Der Wiederaufbau der Mauer Reisebericht von Peter Drewes vom bis zum

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1 Der Wiederaufbau der Mauer Reisebericht von Peter Drewes vom bis zum Am erreichte uns die Nachricht von einem großen Bauschaden am Waisenhaus. Das durch eine umlaufende Mauer geschützte Waisenhausgelände lag plötzlich an zwei Seiten frei, nachdem durch starke Monsunregenfälle die Grundstücksummauerung auf über 60 Metern Länge einstürzte. An der Straßenfront ist die Mauer auf einer Länge von über 30 Meter umgefallen, an der rechten Seite unseres Geländes ebenfalls ca. 35 Meter. Schnelle Hilfestellung: Der Vereinsvorstand beschloss, dass umgehend ein aktives Mitglied nach Kenia reisen musste um den Wiederaufbau zu koordinieren. Die Mauer ist schon aus Sicherheitsgründen elementar für die Kinder und das Hab und Gut der Anlage. Telefonisch wurde abgestimmt, dass umgehend ein zweiter Nachtwächter und auch ein Wächter im Tagesdienst engagiert wird. Ich erklärte mich spontan bereit dazu, den Wiederaufbau zu übernehmen und buchte sofort. Meine Anreise erfolgt diesmal über Frankfurt. Da die Condor-Maschine technischee Probleme aufwies, musste auf eine Ersatzmaschine gewartet werden. Somit dauerte meine Anreise 29 Stunden! Am Ankunftstag Samstag gab es für mich nur eine kurze Bestandsaufnahme. Ich organisierte das Räumen der Straße und sorge dafür, dass möglichst viele Steine auf unser Grundstück geschafft wurden und diese dann von Mörtelresten freigeklopft wurden.

2 Eine erste Materialplanung / Kalkulation ergab, dass wir für mindestens 2.500,-- Sand, Steine, Kies, Zement und Eisen bestellen mussten. Die Gesamtkosten schätzte ich auf umgerechnet 4.000,-- bis 5.000,--. Ich engagierte knapp 40 Bauarbeiter für den kommenden Montag. Ursache des Schadens: Unsachgemäße Bauausführung bei der Gründung der Fundamente und fehlende Bewehrung durch erforderliches Eisen im Mauerwerk. Nicht einmal die Mauerwerkspfeiler hatten eine Eisenbewehrung. Da das Waisenhausgelände zum Teil bis zu 1,20 Meter höher liegt als das Straßenniveau hätte die Mauerwerksgründung mindestens bis 60 cm unter Straßenniveau gehen müssen. Dies war nicht der Fall. Durch die extrem starken Regenfälle staute sich das Regenwasser im Hofbereich. Die durch mich im Januar geforderten Mauerwerksdurchbrüche damit Regenwasser nach außen ablaufen kann waren auch nicht vorhanden. So kam es dann, daß durch übermäßigem Wasserdruck und Unterspülung der Fundamente einfach alles nach außen brach. Glücklicher Umstand dabei: Es gab keinen Personenschaden. Verschulden/Haftung: Unser damaliger afrikanischer Architekt Sammy hat die Mauer gebaut, nachdem wir abgereist waren. Die Baumaßnahme Fundamente Haus habe ich noch persönlich überwacht und bin erst abgereist, als alle Fundamente fertig waren. Heute wissen wir, wie richtig und wichtig dies war. Für die Grundstücksmauer haben wir aus der Erinnerung gesprochen, ca ,-- Euro pro Seite also ca. je 60 Meter ausgegeben und natürlich auch das Eisen bezahlt, das nicht eingebaut wurde. Es ist jedoch aussichtslos in Afrika Regressansprüche durchzusetzen. Baubeginn Behebung des Schadens In den Folgetagen haben alle Beteiligten schwer und schnell gearbeitet. Mein deutscher Freund und Architekt, Dieter Hösen aus Hamburg, hat mir Detailzeichnungen angefertigt, damit ich unseren afrikanischen Arbeitern anschaulich erklären kann, wie Fundamente erstellt werden müssen und wie Bewehrung im Mauerbau zu berücksichtigen ist. Hier ist deutlich erkennbar, wie tief wir nun das neue Fundament anlegen.

3 2.000 neue Steine wurden gekauft. Viele alte Steine konnten geputzt und erneut eingebaut werden, jedoch wurden auch viele Steine unmittelbar nach dem Mauereinsturz gestohlen. Gründliche Vorarbeit mit Lot und Eisen Eisenflechter am Werk wieder einmal im Regen.

4 Hier ergänzen wir auch Teile der alten Mauer durch eine zweite Schicht mit Bewehrung. Lage: Hinten rechts außerhalb des Wäscheplatzes. Bandeisen und Pfeiler in das Mauerwerk eingebaut. Verstärkung der alten Mauer. Zwischen den Mauern wird Beton eingebaut. Bodenabläufe ebenfalls eingebaut.

5 Hier sehen wir Frerk bei der Arbeit. Unser bester Maurer. Kleine Pause für ein Foto. Es geht dem Ende entgegen.

6 Die zweite Schale als Schutz für die nicht eingestürzte Mauer am Waschplatz. Nach einer Woche Arbeit konnte ich wie geplant am Samstag nach Hause fliegen die Mauer steht wieder und unseren Kindern geht es ausgezeichnet. Ackerland: Zusätzlich konnte ich noch direkt hinter unserem Gelände eine Acker/Plantagenfläche für das Waisenhaus anpachten. Der Vertrag ist für 3 Jahre fest und verlängert sich dann von Jahr zu Jahr. Somit wird nun für unsere Waisenhausbelegschaft und die Kinder die Farmarbeit beginnen, auf die sich alle sehr freuen. Ziel ist es, somit eine gewisse Eigenversorgung mit Grundlebensmitteln zu erreichen. Wer die Ärmsten dieser Welt gesehen hat, fühlt sich reich genug zu helfen. Zitat: Albert Schweitzer ( ) Hamburg, gez. Peter Drewes