Planung für Tiere in Stadt und Land
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1 Planung für Tiere in Stadt und Land DI Paula Polak Landschaftsplanerin
2 Warum? Weil Tiere ein Recht auf Leben haben: Artenschutz, Naturschutz Weil der Druck auf Tiere in der freien Landschaft immer größer wird: Vernichtung des Lebensraums 6% vom deutschen Boden sind versiegelt (21.500km²) 3% in Österreich, das sind über 2.000km² Herbizideinsatz z.b. Glyphosat = systemisches Totalherbizid unterbricht Synthese von Amminosäuren Deutschland to/a Weltweit to/a 6 Big Player 15 Millionen $ Umsatz pro Jahr
3 Herbizideinsatz - Folgen Phytozönosen brechen zusammen, dann Zoozönosen Pflanzen (32) entwickeln Resistenzen Windabdrift schädigt andere Kulturen Abschwemmung ins Grundwasser = Trinkwasser Schädigung aquatischer Lebensräume Vergiftung Förderung von Cyanobakterien & Algenblüte Negative Auswirkungen auf Bodenleben Halbwertszeit von ¾ Jahr Negative Auswirkungen auf Insekten bei Praxisdosen 0,7-7,7kg/ha/a: bei 50% der Arten sterben % Schädigt Zellen und DNA von Mensch und Tier Krankheiten wie Alzheimer, Krebs, Diabetes, Depressionen
4 Warum? Weil der Druck auf Tiere in der freien Landschaft immer größer wird: Insektizideinsatz z.b. Neonicotinoide = Kontakt und Fraßgift gegen alle Insekten &Wirbeltiere Letale Dosis bis 50% der Mäuse liegt bei 3 Maiskörnern Versuch mit Grasfröschen: bei zugelassener Dosis starben % 10% der Anwender sind Privatleute ohne Zulassung, ohne Schulungen Weil Tiere den Siedlungsraum schon als Lebensraum erobert haben & ihn brauchen
5 Vorteile für den Menschen Ökosystemleistung des Grünraums Sauerstoffproduktion CO 2 Bindung Schattenspender kühles Mikroklima Filtern von Lärm, Staub & Abgasen Bremsen von Wind Funktionieren des Ökosystems hängt von Vielfalt ab werden durch Klimawandel immer wichtiger, jedoch auch schwieriger (Starkregen, Dürren, etc.)
6 Vorteile für den Menschen Biophilie Positiv für psychisches, physisches, soziales Wohlbefinden Gesünder: Höhere Lebenserwartung Senkt Krebsrisiko Hilft gegen Kopfschmerzen Verringert ökologischen Fußabdruck durch weniger Flucht aus der Stadt in der Freizeit
7 Planungsgrundlagen keine Chemie überwiegend heimische Pflanzen (>60%) und ungefüllte Sorten Pflanzen standortsgerecht und regional Artenvielfalt bei Pflanzen Artenvielfalt bei Tieren Blühendes die ganze Saison von Frühling bis Spätherbst Unordnung ist oft die richtige Pflege Was ist neu im Vgl. zu bisheriger Planung? Zahlen, Fakten, Studien überzeugen Kopfmenschen Argument Schön & nützlich erweitert die Zielgruppe Zielorientierung Anpassung an spezifische Bedürfnisse
8 Neu: Animal Aided Design Ziel : Bestimmte Tierarten in all ihren Bedürfnissen und Lebenszyklusphasen zu fördern, sie so im Planungsgebiet anzusiedeln, dort zu halten und ihnen auch über Biotopverbundsysteme die Ausbreitung zu ermöglichen.
9 Wo aber anfangen?
10 Breitbandpflanzen: Bäume
11 Breitbandpflanzen: Sträucher
12 Breitbandpflanzen: Stauden trocken
13 Breitbandpflanzen: Stauden fett
14 Breitbandpflanzen: 1-2 jährige
15 Tiergruppe: Wildbienen 78% der Blütenpflanzen: Bestäubung durch Insekten Deutschland: 560 Arten, 52% gefährdet Österreich: 690 Arten (davon 47 Hummeln) Probleme der Wildbienen: geringe Fortpflanzungsrate (10 Brutzellen pro ) 36,5% (205) ernähren sich von 1 Pflanzenfamilie 10,3% (58) ernähren sich von 1 Pflanzengattung Am Besten: Wildbienen + Honigbienen
16 Tiergruppe: Wildbienen Bedürfnisse: keine Chemie Nektar als Energielieferant Pollen zur Bruternährung Artenvielfalt, mit ganzjährigen Blühern Unordnung im Garten als Wohnorte Nisthilfen Buchempfehlung: Werner David Nähe Nist- und Futterplatz gestaffelte Mahd Pläne & Pflanzenlisten für Wildbienen-Beete sind auf erhältlich
17 Tiergruppe: Honigbiene bis zu Individuen Lebensraumverlust + Pestizideinsatz + Parasiten + Infektionskrankheiten + Klimawandel = Bienensterben Bei Nahrungspflanzen weniger anspruchsvoll als Wildbienen Trachtpflanzen: Phacelia, Raps, Klee, Robinie, Linde, Lavendel, Saat-Esparsette, etc.
18 Tiergruppe: Vögel In Deutschland: 500 Arten, davon brüten 260 in D. ca. 200 sind gefährdet Bedürfnisse: Keine Pestizide Hecken nicht schneiden vom 1.März Sept. Staudenrückschnitt bei Neuaustrieb Nistkästen Offener Kompost Asthaufen für Zaunkönig Totholz zwecks Käferlarven Ganzjährige Zufütterung
19 Tiergruppe: Schmetterlinge Deutschland: ca Arten, davon ca. 170 Tagfalter In Österreich: 4000 Arten, 215 Tagfalter Die Hälfte der Tagfalterarten ist aktuell gefährdet Sie machen eine vollständige Metamorphose durch (Ei, Raupe, Puppe, Falter), daher müssen bei der Planung auch alle Lebenszyklusphasen beachtet werden Wanderfalter, oder Überwinterung als Falter, Ei, Raupe oder Puppe
20 Überwinterung Als Wanderfalter im Süden Admiral, Distelfalter, Taubenschwänzchen, 1% als Imago z.b. Tagpfauenauge, Zitronenfalter, Kl. und Gr. Fuchs, C- Falter, Trauermantel Wichtig: Frühblüher: Huflattich, Dirndl, Lungenkraut, Weiden.. Unordnung : Rindenritzen, Baum- höhlen, Moos, Laub, Keller, Dachböden 50% als Puppe z.b. Schwalbenschwanz, Aurorafalter, Resendenweißlinge, Gr. Kohlweißling Überwintert an Stängeln, in Kokons, im Boden Falter erst ab April Mai Wichtig: Unordnung, späte Mahd, Teilmahd
21 Überwinterung 44% als Raupe Großer Schillerfalter, Bläulinge, Schachbrett Raupen verkriechen sich in Vegetation, in Ameisenbauten, bauen Überwinterungsgespinst an Pflanzen, Falter: Mai, Juni Wichtig: Unordnung, passende Raupen-Futterpflanzen 5% als Ei Ringelspinner, Zipfelfalter, Apollofalter überwintern an Pflanzenteile angeheftet Falter ab Juni-August Wichtig: Unordnung
22 Tiergruppe: Tagfalter Bedürfnisse Blumen mit langröhrige Blüten, z.b. rote Lichtnelke, Kornrade, Türkenbundlilie und Nelkenarten sehen im roten Bereich besser: Lieblingsblüten purpurn bis orange Die meisten Exoten sind nutzlos Fallobst als Nahrungsquelle Zum Teil extrem spezialisiert! z.b. Kreuzenzian-Bläuling sendet vor dem Winter im Raupenstadium Duftstoffe wie eine Ameisenkönigin aus Ameisen bringen die Raupe in den Bau und füttern sie den Winter über Pläne & Pflanzenlisten für Wildbienen-Beete sind auf erhältlich
23 Tiergruppen: tagaktive Nachtfalter = Nachtfalter, die bei Tag fliegen z.b. Esparsett-Widderchen, Bibernell-, Thymian-, Hornklee-, Platterbsen-Widderchen Mitteleuropa: 31 Arten Raupen-Pflanzen: Schmetterlingsblütler Doldenblütlern Rosengewächsen Falter-Pflanzen: Witwenblumen Flockenblumen Kratzdisteln Ringdisteln Karden, uvm. Pläne & Pflanzenlisten für Wildbienen-Beete sind auf erhältlich
24 Tiergruppe: Nachtfalter In Deutschland: ca Arten Bedürfnisse Nektarquellen müssen auch im Finsteren gefunden werden können Daher bevorzugte Farben: Weiß, Gelb, Blass-purpur, alles mit kräftiger UV- Reflektion z.b. weiße, rote Licht-nelke, Seifenkraut, Nachtviole Und intensive Düfte: Geißblätter, Rosen. Gefahr: Lichtsmog Nachtfaltergarten = Fledermausgarten Pläne & Pflanzenlisten für Wildbienen-Beete sind auf erhältlich
25 Weitere Tiergruppen: Käfer, Fliegen Käfer: 8000 Arten in Mitteleuropa Ernährung: Phytophag Räuberisch Aas Kot Bestäuber für Seerosengewächse Aronstabgewächse Lilliengewächse Totholzbewohner: Buchempfehlung!
26 DI Paula Polak
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