TECHNIKVERMITTLUNG BALL

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1 TECHNIKVERMITTLUNG BALL Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) Autoren: Alexandra Cappel, Margarita Erlenbusch, Catalina Lopez-Ruiz Antoinette Robiller Seite 1

2 Übersicht Vermittlung ausgewählter Grundformen mit dem Ball Methodenstruktur im Unterricht Methodenbeispiel Prellen Unterrichtsverlauf o Einführung/ stummer Impuls o Technikvermittlung o Stationsbetrieb o Anwendung o Präsentation der Ergebnisse Verlaufsplan Arbeitsmaterial o Lehrervorlage- Übungen für das Lernen mit dem Handgerät Ball (1) o Übungsmaterial zur Technikfestigung (2) Videos o Stummer Impuls (1) o Stationsbetrieb (2) Quellenverzeichnis Seite 2

3 Vermittlung ausgewählter Grundformen mit dem Ball In der Stunde wollen wir unser Augenmerk besonders auf das Vermitteln/ Erlernen von Bewegungstechniken mit einer methodischen und didaktisch gut strukturierten Aufbereitung legen. In der ersten Vermittlungsphase stehen die Lehrerdemonstration und die Bewegungserklärung im Vordergrund. In der zweiten Vermittlungsphase wird mit Vor- und Nachmachen, zusätzlicher Lehrerdemonstration und Lehrerkorrektur gearbeitet (siehe S. 5). Die Grundformen bzw. die Grundtechniken des Prellens, Rollens, Werfens und Fangens werden in diesen Phasen vermittelt. Zu Beginn werden die Technikmerkmale über die Bewegungsdemonstration visualisiert und durch eine gleichzeitige Bewegungserklärung verbalisiert. Die Schülerinnen und Schüler (SuS) bekommen dadurch eine Bewegungsvorstellung von den Grundtechniken. Mit der Methode des Vormachens/ Nachmachens wird die Grobform mit technikspezifischen Übungen erlernt. Im anschließenden Stationsbetrieb werden die erlernten Grundtechniken mit dem Ball gefestigt und mithilfe von differenzierten Übungen selbständig verinnerlicht Seite 3

4 Methodenstruktur im Unterricht Abb. 1: Mögliche Vermittlungsformen für den Unterricht Seite 4

5 Methodenbeispiel Prellen Abb. 2: Methodenstruktur am Beispiel Prellen Seite 5

6 Unterrichtsverlauf Einführung/ stummer Impuls Mit dem stummen Impuls werden die Techniken des Prellens, des Rollens, des Werfens und des Fangens demonstriert. Dieser wird ohne konkrete Vorgabe und nonverbal der Lerngruppe vorgestellt. Ziel dabei ist es, die SuS in die Thematik Handgerät Ball einzuführen. Die Lehrerdemonstration wird ohne Musik mit einem Ball in einem Dreieck durchgeführt. Zu Beginn zeigt die erste Lehrperson die Technik des Prellens in verschiedenen Körperebenen. Durch das anschließende Rollen des Balls über den Boden kann die zweite Lehrperson den Ball aufnehmen und daraufhin das Werfen und Fangen auf der Stelle demonstrieren. Der Ball wird senkrecht nach oben geworfen und in Verbindung mit einem Sprung wieder aufgefangen. Anschließend wird eine 360 Drehung auf einem Bein durchgeführt. Durch einen Bogenwurf erhält die dritte Lehrperson den Ball, um danach Bogenwürfe mit gestreckten Armen über dem Kopf zu machen. Außerdem wird der Ball erneut senkrecht nach oben geworfen und mit gestrecktem Bein parallel zum Boden abgefangen. Abschließend dreht sich die dritte Lehrperson mit gestreckten Armen zur ersten Lehrperson und übergibt den Ball. Bei der Durchführung des stummen Impulses sind die Technikmerkmale stets für die Schüler erkennbar. 1 Abb. 3: Technikvermittlung durch den stummen Impuls Seite 6

7 Technikvermittlung Über die Bewegungserklärung, die Lehrerdemonstration und die Methode des Vormachens/ Nachmachens werden die Grundformen Prellen, Rollen, Werfen und Fangen mit dem Handgerät Ball erlernt. Die Technikmerkmale werden über die Bewegungsdemonstration visualisiert und verbalisiert. Die SuS erlernen nach der Technikerklärung und der Bewegungsdemonstration die Technikmerkmale. Dazu werden technikspezifische Übungen in der Blockaufstellung von der Lehrperson vorgemacht, die dann von den Schülern nachgemacht werden. Die Blockaufstellung hat den Vorteil, dass alle Schüler die Bewegung simultan durchführen und sich an dem Bewegungsvorbild orientieren können. Zudem hat die Lehrperson alle Schüler im Blick und kann ggf. Korrekturhinweise geben. Durch die Methode des Vormachens/ Nachmachens können die SuS die Technikmerkmale verinnerlichen. Die einzelnen Technikmerkmale und Übungen sind dem Verlaufsplan zu entnehmen. Stationsbetrieb Im Stationsbetrieb werden die Grundformen Prellen, Rollen, Werfen und Fangen mit dem Handgerät Ball gefestigt. Zu jeder Technik gibt es eine Station. Hier werden die erlernten Grobformen mit differenzierten Übungen gefestigt. Zudem gibt es an jeder Station eine Technikkarte mit der die SuS ihren Bewegungsablauf selbstständig kontrollieren können. 1-2 An einer weiteren Station überlegen sich die Schüler verschiedene Verbindungselemente und beziehen das Gestaltungskriterium Raum mit ein. Zudem besteht die Aufgabe darin, aus den vorgegebenen Übungen einen Bewegungsablauf mit dem Ball zu entwickeln. Der Stationsbetrieb wird mit Musik unterstützt. Der Musikeinsatz dient der Rhythmisierung. Das bedeutet, dass die SuS mit dem Ball auf den Takt der Musik prellen. Auch die einzelnen Übungen werden auf die Musik abgestimmt. Zudem signalisiert ein Musikstopp den Stationswechsel. Die Stationsarbeit hat den Vorteil, dass alle SuS in das Unterrichtsgeschehen integriert sind. Die Lehrperson geht an jede Station und gibt individuelle Korrekturen und Hilfestellungen. 2 Anwendung Die Grundtechniken des Werfens und Fangens, des Rollens und des Prellens, mit dem Handgerät Ball, werden in einer Gruppengestaltung gefestigt. In der Erarbeitungsphase werden die erlernten Techniken zu einer Gruppenchoreographie zusammengestellt. Das Gestaltungskriterium Raum und die Verbindungselemente sind dabei die Grundlage und sollten in vielfältiger Form auftreten. Zusätzlich sollen die SuS individuelle Positionen bzw. Fassungen für den Gruppenwechsel finden, wofür sich vor allem weiche und große Bewegungen mit dem Ball anbieten. In der darauffolgenden Generalprobe bekommen die SuS durch die Lehrpersonen Verbesserungsvorschläge und Korrekturhinweise Seite 7

8 Präsentation der Ergebnisse Aus einer vorgegebenen Anfangsposition präsentieren die einzelnen Gruppen nacheinander ihre Choreographien auf Musik. Nach jeder Gruppendemonstration und der anschließenden Ballübergabe werden die Ausgangspositionen individuell verändert. Ziel der Präsentation ist es, die erlernten Grundtechniken mit dem Handgerät Ball zu zeigen. Zudem können die SuS weitere Ergebnisse sehen und sich inspirieren lassen. Die Gruppendynamik wird durch das gemeinsame Gestalten gefördert. Abb. 4: Präsentation der Choreographien Seite 8

9 Verlaufsplan Phase Motorik im Unterrichtsgeschehen Feinstziel Methodisch- Didaktische Unterrichtsgestaltung Organisation/ Medien Einstiegphase Lehrerdemonstration als Stummer Impuls Halbkreis SuS lernen die Grundtechniken des Prellens Rollens Werfens/ Fangens Bewegungserklärung/ Lehrer- Demonstration: Handhabung Der Ball wird nicht gegriffen, sondern liegt auf der Handfläche auf. Die Finger sind geschlossen oder leicht geöffnet. Der Gegenarm ist seitlich gestreckt. Vermittlungsphase Block auf Lücke 21 Bälle Prellen in verschiedenen Höhen in verschiedenen Ebenen Schüler versuchen die Bewegungsaufgabe umzusetzen Bewegungserklärung/ Lehrer- Demonstration: Prellen Die Hand ist beim Prellen über dem Ball. Hand und Arm bewegen sich in Aufwärts- und Abwärtsbewegung mit. Die Hand ist der Form des Balles angepasst Seite 9

10 Rollen im Kniestand im Langsitz mit angewinkelten Beinen SuS versuchen die Bewegungsaufgabe umzusetzen Vormachen- Nachmachen Bewegungserklärung/ Lehrer- Demonstration: Rollen Der wird aus Beugestellung und aus der Handfläche auf den Boden gesetzt. Beim Aufnehmen des Balls rollt dieser bei gebeugtem Körper über die Fingerspitzen auf die Handfläche. Man kann den Ball sowohl auf dem Boden, wie auch über oder um den Körper rollen. Halbkreis Werfen/ Fangen werfen, aufprellen lassen, beidhändig fangen werfen (re), aufprellen lassen, einhändig fangen (li) SuS versuchen die Bewegungsaufgabe umzusetzen Vormachen- Nachmachen Bewegungserklärung/ Lehrer- Demonstration: Werfen/ Fangen Die Bewegung erfolgt aus dem Fuß- Knie- und Hüftgelenk. Der Anschwung ergibt sich aus dem Pendel, wobei Schwung- und Wurfphase ineinander übergehen. Beim Fangen gehen Arme und Beine dem Ball gestreckt entgegen. Übungsphase I an Stationen Prellen Rollen Werfen/ Fangen Freies Üben SuS erlernen verschiedene Bewegungsabläufe Vormachen-Nachmachen/ Bewegungsanweisung Verteilt euch an die Stationen. Wähle an deiner Station eine Übung und führe sie durch. Bei Musikstopp wechselst du die Station. Übungskarten Stationsbetrieb Musikanlage CD 16 Bälle Seite 10

11 Übungsphase II SuS wenden die zuvor erlernten Bewegungsabläufe an Verbinden der Übungen zu einem Bewegungsablauf Innenstirnkreis Musikanlage CD 4 Bälle Choreographiephase SuS verbinden die zuvor erlernten Techniken Entwickeln und Üben Musikanlage CD 16 Bälle Gruppenarbeit Präsentationsphase Schülerdemonstration Halbkreis 4 Bälle Musikanlage CD Seite 11

12 Lehrervorlage 1 Übungen für das Prellen mit dem Handgerät Ball Übung Prellen mit Handwechsel (an der Körperseite) Übung Prellen im Stand, 360 Drehung, beidhändig fangen Übung Prellen in verschiedenen Höhen (hüfthoch, kniehoch, schulter hoch) Übung Prellen in verschiedenen Ebenen (Stand, Kniestand, Fersensitz, Langsitz) Übung Prellen in der Fortbewegung (vorwärts, rückwärts, seitlich) Seite 12

13 Übungsmaterial zur Technikfestigung 2 Technik Prellen 1. Führe die Übung anhand der Abbildung aus. Die Technikvorlage dient Dir als Hilfestellung für eine korrekte Technikausführung! 2. Wähle eine Übung aus und führe diese durch. Übertrage Deine Prell-Erfahrungen auf die gewählte Variante. Prellen in verschiedenen Höhen (Hüfthoch, Kniehoch, Schulterhoch) Prellen in verschiedenen Ebenen (Stand, Kniestand, Fersensitz, Langsitz) Prellen in der Fortbewegung (vorwärts, rückwärts, seitlich) Prellen im Stand, 360 Drehung, beidhändig fangen Prellen mit Handwechsel (an der Körperseite) Seite 13

14 2 Technik Rollen 1. Führe die Übung anhand der Abbildung aus. Die Technikvorlage dient Dir als Hilfestellung für eine korrekte Technikausführung. 2. Wähle eine Übung aus und führe diese durch. Übertrage Deine Roll- Erfahrungen auf die gewählte Variante. Rollen über den gestreckten Arm Rollen über die gestreckten Beine im Langsitz Rollen über den Boden, Wechselschritt, Ball aufnehmen Ball durch die angewinkelten Beine rollen Ball im Kniestand um den Körper rollen Seite 14

15 2 Technik Werfen und Fangen 1. Führe die Übung anhand der Abbildung aus. Die Technikvorlage dient Dir als Hilfestellung für eine korrekte Technikausführung. 2. Wähle eine Übung aus und führe diese durch. Übertrage Deine Werf- und Fang- erfahrungen auf die gewählte Variante. Ball im Stand werfen, aufprellen lassen, im Kniestand beidhändig fangen Ball in die Höhe werfen, auf dem gestrecktem Bein aufprellen lassen, Ball aufnehmen Bogenwurf mit gestreckten Armen über den Kopf Ball in die Höhe werfen, in die Hände klatschen, einhändig fangen Ball in die Höhe werfen und verdecktes Fangen beidhändig hinter dem Rücken Seite 15

16 Quellenverzeichnis Literatur Autor Literaturname Erscheinungsort Erscheinungsjahr Verlag Beck,P./Brieske- Maiberger,S. Methodik zur Gymnastik mit Handgeräten Aachen 1999 Meyer & Meyer Internet URL tanz/gymnastik/rhytmische-sportgymnastik/handgeraet-ballgrundbewegungen/20-handgeraet-ball-grundbewegungen Zugriffszeitpunkt 12. Dezember 2011 Abbildung / Foto Nummer 1-4 Arbeitsmaterial 1,2 Musik Musiktitel New Age Urheber Alexandra Cappel, Margarita Erlenbusch, Catalina Lopez-Ruiz, Antoiniette Robiller Annika Brunsemann. Modifiziert nach Schwabowski, R./Brzank, R./Nicklas, I.: Rhythmische Sportgymnastik. Meyer & Meyer Verlag, Aachen Interpret/Komponist Marlon Roudette Video Nummer Urheber 1-2 Studentinnen der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz; Institut für Sportwissenschaften Urheber des Beitrages Autor Berater Institution Alexandra Cappel, Margarita Erlenbusch, Catalina Lopez-Ruiz Antoinette Robiller/ Lehramtsstudentinnen Minnich, Marlis Institut für Sportwissenschaft, Universität Koblenz- Landau, Campus Koblenz Seite 16