HAND IN HAND FÜR BILDUNG GLEICHE CHANCEN FÜR ALLE! Informationspaket zum Weltrekordversuch 2008 für Jugendliche und junge Erwachsene

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1 GLOBALE BILDUNGSKAMPAGNE HAND IN HAND FÜR BILDUNG GLEICHE CHANCEN FÜR ALLE! Informationspaket zum Weltrekordversuch 2008 für Jugendliche und junge Erwachsene 1

2 VORWORT Hand in Hand für Bildung gleiche Chancen für alle! Aktionen der Globalen Bildungskampagne 2008 Bildung ist ein grundlegendes Menschenrecht und als solches in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen von 1948 verankert. Darüber hinaus haben im Jahr 2000 die Staats- und Regierungschefs von 164 Ländern versprochen, Bildung für alle bis zum Jahr 2015 zu ermöglichen. Die Regierungen stehen also in der Pflicht, dies durchzusetzen und zu garantieren. Doch die Realität zeigt, dass noch viel getan werden muss, um dieses Ziel zu erreichen: Weltweit haben 72 Millionen Kinder keine Chance auf Bildung. Fast 780 Millionen Erwachsene das heißt jede/r fünfte! können weder lesen noch schreiben. Bildung kann Menschen befähigen, sich vor Krankheiten zu schützen, ihr Einkommen zu sichern und der Armut zu entkommen. Bildung trägt dazu bei, dass Menschen in Würde leben und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Alle haben ein Recht darauf. Alle sollten die gleichen Chancen haben! Doch häufig sind es gerade die ohnehin schon benachteiligten Gruppen einer Gesellschaft, denen das Recht auf Bildung verwehrt wird. Dazu gehören Menschen mit Behinderung, Mädchen und Frauen, Kinder, die in Konfliktregionen aufwachsen und Kinder, die arbeiten müssen, anstatt zur Schule zu gehen. Und die Welt sieht zu, während die Regierungen ihre Versprechen nicht halten! Die Globale Bildungskampagne ist ein Bündnis von Entwicklungsorganisationen, zivilgesellschaftlichen Netzwerken und Bildungsgewerkschaften. Ihr Ziel ist die Durchsetzung des grundlegenden Menschenrechts auf eine gebührenfreie und qualitativ gute Grundbildung für alle Menschen. Die Kampagne fordert: Genug der Worte! Politikerinnen und Politiker müssen lernen, ihre Versprechen zu halten! Sie ruft daher alle jungen Menschen auf, an ihren Aktionen teilzunehmen. Macht auch Ihr mit und setzt Euch für das Menschenrecht auf Bildung ein! Im vorliegenden Informationspaket findet Ihr die Beschreibung des Weltrekordversuchs und alle notwendigen Unterlagen und Informationen zur Aktion. Gerne sind wir Euch bei der Planung und Durchführung der Aktion behilflich. Ruft uns an oder schickt uns eine . Wir freuen uns darauf! Unsere Kontaktdaten sind auf Seite 30. Wenn Ihr Euch an unseren Aktionen beteiligt habt, interessiert uns natürlich Eure Meinung sehr! Wir bitten Euch daher, den Fragebogen auf Seite 27 nach der Teilnahme an uns zurückzusenden. Vielen Dank schon im Voraus. Wir wünschen Euch viel Spaß bei dem Weltrekordversuch! Hand in Hand können wir das Ziel Bildung für alle bis 2015 erreichen! Gleiche Chancen für alle! Die Mitglieder der Globalen Bildungskampagne Wir unterstützen: Als Schirmherrin möchte ich alle auffordern, sich an den Aktionen der Globalen Bildungskampagne zu beteiligen. Nur gemeinsam können wir das große Ziel Bildung für alle erreichen. Prof. Dr. Gesine Schwan, Präsidentin der Europa-Universität Frankfurt/Oder

3 Inhaltsverzeichnis DIE GRÖSSTE UNTERRICHTSSTUNDE DER WELT EIN WELTREKORDVERSUCH 4 1. Fragen und Antworten zum Weltrekordversuch 4 2. Offizielle Regeln und Bestimmungen für den Weltrekordversuch 7 3. Unterrichtssequenz für die größte Unterrichtsstunde der Welt 8 4. Anmeldeformular für die größte Unterrichtsstunde der Welt Teilnahmebestätigung für den Weltrekordversuch 13 HINTERGRUNDINFORMATIONEN GLEICHE BILDUNGSCHANCEN FÜR ALLE? Armut HIV/Aids Behinderung Benachteiligung von Mädchen und Frauen Kinderarbeit Krisen und Konflikte Ethnische Minderheiten Mangelnde Infrastruktur in ländlichen Regionen 20 FALLBEISPIELE Pedro Caroline Frances Lakshmi Sruthika Batuma Samuel 26 FRAGEBOGEN 27 WEITERFÜHRENDE LINKS 28 IMPRESSUM 30

4 ZUM WELTREKORDVERSUCH DIE GRÖSSTE UNTERRICHTSSTUNDE DER WELT In über 150 Ländern sind junge Menschen und alle, die sich engagieren möchten, eingeladen, am 23. April 2008 um 10:00 Uhr an einem Weltrekordversuch für die größte Unterrichtsstunde der Welt teilzunehmen. Für den Weltrekordversuch haben wir eigens eine Unterrichtssequenz entwickelt (siehe Seite 8). Diese muss genau befolgt werden, damit Eure Teilnahme für den Weltrekord gezählt werden kann. Anmelde- und Bestätigungsformulare für die größte Unterrichtsstunde der Welt findet Ihr auf den Seiten 12 und dieses Informationspakets. FRAGEN UND ANTWORTEN ZUM WELTREKORDVERSUCH Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen zur geplanten Aktion. Solltet Ihr noch weitere Fragen haben, ruft uns einfach an unter oder schreibt uns eine unter Unsere Kontaktadresse sowie eine Zusammenfassung der offiziellen Regeln und Bestimmungen für den Weltrekordversuch, findet Ihr auf Seite 7. Was ist ein Weltrekord? Wer erkennt den Weltrekord an? Wann wird der Weltrekordversuch unternommen? Warum wird dieser Weltrekordversuch unternommen? Was ist die Globale Bildungskampagne? Unter einem Weltrekord versteht man eine besondere Leistung mit ungewöhnlichen Dimensionen (Menge, Ausmaß, Größe, Geschwindigkeit u. a.), die einmalig auf der ganzen Welt ist. Es gibt Weltrekorde für fast alles z. B. vom schnellsten Landsäugetier (der Gepard) bis zum weitesten Sprung (Mike Powell ist ,95 Meter weit gesprungen). Das Unternehmen Guinness World Records ( erkennt Weltrekorde nach erfolgreicher Prüfung durch die Zentralredaktion des Guinness-Buches der Rekorde in London formell an. Der Versuch, den Weltrekord für die größte Unterrichtsstunde zu brechen, wird am Mittwoch, dem 23. April 2008 um 10:00 Uhr stattfinden. Die Unterrichtsstunde muss mindestens 30 Minuten dauern. Damit auch Ihre Unterrichtsstunde als Teil des Weltrekordversuchs anerkannt werden kann, muss sie zu genau dieser Zeit stattfinden! Der Weltrekordversuch ist eine Aktion der Globalen Bildungskampagne, um auf die weltweite Bildungssituation aufmerksam zu machen: Über 72 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule und mehr als 770 Millionen Erwachsene können weder lesen noch schreiben. Die Mehrzahl von ihnen sind Mädchen und Frauen. Die Globale Bildungskampagne fordert alle Regierungen auf, jetzt zu handeln, um diesem Missstand ein Ende zu bereiten. Die Globale Bildungskampagne/Global Campaign for Education (GCE) ist ein weltweites Bündnis von internationalen Entwicklungsorganisationen und Bildungsgewerkschaften. Die GCE hat mittlerweile Mitglieder in über 150 Ländern und fordert Grundbildung für alle bis zum Jahr In Deutschland engagieren sich in der Globalen Bildungskampagne: CARE, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, die Kindernothilfe, Oxfam Deutschland, Plan, Save the Children Deutschland, die Deutsche Welthungerhilfe, World University Service und World Vision. Weitere Informationen gibt es unter 4

5 ZUM WELTREKORDVERSUCH Wer kann teilnehmen? Wo soll die Unterrichtsstunde stattfinden? Kinder, Jugendliche und Erwachsene einfach alle! Und hoffentlich auch viele Politikerinnen und Politiker! Unterrichtsstunden können überall abgehalten werden, Hauptsache, sie folgen der vorgeschriebenen Sequenz. Jede einzelne Person, die teilnimmt, zählt für den Weltrekordversuch. Prinzipiell kann die Unterrichtsstunde überall stattfinden: in Vereinsräumen, Schulen, einer Bibliothek, einer Kirche, einem Gemeindesaal sogar im Freien! Was wird unterrichtet? Muss eine Lehrkraft die Stunde abhalten? Soll die Teilnahme an der Aktion vorher angemeldet werden? Wie wird die erfolgreiche Teilnahme überprüft? Damit Eure Unterrichtsstunde als Teil des Weltrekordversuchs anerkannt werden kann, muss sie zur vorgegebenen Zeit am Mittwoch, den 23. April um 10 Uhr, begonnen werden und dann 30 Minuten lang die Teile A bis F der beigefügten Unterrichtssequenz behandeln. Außerhalb dieser Zeit könnt Ihr die Stunde frei gestalten. Das heißt, über die vorgegebenen 30 Minuten hinaus könnte die Stunde auch Musik, Theater, Reden, eine Lesung, eine Debatte o. Ä. beinhalten. Nein, die Stunde kann von Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen (Student/innen, Eltern, Politiker/ innen, Prominenten usw.) gehalten werden. Nein, aber es würde uns sehr bei der Planung helfen. Wir wären Euch also dankbar, wenn Ihr uns das beigefügte Anmeldeformular (Seite 12) zusendet. Haltet die Stunde entsprechend der vorgegebenen Unterrichtssequenz ab. Macht den Test am Ende der Stunde, um zu prüfen, ob die Anwesenden etwas gelernt haben. Es muss hierbei allerdings keine bestimmte Erfolgsrate erreicht werden. Ruft am Ende der Stunde alle Anwesenden auf. Alle Namen müssen auf dem Teilnahmeformular eingetragen werden. Zwei Zeugen müssen auf dem Bestätigungsformular (Seiten 13-14) mit ihrer Unterschrift die Anzahl der Teilnehmenden bestätigen. Die Zeugen müssen die Unterrichtsstunde von Anfang bis Ende mitverfolgt haben. Schickt bitte das Bestätigungsformular mit den Unterschriften der beiden Zeugen und den Namen aller Teilnehmer/innen bis zum 10. Mai 2008 an uns zurück. 5

6 ZUM WELTREKORDVERSUCH Wohin muss die Teilnahmebestätigung geschickt werden? Wer entscheidet, ob der Weltrekord erreicht wurde? Wie erfahre ich, ob der Weltrekordversuch erfolgreich war? Ihr könnt das Bestätigungsformular einscannen und als -Anhang an schicken. Ansonsten senden Sie es bitte per Post oder Fax an die Globale Bildungskampagne in Deutschland (Anschrift: siehe Seite 6). Die Globale Bildungskampagne wird alle eingegangenen Teilnahmeformulare an Guinness World Records weiterleiten, damit das Unternehmen beurteilen kann, ob ein neuer Weltrekord erreicht wurde. Kreuzt einfach auf dem Bestätigungsformular über die Teilnahme am Weltrekordversuch an, dass Ihr über den Ausgang des Weltrekordversuchs informiert und über weitere Aktionen auf dem Laufenden gehalten werden möchten. Bitte teilt uns hierfür auch Eure Anschrift und - Adresse mit. Vielen Dank! 6

7 ZUM WELTREKORDVERSUCH OFFIZIELLE REGELN UND BESTIMMUNGEN FÜR DEN WELTREKORDVERSUCH 1. Der Rekord gilt für die höchste Anzahl von Personen, die gleichzeitig einen bestimmten Unterrichtsstoff erlernen. 2. Der Unterricht muss mindestens 30 Minuten dauern. 3. Der Unterricht muss am 23. April 2008 um 10:00 Uhr beginnen. 4. Die Teilnahme jeder Klasse oder Gruppe am Weltrekordversuch muss von zwei Zeugen bestätigt werden. Die vorgegebene Unterrichtssequenz muss von einer Person geleitet werden. Dies kann muss aber nicht eine Lehrerin oder ein Lehrer sein. Im Anschluss an die Unterrichtssequenz müssen die Namen aller Teilnehmenden auf dem Bestätigungsformular eingetragen und durch die Unterschrift der Zeugen bestätigt werden. 5. Die vorgegebene Unterrichtssequenz muss genau eingehalten werden, einschließlich des Tests. 6. Die Teilnehmer/innen sollten die Unterrichtseinheit nicht schon zuvor durchgenommen haben. 7. Das Bestätigungsformular mit den Namen aller Teilnehmer/innen und den Unterschriften der zwei Zeugen muss im Anschluss an die Unterrichtsstunde an die Globale Bildungskampagne zurückgesandt werden, damit Eure Unterrichtsstunde auch für den Weltrekordversuch anerkannt werden kann. Bitte schickt das Formular per , Fax oder Post an: Globale Bildungskampagne c/o Oxfam Deutschland e.v. Greifswalder Str. 33a Berlin Tel: + 49 (0) Fax: + 49 (0) info@bildungskampagne.org Für unsere Planung ist es sehr hilfreich, wenn Ihr uns im Vorfeld das Anmeldeformular zum- Weltrekordversuch an oben genannte Adresse zukommen lasst. Danke! 7

8 y ZUM WELTREKORDVERSUCH UNTERRICHTSSEQUENZ FÜR DEN WELTREKORDVERSUCH Thema: Die Bedeutung von guter Bildung für alle Ziele: 1. Die Bedeutung einer guten Bildung verstehen. 2. Kenntnisse über die Anzahl der Menschen, die keinen Zugang zu Bildung haben, erlangen. 3. Sich bewusst werden, welche gravierenden persönlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen Analphabetismus hat. 4. Politikerinnen und Politiker über die Bedeutung von Bildung unterrichten und zum schnellen Handeln auffordern. Einige Beispiele für Weltrekorde O A. Einführung: Was ist ein Weltrekord? (3 Minuten) Der Weltrekord im Weitsprung wurde 1991 von Mike Powell aufgestellt: 8,95 Meter! Der Weltrekordhalter für das schnellste auf Land lebende Säugetier ist der Gepard. Er kann kurzzeitig eine Geschwindigkeit von 105 km/h erreichen. Erklären Sie den Teilnehmenden, dass sie am Weltrekordversuch zur größten Unterrichtsstunde teilnehmen und dass gleichzeitig viele Millionen Menschen auf der Welt eine solche Unterrichtsstunde abhalten einschließlich vieler Politikerinnen und Politiker. Schulen in Afrika, Asien, Europa, Australien, Ozeanien, Nord- und Südamerika beteiligen sich am Weltrekordversuch. Erläutern Sie, dass dieser Versuch, einen Weltrekord aufzustellen, von der Globalen Bildungskampagne (Global Campaign for Education/GCE) organisiert wird. Die GCE ist ein weltweites Bündnis von Entwicklungsorganisationen und Bildungsgewerkschaften. Die GCE will alle Regierungen an ihr Versprechen erinnern, den Analphabetismus zu beenden und allen Kindern auf der Welt eine gebührenfreie und qualitativ gute Grundbildung zu ermöglichen. B. Gute Bildung (7 Minuten) Die Teilnehmenden werden aufgefordert, darüber nachzudenken, unter welchen Bedingungen sie gut bzw. schlecht lernen können. Bitten Sie dann, Kriterien aufzuzählen, die für eine gute Schulbildung wichtig sind. Einige Beispiele für solche Kriterien l Die Klassenstärke / Anzahl der Kinder pro Klasse. Ob die Lehrkraft gut ausgebildet ist und fürsorglich agiert. Ob genügend Lehrmaterialien zur Verfügung stehen. Ob Relevantes und Interessantes im Unterricht behandelt wird. Ob eine sichere Lernumgebung gegeben ist. 8

9 ZUM WELTREKORDVERSUCH Nennen Sie im Anschluss einige Beispiele für die schlechte Bildungssituation in vielen armen Ländern. Einige Beispiele l O In Sambia kommen auf eine Lehrkraft durchschnittlich 64 Schülerinnen und Schüler. In vielen Schulen gibt es sogar Klassen mit 100 Schülerinnen und Schülern. In Liberia gibt es im Durchschnitt nur ein Schulbuch für 27 Kinder. In Kenia, Malawi, Mosambik, Uganda, Tansania und Sambia gehen mehr als die Hälfte der Kinder in Schulen, in denen es überhaupt keine Lehrmaterialien gibt. C. Ausgrenzung beenden (7 Minuten) Erklären Sie, dass viele Kinder gar keinen Zugang zu Bildung haben. (72 Millionen das entspricht in etwa der Zahl aller Schulkinder Westeuropas und der USA!) Bitten Sie die Teilnehmenden zu schätzen, wie viele Erwachsene auf der Welt weder lesen noch schreiben können. Die Antwort lautet: 774 Millionen Erwachsene! (Das entspricht der Gesamtbevölkerung aller europäischen Staaten und Russlands zusammen.) O y Erläutern Sie, dass dieser Missstand dadurch entsteht, dass viele Kinder überhaupt nicht zur Schule gehen können. Erklären Sie weiter, dass manche Bevölkerungsgruppen besonders ausgegrenzt werden. So werden beispielsweise Mädchen und Frauen häufig benachteiligt, weswegen jede vierte Frau weltweit weder lesen noch schreiben kann. Bitten Sie die Teilnehmenden, darüber nachzudenken, warum bestimmte Bevölkerungsgruppen keinen Zugang zu Bildung haben. Mögliche Antworten sind Armut: Viele Kinder, besonders in armen Familien, müssen arbeiten, statt in die Schule zu gehen. Arme Familien können häufig die Kosten für den Schulbesuch, wie Schulgebühren, Schuluniformen usw., nicht tragen. Waisen sind in besonderem Maße betroffen. 9z Wohnort: In vielen Ländern ist die Regierung nicht gewillt oder nicht in der Lage, genug Schulen zu bauen. Vor allem in ländlichen Regionen sind die Schulen dann oft so weit vom Wohnort entfernt, dass sie für die Kinder unerreichbar sind, zumal keine Transportmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Geschlecht: Wenn das Geld nicht reicht, werden eher die Jungen als die Mädchen zur Schule geschickt. Viele Eltern lassen ihre Töchter auch deshalb nicht zur Schule gehen, weil der Weg zur Schule nicht sicher ist oder sie befürchten, dass Mädchen in der Schule oder auf dem Weg dorthin sexuell belästigt oder gar missbraucht werden. Frühes Heiraten, keine nach Jungen und Mädchen getrennten Sanitäranlagen in Schulen und das Fehlen weiblicher Lehrkräfte sind weitere Gründe dafür, dass viele Mädchen nicht in die Schule gehen. Konflikte und Vertreibung: Kinder, die in Kriegs- und Krisenregionen leben, haben häufig keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Viele Kinder leben jahrelang in Flüchtlingslagern, in denen es keine Schule gibt. Zugehörigkeit zu einer ethnischen Minderheit: In einigen Ländern werden ethnische Minderheiten besonders benachteiligt. Viele Regierungen lehnen es ab, Unterricht in der Sprache einer ethnischen Minderheit anzubieten. So gehen Kinder aus Minderheitengruppen häufig gar nicht in die Schule. 9

10 ZUM WELTREKORDVERSUCH Mögliche Antworten sind 9z D. Die Bedeutung von guter Bildung für ein Ende der Ausgrenzung (8 Minuten) Bitten Sie die Teilnehmenden zu beschreiben, inwiefern ihre Zukunft anders aussehen würde, wenn sie weder lesen, schreiben noch rechnen gelernt hätten. Es wäre schwerer, Arbeit zu finden. Es wäre nicht möglich, das Internet zu nutzen oder eine SMS zu schreiben. Es wäre unmöglich, ein Buch zu lesen. Es wäre nicht möglich, Straßenschilder zu lesen. Es wäre schwer, einkaufen zu gehen, ohne betrogen zu werden. Es wäre unmöglich, den eigenen Kindern lesen und schreiben beizubringen. Es wäre nicht möglich, Arzneibeipackzettel und andere wichtige Anweisungen zu lesen. Zählen Sie nun Gründe auf, warum Bildung wichtig und sogar überlebenswichtig ist. Beispiele aus Afrika sind l Geht ein Mädchen in die Schule, reduziert sich ihr Risiko, HIV-infiziert zu werden, um die Hälfte. Das durchschnittliche Einkommen junger Frauen in armen Ländern wächst mit jedem weiteren absolvierten Schuljahr um 10 bis 20 Prozent. Kinder, deren Mütter lesen und schreiben können, haben eine um 50 Prozent höhere Chance, älter als 5 Jahre zu werden als Kinder von Analphabetinnen. O Schließen Sie diesen Teil ab, indem Sie erklären, dass die Regierungen von 191 Ländern im Jahr 2000 im Rahmen der UN-Millenniumserklärung jedem Kind eine gebührenfreie und gute Grundbildung versprochen haben, doch dass dieses Versprechen nicht eingehalten wird. Hier können Sie noch erläutern, dass sich zuvor 164 Regierungen während des Weltbildungsforums in Dakar (Senegal), ebenfalls im Jahr 2000, sechs s Bildung für alle - Ziele ( Education for All Goals/EFA) gesetzt haben. Eines dieser Ziele lautet, bis zum Jahr 2015 allen Mädchen und Jungen sowie Erwachsenen Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Bislang sind die Regierungen weit von diesem Ziel entfernt. Nach dem jetzigen Stand der Dinge wird die Weltgemeinschaft es nicht schaffen, bis 2115 eine universelle Grundbildung zu erreichen, geschweige denn bis Jim Holmes / Oxfam Schulkinder in Vietnam 10

11 ZUM WELTREKORDVERSUCH 9z E. Auswertung (5 Minuten) In diesem Teil fragen Sie das neu Erlernte ab. Rufen Sie die Teilnehmenden, gerne auch die vielleicht anwesenden Politiker/innen, abwechselnd zur Beantwortung der folgenden Fragen auf: Frage 1: Welches ist das schnellste auf Land lebende Säugetier der Welt? Antwort 1. Der Gepard Frage 2: Was ist wichtig für eine gute Schulbildung? Antwort 2. Eine der Antworten aus Teil B. Frage 3: Wie viele Erwachsene weltweit können weder lesen noch schreiben? Antwort Millionen. Frage 4: Wie viele Frauen auf der Welt können weder lesen noch schreiben? Antwort 4. Jede vierte. Frage 5: Warum ist es wichtig, lesen und schreiben zu können? Antwort 5. Jede Antwort, die den Teilnehmern in Teil D einfiel, ist hier möglich. Frage 6: Wurde jedem Kind eine Grundbildung versprochen? Antwort 6. Ja. Damit ist die 30-minütige weltweite Unterrichtsstunde beendet. Sie könnten nun gemeinsam mit Ihrer Klasse Teil eines neu aufgestellten Weltrekords sein! Für die Registrierung sind folgende Punkte wichtig F. Registrierung des Weltrekordversuchs Die Namen aller Teilnehmer/innen werden in Druckbuchstaben auf dem Teilnahmebestätigungsformular eingetragen. Zwei unabhängige Zeugen unterschreiben das Formular. Anschließend wird die Bestätigung über die Teilnahme an die Globale Bildungskampagne zur Vorlage bei Guinness World Records zurückgesandt. 11

12 ZUM WELTREKORDVERSUCH ANMELDEFORMULAR FÜR DIE GRÖSSTE UNTERRICHTSSTUNDE DER WELT Bitte zurück an: Globale Bildungskampagne c/o Oxfam Deutschland e.v. Greifswalder Str. 33a Berlin Fax: ANMELDUNG ZUR TEILNAHME AN DER GRÖSSTEN UNTERRICHTSSTUNDE DER WELT Verantwortliche Person: Organisation: (bitte unbedingt angeben): Anzahl der Teilnehmenden (ca.): Anschrift: Telefon: Webseite: Privatanschrift (freiwillig): Telefon (freiwillig): private (freiwillig): Wir werden die Presse einladen: Ja Nein Wir hätten gerne Unterstützung von der Globalen Bildungskampagne: bei der Kontaktaufnahme mit der Presse Ja Nein Bitte schicken Sie mir folgende Materialien an die Verbandsanschrift/die Privatadresse (zutreffendes bitte unterstreichen): Poster zur größten Unterrichtsstunde der Welt Anstecker/Buttons zur größten Unterrichtsstunde der Welt Bitte haltet mich auch über künftige Aktionen der Globalen Bildungskampagne auf dem Laufenden. Ja Nein Wie seid Ihr auf die Aktionen der Globalen Bildungskampagne aufmerksam geworden? Über ein Anschreiben der Globalen Bildungskampagne Über die folgende Mitgliedsorganisation Über die folgende Webseite Sonstiges 12

13 ZUM WELTREKORDVERSUCH Bitte zurück an: Globale Bildungskampagne c/o Oxfam Deutschland e.v. Greifswalder Str. 33a Berlin TEILNAHMEBESTÄTIGUNG FÜR DEN WELTREKORDVERSUCH Fax: BESTÄTIGUNG ÜBER DIE TEILNAHME AN DER GRÖSSTEN UNTERRICHTSSTUNDE DER WELT Damit die Teilnahme Eurer Gruppe am Weltrekordversuch anerkannt werden kann, schickt bitte dieses Formular einschließlich der Bestätigung der Zeugen und der Namen aller Teilnehmenden bis zum 10. Mai 2008 an uns zurück. Thema der Stunde: Die Bedeutung von guter Bildung für alle Datum: 23. April 2008, 10:00 Uhr Teilnehmende Gruppe: : Organisation/Verband/AStA: Anschrift: (bitte unbedingt angeben): Gesamtzahl der Teilnehmenden: ZEUGENBESTÄTIGUNG: Dieser Teil muss von zwei unabhängigen Zeugen zur Vorlage bei Guinness World Records ausgefüllt und unterschrieben werden. Die Person, die die Unterrichtseinheit durchgeführt hat, darf nicht gleichzeitig als Zeuge auftreten. Nur Erwachsene können als Zeugen fungieren. Die Zeugen müssen die Unterrichtsstunde von Anfang bis Ende mitverfolgt haben. Wir bestätigen hiermit, dass die unten genannten Personen an einer Unterrichtsstunde über die Bedeutung von guter Bildung für alle teilgenommen haben. Wir bestätigen, dass die Teilnehmenden am Ende der Stunde durch den (in der Unterrichtssequenz vorgegebenen) Test gezeigt haben, dass sie den Stoff gelernt haben. Wir bestätigen auch, dass der Unterricht mindestens 30 Minuten gedauert hat. Wir bestätigen, dass der Unterrichtsstoff in der von der Globalen Bildungskampagne vorgegebenen Form für die Teilnehmer/innen neu war und zu keinem vorherigen Zeitpunkt unterrichtet wurde. Zeuge 1: Zeuge 2: Unterschrift: Unterschrift: Name: Name: Datum: Datum: 13

14 ZUM WELTREKORDVERSUCH NAMEN ALLER PERSONEN, DIE AN DER GRÖSSTEN UNTERRICHTSSTUNDE DER WELT TEILGENOMMEN HABEN: Tragt bitte hier Teilnehmer/innen ein, einschliesslich der Zeugen und der Person, die die Stunde abgehalten hat. Bitte benutzt Druckbuchstaben und hängt bei Bedarf weitere Blätter an Bitte informiert uns, falls ein neuer Weltrekord aufgestellt wurde: Ja Nein -Anschrift hierfür: Bitte sendet die unterschriebene Teilnahmebestätigung und die Namensliste nach der Unterrichtsstunde spätestens bis zum 10. Mai 2008 ausgefüllt per Post an uns zurück. Wir freuen uns auch digitale Fotos von Eurer Stunde, Materialien, die Ihr erstellt habt und Zeitungsartikel. Eine Auswahl der bei uns eingegangenen Materialien werden wir auf unserer Webseite veröffentlichen. 14

15 HINTERGRUNDINFORMATIONEN GLEICHE BILDUNGSCHANCEN FÜR ALLE? Die Chancen auf gute Bildung sind weltweit sehr ungleich verteilt. Meist sind es die ohnehin schon benachteiligten Bevölkerungsgruppen, die keinen Zugang zu Bildung haben. In diesem Kapitel wird kurz auf die wichtigsten Faktoren eingegangen, die zur Ausgrenzung bestimmter Gruppen von Bildung beitragen. 1. Armut Unter Armut versteht man einen Mangel an Zugang zu lebenswichtigen Gütern wie Trinkwasser, Nahrung, Unterkunft, Kleidung, Bildung, Gesundheitsfürsorge, Hygiene-Infrastruktur und sozialer Sicherung. Der erweiterte Armutsbegriff bezieht auch soziale, kulturelle und politische Teilhabe mit ein, wie z.b. Möglichkeiten der Mitwirkung an der politischen Willensbildung. Als absolut arm definiert die Weltbank einen Menschen, der weniger als 1 US Dollar pro Tag zur Verfügung hat. Weltweit leben heute mehr als 800 Millionen Menschen in absoluter Armut das entspricht in etwa der Bevölkerungszahl Nordamerikas und Europas (ohne Russland). Die Länder, in denen der in Armut lebende Anteil der Bevölkerung besonders groß ist, liegen überwiegend in Afrika südlich der Sahara. 1 Oft müssen in Armut lebende Kinder arbeiten gehen, um zum Einkommen ihrer Familien beizutragen, und können deshalb nicht die Schule besuchen. Zudem werden in vielen Ländern noch Schulgebühren erhoben, die für Familien mit geringem Einkommen unbezahlbar sind 2. Auch Schuluniformen und Lernmaterialien, wie Bücher, Hefte und Stifte, sind für sie oft unerschwinglich. Besonders benachteiligt sind Mädchen, denn sie werden meist zuerst vom Schulbesuch ausgeschlossen, wenn die finanziellen Mittel knapp sind. Armut hat in Form der angespannten Haushaltslage armer Länder direkte Auswirkungen auf die Qualität von Bildung. So fehlt es in den ärmsten Ländern insgesamt an Lehrpersonal, Schulen, Lehrund Arbeitsmitteln. In vielen Ländern Afrikas herrscht akuter Lehrermangel. Dass eine Lehrkraft bis zu 100 Schülerinnen und Schüler unterrichten muss, ist keine Seltenheit. Unter solchen Umständen lernen Kinder schlecht und können selbst nach Abschluss der Grundschule oft kaum lesen, schreiben oder rechnen. 2. HIV/Aids Laut UNAIDS sind weltweit über 33 Millionen Menschen mit HIV infiziert. 3 Mehr als zwei Millionen davon sind Kinder die Mehrheit lebt in Afrika südlich der Sahara. Weltweit sind Schätzungen zufolge 15 Millionen Kinder Aidswaisen, und ihre Zahl steigt weiterhin an. Häufig sind Verwandte und Nachbarn in armen Ländern nicht mehr in der Lage, die Waisen aufzunehmen, da sie oftmals selbst kaum genug zum Überleben haben. Viele Kinder müssen für sich selbst und für ihre jüngeren Geschwister sorgen, anstatt in die Schule zu gehen. Meist sind es die Mädchen und jungen Frauen, die erkrankte Familienmitglieder pflegen, jüngere Geschwister versorgen und das Familieneinkommen sichern Ungeachtet der Kinderrechtskonvention, die die Staaten zu einer kostenlosen Grundschulbildung verpflichtet. Vgl. UNESCO EFA Global Monitoring Report 2008, S.112. Der EFA Report 2008 ist online zu finden unter images/0015/001547/154743e.pdf. Siehe hierzu auch 3 UNAIDS: Aids epidemic update 2007: 15

16 HINTERGRUNDINFORMATIONEN GLEICHE BILDUNGSCHANCEN FÜR ALLE? Da viele Waisen nicht unter dem Schutz von Erwachsenen stehen, ist die Gefahr sehr groß, dass sie Opfer von Übergriffen werden, in den Drogenhandel hineingezogen oder als Kinderprostituierte und Kindersoldaten missbraucht werden. Aidswaisen werden oftmals stigmatisiert und bleiben häufig auch deshalb von der Schule fern. Das verhindert nicht nur, dass sie lesen und schreiben lernen, sondern sie werden auch von der schulischen HIV-Aids-Aufklärung nicht erreicht. So steigt die Zahl der Infektionen weiter an und der Teufelskreis setzt sich fort. Da HIV/Aids gerade die jüngere und mittlere Generation trifft, sterben auch viele Lehrerinnen und Lehrer aufgrund der Immunschwächekrankheit. Ein dramatischer Mangel an Lehrkräften und extrem hohe Schülerzahlen pro Klasse sind die Folge. 4 Unter diesen Umständen ist nicht nur angemessenes Unterrichten unmöglich, sondern auch die sozio-emotionale Betreuung, derer Aidswaisen dringend bedürften. Bildung aber kann wesentlich zum Kampf gegen HIV/ Aids beitragen: Pro Jahr könnten HIV- Neuinfektionen verhindert werden, wenn alle Kinder eine Grundschulbildung erhielten Behinderung Die Vereinten Nationen schätzen, dass 650 Millionen Menschen (das sind zehn Prozent der Weltbevölkerung) mit einer Behinderung leben. Die Verletzung ihrer Rechte ist weltweit verbreitet. Laut UNDP lebt die überwiegende Mehrheit (80 Prozent) der Menschen mit Behinderung in Entwicklungsländern. 6 Ein Leben in Armut birgt viele Gefahren, eine Behinderung zu bekommen: Schlechte medizinische Betreuung der Mütter in der Schwangerschaft, Komplikationen bei der Geburt ohne professionelle Hilfe, eine schlechte Gesundheitsvorsorge für Kleinkinder, gefährliche Lebensumstände in Kriegssituationen usw. Schlimmer als die Behinderung selbst sind für die betroffenen Menschen oft die sozialen Folgen: Aus Unwissenheit über die Ursachen einer Behinderung oder aufgrund von Vorurteilen werden Menschen mit Behinderung aus ihrem sozialen Umfeld ausgeschlossen. Gesundheits- und Bildungseinrichtungen sind häufig nicht auf behinderte Menschen eingerichtet. Auf dem Arbeitsmarkt haben Menschen mit Behinderung kaum eine Chance. So überrascht es nicht, dass in den ärmsten Bevölkerungsgruppen der Anteil der Menschen mit Behinderung bei 20 Prozent liegen soll. 7 Die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung wird besonders im Bildungswesen deutlich: Mehr als 97 Prozent der Erwachsenen, die eine Behinderung haben, können nicht lesen und schreiben. 8 4 So sterben beispielsweise in Tansania viele Lehrerinnen und Lehrer noch bevor sie ihre Ausbildung überhaupt abschließen konnten. 5 GCE 2004: Learning to Survive. How Education for All would save millions of young people from HIV/Aids

17 HINTERGRUNDINFORMATIONEN GLEICHE BILDUNGSCHANCEN FÜR ALLE? Weniger als 10 Prozent der behinderten Kinder in Entwicklungsländern besuchen die Grundschule, noch weniger gehen auf eine weiterführende Schule. 9 Neben der Diskriminierung Kinder mit Behinderung werden oft versteckt und ihr Schulbesuch für unnötig erachtet liegt dies an der fehlenden Anpassung der Schulen an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung. Es fehlen beispielsweise Zugänge für Rollstühle und besondere Lehrmittel sowie Lehrerinnen und Lehrer, die in der Förderung von behinderten Kindern geschult sind. Kinder und Erwachsene mit Behinderungen bedürfen einer besonderen (staatlichen) Unterstützung, damit ihre Menschenrechte gewährleistet werden und sie ihre Fähigkeiten entfalten können. 123 Staaten haben bisher die erst seit Ende 2006 von der UN verabschiedete Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung unterzeichnet, die auch die Aufhebung der Diskriminierung im Bildungswesen festlegt. Nun müssen die Unterzeichnerstaaten das Dokument auch ratifizieren, also in nationales Recht überführen. Von der Verwirklichung der Rechte von Menschen mit Behinderung wird auch abhängen, ob es der internationalen Gemeinschaft tatsächlich gelingt, die weltweite Armut bis 2015 um die Hälfte zu reduzieren, da der Anteil der Menschen mit Behinderung an der armen Bevölkerung sehr hoch ist. Von den 72 Millionen Kindern, die nicht zur Schule gehen können, weist ungefähr ein Drittel eine Behinderung auf. 10 Anmerkung Die Diskriminierung der Menschen mit Behinderung spiegelt sich auch in der unzureichenden Datenlage wider. Oftmals gibt es kaum Angaben zum Thema Behinderung und diese wird auch sehr stark unterschiedlich definiert. So können Statistiken zum Thema nur Richtwerte darstellen. 4. Benachteiligung von Mädchen und Frauen Obwohl Bildung ein Recht aller Menschen ist, sind Frauen und Mädchen besonders benachteiligt. Von den weltweit 72 Millionen Kindern, die derzeit nicht zur Schule gehen können, sind 57 Prozent Mädchen, die hauptsächlich in Süd- und Südwestasien, in den arabischen Staaten und in Afrika südlich der Sahara leben. 11 Diesen Mädchen wird das Recht auf Bildung verwehrt und somit auch die Aussicht auf ein gesünderes und selbstbestimmtes Leben. In den Ländern Lateinamerikas gehen 98 Prozent aller Mädchen in die Grundschule, in Südasien 75 Prozent und in Afrika südlich der Sahara lediglich 59 Prozent. In Benin werden 86 Prozent der Jungen, aber nur 70 Prozent der Mädchen eingeschult. In Pakistan besuchen 77 Prozent der Jungen die Grundschule und nur 59 Prozent der Mädchen. In Burkina Faso, Mosambik, Niger, und dem Tschad besuchen weniger als 10 Prozent der Mädchen eine weiterführende Schule. 12 Einer der Gründe für die hohe Prozentzahl an Mädchen, die nicht zur Schule gehen, findet sich in der Kultur und Tradition vieler Gesellschaften: Bildung von Mädchen wird als weniger wichtig angesehen als die Bildung von Jungen. Mädchen sollen gute Ehefrauen und Mütter werden. Eine gute Schulbildung wird dafür nicht als unbedingt notwendig erachtet. Viele Mädchen müssen schon früh Verantwortung für ihre Geschwister übernehmen und im Haushalt oder in der Landwirtschaft mithelfen UNESCO EFA Global Monitoring Report 2008, S.49. Online zu finden unter images/0015/001547/154743e.pdf 12 UNESCO EFA Global Monitoring Report Online zu finden unter images/0015/001547/154743e.pdf 17

18 HINTERGRUNDINFORMATIONEN GLEICHE BILDUNGSCHANCEN FÜR ALLE? Sterben die Eltern, sind es in der Regel die Mädchen, die sich um die verbliebenen Familienmitglieder kümmern und deshalb oft den Schulbesuch abbrechen müssen. Manche Eltern befürchten außerdem, dass ihre Tochter sich durch den Schulbesuch kulturell entfremden und zu sehr emanzipieren könnte. Oft wollen sie die Bildung ihrer Töchter auch nicht bezahlen, weil Mädchen nach der Heirat meist in der Familie ihres Mannes leben und daher nicht zur Altersversorgung der Eltern beitragen. Da viele arme Familien die teilweise erforderlichen Schulgebühren und die Kosten für Uniformen, Schulbücher und Lernmaterialien nicht bezahlen können, werden bei Geldknappheit eher die Söhne zur Schule geschickt. Auch können gemischte Klassen ein Grund sein, dass Eltern ihre Töchter nicht zur Schule schicken: Gemeinsamer Unterricht mit Jungen steht oftmals im Widerspruch zu den gesellschaftlichen Normen, und es fehlt auch häufig an weiblichen Lehrkräften. Die Befürchtung von Eltern, dass die Töchter auf dem Schulweg sexuell belästigt werden könnten, trägt auch dazu bei, ihnen den Schulbesuch zu verbieten. 5. Kinderarbeit Das Menschenrecht auf Bildung ist nicht nur in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen von 1948 verankert, sondern auch in der VN-Kinderrechtskonvention von 1989 verbrieft ebenso wie das Recht der Kinder auf Schutz vor wirtschaftlicher Ausbeutung. Die Durchsetzung dieser Rechte geschieht nicht im Selbstlauf, vielmehr ist dafür die Beteiligung vieler Akteure nötig einschließlich die der betroffenen Kinder selbst. Laut Internationaler Arbeitsorganisation (ILO) arbeiten weltweit 218 Millionen Kinder: in Asien sind es 122 Millionen zwischen fünf und 14 Jahren, in Afrika südlich der Sahara 50 Millionen, das ist jedes vierte afrikanische Kind. Sieben von zehn Kindern weltweit arbeiten in der Landwirtschaft. 126 Millionen Kinder sind in gefährlicher Arbeit beschäftigt, zum Beispiel im Bergbau, in Steinbrüchen oder auf Plantagen. Die Arbeit in Haushalten gehört mit zu den unsichtbaren Bereichen, die schwer zu erfassen und zu kontrollieren sind. Eine besonders ausbeuterische Form der Kinderarbeit ist die Schuldknechtschaft. Die Gründe, warum Kinder arbeiten, sind so vielfältig wie die Formen von Kinderarbeit. Armut ist die Hauptursache, aber auch eine Folge von Kinderarbeit. Kinder arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen. Es kommt vor, dass sie die einzigen Geldverdiener in der Familie sind. Arbeitende Kinder haben oft keine Zeit mehr, zur Schule zu gehen oder sie sind schlichtweg zu erschöpft für den Unterricht. Andererseits wenn es an guten, kostenlosen Schulen und qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern sowie an Lehrmaterialien fehlt, wenn die Kinder schlicht keine Möglichkeit haben, zur Schule zu gehen, dann gehen viele von ihnen arbeiten. Durch den Mangel an Schulbildung wiederum wird ihnen die Chance genommen, langfristig der Armut zu entkommen. Mujiono (17) arbeitet in einem Kohlelager in Jakarta. Kriege, Konflikte und HIV/Aids verschärfen die Situation von Kindern und führen verstärkt dazu, dass sie ausgebeutet werden. Die Diskriminierung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen, beispielsweise der Unberührbaren in Indien, ist ein weiterer Grund, warum Kinder keinen Zugang zu Bildung haben und früher arbeiten müssen. 18

19 HINTERGRUNDINFORMATIONEN GLEICHE BILDUNGSCHANCEN FÜR ALLE? In den letzten Jahren ist viel unternommen worden, um Bemühungen gegen Kinderarbeit mit dem Ziel Bildung für alle zu verbinden. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die UNESCO und die G8 haben erkannt, dass Kinderarbeit eine entscheidende Hürde auf dem Weg zu Bildung für alle darstellt. Andererseits ist der Zugang zu Schulbildung ein wichtiger Schlüssel zur Beendigung von Kinderarbeit. 6. Krisen und Konflikte Nach Aussage der Weltgesundheitsorganisation war das 20. Jahrhundert das gewalttätigste Zeitalter in der menschlichen Geschichte. 13 Auch heute noch gibt es Kriege und Konflikte in über dreißig Ländern der Welt. Die Hälfte der 72 Millionen Kinder weltweit, die keinen Zugang zu Bildung haben, lebt in Kriegsund Krisengebieten. 14 Die Auswirkungen von bewaffneten Konflikten auf Kinder und Jugendliche gehen über die unmittelbare Lebensbedrohung hinaus. Viele Familien müssen fliehen und verbringen Jahre in Flüchtlingslagern. Hilfsinterventionen in Krisengebieten und Flüchtlingslagern konzentrieren sich zunächst auf die kurzfristige Befriedigung lebensnotwendiger Bedürfnisse durch die Bereitstellung von Nahrung, Wasser und Unterkunft. Die Mehrzahl der Flüchtlinge muss aber lange teils Jahrzehnte in Lagern leben. Dabei bietet die Eintönigkeit des Lagerlebens wenig Möglichkeit, die traumatischen Erfahrungen, die Kriegsflüchtlinge hinter sich haben, zu verarbeiten. Gerade bei Kindern steht dies einer gesunden Entwicklung entgegen. Bildungsangebote können hier präventiv und heilend wirken. Flüchtlinge selbst betrachten Bildungsangebote häufig als ebenso lebenswichtig wie die Bereitstellung von Nahrung und Unterkunft. Ein Flüchtling aus Äthiopien kommentierte eine Hilfsintervention der Vereinten Nationen mit den Worten: Wir danken Ihnen für die Hilfe und dafür, dass Sie uns Nahrung, Unterkunft und Medizin gegeben haben. Doch das Beste, das Sie für uns getan haben, war, unseren Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. 15 Dazu erklärte der UNO-Vizegeneralsekretär für Humanitäre Angelegenheiten, Jan Egeland: Es ist ein moralisches Verbrechen, wie die Welt diese Kinder behandelt. Die internationale Staatengemeinschaft kann [...] Kindern, die bereits mit den Folgen von bewaffneten Auseinandersetzungen leben müssen, nicht auch noch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft rauben. Kinder können nicht erst auf Frieden warten, bis wir ihnen die Möglichkeit geben, eine Schule zu besuchen Ethnische Minderheiten In vielen Ländern werden ethnische Minderheiten und indigene Bevölkerungsgruppen diskriminiert. Sie sind oft sehr arm, werden am ehesten sozial ausgegrenzt und können kaum soziale Dienste oder ihr Recht auf Bildung in ihrer eigenen Sprache in Anspruch nehmen. Die Hauptursache für die schlechtere Bildungssituation von indigenen Völkern sind Diskriminierung und Rassismus. So ist gerade das Ziel, die Qualität der Bildung für indigene Völker zu verbessern, eine besondere Herausforderung. Einige Beispiele Jim Holmes/Oxfam In Indien leben mehr als 165 Millionen Dalits. Diese Nachfahren der indischen Ureinwohner sind als Unberührbare bis heute oft aus dem Kastensystem der indischen Gesellschaft ausgeschlossen. Sie gelten als unrein und im Grunde weniger wert als ein Mensch World Health Organisation. World Report on Violence and Health: Summary. WHO: Geneva UNESCO EFA Global Monitoring Report Online zu finden unter 15 Eva Ahlen. UNHCR s Education Challenge. Forced Migration Review, Education Supplement. Issue 26: July

20 HINTERGRUNDINFORMATIONEN GLEICHE BILDUNGSCHANCEN FÜR ALLE? Obwohl die indische Verfassung von 1950 jede Diskriminierung aufgrund der Kasten verbietet und auch den Dalits die Menschenrechte garantiert, sieht die Praxis ganz anders aus: Sie leben mit der Angst, öffentlich gedemütigt oder ungestraft geschlagen oder vergewaltigt zu werden. Dalit-Kinder sitzen im Klassenzimmer ganz hinten und müssen erdulden, dass sie sehr häufig sowohl von den Lehrkräften als auch von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern gemobbt werden. Dies führt dazu, dass diese Kinder wenig lernen und häufig den Schulbesuch abbrechen. Beinahe 95 Prozent der Analphabetinnen und Analphabeten in Indien sind Dalits. 19 In Australien ist die Bildungssituation der Aborigines und der Torres-Strait-Insulaner deutlich schlechter als die der übrigen australischen Bevölkerung. Das liegt vor allem daran, dass die Regierung diese Bevölkerungsgruppen in der Vergangenheit stark benachteiligt hat. Besonders aufgrund rassistischer Vorurteile, geografischer Isolation und ärmlicher Lebensverhältnisse hatten diese beiden Gruppen bisher kaum Zugang zu guter Bildung. In Chile haben indigene Kinder viel schlechtere Bildungschancen als ihre nicht-indigenen Altersgenossen. Auch ist bei ihnen der Unterschied zwischen den Bildungschancen von Mädchen und Jungen viel größer. Ähnlich ist die Lage in Rumänien, wo Mädchen, die den Roma angehören, aufgrund des traditionellen Frauenbildes nur sehr beschränkten Zugang zu Bildung haben. Häufiger als Jungen brechen sie den Schulbesuch ab, da sie viel mehr im Haushalt mithelfen müssen. 8. Mangelnde Infrastruktur in ländlichen Regionen Infrastruktur und soziale Einrichtungen sind in den meisten Ländern nicht gleichmäßig über das ganze Land verteilt. In entlegenen und ländlichen Gegenden müssen Kinder und Jugendliche häufig weite Strecken zurücklegen, um die nächste Schule zu erreichen. Oft sind auf dem Land viel zu wenig oder gar keine Schulen vorhanden (Stadt-Land-Gefälle). Die Menschen in den ländlichen Regionen leben größtenteils in sehr einfachen Verhältnissen. So schätzt die FAO (Food and Agricultural Organisation of the United Nations/Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen), dass drei Viertel der armen Menschen davon mehr als die Hälfte Mädchen und Frauen auf dem Land leben. 17 Auf dem Land bleiben die Kinder häufiger dem Unterricht fern und die Anzahl der Schulabbrecher/innen ist größer als in der Stadt. Es gibt einen höheren Anteil von Erwachsenen, die weder lesen noch schreiben können, und Mädchen und Frauen sind beim Zugang zu Bildung noch stärker benachteiligt. Tom Stoddart/Oxfam Schulunterricht im ländlichen Tansania htm 19 /0602_030602_untouchables.html 20

21 FALLBEISPIELE Pedro Schüler, 7 Jahre, Guatemala "Ich heiße Pedro. Ich lebe e im Flüchtlingslager El Triunfo in Guatemala. Ich bin hier geboren. Bis vor ein paar Jahren führten die Menschen in meinem Land einen sehr langen, sehr blutigen Krieg. Das Leben war dort, wo meine Eltern lebten, sehr gefährlich, und sie mussten ihr Dorf verlassen und in das Lager flüchten. Sie haben mir erzählt, dass Sean Sprague/Oxfam ihr Haus, die Schule und das gesamte Dorf zerstört wurden, nachdem sie geflohen waren. Obwohl das Lager kein Dorf ist, versuchen wir, einen Ort daraus zu machen, an dem man gut leben kann. Am Morgen helfe ich meiner Mutter beim Zubereiten der Tortilla*, und dann passe ich mit meinem Vater zusammen auf unser Vieh auf. Das Schönste für mich sind die Nachmittage, wenn ich in die Schule gehe. Sehr lange gab es hier keine Schule, aber jetzt gibt es endlich eine, und ich gehe jeden Tag dorthin. Das ist wichtig für mich, weil ich später Arzt werden möchte, um mich um die Leute zu kümmern, die bei uns leben." Photo: Oxfam *Tortilla ist ein Fladenbrot aus Maismehl. Viele Menschen in Lateinamerika essen zum Frühstück Tortilla. 21

22 FALLBEISPIELE Caroline Schülerin, 13 Jahre, Uganda Caroline gehört dem Volk der Acholi an. Ihr eigentliches Zuhause ist ein Dorf namens Tangagoro im Norden Ugandas, doch sie und ihre Familie mussten bereits vor Jahren wegen des lang anhaltenden Konflikts in ein Lager flüchten. Geoff Sayer/Oxfam Die runden Häuser im Lager haben alle nur einen e Raum, der einen Durchmesser von weniger als drei Metern hat. Die Dächer sind mit Gras bedeckt und die Wände mit Lehm verputzt. Es gibt keine Fenster. In einem Haus leben bis zu sechs Menschen. Caroline geht in eine Grundschule außerhalb des Lagers. An Schultagen stehe ich um 6 Uhr auf. Ich muss dann zuerst das Haus fegen. Gegen 6.30 Uhr machen wir uns auf den Weg in die Schule und kommen dort eine Stunde später an. In der Schule müssen wir, bevor der Unterricht beginnt, den Raum fegen und den Boden mit Wasser besprühen, damit der Staub nicht durch das Zimmer wirbelt. Wenn ich nach der Schule wieder zu Hause bin, freue ich mich auf das Essen! In der Schule gibt es kein Essen und ich werde oft hungrig, vor allem um die Mittagszeit. Nachdem ich gegessen habe, spüle ich und helfe meiner Tante, das Essen für den Rest der Familie zu machen. Wenn wir Hausaufgaben haben, versuche ich immer, sie zu erledigen, bevor es dunkel wird, weil wir keine Lampe haben. Wenn wir unsere Aufgaben nicht gemacht haben, bekommen wir Schläge. Ich möchte gerne studieren und Finanzministerin werden! Das wäre ein toller Beruf! Oder ich werde Lehrerin, wie Madame Irene. Sie unterrichtet Englisch, das ist mein Lieblingsfach! Photo: Suzanne Porter/Sightsavers Ich hoffe, wir können bald wieder nach Hause gehen. Es gibt hier im Lager nichts, was ich vermissen werde. Nicht mal meine Freunde, denn die sind ja auch aus meinem Dorf. Ich weiß nicht, was diesen Krieg verursacht hat. Es gibt ihn schon mein ganzes Leben. Wenn er vorbei ist, können wir endlich wieder nach Hause gehen, doch daran scheint niemand zu glauben. 22

23 FALLBEISPIELE Frances Schüler, 13 Jahre, Tansania Frances Kidenya ist 13 Jahre alt und nahezu blind. Er besucht die Integrierte Grundschule von Makalala in Tansanias südwestlicher Region Iringa. An seiner Schule gibt es mehrere Kinder, die blind sind oder sehr schlecht sehen können, aber auch Kinder ohne Sehprobleme. Mit der Hilfe von Sikitu Fundikira, einem Sonderschullehrer, lernen alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam. Suzanne Porter/Sightsavers Frances besucht diese Schule seit anderthalb Jahren. Zuvor war er an einer normalen Schule ohne spezielle Unterstützung für behinderte Kinder. Aufgrund seiner Sehschwäche konnte er mit den anderen Kindern nicht mithalten, und deshalb wechselte er in die integrierte Schule mit einer besseren Betreuung. Beim Vergleich seiner jetzigen Schule mit der vorherigen, stellt Frances fest: "Es ist viel besser hier. Es gibt so viel mehr zu tun für mich ich habe Braille [Blindenschrift] gelernt und gute Freunde gefunden. Mit Sikitus Hilfe hat Frances gelernt, Braille zu lesen und zu schreiben und kann nun dem Unterricht gemeinsam mit den sehenden Kindern folgen. Sein Lieblingsfach ist Mathe und seine liebste Pausenbeschäftigungen Rennen und Fußball spielen. Auf dem Fußballplatz ist Frances ohne Angst. Selbstsicher rennt er mit dem Ball, in den eine Klingel eingebaut ist, und seine Mannschaftskollegen unterstützen ihn durch Rufe. Er verteidigt sogar wie ein Profi! Photo: o Suzanne Porter/Sightsavers rs Sikitu, der Sonderschullehrer, hilft der Klassenlehrerin, damit sie weiß, wie Frances neben den sehenden Schülerinnen und Schülern unterrichtet werden muss, und wie sie ihm bei der Blindenschrift behilflich sein kann. 23

24 FALLBEISPIELE Lakshmi Arbeiterin, erin, 15 Jahre, Indien n Justin Canning/Comic Relief Ltd. "Mein Name ist Lakshmi, ich bin 15 Jahre alt und komme aus Hyderabad in Indien. Meine Familie hat immer auf dem Land gelebt. Doch als meine Schwestern älter wurden, wurde es schwer für meine Eltern, das Geld für ihre Hochzeiten aufzubringen. Also sind wir in die Stadt gezogen. Hier arbeiten wir den ganzen Tag und gehen auch nicht mehr in die Schule. Freunde haben wir hier auch nicht. Meine Arbeit ist die Herstellung von Kühlschrankteilen. Ich muss die ganze Zeit stehen und mich stark konzentrieren, deshalb bin ich oft müde und mir ist schwindelig. Ich verdiene etwa 800 Rupien (15 Euro) im Monat, das ist gerade genug, um die Miete und den Strom zu bezahlen. Ich bin froh, meiner Familie zu helfen. Aber trotzdem habe ich nicht aufgehört zu lernen! Früh am Morgen gibt es auf Teen Channel Unterrichtsstunden. Dafür muss ich um 4.30 Uhr aufstehen, aber weil wir keine Uhr haben, ist es schwierig, pünktlich wach zu werden. Ich war sehr froh, wieder etwas lernen zu können, weil ich weiß, dass ich dadurch eine bessere Arbeit bekommen kann. Ich würde sehr gerne in einem Büro arbeiten, um Geld für meine Hochzeit zu verdienen. Meine Schwester Vajaya ist 11 Jahre alt und macht die gleiche Arbeit wie ich. Meine andere Schwester Aluvelumanga ist 13 Jahre und verpackt Gemüsesamen für den Export. Meine Schwestern sagen, dass ich sie nerve, weil ich möchte, dass sie sich auch den Unterricht im Teen Channel ansehen. Sie sehen, wie müde ich bin und wollen nicht so früh aufstehen. Millionen Kinder und Jugendliche in Indien müssen mit der Schule aufhören, um Arbeit zu finden, weil ihre Eltern die Schulgebühren und die Kosten für Lernmittel nicht bezahlen können. Der Lohn dieser Kinder bedeutet für ihre Eltern das Überleben. Die Arbeit ist oft gefährlich, und die Arbeitstage sind lang. Teen Channel ist Teil des Projektes Community Outreach Programme in Education (SCOPE). Es hilft jungen Menschen, die arbeiten müssen, sich zu bilden und zeigt Eltern und Kindern, wie wichtig es ist, eine gute Bildung zu erhalten. Photo: Comic Relief 24

25 FALLBEISPIELE Sruthika Schülerin, 5 Jahre, Indien Die fünfjährige Sruthika wurde aufgrund eines Nervenschadens blind geboren. Sie geht in eine reguläre Schule in Punnakkarai, im Tamil Nadu Staat in Indien. Ihre Großmutter Sukumari, 59 Jahre alt, sagt: Sruthika spielt mit den anderen Kindern und wird nicht anders behandelt. Sie kann Menschen am Klang ihrer Schritte erkennen. Ihre Familie freut sich, dass sie in der Schule lernen kann. Ihr gefällt die Schule. Wenn sie in die Schule geht, kann sie ein besseres Leben führen. Wir wollen, dass sie später selbstständig leben kann. Fabiene Fossez/Sightsavers Latha Janet (die Förderlehrerin von Sruthika, die ebenfalls blind ist) besucht Sruthika dreimal die Woche zu Hause. Sie hilft ihr bei praktischen Dingen und bringt ihr die Blindenschrift bei. Sruthikas Mutter möchte Sruthikas Lieblingsunterricht in der Schule ist Singen. Ihr bester Freund ist Vishnau, der Nachbarssohn, der auch fünf Jahre alt ist. Morgens holen er und sein Bruder Sruthika zu Hause ab und bringen sie in die Schule. Sruthika und Vishnau spielen gerne zusammen Kricket. auch die Blindenschrift lernen, damit sie ihrer Tochter helfen kann. Photo: Fabiene Fossez/Sightsavers 25

26 FALLBEISPIELE Batuma a Samuel, Förderlehrer, r, Uganda a Ich heiße Batuma Samuel. Ich bin Lehrer an der Batambogwe-Grundschule in Uganda, an der ich auch die blinde Fatuma unterrichte.* Neben Fatuma unterrichte ich sechs weitere blinde Kinder. Hier in der Gegend bin ich der einzige Förderlehrer und muss s oft 30 km am Tag mit dem Fahrrad fahren, um meine Kerstin Hacker/Sightsavers Schülerinnen und Schüler zu besuchen! Ich finde, es ist sehr wichtig, dass blinde Kinder eine reguläre Schule besuchen, denn dort erlernen sie soziale und kreative Fertigkeiten, die sie in einer Blindenschule nicht lernen würden. Außerdem ist der Kontakt zu den Kindern, die nicht blind sind, extrem wichtig. Doch brauchen diese Kinder eine spezielle, an ihre Bedürfnisse angepasste Förderung. Ich versuche, auch andere blinde Kinder in meiner Gemeinde und in den Nachbarorten zu ermutigen, in die Schule zu gehen, denn nur wenn sie eine Schule besuchen und Bildung erhalten, werden sie später selbstständig leben können. Ich helfe jedoch nicht nur blinden Kindern, sondern auch den Lehrern, vor allem beim Erlernen der Blindenschrift. Uganda braucht dringend mehr Förderlehrer. Bisher gibt es kaum qualifizierte Lehrkräfte mit den nötigen Kenntnissen, um Photo: Kerstin Hacker/Sightsavers rs blinden Kindern helfen zu können. Hinzu kommt, dass Lehrkräfte mit ihren zum Teil 100 Schülerinnen und Schülern pro Klasse ohnehin schon überfordert sind, sodass die Bedürfnisse von blinden Kindern oft vernachlässigt werden. Alle blinden Kinder in Uganda sollten die gleiche Chance wie Fatuma erhalten und einen Förderlehrer zur Seite haben, der ihnen hilft. * Die Geschichte von Fatuma finden Sie auf Seite 28 des Basispakets. 26

27 FRAGEBOGEN ZUM WELTREKORDVERSUCH 1. Wie haben Euch das Thema Hand in Hand für Bildung gleiche Chancen für alle! und die Aktion die größte Unterrichtsstunde der Welt gefallen? ( ) Sehr gut ( ) Gut ( ) Gar nicht ( ) Keine Meinung 2. Was fandet Ihr besonders gut? 3. Was fandet Ihr nicht so gut? 4. Möchtet Ihr im nächsten Jahr wieder teilnehmen? ( ) Ja ( ) Nein, weil 5. Was es sonst noch zu sagen gibt (zum Beispiel, was soll unbedingt beibehalten werden, was hat gefehlt? Gibt es Vorschläge für künftige Aktionen?): 6. Wie seid Ihr auf die Aktionen der Globalen Bildungskampagne aufmerksam geworden? ( ) Über ein Anschreiben der Globalen Bildungskampagne ( ) Über die folgende Mitgliedsorganisation ( ) Über die folgende Webseite ( ) Sonstiges 27

28 WEITERFÜHRENDE LINKS Die Globale Bildungskampagne Webseite der Globalen Bildungskampagne: Internationale Seite der Global Campaign for Education: Die Mitglieder der Globalen Bildungskampagne in Deutschland CARE: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW): Kindernothilfe: Oxfam Deutschland: Plan: Save the Children Deutschland: Welthungerhilfe: World University Service (WUS): World Vision: Im Folgenden nennen wir eine Reihe von Links zu relevanten Themenbereichen. Ausgehend von der Startseite der jeweiligen Organisation geben die blauen Pfeile den Pfad zu weiteren Hintergrundinformationen an. Menschenrechte Kinderrechte Bildung Armut Deutsches Institut für Menschenrechte: Peace Brigades International Schulprojekt zum Thema Menschenrechte: Projekte im Inland» PBI macht Schule World University Service (WUS) Kommentierte Linkliste zum Thema Bildung für alle/kinderrechte: Globales Lernen National Coalition (überprüft die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland): Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft: Kindernothilfe: Themen» Bildung Oxfam Deutschland: Kampagnen» Millenniumsziele» Bildung und Gesundheit FÜR ALLE Save the Children Deutschland: Was wir tun» Schule und Bildung World University Service: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ): Themen und Schwerpunkte» Bildung Deutsche UNESCO-Kommission: Bildung Homepage der Fast Track Initiative der Weltbank: Welthaus Bielefeld: Bildung Kindernothilfe: Themen» Armutsbekämpfung Oxfam Deutschland: Kampagnen» Millenniumsziele Welthungerhilfe: Themen» Armut Deine Stimme gegen Armut: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ): Themen und Schwerpunkte» Armut 28

29 WEITERFÜHRENDE LINKS Behinderung Gender Kinder in Kriegs- und Krisengebieten Kinderarbeit Minderheiten Kindernothilfe: Kinder mit Behinderung Christoffel Blindenmission: Behinderung in der Entwicklungszusammenarbeit: Handicap International: Plan Deutschland: Fokus Mädchen Publikationen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Die Datenbank der OECD umfasst Daten für weltweit 162 Länder und beinhaltet 50 Indikatoren hinsichtlich des sozio-ökonomischen Status von Frauen: Browse by Department» DEV (Development Centre)» poverty, equity and development» empowerment, participation and gender Kindernothilfe: Themen» Kindersoldaten Oxfam Deutschland: Kampagnen» Krisen und Konflikte Save the Children Kampagne Zukunft? Schreiben! : World Vision: Kinder des Krieges Terre des Hommes: Themen und Projekte» Schwerpunktthemen» Kinder in bewaffneten Konflikten Kindernothilfe: Themen»Kinderarbeit Save the Children Deutschland: Was wir tun» Ausbeutung und Gewalt Welthungerhilfe: & Kampagnen» Kampagne STOPP Kinderarbeit Internationale Seite der Kampagne STOPP Kinderarbeit: Forum Kinderarbeit: Kinderkulturkarawane: Themen, Länder, Unterricht» Kinderarbeit Terre des Hommes: Themen und Projekte» Schwerpunktthemen» Kinderarbeit Gesellschaft für bedrohte Völker: Migration online: EU-Initiative Für Vielfalt gegen Diskriminierung : Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen: 29

30 Die Mitglieder der Globalen Bildungskampagne in Deutschland: CARE Deutschland-Luxemburg e. V. Tel.: Fax: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Tel.: Fax: Kindernothilfe e. V. Tel.: Fax: Oxfam Deutschland e. V. Tel.: Fax: Plan International Deutschland e. V. Tel.: Fax: Save the Children Deutschland e. V. Tel.: Fax: Deutsche Welthungerhilfe e. V. Tel: Fax: Impressum Hand in Hand für Bildung gleiche Chancen für alle! Informationspaket zum Weltrekordversuch Herausgeber: Globale Bildungskampagne c/o Oxfam Deutschland e. V. Tel: + 49 (0) Fax: + 49 (0) info@bildungskampagne.org World University Service (WUS) infostelle@wusgermany.de Tel.: Fax: World Vision info@worldvision.de Tel.: Fax: Wir unterstützen: Redaktion: Fiona Uellendahl, Imke Häusler, Jens Raygrotzki, Corinna Ditscheid Gestaltung: DIE.PROJEKTOREN 30

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