Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WiSe 2005/2006) Hypermedia-Systeme. Martin Denzel Teresa Hillebrenner. Ablauf
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- Eike Hofmann
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1 Multimediale Lehr- und Lernumgebungen (WiSe 2005/2006) -Systeme Martin Denzel Teresa Hillebrenner Ablauf 1) und -Lernen Definition Merkmale Einordnung in Lerntheorien 2) Beispiel für Lernsysteme 3) Vorstellung Microsoft Encarta 4) Vorstellung AEIOU Multimediales Österreich Lexikon 5) Kommentare zum Kriterienkatalog 1
2 Definition Zusammengesetzt aus den Begriffen Hypertext und Multimedia Hypertext und oft Synonym verwendet (besser: Hypertext als spezielle Form von, die auf textuelle Informationen beschränkt ist) Synonym: interactive multimedia WWW größtes derzeit existierende Hypermedium It has been said, that the difference between multimedia and hypermedia is similar to that between watching a travel film and being a tourist yourself Elemente von Struktur: Knoten und Verbindungen zwischen diesen Operationen: nichtsequentielle Tätigkeiten des Nutzers Medium: Computerplattformen Interaktion: über manipulierbare GUI wird auf zugegriffen 2
3 Interaktion als zentrales Element von Interaktionsstile: Kommandozeileneingabe Menüs Frage-Antwort-Dialoge Formulare und Spreadsheets Natürlichsprachiger Dialog Direkte Manipulation (Links aktivieren, Objekte bewegen (drag & drop), Diagramme zeichnen, Informationen aufrufen (popups) Ein hinreichender Grad an Interaktivität ist konstituierendes Merkmal von Interaktivität als Qualitätsmerkmal von Lernprogrammen Kriterien zur Beurteilung der Interaktivität eines hypermedialen Lernsystems: Lernwegsteuerung: Entscheidung über den Lernweg liegt beim Lernenden Darstellungstiefe: Anzeigen weiterer Informationen durch Klicken, Zoomen, etc Dialoggestaltung: nicht nur einseitige Informationspräsentation, sondern Diagramme, Simulationen, Tests, Hilfe, Guides Veränderbarkeit: Lernender kann kommentieren, ergänzen, ändern A feature of basic hypertext ist that it is by nature passive: the learner may fail to engage with the materials in ways which result in effective learning 3
4 Einordnung in Lerntheorien Was meint ihr? Einordnung in Lerntheorien Kognitivismus, da: Lösungszentriertes aktives Problemlösen Methoden zur Antwortfindung als Lernziel Wissen ist objektiv Stoff als komplexe Umgebung Dynamische Mensch-Maschine-Interaktion Konstruktivismus, da: Interaktion im Mittelpunkt Verständnis für s Ganze testen Wissen wird konstruiert Gehirn als geschlossenes Informationssystem 4
5 Probleme bei - Lernen Desorientierung Navigationsprobleme (kein Überblick über aktuellen Standort) Konzeptuelle Desorientierung Bei mangelndem Vorwissen Bei assoziativem Browsing Kognitive Überlast ( cognitive overload ) Zusätzliche Gedächtniskapazität, Aufmerksamkeit, Fähigkeiten zur metakognitiven Kontrolle (Zuordnung) Verwendung suboptimaler Strategien Segmentierung Aufteilung der Informationen in kleine geschlossene Einheiten bedeutet Verlust an Kohärenz Reduktion durch Guided tours, Backtracking, Footprinting, Bookmarks, Thumb Tabs, Maps, Annotierbarkeit, Guides/Agenten Einsatz von - Lernumgebungen lernerdefiniertes Browsing gezielte Informationsabrufe Etablierung neuer Verbindungen beiläufiges Lernen bei komplexeren Lernaktivitäten bei selbstgesteuerter Nutzung des Lernprogramms bei Lernenden mit hohem Vorwissen, gutem räumlichen Vorstellungsvermögen und adäquaten Lernstrategien Lernumgebungen sind somit geeignet für: Selbststudium ohne Betreuung Klasse mit Beamer Notebookklasse 5
6 Beispiele für - Lernsysteme START Das politische System der Bundesrepublik Deutschland (URL: ) Lernsystem zu Politik in Deutschland (1999) Autor: Hong Kong Baptist University, Department Government, International Studies Zielgruppe: ausländische Studenten/Schüler START Das politische System Features - ausführliche textuelle Beschreibungen mit Verlinkung der Fachbegriffe zur Englischübersetzung - (fast) alle Texte auch in Audioversion verfügbar - Übungsaufgaben und Übungsfragen unterschiedlicher Schwierigkeit - Lückentexte, Texte können rekonstruiert werden - Einbettung von zahlreichen Bildern (teilweise interaktiv) und wenigen Videos - Verlinkung zu aktuellem Inhalt auf externen Webseiten Funktionen sinnvoll? 6
7 START - Bewertung ++ Anstrengendes Lesen kann durch Audiosequenzen umgangen werden vermeintlich trockener Inhalt durch Multimedia interessanter Gelerntes kann sofort durch Übungsfragen getestet werden (Aufgaben mit Schwerpunkt ausweniglernen und mit Schwerpunkt Verständnis ) Übungsaufgaben mit Feedback und zusätzlichen Erläuterungen alle themenspezifischen Begriffe mit englischer Übersetzung START - Bewertung Links zu weiterem aktuellen Inhalt im Internet sind teilweise veraltet oder funktionieren nicht Links öffnen sich nicht in einem neuen Fenster Layout/Design Undurchsichtige Navigation, nur Zurück-Möglichkeit, keine Gesamtübersicht Keine Suche nach Stichwörtern etc. möglich 7
8 START Fazit / Frage Fazit: Sinnvolles Tool zur Erforschung fremder Kulturen und Systeme Grundwortschatz der fremden Sprache muss vorhanden sein, Spezialwortschatz wird übersetzt, zusätzliches Sprachtraining Diskussion: Ihr müsst euch einen Gesamteindruck über das System der britischen Monarchie verschaffen. Könntet Ihr Euch vorstellen mit solch einem Programm zu lernen? Welche Aspekte wären motivationsfördernd im Gegensatz zu einem Buch? Microsoft Encarta Microsoft Encarta ist die meistverkaufte Enzyklopädie. Microsoft Encarta Enzyklopädie 2006 lässt Sie und Ihre Familie eine Welt voller aktueller und verlässlicher Informationen entdecken. Encarta Enzyklopädie bietet mehr sorgfältig redaktionell bearbeitete faszinierende Multimediaelemente und altersgerechte Inhalte als je zuvor. Entdecken Sie mehr als Artikel, Medienelemente, 300 Videos und Animationen, Audios und den Interaktiven Atlas mit mehr als 1,8 Millionen Karteneinträgen. Tour zu Encarta 2006: Wozu würdet ihr Microsoft Encarta verwenden? 8
9 Evaluation anhand des Kriterienkatalogs I Lernsystemvoraussetzungen Absturzfreier Ablauf Inhalt und Strukturierung Strukturierung in Teilkapitel Wiederholung der Kapitel möglich Glossar Fachlich richtig Bedienung und Benutzerführung Kapitel ansteuerbar Merkfunktion vorhanden/ Ergebnisse abspeicherbar Grafiken und Texte kopieren/ausdrucken Tutorials Lerntempo individuell bestimmbar Hilfefunktion vorhanden Fehlerrückmeldung Evaluation des Kriterienkatalogs II Pädagogisch- didaktische Gestaltung Multimedialer Mehrwert erkennbar Erfolgserlebnisse Motivationsfördernd Testergebnisse speicherbar Testfragen in zufälliger Reihenfolge Reines Lernwissen oder auch Problemlösung Multimediale Umsetzung Ausgewogener Einsatz von Audio, Video, Text Animationen, Grafiken, akustische Elemente vorhanden Sprachausgabe ausschaltbar Unterstützung durch Hyperlinks und farbige Gestaltung 9
10 Auftreten typischer Probleme von Was meint ihr Desorientierung Kognitive Überlast Segmentierung Werden diese Probleme gelöst? Guided Tours Backtracking in Form des Vorwärts- und Rückwarts-Pfeils Footprinting Bookmarks in Form von Favoriten Thumb Tabs Maps Annotierbarkeit in Form von Stecknadeln (auf der Landkarte) Guides/Agenten 10
11 Wie findet ihr Microsoft Encarta? Ist es motivierend, damit zu Lernen? Würdet ihr dafür Geld ausgeben? Wenn ja, wieviel? Sind Audio, Video & Ton sinnvoll eingesetzt? Ist es intuitiv zu bedienen? Lernt man damit besser, schneller, mehr? Ist das eine Lehr- und Lernumgebung? Was fehlt, stört euch, sollte verbessert werden? AEIOU - Multimediales Österreichlexikon AnnotierbareElektronischeInteraktiveOesterreichischeUniversal-Informationssystem (URL: ) Kulturinformationssystem über Österreich Online-Version des Österreichlexikons Angereichert mit Bildern, Ton und Film Sortiert in Alben nach Thema und Medium 11
12 AEIOU Funktionen / Möglichkeiten Features Stichwörter, 2000 Abbildungen, Gesamtgröße AEIOU: 10 GB - Video-Dateien im MPEG o. Quicktime Format (Quelle: ORF, Filmarchiv Laxenburg) - spezielle Alben, z.b. Briefmarken-Album, Designer-Album, Sigmund Freud-Album - Einteilung der Inhalte des Lexikons in Zeitabschnitte, Navigation über Zeitleiste - umfangreiche Linksammlung zu themenverwandten Webseiten - Lexikon erweiterbar, Möglichkeit von Besucher-Annotationen - Inhalte größtenteils in Englisch verfügbar - erweiterte Suche nach Titeln und nach Inhalt AEIOU Bewertung anhand Kriterienkatalog Lerntheorie - Konstruktivismus: Lernprozess kann selbst gesteuert werden, Lernen findet spielerisch-explorativ statt, Lösung wird konstruiert - Kognitivismus: Informationsangebot wird durch bereits vorhandenes Hintergrundwissen ergänzt Lernsystemvorraussetzungen - Internetzugang nötig (bei größerer Mediadateien DSL empfohlen) - benötigte Tools sind frei verfügbar (z.b. Quicktime) - während Testphase keine Serverausfälle Inhalt und Strukturierung - einigermaßen klare Strukturierung, übersichtliche Navigation durch Zeitleiste - Inhalte sind fachlich richtig und aktuell - ständige Überprüfung durch den Besucher möglich 12
13 AEIOU Bewertung anhand Kriterienkatalog Bedienung und Benutzerführung - Bedienregeln intuitiv erkennbar, ergänzt durch Vorwissen aus Internet/ Browsing - nur auf der Startseite eine dürftige Hilfeseite verfügbar - Materialien können heruntergeladen werden, teilweise Vermerke zu Copyright - Konzentration auf Anschaulichkeit anstatt Interaktivität Pädagogisch didaktische Gestaltung - multimedialer Mehrwert deutlich erkennbar - Anschaulichkeit motiviert und unterstützt Erinnerungsvermögen - Erfolgserlebnisse werden aufgrund fehlender Interaktivität nicht vermittelt - kaum Praxisbezug, aber auch schwer realisierbar AEIOU Bewertung anhand Kriterienkatalog Multimediale Umsetzung - umfangreiche multimediale Unterstützung des Inhalts - meist beschränkt auf reale Bilder und Videos, keine Animationen, Schaubilder, Übersichten, Grafiken - Qualität meist ausreichend, manche Inhalte sind sehr alt - kein vertonter Inhalt, mühsam längere Passagen zu lesen Einsatz geeignet für - Notebookklasse - PC mit Beamer - Selbststudium 13
14 AEIOU Diskussion Diskussion Ist AEIOU multimedial genug? Kann das kostenlose AEIOU Ersatz für ein teures Österreichlexikon sein? Auf der Suche nach Informationen über Österreich: Google oder AEIOU? Sollte es solch ein digitales Lexikon auch über Deutschland/ andere Länder geben? Würdet Ihr es benutzen? Kommentare zum Kriterienkatalog Enthält Fragen, die nicht für alle Systeme relevant sind. Für z.b. irrelevant: Ist die Möglichkeit eines Einstiegstests zwecks Selbsteinstufung zu Beginn des Selbstlernprogramms vorgesehen? Nur Fragen, die bezogen auf das entsprechende Lernsystem sinnvoll sind Für eine detaillierte Auswertung zu allgemein gehalten. Antworten sind subjektiv: Existieren neben den Teilen der Wissensvermittlung auch interaktive Teile? Fragen sind teilweise nicht präzise formuliert Gibt es für die einzelnen Kapitel auch die Möglichkeit einer Wissensüberprüfung (Test, Quiz) samt Auswertung und Fehleranalyse? Fragen genauer formulieren 14
15 Kommentare zum Kriterienkatalog Formulierung der Fragen nicht einheitlich Ist das Programm netzwerkfähig oder muss es auf jeder Arbeitsstation installiert werden? nur Fragen stellen, die mit ja oder nein beantwortet werden können Option anbieten um zusätzliche Kommentare anzubringen. Z.B. für eine allgemeine Einschätzung des Systems. Ende Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit! 15
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