Herzkrankheiten. was bei Frauen anders ist
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- Emilia Schulz
- vor 8 Jahren
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1 Herzkrankheiten was bei Frauen anders ist Frauen sind immer ein bisschen anders krank als Männer Dr. med. Jana Boer FÄ für Innere Medizin/Kardiologie Neuwerkstrasse 51 * Erfurt Tel.: 0361/ m-j.boer@t-online.de
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3 Besonderheiten des Herzens bei der Frau kleineres Herz kleinere Herzkranzgefäße anderes Verhalten des Herzmuskels bei Verdickung andere Steifigkeit der Herzkammern Unterschiede in der Skelettmuskeladaption
4 Östrogenrezeptoren im Myokard Alpha- und Betarezeptor Interaktion mit NO Verstärkte Wirksamkeit von Nikotin an der Myokardzelle
5 Östrogenrezeptoren (ER) im menschlichen Herzen Green: ER a Red: Vimentin
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7 Frauen erhöhtes Herzinfarktrisiko trotz unauffälliger Ergometrie und Herzkatheter erhöhtes Risiko bei einer Bypaßoperation zu sterben Sterblichkeit gegenüber Männern <50.Lebensjahr 3-fach erhöht
8 Wichtige Erkrankungen bei der Frau Koronare Herzerkrankung Herzinfarkt Hypertonie Schlaganfall Diabetes mellitus Brustkrebs Depressionen Tako tsubo Cardiomyopathie
9 Wovor hat Frau die größte Angst? KREBS ABER Kardiovaskuläre Erkrankungen sind häufigste Todesursache
10 Wichtigste Risikofaktoren Rauchen Übergewicht Bewegungsarmut Salz-und fettreiche, kalorienreiche Nahrung Alkoholgenuß
11 Schluss mit dem Rauchen!
12 BMI-Normalwerte zwischen 19 und 24 bei Frauen zwischen 20 und 25 bei Männern besonders gefährlich : Bauchfett Bestimmung des Bauchumfanges wichtig Männer : >102 cm Frauen: > 94 cm
13 Übergewicht und Frau Frauen haben höheren Serumspiegel für Adiponectin verzögerte Glucoseabsorption im Darm gestörte Glucosetoleranz höhere Zuckerspiegel nach der Mahlzeit Frau bildet mehr Unterhautfettgewebe geringere Muskelmasse erhöhte Konzentration freier Fettsäuren im Blut Bauchfett führt zu vermehrter Bildung von TNF- Alpha, bes. ungünstiger Marker für Herz-KL-Risiko
14 Diabetes mellitus und Frau Frau: Gewichtszunahme, wenig Bewegung, Rauchen Mann: Alkoholgebrauch, Rauchen,Ernährung reich an tierischen Fetten Diabetes wirkt sich bei Frauen negativer aus Aktivierung von freier Fettsäuren durch Sexualhormone Steigende Insulinresistenz Erhöhtes Herz-Kreislaufrisiko
15 Rolle von Diabetes Diabetes wirkt sich bei Frauen ungünstiger aus, als bei Männern 18,0 16,0 14,0 12,0 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 Frauen Männer Frauen mit Hormonstörungen Diabetiker bekannt PCOS Risiko für MI Sterblichkeit an MI MI aufg. Diabetes
16 FRAU profitiert am meisten von mehr Bewegung und Sport
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18 Welcher Sport schützt Frau geeignet Ausdauersport: Rudern Joggen Radfahren Wandern/ flottes Gehen Walken/ Nordic Walking Skilanglauf mind. 3x wöchentlich >30min meiden: Ballsportarten (Squash, Fußball, Handball, Tennis, ) Schwimmen
19 Doppelbelastung der Frau-Beruf und Familie autogenes Training Yoga Meditation
20 Waage halten zw. Input und Output Nahrung Verbesserte Lipidwerte verbessert glykämische Kontrolle vermindert viszerale Adipositas vermindert Blutdruck in Patienten mit Gewichtsverlust Bewegung Verbesserte Lipidwerte verbessert glykämische Kontrolle vermindert viszerale Adipositas vermindert Blutdruck in Patienten mit Gewichtsverlust
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22 Ernährung umstellen! wenig Fett viel Obst und Gemüse, Getreideprodukte, fettarme Milchprodukte, Fisch, hochwertige pflanzliche Fette maximal 5-6 g Kochsalz pro Tag (stattdessen z. B. mit Kräutern würzen) wenig Alkohol Extreme vermeiden (Fasten, Veganismus) Vegetarismus möglich, aber: ausreichende Eiweißzufuhr z.b. in Form von Fisch, Ei, Käse, Sojaprodukten)
23 moderater Alkoholkonsum 2-4 mmhg Blutdrucksenkung! 1g Alkohol = 7 kcal Alkohol hindert Leber daran Fett abzubauen! maximal: 20g Alkohol für Männer 10g Alkohol für Frauen Frau hat weniger Abbauenzym Alkoholdehydrogenase
24 Alkoholmengen pro Getränk 1 Glas Bier: 0,3 l = 12 g/ 125 kcal 1 Diätbier : 0,5 l = 19 g/ 150 kcal 1 klarer Schnaps 38 %: 0,02 l = 6 g/ 45 kcal Sekt,trocken: 0,1 l = 10 g/ 75 kcal Wein,trocken: 0,1 l = 12 g/ 85 kcal
25 Koronare Herzkrankheit Manifestation der Atherosklerose an den Herzkranzarterien In Frühstadien meist ohne klinischen Symptome Arteriosklerose (Ablagerungen und Einengung) der Herzkranzgefäße KHK-Häufigkeit circa 4% der Bevölkerung Folgen der KHK sind mit 21% häufigste Todesursache
26 Haupttodesursache KHK bei der Frau WARUM? Symptome anders als beim Mann, Luftnot statt Schmerzen Oft lange als psychisch gedeutet Seltener gezielte leitliniengerechte Therapie mit ASS und Betablockern Wegen kleineren Koronargefäßen kompliziertere operative Versorgung Frauen weniger mit arteriellem Bypaß versorgt In aktuellen Studien nur 1 von 5 Pat. Eine Frau Studienlage nicht repräsentativ
27 Zunahme der KHK bei Frauen! steigende Lebenserwartung Anzahl der Raucherinnen steigt steigender Lebensstandard Übergewicht, Diabetes Fettstoffwechselstörung Leistungsgesellschaft
28 Häufigkeit des Myokardinfarktes bei Frauen Männer Frauen Deutschland >=90 Häufigkeit in etwa gleich, jedoch bei Frauen um etwa 10 Jahre verschoben
29 Wichtigste Thearpie: frühzeitige Beeinflussung des Renin-Angiotensin-Systems ACE-Hemmer keine Risikoreduktion für Frauen AT1-Blocker: Risikoreduktion siehe CHARM-Studie
30 Tako-Tsubo Tsubo-Kardiomyopathie oder Streß-Kardiomyopathie ampulläre Kardiomyopathie Transiente linksventrikuläre apikale Ballonierung apical ballooning syndrome broken heart syndrome
31 Erstbeschreibung 1991 (Japan) Dote K et al.: Myocardial stunning due to simultaneous multivessel coronary spasms: a review of 5 cases. J Cardiol1991; 21(2):
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34 Symptome Dyspnoe linksthorakale Schmerzen (68%) Vernichtungsschmerz bis hin zum kardiogenen Schock (4%) Kammerflimmern (1,5%) Vorwiegend Frauen über 95% älter als 50 Jahre 30-70% gaben massiven psychischen Stress an
35 Stressauslösende Faktoren Wichtig: ungewöhnliche Stresssituationen Untersuchung Prof. Dr. Nienaber, Universität Rostock 6 Fälle 2 Frauen wurden vorm Ertrinken gerettet 1 Frau Überfallsopfer 3 schwere psychische Krisen Partnerverlust Schwangerschaft Krebsdiagnose Chemotherapie Postoperativ Stressechokardiografie
36 Prognose Mortalität in der Akutphase ca.3,2 % danach günstiger Verlauf: meist Normalisierung des EKG im Verlauf i. d. R. vollständige Rückbildung der apikalen Kinetikstörungen binnen Wochen Eher geringes Rezidivrisiko
37 Gendermedizin in Deutschland Charite Berlin einziger Lehrstuhl für Gendermedizin in Deutschland Arbeitsgruppe der Fachgesellschaft für Herzkreislaufforschung (DGK) und des Berufsverbandes Niedergelassener Kardiologen (BNK) Enge Zusammenarbeit / Durchführung von Frauenstudien und einem Register für das Tako Tsubo Syndrom
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