Perspektiven ländlicher Räume und Gesellschaften
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- Hilko Kaiser
- vor 5 Jahren
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1 Perspektiven ländlicher Räume und Gesellschaften Tagung Naturschutz und gesellschaftliche Modernisierung Insel Vilm,
2 Was ist Land? (Historische) Aspekte: stärkerer Landschaftsbezug besondere Wirtschaftsverfassung (Landwirtschaft, Flächennutzung) lokale Vergesellschaftung (Dorf) geographische Abgeschlossenheit dünnere Besiedlung
3 Ländliche Regionen in Europa
4 Urbanisierungsgrad in EU (Auswahl)
5 Stadt - Land - Beziehung Stadt - Land - Gemenge (Thünensche Kreise) Stadt - Land - Differenzierung (Simmel, Sorokin) Stadt - Land - Kontinuum/ Übergang (Pahls, Kötter) Stadt - Land - Hierarchie (Senghaas) räumliche Unübersichtlichkeit (Clooke)
6 Beschreibungen des Ländlichen kulturell Zurückgeblieben, Gefahr für gesellschaftliche Entwicklung, politischer Konservatismus Gegenentwurf zur Stadt, Zivilisationskritik, besondere Natürlichkeit und Gemeinschaft Gefährdeter Raum, bedroht von Auflösung und Entleerung Eigensinnige Gesellschaft, Widerständigkeit, Identität und endogenes Potential
7 Beschreibungen des Ländlichen sektoral - territorial produktiv - konsumtiv essentialistisch - konstruktivistisch theoretischer - anwendungs- /planungsbezogen extern und intern sozialräumlich spezifisch ländliche - allgemeine Transformationsprozesse
8 Folgerungen Unterscheidung zwischen Land (countryside) und Ländlichkeit (rurality) Neoruralität in den Wahrnehmungen und Lebensverhältnissen Differenzierung des ländlichen Raumes und Pluralisierung der ländlichen Gesellschaft Produktion von Raum, z.b. durch Zentralisierung/Peripherisierung
9 Dimensionen des Wandels der ländlichen Gesellschaft ökonomischer, Wandel sozialer und demographischer Wandel ländliche Gesellschaft Wandel der Infrastrukturen Wandel der politischen Steuerung
10 Ökonomischer Wandel Rückgang der Beschäftigten (absolut) und der Wertschöpfung (relativ) in der Landwirtschaft Arbeitsplatzabbau im gewerblichen Bereich ( verlängerte Werkbänke ), Zuwächse in spezialisierten und flexiblen KMU unterschiedliche Tendenzen im Dienstleistungsbereich: Abbau öffentlicher Stellen, teilweise Arbeitsplätze im rekreativen Bereich
11 Sozialer Wandel Egalisierung und Pluralisierung des dörflichen Not- und Terrorzusammenhanges starke soziale Brüche in den Sozialstrukturen und Gemeinwesen der Dörfer Angleichung des gesamtgesellschaftlichen Lebensstandards bei Differenzierung von Lebensstilen (Individualisierung) Multilokalität und Regionalisierung bei hoher Familien- und Gruppenorientierung
12 Demographischer Wandel vergleichsweise hohe, aber sich verringernde Haushaltsgrößen relativ hohe Geburtenraten hohe Zuwanderung in fast allen Altersgruppen (nicht nur in suburbanen Gebieten), hohe Abwanderung bei Jugendlichen relativ geringe internationale Migrationsgewinne, z.t. Ansiedlung von Aussiedlern teilweise überdurchschnittliche Alterungen
13 Wandel der Infrastrukturangebote veränderte Trägerlandschaft (Marktorientierung, Privatisierung, PPP) in Folgen ambivalent vor allem Zentralisierung, teilweise Dezentralisierung von Angeboten, mobile Dienste, Multifunktionalität, IT-basierte Angebote werden wenig genutzt Entstandardisierung von Lebenslagen und neue Lebensstile, Umsetzung der Pluralisierung von Angeboten in der Fläche schafft Probleme
14 Wandel der politischen Steuerung Regionalisierung von Steuerungen offenere Verfahren (z.b. Leader+) Diskussion über Förderungen, Gleichwertigkeit von Lebensbedingungen (EU-Agrar- und Kohäsionspolitik) unterschiedliche kommunale Handlungsfähigkeit (finanzielle und personelle Ressourcen)
15 Peripherisierung Konzentration von Infrastruktur und politischen Entscheidungen Geringe Wertschöpfung Segregation von Armut Wechselspiel von regionalen und gesellschaftlichen Prozessen
16 Kinderarmut 2005 (Anteil der Sozialgeldempfänger in der Altersgruppe unter 15 Jahre) > 30% Paritätischer Wohlfahrtsverband
17 PKW Fahrtzeiten nächstes KH der Grundversorgung
18 Land unter Diagnose: ländliche Regionen sind die Verlierer? Entleerung ganzer Regionen (taz, ) Die Dörfer lösen sich auf - in MV (Zukunft Deutschland 2020) Ich kann niemanden mehr raten auf ein Dorf zu ziehen (Chef der Staatskanzlei BB, ) Der ländliche Raum ist der Verlierer, ich kann jeder Bank nur raten, die Berlin-Studie zu lesen (Chefvolkswirt BVR, ) Hier gehen alle weg, nur die Alten bleiben (Bewohnerin UER, Juli 05)
19
20 Entwicklungsagenturen Community entrepreneurs und traditionelle Gemeindepolitik Konzepte und Akteurskonstellationen endogene und exogene Initiativen: Nachhaltigkeit Eigeninteressen der Organisation und regionale Wirkungen Förderabhängigkeit und Stabilität
21 Modellprojekte - Beispiele Verkehr: Anruf- und Sammeltaxis, Bürgerbus, Car-sharing, Mitnahmezentralen,... Bildung: Kleine Grundschule, Ganztagsschule, Lebenslanges Lernen Pflege: alternative und/oder betreute Wohnformen, Tages- und Urlaubspflege E-government: Bürgervereine, transaktive Verwaltung
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