Gold Neues London Gold Fixing sehr erfolgreich gestartet

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1 Fokus Edelmetall 26. Juni Gold Neues London Gold Fixing sehr erfolgreich gestartet 2. Silber Wann kommen die Investoren zurück? 3. Platin/Palladium Deutliche Verluste 4. EUR/USD Zwischen Athen und Washington Gold Neues London Gold Fixing sehr erfolgreich gestartet Als am 20. März diesen Jahres das neue London Gold Fixing startete, geschah dies mit einiger Skepsis. Nach 96 Jahren wurde das altgediente Fixing eingestellt, die täglichen Telefonkonferenzen der zuletzt vier Teilnehmer gehören seit dem zur Geschichte. Deutlich transparenter als zuvor, werden nun zweimal am Tag die Londoner Referenzpreise ermittelt. Eine elektronische Handelsplattform verhindert illegale Preisabsprachen, wie dies bei vergleichbaren Fixings (z.b. LIBOR-Skandal) geschehen ist. Seit diesem Montag, nimmt nun auch die Bank of China an der Preisermittlung teil. Erstmals in der Geschichte ist nun ein Unternehmen aus dem Reich der Mitte Teilnehmer an der Goldpreis-Auktion Da China mittlerweile der weltweit größte Produzent und Verarbeiter von Gold ist, war dies ein logischer Schritt. Chinesische Unternehmen und Produzenten können nun direkt über die Bank of China Aufträge platzieren und müssen nicht den umständlichen Weg über westliche

2 Banken nehmen. Dieser Markteintritt ist ein großer Schritt für die Anerkennung des neuen London Fixings. Noch wichtiger ist dies jedoch für den Handelsplatz London, da man künftig mit deutlich mehr Aufträgen aus der Volksrepublik China rechnen darf. Auch ein Konkurrenz-Fixing in China, welches seit langem in der Gerüchteküche brodelte, dürfte damit vom Tisch sein. London: Auch China handelt künftig vermehrt in der britischen Haupstadt! QQ7 Fotolia Die folgenden Banken sind aktuell an der LBMA-Goldpreisfindung beteiligt: Bank of China, Bank of Nova Scotia, Barclays, Goldman Sachs, HSBC, JP Morgan, Morgan Stanley, Société Générale, Standard Chartered Bank und UBS. Leider fehlt in diesem illustren Kreis, nach dem Rückzug der Deutschen Bank, ein deutsches Kreditinstitut. Mit der China ConstructionBank steht jedoch angeblich bereits ein weiteres chinesisches Unternehmen in den Startlöchern. Dies verdeutlicht einmal mehr, dass künftig an dem aufstrebenden asiatischen Riesen kein Weg vorbeiführt. Der Status Londons als die Edelmetall-Hauptstadt scheint allerdings auch in der Zukunft gesichert. Schwere Zeiten stehen hingegen der südafrikanischen Goldindustrie ins Haus. Nach dem letztjährigen Rekordstreik in den Platinminen droht nun dasselbe in den Goldminen. Die aggressive Gewerkschaft AMCU, welche hauptsächlich für den letztjährigen Streik verantwortlich war, konfrontiert aktuell die Minenbetreiber mit horrenden Forderungen. Umgerechnet etwa 900 EUR Monatslohn werden gefordert. Das wäre eine Gehaltssteigerung von mehr als 100 Prozent. Im Wettbewerb um Mitglieder ziehen auch die konkurrierenden Gewerkschaften mit Gehaltsforderungen nach.

3 Etwa 90 Prozent der Mitarbeiter in Südafrikas Goldindustrie sind in den größten Gewerkschaften organisiert. Sollte es tatsächlich zu einem Streik kommen, würde die Minenförderung wohl komplett zum Erliegen kommen. Bei den Kollegen in den Platinminen vergingen nahezu fünf Monate bis es zu einer Einigung kam. Für die Goldkurse sollten die Auswirkungen nicht zu stark sein, da Südafrika lediglich noch der sechstgrößte Goldförderer ist. Für das Land und dessen Wirtschaft hätten ein massiver Streit jedoch katastrophale Folgen. Im Juni konnte Gold keinerlei nennenswerte Ausschläge verzeichnen. Nach den hohen Volatilitäten in den ersten Monaten des Jahres lief der Preis seitwärts in einer engen Spanne zwischen 33,20 EUR/g und 34,10 EUR/g. Im Juli sind wieder leicht stärkere Notierungen möglich, verursacht in der Hauptsache durch wirtschaftspolitische Entscheidungen, Details in der Rubrik EUR/USD. Silber Wann kommen die Investoren zurück? Wieder einmal hat der Silberkurs einen äußerst schwachen Monat hinter sich. Zwar wird ein großer Teil der Produktion von der Industrie und der Schmuckbranche abgenommen, um nachhaltig höhere Kurse zu erreichen müssen jedoch die Investoren das Metall wieder für sich entdecken. Getrieben von den Anlegern erreichte Feinsilber 2011 Höchstkurse von etwa EUR/kg. Davon entfernte man sich mittlerweile jedoch um etwa 60 Prozent, Gold verlor im Vergleich lediglich etwas mehr als 20 Prozent. Da im vergangen Jahr die Investmentmengen bereits rückläufig waren und auch in den ersten Monaten schwächelten, sehen wir hier kurzfristig keine nachhaltige Erholung für Silber. Lediglich bei steigenden Inflationsraten und einem steigenden Goldpreis könnte auch Silber wieder anziehen. Dies sehen wir für dieses Jahr jedoch eher nicht und Kurse von deutlich über 500 EUR/kg sind kurz- und mittelfristig unrealistisch. Platin/Palladium Deutlich Verluste Eine schwache Monatsperformance haben die Platinum Group Metals (PGM s) zu verzeichnen. Bei Platin ist dies zu begründen mit einer Normalisierung der Platinproduktion in Südafrika. Hier werden dieses Jahr voraussichtlich 28 Tonnen mehr gefördert als im Vorjahr, was alleine über 10 Prozent des weltweiten Gesamtangebotes ausmacht.

4 Der Rückgang bei Palladium kommt etwas überraschend, da es hierfür keine Anzeichen gab und auch fundamental keine Nachrichten bekannt wurden. Für Palladium sehen wir deshalb kurzfristig wieder etwas höhere Notierungen, bei Platin kann die Schwäche durchaus noch etwas andauern, da die Investmentnachfrage in den letzten 24 Monaten deutlich zurückging. EUR/USD Zwischen Athen und Washington Das bestimmende Thema der letzten Wochen war einmal mehr die Griechenland-Krise und der bevorstehende Grexit. Nach der gefühlt zehnten letzten Chance für den gebeutelten südeuropäischen Staat am vergangenen Montag, wurden zwar weitere Zugeständnisse von Griechenland gemacht, der Euro verlor gegen den USD trotzdem 2 ct. Verantwortlich dafür ist das zweite wichtige Thema, welches die Märkte seit Monaten in Atem hält. Es gibt erneut Anzeichen für eine baldige Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten und bereits die kleinsten Gerüchte stärken den USD. Die Gretchenfrage: Steigt der Zins oder nicht? venimo Fotolia Nachdem im letzten Jahr eine Zinserhöhung bis Mitte des Jahres 2015 angekündigt wurde, musste diese aufgrund des aufwertenden US-Dollars und der schwächelnden Wirtschaft abgesagt werden. Auf der aktuellen Sitzung Fed-Sitzung kamen nun Gerüchte auf, dass im zweiten Halbjahr nun doch eine moderate Zinserhöhung kommen soll. Falls sich diese Anzeichen verdichten wird es spannend sein zu beobachten ob der Greenback nochmals zulegen kann oder ob die Erwartungen bereits im steilen Anstieg der letzten Monate eingepreist sind.

5 Momentan herrscht am Markt eine Stimmung gemäß der vielzitierten Ruhe vor dem Sturm. Die Investoren scheinen abzuwarten bis es Fakten zu Griechenland und der Zinserhöhung gibt, da in den letzten Monaten zu viel heiße Luft produziert wurde. Das Abwarten am Devisenmarkt erklärt auch die Seitwärtstendenz im Gold. Erst wenn finanzpolitische Fakten geschaffen wurden rechnen wir mit Bewegungen am Markt. Die Richtung ist offener denn je, kurzfristig abhängig wie in der Griechenland-Krise entschieden wird, eher mittelfristig interessant die Zinsentscheidung in den Staaten. Torsten Schlindwein Aktuelle Edelmetallpreise 2. LBMA Gold Price 25. June 2015 Gold: Silber: Platin: 33,70 EUR/g 452,78 EUR/kg 30,87 EUR/g Palladium: 19,50 EUR/g Disclaimer: Verantwortlich für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist die C.HAFNER GmbH & Co. KG, Pforzheim. Die in Fokus Edelmetall veröffentlichten Meinungen und Marktinformationen beruhen auf Einschätzungen von C. HAFNER GmbH & Co. KG zum Zeitpunkt der Erstellung. Die Informationen und Einschätzungen stellen keinerlei Form der Beratung und Empfehlung dar, Prognosen und Erwartungen unterliegen den üblichen Markrisiken und die tatsächlichen Ergebnisse können erheblich von den Annahmen und Erwartungen abweichen. C. HAFNER GmbH & Co. KG ist nicht verpflichtet dieses Dokument zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder die Leser anderweitig zu informieren, wenn sich eine in Fokus Edelmetalle enthaltene Annahme, Einschätzung oder Prognose ändert oder nicht mehr zutreffend ist. Weder C. HAFNER GmbH & Co. KG noch Ihre Geschäftsleitungsorgane und Mitarbeiter übernehmen die Haftung für Schäden oder Verluste die aus der Verwendung dieses Dokuments entstehen. Dieses Dokument ist ausschließlich für die Information des Empfängers. Eine Vervielfältigung ist weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch C. HAFNER GmbH & Co. KG erlaubt. Verantwortlich nach 55 Abs.2 RStV: Dr. Philipp Reisert