SOPS Transfusionskette SOP-13 Version Nr.: 2 vom Dok. Nr.: 13-Bedside doc Seite 1 von 9
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- Magdalena Schräder
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1 Version Nr.: 2 vom Dok. Nr.: 13-Bedside doc Seite 1 von 9 1 Titel Bedside-Test zur Identitätssicherung (AB0-System) mit Serafol AB0 Bedside-Karte 2 Ziel und Zweck Standardisierung des Bedside-Testes zur Identitätssicherung (AB0-System) von Empfänger-Blut u./od. Spender-Blut (EK) zur Vermeidung eines akut hämolytischen Transfusionszwischenfalls infolge AB0-inkompatibler Transfusion 3 Geltungsbereich in den Landeskrankenhäusern Feldkirch, Rankweil, Gaisbühel, Maria-Rast 4 Verantwortungen für Freigabe der SOP: für Änderungen der SOP: für Verteilung der SOP auf Abteilung: für Schulung und Prüfung gemäß der SOP: für Überprüfung der schriftl. Kenntnisnahme: für schriftliche Kenntnisnahme der SOP: für die Ausführung gemäß der SOP: Chefarzt des LKHF Transfusionsbeauftragte des LKHF Transfusionsverantwortlicher der Abt. Transfusionsansbeauftragte- u. -verantwortliche Transfusionsansbeauftragte- u. -verantwortliche jeweiliger transfundierender Arzt jeweiliger transfundierender Arzt 5 Rückverfolgbarkeit Gültig ab: Freigabe durch Chefarzt (s.u.) Ersetzt die Version: 1 vom geändert, ergänzt: Komplette Überarbeitung und Ergänzung (Text und Bild) 7 Verteiler über Intranet 8 Verantwortung für den Inhalt und die Freigabe: Erstellt Geprüft Freigegeben Name OA Dr. Georg Pfanner OÄ Dr. Petra Hobisch Prim. Prof. Dr. Heinz Drexel Position Transfusionsbeauftragter Stv. Transfusionsbeauftragte Chefarzt Datum Unterschrift Original-Unterschrift im Original-Ordner vorliegend Original-Unterschrift im Original-Ordner vorliegend Original-Unterschrift im Original-Ordner vorliegend 9 Rechtliche Grundlagen und Haftungen 9.1 Die ordnungsgemäße Durchführung des AB0-Bedside-Testes ist die rechtlich wichtigste
2 Version Nr.: 2 vom Dok. Nr.: 13-Bedside doc Seite 2 von 9 Maßnahme im Rahmen der Transfusion von Blutprodukten. 9.2 Die Unterlassung des Bedside-Testes gilt als Kunstfehler! 9.3 Die Identität des Patienten ist letztlich durch direktes Befragen des wachen, orientierten Patienten zu überprüfen! 10 Durchführung des Bedside-Testes (allgemeine Hinweise) 10.1 Der Bedside-Test hat durch den transfundierenden Arzt oder unter seiner direkten Aufsicht neben dem Patienten ( am Bett ) zu erfolgen Für den Bedside-Test ist frisch abgenommenes Patientenblut zu verwenden Das Konservenblut kann entweder aus dem Transfusionsbesteck oder aus einem abgeschweißten Schlauchstück entnommen werden Auf Sterilität und Kontaminationsvermeidung (s. SOP-25) ist zu achten. 11 Testprinzip: 11.1 Hämagglutinationstest zum Nachweis der entsprechenden Erythrozytenantigene Die AB0-Blutgruppe wird durch das Vorhandensein oder Fehlen der Antigen A und B auf den Erythrozyten definiert Sind diese Antigene (Blutgruppen-Merkmale) auf den Erythrozyten exprimiert, werden diese durch die korrespondierenden Antikörper agglutiniert ( positive Reaktion) 11.4 Sind diese Antigene (Blutgruppen-Merkmale) auf den Erythrozyten nicht exprimiert, werden diese durch die korrespondierenden Antikörper nicht agglutiniert ( negative Reaktion) 12 Serafol AB0 Bedside-Karte 12.1 Die Serafol AB0 Bedside-Karten enhalten die Antiseren in einer gebrauchsfertigen, getrockneten Form und können bei Raumtemperatur (< 25 C) gelagert werden Für die korrekte Lagerung hat das stationsleitende Dipl-Pflegepersonal zu sorgen Die Chargen-Nummer der jeweils verwendeten Charge wird in der Zentralapotheke protokolliert und verwaltet. ( Chargen-Nummern-Dokumentationspflicht )
3 Version Nr.: 2 vom Dok. Nr.: 13-Bedside doc Seite 3 von Abbildung der Serafol@ AB0 Bedside-Karte NEU: leeres Feld zur Eigenkontrolle (Testung gegen NaCl alleine) Testfelder A und B mit angetrockneten spezifischen monokonalen Antiseren (Antikörper gegen Erythrozyten- Antigene A und B ) abtrennbar, wenn ungerade Zahl zu testen Nicht verwendeter Teil ist unter Lichtschutz (in Orginalpkg.) 7 Tage haltbar. (mit Datum beschriften!) 13 Aufbewahrung nicht gebrauchter Serafol AB0-Bedside-Karten 13.1 Wenn nicht beide Karten-Hälften benötigt werden, ist vor Testdurchführung eine Trennung beider Kartenteile vorzunehmen (abknicken und abreißen)
4 Version Nr.: 2 vom Dok. Nr.: 13-Bedside doc Seite 4 von Der nicht gebrauchte Kartenteil ist in der Original-Schutzhülle aufzubewahren 13.3 Das Datum der Öffnung der Schutzhülle ist auf dieser zu vermerken Die so gelagerte und beschriftete Kartenhälfte ist bis 7 Tage verwendbar Nach Ablauf dieser 7-Tage-Frist ist eine Verwendung der Karte nicht mehr erlaubt und die Kartenhälfte zu entsorgen. 14 Durchführung des Bedside-Testes mit Serafol monoclonal Bedside-Karte Anmerkung: Abbildung zeigt die nicht übliche Serafol AB0+D Karte zur zusätzlichen (nicht nötigen) Testung des Rhesusmerkmales D 14.1 Je 2 Tropfen isotone NaCl-Lösung auf Testfelder aufbringen., 14.2 Durch Rühren das gesamte (blau bzw. gelb gefärbte) eingetrocknete Testreagenz (Antiserum) vollständig in Lösung bringen und innerhalb der Kreisfläche verteilen Ein Vermischen der Testreagenzien verschiedener Testfelder ist unbedingt zu vermeiden Im Falle der versehentlichen Vermischung von Testreagenzien unterschiedlicher Testfelder hat die Testung an diesen Feldern zu unterbleiben. Es sind neue Testfelder zu verwenden Je einen kleinen Tropfen Empfänger-bzw. Spenderblut (Konserve) in die entsprechenden Reaktionsfelder geben Mit Zahnstocher den Blutstropfen und das gelöste Antiserum vollständig vermischen Unter Beachtung von Pkt ist für jedes Reaktionsfeld ein neuer Zahnstocher zu verwenden.
5 Version Nr.: 2 vom Dok. Nr.: 13-Bedside doc Seite 5 von bis 60 Sekunden leicht schwenken und ablesen Anmerkung: Abbildung zeigt die nicht übliche Serafol AB0+D Karte zur zusätzlichen (nicht nötigen) Testung des Rhesusmerkmales D 15 Interpretation des Bedside-Testes: 15.1 Die Interpretation hat innerhalb von Sekunden nach Mischungsbeginn zu erfolgen. (s. Pkt 21.3) 15.2 Agglutination auf Feld A : BG A 15.3 Agglutination auf Feld B : BG B 15.4 Agglutination auf Feldern A+B : BG AB 15.5 Agglutination fehlend: BG 0 16 Übertrag der Daten auf Konservenbegleitschein 16.1 Rohdaten des Bedside-Testes (-/+) BG A: Feld A: Feld B: BG B: Feld A: Feld B: BG AB: Feld A: Feld B: BG 0: Feld A: Feld B:
6 Version Nr.: 2 vom Dok. Nr.: 13-Bedside doc Seite 6 von Interpretation (=BG im AB0-System) (s. Pkt 14) 16.3 mit dem Übertrag der Rohdaten und der Interpretation auf den Konservenbegleitschein gilt dieser als beweisendes Dokument für die Durchführung des Bedside-Testes. 17 Entsorgung der Bedside-Karte nach Übertrag der Daten auf Konservenbegleitschein 17.1 die potentiell infektiöse Bedside-Karte (aufgelöste Testseren wie Blut sind potentiell infektiös!) ist nicht in den Krankenakten aufzubewahren, sondern nach Übertrag der Daten in den Hausmüll zu entsorgen. 18 Vorgehen bei Mehrfach-Transfusionen bzw. Massivtransfusion 18.1 wenn in unmittelbarer Aufeinanderfolge mehrere Blutkomponenten transfundiert werden, muß der Bedside-Test mit Blut des Empfängers nicht nach jeder Einheit wiederholt werden 19 Bedside-Test bei nicht erythrozytenhältigen Blutprodukten (TK, FFP) 19.1 Bei nicht erythrozytenhältigen Blutprodukten (TK, FFP) muß und kann selbstverständlich nur der Bedside-Test mit dem Empfängerblut durchgeführt werden 20 richtiges Verhalten bei unterschiedlichen Reaktionsmustern Spender - Empfänger 20.1 sind die Reaktionsmuster von Empfänger und Konserve nicht ident, sind die Ursachen sofort zu ermitteln Verwechslung? ACHTUNG: immer an Falsch-Abnahme des Kreuzblutes denken!!! Sofortiger Kontakt mit Serologie (Tel. 5729) Transfusion nach dem Universalspenderschema geplant?
7 Version Nr.: 2 vom Dok. Nr.: 13-Bedside doc Seite 7 von 9 21 Ursachen für falsch positive Ergebnisse und korrektes weiteres Management 21.1 Geldrollenbildung kann eine schwache Agglutination vortäuschen Ursachen: Verwenden von Heparinblut (aus heparinisierter line z.b. Arterienkatheter) Vorherige Infusion großer Mengen von Plasmaexpander (Dextran- und HES-Präparate, nicht bei Stärke-Päparaten) Management: Verwendung von Heparin-freiem Blut Nochmalige Aufschwemmung mit phys. NaCl-Lsg. bringt die Geldrollen zum Verschwinden Nach Verschwinden der falsch-positiven Reaktion ist die Transfusion ohne Einschränkung möglich Bei weiteren Unklarheiten: Rückfrage an Serologie (5729) 21.2 Auto-Agglutination Ursachen: Kälteautoantikörper (komplementbildende Kälteagglutinine) mit hoher Wärmeamplitude. (autoimmun-hämolytische Anämien) Management: Eigenkontrolle durch Verwenden des leeren Testfeldes: Empfängerblut auf phys. NaCl alleine, gut Verrühren. Wenn Agglutination dann Probe positiv im Sinne einer Autoagglutination Transfusion möglich ( warme Transfusion!), Autoagglutination aber Zeichen einer autoimmunhämolytischen Aktivität! Immer Rückfrage an Serologie (5729) 21.3 Eintrocknungs-Erscheinungen Ursachen:
8 Version Nr.: 2 vom Dok. Nr.: 13-Bedside doc Seite 8 von Interpretation nach Ablauf der üblichen Frist (s. Pkt 14.1) Management: Zügiges Arbeiten unter Einhaltung der vorgeschriebenen Fristen. (s. Pkt 14.1) Nochmalige Aufschwemmung mit phys. NaCl-Lsg. bringt die Eintrocknungsphänomene zum Verschwinden Transfusion ohne Einschränkung möglich 22 Ursachen für falsch negative Ergebnisse und korrektes weiteres Management 22.1 Bluttropfen zu groß oder zu klein Ursachen: Falsches Mischungsverhältnis Blut zu Antiserum Management: Wiederholung unter Beachtung des korrekten Vorgehens (s. Pkt Hämatokrit unter 15% Ursachen: Zu wenig Eryrthrozyten für die nötige Reaktion mit dem Antiserum Blutverdünnung durch Infusion oder Verwendung einer Erythrozyten- Suspension Bei Blut aus der Fingerbeere zu langes Zuwarten und Ausquetschen von Serum Management: Testwiederholung mit konzentrierterem Patientenblut Karte abgelaufen oder zu warm (längere Zeit > 30 C) gelagert Ursache: Testseren nicht mehr intakt Management:
9 Version Nr.: 2 vom Dok. Nr.: 13-Bedside doc Seite 9 von Beachtung der Ablaufdaten und der Lagertemperatur
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