Strukturierung auf dem Niveau einer Textgliederung
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- Michaela Herta Raske
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1 Klaus Menges, BfArM Mainz, 27. September 2011 Status Gesetzliche Vorgaben basieren auf der Richtlinie 2001/83/EG Nationale Implementierung durch 11a AMG Weitere strukturelle Vorgaben über so genannte QRD Templates Strukturierung auf dem Niveau einer Textgliederung 1
2 Elektronische Strukturierung Projekt der EMA zum Product Information Management (PIM) on hold Neue gesetzliche Anforderung zur elektronischen Einreichung von Produktinformationstexten durch neue Pharmakovigilanzgesetzgebung Umsetzung durch EMA Strukturierung auf dem Niveau einer Textgliederung Ausnahme Projekt der EMA zur so genannten esmpc mit langsamen Fortschritten Andere Initiativen außerhalb Europas, wie SPL der FDA, XML- Struktur für Product Monograph bei Health Canada könnten in die Richtung gehen Erfordernis der inhaltlichen Strukturierung Navigation in der SmPC Strukturierung von Unterabschnitten Inhaltliche Präzisierung zur Unterstützung einer Operationalisierbarkeit Beispiel: Ausrichtung der Dosierungsempfehlungen bei Nierenfunktionseinschränkungen an konsentierten Graden der Einschränkung bezogen auf die Kreatinin-Clearance 2
3 Zweck der VAW Bei Ausscheidung eines Wirkstoffs bzw. dessen Abbauprodukt zu einem relevanten Anteil über die Niere sind in Fachinformation und Gebrauchsinformation die Dosierungsempfehlungen in vielen Fällen anzupassen. Diese Angaben sollen nach einem einheitlichen Schema erfolgen. Dies bedeutet sowohl ein einheitliches Vorgehen zur Recherche und Bewertung vorhandener Daten als auch ein einheitliches Schema bei der Angabe in den Texten selbst. Die Vereinheitlichung der Angaben bzw. des Schemas soll darüber hinaus die Umsetzung solcher Daten in Datenbanksysteme erleichtern. Individuellen Streuungen der pharmakokinetischen Parameter und erhöhte Risiken von unerwünschten Arzneimittelwirkungen bei niereninsuffizienten Patienten sind grundsätzlich möglich, so dass durch systematischere Angaben des Dosierungsschemas individuelle Therapiekontrollen nicht ersetzt werden können und die VAW sich darauf nicht auswirken kann. Abgrenzung Die sonstigen Festlegungen (VAW und PA) zum Ablauf des Zulassungsverfahrens und zur Regelung von Anwendungsbeschränkungen von Arzneimitteln bleiben unberührt. Anwendungsbeschränkungen bei Nierenfunktionsstör-ungen (Teilversagungen von beantragten Anwendungs-gebieten, Anwendungsausschluss für bestimmte Personenkreise, Dosierungseinschränkungen) dürfen nur ausgesprochen werden, wenn diese zuvor Gegenstand des Mängelverfahrens waren und die einschränkenden Regelungen als konkrete Teilversagungen auf Ebene des Bescheides getroffen werden. 3
4 Stadien der Einschränkung Stad ium GFR ICD-10 Proteinurie nachweisbar Proteinurie nicht nachweisbar 1* > 89 N18.81* Nierenkrankheit mit normaler Nierenfunktion* 2* N18.82* Nierenkrankheit mit milder Nierenfunktionseinschränkung* Normalbefund milde Nierenfunktionseinschränkung, aber keine Nierenkrankheit** N18.83 Nierenkrankheit mit moderater Nierenfunktionseinschränkung*** N18.84 Nierenkrankheit mit schwerer Nierenfunktionseinschränkung*** 5 < 15 N18.0 Chronisches Nierenversagen*** Datenquellen Drugdex (Arbeitsplatzinstallation in der Bibliothek) Martindale (Arbeitsplatzinstallation in der Bibliothek) Online-Recherche der Bibliothek. Handbücher der Präsenzbibliothek Soweit sich aus diesen Daten ergibt, dass mehr als die Hälfte der Ausscheidung eines Wirkstoffs über die Nieren erfolgt, ist in der Fachinformation ein Hinweis zur Dosisanpassung bei eingeschränkter Nierenfunktion aufzunehmen. 4
5 Konsequenzen In Abhängigkeit vom Risikopotential kann dies von einer Gegenanzeige bis zu einer Dosisanpassung reichen Gegebenfalls ist auch die Zulassung zu versagen, wenn eine sichere Anwendung des Arzneimittels nicht gewährleistet werden kann. Diese Konsequenzen sind im Mängelverfahren zu addressieren. Dosierung bei Patienten mit Einschränkung der Nierenfunktion Da [Wirkstoff] vorwiegend renal eliminiert wird, ist bei Patienten mit <erheblich > eingeschränkter Kreatinin-Clearance mit erhöhten Plasmakonzentrationen oder einer Verlängerung der Halbwertszeit zu rechnen. Daher muss die Dosis entsprechend der Kreatinin-Clearance und dem Verlauf des Wirkstoff-Serumspiegels angepasst werden: Als Orientierung kann gelten: Kreatinin-Clearance ml/min Kreatinin-Clearance ml/min Kreatinin-Clearance < 30 ml/min XX % der angegebenen Standarddosis YY% der angegebenen Standarddosis oder Anwendung einer Alternativtherapie ZZ% der angegebenen Standarddosis oder Anwendung einer Alternativtherapie 5
6 Hinweise Dosierungsempfehlungen können nur soweit gegeben werden, wie eine Anwendung überhaupt noch gerechtfertigt werden kann. Ggf. sind bestimmte Grade der Nierenfunktionsstörung als Kontraindikation abzugrenzen. Auch die altersbedingte Einschränkung der Nierenfunktion muss berücksichtigt werden. Soweit möglich sollten auch Erkenntnisse über Dialysefähigkeit bzw. zur Auswirkungen einer Dialysebehandlung angegeben werden. Umsetzung z.b. bei Mustertexten 244 Textpaaren (Muster-Fach- und Gebrauchs-Information) 71 Textpaare für Stoffe, auf die die VAW zutrifft, d.h. bei denen die Ausscheidung überwiegend über die Niere erfolgt und daher Dosierungsempfehlungen nach den Vorgaben der VAW erforderlich sind 9 Textpaare analog zu den Anforderungen gestaltet 62 Textpaaren lassen Änderungsbedarf erkennen Davon 57 Textpaare, die bereits vor In-Kraft-Treten der VAW erstellt worden sind und die noch nicht wieder überarbeitet wurden, 5 Textpaare jedoch mit Stand 2011: Ciprofloxacin, Mirtazapin, Venlafaxin) 6
7 Zusammenfassung Die meisten Initiativen betreffen ein elektronische Übermittlung, allenfalls eine Gliederung zur Unterstützung der Navigation Inhaltliche Verbesserungen sind Voraussetzung für Initiativen zur Indexierung, Verwendung von Terminologien, Katalogen etc. Initiativen sollten darüber hinaus internationale und europäische Entwicklungen berücksichtigen um Interoperabilität sicher zu stellen. 7
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