LEBENSRÄUME IN DER BERGBAUFOLGELANDSCHAFT BEISPIELE AUS DEM LAUSITZER REVIER
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- Maja Brauer
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1 LEBENSRÄUME IN DER BERGBAUFOLGELANDSCHAFT BEISPIELE AUS DEM LAUSITZER REVIER AGENDA 1 Das Lausitzer Revier Grundlagen der Wiedernutzbarmachung 3 Tagebau Jänschwalde: Naturnahe Begrünung des Verbindungskorridors 4 Tagebau Welzow: Der neue Lugteich 5 Tagebau Nochten: Vorbehalts- und Vorranggebiet Arten- und Biotopschutz 1
2 Das Lausitzer Revier Seite 3 Gesetzliche Grundlagen Seite 4 2
3 Genehmigungsrechtliche Grundlagen Seite 5 Spezielle Anforderungen aus den Naturschutzgesetzen a) Eingriffsregelung ( 15 BNatSchG): Kompensation der bergbaubedingten Eingriffen in Natur und Landschaft erfolgt durch die Wiedernutzbarmachung ( 1 Abs. 5 BNatSchG). Instrument zur Lösung: Zulässigkeit des Tagebaueingriffs in den Rahmenbetriebsplänen festgestellt Konkretisierung der Kompensation in den Bergbaufolgelandschaften in nachfolgenden Planungen u.a. in Sonderbetriebsplänen Natur und Landschaft Maßstab ist der vorbergbauliche Zustand b) Biotop- und Artenschutz ( 30 bzw. 44f BNatSchG): Ermittlung der Betroffenheit zum aktuellen Zeitpunkt in mehrjährigen Etappen Instrument zur Lösung: Biotop- und Artenschutzrechtliche Bewertungen und soweit notwendig Ausnahme- bzw. Befreiungsanträge mit Maßnahmen zum Ausgleich bzw. zum Erhalt der Populationen c) europaische und nationale Schutzgebiete ( 23 ff): Ggf. gebietsbezogene Verträglichkeitsprüfungen für europäische Schutzgebiete Befreiungen von den Verboten gemäß Schutzgebietsverordnungen sind einzuholen Seite 6 3
4 Rekultivierungung mit ausgeglichener Flächenbilanz Seite 7 Renaturierungsflächen in der Bergbaufolgelandschaft % der Bergbaufolgelandschaft als Renaturierungsflächen festgesetzt Seite 8 4
5 TAGEBAU JÄNSCHWALDE : NATURNAHE BEGRÜNUNG DES VERBINDUNGSKORRIDORS Naturnahe Begrünung des Verbindungskorridors Grundsätzlicher Lösungsansatz: Sicherung des Biotopverbundes durch einen durchgängigen Offenlandkorridor Biodiversität entsteht bei einer Vielfalt bei den abiotischen Faktoren Boden, Wasser und Relief Neben der freien Sukzession (25 % bzw. 15 %) sind verschiedene Initiale zu setzen Langfristige Sicherung der Offenlandstrukturen durch nachhaltige Nutzung Entwicklung einer Methodik zur naturnahen Begrünung für unterschiedliche Zielstrukturen, die auch großflächig eingesetzt werden kann Beauftragung des Ingenieurbüros Nagola Re GmbH Seite 10 5
6 Parentalflächen im Umfeld des Tgb. Jänschwalde Zwergstrauchheide im Vorfeld des Tagebaus unter einer ehemaligen 110 kv-leitung artenreicher Subpannonischer Steppen-trockenrasen Schlagsdorfer Weinberg Seite 11 Parentalflächen im Umfeld des Tgb. Jänschwalde artenreiche wechseltrockene Wiesen Grießen Orchideenwiesen Pusack und Groß Jamno Seite 12 6
7 Beginn der Renaturierung 2009 und 2010 Mahdgutauftrag. maschinell Ansaaten, maschinell Mahdgutauftrag Schlagsdorfer Weinberg, Grießen, manuell Keimversuche Oberbodenauftrag Zwergstrauchheide großtechnologisch Foto Vattenfall, Herr Rauhut Seite 13 Naturnahe Begrünung in den Renaturierungsbereichen Auftrag Mahdgut manuell 2009, Blühaspekt 2012 u.a. mit: Grasnelke Pfingst-Nelke Heide-Nelke Blauweiderich Steppen-Lieschgras Acker-Wachtelweizen Steppen-Sesel Seite 14 7
8 TAGEBAU WELZOW: DER NEUE LUGTEICH Grundprinzip der Herstellung eines Wassereinzugsgebietes im Tagebauregelbetrieb Mächtigkeit: ca. 60 m Mächtigkeit: ca. 20 m Gefälle: ca. 3 Mächtigkeit: ca. 1 m kf Wert: ca m/s Mächtigkeit: ca. 2-3 m kf Wert: ca m/s Wasser- Bergbaufolgelandschaft Franziska Uhlig-May Seite 16 8
9 Hauptelemente: geneigte Basisschüttung Stauschicht Speicherschicht 17 Seite 17 Neuer Lugteich: Planung 2000, Herstellung 2001, Wasserführung m NHN m NHN + 126m NHN ca. 5 ha nährstoffarmes Einzugsgebiet ca. 0,7 ha ebenes Feuchtgebiet 1-2 m Stauschicht aus Flaschenton (kf ~ 10-9 m/s) ca. 2 m sandiger Wasserleiter (kf ~ 10-4 m/s) Seite 18 9
10 Neuer Lugteich: Ausgangssubstrate als Grundlage für Strukturvielflat Verteilung der Oberflächensubstrate im Jahr 2002 tertiäre Kiessande quartäre Sande Flaschenton Seite 19 Quelle: Biomonitoring, BEAK Consultants, 2012 Dünensande Neuer Lugteich: Biotopentwicklung nach 12 Jahren Düne Komplexes Biotopmosaik im Jahr 2014 Feuchtheide Landröhricht (temporär überflutet) Feuchtgebiet mit See Seite 20 Quelle: Biomonitoring, BEAK Consultants,
11 Biomonitoring Neuer Lugteich: Entwicklung aktiv angesiedelter und umgesetzter Pflanzenarten Gewässer Tonhügel Quartärmaterial aktiv angesiedelte Pflanzenarten spontan auftretende Pflanzenarten Seite 21 Biomonitoring: Entwicklung des Artenspektrums Flora (Stand 2012) Ansiedlung von 211 Pflanzenarten, davon aktive Ansiedlung von 44 Arten spontane Ansiedlung von 167 Arten kontinuierliche Zunahme der Artenanzahl, in den letzten Jahren verstärkt in den Gewässerbereichen überwiegender Anteil mit guter bis mittlerer Entwicklungstendenz Methoden der Ansiedlung: Oberbodenübertrag, Einbringen von Soden, Umsetzung von Pflanzen, Aussaat Umsetzungsmaterial ausschließlich aus dem Tagebauvorfeld flutende Torfmoosrasen Glocken-Heide Quelle: Biomonitoring, BEAK Consultants, 2012 Rundblättriger Sonnentau Seite 22 11
12 Biomonitoring: Entwicklung des Artenspektrums Fauna (Stand 2012) Wasserkäfer: Libellen: Amphibien: Vögel: 23 Arten, u.a. typische Vertreter für Moorgewässer 39 Arten, davon 13 Arten Rote Liste 5 Moosjungfernarten 7 Arten, u.a. Erdkröte, Kreuzkröte, Teichmolch, Kammmolch Wechselkröte (Reproduktion) 31 Arten (Brut; Nahrungsgast, Durchzügler) Quelle: Biomonitoring, BEAK Consultants, 2012 Seite 23 TAGEBAU NOCHTEN: VORBEHALTS- UND VORRANGGEBIET ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ 12
13 Naturschutzvorbehaltsflächen Seite 25 Vorbehalts- und Vorranggebietes Arten- und Biotopschutz ca. 98 ha Immissionsschutzwald aus gebietsheimischer Arten ca. 341 ha gehölzstrukturiertes Offenlandes ausgedehnte Sandmagerrasen- und Sandheidekomplexe im Wechsel mit bindig Bereichen als Habitatstrukturen für das Birkhuhn Etablierung der Zielbiotope durch Initialsaaten mit gebietsheimischen Herkünften und/oder Oberbodensowie Mahdgutüberträge Schaffung eines Landschaftssee mit einer Größe von ca. 260 ha Seite 26 13
14 Künftiger Hermannsdorfer See Seite 27 Neue Jeseritzen Seite 28 14
15 Neue Jeseritzen : Herstellung eines Moorinitials nach dem Vorbild Lugteich Gesamtfläche Moorbereich: 1,7 ha Einzugsgebiet: 14,7 ha Seite 29 Gestaltung eines Moor-Initials Seite 30 15
16 Gestaltung eines Moor-Initials Seite 31 Gestaltung eines Moor-Initials Seite 32 16
17 Entwicklung des Artenspektrums Flora Bestand wertgebender Moorarten im Jahr 2014 Wissenschaftlicher Name Deutscher Name RL Sachsen Relative Häufigkeit Andromeda polifolia Rosmarinheide 2 vereinzelt Drosera intermedia Mittlerer Sonnentau 2 Drosera rotundifolia Rundblättriger Sonnentau 2 häufig am Ostufer Erica tetralix Glockenheide 3 einzeln am Ostufer Eriophorum angustifolium Schmalblättriges Wollgras V häufig Eriophorum vaginatum Scheiden-Wollgras 3 zerstreut Lycopodium inundatum Sumpfbärlapp 1 selten am Ostufer Rhynchospora alba Weißes Schnabelried 2 vereinzelt Salix repens Kriech-Weide 3 ein bis sehr wenige Vaccinium oxycoccos Gewöhnliche Moosbeere 3 Individuen Sphagnum cuspidatum Spieß-Torfmoos 3 mäßig häufig Quelle: GEOMONTAN;LBP Seite 33 Vorbehalts- und Vorranggebietes Arten- und Biotopschutz Zielstrukturen Offenland und Heide Benjesstrukturen wechselfeuchte Biotope Sandmagerrasen, Halbtrockenrasen, Sukzession Heide forstliche Nutzung Gehölzstrukturen extensives Grünland Seite 34 17
18 Vorbehalts- und Vorranggebietes Arten- und Biotopschutz Seite 35 Vorbehalts- und Vorranggebietes Arten- und Biotopschutz Seite 36 18
19 Vorbehalts- und Vorranggebietes Arten- und Biotopschutz Seite 37 Vorbehalts- und Vorranggebietes Arten- und Biotopschutz Mahdgutauftrag Seite 38 19
20 Vorbehalts- und Vorranggebietes Arten- und Biotopschutz Mahdgutauftrag ergänzt durch Heide- Wildlingspflanzung und Wacholder Seite 39 Vorbehalts- und Vorranggebietes Arten- und Biotopschutz Oberbodenauftrag Seite 40 20
21 Gestaltung des Vorbehalts- und Vorranggebietes Arten- und Biotopschutz in der BFL des Tagebaus Nochten Populationsgebiet Birkhuhn - Oberbodenübertrag Seite 41 Gestaltung des Vorbehalts- und Vorranggebietes Arten- und Biotopschutz in der BFL des Tagebaus Nochten Populationsgebiet Birkhuhn - Saat Seite 42 21
22 Gestaltung des Vorbehalts- und Vorranggebietes Arten- und Biotopschutz in der BFL des Tagebaus Nochten Populationsgebiet Birkhuhn - Sukzession Seite 43 Gestaltung des Vorbehalts- und Vorranggebietes Arten- und Biotopschutz in der BFL des Tagebaus Nochten Populationsgebiet Birkhuhn Seite 44 22
23 Elemente der Flächengestaltung Seite 45 VIELEN DANK FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT! 23
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