Leseprobe aus: Yoga-Welten von Gabriele Haensler. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages. Alle Rechte vorbehalten.

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1 Leseprobe aus: Yoga-Welten von Gabriele Haensler. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages. Alle Rechte vorbehalten. Hier geht s zum Buch >> Yoga-Welten

2 GABRIELA HAENSELER Yoga-Welten Die Energie der Chakren

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4 Inhalt Das Wurzelchakra Muladhara Chakra 13 Das Sakralchakra Svadhisthana Chakra 31 Das Nabelchakra Manipura Chakra 51 Das Herzchakra Anahata Chakra 69 Das Halschakra Vishuddha Chakra 87 Das Stirnchakra Ajna Chakra 105 Das Kronenchakra Sahasrara Chakra 123 Glossar/Inspirierende Literatur 140 Über das Yoga-Welten-Team 142

5 Vorwort Vorwort»Was für ein Yoga machst Du?«Das ist höchstwahrscheinlich die erste Frage, die hört, wer von seinem indischen Hobby erzählt. Sage mir, wie du deinen Hund machst, und ich sage dir, wer du bist... Ein athletischer Asthanga, ein supergenauer Iyengar, ein kuscheliger Sivananda, ein schicker Jivamukti, ein hitziger Bikram, ein tänzelnder Pranaflower... Und wer einmal eingetaucht ist in die Welt des Yoga, entdeckt, dass es hier noch viele, viele andere Yoga-Welten gibt. Vergleicht man es mit dem Fußball (den in Deutschland in etwa so viele Menschen ausüben wie Yoga), dann versuchen die einen den Sieg (die Erleuchtung) mit körperlicher Höchstleistung zu erlangen (Hatha-Yoga), die anderen, indem sie ihn herbeibeten (Bhakti-Yoga) oder ihn sich vorstellen (Dharana-Meditation), andere pusten den Ball ins Tor (Pranayama), unterstützen ihre Favoriten mit Fangesang (Kirtan) oder wollen wenigstens als hilfreicher Balljunge im Gewinnerteam dabei sein (Karma-Yoga). Es gibt unzählige Wege, Lehrmeister, Schulen, Marken wer hat Recht? Wer macht das richtige, einzig wahre Yoga? Erst einmal: Früher, als es noch von Geheimnissen umwittert war, als der Westen sich für diese mysteriöse Körper-Geist-Seele-Schule zu interessieren begann, etwa als Hermann Hesse im Indien-Rausch seinen»siddharta«schrieb, da hieß es noch DER Yoga. Männlich, nicht sächlich. Das hatte eine Kraft, ein Wesen, eine Persönlichkeit. Heute geht man ins (in das) Yoga wie ins Pilates, ins Zumba oder ins Fitness. Das hat etwas Funktionales. Yoga baut Stress ab, Yoga macht gelenkig, Yoga verbrennt Fett, Yoga hilft gegen Rückenschmerzen, ja und manchmal macht Yoga auch Spaß. Yoga ist normal geworden. Zu normal? Wo bleibt das Heilige, von dem das Weihrauchstäbchen im Aerobic- Raum noch einen letzten Hauch verbreiten soll? Vielleicht braucht es das ja gar nicht. Das Wort Yoga ist durch die indogermanische Sprachfamilie verwandt mit dem deutschen Wort Joch. Wie Ochse und Karren wird mit diesem Werkzeug etwas zusammengespannt: das Innen und das Außen. Man übt sich, bis man erkennt, dass beides eins ist: das Ich und das Du, das eigene Wesen und die Welt drum herum. Ein Lehrer in Rishikesh, dem entspannten Pilgerort am grünen Zehennagel des Himalaya, sagte immer:»ein Stein ist im Yoga, weil er ein Stein ist. Es ist seine Natur. Ein Hund ist im Yoga, weil er ein Hund ist. Und vielleicht ist der Bauer auf dem Feld, wenn er seine Furchen zieht, auch im Yoga, weil er in dem Moment in sich ruht.«yoga ist also keine Turnübung, sondern ein Zustand. Nicht Übernatürlichkeit und Übersinnlichkeit, sondern Natürlichkeit und Sinnlichkeit. Dies schlummert in jedem Menschen, auch dem modernsten. Nur ist er abgelenkt von Arbeitsstress, Freizeitvergnügen und dem nächsten Kaffeekränzchen mit der Familie. Wie erlangt man nun inneren Frieden? Diesen Moment der Glückseligkeit, in den man bisweilen am Ende einer Yogastunde 6

6 Vorwort eintaucht, wenn man in Embryohaltung eingekuschelt die Worte der Lehrerin hört:»alles, was jetzt ist, darf sein.«das sagt Gaby Haenseler, die Autorin dieses Buches in diesen Augenblicken oft. Sie ist schon deshalb eine wunderbare Yogalehrerin, weil der Gang zur Matte für sie nicht der einzige Pfad zur Glückseligkeit ist. Gabys Yoga ist eine Reise durch viele Welten. Zu Hund, Katze, Krähe, den berühmt-berüchtigten Asanas, gibt sie einen Fahrplan durch den feinstofflichen Körper zu den sagenumwobenen Energieschaltzentralen, den Chakren. Atemübungen, Meditationen, wohlklingende Mantras, kleine und große Weisheiten, ein bisschen indische Götterkunde, kunstvolle Fotografien von Kraftorten, heilende Kräuter, ein Rausch der Farben wer sich auf all das achtsam einlässt, entdeckt unbekannte Welten in sich und um sich herum. Und wenn man das nächste Mal gefragt wird, welches Yoga man mache, antwortet man vielleicht:»viele, aber am besten wirkt bei mir Käsekuchen.«Michael Zirnstein Lehrer für Hatha-Yoga, Acro-Yoga und Yoga-Thaimassage, Journalist (Süddeutsche Zeitung) 7

7 8 Einleitung

8 DasWurzelchakra MuladharaChakra Unsere spirituelle Wurzel Muladhara,das Sanskritwort für Wurzel und Stütze, ist das Chakra, das alles in Bewegung bringt. Hier ist der Sitz der Kundalini, der mächtigen Schlangenkraft, unserer Lebensenergie. Von hier aus steigt sie nach oben zu unserem Haupt, unserer Krone, erfüllt uns mit Kraft und führt zur Veränderung unseres Bewusstseins in ein erwachtes, erleuchtetes Dasein. 14

9 DasWurzelchakra MuladharaChakra Bei einer Puja, einer hinduistischen Zeremonie, können Gläubige im Tempel durch den geräucherten Duft von Sandelholz die Präsenz von Shiva wahrnehmen. 16

10 DasWurzelchakra MuladharaChakra Der Sonnengruß, Surya Namaskar, das Sonnengebet WennmandenTagmitdemSonnengrußbeginnt,bringt mandenkörperinbewegung,seinsysteminschwung. VerbindetmandieBewegungenmitdemAtem,wirdaus Surya NamaskareinTanzmitdemeigenenLeben. GleichzeitigschenkstdumitdemuraltenRitualdes SonnengebetsalldeinenChakrenEnergie. 1 GestreckteBerghaltung (Urdhva Hastasana) VorbeugeausdemStand (Uttanasana) Vorbeugenachvorn blicken,gestreckterrücken SprungindieStockhaltung (Chaturanga Dandasana) 5 HundmitGesichtnachoben 6 HundmitGesichtnachunten 7 (Urdhva Mukha Svanasana) (Adho Mukha Svanasana) Krieger1 (Virabhadrasana 1) 18