Soziale Gruppe Jens-Nydahl- Schule
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- Sophie Berger
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1 Soziale Gruppe Jens-Nydahl- Schule
2 Soziale Gruppe Jens-Nydahl-Schule Gruppenarbeit nach 29 SGB VIII Ansprechpartnerin: Sylvie Lehmann familie e.v. Paul Lincke Ufer Berlin 030 /
3 Seit 2002 bieten wir an der Jens-Nydahl-Grundschule eine soziale Gruppe im Rahmen des 29 SGB VIII an. In den vergangenen Jahren orientierte sich die Gruppenarbeit in erster Linie an den Themen und Problemen der Kinder arabischer Herkunft sowie deren Familien. Mittlerweile hat sich die Lebenssituation der arabischen Familien im Einzugsgebiet der Jens-Nydahl-Grundschule verändert. Der Aufenthaltsstatus ist meist gesichert und die Familien haben häufig langfristige Perspektiven für ein Leben in Berlin entwickelt. Unabhängig von ihrer kulturellen Herkunft ist die Lebenssituation vieler Kinder im Einzugsgebiet der Schule jedoch nach wie vor geprägt von beengten Wohnverhältnissen, geringen finanziellen Ressourcen, mangelnden Sozial- und Sprachkompetenzen und fehlenden Zugängen zu bestehenden Bildungs- und Freizeitangeboten. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung haben wir gemeinsam mit der Schule entschieden, die Gruppe für alle Kinder, unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund, zu öffnen. Zielgruppe Zielgruppe sind nach wie vor Kinder der Klassen 1 bis 3, häufig mit Migrationshintergrund (insbesondere arabischem oder türkischem), die aufgrund mangelnder persönlicher und sozialer Kompetenzen in ihrer schulischen Entwicklung und damit auch bezüglich ihrer gesellschaftlichen Integration gefährdet sind. Die Eltern der Kinder fühlen sich angesichts der Vielfalt in unserer Gesellschaft, dem Dschungel von Angeboten und Möglichkeiten, Werten und Normen, Chancen und Risiken häufig überfordert ihre Kinder zu unterstützen. Bestehenden Bildungs- und Sozialisationsinstanzen stehen sie in vielen Fällen besorgt, wenn nicht sogar ablehnend gegenüber. Ziele Ziel des Angebots ist es, die Kinder in ihren sozialen und persönlichen Kompetenzen zu stärken, ihre schulische Entwicklung zu fördern und somit ihre Bildungs- und Teilhabechancen zu verbessern. Ferner zielt unsere Arbeit darauf ab, die Eltern zu aktivieren, so dass sie sich mit den Themen und Problemen ihrer Kinder auseinandersetzen, ihre Möglichkeiten der Teilhabe und Partizipation nutzen, sich für die Belange ihrer Kinder engagieren und somit langfristig und nachhaltig die Entwicklung ihrer Kinder unterstützen. Zugang zur Gruppe
4 Die Lehrkräfte kennen aufgrund langjähriger guter Zusammenarbeit das Konzept und die Arbeit der Gruppe. In Absprache mit den Eltern und nach Rücksprache mit den Fachkräften der Gruppe schlagen sie dem Jugendamt Kinder vor, die von diesem speziellen Angebot profitieren sollen. Nach der Bedarfsprüfung durch das Jugendamt folgt eine Hilfekonferenz im Jugendamt. Dort werden die Arbeitsaufträge der Hilfe für sechs oder zwölf Monate festgeschrieben. Bei Bedarf kann die Hilfe bis max. 2 Jahre verlängert werden. Setting Zweimal wöchentlich haben die Kinder die Möglichkeit, sich in der Gruppe mit ihren Themen zu beschäftigen. Zusätzlich zu der Arbeit mit den Kindern in der Gruppe werden die Eltern aufsuchend beraten. In sechswöchigen Intervallen finden Familiengruppensitzungen statt. Die Arbeit mit den Kindern Wir stärken die soziale Integration und soziale Kompetenz der Kinder durch die Vermittlung von Methoden der gewaltfreien Kommunikation und Mediation. In einer festen Gruppe können die Kinder sich selbst und andere besser kennen lernen. Sie erhalten die Möglichkeit, persönliche Fragestellungen und Sorgen einzubringen. Die Alltagskompetenzen der Kinder werden erweitert, damit sie sich besser in Berlin zu Recht finden können, z.b. durch gemeinsame Besuche kultureller Angebote und Sehenswürdigkeiten sowie das Wahrnehmen von Freizeitmöglichkei-ten in der Schule und im Wohnumfeld. Wir führen Projektarbeiten mit künstlerisch-kreativen Methoden durch. Darüber hinaus liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit darin, den Kindern bei ihrer kulturellen Identitätsbildung Unterstützung und Orientierung zu bieten. Die Kinder erweitern ihr Wissen sowohl über die deutsche als auch die arabische, türkische und osteuropäische Welt in Bezug auf gesellschaftliche Zusammenhänge, Geographie, Alltagskultur, Traditionen und Gebräuchen. Deutsche Sprachkenntnisse werden durch freies Sprechen und thematische Erweiterung des Vokabulars erweitert und vertieft. Die Arbeit mit den Eltern Wir führen in 6 Monaten mindestens 3 Beratungsgespräche mit den Eltern bezüglich der Entwicklung der Kinder in der Gruppe und deren Förderung/Erziehung zu Hause und wir informieren über weiterführende Projekte und Einrichtungen im Bezirk durch. Gegebenenfalls führen wir gemeinsame Gespräche mit Eltern und Lehrkräften, um deren Zusammenarbeit zu verbessern und zu mehr Verständnis füreinander beizutragen. Die Multifamilienarbeit
5 Alle 6 Wochen führen wir ein Familiengruppentreffen durch, an dem alle Kinder und Eltern sowie Geschwister teilnehmen. Durch Gruppenspiele und Feedbackrunden teilen sich Kinder und Eltern ihre Bedürfnisse mit und treten in neue Beziehungen zueinander. Die Familien stärken ihre Identitäten und unterstützen sich gegenseitig beim Lösen von Problemen. Durch die Multifamilienarbeit werden die Eltern stärker in ihre Verantwortung gebracht und untereinander vernetzt. Auch im Rahmen unserer Ferienaktivitäten führen wir die Familien in gemeinsamen Treffen zusammen und unterstützen sie bei der Organisation und Gestaltung der Ferientermine. Die Arbeit an der Schule Unser Anliegen ist es, an der Schule Möglichkeiten zu schaffen, die Herkunftskultur der Kinder und ihrer Familien gezielter in das schulische Alltagsgeschehen einzubeziehen, z.b. im Rahmen von Projekttagen der Schule, Schulfesten etc. Wir halten regelmäßig Rücksprache mit den Lehrkräften bezüglich der Situation und Entwicklung der einzelnen Kinder. Bei Bedarf bieten wir ihnen Beratung im Hinblick auf den Umgang mit dem einzelnen Kind und dessen Familie an. Personal Derzeit wird die Gruppe von einer weiblichen und einer männlichen Fachkraft durchgeführt. Eine Fachkraft ist arabischer Herkunft und verfügt über entsprechende Sprachkompetenzen. Die Fachkräfte nehmen regelmäßig Intervision und Supervision. Berlin, Januar 2016
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