Gute Pflege gute Arbeit?

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1 Informationen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bremen und Bremerhaven März / April 2017 Das Magazin der Arbeitnehmerkammer Bremen Gute Pflege gute Arbeit? Pflegebeschäftigte im Land Bremen Nachwuchs gesucht Gute Beispiele für eine notwendige Verjüngung bei Betriebsräten Gesetz mit Schlupflöchern Kann die Reform der Leiharbeit dem Missbrauch einen Riegel vorschieben? Studentenjobs Nur Geldquelle oder Qualifikation ungleiche Chancen auf eine zum Studium passende Arbeit

2 BAM März / April 2017 Inhalt Galerie der Arbeitswelt Seite 16 Studium und Job Seite 15 Tablet und Co. am Arbeitsplatz Seite 10 Inhalt SERVICE & BERATUNG 10 Arbeit & Gesundheit Tablet und Co. am Arbeitsplatz Tipps für eine smarte Nutzung THEMEN Schwerpunkt 6 Gute Pflege gute Arbeit? Pflegebeschäftigte im Land Bremen 14 Hilfe bei Problemen im Job Die Rechtsberatung der Arbeitnehmer kammer Bremen 15 Studentenjobs Nur Geldquelle oder Qualifikation? 18 Betriebsratsarbeit Nachwuchs gesucht 20 Reform der Leiharbeit Gesetz mit Schlupflöchern 11 Fragen & Antworten Arbeitsunfähig? Was Beschäftigte bei Krankheit beachten müssen 22 Alles, was Recht ist Rechts- und Steuertipps / Rechtsirrtum: Wenn ich beim Einkaufen eine Verpackung aufreiße, muss ich die Ware kaufen 23 Drei Fragen zu befristeten Arbeitsverhältnissen IN JEDEM HEFT 3 Editorial 4 Die Bremer Arbeitswelt in Zahlen Wie viel verdienen Beschäftigte im Land Bremen? 5 Kurz gemeldet 12 Medientipps 13 Veranstaltungskalender 16 Galerie der Arbeitswelt Die Gestalterin für visuelles Marketing 23 Leserfoto / Impressum 24 Beratungsangebote & Öffnungszeiten 2

3 Editorial BAM März / April 2017 EDITORIAL Mut zum Mitbestimmen #first7jobs Unter dem Twitter-Hashtag #first7jobs erfährt man endlich, wie Karrieren gestartet wurden. Kellner? Babysitter? Oder doch eher Marketing-Hase in der Fußgängerzone? Wir wollten wissen, wie prominente Menschen diesmal aus Bremerhaven ihre Berufslaufbahn begonnen haben. Über 20 Jahre ihres Berufs lebens hat Heike Kück nun schon in tierischer Gesellschaft verbracht, seit 2001 als Direktorin im Zoo Bremer haven, seit 2004 ist sie dort auch Geschäftsführerin. Seebärbulle Becks ist stets zu Stelle, wenn es Streicheleinheiten gibt. Arbeiterin in einer Lampenfabrik Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Bochum Betriebliche Umweltberaterin Pharmareferentin bei der Firma Merck Tierpflegerin im Tierpark und Fossilium Bochum Kuratorin und Falknerin im Tierpark und Fossilium Bochum Zoodirektorin im Zoo am Meer Peter Kruse Präsident der Arbeitnehmerkammer Bremen Liebe Leserin, lieber Leser, es ist noch ein gutes Jahr hin und trotzdem an der Zeit sich drum zu kümmern. Die Rede ist von den Betriebsratswahlen Denn wenn Sie Interesse daran haben, so wie ich auch, sich für die Kolleginnen und Kollegen im eigenen Betrieb zu engagieren, sollte die Vorarbeit jetzt beginnen. Bis zu den Wahlen werden noch viele der jetzt aktiven Betriebsräte in den Ruhestand gehen, dann sind vor allem junge Kolleginnen und Kollegen gefragt, sich einzumischen und mitzubestimmen. Auch ich mache immer wieder die Erfahrung, dass gerade jüngere Kollegen vor so einem Amt zurückschrecken. Dabei bietet die Arbeit im Betriebsrat viele neue Aufgaben und viele Gestaltungsmöglichkeiten. Besonders groß ist die Herausforderung natürlich für all jene, die noch keinen Betriebsrat haben und ganz von vorne anfangen müssen da ist Pionierarbeit gefragt. Doch möglich ist vieles und gemeinsam mit der Gewerkschaft und mit unserer Unterstützung durchaus zu schaffen. Hilfreich dafür sind gute Vorbilder und deshalb lassen wir in diesem Heft eine junge Kollegin und einen jungen Kollegen zu Wort kommen. Sie machen deutlich, dass die Arbeit im Betriebsrat nicht nur etwas bewirkt, sondern sogar Spaß machen kann (Seite 18). Also, lieber Nachwuchs: Wir freuen uns über Nachfragen, über Interesse an Betriebsratsarbeit und informieren gerne über rechtliche Besonderheiten in Sachen Gremiumsarbeit. Lassen Sie sich gern anstecken von der Idee, etwas zu verändern und gestalten zu können und haben Sie den Mut zum Mitbestimmen. Ihr Peter Kruse Foto: Zoo am Meer Bremerhaven Kontakt: bam@arbeitnehmerkammer.de 3

4 BAM März / April 2017 DIE BREMER ARBEITSWELT IN ZAHLEN Wie viel verdienen Beschäftigte im Land Bremen? 2015 gab es im Land Bremen ein Einkommensplus von 2,6 Prozent. Vor allem Teilzeitkräfte und Ungelernte haben davon profitiert. Das ist ein deutliches Zeichen, dass der Mindestlohn wirkt. Im Land Bremen wird überdurchschnittlich verdient. Allerdings ist der Arbeitsmarkt ge spalten: 20 Prozent arbeiten im Niedriglohnsektor. Auf der anderen Seite verdienen rund 36 Prozent mehr als Euro im Monat. Monatsverdienste Jahresdurchschnitt Land Bremen Frauen Männer Hamburg Hessen Baden-Württemberg Bayern Deutschland-West Nordrhein-Westfalen Bremen Deutschland (gesamt) Rheinland-Pfalz Berlin Saarland Niedersachsen Schleswig-Holstein Brandenburg Sachsen-Anhalt Sachsen Deutschland-Ost Thüringen Mecklenburg-Vorpommern Monatsverdienste im Bundesländervergleich Jahresdurchschnitt 2015 Platz 6 Niedriglohn unter (Westdeutschland) Deutschland Was ist ein? Bremen Mindestlohn (Vollzeit) Verdienste der Facharbeiter in Bremen Jahresdurchschnitt 2015 Hier liegt Bremen bundesweit auf dem dritten Platz. Das liegt an den starken Branchen wie Industrie, Fahrzeugbau, Luft- und Raumfahrt, Banken und Versicherungen. Quelle: Bundesagentur Quellen: Statistisches für Arbeit, Bundesamt Analytikreport 2015, der Mindestlohn-Rechner Statistik: Analyse des der Arbeitsmarktes Bundesregierung für Alleinerziehende in Bremen

5 BAM März / April 2017 Kurz gemeldet Foto: fotolia / Picture-Factory Beschäftigte im Fokus Bericht zur Lage 2017 Ihr Recht einfach erklärt Auch in diesem Jahr wieder geht es wieder um Ihr Recht : Die Rechtsberaterinnen und Rechtsberater der Arbeitnehmerkammer aus Bremen, Bremerhaven und Bremen-Nord klären in loser Folge über Mutterschutz und Gehalt, Arbeitszeit, Befristung, Minijob und Jobwechsel, Urlaub, Leiharbeit und Arbeitszeugnisse auf. Jeweils von Uhr, an ausge wählten Dienstagen, der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten. Jedes Jahr wirft die Arbeitnehmerkammer einen genauen Blick auf bremische Entwicklungen: Wie haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Bremen im vergangenen Jahr verdient? Wohin entwickelt sich die Beschäftigung? Branchen wie Pflege, Logistik und Luft- Foto: fotolia / Daniel Gale und Raumfahrt werden ebenso betrachtet wie die Digitalisierung in Bremer Betrieben. Auch Themen wie Arbeitslosigkeit, Länderfinanz ausgleich, Familien- und Rentenpolitik sowie Wohnen in Bremen finden sich im diesjährigen Bericht zur Lage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Bremen. Ab Mitte April erhältlich. Frauen feiern in Bremen Mit rund 60 Veranstaltun gen feiert Bremen am 8. März den diesjährigen Internationalen Frauen tag. Unter dem Motto Leben 4.0 schneller, höher, weiter geht es um weibliches Leben in der digitalisierten Arbeitswelt. Ab Uhr bietet die Zentrale Gleichstellungsstelle Raum und Zeit für Diskussionen über Themen wie sexistische Werbung oder warum Gender relevant ist. Bevor am Abend um 18 Uhr die Frau des Jahres im Festsaal des Rathauses geehrt wird, darf ab Uhr an moderierten Thementischen frauenpolitisch Aktuelles diskutiert werden. Beratung für prekär Beschäftigte Besonders häufig arbeiten sie im Baugewerbe oder im Hafen, in Logistik und Pflege: so genannte Arbeitsmigranten, oft aus dem osteuropäischen Ausland. Meist sprechen sie schlecht deutsch und wissen kaum über ihre Rechte Bescheid. Ihre Arbeits- und Lebensbedingungen sind vielerorts kaum zu mutbar. Ab April bietet Arbeit und Leben Bremen e.v. in den Gewerkschaftshäusern Bremen und Bremer haven eine Beratungsstelle für diese mobilen Beschäftigten an. Zu festen Öffnungszeiten, aber auch im Beratungsmobil können sie sich in Sprachen wie polnisch, russisch, arabisch oder englisch über Arbeitsverträge und Mindestlohn, über Überstunden und Urlaub, Arbeits- und Gesundheitsschutz informieren. Telefon: / Aktuelle Veranstaltungen finden Sie in der Übersicht auf Seite 13 oder unter 5

6 SCHWERPUNKT Gute Pflege gute Arbeit? Pflegebeschäftigte im Land Bremen Pflegeberufe gehören zu den angesehensten Berufen trotz der oft widrigen Bedingungen wie anstrengende Schichtarbeit, Stress und wenig angemessene Löhne. Ein Blick auf Arbeitsbedingungen, Verdienste und Verbesserungsstrategien in Bremen Text: Janina Weinhold Fotos: Kay Michalak

7 Schwerpunkt BAM März / April 2017 T eilweise haben die Kolleginnen und Kollegen auf der Station das Gefühl, über die Gänge rennen zu müssen. Auf einer großen Station hier im Krankenhaus kümmern sich in der Frühschicht nur drei Krankenpflegekräfte um 24 bis 28 Patienten. Es kommt vor, dass auf einer Normalstation nur eine Kollegin die Nachtwache hält, beschreibt Renate Sindt, Betriebsrätin am städtischen Klinikum Bremer haven- Reinkenheide die Situation des Pflegepersonals in der Krankenpflege. Es mag auf den ersten Blick paradox klingen. Doch den examinierten Gesundheitsund Krankenpflegekräften und Krankenpflegehelfern hier geht es nicht um mehr Geld. Sie wollen Entlastung durch mehr Personal per Tarifvertrag durchsetzen. Tarifbindung hilft: Verdienste in Bremer Krankenhäusern Vergleicht man bundesweite Zahlen, so verdienen bremische Fach- und Hilfskräfte in der Krankenpflege vergleichsweise gut. Der Grund: Ein Großteil der 14 Krankenhäuser ist in öffentlicher oder freigemeinnütziger Trägerschaft und zahlt Tariflöhne. Im Durchschnitt verdienen Gesundheits- und Krankenpfleger Euro im Monat. Mehr verdienen laut Pflege-Report 2016 nur die Kollegen im Saarland. In Hamburg dagegen sind nur noch vier von 45 Kliniken in öffentlicher Hand. Aufgekündigte Tarifverträge sorgen dort insgesamt für ein schlechteres Lohnniveau. Das Problem in allen Bundesländern: Auf eine veränderte Behandlungsfinanzierung reagieren viele Häuser mit Personalabbau. Neues Finanzierungssystem, weniger Krankenpfleger Zahlten die Krankenkassen früher pauschal für jeden Tag, den ein Patient im Krankenhaus verbrachte, werden seit 2004 Fixsummen für Diagnosen bezahlt. Seitdem bestimmen diagnosebezogene Fallgruppen, was die Kassen für eine Blinddarm-Operation im Komplettpaket bezahlen. Wie die Pauschalen innerbetrieblich eingesetzt werden, ist jedoch nicht vorgegeben. Und da Gehälter im Krankenhaus den größten Kostenanteil ausmachen, haben viele Krankenhäuser im Verwaltungs- und Pflegedienst Stellen abgebaut. Zumal gleichzeitig Vorgaben für Mindestbesetzungen auf den Stationen weggefallen sind. Sobald jemand krank wird, bricht jetzt der komplette Schicht-Dienstplan zusammen. Kollegen müssen regelmäßig an freien Tagen einspringen. So kann niemand seine Freizeit planen oder sich erholen, obwohl wir uns um mehr und deutlich kränkere Patienten kümmern müssen, beschreibt Sindt das Problem in der Krankenpflege. Mit innerbetrieblichen Entlastungsmaßnahmen, wie einem Überstunden-Ampelsystem, Mitbestimmung bei den Dienstplänen oder besser gesteuerten Aufnahmen von neuen Patienten sei nichts mehr zu optimieren. Wir bräuchten schlicht mindestens einen Kollegen mehr auf jeder Station, sagt Sindt. Verdi will daher bundesweit geltende Regelbesetzungen für Krankenhausstationen durchsetzen. Am Berliner Charité Klinikum haben die Beschäftigten sich mehr Kollegen erstreikt. Das zeigt, Ent lastung per Tarifvertrag geht, sagt Kerstin Bringmann, Bremer Gewerkschaftssekretärin für den Bereich Pflege. Fehlende Tarifverträge in der Altenpflege Anders ist die Situation in der Altenpflege. Hier arbeiten Pflege- und Hilfskräfte unter ähnlich belastenden Arbeitsbedingungen, verdienen aber bundesweit deutlich weniger als das Krankenpflegepersonal. Dabei herrscht in der Bremer Altenpflege seit Jahren ein akuter Fachkräftemangel. Nach Berechnungen des Sozialressorts wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Bremen bis 2025 so deutlich steigen, dass mindestens 700 Fachkräfte in der Altenpflege fehlen. Schon jetzt zeigen aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur, dass offene Stellen bis zu 227 Tage unbesetzt bleiben der höchste Wert unter allen Bundesländern. Obwohl Fachkräfte in der Altenpflege heißbegehrt sind, steigen die Löhne nicht. Die Bezahlung hier ist also nicht nur eine Frage des Personalbedarfs. Nach der Privatisierungswelle in der Altenpflege zu Beginn des Jahrtausends begingen viele Anbieter Tarifflucht. In Bremen haben wir kaum noch tarifliche Strukturen und die Gehälter wurden abgehängt von der allgemeinen Lohnentwicklung. Außerdem sind die Kolleginnen und Kollegen häufig nicht gewerkschaftlich organisiert und entsprechend schwach bei der Durch setzung von Lohnforderungen, benennt Kerstin Bringmann von Verdi einen wichtigen Grund. Aktuell verhandelt Verdi mit der Tarifgemeinschaft Pflege Bremen über einen Tarifvertrag Altenpflege. Dieses Bündnis der großen Wohlfahrtsverbände will sich auf eine gemeinsame Tarifstruktur in der Pflege einigen. Dieser gilt zunächst nur für die Verbände, die den Vertrag unterzeichnen. Die Politik könnte ihn im Anschluss für allgemeinverbindlich erklären dann würde er für alle Anbieter gelten. Regionaler Lohnwettbewerb mit System Bremer Altenpflegehelfer verdienen nach aktuellen Angaben aus dem Pflege bericht 2016 im Schnitt nur Euro brutto. Sie ver dienen damit fast ein Viertel weniger als Hilfskräfte in allen anderen Branchen. Bremer Altenpflegefachkräfte verdienen im Mittel nur Euro. In Baden-Württemberg da gegen können sie mit rund 360 Euro, in Nordrhein-Westfalen mit über 300 Euro mehr rechnen. Die regionalen Lohnunterschiede sind auch das Ergebnis eines harten Anbieterwettbewerbs im Finanzierungssystem der Pflegever sicherung. Die Pflegean bieter bekommen für ihre Leistungen nur anteilig Sätze von den Kassen. Den Rest muss der Kunde privat zahlen. Und soweit es sich bei den Pflegebedürftigen um Sozialhilfeempfänger handelt, müssen die kommunalen Sozialämter mitfinanzieren. So kommt es zu regional sehr unterschiedlichen Lohnstrukturen. Fragmentiert und zersplittert, nennt Michaela Evans vom Institut für Arbeit und Technik an der Hochschule Gelsen kirchen dieses System. Die Pflege forscherin die auch auf der der Pflege-Veranstaltung der Arbeitnehmerkammer am 14. März referiert hat die regio nal unterschiedlichen Tarifarrangements in der Altenpflege 7

8 BAM März / April 2017 Schwerpunkt untersucht. In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel sind die großen Wohlfahrtsträger vielerorts noch Marktführer in der Altenpflege und die Pflegesätze sind im Bundesvergleich relativ hoch. Entsprechend akzeptieren die Kassen dort höhere Preise. Die Großen haben also eher eine Chance, ihre höheren Lohnkosten durchzu setzen als Bremer Träger. Wettbewerb und Finanzierungslogik befördern so nach wie vor deutliche regionale Lohnunterschiede, erklärt sie. Das Bündnis der Tarifgemeinschaft Pflege Bremen wertet sie als Schritt gegen den örtlichen Preiskampf. Alexander Wendt, Altenpflegefachkraft und Mitarbeitervertreter der Stiftung Friedehorst, ärgert sich über das schlechte Lohnniveau in seiner Branche: Die Kosten für Essen oder Mieten sind für alle An bieter etwa gleich. Gespart wird bei den Personalkosten, die etwa 70 Prozent ausmachen. Dabei sehe ich nicht ein, warum meine Arbeit weniger wert sein soll als bei Mercedes am Band, kommentiert Wendt den Systemfehler. Pflegekräfte auf der Flucht in die Teilzeit Wendt arbeitet seit den späten 1980er- Jahren in der Altenpflege; zunächst als Altenpflegehelfer, seit fast neun Jahren als Fachkraft. Seitdem habe sich sein Beruf stetig gewandelt. Heute erfordere Beschäftigte im Pflegebereich ohne Krankenhauspersonal 15 % Männer 76,2 % der Beschäftigten arbeiten in Teilzeit Quelle: Statistisches Landesamt Bremen (Zahlen vom ) Gesundheit und Soziales alle Branchen Industrie Verdienste Vollzeit, Mittelwert 2013 Krankenpflegekräfte 1. Saarland Bremen 10. Hamburg Ø Durchschnitt 85 % Frauen Lohnsteigerung Vollzeit, ,7 % 2,9 % 5,0 % 8,0 % Krankenpflegehelfer 7,7 % 13,7 % Quelle: Statistisches Landesamt Bremen die Versorgung von immer älteren, mehrfach erkrankten Bewohnern ein hohes medizinisches Fach wissen. Jeder Pflegehandgriff sei derzeit am rechnerischen Zeitaufwand ausgerichtet. Als Altenpfleger erleben wir zum Beispiel tagtäglich, dass demente Bewohner nach Gesprächen dürsten. Sie gesellen sich gerne bei Übergaben dazu. Doch diese Realität ist nicht in die Arbeit meiner Kollegen eingerechnet und erfordert eine extrem hohe Frustrationstoleranz. Ich habe größten Respekt vor den Kollegen, die diese Be lastung in Vollzeit aushalten. Die meisten arbeiten in Teilzeit, erzählt Wendt. In der Pflege kann davon ausgegangen werden, dass die Beschäftigten in sehr hohem Maße motiviert sind und ihren Beruf gern ausüben. Aber mit diesem Berufsethos verbindet sich natürlich auch der Anspruch, seine Tätigkeit vernünftig ausüben zu können und nicht fortwährend an personelle und finanzielle Grenzen zu stoßen. Wenn in Befragungen zu den Gründen für Teilzeit 40 Prozent der Altenpflegerinnen sagen, ihr Beruf sei in Vollzeit zu stressig, dann stimmt da etwas nicht, dann müssen andere Arbeitsbedingungen her. Elke Heyduck 1. Rheinland-Pfalz 3. Bremen 5. Hamburg Ø Durchschnitt Altenpflegekräfte 1. Baden-Württemberg 5. Hamburg 8. Bremen Ø Durchschnitt Altenpflegehelfer 1. Nordrhein-Westfalen 3. Hamburg 8. Bremen Ø Durchschnitt Quelle: Pflege-Report Wendts Kollegen sind keine Ausnahme. In Bremen liegt die Teilzeitquote in der stationären Pflege bei 74 Prozent. Die Gründe sind vielfältig. Zum einen werden oft nur Teilzeitstellen angeboten, denn eine Teilzeitkraft ist im Krankheitsfall leichter zu er setzen und auch eher in der Lage, flexibel einzuspringen oder Überstunden zu machen. Betriebswirtschaftliche Überlegungen sind aber nur ein Teil der Wahrheit. Viele Untersuchungen gehen davon aus, dass Pflegekräfte ihre Arbeitszeit immer häufiger reduzieren, 8

9 BAM März / April 2017 KOMMENTAR Elke Heyduck, Leitung Politik beratung und Geschäftsführerin Foto: Stefan Schmidbauer Respekt vor den Pflegekräften! Alexander Wendt, Altenpflegekraft und Mitarbeiterver treter der Stiftung Friedehorst, ärgert sich über das schlechte Lohnniveau in seiner Branche um sich angesichts zu nehmender Be lastungen selbst zu schützen durch die sogenannte Flucht in Teilzeit. Wenn in Befragungen zu den Gründen für Teilzeit 40 Prozent der Alten pflegerinnen sagen, ihr Beruf sei in Vollzeit zu stressig, dann stimmt da etwas nicht, dann müssen andere Arbeitsbedingungen her, sagt Elke Heyduck, Geschäftsführerin der Arbeitnehmerkammer. Denn nur mit Teilzeit seien viele Einkommen nicht mehr existenzsichernd. Mit Einführung der neuen Pflegegrade soll Pflege sich zukünftig mehr am tatsächlichen Bedarf orientieren und zum Beispiel Erkrankungen wie Demenz besser berücksichtigen. Mit dem Pflegestärkungsgesetz II soll außerdem erstmals auch in Deutschland ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren zur Personalbemessung in Pflegeeinrichtungen ent wickelt und erprobt werden. Soweit, so gut, sagt Heyduck, aber dass Personal fehlt, das wissen wir heute schon. Die Arbeitnehmer kammer plädiert daher seit Langem für Personalbemessungen in der Alten- und auch Krankenpflege (siehe Kommentar). Alexander Wendt kümmert sich heute mit zwei Kollegen um über 30 demente Bewohner: Wünschen würde ich mir doppelt so viele Kollegen. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Zeit bis zur Einführung einer gesetzlichen Personalbemessung eine Übergangsregelung von rechnerisch einer Pflege fachkraft für zwei Bewohner. Immerhin ist mit dem neuen Pflegestärkungsgesetz die Frage der Personalausstattung auf der politischen Agenda. Verbraucherverbände fordern schon lange, dass die Einrichtungen offenlegen, wie viele Fachkräfte auf die Pflegebedürftigen kommen. Die Personalausstattung ist ein Qualitäts kriterium nicht nur für Verbraucher, so Heyduck. Die enge Personaldecke, ob im Krankenhaus oder der Altenpflege, verhindert gute Arbeit. Die brauchen wir aber, wenn die Ausbildung attraktiv sein soll und wir für uns und unsere Angehörigen gute Pflege erwarten. Veranstaltung: Gute Pflege gute Arbeit? Dienstag, 14. März 2017, bis Uhr, Forum der Arbeitnehmerkammer, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Pflegekräfte arbeiten immer noch unter besonders schwierigen Bedingungen ob im ambulanten Dienst, im Pflegeheim oder im Krankenhaus. Sie verdienen vergleichsweise wenig und die Personaldecke ist so dünn, dass jeder Ausfall zum Problem wird. Das ist lange bekannt. In keinem Beruf herrscht daher so unumstritten ein Personal- und Fachkräftemangel wie im Bereich Alten- und Krankenpflege. Warum bessern sich die Zustände nicht? Kann es sein, dass die Politik insgeheim darauf baut, dass hier eine Berufsgruppe ganz besonders motivierter Kolleginnen die meisten sind Frauen ihren Job auch für weniger Geld und zu schlechten Bedingungen machen? Jetzt ist es an der Zeit, wirklich etwas für gute Arbeit zu tun: In den Häusern müssen bundesweite Personalschlüssel eingeführt werden, damit nicht eine Fachkraft für immer mehr Patienten zuständig ist. Solange der Bund das Thema auf die lange Bank schiebt, muss das Land Bremen vorangehen, wie es das auch beim Mindestlohn getan hat: Im Krankenhausplan könnten zumindest für unsere Krankenhäuser Personalschlüssel fest verankert werden das Saarland macht es gerade vor. Die Bremer Politik muss ihr Versprechen wahr machen und für gute Arbeit in der Bremer Pflege sorgen auch wenn es bei Pflegesätzen und Tarifabschlüssen zulasten der öffentlichen Kasse geht. So zeigt man Respekt vor den Pflegekräften. 9

10 BAM März / April 2017 Arbeit & Gesundheit Tablet und Co. am Arbeitsplatz Tipps für eine smarte Nutzung Text: Anette Melerski Das Kinn ruht fast auf der Brust, der Blick ist nach unten gerichtet, die Daumen wischen oder tippen schnell auf dem Display hin und her: Smartphone und Tablet sind an Bushaltestellen, auf dem Schulhof, im Restaurant oder auf dem Sofa ständige Be gleiter. Doch auch im Beruf werden Mobile Devices immer mehr genutzt und das nicht nur, um Termine zu verwalten oder eine schnelle Info an den Chef zu schicken. Bauleiter dokumentieren Baufortschritte direkt vor Ort, Hausmeister koordinieren Reparaturen, in der Gastronomie haben Notizblock und Stift vielerorts schon ausgedient. So praktisch Tablets und Co. im (Arbeits-)Alltag auch sein mögen, eine intensive Nutzung kann bei Nacken, Schultern, Handgelenken und Daumen zu Überlastung führen. Die Arbeitsmedizin setzt sich entsprechend der wachsenden Verbreitung der kleinen Helfer verstärkt mit ihnen auseinander. Doch es gibt keine verbindlichen Schutzregelungen dafür, wie lange und intensiv sie während des Arbeitstages genutzt werden sollten. Daumen und Handgelenk nach oben strecken und so lange beugen, bis die Finger Richtung Decke weisen. Bis 5 zählen, dann Richtung Boden beugen. Geradeaus gucken. Schultern entspannt hängen lassen. Den Kopf erst langsam in Richtung linke, dann in Richtung rechte Schulter neigen. Immer und immer wieder Wer Nachrichten, s oder Notizen auf dem Smartphone oder Tablet schreibt, bedient sich häufig beider Daumen. Schnell und sich immer wiederholend, belastet die Be wegung Daumen und Handgelenke und führt schlimmstenfalls zu Sehnenscheidenentzündungen. Abhilfe kann eine externe Tastatur schaffen, zum Beispiel beim mobilen Arbeiten im Zug. Noch besser: Lange Nachrichten oder Berichte lieber am herkömmlichen PC schreiben. Kopf hoch! Oder doch nicht? Das ausgiebige Arbeiten mit mobilen Geräten kann zum sogenannten Handynacken führen. Beim Blick aufs Display wirken Kräfte von mehr als 20 Kilogramm auf Nacken und Rücken. Verharrt man in dieser einseitigen Haltung lange und ohne Pause, werden Muskeln, Sehnen und Bandscheiben strapaziert und die Halswirbelsäule überlastet. Die Folge: dauerhafte Muskelverhärtungen, Schmerzen an Schulter und Nacken, Kopfschmerzen. Die Alternative, nämlich das Gerät auf Augenhöhe zu halten und geradeaus darauf zu blicken, ist zwar für den Nacken eine Wohltat, belastet aber Oberkörper und Handgelenke. Das gilt umso mehr, je größer und schwerer Smartphone oder Tablet sind. Hinzu kommt, dass man zum Teil ungünstige Haltungen einnimmt, um etwaige Reflektionen und Blendungen zu vermeiden. Hilfreich ist da eine reflektionshemmende Folie. Bewegte Pause Arbeitsmediziner raten, kleine Pausen einzulegen, etwa in die Ferne zu gucken und dabei die betreffenden Muskel gruppen zu lockern. Die zwei Übungen auf dieser Seite eignen sich gut für das Dehnen zwischendurch. Ein un trainierter Rücken begünstigt die Nackenbeschwerden. Regelmäßiger Sport ideal sind Yoga, Rückentraining, Pilates, Schwimmen und Walking stärkt die Muskulatur und hat einen unschlagbaren Nebeneffekt: Pause von Smartphone und Tablet. 10

11 Fragen & Antworten BAM März / April 2017 Arbeitsunfähig? Was Beschäftigte bei Krankheit beachten müssen Was ist der Unterschied zwischen einer Krank meldung und einer Krankschreibung, wie lange greift die Entgeltfortzahlung und was ist eigentlich bei Krankheit im Urlaub? Text: Hanna Mollenhauer Foto: Kay Michalak 1. Wann muss ich mich krankmelden und wie? Ihre Krankmeldung müssen Sie Ihrem Arbeitgeber so schnell wie möglich in der Regel telefonisch bei Arbeitsbeginn mitteilen. Erkundigen Sie sich, was in Ihrem Unternehmen üblich ist. Sie können also nicht erst zum Arzt gehen und dann erst Ihren Arbeitgeber informieren, sonst kann eine Abmahnung drohen und bei Wiederholung sogar eine verhaltensbedingte Kündigung. 2. Wann muss ich mein Attest abgeben? Sofern arbeitsvertraglich nichts ge regelt ist, müssen Sie Ihrem Arbeitgeber die Krankschreibung vom Arzt spätestens nach drei Tagen vorlegen. Wichtig: hier zählen die Kalendertage. Wenn Sie Freitag und Montag krank sind, müssen Sie schon Montag eine sogenannte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einreichen. Arbeitgeber können aber auch verlangen, dass Arbeit nehmer die Krankschreibung am ersten Tag vorlegen. 3. Bekomme ich mein Gehalt weiter? Ja. Sechs Wochen lang bekommen Sie Ihr volles Gehalt weiter, hier greift die sogenannte Entgeltfortzahlung auch wenn Sie Teilzeit arbeiten oder Minijobber sind. Das Arbeitsverhältnis muss aber schon seit vier Wochen bestehen. 4. Was passiert, wenn ich länger als sechs Wochen krank bin? Nach sechs Wochen Entgeltfortzahlung durch den Arbeitgeber bekommen Sie Krankengeld von der Krankenkasse. Das sind 70 Prozent Ihres Brutto gehalts, höchstens jedoch 90 Prozent des Nettogehalts. Es wird für den Fall der Arbeitsunfähigkeit wegen derselben Erkrankung für maximal 78 Wochen innerhalb von drei Jahren gezahlt. Der Arzt muss dafür die Arbeitsunfähigkeit bescheinigen. Wichtig: Wenn Sie über den Bezugszeitraum des Krankengelds hinaus arbeitsunfähig sind, müssen Sie sich um die sogenannte Nahtlosigkeits-Regelung kümmern, damit keine Lücke in Ihrem Versicherungsschutz auftritt. Kommen Sie in einem solchen Fall bitte in die Arbeitslosenrechtsberatung (wichtig: Sie müssen dafür nicht arbeitslos sein!) der Arbeitnehmerkammer (Infos auf der Rückseite dieses Magazins). 5. Muss ich zu Hause im Bett liegen, wenn ich krankgeschrieben bin? Das kommt auf die Krankheit an. Ihre Aktivitäten dürfen die Krankheit nicht verschlimmern. Ein Beschäftigter mit Brandscheibenproblemen sollte nicht bei einem Umzug helfen oder an einem Marathon teilnehmen. Bei einer Depression wiederum können Bewegung und Unternehmungen genesungsfördernd sein. Auch bei Grippe dürfen Sie natürlich in die Apotheke gehen oder Lebensmittel einkaufen ansonsten sollten Sie sich natürlich schonen. 6. Und was ist, wenn ich im Urlaub krank werde? Ihre Urlaubstage verfallen bei Krankheit nicht, wenn Sie Ihre Arbeitsunfähigkeit durch ein ärztliches Attest nachweisen. Auch im Urlaub müssen Sie Ihren Arbeitgeber so schnell wie möglich informieren. Wenn Sie Ihren Urlaub im Ausland verbringen, müssen Sie zusätzlich die voraussichtliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit und die Adresse des Aufenthaltsortes mitteilen. Andernfalls haben Sie keinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung. 7. Darf man wegen Krankheit gekündigt werden? Im Extremfall ja und auch anders als oft vermutet während einer andauernden Erkrankung. Eine solche krankheitsbedingte Kündigung kann wenn weitere Voraussetzungen vorliegen aufgrund häufiger Kurzerkrankungen, einer dauerhaften Langzeiterkrankung oder einer verminderten Leistungs fähigkeit durch eine Erkrankung gerechtfertigt sein. Wenn Sie eine krankheitsbedingte Kündigung er halten, sollten Sie sich schnell beraten lassen. Eine Kündigungsschutzklage muss innerhalb von drei Wochen eingereicht werden. Juristische Beratung: Kaarina Hauer, Leiterin Rechtspolitik und -beratung Mitglieder der Arbeitnehmerkammer können sich in Fragen des Arbeits- und Sozialversicherungsrechts kostenlos beraten lassen. Infos auf der Rückseite dieses Magazins. 11

12 BAM März / April 2017 Medientipps Medientipps BUCH-TIPP Mobbing Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader Mobbing Hintergründe und Erste Hilfe bei Schikane am Arbeitsplatz Stark, 2016, 163 Seiten Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader widmen sich in ihrem neuen Buch dem Thema Mobbing. Was kann man als Betroffener gegen die Schikane am Arbeitsplatz tun? Die Bewerbungstrainer und Diplom-Psychologen klären über Gründe, Ursachen und Folgen von Mobbing auf und definieren anhand von Fallbeispielen verschiedene Erscheinungsformen inklusive der Sonderformen sexuelle Belästigung und Cyber-Mobbing. Täter, Opfer und Beobachter des Mobbinggeschehens werden in ihren Rollen und Verhaltensweisen analysiert. Im Mittelpunkt stehen die Erste Hilfe für Angegriffene, Angreifer und Beobachter sowie Bewältigungsstrategien für Betroffene mit prak tischen Checklisten. Dieses Buch können Sie in der Stadtbibliothek ausleihen. KammerCard-Inhaber erhalten auf die BIBCARD der Stadtbibliothek zehn Prozent Ermäßigung! APP-TIPP Lehrstellenradar 2.0 Ausbildung oder Praktikum gesucht? In der App der Handwerkskammern können Interessierte in über 130 Handwerksberufen bundesweit nach freien Plätzen suchen. Als kostenloser Download in allen gängigen App stores erhältlich. Science goes Public Wissensdurst in der Kneipe löschen Was hat Schiffbruch mit Bier, was der Klang des Südpolarmeers mit einer Hälfte des Himmels zu tun und wie hat sich Bremerhaven in den letzten sechs Jahrzehnten gewandelt? Wer Lust auf Bier und Bildung hat und dazu noch eine Menge über Bremerhaven lernen möchte, sollte sich die Reihe Public goes Science in ausgewählten Bremerhavener Kneipen nicht entgehen lassen. Vermeintlich trockene Themen werden an sechs Tagen launig und unterhaltsam präsentiert. Und das Beste daran: raten, puzzeln und mitmachen sind ausdrücklich erwünscht. 2., 8., 16., 23., 30. März und 6. April 2017, jeweils um Uhr Verbrauchercafé Die neue monatliche Veranstaltungsreihe der Verbraucherzentrale beschäftigt sich mit unterschiedlichsten Themen. In zwanglosem Rahmen können Verbraucher mit den Fachberatern ebenso ins Gespräch kommen wie mit Gleichgesinnten. Um Sinn und Unsinn von Nahrungsergänzungsmitteln und darum Fit im Alter zu sein, geht es am 27. März in Bremer haven und am 29. März in Bremen. Am 24. April steht die Planung einer neuen Heizung in Bremerhaven im Mittelpunkt, am 26. April dann in Bremen. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Alle Termine beginnen um 16 Uhr. Rund ums Fahrrad Angebote des ADFC Am 1. April beginnt die Gebrauchtfahrradmarkt-Saison des ADFC in Bremen. Jeden ersten Samstag im Monat von 9 bis 13 Uhr vor der Radstation am Bahnhofs platz kann alles rund um den Draht esel von privat an privat angeboten und gekauft werden. Stand gebühr: 2 Euro pro Rad. Damit das neue Rad Langfinger abschreckt, codiert der ADFC jeden ersten und dritten Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr Fahrräder. Mitbringen: das Fahrrad, einen Eigentumsnachweis oder Kaufbeleg und den Personal ausweis. 12

13 Veranstaltungskalender BAM März / April 2017 Veranstaltungen BREMEN & BREMEN-NORD 2. März Uhr 6. März Uhr 7. März Uhr bis 12. März 21. März Uhr 21. März 20 Uhr 23. März Uhr 28. März Uhr 29. März Uhr 5. April Uhr 6. April Uhr 27. April Uhr 29. April Arbeitsmarktpolitik Herausforderungen von Arbeit 4.0 Bremer Rathaus, Am Markt 21, Bremen Gute Arbeit im Schichtbetrieb. Geht das? Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Infoveranstaltung: Arbeitszeit Überstunden bis Wochenenddienste Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Andreas Bonhoff Geschichten vom Zahn der Zeit Vegesacker Geschichtenhaus, Zum Alten Speicher 5A, Bremen-Vegesack Infoveranstaltung: Minijob = Minirechte? Lindenstraße 8, Bremen-Nord Jenseits des Kapitalismus?! Mit Gregor Gysi und Gesine Schwan Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112/116, Bremen Neue Regeln für Leiharbeit und Werkverträge Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Infoveranstaltung: Befristete Arbeitsverhältnisse Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Stadt-Land-Verkehr: Mobilität zwischen Leben und Arbeit Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Digitalisierung in den Dienstleistungen Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Gesundheitsschutz im Öffentlichen Dienst wirksam mitbestimmen Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Veranstaltungsreihe: Für eine starke gesetzliche Rentenversicherung Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Ausstellungseröffnung: Ruhestand die wollen nur spielen Fotografien über die Rentnerband NeverTooLate von Karsten Klama Ausstellung: Kay Michalak und Sven Voelker Auto Reverse, 13. Feb. 28. April Galerie im Foyer, Arbeitnehmerkammer Bremen Ausstellung: Christian Plep Die Geometrie der kleinen Dinge, 7. März 31. Mai Galerie der Arbeitnehmerkammer, Bremerhaven BREMERHAVEN 3. März 28. April jeweils 20 Uhr 7. März Uhr 8. März Uhr 14. März März Uhr 6. April Kabarett im Capitol mit Josef Brustmann (3. März), Patrizia Moresco (11. März), Linda Zervakis (16. März), Robert Kreis (17. März), Neues Kabarett im Dreier pack (mit Lisa Catena, Tobi Katze, Simon Pearce) (25. März), Frank Grischek & Ralf Lübke (31. März), Matthias Brodowy (28. April) Capitol, Hafenstraße 156, Bremerhaven Infoveranstaltung: Gehalt Was Beschäftigte wissen sollten Forum der Geschäftsstelle Bremerhaven, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Berufliche Perspektiven für Frauen in Bremerhaven Forum der Geschäftsstelle Bremerhaven, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Gute Pflege gute Arbeit? Verdienste und Teilzeit im Land Bremen Forum der Geschäftsstelle Bremerhaven, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Infoveranstaltung: Befristete Arbeitsverhältnisse Forum der Geschäftsstelle Bremerhaven, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Quiz: Von Fischtown zur City of Science wie gut kennst du deine Stadt? Café de Fiets, Bürgermeister-Smidt-Straße 155, Bremerhaven Ausstellung: Boris Eldagsen The Marriage of Heaven & Hell, 25. März 18. Juni Vegesacker Geschichtenhaus, Bremen-Vegesack Weitere Veranstaltun gen und Informationen unter = für alle = für Politikinteressierte = für Betriebs- und Personalräte 13

14 BAM September März / April / 2017 Oktober 2016 Rechtsberatung Rubrik Thema Artikelname Rechts- und Steuerberatungen 2016 Beratungen im Arbeitsrecht Steuerberatungen Öffentliche Rechtsberatungen TOP-Themen 15 % Gehalt/Lohn 11,6 % Entlassung 8,5 % Urlaub 8,1 % Vertrag 5,7 % Eigene Kündigung 4,6 % Zeugnis Hilfe bei Problemen im Job Gehalt, Entlassung und Urlaub das waren die Themen, mit denen unsere Mitglieder im vergangenen Jahr am häufigsten in die Rechtsberatung kamen Oft wissen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht genau, was sie tun sollen, wenn es Probleme mit dem Arbeitgeber gibt. Beschäftigte im Land Bremen können sich dazu in der Arbeitnehmerkammer beraten lassen. Und nutzten das 2016 in fast Fällen. Ein Facharbeiter aus der Logistik zum Beispiel hatte trotz mehrmaligem Nachfragen seit drei Monaten sein Gehalt nicht bekommen. Er konnte die Raten für sein Auto nicht länger bezahlen und auch die Miete musste überwiesen werden. Mit Hilfe einer unserer Rechtsberater hat er seinem Arbeitgeber schriftlich mitgeteilt, dass er nicht mehr zur Arbeit erscheinen wird, wenn er sein ausstehendes Gehalt nicht innerhalb einer gesetzten Frist erhält. Jetzt kommt sein Geld wieder pünktlich. Immer mehr Betriebe im Land Bremen sind nicht an einen Tarifvertrag gebunden, dort gilt dann oft nur der gesetz liche Mindeststandard. Das heißt, es gibt in der Regel kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld, Überstunden zuschläge werden nicht bezahlt und Urlaubstage über vier Wochen hinaus sind selten. Fehlen aber für alle Beschäftigten geltende Regelungen, gibt es häufiger Streit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Vor allem in den Dienstleistungsbranchen gibt es im Gegensatz zur Industrie oft keine Tarifverträge. Das trifft vor allem Frauen, die überwiegend dort arbeiten und zwar immer mehr in Teilzeit. Gut also, dass Beschäftigte bei der Arbeitnehmerkammer eine Anlaufstelle für ihre Probleme am Arbeitsplatz haben. Die Zahl der Beratungen zur Be endigung von Arbeitsverträgen sank 2016 dank der guten Wirtschaftslage gab es weniger Fragen zu Kündigungen, Aufhebungsverträgen und Arbeitszeugnissen. Viele Fragen zu Elternzeit und Elterngeld Erneut haben sich in 2016 mehr Be schäftigte zu Mutterschutz, Elternzeit und Elterngeld beraten lassen. Hier waren es insbesondere das neue Elterngeld Plus und der Partnerschaftsbonus. Die neuen Regelungen sind kompliziert, sodass sich viele werdende Eltern an die Arbeitnehmerkammer gewandt haben. Kompliziertes Steuerrecht Gegen zehn Euro Gebühr können Mitglieder ihre Steuererklärung bei der Arbeitnehmerkammer erstellen lassen 2016 waren es knapp In den Beratungen zum Steuerrecht ging es oft um Kindergeld, Kinderbetreuungskosten und Kinderfreibeträge, aber auch um Reisekosten und die An rechenbarkeit von haushaltsnahen Dienstleistungen. Öffentliche Rechtsberatung: Viele Fragen zum Mietrecht In der öffentlichen Rechtsberatung, die die Arbeitnehmerkammer im Auftrag des Landes für Bürgerinnen und Bürger mit geringem Einkommen anbietet, stand 2016 das Thema Mietrecht wieder ganz oben oft geht es um die Betriebskostenabrechnungen oder um vom Mieter angemahnte Mängel. Ein Dauerbrenner waren Streitigkeiten zu Telefon- und Mobilfunkverträgen und zu Urheberrechtsverletzungen im Internet. Mitglieder der Arbeitnehmerkammer können sich kostenlos rechtsberaten lassen. Mehr Infos finden Sie auf der Rückseite dieses Magazins. 14

15 Studium und Job BAM März / April 2017 Studentenjobs nur Geldquelle oder Qualifikation? Über 60 Prozent der Studenten arbeiten neben dem Studium. Eine Studie zeigt: Die Chancen auf einen zum Studium passenden Job sind ungleich verteilt Text: Janina Weinhold Fotos: Kay Michalak Zwei Drittel der rund Studenten an Bremer Hochschulen jobben. Die Sozialwissenschaftlerin Sonja Bastin, vom Institut für Arbeit und Wirtschaft (iaw), hat sich genauer angeschaut, nach welchen Motiven Studenten ihre Jobs suchen. Hierfür hat sie die Einkommensdaten aus dem Sozialbericht des Studentenwerks angeschaut und 20 Studenten aus technischen und geisteswissenschaftlichen Studiengängen offen nach ihrer Job-Motivation gefragt. Bekommen Studenten wenig Unterhalt von ihren Eltern, suchen sie hauptsächlich nach einer Finanzquelle selbst wenn sie Geisteswissen schaften studieren und Praxiserfahrungen als wertvoll einschätzen. Sind die Geldsorgen kleiner, schauen die Studierenden eher nach qualifizierenden Nebenjobs, fasst Sonja Bastin die Ergebnisse zusammen. Lena Sentker studiert Produktionstechnik im Master und jobbt als studentische Hilfskraft am Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung. Im Labor lernt sie, wie sich Bauteile aus Metallpulver entwickeln lassen. Mein jetziger Nebenjob am Institut hilft mir, die Theorie aus den Vorlesungen zu verstehen. Weil meine Eltern mich finanziell unterstützen, habe ich mich nach einer interessanten Hilfskraftstelle umgesehen, sagt die 24 Jährige. Ihre Kommilitonin Julia Claussen bekommt dagegen nur rund 300 Euro BAföG. Praktische Einblicke wären für meine spätere Berufswahl toll gewesen. Aber ohne Nebenjob hätte ich gar nicht erst studiert, sagt sie. Julia stand für ihr Studium schon bei Daimler am Band, betreute Golfplatzgäste oder erledigte als studentische Hilfskraft einfache Bürotätigkeiten. Aktuell kümmert sie sich um Veranstaltungs- und Ressourcenplanung für eine Unternehmensberatung. Für praktische Einblicke in den Bereich Elektromobilität plant sie ein Praktikum. Samuel Knaus arbeitet knapp 20 Stunden pro Woche auf 800-Euro-Basis in einer Kneipe. Ich hätte kaum BAföG bekommen und will mein Nachhaltigkeitsökonomie Studium selbst finanzieren. Mein Job macht mir Spaß und ich kann fest mit dem Geld rechnen. Wenn ich als Fund raiser bei Nichtregierungsorganisationen arbeiten würde, würde mein Einkommen nach Erfolgsquote schwanken, erzählt der Student. Der Halbtagsjob neben dem Studium sei anstrengend, bringe ihn aber über die Runden. Samuel Leon Knaus jobbt knapp 20 Wochenstunden in einer Kneipe Nur ein Teil der Studierenden hat die Chance, sich auch im Nebenjob zu qualifizieren und hat damit beim Einstieg in den Beruf einen Vorsprung. Als bildungspolitische Stellschraube sollte die Aus bildungs förderung neu überprüft werden. Eine bessere Berufsorientierungsberatung an den Hoch schulen könnte der doppelten Chancen be nachteiligung zudem ent gegenwirken. Lena Sentker arbeitet fachnah als studentische Hilfskraft am Fraunhofer-Institut Peer Rosenthal, Referent der Ge schäftsführung der Arbeitnehmerkammer, sieht Stu die rende wie Julia und Samuel be nachteiligt. Grund sätzlich sind Studiengänge auf Vollzeit ausgelegt und Studierende sollten sich auf ihr Studium konzentrieren können. Bei fehlen den Alternativen zur Studienfinanzierung entsteht eine zusätzliche soziale Spaltung. Julia Claussen verdient ihr Geld zum Beispiel bei Daimler am Band, macht Büroarbeit oder Veranstaltungsplanung Studenten dürfen während der Vorlesungszeit bis zu 20 Wochenstunden nebenher jobben. Bis zu dieser Grenze gelten sie als Student und sind von den Beiträgen zur Sozial versicherung befreit. Auch bei einem Minijob gelten alle arbeitsrechtlichen Regeln. Sei es das Recht auf Urlaub, Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall oder die geltenden Fristen bei einer Kündigung. Bei Problemen können sich arbeitende Studenten kostenlos in der Rechtsberatung der Arbeit nehmerkammer beraten lassen. Weitere Infos auf der Rückseite dieses Magazins. 15

16 BAM März / April 2017 Galerie der Arbeitswelt Jo Isabella Bosse fittet eine Schaufensterfigur: Mit ein paar Hand griffen bringt sie Weste und Pullover in Form 16

17 BAM März / April 2017 GALERIE DER ARBEITSWELT Die Lust am Kaufen wecken Jo Isabella Bosse setzt Wollknäule ebenso effektvoll in Szene wie Backformen oder ein Abendkleid. Die 22-jährige Gestalterin für visuelles Marketing ist in der Galeria Kaufhof für die Dekoration zuständig Text: Anette Melerski Foto: Kay Michalak Beim morgendlichen Gang durch das Kaufhaus hat Jo Isabella Bosse ihre Augen überall. Sind die Schaufenster sauber, hängen die Deko-Bälle in der Sportabteilung noch, sitzt an der Prinzessinnenfigur alles richtig? Bevor die ersten Kunden um 10 Uhr morgens durch die Tür treten, hat sie schon mit dem Fensterputzer gesprochen, Krönchen gerichtet und die Aufgaben des Tages im sechsköpfigen Team verteilt. Dass die Kombination aus Kreativität und Kommunikation genau ihr Ding ist, zeigte sich schon direkt nach ihrer Abschlussprüfung: Von der Präsentation weg wird sie in die interne Filialassistenten Ausbildung nach Leipzig abgeworben das ist die stellvertretende Abteilungsleitung: Das ging husch, husch. Da saß ich als frische Gesellin und habe mich erst einmal zwölf Monate lang mit Beziehungsmanagement, Mitarbeitergesprächen und Führungsstil beschäftigt. Obwohl alle Filialen ein einheitliches Deko-Konzept haben, ist es Bosses Anspruch, dass ihr Bremer Haus nicht aussieht wie jedes andere: Die Dekoration variiert im Hinblick auf die Innenarchitektur. Da gibt es immer bestimmte Ecken oder Flächen, in denen sich Figuren besonders ansprechend inszenieren lassen. Die Lust am Kaufen kann mit Stoffen und Licht, mit Folien oder Dekomaterial geweckt werden. Vom Grundkonzept ist die Bremer Deko dann zwar ähnlich wie die in Köln oder Berlin, die Inszenierung an sich entspricht aber dem Haus. Das Deko-Jahr hat, neben Weihnachten und diversen Rabatt- und Sale-Aktionen zwei Hauptkampagnen: Jeweils im Frühjahr und im Herbst wird die neueste Mode präsentiert. Von der Hauptverwaltung kommen Konzept und Materialien, die bremische Deko setzt die Vorgaben mal mehr, mal weniger streng um. Die Inspiration, wie eine Schaufensterfigur die, darauf legt sie unbedingt Wert, nicht Puppe heißt etwa einen Seidenschal trägt, holt sich Jo Isabella Bosse weniger im detaillierten Konzept als vielmehr in internationalen Modezeitschriften: Ich ziehe es vor, weiter über den Tellerrand zu schauen. Diesen Drang, die (Deko)-Welt zu entdecken, hatte sie schon während ihrer Ausbildung. Irgendwann, so war da ihr Plan, werde sie mal die Schaufenster bei Harrods oder Selfridges in London dekorieren. Bis dahin aber bleibt sie ihrem Haus noch erhalten, denn sie schätzt ihr Team, das Arbeitsklima und die relative Freiheit, mit der sie ihre Abteilung führen kann. Bosse, neben der Auszubildenden die Jüngste in der Abteilung, scheut sich nicht, Verantwortung zu übernehmen: Man lässt mich hier genauso risiko bereit und flexibel sein wie ich es für meine kreative Arbeit brauche. In diesem Job darf man nicht zu sehr an engen Plänen hängen. Mindestens zehnmal am Tag wird Jo Isabella Bosse über Lautsprecher ausgerufen und das obwohl sie viel Arbeitszeit mit dem Organisieren und Planen von Dekoflächen zubringt und eigentlich alles im Blick hat: Es wird immer mal etwas umgeräumt oder anders gemacht als geplant. In der Abstimmung miteinander und den anderen Abteilungen, müssen wir schnell und flexibel sein. Zum Dekorieren selbst kommt sie immer weniger. Dabei hängt gerade daran ihr Herz auch wegen der Interaktion mit den Kunden: Man wird oft angesprochen: Viele fragen nach dem Weg, Kinder wollen wissen, was man mit der großen Puppe macht und andere wieder geben einem handwerk liche Tipps. Die Gestalterin für visuelles Marketing Wem Kreativität, Lust an der Dekoration und handwerkliches Geschick im Blut liegen, der kann sich dual zur Gestalte rin oder zum Gestalter für visuelles Marketing ausbilden lassen. Rechtlich ist zwar keine bestimmte Vorbildung vorgegeben, Betriebe stellen aber überwiegend Abiturienten ein. Nach drei Ausbildungsjahren und einer IHK- Prüfung gibt es die Möglichkeit, in Kauf- und Möbelhäusern, in Werbe- und Event agenturen, für Messen oder auch selbstständig zu ar beiten. (Beruf im Suchfeld eingeben) 17

18 BAM März / April 2017 Betriebsratsarbeit Nachwuchs gesucht In den Betriebsräten sitzen in der Mehrzahl ältere Beschäftigte. Vor allem in den Gremiumsspitzen sind die meisten über 50 Jahre alt. Wenn sie in Rente gehen, hinterlassen sie eine schwer zu füllende Lücke. Doch es gibt auch andere Beispiele, die Mut machen Text: Janet Binder Fotos: Kay Michalak Die 28-jährige Julia Roßner ist eine Exotin in ihrer Branche: Sie ist weiblich, jung und in der Betriebsratsspitze der Lürssen Werft. Mit Mitte 20 wurde sie in die Arbeitnehmervertretung gewählt, seit vergangenem Herbst ist sie eine von drei freigestellten Betriebsräten. So jung als Frau freigestellt das gab es bisher bei uns nicht, sagt Julia Roßner. Sie rückte für einen in Rente gegangenen Kollegen nach. Die Arbeit gefällt ihr. Ich bin nah an den Menschen und lerne jeden Tag dazu. Für die Kollegen engagiert hat sie sich schon früh. Während ihrer Ausbildung zur technischen Zeichnerin war sie Vorsitzende der Jugendver tretung. Für Julia Roßner lag es deshalb auf der Hand, sich bei den Betriebsratswahlen aufzustellen, als sie für das Jugend Gremium zu alt wurde. Sie erhielt so viele Stimmen, dass sie gleich an die Spitze hätte aufrücken können. Als Neuling konnte sie sich das aber nicht vorstellen. Ich wollte erst mal gucken, wie sich alles entwickelt, sagt die 28-Jährige. Nach den Betriebsratswahlen 2014 stieg bundes weit der Anteil der über 46-jährigen Mitglieder von 54,5 auf 60,5 Prozent. Noch nicht einmal acht Prozent der Gewählten waren unter 30. Minderheit der Interessenvertreter ist unter 30 Jahre alt So junge Arbeitnehmervertreterinnen sind keine Selbstverständlichkeit. Bei der IG Metall in Bremen sind aktuell über 56 Prozent der Betriebsratsmitglieder 50 Jahre und älter. Nur gut drei Prozent sind unter 30 Jahre alt. In anderen Branchen sieht es ähnlich aus: Nach den letzten Wahlen 2014 stieg bundesweit der Anteil der über 46-jährigen Mitglieder von 54,5 auf 60,5 Prozent, wie der Trendreport Betriebsratswahlen 2014 der Hans-Böckler-Stiftung zeigt. Unter 30 Jahre alt waren damals noch nicht einmal acht Prozent der Gewählten. Grund dafür ist nach Angaben von Mitautor Ralph Greifenstein, dass die Beschäftigten gerne die Interessen vertreter wiederwählen, die schon länger im Amt sind. Dabei wird Nachwuchs dringend gebraucht: Die IG Metall hat errechnet, dass in ihren Branchen bundesweit vier von zehn Mandatsträgern altersbedingt ausscheiden werden, wenn 2018 die nächsten Betriebsratswahlen anstehen. Jüngere Kollegen zu gewinnen, ist nach Angaben von Greifenstein auch deshalb schwierig, weil viele nur be fristete Verträge haben. Sie hätten Angst, dass ihnen ein Engagement in der Interessenvertretung die Aussicht auf ein unbe fristetes Arbeitsverhältnis versperren könnte. Andere fürchten die Doppelbelastung von beruflicher Arbeit und ehrenamtlicher Betriebsratstätigkeit. Wer sich in der Mitbestimmung engagiert, ist meistens beruflich schon etabliert, will etwas im Betrieb verändern und über den Tellerrand blicken, sagt die Bremer IG-Metall-Gewerkschaftssekretärin Stefanie Gebhardt. Betriebsratsarbeit als Karriere killer? Nein, sagen Experten Alarmierend sei aber vor allem die hohe Altersstruktur bei den freigestellten Betriebsratsmitgliedern und damit bei den Führungskräften, sagt Professor Erhard Tietel vom Zentrum für Arbeit und Politik der Universität Bremen (zap). 60 Prozent der Betriebsratsvorsitzenden waren im Jahr Jahre oder älter, wie eine Befragung im Auftrag des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung ergab. Wenn die in den nächsten Jahren in Rente gehen, hinterlässt das Löcher, betont Betriebsräteforscher Tietel. Viele Jüngere hätten Bedenken, es könne ihrer Karriere schaden, wenn sie einige Zeit freigestellt werden. Dabei 18

19 Betriebsratsarbeit BAM März / April 2017 Julia Roßner, 28, technische Zeichnerin, freigestellte Betriebsrätin bei der Lürssen Werft: Ich rede mit jungen Leuten, kläre sie über die Betriebsratsarbeit auf, nehme ihnen Ängste. Torsten Olthoff, 31, Fluggerätemechaniker, Betriebsrat bei Airbus in Bremen: Mir macht es Spaß, meine Meinung einzubringen, Themen mitzugestalten und Kollegen zu vertreten. sei eher das Gegenteil der Fall. Betriebsratsvorsitzende haben eine hervorgehobene Position, sprechen auf Augenhöhe mit der Geschäftsführung und repräsentieren den Betriebsrat auch für die Gewerkschaft, sagt Tietel. Die wenigsten kehrten deshalb nach der Freistellung zurück in ihren Grund beruf. Die Betriebsratsarbeit ist eine wichtige Qualifikations zeit, begründet er. Die Erfahrung zeige, dass die Beschäftigungsmöglichkeiten im Anschluss vielfältig seien: Die ehemaligen Betriebsräte werden Fachkräfte für Arbeitsschutz, Berater, Gewerkschaftssekretäre, Arbeitsdirektoren, gehen in die Personal abteilung oder in die Politik. Man entwickelt sich im Betriebsrat enorm weiter Auch Julia Roßner könnte sich solche Tätigkeiten für ihre Nach-Betriebsratszeit vorstellen. Eine Rückkehr in ihre Abteilung schließt sie zwar keineswegs aus. Mein Herz schlägt aber in Richtung Interessenvertretung. Auch freiberuflich Seminare zu geben oder junge Leute auf dem Weg zur Interessenvertretung zu begleiten, gehören zu ihren Gedankenspielen. Das sind Perspektiven, die auch für den 31-jährigen Torsten Olthoff nicht abwegig sind. Er war 28, als er in den Betriebsrat von Airbus in Bremen gewählt wurde. Damit ist er in seinem Unternehmen aktuell der jüngste Interessenvertreter. Eine Rückkehr in seine Fachabteilung kann sich der gelernte Fluggerätemechaniker eher nicht vorstellen. Man ent wickelt sich im Betriebsrat enorm weiter. Er hat schon bei einem Senatsempfang vor 300 Personal- und Betriebsräten gesprochen und sitzt mit Vorgesetzten am Verhandlungstisch. Mir macht es Spaß, meine Meinung einzu bringen, Themen mitzugestalten und Kollegen zu vertreten. Seine berufliche Zukunft sieht er deshalb erst einmal im Betriebsrat. Wichtig für ihn war stets, von älteren Kollegen gefördert zu werden. Wenn sie einen nicht unterstützen und ihr Wissen teilen, funktioniert das nicht. So wie Olthoff wird sich auch Roßner 2018 wieder aufstellen lassen. Damit der Nachwuchs nicht ausbleibt, ist sie schon jetzt aktiv. Ich rede mit jungen Leuten, kläre sie über die Betriebsratsarbeit auf, nehme ihnen Ängste. Dabei sei sie ganz ehrlich. Es nützt ja nichts, wenn ich sage, alles ist ganz toll und einfach. Gerade als nicht freigestellte Interessenvertretung sei die Doppelbelastung hoch, zumal sich viele so wie sie auch noch in der Gewerkschaft engagierten, so Roßner. Die Erfahrung zeige, dass die Betriebsratsmitglieder dafür viel zurückbekommen: Nicht zuletzt die Dankbarkeit der Kollegen, für die man sich eingesetzt hat. Es ist schön zu sehen, dass man Leuten helfen kann, sagt auch Torsten Olthoff. Betriebs- und Personalräte und Mitarbeitervertretungen können sich bei der Arbeitnehmerkammer beraten lassen. Weitere Infos auf er Rückseite dieses Magazins. 19

20 BAM März / April 2017 Gesetz mit Schlupflöchern Am 1. April tritt nach langem Ringen ein Gesetz in Kraft, das Leiharbeit und Werkverträge neu regelt. Die Bundesregierung hatte betont, dem Missbrauch einen Riegel vorschieben zu wollen. Doch das wird nicht wirklich gelingen, meinen Experten Text: Janet Binder Fotos: Kay Michalak Der Mann, der sich im Internet King Kurt nennt, hat nach eigenen Angaben schon viele Leiharbeitsstationen erlebt. Er ist frustriert, das ist ihm in seinem Kommentar auf der von Beschäftigten betriebenen Seite Bremen macht Feier abend anzumerken: Es ist nicht allein die geringere Bezahlung, die nervt. Man ist Arbeiter zweiter Wahl und manchmal lassen auch Festangestellte einen das spüren. Und man wird hin- und hergeschoben, wie es den Unternehmern gerade passt. So wie King Kurt geht es auch anderen Beschäftigten in Bremen. Das kleinste Bundesland ist eine Hochburg der Leiharbeit. Im Dezember 2015 zählte die Bundesagentur für Arbeit hier Leiharbeiter. Das waren mehr als noch ein Jahr zuvor. Damit war rund jeder 20. Beschäftigte in Leiharbeit. Bundesweit gibt es rund eine Million Beschäftigte in der Leiharbeit. Betroffen sind viele Branchen, ob die Logistik, die Auto- oder die Windkraftindustrie und die Pflege. In vielen Fällen sind das prekäre Arbeitsverhältnisse, geprägt von ständiger Ungewissheit und geringer Be zahlung, sagt Regine Geraedts, Referentin für Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspoli tik bei der Arbeitnehmerkammer Bremen. Leiharbeitskräfte ersetzen oft dauerhaft Stammbeschäftigte In der Theorie soll Leiharbeit Auftragsspitzen oder vorübergehende Personalengpässe abfedern; externe Be schäftigte sollen für einen überschaubaren Zeitraum die Stammbelegschaft unterstützen. Tatsächlich wird Leiharbeit oftmals dauerhaft eingesetzt und verdrängt Stammarbeitsplätze, betont Geraedts. Mit einer zum 1. April 2017 in Kraft tretenden Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes will die Bundesregierung das künftig verhindern. Dann ist es einem Unternehmen nur noch erlaubt, eine Leiharbeitskraft maximal 18 Monate zu beschäftigen. Abweichungen per Tarifvertrag sollen aber möglich bleiben. Bisher gab es keine Höchstüberlassungsdauer. Nach neun Monaten muss die Leiharbeitskraft die gleiche Vergütung wie ein Stammbeschäftigter be kommen. Ausnahmen sind aber möglich, wenn der Arbeitgeber ab der sechsten Beschäftigungswoche einen Zuschlag zum Zeitarbeits-Tariflohn zahlt. Die komplette Angleichung kann so auf 15 Monate gestreckt werden. 20

21 Leiharbeit BAM März / April 2017 Höchstdauer beschleunigt Drehtüreffekt Es ist im Grundsatz gut, dass die Bundes regierung begonnen hat, Leiharbeit und Werkverträge neu zu regulieren, betont Regine Geraedts. Zu frieden ist sie aber mit dem Ergebnis nicht. Die Höchstdauer für einzelne Leiharbeitsbeschäftigte verhindert nicht, dass Kernaufgaben dauerhaft durch Leiharbeit erledigt werden, kritisiert die Referentin. 18 Monate seien ohnehin ein langer Zeitraum für unvorhergesehene Auftragsspitzen. Nach der neuen gesetzlichen Regelung kann die Höchstdauer außerdem einfach unterlaufen werden. Dafür müsste nur kurz vor Ablauf der Frist die bisherige Leiharbeitskraft nach Hause geschickt und die nächste angefordert werden. Das könne über Jahre so gehen. Hoch qualifizierte Kräfte betrifft das zwar vermutlich weniger. Die kann man nicht so durchtauschen, begründet Stefanie Gebhardt, Gewerkschaftssekretärin bei der IG Metall Bremen. Gerade im Bereich der Helfer- und Anlerntätigkeiten fördert das Gesetz aber den Drehtüreffekt. Vor allem die weniger Qualifizierten erhofften sich aber, vom Stammbetrieb übernommen zu werden. Die Leute wollen Sicherheit, betont Gebhardt. Doch in den wenigsten Fällen gehe die Leiharbeit in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis über. Viele werden aus der Arbeitslosigkeit rekrutiert und in die Arbeits losigkeit wieder ent lassen, betont Referentin Geraedts. Gleicher Lohn erst nach neun Monaten Auch von der gleichen Bezahlung nach neun Monaten werden wohl nur wenige Leiharbeitsbeschäftigte profitieren, vermutet Geraedts: Schon jetzt sind nur gut 25 Prozent überhaupt länger als neun Monate bei ihren Ver leihern beschäftigt. Sie befürchtet, dass Kunden unternehmen künftig bewusst noch kürzer entleihen, um die neue Regelung zu umgehen. Die meisten Beschäftigungsverhältnisse enden in der Regel spätestens nach drei Monaten. In Konzernen wie Mercedes oder Airbus haben es Betriebsräte erreicht, dass Leiharbeitsbeschäftigte von Anfang an denselben Stundenlohn bekommen Anzahl der Leiharbeiter im Land Bremen ,7 % Anzahl der Verleihbetriebe im Land Bremen +11,2 % Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Jahresdurchschnitt In vielen Fällen sind das prekäre Arbeitsverhältnisse, geprägt von ständiger Ungewissheit und geringer Bezahlung. Regine Geraedts wie die Stammbelegschaft. Das ist gut. Leiharbeit bleibt aber trotzdem die billigere Variante, ist Geraedts überzeugt. Denn nicht nur die Löhne spielten eine Rolle: Die Entleihunternehmen sparen an Urlaub, Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld oder betrieblicher Altersversorgung. Als Wettbewerbsvorteil gelte auch, dass die Unternehmen sich bei Entlassungen nicht mit dem Kündigungsschutz oder dem Betriebsrat auseinander setzen müssten. Der Wettbewerb wird hier auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen, kritisiert Geraedts. Immer mehr Unternehmen setzen auf Werkverträge Doch Leiharbeit ist nur das eine Problem: Inzwischen gehen immer mehr Unternehmen dazu über, Werkverträge im Kerngeschäft zu vergeben. Eine externe Firma übernimmt dann eine Dienstleistung, zahlt ihren Beschäftigten aber in der Regel deutlich weniger als den Stammbeschäftigten auf dem Betriebsgelände. Beim Abschluss von Werkverträgen muss der Betriebsrat nicht zustimmen anders als bei der Beschäftigung von Leiharbeitskräften. Bei Werkvertragsfirmen hat der Be triebsrat des Stammunternehmens keinen Einfluss auf Arbeitsbedingungen oder auf die Bezahlung des Dienst leisters, sagt Gewerkschafterin Stefanie Gebhardt. Offizielle Zahlen, wie viele Beschäftigte von Werkvertragsunternehmen in andere Betriebe geschickt werden, existieren nicht. Aber das Missbrauchspotenzial ist so groß, dass die Bundesregierung auch hier Handlungsbedarf sah, sagt Geraedts. Denn oftmals werden Verträge zwischen Unternehmen als Werkverträge bezeichnet, obwohl tatsächlich Leiharbeit praktiziert wird. Das neue Arbeitnehmerüberlassungsgesetz versucht deshalb, auch den Werkverträgen Schranken zu setzen: Rechtswidrige Werkverträge können nicht mehr wie bisher nachträglich zu Leiharbeit erklärt werden. Auch haben Betriebsräte ein Recht zu wissen, was in Sachen Werkverträgen in ihrem Betrieb passiert. Grundsätzlich gilt auch: Bei verdeckter Leiharbeit entsteht nach dem Gesetz formal sofort ein Arbeitsverhältnis zwischen den scheinbaren Werkvertragsbeschäftigten und dem Betrieb, in dem sie eingesetzt sind. Da hält das Gesetz aber auch gleich wieder eine Fallschirmlösung parat, erläutert Geraedts. Weil es ein Wahlrecht für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vorsieht, lassen sich Werksvertragsunternehmen von ihren Beschäftigten oft eine Erklärung auf Vorrat unterschreiben, dass sie dem widersprechen. Insgesamt hält sie die Regelungen für zu schwach. Mit der jetzigen Gesetzesreform lässt sich die Entwicklung wohl nicht stoppen, befürchtet Geraedts. Infoveranstaltung: Chance auf Verbesserung? Neue Regeln für Leiharbeit und Werkverträge Donnerstag, 23. März, Uhr im Kultursaal der Arbeitnehmerkammer Bremen, Bürgerstraße 1, Bremen. Die Veranstaltung wendet sich ins besondere an Interessenvertretungen, Personalverantwortliche, Anwälte und Richter. 21

22 BAM März / April 2017 Arbeit & Recht Alles, was Recht ist RECHTSTIPP Personalgespräch während Krankheit ein Muss? Krankgeschriebene Beschäftigte müssen nicht im Betrieb erscheinen, um dort Personalgespräche zu führen. Das hat das Bundesarbeitsgericht (BAG)* im Fall eines arbeitsunfähigen Krankenpflegers entschieden. Dieser hatte sich geweigert, in den Betrieb zu kommen, um weitere Beschäftigungsmöglichkeiten zu klären. Daraufhin kassierte er eine Abmahnung. Zu Unrecht, meinte das BAG. Erkrankte Arbeitnehmer müssen nicht arbeiten und somit auch nicht im Betrieb erscheinen. Zwar ist grundsätzlich in engen Grenzen eine Kontaktaufnahme per Telefon oder durch den Arbeitgeber möglich. Für ein verpflichtendes persönliches Erscheinen im Betrieb muss der Arbeitgeber aber Gründe anführen, die dieses aus betrieblichen Gründen unverzichtbar machen. Natürlich muss der erkrankte Beschäftigte zum Erscheinen auch gesundheitlich in der Lage sein. *Urteil vom AZR 596/15 Karin Wosgien, Rechtsberaterin in Bremen STEUERTIPP Finanzamt: vorausgefüllte Steuererklärung Die vorausgefüllte Steuererklärung (VaSt) ist ein kostenloses Serviceangebot des Finanzamts. Sie kann über die elektronische Steuererklärung Elster oder die Dienste kommerzieller Softwareanbieter genutzt werden. Bis zum 28. Februar des Folgejahres müssen Arbeitgeber, Versicherungen und Rentenzahler die Daten an die Steuerverwaltung übermittelt haben. Diese Daten kann der Steuerpflichtige ratsamerweise vorher auf Richtigkeit geprüft dann in seine Steuererklärung übernehmen. Heike Dunker, Beraterin Steuerrecht in Bremerhaven Wenn ich beim Einkaufen eine Verpackung aufreiße, muss ich die Ware kaufen Das stimmt so nicht. Das Öffnen der Ware verpflichtet zum Kauf in vielen Geschäften sind solche Schilder angebracht. Dieser Hinweis des Verkäufers ist aber falsch. Niemand ist verpflichtet, eine Sache zu kaufen, weil er die Verpackung aufgemacht hat. Durch das Be schädigen der Verpackung wird kein Kaufvertrag abge schlossen, sondern ein Schaden angerichtet. Der muss allerdings ersetzt werden. Bei eingeschweißten Büchern allerdings zum Beispiel ist der Schaden in der Regel gleich null. Wer also eine Verpackung aufreißt, muss den angerichteten Schaden hier den Wert der beschädigten Verpackung ersetzen. Anders verhält es sich allerdings etwa bei Lebensmitteln wie abgepacktem Käse, der wegen einer zer störten Ver packung nicht mehr verkauft werden kann. Hier muss der Warenwert ersetzt werden. Das Produkt muss also letztendlich gekauft werden. Philipp Flunkert, Rechtsberater in Bremen-Nord Kammermitglieder können sich in Fragen des Arbeitsrechts kostenlos beraten lassen. Weitere Infos auf der Rückseite dieses Magazins. 22

23 Drei Fragen / Leserfoto / Impressum BAM März / April 2017 Drei Fragen zu befristeten Arbeitsverhältnissen LESERFOTO Auf dem Weg zur Arbeit Wie lange dürfen Beschäftigte befristet beschäftigt werden, ohne dass dafür ein Grund angegeben ist? Grundsätzlich höchstens zwei Jahre. Innerhalb dieses Zeitraums kann bis zu dreimal verlängert werden. Das ist dann eine Ketten befristung. Verlängerungen darüber hinaus sind nur in Ausnahme fällen möglich, etwa bei neu gegründeten Unternehmen, älteren Beschäftigten, durch Tarifvertrag oder nach dem Wissenschaftszeitgesetz. Übrigens: Eine Befristung ohne sogenannten Sachgrund ist nur bei Neueinstellungen möglich. Welchen Grund kann eine Befristung haben? Sachgründe für eine befristete Beschäftigung können zum Beispiel eine Elternzeitvertretung oder Projektarbeit sein. Oder es ist vorübergehend im Betrieb viel zu tun. Solch ein Vertrag kann be liebig oft verlängert werden. Der Grund muss nicht immer derselbe sein, muss aber immer im Vertrag stehen. Auf einen befristeten Vertrag mit Sachgrund darf nicht einer ohne folgen. Umgekehrt schon. Kann eine Befristung auch unwirksam sein, also nicht gelten? Ja. Zum Beispiel wenn der Grund für die Befristung im Arbeitsvertrag nicht mit der tatsächlichen Situation übereinstimmt also zum Beispiel jemand als Vertretung eingestellt wurde, aber de facto niemand vertreten wird. Oder falls der Befristungsgrund nicht von Anfang an schriftlich vereinbart wurde. Dann gilt der Arbeitsvertrag auf unbestimmte Zeit geschlossen. In solchen Fällen können Beschäftigte innerhalb von drei Wochen nach vereinbartem Ende Feststellungsklage beim Arbeitsgericht erheben. Tomke Claußen arbeitet seit 2015 als Rechtsberaterin in der Geschäftsstelle in Bremerhaven. Vorher war sie jahrelang als Rechtsanwältin tätig. Sie berät die Mitglieder insbesondere zu Fragen des Arbeitsrechts, aber auch zum Beispiel zum Miet-, Schuld- und Familienrecht in der öffentlichen Rechtsberatung. Foto: Stefan Schmidbauer Infoveranstaltungen: Befristung auf ewig von einem Vertrag zum nächsten? 28. März 2017, 18 Uhr, Geschäftsstelle Bremen, Bürgerstraße 1, Bremen, um Anmeldung wird gebeten: / März 2017, 18 Uhr, Geschäftsstelle Bremerhaven, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven, um Anmeldung wird gebeten: Probleme mit dem Gehalt? Als Mitglied der Arbeit nehmerkammer können Sie sich arbeitsrechtlich beraten lassen. Weitere Infos auf der Rückseite dieses Magazins. Michael Rommel: Auf dem Weg mit dem Rad aus dem Viertel in die Überseestadt an meinen Arbeitsplatz bot sich mir ein tolles Bild: Die Sonne strahlte an diesem sonst kalten Morgen stark und spiegelte sich am Wesertower, was in Verbindung mit dem Höhennebel fast übernatürlich wirkte. Liebe Leserinnen und Leser, was fällt Ihnen ins Auge auf dem Weg zur Arbeit was finden Sie besonders schön oder bemerkenswert, lustig oder absurd? Schicken Sie uns Ihre Fotos. bam@arbeitnehmerkammer.de IMPRESSUM Herausgeberin Arbeitnehmerkammer Bremen Bürgerstraße 1, Bremen Telefon Telefax bam@arbeitnehmerkammer.de Autoren und Autorinnen Janet Binder, Heike Dunker, Philipp Flunkert, Anette Melerski, Hanna Mollenhauer, Janina Weinhold, Karin Wosgien Redaktion Nathalie Sander (V.i.S.d.P.), Hanna Mollenhauer Lektorat Martina Kedenburg Fotos Kay Michalak (Titel, S. 2, 6, 9, 11, 15, 16, 19, 20, 22) Layout GfG / Gruppe für Gestaltung, Bremen Konzeptionelle Beratung textpr +, Bremen Druck Müller Ditzen AG, Bremerhaven Erscheint alle zwei Monate. Einzelverkaufspreis 2,50 Euro, Jahresabonnement 14 Euro, für Kammerzugehörige im Mitgliedsbeitrag enthalten. ISSN Postvertriebs-Nummer H

24 Arbeitnehmerkammer Bremen / Bürgerstraße 1 / Bremen Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt BERATUNGSANGEBOTE & ÖFFNUNGSZEITEN Wir sind für Sie da! Rechtsberatung Bremen-Stadt Bürgerstraße Bremen Arbeits- und Sozialversicherungsrechtsberatung / Öffentliche Rechtsberatung * Persönliche Beratung (ohne Termine) Mo, Di, Do, Fr 9 12 Uhr Mo und Mi Uhr Telefonische Beratung Arbeitsund Sozialversicherungsrecht Mo Do 9 16 Uhr Fr Uhr Steuerrechtsberatung Terminvereinbarung Telefonische Steuerrechtsberatung Mo Fr Uhr Bremen-Nord Lindenstraße Bremen Arbeits- und Sozialversicherungsrechtsberatung / Öffentliche Rechtsberatung * Persönliche Beratung (ohne Termine) Mo, Di, Do, Fr 9 12 Uhr Mo und Do Uhr Telefonische Beratung Arbeitsund Sozialversicherungsrecht Mo Do 9 16 Uhr Fr Uhr Steuerrechtsberatung Terminvereinbarung Telefonische Beratung Mo Fr Uhr Bremerhaven Barkhausenstraße Bremerhaven Arbeits- und Sozialversicherungsrechtsberatung / Öffentliche Rechtsberatung * Persönliche Beratung (ohne Termine) Mo, Di, Do, Fr 9 12 Uhr Mo und Mi Uhr Telefonische Beratung Arbeitsund Sozialversicherungsrecht Mo Do 9 16 Uhr Fr Uhr Steuerrechtsberatung Terminvereinbarung Telefonische Beratung Mo Fr Uhr Arbeitslosenrechtsberatung Persönliche Beratung (ohne Termine) Mo, Di, Do 9 12 Uhr Mo Uhr Weitere Informationen * Wenn Sie im Land Bremen wohnen und Ihr Einkommen eine bestimmte Grenze nicht über steigt, können Sie die öffentliche Rechtsberatung des Landes Bremen in der Arbeitnehmer kammer gegen zehn Euro Gebühr in Anspruch nehmen (z.b. zum Familienrecht, Kaufvertragsrecht, Mietrecht, Verbraucher insolvenz). Auch Kammermitglieder informieren wir in diesen Rechtsgebieten gegen zehn Euro Gebühr. BAM im Abo KammerCard Wollen Sie das BAM kostenlos nach Hause geschickt bekommen und weitere Vorteile genießen? Holen Sie sich die KammerCard! kammercard Beratung für Betriebs- und Personalräte Bremen Bremerhaven oder - 31 mitbestimmung@arbeitnehmerkammer.de Telefonische Beratung , Mo Fr Uhr Beratung zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse anerkennung@wah.bremen.de Beratung zu Berufskrankheiten bk-beratung@arbeitnehmerkammer.de Weiterbildungsberatung weitermitbildung@arbeit.bremen.de Beruflich weiter durch Bildung Die Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer bietet Fort- und Weiterbildungen für Beschäftigte. Beratung bei der Verbraucherzentrale Mitglieder der Arbeitnehmerkammer zahlen für Beratungen etwa zur privaten Altersvor sorge, zu Riester-Verträgen oder zur Berufsunfähigkeitsversicherung nur die Hälfte für die erste Stunde. Bremen Bremerhaven

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