SVS. Schweizerischer Verband der Sozialversicherungs-Fachleute. Zentral-Prüfungskommission. Diplomprüfung 2014

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1 SVS Schweizerischer Verband der Sozialversicherungs-Fachleute Zentral-Prüfungskommission Diplomprüfung 2014 Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) Lösungsvorschläge : Prüfungsdauer: Anzahl Seiten der Prüfung (inkl. Deckblatt): Beilage(n): 60 Minuten 13 Seiten Total 22 Seiten - Auszug Beitragstabellen Nichterwerbstätige (5 Seiten) - Individuelle Konti (1 Seite) - Auszug Rententabellen (16 Seiten) Maximale Punktzahl: 60 Erzielte : Note: Hinweise: Schreiben Sie Ihre auf das Deckblatt und jede Seite. Prüfen Sie den Aufgabensatz auf seine Vollständigkeit. Schreiben Sie Ihre Antworten ausschliesslich auf die Vorderseiten der Antwort-/Lösungsblätter. Stichworte sind zugelassen (auf Ausnahmen wird hingewiesen). Der blosse Hinweis auf einen Gesetzes- oder Verordnungsartikel genügt nicht (ausser, es wird ausdrücklich erlaubt). Verwenden Sie bei Bedarf für Ihre Lösungen ein Zusatzblatt. Es sind ausschliesslich die offiziellen Zusatzblätter erlaubt. Die Zusatzblätter werden Ihnen bei Bedarf durch die Prüfungsaufsicht abgegeben. Sie erhalten die Zusatzblätter nach Prüfungsbeginn durch Handzeichen. Die Prüfungsaufgaben können in beliebiger Reihenfolge gelöst werden. Teillösungen ergeben ebenfalls. Das maximum wird bei jeder Aufgabe angegeben.. Die Experten/innen Unterschriften Datum Experte/in 1 Experte/in 2

2 Aufgabe 1: Versicherte Personen 6 Die amerikanische Firma X-Systems will den Firmensitz in die Schweiz verlegen. Sie gründet eine AG nach schweizerischem Recht mit Sitz in Zürich. Ihr Treuhandbüro wird angefragt, ob die folgenden Personen in der Schweiz (AHV) versichert sind. Kreuzen Sie alle richtigen Antworten an. 1.1 Peter Schmid, deutscher Staatsbürger, wird als Geschäftsführer der X- Systems AG angestellt. Er wohnt in Lörrach (D) und pendelt täglich nach Zürich an seinen Arbeitsort. 1 in der AHV nicht am Erwerbsort in der AHV am Wohnort nirgends versichert versichert versichert versichert versichert 1.2 Matthew Stevens, amerikanischer Staatsbürger, wohnhaft in New York (USA). Er ist in den USA als selbständiger Verwaltungsrat tätig und anerkannt. Er ist Mitglied des Verwaltungsrates der X-Systems AG in der Schweiz. 1 in der AHV nicht am Erwerbsort in der AHV am Wohnort nirgends versichert versichert versichert versichert versichert 1.3 Jean-Pierre Lötscher, luxemburgischer Staatsbürger, wohnhaft in Basel (CH). Er arbeitet zu 50 % für die X-Systems AG in Zürich als Informatiker. Zu 50 % arbeitet er für die Intrawell AG in St. Huningue (F). 1 in der AHV nicht am Erwerbsort in der AHV am Wohnort nirgends versichert versichert versichert versichert versichert 1.4 Britta Ambrosio, Schweizerin, wohnhaft in Milano (IT). Wird von der X- Systems AG zu 40 Prozent in der Schweiz und zu 60 % in Italien als Aussendienstmitarbeiterin eingesetzt. Sie erhält den Lohn von der X-Systems AG in Zürich. 1 in der AHV nicht am Erwerbsort in der AHV am Wohnort nirgends versichert versichert versichert versichert versichert Seite 2

3 Aufgabe 1: (Fortsetzung) 1.5 John Stevens, der 25jährige Sohn von Matthew Stevens, amerikanischer Staatsbürger, Student, lebt in Aachen (D) bei seiner Mutter. Während den Semesterferien wird John während zwei Monaten bei der X-Systems AG in Zürich zu 50 % angestellt. 1 in der AHV nicht am Erwerbsort in der AHV am Wohnort nirgends versichert versichert versichert versichert versichert 1.6 Josef Liebstein, Schweizer, wohnt in Solothurn (CH). Er arbeitet zu 80 % als Informatiker bei der Mainstream Support, mit Sitz in Frankfurt (D). Er wird zu 20 % für die X-Systems AG in Zürich als Informatiker arbeiten. 1 in der AHV nicht am Erwerbsort in der AHV am Wohnort nirgends versichert versichert versichert versichert versichert Pro richtige Antwort 0.5, total 12 Antworten = 6. Seite 3

4 Aufgabe 2: Lohnbeiträge 14 Die Minimax AG, Sitz in Zug, beschäftigt diverse Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als Buchhalterin werden Sie von Ihrem Chef beauftragt, die Lohnerklärung AHV/ALV für das Jahr 2013 zu erstellen. Es liegen Ihnen folgende Angaben vor: 1. Sommerhalder Peter, geb , Geschäftsführer, Bruttolohn CHF ; Nachtzulagen CHF ; Spesenentschädigung CHF Meier Petra, geb , Sekretariatsmitarbeiterin, Bruttolohn CHF ; Mutterschaftsentschädigung (MSE) vom CHF ; Gutschein für Kinderbekleidungsgeschäft CHF 300; Kinderzulagen CHF Suppiger Helene, geb , Möbeldesignerin, Bruttolohn CHF Helene Suppiger war wegen eines Unfalles 3 Monate arbeitsunfähig und hat den vollen Lohn erhalten. Die obl. Unfallversicherung UVG hat der Arbeitgeberin dieser Zeit 80 % des Lohnes vergütet, insgesamt CHF Indergand Peter, geb Teilzeitbeschäftigt 20 % in der Buchhaltung. Bruttolohn CHF ; Spesen CHF 300. Dienstaltersgeschenk für 25jährige Firmenzugehörigkeit am CHF Maria Stadler, geb , Leiterin Möbeldesignerin. Bruttolohn CHF ; Spesen CHF Prämien für Abschlüsse von Kundenverträgen CHF Die kantonale Steuerverwaltung hat folgendes Spesenreglement genehmigt: Spesen Geschäftsleitung, Verwaltungsrat: CHF /Jahr. Spesen übrige Mitarbeitende: CHF 4 000/Jahr. Seite 4

5 2.1 Frage(n)/Aufträge: Erstellen Sie für die Minimax AG die Lohnbescheinigung AHV/ALV. 10 Lösungsvorschlag: Sommerhalder Peter: AHV: CHF CHF CHF (Restl. Spesen) = CHF ALV 1: CHF ; ALV 2 (Solidarität): CHF (2 ) Meier Petra: AHV: CHF CHF = (Kinderzulagen und Gutschein nicht AHV-pflichtig) ALV: CHF (2 ) Suppiger Helene: AHV: CHF CHF = CHF ALV: CHF (2 ) Indergand Peter: AHV: CHF CHF = CHF (Spesen sind genehmigt) Freibetrag AHV CHF = CHF ALV: -- (AHV-Alter somit keine Beiträge mehr) (2 ) Stadler Maria AHV: CHF CHF = CHF ALV 1: CHF ; ALV 2 (Solidarität: CHF 3 000) (2 ) Seite 5

6 Aufgabe 2: (Fortsetzung) 2.2 Fragen/Aufträge 4 Erstellen Sie die Beitragsabrechnung für die Minimax AG. Der Verwaltungskostensatz beträgt 4 Prozent. Lösungsvorschlag: AHV-Pflichtiger Lohn total: CHF ALV-Pflichtiger Lohn (bis CHF ): CHF ALV-pflichtiger Lohn (über CHF ): CHF ,3 % von CHF : CHF ,2 % von CHF : CHF % von CHF : CHF Verwaltungskosten /4 % von AHV-Beiträgen) CHF (07 genau) Total: CHF Seite 6

7 Aufgabe 3: Beiträge Nichterwerbstätige 8 Das vermögende Ehepaar Marlene und Roger Amrein, ist seit , verheiratet. Beide zahlen Beiträge als Nichterwerbstätige. Marlene Amrein stirbt am 20. August 2013 unerwartet an einem Herzinfarkt. Berechnen Sie die AHV-Beiträge von Roger Amrein für das Jahr 2013 aufgrund der folgenden Angaben. Der Verwaltungskostensatz der Ausgleichskasse beträgt 5 Prozent. 8 Roger Amrein Leibrente Allianz, Deutschland vom : CHF Leibrente Allianz, Deutschland vom : CHF Vermögenserträge : CHF Vermögenserträge per CHF Vermögen per : CHF Vermögen per : CHF Marlene Amrein Leibrente Allianz (D) vom CHF Vermögen per CHF Lösungsvorschlag: Vermögenserträge gehören nicht zum Beitragssubstrat Beitrag vom Januar bis August 2013 Renteneinkommen M. Amrein CHF Renteneinkommen R. Amrein CHF Total CHF Umgerechnet auf 12 Mt. CHF x 20 = CHF Ehel. Vermögen per 20.8.: CHF Vermögen und Einkommen (0.5 ) CHF Massgebendes Vermögen (: 2) (0.5 ) CHF Abgerundet auf nächste : (0.5 ) CHF AHV-/IV-Beitrag gemäss Tabelle: CHF Proratisiert auf 8 Monate CHF % Verwaltungskosten (0.5 ) CHF Beitrag : CHF Beitrag September bis Dezember 2013 Renteneinkommen R. Amrein CHF Umgerechnet auf 12 Monate (0.5 ) CHF x 20 = CHF Vermögen R. Amrein : CHF Total Vermögen CHF Seite 7

8 Aufgabe 3: (Fortsetzung) Massgebendes Vermögen (abgerundet) CHF Beitrag gemäss Tabelle (0.5 ) CHF Proratisiert 4 Monate) (0.5 ) CHF % Verwaltungskosten (0.5 ) CHF Total CHF Gesamtbeitrag 2013: CHF '047 = CHF Seite 8

9 Aufgabe 4: Beitragsbemessung Selbständigerwerbende Fragen/Aufträge: 2 Nennen Sie 4 Unterschiede in Bezug auf die Beitragsbemessung von Selbständigerwerbenden gegenüber Nichterwerbstätigen 2 Lösungsvorschlag: Keine Begrenzung nach oben für Selbständigerwerbende (0.5 ) Sinkende Beitragsskala anwendbar (0.5 ) Massgebend sind Einkommen und investiertes Eigenkapital bei SE statt Renteneinkommen und Vermögen (0.5 ) Beitragssatz differiert (SE 7.8; NE: 8.4) 0.5 (Korrekturhinweis: Weitere Antworten sind denkbar; bei Korrekturen allenfalls beachten. Gewertet werden immer nur die 4 ersten Antworten, keine Auswahlsendungen akzeptieren). Seite 9

10 Aufgabe 5: Berechnung Altersrenten Sachverhalt: 25 Herr Franz Hugi, geboren am 21. Februar 1951 und seine Ehefrau Martha Hugi, geboren am 8. Februar 1952, möchten ihre AHV-Renten um zwei Jahre vorbeziehen. Am 24. Januar 2014 melden sie sich bei der zuständigen Ausgleichskasse an. Aus den Anmeldeformularen sind folgende Daten ersichtlich: Franz Hugi Nationalität: Geburtsort: Wohnsitz: CH Bern Bern. Auslandaufenthalt in Argentinien vom Januar 1975 bis zum Dezember 1982 Martha Hugi, geborene Villa Nationalität: CH, seit der Heirat Geburtsort: Buenos Aires (Argentinien) Wohnsitz: in der Schweiz seit Januar 1983 Heiratsdatum: 23. Januar Das Ehepaar hat fünf Kinder: Reto, geboren am 5. März 1983, gestorben am 28. Juni 1983 Fabio, geboren am 18. Juli 1985 Laura, geboren am 19. Dezember 1987 Katia, geboren am 14. Januar 1989 Gina, geboren am 23. Juli 1992, Studentin an der Universität Freiburg i. Ue. (CH) Frage/Auftrag: Berechnen Sie die Altersrenten des Ehepaares Hugi auf der Basis der beigefügten individuellen Konten sowie mit Hilfe der beigefügten Tabellen. Zeigen Sie den Lösungsweg detailliert und nachvollziehbar auf. 25 Seite 10

11 Aufgabe 5: (Fortsetzung) Lösungsvorschlag: Franz Hugi Beitragsjahre des Jahrgangs: 42 Jahre Beitragsjahre Franz Hugi: Jugendjahre + 1 Jahr + 2 Monate = Total 38 Jahre 2 Monate (2 ) Anwendbare Rentenskala: 40 Erwerbseinkommen: CHF Aufwertungsfaktor: 1,186 = Total Einkommen: CHF Durchschnittl. Einkommen: CHF (2 ) Erziehungsgutschriften 24 Jahre, ½ Gutschriften; Total CHF (2 ) Massgebendes durchschnittliches Einkommen: CHF CHF = Total CHF ; massgebender Tabellenwert: CHF Gekürzte Rente (Plafonierung, Kürzung wegen Vorbezug): Unplaf. Rente: CHF Plafonierte Rente: CHF Kürzung (13.6 %) = (2 ) Keine Kinderrente während Vorbezug (0.5 ) Seite 11

12 Aufgabe 5: (Fortsetzung) Fortsetzung Lösungsvorschlag Martha Hugi Beitragsjahre des Jahrgangs: 41 Beitragsjahre M. Hugi: 31 Jahre 2 Monate (eigene Jahre plus Ehejahre) Anwendbare Rentenskala: 34 Erwerbseinkommen: CHF Aufwertungsfaktor: = Total Einkommen: CHF Durchschnittl. Einkommen: CHF (0.5 ) (0.5 ) (2 ) Erziehungsgutschriften 24 Jahre, ½ Gutschriften; Total CHF (2 ) Massgebendes durchschnittliches Einkommen: CHF CHF = Total CHF ; massgebender Tabellenwert: CHF Gekürzte Rente (Plafonierung, Kürzung wegen Vorbezug): Unplaf. Rente: CHF Plafonierte Rente: CHF Kürzung (13.6 %) = (2 ) Keine Kinderrente während Vorbezug (0.5 ) Seite 12

13 Aufgabe 6: Fragen/Aufträge: 5 5 Nadine Wiesner, ledig, geb. am 19. September 1996, erhält seit dem Oktober 2004 eine Waisenrente. Nach dem Bestehen der Maturaprüfung im Juni 2014 beginnt sie an der Universität Zürich Mitte September 2014 ein Wirtschaftsstudium. Im Oktober 2014 stellt sie fest, dass sie schwanger ist. Aufgrund dessen entscheidet sie sich, ihr Studium sofort zu unterbrechen und erst Mitte September 2015 fortzuführen. Wird die Waisenrente in dieser Situation weiterhin bezahlt und wenn ja, wie lange? Begründen Sie Ihre Antwort ausführlich. Lösungsvorschlag: Im September 2014 wird Nadine 18 Jahre alt und damit endet grundsätzlich der Anspruch auf eine Waisenrente. Da sie aber in der Ausbildung ist, kann die Waisenrente grundsätzlich weiterhin ausgerichtet werden (1 Punkt). Art. 25 AHVG. Die Unterbrechung des Studiums von Oktober 2014 bis Mitte September 2015 ist nicht als Beendigung der Ausbildung zu sehen (Art. 49ter AHVV), da sie gesundheits- resp. Schwangerschaftsbedingt ist und weniger als 12 Monate dauert. Dementsprechend kann die Waisenrente weiterhin bezahlt werden, und zwar bis zum Abschluss des Studiums, längstens jedoch bis zum vollendeten 25. Altersjahr. Seite 13