mit Beschäftigten dieser Altersgruppe angestiegen (in Brandenburg wie auch in Westdeutschland jeweils um Prozentpunkte, in Ostdeutschland um Prozentpunkte). Im Jahr entfielen % aller Beschäftigten des Landes auf die Altersgruppe plus (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Im Vergleich zum letzten Erhebungszeitpunkt im Jahr hat der Anteil von Beschäftigten dieser Altersgruppe in Brandenburg ebenfalls um Prozentpunkte zugenommen. Damit weist Brandenburg im ostdeutschen Ländervergleich aktuell nicht nur einen überdurchschnittlich hohen Anteil Älterer an den Betriebsbelegschaften auf, sondern auch hinsichtlich des Anteils der Betriebe, die diese Personengruppe beschäftigen. Im Jahre, als diese Angaben im Rahmen des IAB-Betriebspanels erstmals erhoben wurden, gehörte Brandenburg zu den Ländern mit den niedrigsten Anteilswerten. Das lässt darauf schließen, dass der Alterungsprozess der Betriebsbelegschaften in den letzten Jahren hier besonders dynamisch verlaufen ist (vgl. Abbildung ). Die starke Zunahme des Anteils von Betrieben mit älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie des Anteils dieser Altersgruppe an den Gesamtbeschäftigten dürfte in erster Linie auf natürliche Alterungsprozesse der Belegschaften zurückzuführen sein. Ein Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bislang der mittleren Altersgruppe (- bis unter -Jährige) angehörten, hat in den letzten Jahren die Altersgrenze von Jahren erreicht bzw. überschritten. Ein Betrieb, der vorher keine Älteren beschäftigt hatte, ist damit zu einem Unternehmen geworden, in dem Ältere tätig sind. Darüber hinaus stellten Brandenburgs Betriebe in den zurückliegenden Jahren Ältere zudem häufiger ein (siehe auch Kapitel.). Im Rahmen des IAB-Betriebspanels wurden Daten zur Altersstruktur der Belegschaften erstmals im Jahr und da- nach in unregelmäßigen Abständen erhoben. Seit gehören diese Fragen zum Modulkonzept des IAB-Betriebspanels und werden zukünftig alle zwei Jahre gestellt.

55 IAB-Betriebspanel Brandenburg Abbildung : Betriebe mit Älteren und ältere Beschäftigte in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland,,, und (Stand: jeweils. Juni) Anteil an allen Betrieben und Beschäftigten (in Prozent) Beschäftigte Betriebe Brandenburg Quelle: Ostdeutschland Westdeutschland IAB-Betriebspanel, Wellen,,, und Altersstrukturen in den einzelnen Branchen und Betriebsgrößenklassen Der demografische Wandel zeigt sich in allen Bereichen der Wirtschaft des Landes. Gegenüber dem letzten Erhebungsjahr ist der Anteil von Betrieben mit Beschäftigten in der Altersgruppe plus in fast allen Branchen angestiegen. wiesen die öffentliche Verwaltung, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie das verarbeitende Gewerbe überdurchschnittlich viele Betriebe mit Älteren auf. Demgegenüber war dieser Anteil in den übrigen Dienstleistungen am geringsten. In den einzelnen Branchen gab es im Vergleich zu nicht nur mehr Betriebe, in denen Ältere tätig waren, sondern auch mehr ältere Beschäftigte. Fast alle Branchen wiesen im genannten Zeitraum einen Anstieg der Anzahl älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf. So gehörte in der öffentlichen Verwaltung jede/r zweite Beschäftigte der Altersgruppe plus an, gut jede/r dritte im verarbeitenden Gewerbe und knapp jede/r dritte im Gesundheits- und Sozialwesen (vgl. Tabelle ). Im Hinblick auf die einzelnen Betriebsgrößenklassen ergibt sich folgendes Bild: Der Anteil der Betriebe mit Älteren nimmt mit der Betriebsgröße zu. beschäftigten alle mittleren und Großbetriebe (Betriebe mit mehr als Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern) Personen der betreffenden Altersgruppe, demgegenüber etwa drei Viertel der Kleinstbetriebe. Die Anteile Älterer an allen Beschäftigten fielen in den einzelnen Betriebsgrößenklassen ähnlich hoch aus, schwankten also nur leicht um den Durchschnittswert von % (vgl. ebenfalls Tabelle ).

56 IAB-Betriebspanel Brandenburg Tabelle : Betriebe mit Beschäftigten plus sowie Beschäftigtenanteile Älterer nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg und Betriebe mit Beschäftigten plus Branche/Betriebsgrößenklasse Beschäftigte plus Veränderung Anteil an Betrieben Prozent Veränderung Anteil an Beschäftigten Prozent Prozentpunkte Prozentpunkte Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Ostdeutschland Westdeutschland Land- und Forstwirtschaft* Bergbau, Energie, Wasser, Abfall* Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation* Finanz- u. Versicherungsdienstleistungen* Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht* Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbszweck* Öffentliche Verwaltung Brandenburg bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte nur eingeschränkt interpretierbar. Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen und In der aktuellen Befragung wurden erstmals zusätzliche Angaben zu Beschäftigten der Altersgruppe Jahre oder älter erhoben. Danach gab es in % aller Betriebe des Landes Brandenburg Beschäftigte dieser Altersgruppe (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung betrug in Brandenburg % (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Im Unterschied zur Personengruppe plus erreicht Brandenburg im ostdeutschen Ländervergleich derzeit eher niedrige Anteilswerte. Werden die Betriebe dahingehend betrachtet, wie sich verschiedene Altersgruppen auf die Gesamtbelegschaft verteilen, so ergibt sich für die einzelnen Branchen ein unterschiedliches Bild: Für die öffentliche Verwaltung ist ein unterdurchschnittlich hoher Anteil der unter -Jährigen und gleichzeitig ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Gruppen plus und plus charakteristisch. Damit ist die Hälfte der hier Beschäftigten Jahre oder älter ( bis unter Jahre: %, ab Jahren: %). Demgegenüber steht die Branche übrige Dienstleistungen, in der der Anteil der Altersgruppe plus an den Beschäftigten lediglich % beträgt ( bis unter Jahre: %, ab Jahren: %). Rund % aller Beschäftigten in dieser Branche sind jünger als Jahre. In keiner anderen Branche der Wirtschaft ist der Anteil dieser Gruppe so hoch.

57 IAB-Betriebspanel Brandenburg Im Hinblick auf die Betriebsgrößenklassen bestehen im Vergleich zu den Branchen deutlich geringere Unterschiede. Dabei fällt auf, dass in kleineren Betrieben der Anteil der unter -Jährigen derzeit etwas geringer ist als in größeren Betrieben, dafür ist die nachfolgende Altersgruppe der - bis unter -Jährigen in erstgenannten stärker vertreten. Bei den Altersgruppen der - bis unter Jährigen sowie plus sind die Unterschiede zwischen den Betriebsgrößenklassen relativ gering (vgl. Abbildung ). Abbildung : Altersstruktur der Beschäftigten nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg (Stand:. Juni) Öffentliche Verwaltung Bergbau, Energie, Wasser, Abfall Erziehung und Unterricht Verkehr, Information, Kommunikation Verarbeitendes Gewerbe Land- und Forstwirtschaft Unternehmensnahe Dienstleistungen Handel und Reparatur Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Baugewerbe Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen bis Beschäftigte ab Beschäftigte Insgesamt % % % unter Jahre bis Beschäftigte bis Beschäftigte % % % % % bis unter Jahre bis unter Jahre % % % Jahre und älter Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Branchen mit überdurchschnittlich vielen älteren Beschäftigten weisen zumeist auch überdurchschnittlich hohe Anteile der Altersgruppe plus auf. Für diese Beschäftigtengruppe ist das Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess absehbar, wodurch rechtzeitig entsprechende personalpolitische Maßnahmen erforderlich sind.. Betriebliche Maßnahmen für ältere Beschäftigte Mit dem demografischen Wandel und der zunehmenden Alterung der Betriebsbelegschaften ergeben sich vielfältige Herausforderungen hinsichtlich der Gestaltung der betrieblichen Arbeitsbedingungen. Diese betreffen vor allem die Schaffung altersgerechter Arbeitsplätze, damit das Leistungspotenzial der älteren Beschäftigten bis zum Erreichen des gesetzlichen Renteneintrittsalters erhalten und möglichst optimal genutzt werden kann. Nach Angaben des Instituts DGB-Index Gute Arbeit glaubte nur knapp die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland ( %) daran, bis zum Rentenalter arbeiten zu können. Vor diesem Hintergrund wurde in der aktuellen Befragungswelle des IABBetriebspanels wiederholt ermittelt, welche personalpolitischen Maßnahmen es in den Betrieben gibt, um die Ressourcen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab Jahren zu erhalten. Die Daten wurden in einer bundesweiten Repräsentativumfrage zum DGB-Index Gute Arbeit erhoben. Vgl. DGB- Index Gute Arbeit. Der Report, April, S.. Informationen über betriebliche Maßnahmen, die sich auf die Beschäftigung Älterer beziehen, wurden bereits in den Jahren,, und erhoben.

58 IAB-Betriebspanel Brandenburg Kaum Veränderungen beim Anteil der Betriebe mit Maßnahmen für ältere Beschäftigte Fast vier von fünf Betrieben des Landes beschäftigen inzwischen mindestens eine Arbeitnehmerin/ einen Arbeitnehmer ab Jahren oder älter. Diese Betriebe wurden gefragt, ob sie eine oder mehrere der folgenden Maßnahmen anbieten: Altersteilzeit, besondere Ausstattung der Arbeitsplätze, individuelle Anpassung der Leistungs- und Arbeitsanforderungen, altersgemischte Besetzung von Arbeitsgruppen, Einbeziehung Älterer in die betrieblichen Weiterbildungsaktivitäten, spezielle Weiterbildungsangebote für Ältere, Einbeziehung Älterer in Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, andere Maßnahmen für Ältere. In % der Betriebe mit Älteren gab es mindestens eine dieser Maßnahmen (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Gegenüber entspricht dies einer Zunahme um Prozentpunkte. Der gestiegene Anteil von Betrieben mit älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern hat somit seit auch zu einer leichten Erhöhung des Anteils der Betriebe mit altersbezogenen Maßnahmen geführt. Allerdings lässt sich dies nicht bei einer längerfristigen Betrachtung bestätigen: Aus dieser Perspektive bleibt festzuhalten: Der seit stark gestiegene Anteil der Betriebe mit Älteren wie auch des Anteils dieser Personengruppe an den Beschäftigten hat in Brandenburg nicht zu einem höheren Anteil von Betrieben mit altersbezogenen Maßnahmen geführt. In Ostund Westdeutschland war eine ähnliche Entwicklung zu beobachten (vgl. Abbildung ). Abbildung : Betriebe mit Maßnahmen in Bezug auf die Beschäftigung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland,,, und (Stand: jeweils. Juni) (alle Betriebe mit Älteren) Anteil an allen Betrieben (in Prozent) Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen,,, und Die Ergebnisse zeigen, dass es in der großen Mehrheit der Brandenburger Betriebe mit Älteren wie auch schon in früheren Jahren keine spezifischen Maßnahmen für diese Gruppe der Beschäftigten gibt. Die mit dem demografischen Wandel verbundene Alterung der Belegschaften wird bislang anscheinend auch ohne größere spezifische Maßnahmen zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Betrieben bewältigt. Mit den aktuell vorliegenden Informationen werden die Ergebnisse früherer Befragungen bestätigt, wonach spezifische personalpolitische Maßnahmen mit steigender Betriebsgröße deutlich zunehmen. Eine ähnliche Abhängigkeit von der Betriebsgröße wurde auch in früheren Erhebungen sowohl bei betrieblichen Maß- nahmen zum Erhalt der Gesundheit als auch zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie festgestellt. Vgl.:

59 IAB-Betriebspanel Brandenburg Maßnahmen für Ältere in Großbetrieben eher die Regel, in Kleinstbetrieben die Ausnahme Zwischen den einzelnen Betriebsgrößenklassen gibt es nur geringe Unterschiede in den Anteilen älterer Beschäftigter. Dies trifft sowohl auf den Anteil der Altersgruppe plus zu als auch auf den Anteil der Beschäftigtengruppe plus (siehe auch Kapitel.). Wie bereits die Ergebnisse der Befragungswelle zeigten, ist für ein betriebliches Angebot an Maßnahmen für Ältere weniger ihr Beschäftigtenanteil ausschlaggebend als vielmehr die Größe des Betriebes, in dem ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tätig sind. So gab es in lediglich jedem zehnten Kleinstbetrieb des Landes Brandenburg spezifische Angebote für Ältere. Mit steigender Betriebsgröße wurden betriebsseitig deutlich häufiger spezifische Maßnahmen für ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeboten. So unterbreiteten knapp zwei Drittel der mittleren Betriebe und gut zwei Drittel aller Großbetriebe entsprechende Angebote. Die Befragungsergebnisse belegen, dass es keine Unterschiede im Verhalten zwischen Brandenburger, ost- und westdeutschen Betrieben gab. In der Befragungswelle wurden wie bereits angeführt erstmals Informationen zum Beschäftigtenanteil von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erhoben, die Jahre und älter sind. Danach gab es diese Altersgruppe in % der Betriebe. Wird ausschließlich diese Betriebsgruppe betrachtet, so wurden von dieser etwas häufiger Maßnahmen angeboten als vom Durchschnitt aller Betriebe mit Älteren ( % vs. %). Trotz einer deutlichen Zunahme des Anteils älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Betrieben sind betriebliche Maßnahmen zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Ressourcen dieser Beschäftigtengruppe wenig verbreitet. Dies ist vor allem auf das Fehlen solcher Maßnahmen in der stark besetzten Gruppe der Kleinstbetriebe zurückzuführen. Art der betrieblichen Maßnahmen für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Wie oben dargestellt, bietet gegenwärtig nur eine Minderheit von Betrieben spezifische Maßnahmen für Beschäftigte an, die Jahre und älter sind. Die am häufigsten angebotene Maßnahme in Brandenburg ist die Zusammenstellung altersgemischter Arbeitsgruppen ( % aller Betriebe). Die zweithäufigste Maßnahme ist die Einbeziehung dieser Personengruppe in betriebliche Weiterbildungsaktivitäten ( %). In den anderen ostdeutschen Ländern wie auch im Durchschnitt Ost- und Westdeutschlands hatte betriebliche Weiterbildung Vorrang vor altersgemischten Teams. Das traf in den Vorjahren auch auf das Land Brandenburg zu. Spezielle, d. h. auf eventuelle spezifische Bedürfnisse älterer Beschäftigter zugeschnittene Weiterbildungen gab es demgegenüber jedoch in nur sehr wenigen Betrieben ( %). Maßnahmen zur Gestaltung der betrieblichen Arbeitsbedingungen wurden ebenfalls nur von einem geringen Teil der Betriebe genannt. Das trifft auch auf das Angebot von Arbeitsplätzen zu, die auf die spezifischen Bedürfnisse Älterer zugeschnitten sind. Ein Blick auf die Ergebnisse der letzten Jahre zeigt, dass die Struktur der angebotenen betrieblichen Maßnahmen mit Ausnahme der Altersteilzeit relativ stabil geblieben ist. Seit, als Angaben zu betrieblichen Maßnahmen erstmals erhoben wurden, ist der Anteil von Betrieben, in denen Regelungen zur Altersteilzeit für ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genutzt wurden, von Jahr zu Jahr gesunken. Im Jahr war Altersteilzeit noch die von Betrieben mit Älteren mit am häufigsten genutzte Maßnahme. Mittlerweile hat sich der Anteil von Betrieben, die Altersteilzeitregelungen nutzen, in etwa halbiert, was vor allem mit dem Auslaufen der entsprechenden Förderung durch die BA Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg Ergebnisse der siebzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg, erschienen in der Reihe Forschungsberichte Nr., Berlin, Juni, S. ff. Vgl. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg Ergebnisse der sechzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg, erschienen in der Reihe Forschungsberichte Nr., Berlin, Juni, S.. Vgl. ebenda, S. f. Bei der Interpretation der angegebenen Werte ist zu beachten, dass sich diese auf Betriebe beziehen. Rückschlüsse auf die Zahl der Beschäftigten, die mit den aufgeführten Maßnahmen unterstützt werden, sind nicht möglich.

60 IAB-Betriebspanel Brandenburg zusammenhängen dürfte. Im Hinblick auf die Einbeziehung Älterer in betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen blieb der Anteil von Betrieben demgegenüber über die Jahre hinweg relativ stabil. Die aktuellen Befragungsergebnisse zeigen auch, dass Betriebe eher auf Maßnahmen setzen, die Ältere in bestehende Qualifizierungsmaßnahmen einbinden, als auf Weiterbildungsmaßnahmen, die speziell für Ältere konzipiert wurden. Bereits spielten in den Betrieben altersgemischte Teams im Kontext aller Maßnahmen eine große Rolle, was sich in den Folgejahren allerdings stark relativierte. Aktuell haben altersgemischte Teams aber wieder spürbar an Bedeutung gewonnen. Maßnahmen, welche die spezifischen Bedürfnisse älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer berücksichtigen und ein gesundes Arbeiten bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter unterstützen sollen, wie z. B. speziell ausgestattete Arbeitsplätze, spielen nach wie vor eine sehr geringe Rolle. Gesundheitsförderliche Maßnahmen, zu denen betriebliche Einschätzungen jedoch erst seit erhoben werden, rangieren im personalpolitischen Maßnahmenspektrum inzwischen im Mittelfeld (vgl. Abbildung ). Abbildung : Maßnahmen der Betriebe für Ältere in Brandenburg,,, und (Stand: jeweils. Juni; alle Betriebe mit Älteren; Mehrfachnennungen möglich) Anteil an allen Betrieben (in Prozent) Andere Maßnahmen Spezielle Weiterbildung Ausstattung der Arbeitsplätze Anpassung Leistungsanforderungen Altersteilzeit Einbeziehung in Gesundheitsförderung Einbeziehung in Weiterbildung Altersgemischte Arbeitsgruppen Betriebliche Angaben zur Gesundheitsförderung werden im IAB-Betriebspanel erst seit erfasst. Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen,,, und Wie bereits oben dargestellt, spielt die Betriebsgröße hinsichtlich der Frage, ob ein Betrieb spezifische Maßnahmen für seine älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbietet, eine entscheidende Rolle. Bemerkenswerterweise sind Altersteilzeitregelungen, welche insgesamt von deutlich weniger Betrieben als in früheren Jahren angeboten werden, in Großbetrieben bis heute eine häufig verbreitete Maßnahme in Bezug auf ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn noch immer nutzt knapp die Hälfte aller Großbetriebe Brandenburgs solche Maßnahmen ( %). Ähnlich häufig unterbreiteten Großbetriebe gesundheitsfördernde Angebote ( %). In Kleinst- und Kleinbetrieben waren diese hingegen die absolute Ausnahme. Dies betrifft ebenso die spezifische Ausstattung von Arbeitsplätzen Älterer, die Anpassung der betrieblichen Leistungsanforderungen, und auch die Einbeziehung älterer Kolleginnen und Kollegen in betriebliche Weiterbildungsangebote. Spezielle, konkret auf Ältere zugeschnittene Weiterbildungsangebote gab es jedoch selbst in Großbetrieben eher selten (vgl. Tabelle ).

61 IAB-Betriebspanel Brandenburg Tabelle : Art der spezifischen Maßnahmen für Ältere nach Betriebsgrößenklassen in Brandenburg und Ländern Prozent Andere Maßnahmen Einbeziehung in Gesundheitsförderung Spezielle Weiterbildung Einbeziehung in Weiterbildung Altersgemischte Arbeitsgruppen Ausstattung der Arbeitsplätze Betriebsgrößenklasse/ Land Altersteilzeit Betriebe mit Maßnahmen Anpassung Leistungsanforderungen Art der Maßnahmen Prozent bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Brandenburg Mecklenburg-Vorp. Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Infolge des Vorhandenseins solcher Maßnahmen in Großbetrieben dürfte die potenzielle Beschäftigtenreichweite weit größer sein als es der Anteil der Betriebe zunächst vermuten lässt. Wie viele der in diesen Betrieben beschäftigten älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tatsächlich von den angebotenen Maßnahmen profitieren, lässt sich mit den vorliegenden Daten jedoch nicht sagen. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der Anteil Älterer an den Beschäftigten weiter gestiegen ist. Diese Entwicklung hat allerdings nicht zu einer Ausweitung spezifischer Angebote zum Erhalt der Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geführt. Entsprechende Angebote konzentrieren sich nach wie vor auf große und mittlere Betriebe. In Kleinstbetrieben sind sie bislang kaum verbreitet.. Berücksichtigung älterer Bewerberinnen und Bewerber bei Stellenbesetzungen Ergebnisse früherer Befragungen im Rahmen des IAB-Betriebspanels haben gezeigt, dass die prinzipielle Einstellungsbereitschaft von Personalverantwortlichen gegenüber älteren Bewerberinnen und Bewerbern (plus) höher als vermutet war. So waren im Jahr, als diese Informationen erstmalig erhoben wurden, % aller Betriebe Brandenburgs bereit, ältere Arbeitnehmer/-innen einzustellen. Deutlich mehr als die Hälfte dieser Betriebe war dazu grundsätzlich bereit, gleichzeitig knüpfte ein knappes Fünftel der Betriebe eine Einstellung an bestimmte Voraussetzungen, wie z. B. das Fehlen jüngerer Bewerberinnen und Bewerber, was aus betrieblicher Sicht auf spezifische komparative Nachteile Älterer im Vergleich zu Jüngeren hinwies. Das übrige knappe Viertel ( %) der Betriebe lehnte es grundsätzlich ab, ältere Bewerberinnen und Bewerber einzustellen. Im ostdeutschen Ländervergleich war das zum damaligen Zeitpunkt mit Abstand der höchste Anteil. Insgesamt schienen die Ergebnisse das damals vorherrschende Meinungsbild, wonach die Betriebe keine älteren Personen mehr einstellen wollten, zu widerlegen. Gleichwohl spiegelte sich die ermittelte, relativ hohe Vgl. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg Ergebnisse der siebten Welle des Betriebspanels Brandenburg, erschienen in der Reihe Forschungsberichte Nr., Berlin, Mai, S. ff.

62 IAB-Betriebspanel Brandenburg Einstellungsbereitschaft der Betriebe nicht in deren tatsächlichem Einstellungsverhalten wider. So wurden lediglich % der betrachteten Stellen mit Personen besetzt, die Jahre oder älter waren. Eine mögliche Ursache für die vorgefundene Diskrepanz zwischen Einstellungsbereitschaft und Einstellungsverhalten war die Tatsache, dass nur wenigen Betrieben überhaupt Bewerbungen älterer Personen vorlagen. Fast drei Viertel der Betriebe des Landes ( %) gaben zum damaligen Erhebungszeitpunkt an, dass bei der zuletzt besetzten Stelle im ersten Halbjahr keine Bewerbungen älterer Personen vorlagen. Bewerbungsverhalten Älterer Im Jahr und damit rund Jahre nach der erstmaligen Erhebung zu diesem Aspekt wurden die Betriebe erneut zu ihrem Einstellungsverhalten gegenüber älteren Bewerberinnen und Bewerbern befragt. In einem ersten Schritt wurde ermittelt, ob überhaupt Bewerbungen dieser Personengruppe vorlagen. Sofern dies zutraf, wurde in einem zweiten Schritt gefragt, ob die betreffende Stelle mit einer/einem jüngeren oder einer/einem älteren Bewerberin bzw. Bewerber besetzt wurde. Abschließend wurde nach den Gründen für eine Nichtberücksichtigung Älterer bei der Stellenbesetzung gefragt. Wird das Bewerbungsverhalten betrachtet, so bewarben sich nach den Angaben des aktuellen IABBetriebspanels bei etwa einem Viertel der Betriebe (Brandenburg %, Ostdeutschland %, Westdeutschland %) auf die zuletzt besetzte Stelle auch Personen, die Jahre oder älter waren. Das war der mit Abstand höchste Anteil im Vergleich der ostdeutschen Flächenländer. Im Umkehrschluss bedeutet dies dennoch: Bei drei Vierteln der Betriebe gab es keine Bewerbungen Älterer, lagen also ausschließlich Bewerbungen von jüngeren Personen vor. Zwischen den Branchen bestehen nennenswerte Unterschiede. Anteilig die meisten Bewerbungen Älterer gab es in den Dienstleistungsbereichen ( %), weniger in den Branchen des produzierenden Gewerbes ( %). Unter den vier beschäftigungsstarken Branchen war der Anteil von Betrieben, denen Bewerbungen von Älteren vorlagen, im Bereich Handel und Reparatur mit % am höchsten und im Gesundheits- und Sozialwesen mit % am niedrigsten. Auf Betriebe mit Bewerbungen seitens Älterer entfielen in der öffentlichen Verwaltung lediglich %. Ähnlich gering war dieser Anteil im Baugewerbe ( %). Ebenfalls von maßgeblicher Bedeutung für das Bewerbungsverhalten der Personengruppe plus scheint die Betriebsgröße zu sein, denn der Anteil der angebotenen Stellen, für die auch Bewerbungen älterer Personen vorlagen, stieg mit der Größe des Betriebes. Bei Betrieben mit oder mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beispielsweise haben sich auf über die Hälfte der zuletzt besetzten Stellen auch Personen beworben, die Jahre oder älter waren. Bei Betrieben mit weniger als Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betrug der entsprechende Anteil lediglich %. Es sind somit tendenziell größere Betriebe, bei denen sich Ältere scheinbar noch am ehesten Chancen auf eine Einstellung ausrechnen und sich daher auch auf Stellenangebote bewerben (vgl. Abbildung ). Die in Brandenburg beobachtete Situation ähnelt jener in Ost- und Westdeutschland. Vgl. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg Ergebnisse der neunten Welle des Betriebspanels Brandenburg, erschienen in der Reihe Forschungsberichte Nr., Berlin, Mai, S.. Die entsprechende Frage lautete: Wenn Sie einmal an die Stelle denken, die Sie zuletzt besetzt haben: Haben sich auf diese Stelle Personen beworben, die Jahre oder älter waren? Bei der Interpretation des ausgewiesenen Anteils älterer Bewerberinnen und Bewerber auf die zuletzt besetzte Stelle ist zu berücksichtigen, dass lediglich erhoben wurde, ob es generell eine ältere Bewerberin/einen älteren Bewerber für die Stellenbesetzung gab. Dieser Anteil ist nicht zu verwechseln mit dem Anteil älterer Bewerberinnen und Bewerber an den sich Bewerbenden insgesamt, der stark von diesem Wert abweichen kann. Diesbezügliche Informationen wurden in der Befragung nicht erhoben.

63 IAB-Betriebspanel Brandenburg Abbildung : Anteil von Betrieben mit Bewerbungen Älterer auf die zuletzt besetzte Stelle und mit realisierten Einstellungen nach Betriebsgrößenklassen in Brandenburg bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Insgesamt Anteil an allen Betrieben (in Prozent) Bewerbung Älterer Einstellung Älterer Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Aus den beobachteten Unterschieden kann geschlussfolgert werden, dass das Suchverhalten älterer Bewerberinnen und Bewerber offensichtlich stark selektiv ist. Ältere bewerben sich in bestimmten Bereichen der Wirtschaft sowie bei Betrieben bestimmter Größen häufiger als bei anderen. Dieses Verhalten könnte möglicherweise mit den erwarteten Erfolgschancen zusammenhängen. Letztere dürften wiederum auf die spezifischen Anforderungen und den Stellenwert physischer Faktoren sowie die potenziellen Einsatzmöglichkeiten in den einzelnen Branchen und Größenklassen zurückzuführen sein. Dies würde die geringen Anteile älterer Bewerberinnen und Bewerber in Branchen mit überdurchschnittlich starken physischen Belastungen, wie z. B. dem Baugewerbe, erklären. Eine Differenzierung der Ergebnisse nach dem Vorhandensein bestimmter Altersgruppen im Betrieb zeigt, dass in Betrieben, in denen gar keine Älteren tätig waren, nur für % der zuletzt besetzten Stellen Bewerbungen von Älteren vorlagen. Bei Betrieben mit Beschäftigten ab Jahren war der entsprechende Anteil etwa dreimal so hoch ( %). Die Ergebnisse der aktuellen Befragung bestätigen somit, dass es zwischen der Altersstruktur der Beschäftigten und dem Bewerbungsverhalten Älterer einen Zusammenhang gibt (vgl. Tabelle ). Tabelle : Bewerbungen Älterer auf die zuletzt besetzte Stelle nach Beschäftigtenanteilen Älterer nach Ländern, Ostund Westdeutschland Betriebe mit Bewerbungen Älterer... Betriebe ohne Ältere Betriebe mit Älteren Betriebe mit Älteren (ab ) (ab ) (ab ) Land Prozent Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle

64 IAB-Betriebspanel Brandenburg Im Folgenden wird untersucht, in welchem Maße ältere Bewerberinnen und Bewerber sofern entsprechende Bewerbungen vorlagen auch eingestellt wurden. Einstellung älterer Personen durch die Betriebe Es wurde gezeigt, dass sich in Brandenburg bei einem Viertel aller Betriebe auch ältere Personen auf die zuletzt besetzte Stelle beworben haben. Wenn sich Ältere bewarben, so hatten sie insgesamt auch gute Chancen, eingestellt zu werden. Denn in weit über der Hälfte aller Betriebe ( %), in denen sich Ältere bewarben, wurde die Stelle auch mit einer älteren Bewerberin bzw. einem älteren Bewerber besetzt (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Werden alle zuletzt besetzten Stellen betrachtet, also auch jene Stellen, bei denen keine Bewerbungen Älterer vorlagen, so wurden in Brandenburg insgesamt % aller Stellen mit Personen der Altersgruppe plus besetzt (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Auch wenn dies unter den ostdeutschen Flächenländern der höchste Anteil war, lag dieser deutlich unter dem Anteil dieser Altersgruppe an den Beschäftigten in Brandenburg ( %) (vgl. ebenfalls Abbildung ). Im Hinblick auf die einzelnen Betriebsgrößenklassen zeigt sich, dass der Anteil älterer Personen an allen zuletzt besetzten Stellen mit der Größe der Betriebe steigt. Mit % ist der entsprechende Anteil bei Großbetrieben deutlich höher als in Kleinst- und Kleinbetrieben ( bzw. %) (vgl. ebenfalls Abbildung ). Die aktuellen Ergebnisse weisen auf ein relativ stark selektives Bewerbungsverhalten Älterer mit dem Fokus auf größere Betriebe hin, wobei auch die Einstellungschancen älterer Bewerberinnen und Bewerber in mittleren und Großbetrieben am besten waren. Gründe für die Nichtberücksichtigung älterer Bewerberinnen und Bewerber Wie die bisher dargestellten Ergebnisse für Brandenburg gezeigt haben, lagen der Mehrzahl der Betriebe zum einen keine Bewerbungen älterer Personen vor und zum anderen wurden Stellen mehrheitlich mit jüngeren Bewerberinnen und Bewerbern besetzt. In jenen Fällen, in denen sich Ältere beworben hatten, aber nicht berücksichtigt wurden, ist nach den wichtigsten Gründen für die betriebliche Entscheidung gefragt worden. Danach entschieden sich % der betreffenden Betriebe bei der Einstellung gegen eine ältere Person, weil sie nicht die richtige Qualifikation besaß (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Somit wurden qualifikatorische Probleme dieser Altersgruppe im ostdeutschen Ländervergleich, aber auch im Vergleich zu Westdeutschland überdurchschnittlich häufig benannt. Mit % am zweithäufigsten, allerdings mit deutlichem Abstand, wurde die Ablehnung der Betriebe mit der Befürchtung begründet, die ältere Bewerberin bzw. der ältere Bewerber könnte den mit der Tätigkeit verbundenen Belastungen nicht standhalten (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Jede. Ablehnung wurde von den Betrieben mit einer unpassenden Persönlichkeit begründet (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Andere Gründe waren für die Ablehnung eher von geringer Bedeutung (vgl. Abbildung ). Dabei ist der Zeitpunkt, zu dem eine Stelle durch den Betrieb zuletzt besetzt wurde, unerheblich. Ausschlaggebend ist lediglich die zuletzt besetzte Stelle. Eine Einstellung kann vom Betrieb erst kürzlich vorgenommen worden sein, sie kann aber auch schon ein Jahr oder länger zurückliegen.

65 IAB-Betriebspanel Brandenburg Abbildung : Wichtigste Gründe für die Nichtberücksichtigung älterer Bewerberinnen und Bewerber bei der zuletzt besetzten Stelle in Brandenburg Anteil an Betrieben (in Prozent) Sonstiges Probleme mit Flexibilität Unpassende Lohnvorstellungen Unpassendes Alter Keine langfristige Perspektive Unpassende Persönlichkeit Probleme mit Belastbarkeit Nicht die richtige Qualifikation Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Unabhängig von der Altersstruktur der Beschäftigten bestand der Hauptgrund für die Ablehnung einer älteren Bewerberin bzw. eines älteren Bewerbers in qualifikatorischen Defiziten. Brandenburgs Betriebe ohne ältere Beschäftigte im Jahr befürchteten diese Probleme dabei überdurchschnittlich häufig ( %), Betriebe mit Älteren hingegen eher unterdurchschnittlich ( %, mit -Jährigen %). Die Belastbarkeit Älterer wurde von Betrieben ohne die Altersgruppe plus weniger kritisch als von Betrieben mit Angestellten dieser Altersgruppe eingeschätzt ( % vs. %). Fazit: Der Alterungsprozess der Betriebsbelegschaften ist in Brandenburg seit spürbar vorangeschritten. Die damit einhergehende deutliche Veränderung der Beschäftigtenstruktur hin zu einem höheren Anteil älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat in der Breite bislang aber zu keiner nennenswerten Ausweitung betrieblicher Maßnahmen zum Erhalt der Leistungsfähigkeit Älterer geführt. Nach wie vor setzt lediglich eine Minderheit der Betriebe verschiedene, auf die Beschäftigungsfähigkeit älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bezogene personalpolitische Instrumente ein. Den Betrieben ist es bislang offensichtlich auch ohne spezifische Maßnahmen gelungen, ihren betrieblichen Alltag mit älter gewordenen Belegschaften zu bewältigen. Allenfalls in Großbetrieben gibt es in nennenswertem Umfang Maßnahmen, welche die spezifischen Belange dieser Beschäftigtengruppe berücksichtigen. Dies wirft zugleich die Frage auf, wie es älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den anderen, überwiegend kleineren Betrieben dennoch gelingen kann, bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter beschäftigungsfähig zu bleiben. Offen bleibt auch, ob durch die noch sehr verhaltene betriebliche Praxis möglicherweise Hypotheken aufgebaut werden, die Jahre später von den betroffenen Arbeitnehmer/-innen eingelöst werden müssen z. B. in Form gesundheitlicher Folgeschäden (und damit verbundenen Belastungen für die Sozialsysteme). Im Vergleich zum Jahr haben sich das Bewerbungsverhalten Älterer und auch das Einstellungsverhalten der Betriebe gegenüber dieser Personengruppe positiv verändert. Nach wie vor gibt es hierbei aber große Unterschiede zwischen den Branchen und auch zwischen den Betriebsgrößenklassen. Wenn ältere Bewerberinnen und Bewerber bei der Stellenbesetzung keine Berücksichtigung fanden, so haben Brandenburgs Betriebe ihre Entscheidung vor allem mit einer nicht passenden Qualifikation begründet.

66 IAB-Betriebspanel Brandenburg Fachkräftebedarf der Betriebe Angesichts der stetig wachsenden Nachfrage nach Fachkräften und des demografischen Wandels bleibt die Fachkräftesicherung ein Schlüsselthema der deutschen Wirtschaft und eine der größten Herausforderungen für Deutschland insgesamt. Die Arbeitsmarktprognose im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) zeigt, dass dieses Thema auch künftig nicht an Aktualität verlieren wird. Das BMAS trifft folgende Einschätzung: Derzeit liegt in Deutschland kein akuter flächendeckender Fachkräftemangel vor. Allerdings treten bereits heute in Bezug auf bestimmte Qualifikationen, Regionen und Branchen Arbeitskräfteengpässe auf. Zur aktuellen Fachkräftesituation fallen die Einschätzungen der Bundesagentur für Arbeit in der Fachkräfteengpassanalyse vom Dezember ähnlich aus. Die vorliegenden Ergebnisse des IAB-Betriebspanels bestätigen die oben getroffenen Aussagen. Der seit Jahren tendenziell steigende Bedarf an Fachkräften in Brandenburg wurde belegt. Wenn die Betriebe des Landes Arbeitskräfte einstellten, dann waren es überwiegend Fachkräfte: Im ersten Halbjahr entfielen zwei Drittel ( %) aller Einstellungen der Betriebe auf qualifizierte Tätigkeiten also Fachkräfte und ein Drittel auf einfache Tätigkeiten. Der Anteil der Fachkräfte an allen Personaleinstellungen war damit in Brandenburg allerdings niedriger als in Ostdeutschland mit %. In Westdeutschland entfielen im genannten Erhebungszeitraum hingegen % der Einstellungen auf Fachkräfte und % auf Arbeitskräfte für einfache Tätigkeiten. Vor dem Hintergrund zunehmender Schwierigkeiten, angebotene Fachkräftestellen zu besetzen, rechnete mit % die große Mehrheit jener Brandenburger Betriebe, die für die nächsten zwei Jahre entsprechenden Bedarf anzeigten, mit Problemen bei der Stellenbesetzung. Dabei unterschieden sich die Betriebe nahezu aller Branchen und Betriebsgrößenklassen kaum hinsichtlich der erwarteten Probleme bei der Deckung ihres künftigen Fachkräftebedarfs. Zum anderen ergaben die Erhebungen des Jahres, dass die Betriebe auf diese Entwicklung aktiv reagierten. Dabei waren forcierte Fort- und Weiterbildung sowie eigene betriebliche Ausbildung für die Betriebe des Landes zwar weiterhin von hoher Relevanz, allerdings hatten für die Fachkräftebedarfsdeckung inzwischen vor allem jene Strategien erheblich an Bedeutung gewonnen, die sich auf die Gestaltung betrieblicher Arbeitsbedingungen bezogen.. Entwicklung des betrieblichen Fachkräftebedarfs Betrieblicher Fachkräftebedarf kann sowohl aus der Schaffung neuer Fachkräftestellen entstehen (Erweiterungsbedarf) als auch Folge einer erforderlichen Wiederbesetzung vorhandener Stellen sein (Ersatzbedarf). Letzteres ist der Fall, wenn Beschäftigte beispielsweise altersbedingt ausscheiden oder wenn Beschäftigte den Betrieb wechseln. Wie die vorliegenden Panelergebnisse zeigen, sind Betriebswechsel in konjunkturstarken Phasen weit verbreitet und als Determinante des betrieblichen Fachkräftebedarfs von zunehmender Bedeutung (vgl. auch Kapitel.). Vgl. Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Hrsg.): Fortschrittsbericht zum Fachkräftekonzept der Bundesregierung. Berlin, Januar, S.. Vgl. Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Hrsg.): Arbeitsmarktprognose. Eine strategische Vorausschau auf die Entwicklung von Angebot und Nachfrage in Deutschland, Bonn Juli, S. ff. Vgl. Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Hrsg.): Fortschrittsbericht, a. a. O., S.. Vgl. Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Der Arbeitsmarkt in Deutschland Fachkräfteengpassanalyse, Nürnberg, Dezember, S. ff. Hier wird ausgeführt, dass es zwar keinen flächendeckenden Fachkräftemangel in Deutschland gibt, aber Engpässe in einzelnen technischen Berufsfeldern sowie in einigen Gesundheits- und Pflegeberufen erkennbar sind. Unter Fachkräftebedarf wird die Summe der eingestellten Fachkräfte und der zum Erhebungszeitpunkt (jeweils zurückliegendes Halbjahr) noch nicht besetzten Stellen für Fachkräfte verstanden. Vgl. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg, Ergebnisse der neunzehnten Welle des Betriebspa- nels Brandenburg, a. a. O., S. ff. Vgl. ebenda, S. ff.

67 IAB-Betriebspanel Brandenburg Betriebliche Nachfrage nach Fachkräften Im ersten Halbjahr wurden in Brandenburg etwa Tsd. Fachkräfte nachgefragt. Damit hat sich der Bedarf der Betriebe des Landes an Fachkräften gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht (vgl. Abbildung ). Auch in Ost- und Westdeutschland ist dieser weiter angestiegen, wenngleich nicht ganz so stark wie in Brandenburg. Abbildung : Fachkräftebedarf in Brandenburg bis (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Fachkräftebedarf Fachkräftebedarf (in Tsd. Personen) Fachkräfteeinstellungen unbesetzte Fachkräftestellen Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis. Für die nicht ausgewiesenen Jahre wurden die Daten im IABBetriebspanel nicht erhoben. Im ersten Halbjahr lag der Anteil der Betriebe, die Fachkräftebedarf auswiesen, bei %. Insgesamt verzeichnete Brandenburg damit im Vergleich der ostdeutschen Flächenländer den höchsten Anteil. Mit der gestiegenen Nachfrage nach Fachkräften ist gegenüber dem Vorjahr in Brandenburg der Anteil der Fachkräfte suchenden Betriebe um Prozentpunkte angestiegen. In den letzten Jahren hat sich der Anteil der Betriebe mit Fachkräftebedarf fast verdoppelt (: %). In Ostund Westdeutschland hat sich dieser Anteil zwischen und nicht bzw. kaum verändert und beläuft sich derzeit auf % bzw. %. Seit Mitte der er Jahre hat er sich hier aber ebenfalls deutlich erhöht. Gemessen am angezeigten Bedarf an Fachkräften entfielen auf die vier beschäftigungsstarken Branchen verarbeitendes Gewerbe, Handel und Reparatur sowie unternehmensnahe Dienstleistungen und das Gesundheits- und Sozialwesen % des gesamten Fachkräftebedarfs des Landes. Dieser Anteil lag leicht oberhalb ihres Anteils an den Beschäftigten insgesamt ( %). Unterschiede zeigten sich auch nach Betriebsgrößenklassen, wobei der Bedarf mit der Größe des Betriebes spürbar angestiegen ist ( % der Kleinstbetriebe und % der Großbetriebe).. Zur Besetzung der Fachkräftestellen Das IAB-Betriebspanel gibt Auskunft darüber, wie erfolgreich die Betriebe bei der Besetzung offener Fachkräftestellen waren. Den Betrieben in Brandenburg gelang es auch, die überwiegende Mehrzahl der Fachkräftestellen zu besetzen, denn etwa Tsd. besetzten Stellen standen rund Tsd. Stellen gegenüber, die im ersten Halbjahr (noch) unbesetzt geblieben waren. Unter den Bedingungen des gegenüber dem Vorjahr kräftig gestiegenen Fachkräftebedarfs, ist auch die Zahl der unbesetzt gebliebenen Stellen für qualifizierte Tätigkeiten stark angestiegen. Die Zahl unbesetzt gebliebener Fachkräftestellen hat sich seit kontinuierlich erhöht. Ein erheblicher Teil des vorhan

68 IAB-Betriebspanel Brandenburg denen Wachstumspotenzials konnte somit in Brandenburg entweder nicht sofort oder nicht voll ausgeschöpft werden. Der Fachkräftebedarf der meisten Branchen entsprach in etwa ihrem Anteil an den Beschäftigten. Im verarbeitenden Gewerbe lag der Anteil am Fachkräftebedarf etwas unterhalb seines Anteils an den Beschäftigten ( Prozentpunkte). Im Falle der unternehmensnahen Dienstleistungen fiel dieser Unterschied mit Prozentpunkten noch deutlich höher aus (Fachkräftebedarf: %, Beschäftigtenanteil: %). Hierin dürfte sich die hohe Beschäftigungsdynamik dieses Bereiches widerspiegeln, die sich vor allem aus der beträchtlichen Fluktuation der Beschäftigten erklären dürfte (siehe auch Kapitel.). In den Bereichen Handel und Reparatur sowie im Gesundheits- und Sozialwesen gab es kaum Unterschiede zwischen beiden Anteilswerten. Eine weitere Branche, bei der es zwischen beiden Kennziffern ebenfalls eine erhebliche Differenz gab, war die öffentliche Verwaltung ( % der Beschäftigten, % der nachgefragten Fachkräfte). Auftretende Schwierigkeiten bei der Besetzung von Fachkräftestellen finden ihren Niederschlag in der errechneten Nichtbesetzungsquote, die den Anteil zum Erhebungszeitpunkt (noch) nicht besetzter an allen angebotenen Fachkräftestellen ausweist. Von den im ersten Halbjahr verfügbaren Fachkräftestellen waren in Brandenburg zum Befragungszeitpunkt % unbesetzt (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Unter den ostdeutschen Flächenländern ist das die höchste Nichtbesetzungsquote. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Schwierigkeiten, Fachkräfte unverzüglich am Arbeitsmarkt zu gewinnen, zugenommen (vgl. Abbildung ). Abbildung : Nichtbesetzungsquote bei angebotenen Fachkräftestellen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Brandenburg Ostdeutschland Nichtbesetzungsquote (in Prozent) Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis. Für die nicht ausgewiesenen Jahre wurden die Daten im IABBetriebspanel nicht erhoben. Die betriebliche Reichweite der Nichtbesetzung verfügbarer Fachkräftestellen ist ein weiterer wichtiger Indikator zur Charakterisierung der Fachkräftesituation. waren % aller Betriebe des Landes mit Besetzungsschwierigkeiten konfrontiert (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Dieser Anteil hat sich in den zurückliegenden Jahren deutlich erhöht und lag bei lediglich %. Seit wiesen damit immer mehr Betriebe des Landes unbesetzte Fachkräftestellen auf. Auch in dieser Hinsicht liegt Brandenburg nunmehr über dem ost- und westdeutschen Durchschnitt. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einer kräftigen Zunahme um Prozentpunkte. Seit, als % der Betriebe des Landes ihre Stellen für qualifizierte Tätigkeiten nicht besetzen konnten, stehen

69 IAB-Betriebspanel Brandenburg also immer mehr Betriebe vor dieser Herausforderung. Auch in Ost- und Westdeutschland sind die Betriebe zunehmend mit Besetzungsschwierigkeiten konfrontiert. Allerdings gibt es dahingehend Unterschiede, in welcher Dynamik sich die Besetzungsprobleme seit entwickelt haben. Der Anteil der Betriebe mit nicht besetzten Stellen für qualifizierte Tätigkeiten hat sich seit in Brandenburg wie auch in Ostdeutschland verdreifacht und in Westdeutschland verdoppelt. Die Nichtbesetzungsquote der Wirtschaft des Landes Brandenburg weist auch für das erste Halbjahr eine beträchtliche Spannbreite zwischen den Branchen aus. Wie bereits in den Vorjahren weisen auch aktuell u. a. Betriebe des Baugewerbes und der unternehmensnahen Dienstleistungen die höchsten Nichtbesetzungsquoten auf, die öffentliche Verwaltung hingegen eine der niedrigsten (vgl. Abbildung ). Diese Aussagen treffen auch auf Ost- und Westdeutschland zu. Abbildung : Nichtbesetzungsquote für angebotene Fachkräftestellen nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Betrieben mit angezeigtem Fachkräftebedarf in Brandenburg (Stand: erstes Halbjahr) Baugewerbe Verarbeitendes Gewerbe Unternehmensnahe Dienstleistungen Übrige Dienstleistungen Gesundheits- und Sozialwesen Handel und Reparatur Öffentliche Verwaltung bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Insgesamt Quelle: Nichtbesetzungsquote (in Prozent) IAB-Betriebspanel, Welle Stellenbesetzungsprobleme hängen neben der Branche auch mit der Größe der Betriebe zusammen. Je kleiner ein Betrieb ist, umso mehr Stellen sind unbesetzt. In Kleinstbetrieben mit bis zu Beschäftigten lag der Anteil unbesetzter an allen zu besetzenden Stellen mit % deutlich über, in Großbetrieben mit % deutlich unter dem Landesdurchschnitt (vgl. ebenfalls Abbildung ). Fazit: In Brandenburg fiel die Nachfrage der Betriebe nach Fachkräften im ersten Halbjahr höher aus als im ersten Halbjahr. Gut jeder dritte Brandenburger Betrieb signalisierte Fachkräftebedarf und damit häufiger als im ost- und westdeutschen Durchschnitt. Insbesondere Dienstleistungsbranchen wie unternehmensnahe und übrige Dienstleistungen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen fragten häufiger Fachkräfte nach als. Gleichzeitig stiegen die Herausforderungen an die Betriebe, Arbeitsplätze mit qualifiziertem Personal zu besetzen. Die Nichtbesetzungsquote der Fachkräftestellen lag oberhalb der Quote Ost- und Westdeutschlands. Dennoch bleibt festzustellen, dass es der Mehrheit der Brandenburger Betriebe mit Fachkräftebedarf gelang, den überwiegenden Teil der angebotenen Fachkräftestellen auch zu besetzen. Von einem flächendeckenden Fachkräftemangel der Wirtschaft kann daher nicht gesprochen werden. Allerdings gestaltet sich die Situation in Abhängigkeit von der Branche und der Betriebsgröße sehr unterschiedlich. Vor den größten Herausforderungen stehen weiterhin Kleinstbetriebe, weil sie aus Sicht potenzieller Beschäftigter vielfach weniger attraktive Arbeitsplätze zu bieten haben (z. B. geringere Verdienstmöglichkeiten und sonstige Vergünstigungen, Arbeitszeitregelungen usw.).

70 IAB-Betriebspanel Brandenburg Betriebliche Ausbildung Die Beteiligung der Betriebe an der Berufsausbildung stellt eine entscheidende Säule zur Sicherung des Nachwuchses an Fachkräften dar. Um den künftigen Fachkräftebedarf decken zu können, betrachten die Betriebe Brandenburgs ein hohes Ausbildungsengagement auch weiterhin als eine wichtige personalpolitische Strategie. So gaben im Rahmen der. Erhebungswelle im Jahr % aller Betriebe an, die eine Neubesetzung von Fachkräftestellen in den kommenden zwei Jahren planten und dabei Probleme erwarteten, der Forcierung der eigenen Ausbildung hohe Bedeutung bei der Deckung des Bedarfs an Fachkräften beizumessen. Bis vor einigen Jahren gab es in Brandenburg im Vergleich zu den angebotenen Ausbildungsplätzen noch einen großen Überschuss an Jugendlichen, die diese nachfragten. Unter diesen Bedingungen konnten Betriebe aus einem großen Pool an Bewerberinnen und Bewerbern auswählen. Der Bund und auch die Landesregierung unternahmen große Anstrengungen, die berufliche Erstausbildung zu fördern. Inzwischen haben sich die Angebots-Nachfrage-Relationen am Ausbildungsmarkt derart verändert, dass die Betriebe angesichts deutlich gesunkener Bewerber/-innenzahlen zunehmend vor der Herausforderung stehen, geeignete Jugendliche für die angebotenen Ausbildungsstellen zu finden. Während in Brandenburg noch Ausbildungsplatzangebote auf Bewerbungen entfielen, waren es bereits. Unter den veränderten Bedingungen zeigen sich die Betriebe bei der Besetzung von Ausbildungsstellen inzwischen kompromissbereit. Ein nennenswerter Teil der Betriebe ist unter bestimmten Bedingungen durchaus bereit, auch leistungsschwächere Bewerberinnen und Bewerber bei der Stellenbesetzung zu berücksichtigen. Dies gilt insbesondere für Jugendliche mit schlechten schulischen Noten, jene ohne Schulabschluss haben noch immer deutlich geringere Ausbildungschancen.. Ausbildungsbeteiligung der Betriebe Im vorliegenden Bericht zur Auswertung des IAB-Betriebspanels gelten als Ausbildungsbetriebe jene, auf die mindestens eines der folgenden Merkmale zutrifft: Ausbildung von Auszubildenden zum Befragungszeitpunkt, Abschluss von Neuverträgen für das zum Zeitpunkt der Befragung zu Ende gehende Ausbildungsjahr oder für das beginnende Ausbildungsjahr, geplanter Abschluss von Neuverträgen für das zum Zeitpunkt der Befragung beginnende Ausbildungsjahr, Ausbildung von Auszubildenden mit erfolgreichem Abschluss der Ausbildung in den ersten Monaten des Befragungsjahres und damit vor dem Stichtag der Befragung im dritten Quartal des Jahres. Ausbildungsberechtigte Betriebe Um den Fachkräftenachwuchs durch eigene Ausbildung sichern zu können, müssen die Betriebe über eine entsprechende Berechtigung verfügen. In Brandenburg waren % aller Betriebe ausbildungsberechtigt. In Ostdeutschland konnten anteilig mit % etwas weniger Betriebe diese Berechtigung vorweisen. Brandenburg zählte damit zusammen mit Sachsen-Anhalt zu den Ländern mit den höchsten Anteilswerten. In Westdeutschland waren % aller Betriebe berechtigt, auszubilden. Vgl. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg - Ergebnisse der neunzehnten Welle des Betriebspa- nels, a. a. O., S. ff. Zu erweiterten Angebots-Nachfragerelationen (eanr) vgl. BIBB (Hrsg.): Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge, Aus- bildungsplatzangebot und -nachfrage / Zeitreihe ab, Tabelle nach Bundesländern. Download unter: Vgl. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg - Ergebnisse der achtzehnten Welle des Betriebspanels, a. a. O., S. ff. Auszubildende = Auszubildende und Beamtenanwärterinnen und -anwärter Im Vergleich zu anderen Definitionen ist das in die nachfolgende Betrachtung einbezogene Sample an Ausbildungsbe- trieben somit über zwei Jahre relativ weit gefasst, was gegenüber anderen Definitionen berücksichtigt werden muss. Die BA oder das BIBB definieren einen Betrieb als Ausbildungsbetrieb, sofern zu einem bestimmten Stichtag mindestens ein/e Auszubildende/r im Betrieb tätig ist.

71 IAB-Betriebspanel Brandenburg Somit fiel der Abstand zwischen Brandenburg und Westdeutschland mit Prozentpunkten relativ gering aus. Der Anteil der ausbildungsberechtigten an allen Betrieben ist ähnlich wie auch in Ostund Westdeutschland seit vielen Jahren relativ stabil, er schwankt seit in Brandenburg zwischen % und %. Eine relativ hohe Stabilität des Anteils ausbildungsberechtigter Betriebe ist auch für viele Branchen der Wirtschaft des Landes erkennbar. Seit Jahren weisen das verarbeitende Gewerbe wie auch das Bauwesen mit großem Abstand die höchsten Anteile an ausbildungsberechtigten Betrieben auf (: % bzw. %). In anderen Branchen wie z. B. den übrigen Dienstleistungen ist der Anteil dieser Betriebe hingegen geringer (: %). Insgesamt bleibt festzuhalten, dass es in Bezug auf die Ausbildungsberechtigung der Betriebe zwischen den Branchen der Brandenburger Wirtschaft auch eine große Spannbreite gab. Auch aktuell sind größere Betriebe wesentlich häufiger ausbildungsberechtigt als kleinere. waren es % aller Groß- und % aller mittleren Betriebe, hingegen % der Klein- und % der Kleinstbetriebe mit bis zu Beschäftigten. An den Unterschieden hinsichtlich der vorliegenden Ausbildungsberechtigung hat sich seit kaum etwas verändert, denn auch dieser Anteilswert erweist sich bei den einzelnen Betriebsgrößenklassen insgesamt als relativ stabil. Der identifizierte Zusammenhang zwischen Ausbildungsberechtigung und Betriebsgröße gilt nicht nur für Brandenburg, sondern ist auch in Ost- und Westdeutschland zu beobachten. war der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe Brandenburgs in Kleinst- und Kleinbetrieben höher als in Ostdeutschland, in mittleren und Großbetrieben identisch. Ausbildungsbeteiligung der Betriebe Nicht alle Betriebe, die über eine Ausbildungsberechtigung verfügen, bilden tatsächlich aus. Der Anteil ausbildender an allen Betrieben lag in Brandenburg bei %, in Ostdeutschland ebenfalls bei %, in Westdeutschland bei %. Nachfolgend bezieht sich die Ausbildungsbeteiligung stets auf den Anteil ausbildender Betriebe an allen Betrieben mit Ausbildungsberechtigung. beteiligten sich % aller ausbildungsberechtigten Betriebe Brandenburgs an der beruflichen Erstausbildung und damit anteilig weniger als in den meisten anderen ostdeutschen Ländern (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Während sich die Ausbildungsbeteiligung westdeutscher Betriebe seit mehr als Jahren als relativ stabil erweist, hat es in Brandenburg ähnlich wie in Ostdeutschland in den zurückliegenden Jahren einen deutlichen Rückgang gegeben. Allerdings zeichnen sich seit für das Land Brandenburg Stabilisierungstendenzen ab, in Ostdeutschland bereits seit. Die Ausbildungsbeteiligung der Brandenburger Betriebe bewegte sich seitdem jährlich zwischen % und % und lag damit weiterhin unterhalb der westdeutschen, aber auch unterhalb der ostdeutschen Vergleichswerte (vgl. Abbildung ).

72 IAB-Betriebspanel Brandenburg Abbildung : Ausbildungsbeteiligung aller Betriebe und aller ausbildungsberechtigten Betriebe in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis Anteil ausbildender Betriebe an allen und an ausbildungsberechtigten Betrieben (in Prozent) ausbildungsberechtigte Betriebe alle Betriebe Ostdeutschland Brandenburg Westdeutschland Westdeutschland Ostdeutschland Brandenburg Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis Ausbildungsbeteiligung der Betriebe nach Branchen und Betriebsgrößenklassen Die Ausbildungsbeteiligung der einzelnen Branchen war auch unterschiedlich hoch. Das zeigt sich in einer beachtlichen Spannbreite im Ausbildungsengagement der Brandenburger Betriebe: Die höchste Ausbildungsbeteiligung wies die öffentliche Verwaltung aus ( %). Eine ebenfalls überdurchschnittlich hohe Ausbildungsbeteiligung wenngleich mit erheblichem Abstand zu erstgenannter Branche zeichnete sich für das verarbeitende Gewerbe ab ( %). Leicht über dem Durchschnitt lag auch das Ausbildungsengagement der Betriebe der beiden beschäftigungsstarken Branchen unternehmensnahe Dienstleistungen sowie Handel und Reparatur ( % bzw. %). Mit lediglich % fiel die Ausbildungsbeteiligung im Gesundheits- und Sozialwesen relativ gering aus. Diesen unterdurchschnittlichen Anteil erreichte auch das Baugewerbe, obwohl der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe hier sehr hoch war. Diese Situation ist für das Bauwesen insofern bemerkenswert, da es nicht nur einen überdurchschnittlich hohen Bedarf an Fachkräften für anzeigte, sondern zugleich vor zum Teil wesentlich größeren Schwierigkeiten als andere Bereiche der Wirtschaft stand, diesen zu decken (siehe auch Kapitel.). Auch die nur geringfügig überdurchschnittlich hohe Ausbildungsbeteiligung der Betriebe der unternehmensnahen Dienstleistungen ist vor demselben Hintergrund zu hinterfragen. Der Widerspruch insbesondere für Betriebe dieser Branche könnte sich vor allem damit erklären lassen, dass diese gegenüber dem Landesdurchschnitt über einen deutlich überdurchschnittlich hohen Anteil an Beschäftigten mit einfachen Tätigkeiten verfügt ( %). Folglich belief sich der Anteil der Tätigkeiten, für die eine berufliche Ausbildung erforderlich ist, auf unterdurchschnittliche % (siehe auch Kapitel.). Wenngleich die Ausbildungsbeteiligung im Durchschnitt aller Betriebe des Landes Brandenburg im Jahr um insgesamt Prozentpunkte unter dem der westdeutschen Betriebe lag, gestaltete sich die Situation für die einzelnen Branchen sehr unterschiedlich. Die öffentliche Verwaltung zeigte sich in Brandenburg wie in Westdeutschland gleichermaßen ausbildungsaktiv. In der überwiegenden Mehrzahl der Branchen Brandenburgs war der Anteil der ausbildenden an allen ausbildungsberechtigten Betrieben jedoch geringer als in Westdeutschland. Besonders hoch war der Abstand in den beiden beschäftigungsstarken Branchen Handel und Reparatur sowie Gesundheits- und Sozialwesen. Wie bereits dargestellt, hat sich die Ausbildungsbeteiligung der Betriebe des Landes Brandenburg in den letzten Jahren stabil entwickelt. Daher erscheint die Frage interessant, in welchem Maße die

73 IAB-Betriebspanel Brandenburg einzelnen Branchen daran beteiligt waren. Im Vergleich zwischen und fällt das stark gestiegene Engagement der öffentlichen Verwaltung in der betrieblichen Ausbildung auf ( Prozentpunkte). Aufgrund ihres geringen Anteils an den Beschäftigten insgesamt dürfte sich der Einfluss dieser positiven Entwicklung aber relativieren. Unter den vier großen Branchen des Landes hat nur der Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen den Stand von halten können. In den drei anderen Branchen war die Ausbildungsbeteiligung rückläufig, im verarbeitenden Gewerbe fiel der Rückgang mit Prozentpunkten am höchsten aus. Die Ausbildungsbeteiligung steigt mit der Größe der Betriebe das trifft auf Brandenburg, aber auch auf Ost- und Westdeutschland zu. Bildeten in Brandenburg lediglich % aller ausbildungsberechtigten Kleinstbetriebe aus, traf dies bereits auf % aller Kleinbetriebe zu. Von mittleren und Betrieben mit und mehr Beschäftigten bildeten % bzw. % aus. Im Vergleich mit Westdeutschland zeigt sich, dass sich die Ausbildungsbeteiligung größerer Betriebe kaum voneinander unterschied, Brandenburgs Großbetriebe waren gegenüber westdeutschen Betrieben dieser Größe sogar noch etwas ausbildungsaktiver. Der zu Westdeutschland insgesamt bestehende große Abstand in der Ausbildungsbeteiligung erklärt sich vor allem mit der deutlich geringeren Ausbildungsbeteiligung der Kleinstbetriebe. Zwar beteiligte sich diese Betriebsgruppe auch in Westdeutschland erheblich seltener als der Durchschnitt der Betriebe an der Ausbildung, deren Anteil belief sich dort aber auf %, in Brandenburg hingegen auf lediglich %. Bei Kleinbetrieben war der Abstand nicht derart groß: Er betrug Prozentpunkte zu Ungunsten Brandenburgs. Vor dem Hintergrund des hohen Gewichts von Kleinst- und Kleinbetrieben dürfte sich letztlich der erhebliche Abstand zu Westdeutschland erklären. Struktur der Ausbildungslandschaft Wie in den Vorjahren hatten die beschäftigungsstarken Branchen verarbeitendes Gewerbe, Handel und Reparatur, unternehmensnahe Dienstleistungen sowie Gesundheits- und Sozialwesen auch einen hohen Anteil an allen Auszubildenden und damit an den Ausbildungsleistungen der Brandenburger Wirtschaft. Dieser Anteil belief sich auf ca. % und lag damit um Prozentpunkte über ihrem Anteil an den Beschäftigten ( %). Werden die Branchen im Einzelnen betrachtet, so werden durchaus Abweichungen zwischen beiden Anteilswerten erkennbar: Das trifft in besonderer Weise auf das Gesundheits- und Sozialwesen zu, denn hier lag der Anteil der Auszubildenden um Prozentpunkte über dem Beschäftigtenanteil. Wie bereits in den letzten Jahren entfiel damit auch die größte Zahl der Auszubildenden auf das Gesundheits- und Sozialwesen ( %). Im verarbeitenden Gewerbe belief sich der Unterschied zwischen den hier betrachteten beiden Anteilswerten auf Prozentpunkte. Trotz unterschiedlicher Höhe in der Differenz betrug die Ausbildungsquote in beiden Bereichen %, womit sie oberhalb des Landesdurchschnitts ( %) lag. In den Bereichen Handel und Reparatur sowie unternehmensnahe Dienstleistungen lag der Anteil der Auszubildenden geringfügig unter dem an den Beschäftigten, wodurch die Ausbildungsquote mit % dem Landesdurchschnitt entsprach. Die geringsten Ausbildungsleistungen mit je nur rund % Ausbildungsquote wiesen das Baugewerbe, die übrigen Dienstleistungen, aber auch die öffentliche Verwaltung aus (vgl. Tabelle ). Zur Veränderung der Ausbildungsbeteiligung der Betriebe nach Betriebsgrößenklassen vgl.: Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg - Ergebnisse der neunzehnten Welle des Betriebspanels, a. a. O., S. f.

74 IAB-Betriebspanel Brandenburg Tabelle : Verteilung der Beschäftigten und Auszubildenden sowie Ausbildungsquote nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg Branche/Betriebsgrößenklasse Anteil an allen Beschäftigten Anteil an allen Auszubildenden Ausbildungsquote Prozent Land- und Forstwirtschaft* Bergbau, Energie, Wasser, Abfall* Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr, Information u. Kommunikation* Finanz- u. Versicherungsdienstleistungen* Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht* Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbszweck* Öffentliche Verwaltung Brandenburg bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Brandenburg * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte nur eingeschränkt interpretierbar. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Werden die Betriebsgrößenklassen betrachtet, fielen die Ausbildungsleistungen in Kleinstbetrieben auch nur unterdurchschnittlich hoch aus. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Kleinstbetriebe des Landes Brandenburg wie im Folgenden dargestellt wird seit Jahren mit überdurchschnittlich starken Problemen bei der Besetzung der angebotenen Ausbildungsplätze konfrontiert sind. Demgegenüber entsprach die Ausbildungsquote kleiner Betriebe mit bis Beschäftigten dem Landesdurchschnitt. Mittlere Betriebe mit bis Beschäftigten und Großbetriebe beteiligten sich gemessen an ihren Beschäftigtenanteilen überdurchschnittlich an der Ausbildung im Land Brandenburg.. Besetzung angebotener Ausbildungsplätze Bereits in den letzten Jahren waren die Herausforderungen erkennbar, vor denen die Betriebe Brandenburgs bei der Besetzung ihrer bereitgestellten Ausbildungsplätze stehen. Wie es den Betrieben gelingt, die angebotenen Ausbildungsstellen zu besetzen, hat auch Konsequenzen für die Deckung ihres Fachkräftebedarfs. Besetzungsschwierigkeiten das zweite Jahr in Folge verringert % aller ausbildungsberechtigten Betriebe Brandenburgs hatten neue Ausbildungsplätze für das zum Zeitpunkt der Befragung zu Ende gehende Ausbildungsjahr / angeboten (Ostdeutschland ebenfalls %, Westdeutschland %). Von diesen Betrieben konnte mit % fast die Hälfte mindestens einen der angebotenen Plätze nicht besetzen (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Dennoch verringerte sich dieser Anteil in Brandenburg bereits das zweite Jahr in Folge. Obwohl sich die betriebliche Reichweite der Besetzungsproblematik gegenüber dem Vorjahr spürbar verringerte, fand dies keinen Niederschlag in der Veränderung der Nichtbesetzungsquote. Der Anteil unbesetzt gebliebener an allen angebotenen Ausbildungsstellen betrug %, was gegenüber dem Vorjahr einer leichten Zunahme um knapp Prozentpunkt entsprach. Im ostdeutschen Länder

75 IAB-Betriebspanel Brandenburg vergleich gehörte Brandenburg somit weiterhin zu den Bundesländern mit den höchsten Anteilen unbesetzter Ausbildungsplätze (vgl. Abbildung ). Abbildung : Anteil der Betriebe mit unbesetzten Ausbildungsplätzen an allen Betrieben mit angebotenen Ausbildungsplätzen und Anteil unbesetzter an allen angebotenen Ausbildungsplätzen in Brandenburg und Westdeutschland bis Anteil der Betriebe an allen Betrieben mit Angeboten (in Prozent) Anteil der Betriebe Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Anteil unbesetzter Stellen Anteil unbesetzter an angebotenen Stellen (in Prozent) Quelle: Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland IAB-Betriebspanel, Wellen bis. Für das nicht ausgewiesene Jahr wurden die Daten im IAB-Betriebspanel nicht erhoben. Die Anzahl der von der Bundesagentur für Arbeit (BA) ausgewiesenen unbesetzten Ausbildungsplätze ist deutlich niedriger als nach den Ergebnissen des IAB-Betriebspanels. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich bei der BA-Statistik um eine Meldestatistik handelt: Betriebe melden ihre zu besetzenden Ausbildungsplätze der BA. Die von der BA ausgewiesenen unbesetzten Ausbildungsstellen sind Stellen, die nicht besetzt wurden und vom Betrieb aktiv zurückgezogen wurden. Im Umkehrschluss sind die verbleibenden Stellen nicht zwangsläufig besetzt. Darunter gibt es auch Stellen, die zwar nicht besetzt wurden, wobei der Betrieb aber die Stellenmeldung aufrechterhält. So ein Betrieb würde im IABBetriebspanel angeben, dass er einen unbesetzten Ausbildungsplatz hat. In der BA-Statistik taucht er bei unbesetzten Ausbildungsplätzen nur dann auf, wenn erstens der Ausbildungsplatz der BA gemeldet wurde und zweitens die BA informiert wurde, dass der Platz nicht besetzt werden konnte.

76 IAB-Betriebspanel Brandenburg Wie die Entwicklung seit zeigt, ist es in den letzten Jahren für die Betriebe des Landes Brandenburg schwierig, den Fachkräftebedarf mittels eigener Ausbildung zu decken. Besetzungsschwierigkeiten v. a. im Baugewerbe, im Bereich Handel und Reparatur sowie in Kleinstbetrieben Zwischen den einzelnen Branchen der Wirtschaft gibt es hinsichtlich der Besetzungsprobleme weiterhin große Unterschiede. Das betrifft sowohl den Anteil der Betriebe mit nicht besetzten Ausbildungsstellen als auch den Anteil nicht besetzter an allen angebotenen Ausbildungsplätzen. Wie beträchtlich die Spannbreite ist zeigt sich daran, dass zwischen der Branche mit dem höchsten und dem niedrigsten Anteil nicht besetzter an allen angebotenen Ausbildungsplätzen ca. Prozentpunkte lagen. Ähnlich hoch war diese Spannbreite bei Betrachtung des Anteils der Betriebe mit nicht besetzten Ausbildungsstellen ( Prozentpunkte). Auch gab es Branchen, auf die sich die Besetzungsprobleme besonders konzentrierten. Beide Anteilswerte fielen wie schon im Vorjahr im Baugewerbe und im Bereich Handel und Reparatur besonders hoch aus. In beiden Branchen waren davon % bzw. % der Betriebe und % bzw. % der angebotenen Ausbildungsstellen betroffen. Im Baugewerbe haben sich beide Anteilswerte gegenüber dem Vorjahr kaum verändert, im Bereich Handel und Reparatur haben sich die Besetzungsprobleme zwar verringert, sie blieben aber erheblich größer als im Durchschnitt der Brandenburger Wirtschaft. Vor allem für das Baugewerbe gilt nach wie vor, dass es hier derzeit nicht nur besonders schwierig ist, Bewerberinnen und Bewerber für angebotene Fachkräftestellen zu gewinnen, sondern seine Betriebe waren auch weniger erfolgreich als der Durchschnitt aller Branchen bei der Gewinnung von Nachwuchskräften. Vor diesem Hintergrund waren die Ausbildungsleistungen des Brandenburger Baugewerbes gemessen an der Ausbildungsquote aller Betriebe mit rund % unterdurchschnittlich hoch. Die Besetzungsschwierigkeiten im verarbeitenden Gewerbe entsprachen in etwa dem Durchschnitt der Brandenburger Wirtschaft. Das betraf sowohl den Anteil der Betriebe mit unbesetzten Ausbildungsstellen als auch die Nichtbesetzungsquote. Im Vergleich zum Vorjahr war dabei zwar der Anteil der betreffenden Betriebe rückläufig (- Prozentpunkte), die Nichtbesetzungsquote hat sich allerdings erhöht ( Prozentpunkte). Aber es gab auch Branchen, denen es vergleichsweise gut gelungen ist, Ausbildungsplätze zu besetzen. Zu diesen gehört nach wie vor die öffentliche Verwaltung. Hier waren von Besetzungsschwierigkeiten lediglich % der Betriebe und nur % der angebotenen Ausbildungsplätze betroffen. Erhebliche Unterschiede hinsichtlich des Erfolgs bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen bestehen weiterhin zwischen kleineren und größeren Betrieben. Brandenburgs Kleinst- und Kleinbetriebe waren auch bei der Besetzung der angebotenen Ausbildungsplätze weniger erfolgreich als mittlere und Großbetriebe. Die Gruppe der Kleinstbetriebe stellte insgesamt knapp ein Viertel der für das Ausbildungsjahr / insgesamt angebotenen Ausbildungsplätze ( %). Dieser Anteil entsprach weitgehend ihrem Beschäftigtenanteil ( %). In diesen Betrieben konnte jedoch mit % wieder über die Hälfte aller angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Situation in der Gruppe der Kleinstbetriebe allerdings entschärft (: %). In Kleinbetrieben blieben gegenüber dem Vorjahr anteilig etwas mehr, in mittleren deutlich mehr Ausbildungsstellen unbesetzt. Lediglich in den Großbetrieben Brandenburgs ist die Situation mit der des Vorjahres in etwa vergleichbar. In Westdeutschland gelang es mit zunehmender Betriebsgröße ebenfalls besser, Ausbildungsplätze zu besetzen. Die Anteile unbesetzt gebliebener Ausbildungsplätze waren allerdings in einzelnen Betriebsgrößenklassen deutlich geringer als in Brandenburg. Einzig bei Großbetrieben gab es keinen Unterschied zwischen Brandenburg und Westdeutschland. Die Situation stellt sich für kleinere und größere Betriebe somit grundsätzlich unterschiedlich dar. Die überdurchschnittlich hohe Nichtbesetzungsquote kleinerer Betriebe verweist auf strukturelle Nachteile von Betrieben dieser Größenklasse.

77 IAB-Betriebspanel Brandenburg. Übergang von Ausbildung in Beschäftigung Einfluss auf die Deckung des Fachkräftebedarfs hat auch, ob die erfolgreich ausgebildeten Absolventinnen und Absolventen von den Betrieben übernommen werden. In % aller Ausbildungsbetriebe des Landes Brandenburg haben junge Menschen ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Das waren % aller Betriebe des Landes. Übernahmequote auf hohem Niveau Im Jahr hatten Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen in Brandenburg erneut bessere Chancen als im Vorjahr, von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden. Die Erhöhung der Übernahmequote fiel mit ca. Prozentpunkten sehr hoch aus. Erstmals war die Übernahmequote Brandenburger Betriebe mit % fast genauso hoch wie jene der west- und der ostdeutschen Betriebe (jeweils %) (vgl. Abbildung ). In % aller Betriebe Brandenburgs wurden alle Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen übernommen. Das entspricht einem überdurchschnittlich hohen Anteilswert (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Weitere % der Betriebe Brandenburgs übernahmen zumindest einen Teil der Absolventinnen und Absolventen. % der Betriebe gaben allerdings an, keine einzige Absolventin bzw. keinen einzigen Absolventen übernommen zu haben. Im Vergleich zu Ost- wie auch Westdeutschland fiel dieser Anteil niedriger aus (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). In Ost- und Westdeutschland waren die Relationen der hier betrachteten Übernahmeformen grundsätzlich ähnlich. Nach Angaben der Brandenburger Betriebe haben knapp Tsd. junge Menschen ihre berufliche Erstausbildung erfolgreich abgeschlossen. % von ihnen waren weiblich, % männlich. Von den Absolventinnen und Absolventen wurden jeweils % übernommen. Abbildung : Übernahmequoten in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis Übernahmequote (in Prozent) Westdeutschland Ostdeutschland Brandenburg Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis Deutlicher Anstieg unbefristeter Übernahmen Mit der Übernahme nach der Ausbildung verbindet sich noch immer für einen erheblichen Teil der Absolventinnen und Absolventen die Frage nach ihrer persönlichen Perspektive, die sich unter anderem daran knüpft, ob die Übernahme unbefristet oder befristet erfolgt. Von allen Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen Brandenburgs wurde knapp jede/r dritte ( %) in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Dies waren erfreulicherweise anteilig deutlich mehr als ( %), als diese Information im IAB-Betriebspanel zuvor erhoben wurde. Der Anteil befristeter Übernahmen

78 IAB-Betriebspanel Brandenburg war in Brandenburg in den Jahren und mit % gleich hoch. Während in Brandenburg und auch in Ostdeutschland anteilig weniger Absolventinnen und Absolventen unbefristet als befristet übernommen werden, ist diese Relation in Westdeutschland umgekehrt. Hier erhielten % aller Absolventinnen und Absolventen einen unbefristeten Arbeitsvertrag, % einen befristeten (vgl. Abbildung ). Abbildung : Art und Formen der Übernahme der Ausbildungsabsolventen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland und Brandenburg % Ostdeutschland Westdeutschland Anteil der übernommen Absolventen (in Prozent) % % % % % % % % % % unbefristet übernommen befristet übernommen nicht übernommen Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen und Der Anteil befristet übernommener Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen differiert nach dem Geschlecht nur geringfügig. wurden in Brandenburg % der Absolventinnen und % der Absolventen befristet übernommen. Hinter stark gestiegenen Übernahmequoten verbergen sich in Brandenburg und Westdeutschland unterschiedliche Entwicklungen am Ausbildungsmarkt Die Betriebe Brandenburgs betrachten wie bereits eingangs hervorgehoben die eigene Ausbildung als wichtigen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs. Dafür sprechen einerseits eine relativ hohe Stabilität beim Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe in den letzten Jahren (siehe auch Kapitel.). Andererseits erweist sich der Anteil jener Betriebe, die Ausbildungsplätze für das zum jeweiligen Befragungszeitpunkt zu Ende gehende Ausbildungsjahr angeboten haben, als relativ konstant. Ähnliche Entwicklungen waren auch in Ost- und Westdeutschland zu beobachten. Von der Bedeutung der eigenen Ausbildungsbemühungen zur Sicherung des Bedarfs an Fachkräften zeugen auch die sich längerfristig zunehmend verstärkenden Übernahmeaktivitäten der Betriebe. Wie bereits dargestellt, haben Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen in Brandenburg immer bessere und inzwischen sogar nahezu genauso gute Chancen wie in Westdeutschland, nach der Ausbildung eine Beschäftigung im Ausbildungsbetrieb aufzunehmen. Um einschätzen zu können, welchen Beitrag die Übernahme von Ausbildungsabsolventinnen und absolventen für die Deckung des Fachkräftebedarfs leistet, stellt sich die Frage, welche personellen Volumina und welche Entwicklungen sich hinter den Übernahmequoten in Brandenburg und Westdeutschland verbergen. Daher ist es wichtig, der Entwicklung der Übernahmequoten die Entwicklung der absoluten Zahl des Fachkräftenachwuchses gegenüberzustellen. Die Analyse zeigt dabei eine für beide Regionen unterschiedliche Entwicklung. Hinter den in den letzten Jahren stark angestiegenen Übernahmequoten der Brandenburger Betriebe verbirgt sich letztlich eine leicht gesunkene Zahl

79 IAB-Betriebspanel Brandenburg übernommener Jugendlicher. Obwohl sich die Übernahmequote in Brandenburg zwischen und von % auf % erhöht und somit fast verdoppelt hat, sind in absoluten Zahlen betrachtet gut % weniger Jugendliche als übernommen worden (Ostdeutschland Rückgang um %). Ganz anders hat sich demgegenüber die Situation in Westdeutschland entwickelt. Zwar hat sich auch hier die Übernahmequote weiter erhöht, denn sie ist von % in auf % in gestiegen. Im Unterschied zu Brandenburg hat sich damit aber zugleich die absolute Zahl der übernommenen Jugendlichen erhöht und zwar um %. Das bedeutet, hinter der Erhöhung der Übernahmequoten verbergen sich in Brandenburg und Westdeutschland ganz unterschiedliche Potenziale an betrieblichem Fachkräftenachwuchs. Während trotz spürbar gestiegener Übernahmeaktivitäten der Betriebe seit der Umfang des Fachkräftenachwuchses aus der betrieblichen Ausbildung in Brandenburg heute nur ganz knapp dem Ausgangsniveau entspricht, ist es westdeutschen Betrieben gelungen, ihr Potenzial an Nachwuchsfachkräften um rund ein Viertel aufzustocken. Übernahmechancen nach Branchen und Betriebsgrößenklassen Bei einer in den letzten Jahren stark gestiegenen Übernahmequote der Brandenburger Betriebe insgesamt gestalten sich die Übernahmechancen für Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen nach Branchen und Betriebsgrößenklassen weiterhin unterschiedlich. Überdurchschnittlich hohe Übernahmequoten hatten junge Menschen, die ihre Ausbildung erfolgreich abschlossen, im produzierenden Gewerbe (Bergbau, Energie, Wasser, Abfall, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe) mit durchschnittlich %. Im Dienstleistungssektor waren die Chancen etwas geringer, sie lagen hier durchschnittlich bei %. Innerhalb des Dienstleistungsbereichs gab es zwischen den einzelnen Branchen zum Teil erhebliche Unterschiede: zeichneten sich Betriebe der übrigen wie auch der unternehmensnahen Dienstleistungen durch besonders hohe Übernahmequoten aus ( % bzw. %), die des Gesundheits- und Sozialwesens hingegen durch eine besonders niedrige ( %). Ebenfalls unterdurchschnittlich waren die Übernahmechancen im Bereich Handel und Reparatur ( %) (vgl. Tabelle ). Anders als in Westdeutschland, wo die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme nach absolvierter Ausbildung mit der Größe des Ausbildungsbetriebes steigt, war sie in Brandenburg in kleineren Betrieben etwas höher als in größeren. Insgesamt aber waren die Unterschiede zwischen den einzelnen Betriebsgrößenklassen in Brandenburg nicht sehr groß. Die Bedeutung von Befristungen lag in Brandenburgs Kleinst-, mittleren und Großbetrieben auf einem ähnlichen Niveau, lediglich bei Kleinbetrieben fiel sie mit knapp zwei Fünfteln stark unterdurchschnittlich aus (vgl. ebenfalls Tabelle ).

80 IAB-Betriebspanel Brandenburg Tabelle : Übernahmequote und Anteil befristeter Übernahmen nach Branchen, Betriebsgrößenklassen und Geschlecht in Brandenburg und Westdeutschland Branche/Betriebsgrößenklasse Brandenburg Anteil befristeter Übernahmequote Übernahmen Westdeutschland Anteil befristeter Übernahmequote Übernahmen Prozent Prozent Insgesamt bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Insgesamt Weiblich Männlich Insgesamt Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin Ostdeutschland Land- und Forstwirtschaft* Bergbau, Energie, Wasser, Abfall* Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr, Information u. Kommunikation* Finanz- u. Versicherungsdienstleistungen* Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht* Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbszweck* Öffentliche Verwaltung * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte für Brandenburg nur eingeschränkt interpretierbar. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Fazit: Aufgrund demografischer Veränderungen haben Betriebe immer geringere Wahlmöglichkeiten bei der Besetzung der von ihnen angebotenen Ausbildungsplätze. Seit hat sich in Brandenburg erfreulicherweise die Ausbildungsbeteiligung ausbildungsberechtigter Betriebe stabilisiert. Bestehende Herausforderungen für die Betriebe bei der Besetzung ihrer Ausbildungsplätze verblieben auch auf hohem Niveau. Der Anteil der Betriebe mit Besetzungsschwierigkeiten konnte weiterhin reduziert werden, jedoch blieb davon etwa die Hälfte aller Ausbildungsbetriebe betroffen. Auch haben sich die verringerten Besetzungsschwierigkeiten bisher nur verhalten im Anteil unbesetzter Ausbildungsplätze niedergeschlagen. Die sich bereits in den letzten Jahren abzeichnende kontinuierliche Erhöhung der Übernahmequote von Ausbildungsabsolvent/-innen lag erstmalig fast auf dem Niveau der westdeutschen Betriebe. Aufgrund der demografischen Entwicklung hat sich die absolute Zahl übernommener Absolventinnen und Absolventen allerdings seit nicht erhöht. Positiv zu verzeichnen ist eine Zunahme des Anteils unbefristeter Übernahmen in Brandenburg, während der Anteil befristeter Übernahmen seit stabil blieb. Vor dem Hintergrund einer seit zunehmenden Nachfrage nach Fachkräften gestaltet es sich für die Betriebe des Landes Brandenburg nach wie vor schwierig, diesen Bedarf aus der betrieblichen Ausbildung zu decken.

81 IAB-Betriebspanel Brandenburg Weiterbildung Neben der Ausbildung ist das eigene Weiterbildungsengagement eine weitere wichtige Strategie der Betriebe Brandenburgs zur Sicherung des Fachkräftebedarfs. Empirische Daten über betriebliche Weiterbildungsaktivitäten werden regelmäßig im IAB-Betriebspanel erhoben und ausgewertet. Im Vergleich zu anderen Datenquellen ist zu berücksichtigen, dass sich das IAB-Betriebspanel ausschließlich auf formal-organisierte betriebliche Weiterbildung bezieht, welche von Betrieben durch Freistellung und bzw. oder Übernahme aller oder eines Teils der Kosten unterstützt wird. Andere Formen der Weiterbildung finden keine Berücksichtigung. Weiterhin ist zu beachten, dass im IAB-Betriebspanel sämtliche Angaben zur betrieblichen Weiterbildung für das jeweils erste Halbjahr erhoben werden.. Betriebliche Weiterbildungsbeteiligung Seit Anfang der er Jahre ist der Anteil weiterbildender Betriebe sowohl in Brandenburg als auch in Ost- wie in Westdeutschland in der Tendenz kräftig gestiegen. In den letzten Jahren waren die Betriebe Brandenburgs zum Teil weiterbildungsaktiver als der Durchschnitt der ost- und der westdeutschen Betriebe. Das trifft in besonderer Weise auf das Jahr zu. Aktuell übersteigt das Weiterbildungsengagement nicht nur den Durchschnitt der ost- wie auch der westdeutschen Betriebe, sondern fällt auch unter allen ostdeutschen Ländern am höchsten aus. Brandenburg hat mit % einen neuen Spitzenwert erreicht. Im Unterschied zu Ost- und Westdeutschland unterstützten noch mehr Brandenburger Betriebe als im Vorjahr Maßnahmen der betrieblichen Fort- und Weiterbildung. In Ostdeutschland blieb das betriebliche Engagement unverändert, in Westdeutschland war es rückläufig (vgl. Abbildung ). Abbildung : Anteil der Betriebe mit Weiterbildungsmaßnahmen an allen Betrieben in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Brandenburg Anteil der Betriebe mit Weiterbildung an allen Betrieben (in Prozent) Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis. Für die nicht ausgewiesenen Jahre wurden die Daten im IABBetriebspanel nicht erhoben. Vgl. Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg - Ergebnisse der neunzehnten Welle des Betriebspa- nels, a. a. O., S. ff.

82 IAB-Betriebspanel Brandenburg Weiterbildungsbeteiligung der Betriebe nach Branchen und Betriebsgrößenklassen Bei der Weiterbildungsbeteiligung bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Der Anteil weiterbildender Betriebe ist in der öffentlichen Verwaltung sowie im Gesundheitsund Sozialwesen wie bereits in den Vorjahren deutlich höher als in anderen Branchen der Wirtschaft des Landes. In den genannten Bereichen unterstützten % bzw. % der Betriebe die Weiterbildung ihrer Beschäftigten. Die hohe Weiterbildungsbeteiligung der Betriebe und Einrichtungen dieser Branchen dürfte u. a. mit bestehenden bereichsspezifischen gesetzlichen Verpflichtungen zur Weiterbildung und entsprechenden gesetzlichen Regelungen zur Finanzierung zusammenhängen. Auch in Ost- wie in Westdeutschland gehören die genannten Branchen zu den Branchen mit der höchsten Weiterbildungsbeteiligung. Von den vier beschäftigungsstarken Branchen Brandenburgs wiesen nur noch die unternehmensnahen Dienstleistungen eine überdurchschnittlich hohe Weiterbildungsbeteiligung auf ( %). Schlusslicht in Brandenburg und ebenso in Ost- und Westdeutschland waren erneut die übrigen Dienstleistungen. Im Unterschied zu Ost- und Westdeutschland hat sich die Weiterbildungsbeteiligung der Brandenburger Betriebe dieser Branche gegenüber dem Vorjahr aber deutlich erhöht und lag bei %, während sie in Ost- und Westdeutschland weiterhin jeweils rund ein Drittel betrug (vgl. Abbildung ). Abbildung : Anteil der Betriebe mit Weiterbildungsmaßnahmen an allen Betrieben nach ausgewählten Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland (Stand: erstes Halbjahr) Öffentliche Verwaltung Gesundheits- und Sozialwesen Unternehmensnahe Dienstleistungen Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Übrige Dienstleistungen bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Insgesamt Anteil der Betirebe mit Weiterbildung an allen Betrieben (in Prozent) Brandenburg Ostdeutschland Westdeutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Das Weiterbildungsengagement der Betriebe hängt außerdem wesentlich von der Betriebsgröße ab. So nimmt der Anteil weiterbildungsaktiver Betriebe mit der Beschäftigtenzahl deutlich zu. Alle Betriebe ab Beschäftigten haben im ersten Halbjahr entsprechende Maßnahmen durchgeführt, gegenüber % aller Kleinstbetriebe mit bis zu Beschäftigten. Der aufgezeigte Zusammenhang zwischen Betriebsgröße und Weiterbildungsbeteiligung ist keine Spezifik des Landes Brandenburg, sondern lässt sich ebenso in Ost- und Westdeutschland beobachten. Die für die einzelnen Betriebsgrößenklassen ermittelte Weiterbildungsbeteiligung unterscheidet sich zwischen Brandenburg, Ost- und Westdeutschland im Allgemeinen nicht erheblich. Allerdings ist hervorzuheben, dass Brandenburgs Betriebe aller Größenklassen derzeit aktiver sind als Betriebe jeweils vergleichbarer Größe in Ost- und Westdeutschland.

83 IAB-Betriebspanel Brandenburg. Weiterbildungsbeteiligung der Beschäftigten Angaben des IAB-Betriebspanels zum Teilnehmendenumfang betrieblicher Weiterbildungsmaßnahmen im hier definierten Sinne (d. h. Freistellung bzw. Kostenübernahme) gestatten es, Weiterbildungsquoten ermitteln zu können. Die so berechnete Weiterbildungsquote für Brandenburg lag im ersten Halbjahr bei gut %. Damit hat sie sich gegenüber dem Vorjahr um Prozentpunkt erhöht. Auch die Weiterbildungsquote der Brandenburger Beschäftigten lag über der der Ost- wie der Westdeutschen ( % bzw. %) und wies im ostdeutschen Ländervergleich einen der höchsten Werte auf (vgl. Abbildung ). Abbildung : Weiterbildungsquoten in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Ostdeutschland Westdeutschland Weiterbildungsquote (in Prozent) Brandenburg Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis. Für die nicht ausgewiesenen Jahre wurden die Daten im IABBetriebspanel nicht erhoben. Weiterbildungsbeteiligung der Beschäftigten nach Branchen und Betriebsgrößenklassen Wenngleich die Weiterbildungsbeteiligung in den letzten Jahren in nahezu allen Bereichen der Brandenburger Wirtschaft tendenziell gestiegen ist, bestehen zwischen den einzelnen Branchen nach wie vor Unterschiede. Überdurchschnittlich hohe Weiterbildungsquoten wiesen zumeist jene Branchen auf, in denen sich anteilig auch überdurchschnittlich viele Betriebe an Weiterbildung beteiligten. So wurden z. B. % aller Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen im ersten Halbjahr von ihren Betrieben bei der beruflichen Weiterbildung unterstützt. Im Bereich der übrigen Dienstleistungen, dem Schlusslicht bei den Weiterbildungsaktivitäten, wurden demgegenüber nur % der Beschäftigten beim Erwerb neuer beruflicher bzw. betrieblicher Kenntnisse und Fähigkeiten von den Weiterbildungsquote = Anteil der Weiterbildungsteilnehmenden im ersten Halbjahr an allen Beschäftigten. Bei der Interpretation des aktuellen Wertes ist zu berücksichtigen, dass die Art der Erfassung von Beschäftigten mit Weiterbildung mit der Befragungswelle des Jahres umgestellt wurde. Bis konnten Angaben entweder zu Teilnehmenden an Weiterbildungsmaßnahmen (Personen) oder zu Teilnahmefällen gemacht werden. Bei der Angabe von Teilnehmenden wurde jede bzw. jeder Beschäftigte, die/der im Erhebungszeitraum an mindestens einer Maßnahme teilgenommen hat, nur einmal gezählt. Dagegen wurde bei der Angabe von Teilnahmefällen jede realisierte Maßnahme einer/eines Teilnehmenden gezählt, so dass Mehrfachzählungen möglich waren. Diese Wahlmöglichkeit ist entfallen. Betriebe machen seit ausschließlich Angaben zu Teilnehmenden (Personen).

84 IAB-Betriebspanel Brandenburg Betrieben gefördert. Der beschriebene Zusammenhang zwischen der Weiterbildungsbeteiligung auf der Ebene der Betriebe und auf der Ebene der Beschäftigten gilt auch für Ost- und Westdeutschland. Während die Betriebsgröße einen deutlichen Einfluss darauf hat, ob ein Betrieb Weiterbildung fördert, hat sie als Maß der Reichweite von betrieblicher Weiterbildung auf Ebene der Beschäftigten deutlich geringeren Einfluss. Alle Großbetriebe fördern Weiterbildungsmaßnahmen. Die Chance einer bzw. eines Beschäftigten, eine Förderung für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zu erhalten, steigt mit der Größe ihres bzw. seines Betriebes. So lag die Weiterbildungsquote in Kleinstbetrieben bei % in mittleren und in Großbetrieben bei % bzw. %. In Ostdeutschland fielen die Unterschiede zwischen den Betriebsgrößen etwas geringer aus ( %, % und %), in Westdeutschland waren sie ähnlich wie in Brandenburg ( %, % und %).. Weiterbildungsbeteiligung einzelner Beschäftigtengruppen Die. Erhebungswelle des IAB-Betriebspanels gestattet eine differenzierte Betrachtung der Weiterbildungsbeteiligung nach verschiedenen Beschäftigtengruppen: nach Frauen und Männern, nach dem Alter der Beschäftigten sowie nach Tätigkeitsgruppen. Weiterbildungsbeteiligung von Frauen und Männern Im ersten Halbjahr wurden % aller weiblichen und % aller männlichen Beschäftigten Brandenburgs weitergebildet. Die Weiterbildungsquote der Frauen lag damit um Prozentpunkte über der Quote der Männer. Frauen partizipierten also weiterhin stärker an Weiterbildungsmaßnahmen als Männer. Dieser Zusammenhang ließ sich auch in Ost- und in Westdeutschland beobachten. Der Unterschied zwischen Frauen und Männern fiel dort allerdings geringer aus ( bzw. Prozentpunkte). Die höhere Weiterbildungsbeteiligung von Frauen dürfte vor allem auf einen strukturellen Effekt zurückzuführen sein, denn Branchen mit einem überdurchschnittlichen Frauenanteil weisen zugleich überdurchschnittlich hohe Weiterbildungsquoten auf. Das betrifft insbesondere das Gesundheits- und Sozialwesen. Im Gesundheits- und Sozialwesen betrug die Weiterbildungsquote von Frauen % und lag damit Prozentpunkte über der durchschnittlichen Weiterbildungsquote von Frauen. Die Weiterbildungsquote von männlichen Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen lag mit % ebenfalls deutlich über deren durchschnittlicher Quote. In der Branche mit der niedrigsten Weiterbildungsbeteiligung, den übrigen Dienstleistungen, waren die Quoten von Frauen und Männern mit % bzw. % gleichermaßen deutlich niedriger als im Durchschnitt. Allerdings war die Quote der Frauen hier fast doppelt so hoch wie die der Männer (vgl. Tabelle ). Nach Betriebsgrößenklassen zeigen sich auch die bereits beschriebenen geschlechterspezifischen Unterschiede. Die Weiterbildungsquoten für beide Geschlechter nehmen jedoch in der Tendenz mit der Betriebsgröße zu und folgen somit dem Gesamttrend.

85 IAB-Betriebspanel Brandenburg Tabelle : Weiterbildungsquote insgesamt, von Frauen und Männern nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland Branche/Betriebsgrößenklasse Westdeutschland Brandenburg Ostdeutschland InsgeInsgeInsgeFrauen Männer Frauen Männer Frauen Männer samt samt samt Prozent Prozent Prozent Land- und Forstwirtschaft* Bergbau, Energie, Wasser, Abfall* Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation* Finanz- /Versicherungsdienstleistungen* Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht* Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbszweck* Öffentliche Verwaltung Insgesamt bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Insgesamt Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte für Brandenburg nur eingeschränkt interpretierbar. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Weiterbildungsbeteiligung nach Alter der Beschäftigten wurden die Betriebe nach der Einbeziehung ihrer älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Maßnahmen der betrieblichen Weiterbildung gefragt. Ihren Angaben zufolge lag deren Weiterbildungsquote im ersten Halbjahr bei %. lag der Anteil erst bei %, belief er sich auf %. Längerfristig betrachtet ist die Weiterbildungsbeteiligung der älteren Belegschaftsmitglieder damit spürbar angestiegen, seit ist der Anteil allerdings vergleichsweise stabil geblieben. Dennoch bedeutet dies, dass ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin unterdurchschnittlich von betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen profitieren. Ein weiterer Indikator hierfür ist der Anteil der Älteren an den Weiterbildungsteilnehmenden. Dieser lag ebenfalls bei %. Gemessen an ihrem Anteil an den Beschäftigten ( %) ergibt sich eine Differenz von Prozentpunkten. Auch dies verweist auf eine unterdurchschnittliche Einbeziehung Älterer in Maßnahmen betrieblicher Weiterbildung. In Ost- und Westdeutschland ist die aktuelle Situation ähnlich. Im Unterschied zu Brandenburg hat sich an der Einbeziehung Älterer in betriebliche Weiterbildung seit allerdings relativ wenig getan. Bei Betrachtung der aktuellen Situation nach Branchen und Betriebsgrößenklassen zeigt sich, dass auf die Weiterbildungsbeteiligung Älterer offensichtlich verschiedene Faktoren Einfluss haben. Beispielsweise scheint sie von der Weiterbildungsaffinität der Branche selbst abzuhängen. So fiel die Weiterbildungsquote der älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in jenen Branchen überdurch

86 IAB-Betriebspanel Brandenburg schnittlich hoch aus, die sich ohnehin durch ein besonderes Weiterbildungsengagement auszeichnen. Folglich lag die Weiterbildungsquote dieser Beschäftigtengruppe im Gesundheits- und Sozialwesen bei %. Die unterschiedliche Situation in den Branchen könnte darauf hinweisen, dass die Weiterbildungsbeteiligung Älterer auch anderen Einflussfaktoren unterliegt. Hierfür könnten beispielsweise die Art der verrichteten Tätigkeit oder die Beschäftigungsformen etc. eine Rolle spielen. Zwischen den Betriebsgrößenklassen der Brandenburger Wirtschaft gibt es nur geringfügige Unterschiede in Bezug auf die Einbeziehung Älterer in Weiterbildungsmaßnahmen im hier definierten Sinne (vgl. Tabelle ). Tabelle : Weiterbildungsquote aller und älterer Beschäftigter ab Jahren nach Branchen und Betriebsgrößenklassen in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland Branche/Betriebsgrößenklasse Westdeutschland Brandenburg Ostdeutschland WeiterbilWeiterbilWeiterbilWeiterbilWeiterbilWeiterbildungsquote dungsquote dungsquote dungsquote dungsquote dungsquote der Beschäfder Beschäfder Beschäfaller Bealler Bealler Betigten ab tigten ab tigten ab schäftigten schäftigten schäftigten Jahre Jahre Jahre Prozent Prozent Prozent Land- und Forstwirtschaft* Bergbau, Energie, Wasser, Abfall* Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation* Finanz- /Versicherungsdienstleistungen* Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht* Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbszweck* Öffentliche Verwaltung Insgesamt bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte Insgesamt Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte für Brandenburg nur eingeschränkt interpretierbar. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Werden ausschließlich jene Betriebe betrachtet, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen, die Jahre und älter sind, so ergibt sich kein grundsätzlich anderes Bild: Hier lag der Anteil der Älteren an den Weiterbildungsteilnehmenden bei %, was Prozentpunkte über dem Durchschnittswert für alle Betriebe des Landes Brandenburg lag. Dieser Unterschied bestand auch in Ost- und Westdeutschland.

87 IAB-Betriebspanel Brandenburg Weiterbildungsbeteiligung nach Tätigkeitsanforderungen In Abhängigkeit von den Arbeitsplatz- bzw. Tätigkeitsanforderungen waren die einzelnen Beschäftigtengruppen wie schon in den Vorjahren unterschiedlich an betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen beteiligt. Die Weiterbildungsbeteiligung steigt mit den Tätigkeitsanforderungen. Beschäftigte mit Tätigkeiten, deren Ausübung eine Berufsausbildung oder einen akademischen Abschluss erfordert, partizipierten auch weit stärker an Weiterbildungsmaßnahmen als Arbeitskräfte, die Tätigkeiten für Un- und Angelernte ausüben. Daraus ergeben sich unterschiedliche Weiterbildungsquoten für die einzelnen Beschäftigtengruppen. Diese Quote fiel für Beschäftigte mit einem akademischen Abschluss mit % und für Beschäftigte mit einer Berufsausbildung mit % höher aus als für Un- und Angelernte ( %). Beschäftigte, die einfache Tätigkeiten verrichten, waren in Brandenburg ähnlich häufig wie im ostdeutschen Durchschnitt in Maßnahmen betrieblicher Weiterbildung einbezogen (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Im Vergleich zu Erhebungen im Rahmen des IAB-Betriebspanels zurückliegender Jahre zeigt sich, dass Beschäftigte auf Einfacharbeitsplätzen zwar nach wie vor erheblich seltener an Weiterbildungsmaßnahmen beteiligt sind als jene mit qualifikatorisch anspruchsvolleren Tätigkeiten. Der Anteil weitergebildeter Beschäftigter auf Einfacharbeitsplätzen hat sich jedoch gegenüber früheren Jahren wenngleich von einem sehr geringen Niveau ausgehend spürbar erhöht. Somit widmen die Betriebe der Qualifizierung dieser Gruppe inzwischen wesentlich größere Aufmerksamkeit. Auch Beschäftigte mit Tätigkeiten, deren Ausübung eine Berufsausbildung voraussetzt, profitieren inzwischen weitaus stärker als früher von betrieblicher Weiterbildung. Die Weiterbildungsquote von Beschäftigten auf Arbeitsplätzen für akademisch qualifizierte Arbeitskräfte hat sich in der Tendenz zwar auch erhöht, gegenüber den beiden anderen Tätigkeitsgruppen aber weniger stark. Im Ergebnis dieser Entwicklungen hat sich der Abstand zwischen den Weiterbildungsquoten der einzelnen Beschäftigtengruppen zum Teil verringert (vgl. Abbildung ). Abbildung : Weiterbildungsquote nach Tätigkeitsgruppen in Brandenburg,, und Weiterbildungsquoten nach Tätigkeitsgruppen (in Prozent) Beschäftigte für einfache Tätigkeiten Quelle: Beschäftigte mit Berufsabschluss Beschäftigte mit Hochschulabschluss IAB-Betriebspanel, Wellen,,, Auch in Ost- und Westdeutschland werden Beschäftigte mit einer höheren Qualifikation häufiger an Weiterbildungsmaßnahmen beteiligt. Und auch hier hat sich die Weiterbildungsbeteiligung der Beschäftigtengruppen seit zum Teil deutlich erhöht. Die Weiterbildungsbeteiligung Un- und Angelernter hat sich hier jeweils verdoppelt. Während sich die Weiterbildungsquote von Akademikerinnen und Akademikern in Ostdeutschland jedoch nur wenig verändert hat, gab es in Westdeutschland bei dieser Gruppe eine deutliche Zunahme.

88 IAB-Betriebspanel Brandenburg Weiterbildung erfolgt vorrangig während der Arbeitszeit; mehrheitlich keine Kostenbeteiligung der Weiterbildungsteilnehmenden Das IAB-Betriebspanel bietet Informationen darüber, inwieweit Arbeits- oder Freizeit der Beschäftigten für die Teilnahme an Maßnahmen betrieblicher Fort- und Weiterbildung genutzt wird und wer sich an den Kosten beteiligt. Weiterbildung findet in Brandenburg wie in den Vorjahren überwiegend während der Arbeitszeit der Beschäftigten statt. % der Betriebe mit Weiterbildung im ersten Halbjahr gaben an, ihre Beschäftigten hierfür normalerweise freizustellen (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). In % der Betriebe erfolgte Weiterbildung teilweise während der Arbeitszeit, aber teilweise auch in der Freizeit. Ausschließlich die Freizeit der Beschäftigten wurde von lediglich % der Betriebe für Weiterbildung genutzt. Diese Relationen sind auch für Ost- und Westdeutschland festzustellen. An den Kosten der Weiterbildung (z. B. Kursgebühren oder Reisekosten) wurden die sich qualifizierenden Beschäftigten eher selten beteiligt: % aller Betriebe Brandenburgs mit entsprechenden Angeboten gaben an, die Teilnehmenden finanziell nicht belastet zu haben (Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Fazit: Weiterbildung hat für die Betriebe Brandenburgs einen weiter wachsenden Stellenwert. Die Betriebe des Landes insgesamt waren weiterbildungsaktiver als der Durchschnitt der ost- und der westdeutschen Betriebe. Die Weiterbildungsbeteiligung unterschied sich auch nicht nur nach Branchen, sondern sie differierte auch zwischen Betriebsgrößenklassen und einzelnen Beschäftigtengruppen. Frauen beteiligten sich weiterhin stärker als Männer an Maßnahmen betrieblicher Weiterbildung. Mitarbeiter, die Jahre und älter sind, profitierten auch unterdurchschnittlich von diesen Maßnahmen, wenngleich ihre Weiterbildungsbeteiligung in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Die Weiterbildungsbeteiligung anderer Beschäftigtengruppen hat in den letzten Jahren ebenfalls zugenommen, am stärksten die der Beschäftigten mit qualifiziertem Berufsabschluss. Dennoch gilt nach wie vor, dass die Einbeziehung in Weiterbildung von den qualifikatorischen Anforderungen an die Arbeitsplätze bestimmt ist. Die Weiterbildungsquote ist bei Beschäftigten mit Hochschulabschluss am höchsten und bei Un- und Angelernten am niedrigsten. Weiterbildung findet überwiegend während der Arbeitszeit statt, und die Teilnehmenden werden an den Weiterbildungskosten überwiegend nicht beteiligt. Mit dem IAB-Betriebspanel liegen keine Angaben zum Umfang der Kostenbeteiligung vor.

89 IAB-Betriebspanel Brandenburg Zur wirtschaftlichen Situation In den zurückliegenden Jahren gab es Veränderungen im Investitionsverhalten der Brandenburger Betriebe. Darüber hinaus änderten sich die Innovationsbereitschaft der Betriebe sowie ihr Engagement im Bereich von Forschung und Entwicklung (FuE). Diese Entwicklungen beeinflussten die betriebliche Nachfrage nach Arbeitskräften. In nachfolgenden Auswertungen ist zu berücksichtigen, dass sich die aus der aktuellen Befragungswelle des IAB-Betriebspanels vorliegenden Ergebnisse zu Investitionen und Innovationen auf das Jahr beziehen, zu FuE auf (siehe auch Kapitel ).. Investitionen Der Umfang der getätigten Investitionen war in den Betrieben des Landes Brandenburg Mitte der er Jahre aufgrund umfangreicher öffentlicher Förderung am höchsten. Bis verringerte sich die Höhe der Investitionen erheblich; seit gibt es in Brandenburg in der Tendenz wieder leicht steigende Investitionen. Die Investitionsintensitäten in Brandenburger Betrieben schwankten seit jährlich zwischen ca. und Tsd. je VZÄ. erhöhte sich die Investitionsintensität im Vorjahresvergleich deutlich und lag oberhalb des westdeutschen Werts (vgl. Abbildung ). Abbildung : Anteil investierender Betriebe an allen Betrieben und Investitionen je VZÄ in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis,,,,, Investitionsintensität,,,,,,,,,,,,,, Anteil investierender Betriebe, Investitionen je VZÄ (in Tsd. Euro) Anteil investierender Betriebe an allen Betrieben (in Prozent) Anteil investierender Betriebe - BB Investitionsintensität - BB Quelle: Anteil investierender Betriebe - OD Investitionsintensität - OD Anteil investierender Betriebe - WD Investitionsintensität - WD IAB-Betriebspanel, Wellen bis Am häufigsten investierten Brandenburger Betriebe auch in Produktionsanlagen und Betriebsausstattung (Brandenburg %, Ost- und Westdeutschland jeweils %), aber auch in Informationsund Kommunikationstechnik (Brandenburg %, Ostdeutschland %, Westdeutschland %). Investitionen sind für den Erhalt und die Entstehung wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze eine der wichtigsten Voraussetzungen. Insbesondere im Rahmen von Erweiterungsinvestitionen, bei denen Produktionsanlagen auf den neuesten technischen Stand gebracht werden, entstehen in der Regel auch neue wettbewerbsfähige Arbeitsplätze. Im Jahr zählten in Brandenburg % aller getätig- Um die Investitionsbereitschaft der Betriebe zu charakterisieren, werden nachfolgend der Anteil investierender Betrie- be sowie die Investitionsintensität (Investitionen je Beschäftigten in VZÄ) betrachtet.

90 IAB-Betriebspanel Brandenburg ten Investitionen zu den Erweiterungsinvestitionen (Ost- und Westdeutschland jeweils ebenfalls gut ein Drittel), und dementsprechend knapp zwei Drittel zu den Ersatzinvestitionen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass auch beim Ersatz von Maschinen und Anlagen genau wie bei Erweiterungsinvestitionen bestehende Arbeitsplätze in der Regel mit Technik ausgestattet werden, die sich auf neuestem technischen Niveau befindet. Positive Beschäftigungseffekte in investierenden Betrieben Wenngleich sich die Zahl der Beschäftigten in Brandenburg gegenüber dem Vorjahr nicht verändert hat, zeigt sich für investierende und nicht investierende Betriebe eine unterschiedliche Entwicklung. So ist die Beschäftigung in Betrieben, die Investitionen getätigt hatten, um, % angestiegen, während sie in Betrieben ohne Investitionstätigkeit um, % gesunken ist. Investitionen haben also offenbar einen positiven Einfluss auf die Beschäftigungsentwicklung. Noch höher fielen die Beschäftigungseffekte in Betrieben aus, die Erweiterungsinvestitionen getätigt hatten. Hier waren im Vergleich zu sogar, % mehr Beschäftigte tätig (vgl. Abbildung ). Neben Erweiterungsinvestitionen spielen Ersatzinvestitionen, bei denen vorhandene Anlagen in der Regel auch auf den neuesten technischen Stand gebracht werden, eine große Rolle. Bei dieser Investitionsform kommt es häufig zu Rationalisierungseffekten, in deren Folge Beschäftigung abgebaut wird. Abbildung : Beschäftigungsveränderung zu (in Prozent) in Betrieben nach Investitionsaktivitäten in Brandenburg (alle Betriebe mit Umsatz), mit Investitionen ohne Investitionen -,, mit Erweiterungsinvestitionen -, ohne Erweiterungsinvestitionen Insgesamt (Betriebe mit Umsatz), -, Quelle: -,,,, Beschäftigungsveränderung (in Prozent),, IAB-Betriebspanel, Welle Auch die aktuellen betrieblichen Einschätzungen zur voraussichtlichen Beschäftigungsentwicklung für fielen in investierenden Betrieben deutlich besser aus als in den übrigen Betrieben. So gingen zum Befragungszeitpunkt im Durchschnitt % aller investierenden Betriebe Brandenburgs von steigender Beschäftigung im Jahr aus und damit deutlich häufiger als Betriebe ohne Investitionen ( %), in Betrieben mit Erweiterungsinvestitionen waren es sogar %. Eine stabile Investitionstätigkeit sichert somit Beschäftigung und induziert die Entstehung neuer wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze. Die Einschätzungen der Betriebe zeigen aber auch, dass Investitionen nicht ausschließlich beschäftigungssteigernde Wirkungen erwarten lassen. Zum Teil ist das betriebliche Investitionsgeschehen mit Rationalisierungseffekten verbunden, die zu Personaleinsparungen und damit zu fallender Beschäftigung führen können. Im Allgemeinen zeigt sich jedoch, dass bei investierenden Betrieben die Relationen zwischen Betrieben mit Beschäftigungszuwachs und -abbau wesentlich günstiger ausfallen als in Betrieben, die nicht investieren (vgl. Abbildung ).

91 IAB-Betriebspanel Brandenburg Abbildung : Beschäftigungserwartungen für nach dem Investitionsverhalten der Betriebe in Brandenburg (alle Betriebe mit Umsatz) Anteil der Betriebe an allen Betrieben (in Prozent) Insgesamt (Betriebe mit Umsatz) mit Investitionen ohne Investitionen Beschäftigung steigend Quelle: mit Erweiterungsinvestitionen ohne Erweiterungsinvestitionen Beschäftigung fallend IAB-Betriebspanel, Welle Zusammenfassend ist einzuschätzen, dass die Investitionsbereitschaft der Brandenburger Betriebe wieder stark zugenommen hat und im Vergleich zu Ost- und Westdeutschland auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau lag. Das betrifft sowohl den Anteil investierender Betriebe als auch die Investitionsintensität. Investierende Betriebe, insbesondere Betriebe mit Erweiterungsinvestitionen, generierten Beschäftigungszuwächse, während nicht investierende Betriebe Beschäftigungsverluste zu verzeichnen hatten. Gleichzeitig erwarteten investierende Betriebe deutlich häufiger als Betriebe ohne Investitionen auch für steigende Beschäftigung.. Innovationen sowie Forschung und Entwicklung Betriebliche Innovationsaktivitäten beeinflussen die Nachfrage nach Arbeitskräften. Die Ergebnisse aus den zurückliegenden Befragungswellen zeigten, dass betriebliche Innovationen mit deutlich positiven Beschäftigungseffekten einhergingen. Nachfolgend werden Veränderungen bei Produkt- und Prozessinnovationen betrachtet insbesondere im verarbeitenden Gewerbe sowie Faktoren, die der Umsetzung vorgesehener Innovationen entgegenwirkten. Brandenburgs Betriebe insgesamt erstmals genauso produktinnovativ wie westdeutsche Produktinnovationen zielen in der Regel darauf ab, bestehende Absatzmärkte zu sichern bzw. auch zu erweitern. In Brandenburg war, auf das sich die aktuell vorliegenden Ergebnisse beziehen, Informationen zur Innovationstätigkeit der Betriebe werden im IAB-Betriebspanel seit erfasst. Alle Innovationsak- tivitäten werden im Bericht mit Hilfe von Innovatorenraten, also dem Anteil von Betrieben mit Innovationen an allen Betrieben, ausgewiesen. Damit wird die betriebliche Verbreitung von Innovationsaktivitäten (Produkt- und Prozessinnovationen) widergespiegelt. In der vorliegenden Auswertung werden ausschließlich Betriebe mit Umsatz betrachtet. Die Palette möglicher Produktinnovationen umfasst gemäß der in der Innovationsforschung unterschiedenen drei Arten von Produktinnovationen: Weiterentwicklungen, Sortimentsneuheiten und Marktneuheiten. Weiterentwicklungen: Von einem Unternehmen bereits angebotene Leistungen oder Produkte werden verbessert bzw. weiterentwickelt; Sortimentsneuheiten: Von einem Unternehmen angebotene Produkte oder Dienstleistungen, die auf dem Markt vorhanden waren und neu ins Angebot aufgenommen wurden; Marktneuheiten: Von einem Unternehmen werden völlig neue Produkte oder Dienstleistungen ins Angebot aufgenommen, für die ein neuer Markt geschaffen werden muss.

92 IAB-Betriebspanel Brandenburg gut jeder dritte Betrieb ( %) produktinnovativ. Seit Mitte der er Jahre hat sich dieser Anteil sukzessive erhöht. Die vergleichbaren Werte für westdeutsche Betriebe fielen in den zurückliegenden Jahren immer höher aus. Erstmalig waren Brandenburger Betriebe im Durchschnitt genauso häufig produktinnovativ wie jene Westdeutschlands (ebenfalls %, Ostdeutschland %). Dennoch blieb die Beschäftigtenreichweite dieser Betriebe in Brandenburg deutlich geringer als in Westdeutschland ( % vs. %). Diese grundsätzlich positive Einschätzung trifft allerdings nicht auf alle Bereiche der Brandenburger Wirtschaft zu. Das betrifft insbesondere das verarbeitende Gewerbe, einschließlich seiner FuE-intensiven Zweige. Die Innovationsbeteiligung der Brandenburger Betriebe des verarbeitenden Gewerbes konnte im Jahre den Anschluss an westdeutsche Betriebe dieser Branche erreichen, dieses Niveau in den Folgejahren allerdings nicht halten, denn und waren die Aktivitäten bei Produktinnovationen wieder stark rückläufig. Dadurch ergab sich erneut ein beträchtlicher Rückstand zu Westdeutschland. waren Brandenburgs Betriebe des verarbeitenden Gewerbes aber wieder spürbar produktinnovativer ( %), wodurch sich der Abstand zu Westdeutschland verringert hat (Westdeutschland %). Ostdeutsche Betriebe des verarbeitenden Gewerbes ( %) waren nur geringfügig produktinnovativer als die entsprechenden Betriebe Brandenburgs (vgl. Abbildung ). Abbildung : Anteil der Betriebe mit Produktinnovationen im verarbeitenden Gewerbe, darunter in FuE-intensiven Zweigen, in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis Anteil der Betriebe mit Produktinnovationen an allen Betrieben (in Prozent) FuE-intensiv WD FuE-intensiv BB Verarbeitendes Gewerbe - WD Verarbeitendes Gewerbe - OD Verarbeitendes Gewerbe - BB FuE-intensiv OD Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis Erwartungsgemäß realisierten auch Betriebe der FuE-intensiven Zweige des verarbeitenden Seit veränderte Fragestellung: Angaben beziehen sich auf das jeweils letzte Geschäftsjahr. Die Klassifikation FuE-intensiver Güter und Zweige geht zurück auf H. Grupp, B. Gehrke: Innovationspotential und Hoch- technologie, Schriftenreihe des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) Karlsruhe, Heidelberg, S. -. Danach konzentriert sich in Deutschland die Produktion von Spitzentechnologie und hochwertiger Technik (Güter mit einem FuE-Anteil am Umsatz von mehr als, %) auf folgende Zweige des verarbeitenden Gewerbes: Chemische Industrie, Maschinenbau, Straßenfahrzeugbau, Schiff- und Luftfahrzeugbau, Elektronik, Feinmechanik. Alle anderen Zweige (Kunststoff, Steine / Erden / Glas, Eisen- / Stahlerzeugung / NE-Metallerzeugung, Stahl- und Leichtmetallbau, Holz, Papier, Bekleidung / Textil, Nahrungs- und Genussmittel) stellen danach vorrangig Güter mit einem FuE-Anteil am Umsatz von weniger als, % her und zählen daher im Allgemeinen nicht zu den forschungsintensiven Zweigen.

93 IAB-Betriebspanel Brandenburg Gewerbes im Vergleich mit allen anderen Branchen am häufigsten Produktinnovationen ( %). Hier verlief die Entwicklung in den letzten Jahren relativ ähnlich wie im verarbeitenden Gewerbe insgesamt. So waren auch hier gegenüber dem Vorjahr wieder mehr Betriebe produktinnovativ. Dennoch war der Abstand zu Westdeutschland hoch (Westdeutschland %). Brandenburgs Betriebe dieser Zweige waren auch seltener produktinnovativ als der Durchschnitt der ostdeutschen Betriebe in FuEintensiven Zweigen (Ostdeutschland %) (vgl. ebenfalls Abbildung ). Abstand zu Westdeutschland bei Prozessinnovationen im Durchschnitt Brandenburgs unverändert Das betriebliche Innovationsgeschehen kann neben Produktinnovationen durch Prozessinnovationen charakterisiert sein. Als Prozessinnovationen werden alle entwickelten oder eingeführten Verfahren verstanden, die den Produktionsprozess oder das Bereitstellen von Dienstleistungen merklich verbessert haben. Prozessinnovationen sind v. a. auf eine Reduzierung der Kosten ausgerichtet und damit auf die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe. Prozessinnovationen sind grundsätzlich deutlich weniger verbreitet als Produktinnovationen. Von allen Betrieben Brandenburgs realisierten gut % Prozessinnovationen. Im Unterschied zu Produktinnovationen bestand hier ein beachtlicher Abstand zu Westdeutschland ( %). Die betriebliche Basis für Prozessinnovationen ist somit in Brandenburg deutlich schmaler als in Westdeutschland. In den letzten Jahren hat sich diese weder in Brandenburg noch in Westdeutschland spürbar verändert, so dass der Abstand relativ stabil geblieben ist und auch Prozentpunkte betrug. Diese Grundeinschätzung für die gesamte Wirtschaft des Landes Brandenburg ist für das verarbeitende Gewerbe und seine FuE-intensiven Zweige zu modifizieren. Während das Innovationsengagement aller Betriebe des Landes in den letzten Jahren auf diesem Gebiet relativ stabil blieb, hat es sich im verarbeitenden Gewerbe und seinen FuE-intensiven Zweigen in der Tendenz weiter verringert. Damit hat sich der Abstand zu Westdeutschland vergrößert (vgl. Abbildung ). Abbildung : Anteil der Betriebe mit Prozessinnovationen im verarbeitenden Gewerbe, darunter in FuE-intensiven Zweigen, in Brandenburg, Ost- und Westdeutschland bis Anteil der Betriebe mit Prozessinnovationen an allen Betrieben (in Prozent) FuE-intensiv OD FuE-intensiv WD Verarbeitendes Gewerbe - WD Verarbeitendes Gewerbe - OD FuE-intensiv BB Verarbeitendes Gewerbe - BB Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen bis Im Unterschied zu den Produktinnovationen gehen Prozessinnovationen erst seit der Welle mit folgender Frage- stellung in die Auswertungen ein: Haben Sie im letzten Geschäftsjahr Verfahren entwickelt oder eingeführt, die den Produktionsprozess oder das Bereitstellen von Dienstleistungen merklich verbessert haben?

94 IAB-Betriebspanel Brandenburg Umsetzung geplanter Innovationen Brandenburger Betriebe, die Produkt- bzw. Prozessinnovationen geplant hatten, konnten diese in der Regel auch durchführen. Dies war sowohl als auch in den Vorjahren (, und ) der Fall, als im IAB-Betriebspanel identische Informationen erhoben worden waren. gaben von allen Betrieben des Landes % an, vorgesehene Innovationen nicht durchgeführt zu haben (: %, : %, : %). In Westdeutschland lagen die Anteile bei %, in Ostdeutschland bei %. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass seit sowohl in Brandenburg als auch in Ost- und in Westdeutschland geplante Innovationen weitgehend umgesetzt werden konnten, Innovationshemmnisse also eher im Ausnahmefall auftraten. Wenn geplante Innovationen in Brandenburg nicht umgesetzt wurden, waren dafür verschiedene Gründe ausschlaggebend. Aktuell haben vor allem organisatorische Probleme die Umsetzung verhindert. Als zweithäufigster Grund für nicht durchgeführte Innovationen wurden von den Betrieben die hohen Investitionskosten genannt. In den Vorjahren waren diese immer der mit Abstand häufigste Grund, der Innovationen verhindert hatte. Er verliert seit aber an Relevanz, wenngleich er noch immer ein wesentliches Hemmnis für die Umsetzung geplanter Innovationen ist. Ein Mangel an Fachpersonal wurde in der Rangfolge der Gründe an dritter Stelle angeführt. Im Zeitverlauf zeigt sich, dass dieser Grund an Bedeutung gewonnen hat. Andere Innovationshemmnisse wurden von den Betrieben Brandenburgs aktuell eher selten als Problem angegeben (vgl. Abbildung ). Sonstiges Hohes wirtschaftliches Risiko Lange Genehmigungsverfahren Mangelnde Kundenakzeptanz Beschaffung von Fremdkapital Mangel an Fachpersonal Hohe Investitionskosten Organisatorische Probleme Anteil der Betriebe mit nicht realisierten Innovationen (in Prozent) Abbildung : Innovationshemmnisse in Brandenburg,, und (alle Betriebe mit nicht realisierten Innovationen, Mehrfachnennungen möglich) Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen,,, Engagement im Bereich Forschung und Entwicklung relativ gering Eine erfolgreiche Innovationstätigkeit der Betriebe als Garant für Wachstum und Beschäftigung hängt auch mit dem betrieblichen Engagement im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) zusammen. In der aktuellen Befragungswelle werden die Angaben zum FuE-Engagement der Betriebe für das Jahr ausgewiesen. Bezogen auf alle Beschäftigten Brandenburgs fällt der Anteil der im FuE-Bereich Beschäftigten geringer aus als in allen anderen ostdeutschen Flächenländern. lag der Anteil FuE-Beschäftigter in Brandenburg bei %. Im Durchschnitt Ostdeutschlands fiel er mit, % mehr als doppelt so hoch aus und lag damit fast auf dem westdeutschen Niveau von, % (vgl. Tabelle ).

95 IAB-Betriebspanel Brandenburg Tabelle : Anteil der Betriebe mit FuE an allen Betrieben und Beschäftigte mit FuE nach ausgewählten Branchen und Betriebsgrößenklassen in Ost- und Westdeutschland Branche/Betriebsgrößenklasse Ostdeutschland Westdeutschland Anteil der Verteilung Beschäftigte Anteil der Verteilung Beschäftigte Betriebe mit der Beschäf- mit FuE je Betriebe mit der Beschäf- mit FuE je FuE tigten mit BeschäfFuE tigten mit BeschäfFuE tigte FuE tigte Prozent Prozent Verarbeitendes Gewerbe Unternehmensnahe Dienstleistungen,,,, bis Beschäftigte bis Beschäftigte bis Beschäftigte ab Beschäftigte,,,,,,,, Insgesamt,, Brandenburg* Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen Thüringen Berlin,,,,,, * Brandenburg: Aufgrund der Fallzahl keine Auswertungen nach Betriebsgrößenklassen möglich. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Positive Beschäftigungseffekte in innovativen Betrieben Innovative Betriebe haben gute Chancen bei der Realisierung ihrer Produkte bzw. Dienstleistungen und erschließen erweiterte bzw. neue Marktsegmente. Kostengünstigere Produktionsverfahren stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit. Die vorliegenden Ergebnisse des IAB-Betriebspanels belegen positive Beschäftigungseffekte in diesen Betrieben (vgl. Abbildung ). So erhöhten innovative Betriebe in Brandenburg ihren Beschäftigungsumfang im Vorjahresvergleich im Durchschnitt um, % (Ost- und Westdeutschland % bzw. %). Demgegenüber hat sich die Beschäftigung in Betrieben ohne Innovationen leicht verringert (-, %) (Ostdeutschland keine Veränderung, Westdeutschland + %). FuE-Aktivitäten der Betriebe hatten in Brandenburg hingegen keine signifikanten Wirkungen auf die Beschäftigung (Zuwachs in Betrieben mit FuE: Ostdeutschland knapp %, Westdeutschland %).

96 IAB-Betriebspanel Brandenburg Abbildung : Beschäftigungsveränderung zu (in Prozent) in Betrieben nach Innovations- und FuE-Aktivitäten in Brandenburg (alle Betriebe mit Umsatz), mit Innovationen -, ohne Innovationen -, mit FuE, ohne FuE Insgesamt (Betriebe mit Umsatz), -, Quelle:,, Beschäftigungsveränderung (in Prozent), IAB-Betriebspanel, Welle Die aktuellen betrieblichen Einschätzungen zur voraussichtlichen Beschäftigungsentwicklung für fielen in innovativen Betrieben deutlich besser aus als in den übrigen Betrieben (vgl. Abbildung ). % der innovativen Betriebe erwarteten auch für einen weiteren Beschäftigungsaufbau, unter Betrieben ohne Innovationen waren es %. Ost- und westdeutsche Betriebe trafen ähnliche Einschätzungen. Auch Betriebe mit FuE waren hinsichtlich ihrer Beschäftigungserwartungen für die kommenden Monate etwas optimistischer als Betriebe ohne FuE-Aktivitäten. Abbildung : Beschäftigungserwartungen für nach Innovations- und FuE-Aktivitäten der Betriebe in Brandenburg (alle Betriebe mit Umsatz) Anteil der Betriebe an allen Betrieben (in Prozent) Insgesamt (Betriebe mit Umsatz) mit Innovationen Beschäftigung steigend Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle ohne Innovationen mit FuE Beschäftigung fallend ohne FuE

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