Dr. med. Jana Boer FÄ für Innere Medizin/Kardiologie Anger 81 * Erfurt Tel.: 0361/ Regionalvorsitzende BNK Thüringen
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- Julia Fried
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1 Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen Dr. med. Jana Boer FÄ für Innere Medizin/Kardiologie Anger 81 * Erfurt Tel.: 0361/ Regionalvorsitzende BNK Thüringen
2 Wenn wir jedem Individuum das richtige Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten, hätten wir den sichersten Weg zur Gesundung gefunden Hippokrates ( v.chr.)
3 Herz-Kreislauferkrankungen Koronare Herzerkrankung Akuter Herzinfarkt Bluthochdruck Herzinsuffizienz Herzklappenerkrankungen Herzrhythmusstörungen
4 Allgemeine Empfehlungen Mediterrane Kost Nicht rauchen Moderater Alkoholkonsum Sport
5 ESC-pocket-Guidelines ( DGK und ESC) 2012 Fachgesellschaft für Kardiologie Gesättigte Fettsäuren < 10 % Gesättigte Fettsäuren < 10 % Transfettsäuren ( z.b.back-und Bratfette, Frittieröle, Kekse) < 1 % Salzkonsum < 5 g pro Tag g Ballaststoffe ( Vollkornprodukte, Obst,Gemüse) täglich wünschenswert 200 g Obst z.b.2 mittelgroße Apfel täglich 200 g Gemüse täglich
6 Allgemeine Ernährungsempfehlungen bei Herzerkrankungen Fisch möglichst 2 mal pro Woche eine davon fettreicher Fisch ( z.b. Lachs) Senkung der Triglyzeride, Erhöhung HDL, Senkung syst.und diast. Blutdruck(Dallongeville et al.2003) Begrenzung der Alkoholzufuhr Männer: 20 g pro Tag( z.b. 0,25 L Wein mit 10 % Alkohol, bzw. 500 ml Bier mit 5 % Alkohol) Frauen: 10 pro Tag( z.b. 0,125 L Wein mit 10 % Alkohol bzw. 250 ml Bier mit 5 % Alkohol)
7 Allgemeine Empfehlung zum Körpergewicht Reduzierung des Körpergewichtes Niedrigste Gesamtmortalität bei BMI: 22,5-25 kg/m2 Bei Bauchumfang von Frauen: cm Männer: cm sollte eine weitere Gewichtszunahme vermieden werden.
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9 Koronare Herzerkrankung Häufigkeit in Deutschland In Deutschland leiden 2,34 Mio. Frauen und 3,16 Mio. Männer an koronarer Herzkrankheit (KHK).
10 Koronare Herzkrankheit Atherosklerose an den Herzkranzarterien In Frühstadien meist ohne klinischen Symptome KHK-Häufigkeit circa 4% der Bevölkerung Folgen der KHK sind mit 39,7% häufigste Todesursache Folge einer kohlenhydratreichen,eiweißarmen und fettreichen Ernährung!! Schädigende Wirkung der KH durch Erhöhung der Triglyzeride verstärkt Bei KH-armer Kost ist Qualität der Fette sogar zweitrangig
11 Koronare Herzerkrankung und Ernährung Triglyzeride sind für Atherosklerose entscheidender als Cholesterin Transfettsäuren schädigen: Herzkranzgefäße, Fötus,erhöhen Darmkrebsrisiko, Allergien und Diabetes Risikolebensmittel: Fritierfettprodukte,Schokoriegel, Mikrowellenpopkorn,Fast-Food-Artikel Stender, Dyerberg 2004
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13 Koronare Herzkrankheit Ziele: bei stabiler Angina Pectoris Belastungsfähigkeit & Lebensqualität, AP-Anfälle Folgererkrankungen vermeiden, Sterblichkeit Verbesserung kann 50% aller tödlichen kardiovaskulären Ereignisse verhindern Lebensstil verbessern nach Leitlinien der DGK Rauchen aufgeben (35% / 50% Risikoreduktion) Gesunde Ernährung (45% / 20-30%) Alkoholkonsum reduzieren Körperliche Aktivität (25% / 20-30%) Übergewicht reduzieren Rehabilitation
14 Koronare Herzkrankheit Ernährung Blutfette senken durch mediterrane Kost Ballaststoffreich, fettarm, kaloriengerecht, reich an ungesättigten und Omega-3-Fettsäuren (pflanzliche Fette) Omega-3-Fettsäuren Wirken blutdrucksenkend, und gefäßerweiternd Verbessern Fließeigenschaft des Blutes Senken Herzinfarktrisiko Bsp.: Lachs, Makrele, Hering, Tofu, Rapsöl, Leinöl, Walnussöl, Walnüsse, grünes Blattgemüse Pflanzliche Fette besser als tierische (z.b. Avocado, Rapsöl, Olivenöl, Sonnblumenöl, Distelöl, hochwertige Pflanzenmargarine) Brot: statt weiß dunkel bzw. Vollkorn Gewichtsabnahme Versteckte Fette in Kuchen, Wurst, Käse Sichtbare Fette von Geflügel entfernen
15 Koronare Herzkrankheit Sport mäßig erhöhtes Risiko normale Pumpleistung (EF > 50%) Anaerobe Schwelle nicht überschreiten Leicht bis mittelgradige Belastungen mit dynamischer und leichter statischer Belastung deutlich erhöhtes Risiko eingeschränkte Pumpleistung (EF < 50%) generell erst Therapie Herzinfarkt Ab 4 Wochen nach Ereignis Richtet sich nach Folgeerkrankung/ Alter/ Größe/ BMI Zunahme körperlicher Fitness um 1 MET führt zur Abnahme der Mortalität um 12% (Leitlinie DGK) Bei manifestierter KHK immer in Absprache mit dem Kardiologen
16 Koronare Herzkrankheit - Sport Geeignete Sportarten: Rudern Joggen Radfahren Wandern/ flottes Gehen Walken/ Nordic Walking Skilanglauf mind. 3x wöchentlich >30min 20% moderates Krafttraining / 80% Ausdauersport meiden: Ballsportarten (Squash, Fußball, Handball, Tennis, ) Schwimmen
17 Hypertonie Wann ist RR laut Definition erhöht? Optimal 120/80 Torr Normal /80-84 Torr Hoch normal /85-89 Torr Grad 1 leicht /90-99 Torr Grad 2 mittelschwer / Torr Grad 3 schwer >180/>110 Torr Isoliert systolisch >140/< 90 Torr
18 Hypertonie - Ursachen 2. 90% primär oder essentiell keine organische Ursache!! Risikofaktoren: Rauchen Bewegungsarmut Übergewicht salz-und fettreiche Ernährung zu hoher Alkoholkonsum
19 Hypertonie und Ernährung Regelmäßige Kohlenhydratzufuhr bewirkt erhöhte Insulinspiegel Natriumausscheidung über Niere reduziert Daraus resultierende verstärkte Wassereinlagerungen HYPERTONIE!!
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22 Hypertonie - Ernährung Grundlagen siehe koronare Herzkrankheiten speziell: Flüssigkeitsaufnahme: 2,0-2,5 l Kochsalzminderung (Ideal = 3g/ Tag) Verwendung von pflanzl. Gewürzen (Basilikum, Oregano, Thymian, Rosmarin, Petersilie, Knoblauch, Kümmel, Dill, Fenchel ) Gewichtsabnahme um 1kg senkt Blutdruck um 2mmHg systolisch und 1mmHg diastolisch Bsp. RR 140/90 Torr Gewichtsverlust 5kg = RR 130/85 Torr
23 Hypertonie - Sport entscheidend kardiovaskuläre Begleiterscheinungen RR > 250/120 Torr Belastung abbrechen Geeignete Sportarten: Wandern/ Walken Schwimmen Radfahren/ Crosstrainer Joggen Volleyball meiden: Gewichtheben Kampfsportarten Badminton/ Squash Bewegung im aeroben Pulsbereich
24 Herzinsuffizienz = Funktionsstörung des Herzens, bei welcher das Herz nicht mehr in der Lage ist, Gewebe ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. 2 Formen: systolische Herzinsuffizienz Diastolische Herzinsuffizienz Sterblichkeit : Hälfte aller Patienten binnen 4 Jahren! Epidemiologie: 2-3 % der Bevölkerung % der jährigen
25 Herzinsuffizienz - Ernährung Grundlagen siehe koronare Herzkrankheiten speziell: Flüssigkeitsaufnahme: 1,2-1,5 l Begrenzung Alkoholkonsum: Männer < 30g/Tag (0,5l Bier) salz- und fettarm kaliumreiche Nahrung (Bsp. Avocado) Frauen < 20g/Tag (0,3l Bier) empfehlenswert: Milch, Joghurt, Quark, Ei, frisches Fleisch, Geflügel, Wild, frischer Fisch, Nudeln, Reis, Getreideflocken, Kartoffeln, frisches und tiefgekühltes Gemüse, Obst, alle streng natriumarmen (=streng kochsalzarm) Speziallebensmittel, Mineralwasser mit einem Natriumgehalt von unter 100 mg /kg (bzw. 100mg/l)
26 Herzinsuffizienz - Sport Herzmuskel wird gestärkt Senkung der Herzfrequenz in Ruhe Verbesserung Sauerstoffaufnahme sowie der Durchblutung (im NYHA- Stadium I-III) geeignet Sport ohne große Kraftaufwendung: Wandern Spazieren gehen/ Walken/ Nordic Walking Radfahren evtl. Skilanglauf moderates Krafttraining kraftausdauerorientiert meiden, Sportarten mit hoher muskulärer Belastung: Body Building/ Pressatmung 3-5x wöchentl ich 20-30min
27 Allgemeines Allgemeine Hinweise Waage halten zw. Input und Output - Nahrung Bewegung
28 Ernährung umstellen! wenig Fett viel Obst und Gemüse, Getreideprodukte, fettarme Milchprodukte, Fisch, hochwertige pflanzliche Fette maximal 5-6 g Kochsalz pro Tag (stattdessen z. B. mit Kräutern würzen) wenig Alkohol Extreme vermeiden (Fasten, Veganismus) Vegetarismus möglich, aber: ausreichende Eiweißzufuhr z.b. in Form von Fisch, Ei, Käse, Sojaprodukten)
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30 Allgemeines Allgemeine Hinweise körperliche Bewegung! Mindestens wöchentlich 3-5 mal ca min einmal pro Woche bringt keinen Effekt Optimale Kombination von Ausdauer-und Krafttraining Gleichzeitig: HERZSTÄRKUNG!!! Mehr Bewegung durch: Wandern Walking Walken/ Nordic Schwimmen Radfahren Joggen
31 Allgemeines Stress und psychische Belastung abbauen! autogenes Training Yoga Meditation
32 moderater Alkoholkonsum 2-4 mmhg Blutdrucksenkung! 1g Alkohol = 7 kcal Alkohol hindert Leber daran Fett abzubauen! maximal: 20g Alkohol für Männer 10g Alkohol für Frauen Frau hat weniger Abbauenzym Alkoholdehydrogenase
33 Alkoholmengen pro Getränk 1 Glas Bier: 0,3 l = 12 g/ 125 kcal 1 Diätbier : 0,5 l = 19 g/ 150 kcal 1 klarer Schnaps 38 %: 0,02 l = 6 g/ 45 kcal Sekt,trocken: 0,1 l = 10 g/ 75 kcal Wein,trocken: 0,1 l = 12 g/ 85 kcal
34 Rauchen und kardiovaskuläre Erkrankung Rauchen erhöht nach den Erkenntnissen der PROCAM-Studie das Risiko für kardiovaskuläre Todesfälle um den Faktor 2,6 Augsburger MONICA/Cora-Studie : Rauchen höchste Prädiktionkraft für Herzinfarkt Besonders bei Frauen! Durch Veränderungen der Gefäßwand und Aktivierung von Entzündungsvorgängen fördert Tabakrauch die Entstehung von Plaques und Läsionen
35 Sport Joachim Ringelnatz: Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit und er schützt uns durch Vereine vor der Einsamkeit
36 Sport und Herzerkrankungen 40 % Risikoreduktion durch Sport, dagegen nur 24 % durch Medikamente oder Intervention Regelmäßiges Training warum? Verbesserte Insulinsensitivität, Blutdrucksenkung Zunahme des guten HDL-Cholesterins und Senkung des Triglyzeridwertes Abnahme des Bauchfettes
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