conhit 2015 Berlin, 15. April Revision der ICD Aspekte für Deutschland Ulrich Vogel
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1 conhit 2015 Berlin, 15. April Revision der ICD Aspekte für Deutschland Ulrich Vogel Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) Im Geschäftsbereich des
2 11. Revision der ICD 1. Entwicklung/Anwendungsbereiche der ICD-10 in D 2. Ziele der 11. Revision der ICD 3. Der Revisionsprozess 4. Architektur der ICD Aktueller Stand ICD-11 Betaversion 6. Nächste Schritte, Beteiligung am Revisionsprozess und Zeitplan
3 Entwicklung der ICD-10 in D 1855 William Farr - Entwicklung einer Klassifikation für Todesursachen Revisionskonferenz 1994 ICD-9 zur Angabe auf Abrechnungsunterlagen in Deutschland gemäß 295 und 301 SGB V 1993 ICD-10 von der WHO freigegeben 1996 ICD-10 laut 295 in Deutschland anzuwenden, 301-Bereich weiter ICD ICD-10 für Todesursachenkodierung anzuwenden 2000 ICD-10-SGBV laut 295 und 301 in Deutschland anzuwenden 2004 ICD-10 German Modification (GM) 2005 Beginn der Arbeiten zur 11. Revision 2017 Von der WHO anvisierte Verabschiedung der 11. Revision durch die World Health Assembly (WHA)
4 Anwender der Klassifikationen in D Beispiele Kliniken und Praxen z.b. Ärzte, Kodier-Personal, Controlling Selbstverwaltung Krankenversicherungen Kassenärztliche Vereinigungen Deutsche Krankenhausgesellschaften (DKG) Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus GmbH (InEK) Institute mit Auftrag zur Qualitätssicherung Gemeinsamer Bundesausschuss Rentenversicherung und Unfallversicherung Ärztekammern Statistische Ämter (Bund und Länder) Statistiken zu Mortalität und Morbidität (z.b. Gesundheitsberichterstattung) Epidemiologie und Forschung
5 Anwendungsbereiche der ICD-10 in D Beispiele ICD-10-WHO Todesursachenkodierung (Signierung von Leichenschauscheinen) ICD-10-GM Medizinische Dokumentation und Information Ambulante und stationäre Entgeltsysteme Qualitätssicherungsverfahren und Patientensicherheit Morbiditätsorientierter Risiko Strukturausgleich (Morbi-RSA) Epidemiologie (z.b. RKI) Klinische und epidemiologische Krebsregister Seltene Erkrankungen Gesundheitsberichterstattung Versorgungsforschung (national und international) Rentenverfahren Heil- und Hilfsmittelverordnung
6 Anwendungsbereiche der ICD-10 in D Die meisten Anwendungsbereiche weisen eigene, medizinische und/oder administrative IT-Anwendungssysteme spezifische IT-Schnittstellen zur Datenüberübermittlung und detaillierte Vereinbarungen (teilweise gesetzlich) zur Datenübermittlung zwischen den Kommunikationspartnern auf
7 11. Revision der ICD Ziele 1. Kohärente Klassifikation für unterschiedliche Anwendungsbereiche 2. Internationaler Standard für Wissenschaft, Kommunikation und Information in der Medizin 3. Integration in IT-Systemumgebungen, heute und in Zukunft
8 Der Revisionsprozess Entwicklung unter drei Hauptaspekten IT-Konzeption (ontologisch) Content (medizinisch-wissenschaftlich) Klassifikatorisch (unterschiedliche Anwendungsbereiche) Einbeziehung internationaler Expertise Medizininformatik und Systementwicklung Medizinische Fachgesellschaften, Organisationen und Interessenverbänden Epidemiologie, Case Mix (DRG) Systeme, Public Health, Quality and Patient Savety, Primary Care etc. Einbeziehung der interessierten Öffentlichkeit Anwender aus den unterschiedlichsten Bereichen
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10 Der Revisionsprozesses ICD-11 Revision Homepage
11 Architektur der ICD-11 Quelle: World Health Organisation (WHO)
12 Architektur der ICD-11 Foundation Component Enthält alle Entitäten zu Krankheiten, Störungen und sonstige Konzepte Content Modell legt die Struktur der Entitäten fest Verlinkungen zu anderen Begriffssystemen Bildet die Beziehungen zwischen den Entitäten ab Logisches Netzwerk von Konzepten Child-Entitäten können ein oder mehrere Parent-Entitäten aufweisen (sog. Multi-Parenting) WHO: Repräsentiert das gesamte Universum der ICD
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15 Architektur der ICD-11 Linearizations Vollständige Teilmenge der Foundation Component für einen spezifischen Anwendungsfall (use case) Alle Entitäten (stem codes) sind klar gegeneinander abgrenzbar (mutually exclusive) Jede Entität hat eine originäre Parent-Entität, kann aber an verschiedenen Stellen angezeigt werden Stellt eine hierarchische Klassifikation dar Aktuell wird die Joint Linearization for Mortality and Morbidity Statistics (JLMMS) als gemeinsamer Kern der beiden Hauptanwendungsgebiete der ICD erstellt
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17 Type 1 Type 2 Type 3 Severity Main Condition (types) History of Temporality (course of the condition) Temporality (Time in Life) Etiology Reason for encounter/admission Main Resource Condition Present on Admission Family History of Screening/Evaluation Anatomic detail Topology Specific Anatomic Location Histopathology Biological Indicators Consciousness External Causes Injury Specific (detail) (detail) Provisional diagnosis Diagnosis confirmed by Rule out / Differential X-Chapter extension Codes
18 Architektur der ICD-11 Prä-Kombination: So wenig wie möglich, soviel wie nötig v.a. für die unikausale Mortalitätskodierung (Grundleiden bei Todesfällen) Fortschreibung von Zeitreihenanalysen, z.b. zur Mortalitätsstatistik Post-Kombination: zusätzliche Spezifität, wenn nötig v.a. für die Morbiditätskodierung (z.b. DRG-System) Kombination mehrerer Primärkodes Kombination mit den Erweiterungskodes des sog. X- Chapters
19 Architektur der ICD-11 Post-Kombination Ist notwendig um den Grad der Spezifität der heutigen ICD-10 für die Morbidität zu erreichen v.a. im Hinblick auf die German Modification und nationalen Modifikationen anderer Länder Erhöht den Grad der Spezifität der Kodierung für die Morbidität ganz erheblich und erleichtert die flexible Anpassung an spezifische Anforderungen National und international Bringt die Notwendigkeit zur Klammerung von Kodes (Clustering) und Festlegung ihrer Reihenfolge (Sequencing) im Sinne von geordneten Teilaspekten einer Diagnose mit sich Besonderer Anpassungsbedarf für Anwendungsbereiche, ihre IT- Systeme und Schnittstellen zur Datenübermittlung
20 Aktueller Stand ICD-11 (Betaversion) Definitionen zu Entitäten, aktuell zu ca. 75 % vorhanden Erstes Mapping zwischen ICD-10 und ICD-11 Kategorien auf Ebene der Foundation Component Bereitstellung erster Stability Analysis durch WHO Release von sog. Frozen Beta Versions durch WHO Annotation Document Hinweise zur Architektur und bekannte Probleme, Begründungen für Neustrukturierung des Inhalts Transcoding Tables ICD-10 / ICD-11 Betaversion Coding Guidlines Print-out Versions, inkl. Band 3 (Alphabetisches Verzeichnis)
21 Nächste Schritte, Beteiligung am Revisionsprozess und Zeitplan Neues Vorschlagstool wurde online gestellt, basiert auf der tagesaktuellen ICD-11 Betaversion Kommentierung und Eingabe von Änderungs- und Ergänzungsvorschlägen Eröffnung des wissenschaftlichen Review-Prozesses Interessenbekundung an die WHO kurzfristig erbeten Bereitstellung von Field Trials Protocolls durch WHO Interessenbekundung an die WHO Bei Aufnahme von Field Trials, Information an DIMDI erbeten Erweiterung der WHO-Protokolle um spezifische Anforderungen/Fragestellungen in Deutschland notwendig Interessenbekundung an
22 Nächste Schritte, Beteiligung am Revisionsprozess und Zeitplan Aktueller Zeitplan der WHO Neue sog. Forzen Version im Mai 2015 als Ausgangspunkt für Review-Prozess Vorschlags- und Kommentierungsverfahren Field Trials Verbesserungsvorschläge/Korrekturen werden kontinuierlich eingearbeitet Abschließende Anpassung und Konsolidierung unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Field Trials Ende 2016 Verabschiedung durch World Health Assembly (WHA) 2017 geplant Implementierung ab 2018 grundsätzlich möglich
23 11. Revision der ICD Aspekte für Deutschland Bei Fragen zum Revisionsprozess Ulrich Vogel (DIMDI)
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